Solide Finanzpolitik ist vorausschauend - Wirtschaftsjournal
Solide Finanzpolitik ist vorausschauend - Wirtschaftsjournal
Solide Finanzpolitik ist vorausschauend - Wirtschaftsjournal
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Das mitteldeutsche Wirtschaftsmagazin<br />
www.wirtschaftsjournal.de Nr. 12/2012 | 22. Jahrgang | Preis: 4,50 € | ISSN: 1617-6669<br />
2012 IM RÜCKBLICK<br />
Neue Produkte, mehr Jobs,<br />
größeres Engagement<br />
Seiten 11-21<br />
ENERGIE/RESSOURCENEFFIZIENZ<br />
Klage gegen EEG-Umlage<br />
Seite 28<br />
RECHT<br />
Gesetzliche Änderungen ab<br />
01.01.2013<br />
Seite 38<br />
Titel: Gesundheitswirtschaft: Antworten auf Zukunftsfragen | Seiten 5-10<br />
<strong>Solide</strong> <strong>Finanzpolitik</strong> <strong>ist</strong> <strong>vorausschauend</strong><br />
Gerd Ludwig, Vorstandsvorsitzender der IKK classic
Frischer Wind für Afrika<br />
Regenerative Energien sind in Afrika auf dem Vormarsch. Ob Wind, Sonne,<br />
Biomasse oder Wasserkraft: durch ihr Know-how und ihre Technologien<br />
erschließen sich europäische Unternehmen Chancen auf den Märkten von<br />
morgen und fördern eine nachhaltige Energieversorgung. Über Entwicklungspartnerschaften<br />
fördern wir Ihre Projekte in Afrika – bewerben Sie<br />
sich unter www.developpp.de<br />
Viele Wege<br />
führen nach …<br />
Finden Sie den richtigen für Ihr Unternehmen!<br />
Der EZ-Scout* in der IHK Chemnitz <strong>ist</strong> Ihr<br />
regionaler Ansprechpartner für die Wachstumsmärkte<br />
in Entwicklungs- und Schwellenländern.<br />
Er unterstützt Sie dabei, dort nachhaltige<br />
Geschäftsmöglichkeiten zu nutzen.<br />
* EZ steht für Entwicklungszusammenarbeit. Die EZ-Scouts, die vom Bundesmin<strong>ist</strong>erium<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) entsandt sind, beraten<br />
Sie zu Kooperationsmöglichkeiten mit der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.<br />
Peter Wolf<br />
Tel. 0371 6900 1596<br />
wolf@chemnitz.ihk.de
Das Jahr der Entscheidungen<br />
wirtschaftsjournal.de/id12120301<br />
Das Jahr <strong>ist</strong> nicht einmal zu Ende und wir grübeln schon<br />
wieder über das Kommende. Wie gut hat es da der Dalai<br />
Lama. Für ihn zählt nur das Jetzt, die Zukunft gibt es nicht.<br />
Beneidenswert, denn er kann über so vieles wahrscheinlich<br />
einfach nur lächeln. Wie beispielsweise die Bundestagswahl.<br />
Anstatt von unserem Reformator Luther zu lernen<br />
und dem „Volk aufs Maul (zu) schauen“ verlieren sich<br />
Seehofer, Merkel und Steinbrück in Pokerspielen. Es geht<br />
dabei nicht um Visionen, Programme und Ziele – es geht<br />
um den Wahltermin. So werden wir Deutschland nicht an<br />
der Weltspitze halten. Und dann sind da ja auch noch<br />
Wahlen in wichtigen mitteldeutschen Städten und Kreisen:<br />
Wie zum Beispiel in der Landeshauptstadt Magdeburg,<br />
Halle, Dessau-Roßlau, Leipzig und Chemnitz.<br />
Ich wünsche jedem Politiker, der sich 2013 der Wahl stellt,<br />
dass ihnen das Volk auf das Maul aber auch auf die bisherigen<br />
Taten schaut. Wir werden diese Wahlen kritisch<br />
hinterleuchten. Wir werden fragen, was für die Wirtschaft<br />
der Kommunen getan wurde und warum es sich so viel<br />
Wirtschaftsförderer hinter den warmen Mauern der Stadtverwaltungen<br />
wohlig einrichten konnten, während den<br />
Unternehmen der eiskalte Wind der Märkte entgegenschlägt.<br />
Wir werden auch fragen, welche Konzepte vorhanden<br />
sind, die Abwanderung kluger Köpfe zu stoppen<br />
und die Unternehmen von Ballast und Bürokratie zu entlasten.<br />
Und wir werden dabei parteiisch sein – für die<br />
Interessen der Wirtschaft, der elementaren Basis jeder<br />
Kommune.<br />
Ich wünsche mir, dass Sie, liebe Unternehmerinnen und<br />
Unternehmer, aktiv in die Wahlen eingreifen. Sie können<br />
über Ihr breites Engagement und über Ihre Mitarbeiter<br />
helfen, der irrwitzigen Tendenz, die Städte, Landkreise,<br />
Länder und den Bund befallen hat, entgegen zutreten: Der<br />
Schwächung von Wirtschaft und Bildung, dem Verlust an<br />
Entscheidungsfähigkeit sowie Schönfärberei und D<strong>ist</strong>anz<br />
zu kritischen Fragestellern und Gestaltern. Wir brauchen<br />
eine Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
in der gesamten Gesellschaft. Denn die Märkte<br />
werden uns Unternehmern auch 2013 bedeutsame Entscheidungen<br />
abringen. Hierfür brauchen wir Schnelligkeit,<br />
marktwirtschaftliche Freiheiten und vor allem Sicherheit<br />
in den Märkten. Wie teuer uns beispielsweise die durch<br />
die eben beschriebene Realitätsverweigerung entstandene<br />
Lage in Griechenland auch immer zu stehen kommt:<br />
Editorial<br />
Das Thema muss raus aus den Köpfen – es erzeugt Unsicherheit<br />
und Angst. Ich wünsche mir auch eine Entscheidung<br />
zu den Finanzzockern dieser Welt. Die Alchem<strong>ist</strong>en<br />
des 21. Jahrhunderts, die mit imaginären Werten Milliarden<br />
verdienen, gefährden die wirtschaftliche und geo -<br />
politische Stabilität. 2013 wäre ein gutes Jahr endlich<br />
damit zu beginnen.<br />
Auch für unseren Verlag wird 2013 ein Jahr der Entscheidungen<br />
sein. Gegen den Trend der Branche konnten wir<br />
uns gut behaupten. Die Nähe zu Ihnen, liebe Leserinnen<br />
und Leser, die gute Qualität der redaktionellen Bericht -<br />
erstattung und die mediale Breite zwischen gedrucktem<br />
Journal und Internet, vor allem aber ein tolles Team haben<br />
das ermöglicht. Nun muss sich unsere strukturelle und<br />
inhaltliche Neuausrichtung im Markt bewähren. Unsere<br />
Zusatzangebote an unsere Kunden, von der Imagebroschüre<br />
bis zum Internet-Auftritt müssen ihre Interessenten<br />
finden. Es wird sich zeigen, ob Sie uns allein als guten<br />
Wirtschaftsverlag oder verstärkt auch als le<strong>ist</strong>ungsfähigen<br />
Dienstle<strong>ist</strong>er sehen. Auch wenn wir die Unsicherheit<br />
und momentane Zurückhaltung der Wirtschaft spüren,<br />
haben wir doch die Gewissheit: Durch Ihr un ter nehmerisches<br />
erfolgreiches Agieren, Ihre Ideen und Kreativität wird auch<br />
das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> weiter wachsen.<br />
Ich bedanke mich ganz herzlich für die Kraft spendende<br />
Zusammenarbeit mit Ihnen. Ich bedanke mich bei meiner<br />
Mannschaft und ich bedanke mich bei den Politikern, die<br />
nicht ruhten, Themen für meine Editorials zu liefern. Ich<br />
wünsche Ihnen ein friedliches und harmonisches Fest und<br />
die besten Entscheidungen für 2013.<br />
Ihr Jörg Sattler<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
3
Inhalt<br />
Aus dem Inhalt<br />
Antworten auf Zukunftsfragen, neue Akzente im betrieblichen Gesundheitsmanagement<br />
und der Ausbau der Gesundheitsförderung sind die Schwerpunkte des Titelthemas<br />
in dieser Ausgabe. Foto: TK<br />
Titel – Gesundheitswirtschaft | Seiten 5-10<br />
4 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
Er <strong>ist</strong> gebürtiger Thüringer, hat aber<br />
durch seine berufliche Tätigkeit in Sachsen<br />
das Renommé des Fre<strong>ist</strong>aates<br />
wesentlich aufgewertet – Prof. Reimund<br />
Neugebauer. 20 Jahre stand er als Institutsleiter<br />
des Fraunhofer IWU und<br />
Geschäftsführender Direktor der TU<br />
Chemnitz an der Spitze der Chemnitzer<br />
„Ideenfabrik“. Am 1. Oktober trat Prof.<br />
Neugebauer sein neues Amt als Präsident<br />
der Fraunhofer-Gesellschaft in der<br />
Zentrale in München an. Seitdem <strong>ist</strong> er<br />
verantwortlich für Europas größte Organisation<br />
für angewandte Forschung mit<br />
mehr als 20.000 Mitarbeitern. Prof.<br />
Neugebauer <strong>ist</strong> einer von vielen Erfolgsfaktoren,<br />
die Mitteldeutschland 2012<br />
voran gebracht haben.<br />
Erfolgsfaktoren 2012 | Seiten 11-22<br />
Impressionen vom Stand der Kohlbach Gruppe, Wolfsberg, Österreich, auf der<br />
enertec 2011. Foto: Leipziger Messe GmbH/Uli Koch<br />
Energie/Ressourceneffizienz | Seiten 28-34<br />
Standpunkte<br />
Editorial 3<br />
Titel<br />
IKK classic setzt auf Nachhaltigkeit 6-7<br />
Der Aufwand lohnt sich 10<br />
Erfolgsfaktoren 2012<br />
Gebündelte Vermarktung 11<br />
„Den roten Teppich ausrollen“ 17<br />
Biotechnologie in der Offensive 20<br />
Branchentreffpunkte<br />
Perspektive in der Heimat 24<br />
Messen als Wirtschaftsfaktor 26<br />
Energie/Ressourceneffizienz<br />
Goldwertes Stroh 34<br />
Unternehmensführung<br />
Managementwissen für KMU 37<br />
Recht<br />
Anlegerrecht gestärkt 38<br />
Risiken im Griff behalten 42<br />
Fachkräfte<br />
„Hiergeblieben!“ 43<br />
BA Glauchau am Nerv der Zeit 47<br />
Internationalisierung<br />
Präsent auf den Weltmärkten 49<br />
Automotive<br />
Maffay rockt Motorenbauer 51<br />
Menschen<br />
Staffelstab gewechselt 52<br />
KulTour<br />
Winterliches Intermezzo 54-55<br />
Leseecke<br />
Überleben <strong>ist</strong> Scheitern 57<br />
Impressum 58
Titel – Gesundheitswirtschaft<br />
„unternehmensWert Mensch“<br />
Gesundheit und Wohlbefinden der Arbeitnehmer sollen künftig aktiver gefördert werden<br />
Weitere Informationen zum<br />
ESF-Programm unter:<br />
http://www.esf.de/portal/<br />
generator/18382/programm_<br />
unternehmenswert_mensch.html<br />
wirtschaftsjournal.de/id12120501<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.vogtlandkreis.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id12120502<br />
Der Name spricht für sich: Im Mittelpunkt des ESF-<br />
Förderprogramms „unternehmensWert: Mensch"<br />
des Bundesmin<strong>ist</strong>eriums für Arbeit und Soziales<br />
stehen klar die Arbeitnehmer. Ziel des Programms<br />
<strong>ist</strong> es, Unternehmen beim Aufbau und Bewahren<br />
eines festen und hochqualifizierten Personalstamms<br />
zu unterstützen. Startschuss für das Förderprogramm<br />
war Oktober 2012. Geplant <strong>ist</strong> bisher eine<br />
Laufzeit bis 2014, mit Chance auf Verlängerung.<br />
Mit dabei <strong>ist</strong> auch der Hamburger Personaldienstle<strong>ist</strong>er<br />
m.o.v.e. hr GmbH. „Gerade im Hinblick auf die zunehmende<br />
Zahl älterer Mitarbeiter und auf das wachsende<br />
Problem psychischer Erkrankungen sind Präventivmaßnahmen<br />
der Unternehmensführung gefragt. Arbeitgeber<br />
haben längst ihr wichtigstes Kapital erkannt: einen zufriedenen<br />
und vor allem gesunden Personalstamm", betont<br />
Jens-Peter Paulsen, Geschäftsführer der m.o.v.e. hr GmbH.<br />
Unternehmen müssen nach Meinung der m.o.v.e.-Personalexperten<br />
mehr Wert auf ein funktionierendes Gesund-<br />
heitsmanagement legen. Neben den bekannten Klassikern<br />
der Gesundheitsförderung wie gesunde Ernährung, gesundheitsfördernde<br />
Arbeitszeit- und Arbeitsplatzgestaltung und<br />
Vermeidung gesundheitlicher Risiken, z. B. durch das Rauchen,<br />
spielt das Führungsverhalten eine herausragende<br />
Rolle. Es <strong>ist</strong> einerseits verantwortlich, eine Balance zwischen<br />
Lebens- und Arbeitswelt herzustellen, schädlichen<br />
Stress und Konflikte zu vermeiden und für ein als gerecht<br />
empfundenes Vergütungssystem zu sorgen. Andererseits<br />
<strong>ist</strong> es genau so wichtig, dass die Unternehmensleitung<br />
dauerhafte Strukturen (Risiken erkennen, beheben und<br />
Erfolg kontrollieren und messen) einführt und entsprechendes<br />
Know-how im Unternehmen anreichert. „Fachkräftemangel,<br />
demografischer Wandel, zunehmende Krankheitstage<br />
– um den daraus resultierenden Problemen<br />
entgegen zu wirken, müssen Führungskräfte schnell reagieren<br />
und gerade klein- und mittelständische Unternehmen<br />
gesundheitsfördernd gestalten", so Paulsen.<br />
PM/CH<br />
Alltagstaugliches Versorgungssystem<br />
Pflegenetzwerk Vogtlandkreis unterstützt Ältere, Pflegebedürftige und Angehörige<br />
Das seit April 2010 im Aufbau befindliche „Pflegenetzwerk<br />
Vogtlandkreis" strebt ein gut funktionierendes und<br />
zukunftsträchtiges regionales Versorgungssystem an. Es<br />
unterstützt ältere und pflegebedürftige Menschen und ihre<br />
Angehörigen bei der Bewältigung ihres Alltags durch eine<br />
neutrale, qualifizierte, bedarfsorientierte und individuelle<br />
Beratung, Betreuung und Versorgung vor Ort.<br />
Dem Netzwerk gehören Kommunen, Pflegeanbieter,<br />
Pflegekassen, Medizinischer Dienst der Krankenkassen,<br />
Ärzteschaft, Betroffenenorganisationen an. „Wir wollen<br />
trägerneutral und vor Ort im Vogtlandkreis individuell Information<br />
und Beratung anbieten.", so Silke Schwabe, die<br />
seit 1. September 2012 Pflegekoordinatorin im Netzwerk<br />
<strong>ist</strong>. Über weitere drei Konferenzen und die abgestimmte<br />
Arbeit in themenbezogenen Projektgruppen <strong>ist</strong> man vorangekommen,<br />
die Aufgabenfülle zu ordnen, so Schwabe<br />
weiter.<br />
In der 4. Netzwerkkonferenz Ende November in Plauen<br />
widmete man sich dem Thema „Demenz". Rund 5.000<br />
Betroffene we<strong>ist</strong> die Demenzfachstelle Vogtland aus. Es<br />
wurde eine Übersicht der ambulanten und stationären<br />
Le<strong>ist</strong>ungsangebote zur Versorgung dementiell Erkrankter<br />
vorgestellt. „Das Vogtland <strong>ist</strong> noch löchrig. Es gibt gut<br />
versorgte Landstriche und weiße Flecken"; beschreibt die<br />
Koordinatorin das Bild: „Es bedarf spezieller und individueller<br />
Angebote, die auch finanzierbar sind." So stellte<br />
bspw. der Pflegedienst Roth ihr ambulantes Angebot vor,<br />
dass bis zu einem gewissen Grad Unterstützung bietet. In<br />
Betreuungsgruppen gibt es Angebote für Betroffene und<br />
Angehörige. Weitere Fachvorträge und die Diskussion halfen<br />
den rund 70 anwesenden Fachkräften sich kennenzulernen,<br />
auszutauschen und Wissen zu vertiefen. „Wer<br />
Fragen und Sorgen hat wendet sich an seinen Hausarzt,<br />
Krankenhaus bzw. einen Pflegedienstle<strong>ist</strong>er aus seiner<br />
Region", rät Silke Schwabe für konkrete Situationen. Im<br />
Netzwerk arbeiten die Partner als „Lotsen", die an die<br />
richtigen Stellen vermitteln. Die einzelnen Netzwerkpartner<br />
können auf der Homepage des Vogtlandkreises oder<br />
bei der Pflegenetzkoordinatorin abgefragt werden.<br />
PM/CH<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
5
Titel – Gesundheitswirtschaft<br />
IKK classic setzt auf Nachhaltigkeit<br />
Neue Akzente im betrieblichen Gesundheitsmanagement und Ausbau der Gesundheitsförderung<br />
Milliardenüberschüsse in der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
bestimmen seit Monaten die politische<br />
Diskussion. Geht es den Kassen tatsächlich<br />
finanziell so gut? Ist der Wegfall der Praxisgebühr<br />
(k)ein Grund zum Jubeln? Wo gesundheitliche Inves -<br />
titionen Sinn machen und was „Healthy Saxony“ in<br />
diesem Zusammenhang bedeutet, darüber sprach<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> mit dem Vorstandsvorsitzenden<br />
der IKK classic, Gerd Ludwig.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: War 2012 ein erfolgreiches<br />
Geschäftsjahr für die IKK classic?<br />
Gerd Ludwig: In den vergangenen Jahren <strong>ist</strong> die IKK classic<br />
durch zwei Fusionen zur größten deutschen IKK und zur<br />
sechstgrößten Krankenkasse in unserem Land gewachsen.<br />
Das Jahr 2012 stand im Zeichen der Integration und der<br />
Konsolidierung. Gegenwärtig arbeiten wir daran, unser<br />
Unternehmen in seinen regionalen Untergliederungen neu<br />
aufzustellen und die gesamte Organisation auf zukünftige<br />
Herausforderungen hin zu orientieren. Hier wollen wir Maßstäbe<br />
bei Nähe und Qualität setzen. Aus unserer Sicht macht<br />
Größe dann Sinn, wenn aus ihr spürbare Vorteile für die<br />
Kunden entstehen. Hier sind wir auf einem erfolgreichen<br />
Weg, der vom Markt honoriert wird. In den ersten drei Quartalen<br />
2012 haben wir über 15.000 Versicherte hinzugewonnen.<br />
Mit einem Einnahmenüberschuss von rund 175<br />
Mio. Euro blicken wir zudem auf ein gutes Halbjahresergebnis<br />
zurück. Wir haben also durchaus Grund, sehr optim<strong>ist</strong>isch<br />
in die Zukunft zu blicken.<br />
WJ: Geht es den Kassen tatsächlich so gut wie es<br />
die Überschüsse erscheinen lassen?<br />
Ludwig: Durch die erfreulich gute konjunkturelle Entwicklung<br />
und die vom Gesetzgeber veranlasste Beitragssatzanhebung<br />
verzeichnet die Gesetzliche Krankenversicherung<br />
(GKV) höhere Einnahmen als erwartet. Auch wenn<br />
diese Mehreinnahmen bei den einzelnen Kassen unterschiedlich<br />
stark ankommen, kann man insgesamt von einer<br />
guten Finanzlage ausgehen. Hierbei gilt es allerdings Augenmaß<br />
zu bewahren. Ein Wachstumshoch währt nicht ewig.<br />
Deshalb <strong>ist</strong> es im Interesse der Stabilität, Vorsorge für den<br />
von Experten bereits prognostizierten Wirtschaftsabschwung<br />
zu treffen. Das Ausgabenvolumen der GKV wird 2012 voraussichtlich<br />
182 Mrd. Euro betragen. Das entspricht rund<br />
500 Mio. Euro, die die Krankenkassen täglich für gesund-<br />
6 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
heitliche Versorgung aufwenden. Vor diesem Hintergrund<br />
relativiert sich manch Milliardenüberschuss zu einer eher<br />
kurzfr<strong>ist</strong>igen Liquiditätsreserve, mit der man darum sehr<br />
sorgfältig haushalten sollte.<br />
WJ: Erst wurden Zusatzbeiträge diskutiert und jetzt<br />
werden Prämienausschüttungen gefordert.<br />
Ludwig: Hier zeigt sich ein kurzfr<strong>ist</strong>iges Denken. Noch vor<br />
einem Jahr war die Besorgnis groß, dass eine ganze Reihe<br />
von Kassen in Liquiditätsschwierigkeiten geraten könnten<br />
und Zusatzbeiträge von ihren Versicherten erheben müssten.<br />
Nun verzeichnet die GKV einmal temporäre Überschüsse<br />
und schon wird der Ruf nach Prämienausschüttungen<br />
laut. Solche kurzatmigen Reflexe sind das Gegenteil<br />
von solider Finanzplanung. Unsere Aufgabe <strong>ist</strong> es, dafür<br />
Sorge zu tragen, dass die Prämien von heute nicht die Zusatzbeiträge<br />
von morgen vorbereiten. Deswegen gehen wir sehr<br />
sorgsam mit der gegenwärtigen Finanzlage um, und inves -<br />
tieren lieber in langfr<strong>ist</strong>ige Le<strong>ist</strong>ungsverbesserungen für<br />
unsere Versicherten. Dazu gehört unter anderem auch die<br />
finanzielle Stärkung der betrieblichen Prävention.<br />
Die gegenwärtige Debatte um eher marginale Prämienzahlungen<br />
zeigt auch, dass es ein Fehler war, den Krankenkassen<br />
die Finanzautonomie zu nehmen und diese auf<br />
die Politik zu übertragen. Könnten die Kassen ihre Beitragssätze<br />
heute noch selbst bestimmen, wäre das System<br />
flexibler. Die Kassen könnten auf Finanzentwicklungen unternehmerisch<br />
reagieren.<br />
WJ: Wie sieht für Sie unter den derzeitigen Bedingungen<br />
solide <strong>Finanzpolitik</strong> aus?<br />
Ludwig: <strong>Solide</strong> <strong>Finanzpolitik</strong> <strong>ist</strong> nachhaltig und <strong>vorausschauend</strong>.<br />
Die Abhängigkeit der GKV von der Politik macht<br />
diese Aufgabe für die einzelne Krankenkasse schwerer als<br />
in der Vergangenheit. Sie setzt unsere Branche mehr als<br />
nötig den Unwägbarkeiten politischer Entscheidungen aus.<br />
Politischer Lobbyismus <strong>ist</strong> bisweilen erfolgreicher als finanzieller<br />
Sachverstand. Der Gesundheitsfonds mit seiner komplizierten<br />
Mechanik und seinen vielen Stellschrauben <strong>ist</strong><br />
dafür das beste Beispiel. Das Ziel wirtschaftlicher Solidität<br />
müssen wir heute in einem stark durch tagespolitische Forderungen<br />
geprägten Umfeld verfolgen. Dazu gehört die<br />
Standfestigkeit, nicht jeder popul<strong>ist</strong>ischen Losung nachzugeben,<br />
sondern das langfr<strong>ist</strong>ige Wohl der Beitragszahler im<br />
Auge zu behalten.<br />
Zur Person:<br />
Gerd Ludwig (53) <strong>ist</strong> Vorstandsvorsitzender<br />
der IKK classic.<br />
Der gebürtige Baden-Württemberger<br />
nimmt seit vielen Jahren<br />
führende Positionen in der<br />
handwerklichen Krankenversicherung<br />
ein. Nach Tätigkeiten<br />
bei der IKK Freiburg übernahm<br />
er 1992 die Aufgabe des stellvertretenden<br />
Geschäftsführers<br />
beim IKK-Landesverband Sachsen.<br />
Vom Jahr 2000 an führte er<br />
als Alleinvorstand die IKK Sachsen.<br />
Seit 2010 <strong>ist</strong> Gerd Ludwig<br />
Vorstandsvorsitzender der IKK<br />
classic, die aus einem Zusam -<br />
menschluss mehrerer Innungskrankenkassen<br />
entstand. Ludwig<br />
<strong>ist</strong> Krankenkassenbetriebswirt<br />
und Betriebswirt des Handwerks.
Berater der IKK classic unterstützen<br />
mittelständische Unternehmen beim<br />
betrieblichen Gesundheitsmanagement.<br />
Zahlen und Fakten zur<br />
IKK classic:<br />
Die IKK classic <strong>ist</strong> mit rund 3,6<br />
Millionen Versicherten die größte<br />
IKK und die sechstgrößte<br />
Krankenkasse in Deutschland.<br />
Das Unternehmen mit Hauptsitz<br />
in Dresden unterhält bundesweit<br />
neun Landesdirektionen,<br />
mehr als 500 Geschäfts- und<br />
Servicestellen und <strong>ist</strong> Arbeitgeber<br />
für rund 8.000 Beschäftigte.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.ikk-classic.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id12120601<br />
„Nun verzeichnet die GKV einmal temporäre Überschüsse<br />
und schon wird der Ruf nach Prämienausschüttungen laut.<br />
Solche kurzatmigen Reflexe sind das Gegenteil<br />
von solider Finanzplanung.“<br />
Gerd Ludwig, Vorstandsvorsitzender der IKK classic<br />
WJ: Ist der Wegfall der Praxisgebühr denn nun (k)ein<br />
Grund zum Jubeln?<br />
Ludwig: Das Ende der Praxisgebühr wird sicher niemand<br />
bedauern. Sie war ein Kind der Politik, nicht der Krankenkassen.<br />
Die erhoffte Steuerungswirkung gegen überflüssige<br />
Arztbesuche hat die Gebühr nicht entfaltet. Stattdessen<br />
hat sie Ärzte und Kassen mit Bürokratie belastet. Nach<br />
dem Ende der Praxisgebühr werden aber auch in der Ärzteschaft<br />
Stimmen laut, die den gänzlichen Verzicht auf ein<br />
Steuerungsinstrument kritisch bewerten und vor einer<br />
Zunahme des sogenannten Ärzte-Hopping warnen. Es dürfte<br />
aber politisch schwierig werden, nach der jetzt entschiedenen<br />
Abschaffung noch einmal eine ähnlich geartete<br />
Gebühr einzuführen. Deshalb sind retrospektive Debatten<br />
eher müßig.<br />
WJ: Sollten sich Patienten nicht doch mit mehr Eigenle<strong>ist</strong>ungen<br />
an den Gesundheitskosten beteiligen?<br />
Ludwig: Derzeit besteht bereits eine Reihe von Eigen -<br />
beteiligungen, bei denen die Versicherten durch Befreiungsregelungen<br />
vor finanzieller Überforderung geschützt<br />
sind. Es besteht kein Anlass, an diesem bewährten System<br />
Änderungen vorzunehmen. Ich sehe eher Bedarf, solche Versicherten<br />
von Kosten zu entlasten, die sich aktiv für die eigene<br />
Gesundheit engagieren. Beim Zahnersatz gibt es heute<br />
bereits einen Bonus, wenn regelmäßige Vorsorge betrieben<br />
wurde. Das <strong>ist</strong> ein guter Weg: gesundheitliche Verantwortung<br />
muss sich lohnen. Hier sehe ich eine sinnvolle Eigenle<strong>ist</strong>ung<br />
der Versicherten, die wir auch finanziell stärker fördern<br />
sollten.<br />
WJ: Bei privater Vorsorge unterstützen Sie Ihre Versicherten<br />
beispielsweise mit einem Bonusprogramm.<br />
Ludwig: Wenn wir Beitragsmittel ausschütten, wollen wir<br />
damit einen nachhaltigen Gesundheitsvorteil für unsere<br />
Kunden schaffen. Das tun wir bereits seit mehreren Jahren<br />
im Rahmen eines umfangreichen Bonusprogramms. Wir<br />
honorieren gesundheitliche Aktivitäten jährlich mit bis zu<br />
300 Euro für Erwachsene und bis zu 150 Euro für Kinder<br />
und Jugendliche. Wir belohnen beispielsweise die Teilnahme<br />
an Gesundheitskursen, die Mitgliedschaft in Sportvereinen<br />
oder Fitnessclubs und zusätzliche individuelle Vorsorge<br />
wie die professionelle Zahnreinigung. Die Resonanz<br />
<strong>ist</strong> sehr gut. Über 222.000 Versicherte erhielten 2011 einen<br />
Bonus.<br />
Titel – Gesundheitswirtschaft<br />
WJ: Sie wollen 2013 auch neue Akzente im betrieblichen<br />
Gesundheitsmanagement setzen, welche?<br />
Ludwig: Die IKK arbeitet als traditioneller Krankenversicherer<br />
des Handwerks und Mittelstandes seit vielen Jahren<br />
mit Firmen unterschiedlichster Branchen und Größen zusammen.<br />
Auf Grundlage dieser Erfahrungen werden wir im kommenden<br />
Jahr die Unternehmen mit qualifizierten Präventionsmaßnahmen<br />
noch stärker begleiten. Nach unseren<br />
positiven Erfahrungen mit dem IKK-Bonusprogramm für<br />
Versicherte wollen wir auch das Engagement von Arbeitgebern<br />
und Arbeitnehmern im Bereich der betrieblichen<br />
Gesundheitsförderung mit einem Bonus honorieren. Dieser<br />
wird nach derzeitiger Planung voraussichtlich mindestens<br />
50 Euro pro Person und Maßnahme betragen.<br />
WJ: Sie sind auch Mitglied im Beirat der Gesellschaft<br />
für Gesunde Arbeit mbH. Welchen Stellenwert hat<br />
Ihrer Meinung nach die betriebliche Gesundheitsfürsorge<br />
in Sachsens Unternehmen?<br />
Ludwig: Von betrieblicher Gesundheitsförderung profitieren<br />
Mitarbeiter und Unternehmen gleichermaßen. Ein gesundes<br />
Arbeitsumfeld senkt nicht nur Krankenstände, sondern<br />
trägt entscheidend zur Mitarbeitermotivation und Le<strong>ist</strong>ungsfähigkeit<br />
des Unternehmens bei. Diese Erkenntnis<br />
hat sich in den sächsischen Unternehmen durchgesetzt.<br />
Aber – und hier wollen wir ansetzen – gerade für kleinere<br />
und mittlere Unternehmen <strong>ist</strong> eine Umsetzung aus rein organisatorischen<br />
Gründen oft schwierig. Insbesondere diesen<br />
Betrieben wollen wir Wege aufzeigen, betriebliche Gesundheitsförderung<br />
in die Arbeitswelt zu integrieren.<br />
WJ: Jetzt geht die vom Carus Consilium Sachsen eingerichtete<br />
Koordinierungsstelle Gesundheitswirtschaft<br />
unter dem Namen „Healthy Saxony“ an den<br />
Start. Wie sehen Sie diese Plattform?<br />
Ludwig: Es gibt in Sachsen eine Vielzahl von engagierten<br />
Akteuren, regionalen Netzwerken und Projekten im Bereich<br />
der Gesundheitsversorgung. Diesen eine Plattform zu geben<br />
und unter gemeinsamen Zielen sachsenweit zu vernetzen,<br />
halte ich gerade vor dem Hintergrund der demografischen<br />
Entwicklung für ausgesprochen wichtig. Der interdisziplinäre<br />
Ansatz der Koordinierungsstelle <strong>ist</strong> wesentlich, um<br />
tragfähige Ideen für zukünftige bedarfsgerechte Gesundheitstrukturen<br />
zu entwickeln.<br />
Das Gespräch führte Simone Pflug<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
7
Titel – Gesundheitswirtschaft<br />
Unternehmen Krankenhaus<br />
Studie bestätigt Bedeutung der Krankenhäuser als regionaler Wirtschaftsfaktor<br />
Krankenhäuser sind nicht nur wichtige Stätten der Heilung und Zuwendung, sondern auch Unternehmen, mit einem erheblichen<br />
Einfluss auf die regionale Wirtschaft. Foto: TK<br />
„Krankenhäuser werden gemeinhin als Kostgänger<br />
betrachtet. Es <strong>ist</strong> unbestritten wertvoll, was im<br />
Gesundheitswesen passiert. Es <strong>ist</strong> aber auch teuer“,<br />
fasst Dieter Blaßkiewitz, Vorstandsvorsitzender Krankenhausgesellschaft<br />
(KGS), die gängige Sichtweise<br />
zusammen. Eine ganz andere Betrachtungsweise<br />
ermöglicht nun eine Studie der CBSC Unternehmensberatung<br />
GmbH Wien. Sie analysierte die von<br />
sächsischen Krankenhäusern ausgehenden Auswirkungen<br />
auf die Wirtschaftskraft des Fre<strong>ist</strong>aates<br />
Sachsen.<br />
Im Kern werden in dem vorliegenden Gutachten diese Auswirkungen<br />
an den Faktoren Wertschöpfung und Beschäftigung<br />
gemessen. Im Ergebnis <strong>ist</strong> festzustellen, dass die<br />
Gesundheitsausgaben für die sächsischen Krankenhäuser<br />
einem hohen persönlichen, gesellschaftlichen und regionalen<br />
Nutzen gegenüber stehen. So werden allein durch<br />
die sächsischen Krankenhäuser 92.313 Arbeitsplätze gesichert,<br />
davon allein 47.500 in den Krankenhäusern selbst.<br />
Sächsische Krankenhäuser bedienen weitestgehend<br />
regionale Wertschöpfungsketten. Insbesondere Zulieferer,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>er und Vertragspartner haben ihrem Sitz häufig<br />
im Fre<strong>ist</strong>aat Sachsen. Dies führt zu einer jährlichen Gesamtwertschöpfung<br />
in und durch die sächsischen Krankenhäuser<br />
in Höhe von 4,5 Milliarden Euro.<br />
8 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
In der Gesamtwertschöpfung sind weitere Folgeeffekte, die<br />
beispielsweise durch Besucherströme auch für Handel,<br />
Gastronomie- und Hotelgewerbe und weitere Wirtschaftsbranchen<br />
von Bedeutung sind, nicht berücksichtigt. Sachsenweit<br />
belaufen sich diese „Tour<strong>ist</strong>ischen Effekte“ auf<br />
etwa 139 Millionen Euro Wertschöpfung und ca. 1.180<br />
Arbeitsplätze.<br />
Das Gutachten zeigt, dass die vergleichsweise krisensicheren<br />
wirtschaftlichen Tätigkeiten der sächsischen Krankenhäuser<br />
zu erheblichen positiven regionalen Effekten<br />
führen. „Krankenhäuser le<strong>ist</strong>en neben einer zuverlässigen<br />
und flächendeckenden medizinischen Versorgung der Bevölkerung<br />
bei immer kürzeren Liegezeiten, bedingt durch effizientere<br />
Strukturen und den medizinisch-technischen Fortschritt,<br />
auch einen wichtigen Beitrag zum Wachstum der<br />
sächsischen Volkswirtschaft.“ so Dr. Stephan Helm, Geschäftsführer<br />
der KGS.<br />
Vor dem Hintergrund dieser volkswirtschaftlichen Bedeutung<br />
appelliert Dr. Helm „dafür Sorge zu tragen, dass die<br />
sächsischen Krankenhäuser mit Blick auf die zukünftige<br />
Investitionsfinanzierung zuverlässige und auskömmliche<br />
Rahmenbedingungen vorfinden. Aufgrund der regional<br />
geprägten Verflechtungen und Effekte der Krankenhäuser<br />
sind die Strukturüberlegungen des Landesentwicklungsplanes<br />
ebenfalls sachgerecht zu berücksichtigen.“<br />
PM/CH<br />
Die Krankenhauser als<br />
Gesundheitseinrichtung<br />
wirken sich dabei in dreierlei<br />
wesentlichen Aspekten auf die<br />
Regionalwirtschaft aus:<br />
� Indem die Krankenhäuser<br />
wie ein gewöhnliches Unternehmen<br />
Wertschöpfung mit<br />
Hilfe von Beschäftigten und<br />
anderen Produktionsfaktoren<br />
erbringen, sind direkte Auswirkungen<br />
auf Wirtschaftsle<strong>ist</strong>ung,<br />
Beschäftigung und<br />
Wertschöpfung sowie indirekte<br />
Effekte und sekundäre<br />
Kaufkrafteffekte auf die Re -<br />
gionalwirtschaft zu erwarten.<br />
� Überdies bietet ein KrankhausBeschäftigungsmöglichkeiten<br />
fur besonders qualifizierte<br />
Arbeitskräfte und<br />
trägt somit zum Aufbau von<br />
Humankapital in der Region<br />
bei.<br />
� Aufgrund der Ex<strong>ist</strong>enz des<br />
Krankenhauses kommt es zu<br />
tour<strong>ist</strong>ischen Strömen (Pendler,<br />
Patienten, Besucher).<br />
Diese führen unmittelbar zu<br />
regionaler Wirtschaftsaktivität.<br />
wirtschaftsjournal.de/id12120801
Anzeige<br />
Titel – Gesundheitswirtschaft<br />
Wettbewerbsvorteile durch professionelles<br />
Gesundheitsmanagement<br />
Wachsende Zahl psychischer Erkrankungen – Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) macht Unternehmen<br />
zukunftsfähig<br />
Carola Oettmeier, Bereichsleiterin<br />
Sachsen/Thüringen der Fortbildungs -<br />
akademie der Wirtschaft (FAW) gGmbH.<br />
Fortbildungsakademie der<br />
Wirtschaft (FAW) gGmbH<br />
Bereich Sachsen/Thüringen<br />
Straßberger Straße 27-29<br />
08527 Plauen<br />
Telefon: 03741 7048-31<br />
Telefax: 03741 7048-39<br />
carola.oettmeier@faw.de<br />
www.faw.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id12120901<br />
Burnout, Überbelastung, Depression – vor allem<br />
psychische Erkrankungen nehmen branchenübergreifend<br />
zu. Für Arbeitgeber bedeutet dies immer<br />
häufiger Le<strong>ist</strong>ungseinschränkungen von Mitarbeitern<br />
– bis hin zu langen Ausfallzeiten. Betriebliches<br />
Gesundheitsmanagement sorgt dafür, dass Mitarbeiter<br />
gesund bleiben – oder so schnell wie möglich<br />
wieder fit für ihre Arbeit sind.<br />
Die Ursachen für psychische Erkrankungen sind vielfältig:<br />
Die Arbeitswelt verändert sich, Le<strong>ist</strong>ungs- und Flexibilisierungsdruck<br />
nehmen stetig zu. Oft wird die Überbelastung<br />
zu spät erkannt, vom Arbeitgeber – aber auch vom<br />
Betroffenen selbst. Dies gilt gerade für le<strong>ist</strong>ungsorientierte<br />
Beschäftigte. Um den Krankenstand möglichst gering zu<br />
halten, wird das Thema „Mitarbeiter-Gesundheit“ immer<br />
mehr zur wichtigen Management-Aufgabe.<br />
Einsatz für Gesundheit zahlt sich aus<br />
Der demographische Wandel wird diese Herausforderung<br />
noch verschärfen. Denn die Altersstruktur von Belegschaften<br />
verändert sich bereits in den nächsten zehn Jahren spürbar.<br />
„Alters- und alternsgerechte Arbeit könnte zur Aufgabe<br />
einer ganzen Unternehmensgeneration“ werden, so<br />
Fleur Glaner, die für das Thema BGM in der Fortbildungsakademie<br />
der Wirtschaft (FAW) zuständig <strong>ist</strong>: „Unternehmen<br />
werden immer mehr dafür tun müssen, die eigene<br />
Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Der Einsatz für die Mitarbeitergesundheit<br />
wird sich dabei auszahlen.“<br />
Zahlreiche aktuelle Studien bestätigen, dass die Einführung<br />
eines nachhaltigen und zielgerichteten Betrieb-<br />
Gesunde und le<strong>ist</strong>ungsfähige<br />
Mitarbeiter sind die wichtigste<br />
Ressource für Unternehmen.<br />
Der professionelle Umgang<br />
mit dem Thema Mitarbeiter-<br />
Gesundheit wird immer wichtiger,<br />
gerade angesichts der<br />
Zunahme psychischer Erkrankungen<br />
und sich verändernder<br />
Altersstrukturen von Belegschaften.<br />
Foto: Andreas Hub/FAW<br />
lichen Gesundheitsmanagements (BGM) den Krankenstand<br />
reduziert, die Motivation erhöht und insgesamt zu verbesserter<br />
Mitarbeiterzufriedenheit beiträgt – ein klarer<br />
Return on Invest. Dass dies nicht nur auf Großunternehmen,<br />
sondern gerade auch auf kleine und mittelständische<br />
Unternehmen zutrifft, kann auch Carola Oettmeier,<br />
Bereichsleiterin der FAW für Mitteldeutschland bestätigen:<br />
„Schon mit einem kleineren Unternehmensbudget<br />
lassen sich effektive Maßnahmen umsetzen.“ Dazu zählen<br />
z. B. Coachings, Beratungs- und Seminarangebote für<br />
Mitarbeiter und Führungskräfte zu den Themenfeldern<br />
Stress, Burnout oder gesunde Führung.<br />
Gesetzlich verpflichtend:<br />
Betriebliches Eingliederungsmanagement<br />
Als effektives Instrument, um lange Zeit oder wiederholt<br />
erkrankte Mitarbeiter schnell und dauerhaft wieder in das<br />
Unternehmen zu integrieren, hat sich das Betriebliche<br />
Eingliederungsmanagement (BEM) bewährt. „Arbeitgeber<br />
sind sogar gesetzlich verpflichtet ein BEM anzubieten,<br />
wenn diese zusammenhängend oder innerhalb von<br />
zwölf Monaten sechs Wochen arbeitsunfähig waren“,<br />
erklärt Carola Oettmeier, die auch für das Kompetenzzentrum<br />
BGM Mitteldeutschland in Leipzig zuständig <strong>ist</strong>.<br />
Die FAW kann im Einzelfall beraten oder die Einführung<br />
von BEM im Unternehmen unterstützen. Mit einem gut<br />
funktionierenden BEM gelingt es Unternehmen, Ausfallzeiten<br />
zu reduzieren und Kosten zu sparen. Außerdem<br />
schaffen sie Rechtssicherheit und positionieren sich als<br />
sozial handelnde Arbeitgeber.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
9
Titel – Gesundheitswirtschaft<br />
Der Aufwand lohnt sich<br />
Steuern sparen mit betrieblicher Gesundheitsvorsorge – Beirat „Gesunde Arbeit“ diskutiert praktische<br />
Gesundheitsförderung<br />
Die demografische Entwicklung und die betriebliche<br />
Gesundheitsförderung stehen schon seit einiger<br />
Zeit im Fokus sächsischer Unternehmer. Doch<br />
trotz umfangreicher Informationen aus Politik und<br />
Wirtschaft werden die Folgen der demografischen<br />
Entwicklung nur unzureichend erkannt. Daher hatte<br />
die Gesellschaft für Gesunde Arbeit Dresden mbH<br />
das Thema auf die Agenda der Beiratssitzung am<br />
7. November gesetzt.<br />
Referenten aus Theorie und Praxis setzten sich damit auseinander,<br />
darunter Heike Zettwitz von der Sächsischen<br />
Staatskanzlei, die Zahlen und Strategieansätze der Landespolitik<br />
vorstellte. Vor einem Jahr startete der Demografiemonitor,<br />
der vom Sächsischen Landesamt für Statis -<br />
tik entwickelt wurde. Mit ihm können Unternehmen und<br />
Betriebe, Forscher und Wissenschaftler, Vereine, Verbände,<br />
Bürgerinitiativen und alle interessierten Bürger demografische<br />
Daten für ihre Region recherchieren. Schlüsse werden<br />
auf sehr vielfältige Weise gezogen. So engagieren sich<br />
Krankenkassen und der Landessportbund in der betrieblichen<br />
Gesundheitsförderung, wie Peter Arndt, Vorstandsvorsitzender<br />
der BKK Medicus Radebeul, und Wolfgang<br />
Schmidt vom Landessportbund Sachsen darlegten. Allerdings<br />
äußerte sich Peter Arndt „schockiert über die Abschaffung<br />
der Praxisgebühr“. Er halte es für ein schlechtes Zeichen,<br />
weil dadurch die Patienten weniger zur Selbstbeteiligung<br />
herangezogen würden. Wie das Jobcenter Dresden<br />
die Gesundheitsorientierung Arbeitssuchender fördert, legte<br />
Geschäftsführer Jan Pratzka dar.<br />
Welche Möglichkeiten für Unternehmer bestehen, die<br />
Gesundheitsvorsorge für ihre Mitarbeiter steuerlich geltend<br />
zu machen, erklärte sehr anschaulich Maximilian Lilienthal,<br />
Steuerberater bei der eureos gmbh. „Eine Voraussetzung<br />
für den Unternehmenserfolg sind gesunde und motivierte<br />
Mitarbeiter“, sagte er. Somit komme Arbeitgebern<br />
eine Schlüsselfunktion bei Arbeitsschutz und betrieblicher<br />
Gesundheitsfürsorge zu. Ausgaben im Zusammenhang mit<br />
der betrieblichen Gesundheitsvorsorge sind für ertragsteuerliche<br />
Zwecke als Betriebskosten abzugsfähig. Zu<br />
beachten <strong>ist</strong> jedoch, dass Zuschüsse von der Krankenkasse<br />
stets umsatzsteuerpflichtig sind. Für den Arbeitnehmer<br />
sind unter bestimmten Voraussetzungen die Zuwendungen<br />
des Arbeitgebers abgabenfrei. Als Faustregel gilt, dass<br />
Aufwendungen für begünstigte Maßnahmen bis 500 Euro<br />
pro Jahr lohnsteuer- und sozialversicherungsfrei sind. Um<br />
10 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
nicht in die Problemzone allgemeiner oder unkonkreter<br />
Formulierungen zu geraten, kann man auf den Präventions-<br />
Leitfaden der Spitzenverbände der Krankenkassen zurück -<br />
greifen. Hier sind die begünstigten Handlungsfelder beschrieben,<br />
wie Reduzierung von Bewegungsmangel und arbeitsbedingten<br />
Belastungen des Bewegungsapparates, die<br />
Vermeidung von Mangelernährung, die Stressbewältigung<br />
und Entspannung und die Einschränkung des Suchtmittelkonsums,<br />
wie zum Beispiel Rauchen. Nicht begünstigt<br />
sind jedoch die Mitgliedsbeiträge für Fitnessstudios oder<br />
Sportvereine. Für separate Kurse kann dagegen die Steuer -<br />
befreiung gelten. Exakt formuliert <strong>ist</strong> dies in §3 Nr. 34 EStG<br />
– und natürlich gibt jeder Steuerberater darüber Auskunft.<br />
„Trotz der Arbeitgeberaufwendungen überwiegen auf jeden<br />
Fall die Vorteile“, betonte Maximilian Lilienthal. Weniger<br />
Fehlzeiten, geringerer Krankenstand und erhöhte Mitarbeiterle<strong>ist</strong>ungsfähigkeit<br />
und Motivation zahlen sich auf<br />
Dauer für jeden Unternehmer aus.<br />
Wie man sich im Arbeitsalltag etwas Freiraum für un -<br />
gestörtes Arbeiten verschaffen kann, stellte Diplom-Psychologin<br />
Anja Baethge von der Uni Leipzig anhand einer Forschungsstudie<br />
vor. Dazu gehören das Delegieren von<br />
Aufgaben, die Sammelbearbeitung von Anfragen und eine<br />
klare Strukturierung des Arbeitsalltags. So arbeiten Beiratsmitglieder<br />
und Referenten gemeinsam daran, den Un -<br />
ternehmern Lösungsansätze anzubieten, die sich leicht in<br />
der Praxis umsetzen lassen. Simone Pflug<br />
Maximilian Lilienthal, Steuerberater bei<br />
der eureos gmbh steuerberatungsgesellschaft<br />
rechtsanwaltsgesellschaft, erläuterte<br />
viele Vorteile der betrieblichen<br />
Gesundheitsvorsorge. Foto: eureos<br />
Gesellschaft für Gesunde Arbeit<br />
mbH Dresden<br />
www.gesunde-arbeit.de<br />
Die nächste Beiratssitzung findet<br />
am 8. Mai 2013 statt.<br />
wirtschaftsjournal.de/id12121001
Gebündelte Vermarktung<br />
Region Leipzig/Westsachsen gründet gemeinsame Gesellschaft für Wirtschaftsförderung<br />
Gündung der WRL: v.l.n.r. Uwe Albrecht,<br />
Bürgerme<strong>ist</strong>er Wirtschaft und Arbeit<br />
Stadt Leipzig; Dr. Gerhard Gey, Landrat<br />
Landkreis Leipzig; Dr. Thomas Hoffmann,<br />
Hauptgeschäftsführer der Industrie- und<br />
Handelskammer zu Leipzig; Burkhard<br />
Jung, Oberbürgeme<strong>ist</strong>er Stadt Leipzig;<br />
Wolfgang Topf, Präsident der Industrieund<br />
Handelskammer zu Leipzig;<br />
Michael Czupalla, Landrat Landkreis<br />
Nordsachsen<br />
Foto: Mahmoud Dabdoub<br />
wirtschaftsjournal.de/id12121101<br />
Die Stadt Leipzig, die Landkreise Leipzig und Nordsachsen<br />
sowie die IHK zu Leipzig haben am 30. November 2012 im<br />
Neuen Rathaus die gemeinsame WRL Wirtschaftsförderung<br />
Region Leipzig GmbH gegründet und den entsprechenden<br />
Gesellschaftsvertrag beurkundet. Mit der neu geschaffenen<br />
regionalen Wirtschaftsfördergesellschaft wird sich das<br />
Gewicht der Region Leipzig/Westsachsen im nationalen und<br />
internationalen Standortwettbewerb deutlich erhöhen.<br />
„Mit der heute gegründeten gemeinsamen Gesellschaft<br />
haben wir für Ostdeutschland ein beispielhaftes, wegweisendes<br />
Vorhaben überregionaler Wirtschaftsförderung auf<br />
den Weg gebracht und eine neue Stufe der Zusammenarbeit<br />
in der Region erreicht“, <strong>ist</strong> Oberbürgerme<strong>ist</strong>er Burkhard<br />
Jung, Stadt Leipzig, überzeugt. Daran glaubt auch Wirtschaftsbürgerme<strong>ist</strong>er<br />
Uwe Albrecht: „Die regionale Zusammenarbeit<br />
wird mit der heutigen Gründung der neuen Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
auf eine qualitativ höhere<br />
Stufe gehoben. Mit der neuen Gesellschaft werden die Kompetenzen<br />
gebündelt und Synergieeffekte für alle beteiligten<br />
Akteure erzielt. Die Chancen für die Ansiedlung von<br />
Unternehmen in der Region und die erfolgreiche An werbung<br />
von Fachkräften werden damit für alle Partner gleichermaßen<br />
steigen.“ Dass die neue Wirtschaftsfördereinrichtung<br />
Die Höhepunkte des Jahres im Rückblick<br />
Beste Arbeitgeber Deutschlands<br />
Magdeburg. Drei Unternehmen aus Sachsen-Anhalt<br />
dürfen sich nach einem Ranking der Unternehmensberatung<br />
compmedia zu den besten Arbeitgebern<br />
2012 zählen. Der Arznei-Dienstle<strong>ist</strong>er „Zur Rose<br />
Pharma GmbH“ aus Halle, das Fertigungscenter für<br />
Elektrische Anlagen, Sangerhausen, und der Elektro-<br />
Anlagen-Bauer G. Sandow GmbH aus Dessau-Roßlau<br />
wurden mit dem Gütesiegel „Top Job“ ausgezeichnet,<br />
weil ihre Personalinstrumente in einer wissenschaftlichen<br />
Erhebung sowie per Mitarbeiterbefragung<br />
als vorbildlich eingeschätzt wurden. Arbeitsmin<strong>ist</strong>er<br />
Norbert Bischoff äußerte sich erfreut über<br />
diese Ergebnisse. Bischoff erklärte am 31. Januar in<br />
Magdeburg: „Die Zufriedenheit der Beschäftigten <strong>ist</strong><br />
ein noch zu oft unterschätzter Schlüssel für wirtschaftlichen<br />
Erfolg.<br />
Automobil auf dem Gleis<br />
Kölleda. „Ich freue mich, dass gerade auch die Automobilindustrie<br />
zeigt: Verkehr braucht viele Wege!<br />
Angesichts des weiter steigenden Verkehrsaufkommens<br />
<strong>ist</strong> es wichtig, alle Verkehrswege zu nutzen.“<br />
Das sagte am 27. Februar der Min<strong>ist</strong>er für Bau, Landesentwicklung<br />
und Verkehr, Chr<strong>ist</strong>ian Carius, auf<br />
dem Werksgelände der MDC Power GmbH in Kölleda.<br />
Gemeinsam mit dem Geschäftsführer Dr. Sven<br />
Breitschwerdt weihte Carius das neue Industriegleis<br />
ein. MDC will künftig bis zu 80 Prozent der Lieferungen<br />
von Vierzylinder-Diesel- und Ottomotoren an<br />
die Mercedes-Benz-Fahrzeugwerke in Sindelfingen,<br />
Rastatt und im ungarischen Kecskemét mit der Bahn<br />
transportieren. Weitere Unternehmen des Gewerbegebietes<br />
haben Interesse ebenfalls die Schienenlog<strong>ist</strong>ik<br />
zu nutzen.<br />
Erfolgsfaktoren 2012<br />
eine reelle Basis hat, belegt Landrat Michael Czupalla, Landkreis<br />
Nordsachsen: „Mit dieser Gesellschaft können wir nun<br />
maßgeblich an die intensiven gemeinsamen Aktivitäten von<br />
‚LeipzigGo’ und dem Regionalbudget Leipzig anknüpfen,<br />
die sich gerade erst auf der Swisstech in Basel und der<br />
Pollutec in Lyon hervorragend präsentierten.“<br />
Wie wichtig eine konzentrierte Zusammenarbeit <strong>ist</strong>,<br />
betont Landrat Dr. Gerhard Gey, Landkreis Leipzig: „Eine<br />
positive Regionalentwicklung hängt ganz entscheidend von<br />
der Kooperation aller Einrichtungen, Unternehmen und Institutionen<br />
ab. Mit Gründung der WRL wird in dieser Hinsicht<br />
ein deutliches Zeichen gesetzt.“<br />
Nun muss sich die Kooperation in der Praxis bewähren,<br />
wie Wolfgang Topf, Präsident der Industrie- und Handelskammer<br />
zu Leipzig, mahnt: „ Die Gründung der Gesellschaft<br />
<strong>ist</strong> ein längst überfälliger Schritt, um die vorhandenen Potenziale<br />
des Wirtschaftsstandortes noch besser auszuschöpfen.<br />
Sie <strong>ist</strong> kein bloßer formaler Verwaltungsakt, sondern<br />
muss jetzt mit Leben gefüllt werden. Dafür hoffen wir auch<br />
auf die Unterstützung der Wirtschaft. Zu den zentralen Aufgaben<br />
der Gesellschaft gehört sowohl die gemeinsame Vermarktung<br />
der Region als auch die Akquise von Investoren.“<br />
PM/CH<br />
Meilenstein für Solarforschung<br />
Halle. Im Beisein von Wissenschaftsstaatssekretär<br />
Marco Tullner <strong>ist</strong> am 27. März das Richtfest für den<br />
Neubau des Fraunhofer-Centers für Silizium-Photovoltaik<br />
CSP in Halle gefeiert worden. Auf dem dortigen<br />
weinberg campus wird bis Mitte 2013 auf rund<br />
4.000 m² ein neues Zentrum für angewandte Forschung<br />
in den Bereichen Kr<strong>ist</strong>allisationstechnologien,<br />
Solarwafer und Solarmodulprüfung entstehen.<br />
„Der Neubau des CSP <strong>ist</strong> ein Meilenstein für die wirtschaftsnahe<br />
Solarforschung in Sachsen-Anhalt und<br />
ein wichtiges Zeichen für die Zukunftsfähigkeit der<br />
Photovoltaikindustrie im Land“, betonte Tullner.<br />
„Zugleich <strong>ist</strong> das heutige Richtfest ein Signal, dass<br />
die Zukunftsbranche Solar durch intensive Forschung<br />
zu neuen Technologien und industriellen Fertigungstechniken<br />
eine positive Perspektive hat.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
11
Erfolgsfaktoren 2012<br />
Impulse für Schweißtechnik<br />
90 Jahre Schweißtechnik in Chemnitz – Institut der TU trieb Entwicklung in Deutschland voran<br />
90 Jahre Schweißtechnik in Chemnitz<br />
wurden beim 8. Chemnitzer Symposium<br />
Füge- und Schweißtechnik gewürdigt.<br />
Foto: Wolfgang Schmidt<br />
wirtschaftsjournal.de/id12121201<br />
Sichern Sie sich Ihren eigenen Fach- und Führungskräftenachwuchs!<br />
…durch das 3-jährige duale Bachelor-Studium.<br />
…mit Übernahmequoten der Absolventen in die Wirtschaft von über 95%.<br />
12 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
Auf eine lange Tradition in der schweißtechnischen<br />
Forschung und Entwicklung kann Chemnitz zurück -<br />
blicken. Vor genau 90 Jahren wurde an der damaligen<br />
Staatlichen Gewerbeakademie Chemnitz, einer<br />
Vorgängerinstitution der heutigen Technischen Universität<br />
Chemnitz eines der ersten schweißtechnischen<br />
Laboratorien gegründet. Aus diesem Anlass<br />
führte das Institut für Fertigungstechnik/Schweißtechnik<br />
der TU Chemnitz im November das 8. Chemnitzer<br />
Symposium Füge- und Schweißtechnik durch.<br />
Die Chemnitzer Region <strong>ist</strong> nicht nur seit jeher ein bedeutendes<br />
Zentrum des deutschen Automobilbaus. Hier erhielt<br />
vor 90 Jahren auch die Schweißtechnik wichtige Impulse.<br />
1922 wurde das erste Schweißlaboratorium vom Chemnitzer<br />
Professor für Maschinentechnik, Technologie und Wasserwerksbau<br />
Paul Schimpke gegründet. Der Aufschwung in<br />
der Schweißtechnik setzte in den 60-er Jahren des vergangenen<br />
Jahrhunderts ein. In Chemnitz wurden bis zum Ende<br />
Wir qualifizieren Ihren Nachwuchs in sechs Semestern auf Hochschulniveau –<br />
Sie schleifen Ihren „Diamanten“ in paralleler mehrmonatiger Praxis nach Ihren Wünschen.<br />
Nutzen Sie auch unsere Angebote zur nebenberuflichen Weiterbildung<br />
und zum Technologietransfer.<br />
der 80-er Jahre gemeinsam mit dem Zentralinstitut für<br />
Schweißtechnik Halle kontinuierlich Schweißingenieure<br />
ausgebildet. Bahnbrechende Erfolge auf dem Gebiet des<br />
Elektronenstrahl- und Mikroplasmaschweißens konnte in<br />
den 60-er Jahren erzielt werden.<br />
In den 70-er Jahren waren Fragen der Rationalisierung<br />
von Schweißverfahren ein Schwerpunkt. Dabei kam bereits<br />
1971 ein IBM-Großrechner zum Einsatz. In dieser Zeit untersuchten<br />
Chemnitzer Wissenschaftler außerdem, wie sich<br />
beispielsweise biologisches Gewebe in der Humanmedizin<br />
mittels Ultraschall schweißen lässt. Forschungsprojekte zum<br />
mechanisierten und automatisierten Schweißen führten in<br />
den 80-er Jahren endgültig zum Durchbruch auch in der<br />
Industrie.<br />
Hochtechnologien wie Laser und Plasma werden heute<br />
für das Schweißen ebenso genutzt wie moderne Computertechnik,<br />
mit der Schweißprozesse optimiert werden. Eine<br />
30 Mikrometer dünne Schweißnaht der Professur Schweißtechnik,<br />
die mit Hilfe eines diodengepumpten Festkörper -<br />
erlasses erzeugt wurde und damals die kleinste Schweißnaht<br />
der Welt war, machte Anfang 2002 Schlagzeilen.<br />
Mit ganzheitlichem Forschungsansatz schlägt die Professur<br />
eine Brücke von den zu verbindenden Werkstoffen über<br />
Fügetechnologien bis hin zu den Eigenschaften gefügter<br />
Bauteile.<br />
Die Professur Schweißtechnik wurde in den vergangenen<br />
20 Jahren von Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes geleitet,<br />
der acht Jahre auch Rektor der TU Chemnitz war. Lehrstuhlinhaber<br />
der Professur Schweißtechnik <strong>ist</strong> jetzt Prof. Dr.<br />
Peter Mayr.<br />
„Für die Chemnitzer Wirtschaft <strong>ist</strong> solch ein innovatives<br />
Institut Gold wert“, betonte Barbara Ludwig, Oberbürgerme<strong>ist</strong>erin<br />
von Chemnitz, bei der Festveranstaltung zum Ju -<br />
biläum. „Maßgeschneiderte Lösungen bringen hiesige Un -<br />
ternehmen voran, schaffen Innovation und Arbeitsplätze.<br />
Wolfgang Baltzer<br />
Interessiert?<br />
info@ba-glauchau.de | www.ba-glauchau.de
Anzeige<br />
Die Höhepunkte des Jahres im Rückblick<br />
Erfolgsfaktoren 2012<br />
Vom LichtJahr ins ElektronikJahr<br />
Mit neuen Produkten und Ideen in den Startlöchern<br />
IMM Holding GmbH<br />
Leipziger Straße 32<br />
09648 Mittweida<br />
Telefon: 03727 6205-0<br />
Telefax: 03727 6205-220<br />
info@imm-gruppe.de<br />
www.imm-gruppe.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id12121301<br />
Wiederbelebung<br />
Welzow. Wirtschafts- und Europamin<strong>ist</strong>er Ralf<br />
Chr<strong>ist</strong>offers hat am 2. April der Welzower Bürgerme<strong>ist</strong>erin<br />
Birgit Zuchold einen Zuwendungsbescheid<br />
zur Revitalisierung der Teilfläche 2 des Industrie- und<br />
Gewerbeparks Ost in Welzow von mehr als 2,1 Millionen<br />
Euro überreicht. Die Mittel stammen aus dem<br />
Programm „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der<br />
regionalen Wirtschaftsstruktur“. „Es <strong>ist</strong> eine schwierige<br />
Situation in Welzow, dessen Stadtentwicklung<br />
nicht unerheblich vom Braunkohletagebau beeinflusst<br />
<strong>ist</strong>“, sagte er bei der Übergabe. Die Förderung<br />
für die Revitalisierung der Gewerbegebietsteilfläche<br />
soll dazu beitragen, durch attraktive Flächen die<br />
Ansiedlungsbemühungen der Stadt zu unterstützen.<br />
Das IMM Jahr 2012 war geprägt von Stabilisierung,<br />
Optimierung und der damit verbundenen Effizienz<br />
in allen Bereichen. Das MarketingManagement und<br />
dabei insbesondere der Vertrieb wurden bedeutend<br />
ausgebaut, Strukturen untersetzt, Ressourcen optimiert<br />
und Basisprozesse stabilisiert.<br />
Für Firmengründer Prof. Detlev Müller <strong>ist</strong> das Jahr des 21.<br />
Jubiläums der IMM Gruppe ein ganz besonderes. Nachdem<br />
die IMM Gruppe 2005 als Pre<strong>ist</strong>räger des „Großen<br />
Preis des Mittelstandes“ und 2011 mit der Ehrenplakette<br />
für bereits ausgezeichnete Pre<strong>ist</strong>räger geehrt worden<br />
war, erhielt sie am 23. Oktober 2012 den „Premier-Final<strong>ist</strong>en“.<br />
Diese Auszeichnung würdigt besonders die betriebswirtschaftlichen<br />
Erfolge eines Unternehmens, aber auch<br />
sein gesellschaftliches Engagement. Als einziges sächsisches<br />
Unternehmen wurde IMM zudem im Sommer zum<br />
dritten Mal als besonders familienfreundlich zertifiziert.<br />
Auch die IMM Stiftung, die das soziale Interesse der IMM<br />
Gruppe bündelt, erlebte durch zahlreiche neue Projekte<br />
ein Rekordjahr.<br />
Erweiterung<br />
Neu Kaliß. Die AMAS Engineering GmbH erweitert<br />
ihre Kapazitäten in Neu Kaliß (Landkreis Ludwigslust-Parchim).<br />
„Vor Ort entsteht eine neue Werkhalle.<br />
Die bisherigen Kapazitäten reichen nicht mehr<br />
aus. Zusätzliche Flächen sind nötig geworden, um<br />
die Produktionsabläufe deutlich zu verbessern", sagte<br />
der Min<strong>ist</strong>er für Wirtschaft, Bau und Tourismus Harry<br />
Glawe am 7. Mai in Neu Kaliß. Seit 1995 <strong>ist</strong> die<br />
AMAS-Unternehmensgruppe in den Geschäftsfeldern<br />
Maschinenbau, Automatisierungstechnik, Stahlbau,<br />
Schaltanlagenbau und Service tätig. Sie teilt<br />
sich in zwei Einzelunternehmen auf, die gemeinsam<br />
unter dem Dach des 1996 errichteten Gebäudes tätig<br />
sind.<br />
Mit dem „Zentrum für Unterhaltung, Medien- und Medi -<br />
zintechnik“ (ZUMM) eröffnete IMM im November seinen<br />
achten Unternehmensstandort. Als Applikationszentrum<br />
für prostartup, proagil, prounique und proloyal <strong>ist</strong> das<br />
ZUMM idealer Ort für strategische Aktivitäten, aber auch<br />
Plattform für die Evaluierung, Kommunikation und Präsentation<br />
neuer Produkte und Projekte der IMM Gruppe<br />
und ihrer Partner. Gleiches gilt für das mobile Applikationsfahrzeug<br />
„Presenter“, welches sich ebenfalls etablieren<br />
konnte und 2012 deutschlandweit im Einsatz war.<br />
Produktneuheiten sowohl mit langjährigen als auch mit<br />
neuen Partnern haben im zu Ende gehenden sogenannten<br />
„LichtJahr“ eine gute Basis für den erfolgreichen Start<br />
in das kommende „ElektronikJahr“ geschaffen.<br />
Die Ziele für 2013 als „ElektronikJahr“ sind klar definiert.<br />
Der Fokus richtet sich auf die Kernprozesse. Mit be währten<br />
und neuen Partnern sowie Projekten wie twall ® plus,<br />
Soundsystem Auroona und Motion Composer wird es bei<br />
IMM wieder sehr „elektronisch“ zugehen.<br />
„Ein Quadratkilometer Bildung“<br />
Hoyerswerda. Im November 2011 startete das Programm<br />
„Ein Quadratkilometer Bildung" in Hoyerswerda.<br />
Seit dem 27. Juni <strong>ist</strong> es mit seinen bundesweit<br />
acht Standorten eine von 52 ausgezeichneten<br />
Initiativen im diesjährigen Wettbewerb „Ideen für<br />
die Bildungsrepublik". Über 1.100 Bildungsprojekte<br />
aus ganz Deutschland hatten sich beworben. Ein<br />
Quadratkilometer Bildung vernetzt Schulen, Kita,<br />
Jugendhilfeträger, Ämter und engagierte Menschen<br />
in Brennpunktbezirken, um die Bildungschancen der<br />
Kinder und Jugendlichen vor Ort zu verbessern. Als<br />
zentrale Anlaufstelle steht dabei eine pädagogische<br />
Werkstatt zur Verfügung, die als Treffpunkt und Raum<br />
für Initiativen und Kursangebote dient.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
13
Erfolgsfaktoren 2012<br />
Seriosität und Zuverlässigkeit<br />
Die p.A.- GmbH – ein privater Anbieter auf dem Personaldienstle<strong>ist</strong>ungssektor<br />
Anja Müller, Ihre kompetente Ansprechpartnerin der Filiale Chemnitz.<br />
Branchenzuschlagsintervalle, laufendes regelmäßiges Stundenentgelt<br />
vergleichbarer Stammarbeitnehmer, industrielle Hilfs- und Nebenbetriebe<br />
mit handwerklichem Charakter – Formulierungen wie diese<br />
zeigen nicht nur, wie alltagstauglich Jur<strong>ist</strong>erei und Bürokratie manchmal<br />
sind. Sie beweisen auch, dass Zeitarbeit nicht nur teurer, sondern<br />
im Laufe der Jahre immer komplexer und damit komplizierter in der<br />
Anwendung geworden <strong>ist</strong>. Das Risiko von Fehlentscheidungen liegt<br />
wie so oft beim Kunden. Damit <strong>ist</strong> die Auswahl des richtigen Personaldienstle<strong>ist</strong>ers<br />
gerade für den Mittelstand von zentraler Bedeutung<br />
für den erfolgreichen Einsatz von Leihpersonal. An folgenden elementaren<br />
Bestandteilen einer guten Beratung in der Arbeitnehmerüberlassung<br />
erkennt man die Qualität des Personaldienstle<strong>ist</strong>ers:<br />
Korrekte Analyse der Branchenzugehörigkeit. Vielen Unternehmern fällt<br />
es selbst schwer, die Zugehörigkeit eines Betriebes im eigenen Unternehmen zu<br />
einem Wirtschaftszweig korrekt zu bestimmen. Mit dem geschulten „Blick von<br />
außen“ unterstützt der Personaldienstle<strong>ist</strong>er bei der einwandfreien Bestimmung<br />
und informiert über die zutreffenden gesetzlichen und tariflichen Regelungen.<br />
Personalauswahl. Geschwindigkeit und Güte im Angebot geeigneter Kandidaten<br />
sind nach wie vor das wichtigste Kriterium für Zeitarbeit. Ein guter Personaldienstle<strong>ist</strong>er<br />
<strong>ist</strong> daher in der Lage, Kunden bei der Erstellung aussagekräftiger<br />
Anforderungsprofile zu unterstützen. Denn diese sind Grundlage für die<br />
korrekte und zeitnahe Besetzung einer offenen Stelle.<br />
Transparente Kalkulation. Sind Anforderungsprofil sowie die gesetzlichen<br />
und tariflichen Regelungen bekannt, kann der Personaldienstle<strong>ist</strong>er auf dessen<br />
Grundlage eine transparente Kalkulation durchführen und somit praktikable Verrechnungssätze<br />
u. U. für verschiedene zeitliche Intervalle ansetzen und stichhaltige<br />
Auftragsdokumente erstellen.<br />
14 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
Abrechnung. Die korrekte Abrechnung <strong>ist</strong> das A und O bei der Kontrolle durch<br />
die Prüfbehörden. Daher <strong>ist</strong> es wesentlich für den Kunden, dass der Personaldienstle<strong>ist</strong>er<br />
nicht nur gegenüber dem Kunden, sondern und vor allem<br />
gegenüber dem Zeitarbeiter gewissenhaft und korrekt abrechnet. Ist dies nicht<br />
der Fall, besteht für Kunden immer die Gefahr, subsidiär in Haftung genommen<br />
zu werden.<br />
Damit wird deutlich, dass Seriosität und Zuverlässigkeit zu den wichtigsten Kriterien<br />
bei Auswahl von Personaldienstle<strong>ist</strong>ern gehören. Daher sollten Kunden<br />
immer auch einen Blick hinter die Kulissen des Dienstle<strong>ist</strong>ers wagen. Gute Dienstle<strong>ist</strong>er<br />
bieten das an. Autor: Tobias Dietze<br />
wirtschaftsjournal.de/id12121401
Anzeige<br />
Viele Vorteile vereint<br />
Thüringer entwickelten vielfältig einsetzbares Material, welches sich wirtschaftlich herstellen lässt<br />
Produkt und Verfahren beeindruckten<br />
nicht nur die ersten Anwender aus der<br />
Industrie, sondern auch die Juroren des<br />
diesjährigen IQ Innovationspreises<br />
Mitteldeutschland. Die OMPG erhielt<br />
den als Clusterpreis Chemie/ Kunststoffe<br />
ausgelobten Prof.-Johannes-Nelles-<br />
Preis. Bei der Preisverleihung am<br />
28. Juni 2012 in Halle/Saale: v.l. Reiner<br />
Roghmann (Dow Olefinverbund),<br />
Chr<strong>ist</strong>oph Löning, Chr<strong>ist</strong>oph Kindler<br />
(beide OMPG), Dr. Roland Abel (Dow<br />
Olefinverbund), Dr. Chr<strong>ist</strong>oph Mühlhaus<br />
(Cluster Chemie/Kunststoffe)<br />
Foto: Wirtschaftsinitiative für<br />
Mitteldeuschland<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.ompg.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id12121501<br />
„Wir machen keine Forschung, ohne eine konkrete<br />
Marktentwicklung im Hinterkopf zu haben", versichert<br />
Dr. Ralf-Uwe Bauer, Geschäftsführender Direktor<br />
des Thüringischen Instituts für Textil- und Kunststoff-Forschung<br />
e. V. (TITK). Besonders eindrucksvoll<br />
bewe<strong>ist</strong> dies die Entwicklung eines hocheffizienten<br />
Verfahrens für nichtbrennbare Vliesstoffe.<br />
Über 100 – me<strong>ist</strong> international agierende – Anwender aus<br />
der Industrie haben die Technologie wie auch das Produkt<br />
getestet. Fast ausnahmslos sind sie von seiner Le<strong>ist</strong>ungsfähigkeit<br />
wie auch von der Wirtschaftlichkeit des Herstellungsprozesses<br />
überzeugt.<br />
Den Ausgangspunkt bildet ein neu entwickeltes Me -<br />
laminharz, welches die Vorteile von Thermoplasten und<br />
Die Höhepunkte des Jahres im Rückblick<br />
Geheimnis gelüftet<br />
Erfurt. Spitzenforschung aus Thüringen hat eines<br />
der letzten großen Geheimnisse der Teilchenphysik<br />
gelöst: Mit Hilfe spezieller Siliziumdetektoren des<br />
Erfurter CiS Forschungsinstituts für Mikrosensorik<br />
und Photovoltaik GmbH konnte offenbar der entscheidende<br />
experimentelle Nachweis für den seit<br />
Jahrzehnten gesuchten letzten Baustein der Theorie<br />
der Elementarteilchen – das sog. Higgs-Boson –<br />
erbracht werden. Die Thüringer Messtechnik <strong>ist</strong> wesentlicher<br />
Bestandteil zweier Großprojekte am Schweizer<br />
Kernforschungsinstitut CERN – dem ATLAS- und<br />
dem CMS-Experiment. „Die Entwicklung der Detektoren<br />
<strong>ist</strong> eine Forschungsle<strong>ist</strong>ung auf Weltniveau“,<br />
sagte Thüringens Wirtschaftsmin<strong>ist</strong>er Matthias Machnig<br />
am 5. Juli.<br />
Israelischer Automobilzuliefer<br />
investiert<br />
Crock. Zuwachs für Thüringens Wirtschaft: Der israelische<br />
Automobilzulieferer Arkal Automotive hat im<br />
südthüringischen Crock (Landkreis Hildburghausen)<br />
am 21. August seine erste deutsche Produktionsstätte<br />
eröffnet. Das Unternehmen investiert zunächst<br />
insgesamt rund zwei Millionen Euro in den neuen<br />
Standort und schafft 60 Arbeitsplätze. „Thüringen<br />
<strong>ist</strong> hoch attraktiv für internationale Investoren“, freut<br />
sich Thüringens Wirtschaftsmin<strong>ist</strong>er Matthias Machnig<br />
über die Neuansiedlung. Gerade im Automobilbereich<br />
habe sich der Fre<strong>ist</strong>aat zu einem gefragten<br />
Standort entwickelt. „Die Branche <strong>ist</strong> einer der größten<br />
Wachstumstreiber der Thüringer Wirtschaft“, so<br />
der Min<strong>ist</strong>er.<br />
Erfolgsfaktoren 2012<br />
Harzen vereint. Während sich die Harze durch eine hohe<br />
Festigkeit und Hitzebeständigkeit auszeichnen, lassen sich<br />
Thermoplaste in Form gießen. Beides <strong>ist</strong> nun mit dem<br />
neuen Material möglich. Zudem <strong>ist</strong> es nicht brennbar, we<strong>ist</strong><br />
eine geringe Wärmeleitfähigkeit auf, <strong>ist</strong> extrem leicht und<br />
kann Schall absorbieren. So eignet es sich als Dämmstoff,<br />
als Baumaterial für Trennwände sowie als Basis für Feuerschutzkleidung.<br />
Für die Vermarktung <strong>ist</strong> die AP Fibre GmbH aus der Ostthüringischen<br />
Materialprüfgesellschaft für Textil und Kunststoffe<br />
mbh (OMPG), einer 100%ige Tochtergesellschaft des<br />
TITK, ausgegründet worden. Mit verschiedenen Investoren<br />
und Industriepartnern bereitet das junge Unternehmen derzeit<br />
die Errichtung und den Betrieb einer Anlage vor, mit<br />
der das Melamin-Vlies voraussichtlich ab Mitte 2014 für<br />
verschiedene Anwendungen hergestellt werden kann.<br />
Dabei wird das Melaminharz in einem patentierten Meltblow-Verfahren<br />
in einem Extruder aufgeschmolzen und<br />
unter hohem Druck und Hitze durch eine Düse in die gewünschte<br />
Vlies-Form gepresst. Danach wird ein gasförmiger Katalysator<br />
zugeführt. Er sorgt zusammen mit Wärme dafür, dass<br />
der Prozess der duroplastischen Ausbildung fortgesetzt wird.<br />
Dagegen lässt dieses einstufige thermoplastische Verfahren<br />
die Fertigungskosten gegenüber einer herkömmlichen<br />
Vorgehensweise um 50 Prozent sinken. CH<br />
Engagierte Unternehmer<br />
Gera. René Starke <strong>ist</strong> Ende September als Unternehmer<br />
des Jahres 2012 der Stadt Gera vom Bundesverband<br />
der mittelständischen Wirtschaft ausgezeichnet<br />
worden. Starke hatte in der Wendezeit eine<br />
Speditionsfirma gegründet, die gegenwärtig rund<br />
130 Mitarbeiter zählt. In der Leibnizstraße entstand<br />
in diesem Jahr ein Erweiterungsbau für das Unternehmen.<br />
Der Unternehmenspreis würdigt darüber hinaus das<br />
außerordentliche soziale und sportliche Engagement<br />
von René Starke. Für sein Lebenswerk wurde Peter<br />
Gößner gewürdigt, der 1990 sein Autohaus gründete<br />
und damit seinen Traum von wirtschaftlicher<br />
Selbstständigkeit verwirklichte.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
15
Erfolgsfaktoren 2012<br />
Bevor es belastend wird<br />
Software einer Chemnitzer Firma lässt rechtzeitig krankmachende Arbeitsläufe erkennen<br />
„Wir sind gut durch die Krise gekommen, ohne Entlassungen<br />
vornehmen zu müssen“, blickt Carsta<br />
Auerswald, verantwortlich für Marketing bei der<br />
imk automotive GmbH, erleichtert auf das gerade<br />
ablaufende Jahr zurück. Der Mensch steht nicht nur<br />
im eigenen Unternehmen im Mittelpunkt, sondern<br />
auch bei dem derzeitigen Hauptprodukt.<br />
Die eigen entwickelte Simulationssoftware ema – Editor<br />
menschlicher Arbeit stellt Abläufe im Fertigungsprozess<br />
nach, um vor allem körperliche Belastungen der Produktionsmitarbeiter<br />
genau analysieren und dann möglichst<br />
minimieren zu können. Renommierte Konzerne wie VW und<br />
Airbus nutzen bereits dieses Planungstool. „Wir sind selbst<br />
über den Zuspruch überrascht“, so Auerswald.<br />
Immer wieder kommen Anfragen aus der Industrie nach<br />
den verschiedensten Anwendungsmöglichkeiten. Vor diesem<br />
Hintergrund hat der Ingenieurdienstle<strong>ist</strong>er den 1. Stammtisch<br />
„ema in Praxis und Lehre" ins Leben gerufen. Er fand<br />
am 15. Oktober im Projekthaus METEOR der Technischen<br />
Universität Chemnitz statt. Dabei konnten ema – Entwickler,<br />
Anwender und Lehrende ihre Erfahrungen austauschen. Sie<br />
erhielten zudem Einblicke in aktuelle und geplante Weiterentwicklungen.<br />
Dieser enge Kundenkontakt <strong>ist</strong> seit nun-<br />
Die Höhepunkte des Jahres im Rückblick<br />
Arbeitslosenquote unter 9 Prozent<br />
Dresden. Die Arbeitslosenquote in Sachsen <strong>ist</strong> im<br />
Oktober 2012 erstmals unter 9 Prozent gesunken.<br />
Mit 8,8 Prozent lag sie so niedrig wie noch nie, und<br />
deutlich unter dem ostdeutschen Durchschnitt von<br />
9,8 Prozent. Während die Arbeitslosenquote in Mitteldeutschland<br />
stagnierte, <strong>ist</strong> sie in Sachsen im Vergleich<br />
zum Vorjahr deutlich um 0,6 Prozentpunkte<br />
gesunken. Der Sächsische Staatsmin<strong>ist</strong>er für Wirtschaft,<br />
Arbeit und Verkehr, Sven Morlok, zeigt sich<br />
erfreut über die neuesten Zahlen: „Zum vierten Mal<br />
in Folge liegt auch die Zahl der Arbeitslosen unter<br />
der Marke von 200.000 und erreicht mit aktuell rund<br />
187.000 den bisher niedrigsten Wert“. "Besonders<br />
erfreulich sei, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten erneut angestiegen <strong>ist</strong>.<br />
16 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
mehr zehn Jahren das Erfolgsprinzips des Unternehmens.<br />
Als eine rein ostdeutsche Firma entwickelt es Produkte und<br />
Fertigungsprozesse für namhafte Automobilhersteller in<br />
aller Welt. Die Mitarbeiterzahl soll allein in Chemnitz bis<br />
Ende 2013 auf etwa 40 wachsen. Hinzu kommt ein 2010<br />
gegründetes Tochterunternehmen in Greenville, USA.<br />
In Chemnitz <strong>ist</strong> zudem der nächste Meilenstein bereits<br />
in Sicht. In den kommenden Monaten wird am Standort der<br />
ehemaligen „Alten Merkelfabrik“ in Chemnitz/OT Altenhain<br />
der neue Firmensitz der imk errichtet. Das Gebäude<br />
der ehemaligen Hößlerschen Spinnmühle aus dem Baujahr<br />
um ca. 1821 wird umgenutzt in Büronutzung für die künftige<br />
Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Die denkmalgerechte<br />
Sanierung des ehemaligen Fabrikgebäudes <strong>ist</strong> bis<br />
Mitte 2014 geplant. CH<br />
Erdwärme-Me<strong>ist</strong>er<br />
Berlin. Brandenburg hat zum dritten Mal in Folge<br />
den Me<strong>ist</strong>ertitel der „erdwärme-LIGA“ errungen. Die<br />
Auszeichnung hat Wirtschafts- und Europamin<strong>ist</strong>er<br />
Ralf Chr<strong>ist</strong>offers am 9. November im Rahmen des<br />
10. Wärmepumpenforums des Bundesverbandes Wärmepumpe<br />
e.V. (BWP) in Berlin entgegengenommen.<br />
Sie wird von der erdwärmeLIGA Deutschland einmal<br />
jährlich verliehen. Auf Platz zwei der Erdwärme-<br />
Bundesliga landete Bayern, den dritten Platz teilen<br />
sich Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg.<br />
Die „erdwärmeLIGA“ <strong>ist</strong> eine Rangl<strong>ist</strong>e der Bundesländer<br />
zur Neuinstallation von Erdwärmeanlagen.<br />
Grundlage der Berechnung <strong>ist</strong> die in einem Jahr neu<br />
hinzugekommene installierte Le<strong>ist</strong>ung von Wärmepumpenanlagen<br />
je 100.000 Einwohner.<br />
Prof. Dr. Reinhard Erfurth, Dr. Jens<br />
Trepte, Bauherr und Geschäftsführer der<br />
imk automotive GmbH und Architekt<br />
Claus Höhn (v.l.n.r.) bei der Grundsteinlegung<br />
für den neuen Firmensitz am<br />
7. Dezember. Foto: Stefan Hohme<strong>ist</strong>er<br />
wirtschaftsjournal.de/id12121601<br />
Leitstern 2012<br />
Magdeburg. Das Land Sachsen-Anhalt <strong>ist</strong> am 13.<br />
Dezember für seine Ergebnisse bei der Nutzung Erneuerbarer<br />
Energien mit dem „Leitstern 2012“ ausgezeichnet<br />
worden. Das Land erhielt die Auszeichnung<br />
in der Kategorie „Wirtschaftsmotor“. Hier werden<br />
die Erfolge beim technologischen und wirtschaftlichen<br />
Wandel durch die Erneuerbaren Energien<br />
gewürdigt. Vergeben wird die Auszeichnung von der<br />
Agentur für Erneuerbare Energien.<br />
Die der Auszeichnung zugrunde liegende Studie<br />
bescheinigt Sachsen-Anhalt vor allem Erfolge bei der<br />
Nutzung Erneuerbarer Energien. Mit 2,7 Prozent <strong>ist</strong><br />
der Anteil der Beschäftigten in der Branche im Vergleich<br />
zur Gesamtbeschäftigung deutschlandweit am<br />
größten.
wirtschaftsjournal.de/id12121701<br />
Erfolgsfaktoren 2012<br />
Anzeige<br />
„Den roten Teppich ausrollen“<br />
Im Technologie Centrum Chemnitz wird die Gründerförderung großgeschrieben<br />
Podiumsdiskussion zu Bedingungen für<br />
Technologiegründer in Chemnitz.<br />
Dr. Bertram Dressel, ADT-Präsident und<br />
Geschäftsführer des TZ Dresden.<br />
Technologie Centrum<br />
Chemnitz GmbH<br />
Annaberger Straße 240<br />
09125 Chemnitz<br />
TechnoPark Chemnitz GmbH<br />
Technologie-Campus 1<br />
09126 Chemnitz<br />
Telefon: 0371 5347-104<br />
Telefax: 0371 5347-105<br />
info@tcc-chemnitz.de<br />
www.tcc-chemnitz.de<br />
Chemnitz zieht seine Kraft aus dem Unternehmertum:<br />
Dies galt vor 200 Jahren, als die Stadt im Zuge<br />
der Industrialisierung zur Großstadt wurde. Dies<br />
galt in der Zeit vor 100 Jahren, als Chemnitz dem<br />
Erfolg seiner Unternehmen den Aufstieg zu einer<br />
der reichsten Städte Deutschlands verdankte. Und<br />
dies gilt auch in unserer Zeit, in der zahlreiche mittelständische<br />
Firmen dazu beitragen, dass die Stadt<br />
der Moderne regelmäßig zu den dynamischsten<br />
Städten Deutschlands gezählt wird.<br />
„Um diesen Trend aufrecht zu erhalten, brauchen wir aber<br />
auch weiterhin immer wieder junge Unternehmen, die mit<br />
innovativen Ansätzen wirtschaftlich erfolgreich sind. Wir<br />
brauchen Unternehmensgründungen“, weiß Dr. Jenz Otto,<br />
Geschäftsführer der Technologie Centrum Chemnitz GmbH<br />
(TCC). Auf einer Podiumsdiskussion am 13. November im<br />
TCC tauschten sich deshalb wesentliche Akteure der Stadt<br />
Chemnitz über Ansätze zur Unterstützung von Start-up-<br />
Unternehmen aus.<br />
Dr. Bertram Dressel, Präsident des ADT – Bundesverband<br />
Deutscher Innovations-, Technologie- und Gründerzentren<br />
e. V. betonte, dass 55 Prozent der erwerbstätigen<br />
Bevölkerung in Deutschland sich einen Gang in die berufliche<br />
Selbständigkeit vorstellen könnten – allerdings würde<br />
nur ein geringer Teil dies tatsächlich tun: „Eine Unternehmensgründung<br />
<strong>ist</strong> ein großes Risiko, das viele scheuen.“<br />
Dabei sei die Infrastruktur der Gründerförderung gut ausgebaut:<br />
„Wir müssen Gründern den roten Teppich ausrollen.“<br />
Notwendig sei vor allem, Finanzierungsbausteine<br />
auszubauen: „In Sachsen sind zum Beispiel Eigenkapital-<br />
Instrumente wie Business-Angel-Kapital oder Privat<br />
Equity Elemente weiterzuentwickeln.“ Sparkassen-Vorstand<br />
Reiner Grimm stimmte zu, ebenso wie Hans-Joachim<br />
Wunderlich, Hauptgeschäftsführer der IHK Chemnitz. Mangelnde<br />
Finanzen seien aber nur einer der Gründe, warum<br />
die Zahl der Gründungen zuletzt zurückgegangen sei: „Die<br />
demografische Lage und die aktuelle wirtschaftliche Situation<br />
in der Region spielen uns in punkto Unternehmensgründungen<br />
nicht in die Karten“, so Wunderlich. Dafür sei<br />
die durchschnittliche Qualität von Gründungsvorhaben<br />
aktuell besser: „Wir haben deutlich weniger Gründungen<br />
aus einer Notsituation heraus.“<br />
Eine Brutstätte für Start-ups wird auch weiterhin die<br />
Technische Universität Chemnitz sein. Mit dem Gründernetzwerk<br />
Saxeed betreue die Uni zahlreiche Ausgründungen<br />
und identifiziere potenzielle Geschäftsideen und Gründerpersönlichkeiten:<br />
„Momentan <strong>ist</strong> ein Drittel der Gründungsvorhaben<br />
technologiegetrieben. Da hätten wir gern<br />
mehr“, betonte Prof. Dr. Andreas Schubert, Prorektor für<br />
Wissens- und Technologietransfer an der TU. Er macht fehlendes<br />
Selbstvertrauen aus, wenn es um die Entscheidung<br />
zu einer Unternehmensgründung geht. Die Chemnitzer Oberbürgerme<strong>ist</strong>erin<br />
Barbara Ludwig sieht dennoch positive Zeichen:<br />
„Wir haben in der Region die Erfahrung, dass einem<br />
nichts geschenkt wird, aber die Menschen haben das Weiterdenken<br />
im Blut.“ Deshalb sei ihr um die Zukunft von Stadt<br />
und Region nicht bange: „Die positiven Erfahrungen mit<br />
der Gründerförderung aus dem TCC, das bereits über 200<br />
Unternehmen begleitet hat, wollen wir künftig auch für<br />
Gründer im Dienstle<strong>ist</strong>ungs- und Kreativbereich nutzen“,<br />
erklärte Ludwig.<br />
An „Mehr Innovation durch Gründung“ glaubt auch der<br />
ADT – Bundesverband – und macht dies zum Thema<br />
seiner Jahrestagung 2013. Die wird im April kommenden<br />
Jahres in Chemnitz stattfinden, wie Dr. Bertram Dressel<br />
bekanntgab: „Die Kollegen aus den deutschen Gründerzentren<br />
freuen sich und sind neugierig auf Chemnitz.“<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
17
Erfolgsfaktoren 2012<br />
Bastelspaß zum Jubiläum<br />
Familienunternehmen aus Dohna unterstützt auch im Jubiläumsjahr eine Einrichtung für behinderte Menschen<br />
Das Familienunternehmen SPS Schiekel Präzisionssysteme<br />
aus Dohna spendet schon seit vielen Jahren<br />
für ge<strong>ist</strong>ig behinderte Menschen im Katharinenhof<br />
in Großhennersdorf.<br />
Der Katharinenhof <strong>ist</strong> die älteste und größte Einrichtung im<br />
Fre<strong>ist</strong>aat Sachsen, in der Menschen mit ge<strong>ist</strong>igen und anderen<br />
Behinderungen leben, lernen und arbeiten. Mit viel<br />
Liebe, hohem fachlichen Wissen, Geduld und persönlichem<br />
Einsatz erhalten sie vielfältige Hilfe fürs Leben. Diese humanitäre<br />
Arbeit unterstützt SPS Schiekel seit nunmehr zwölf<br />
Jahren mit Sach- und Geldspenden. Dafür verzichtet das<br />
Unternehmen auf Weihnachtspräsente für seine Geschäftspartner.<br />
Die diesjährige Weihnachtsspende beträgt 1000<br />
Euro und soll dem „Haus an der Buche" im Katharinenhof<br />
zu Gute kommen. Das Haus wird gerade saniert und vor-<br />
Erfolgreiche „Kern“-Kompetenz<br />
Sportliche Highlights, hoher Besuch und technische Innovation bestimmten das Jahr<br />
des Matratzenkernherstellers Eurofoam Sachsen<br />
Matthias Jancic, Werkleiter am sächsischen Standort der<br />
Eurofoam Deutschland GmbH in Burkhardtsdorf, kann auf<br />
ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Im Januar wurde die<br />
ehemalige Zwönitztalhalle in die Eurofoam arena umbenannt.<br />
„Wir haben diesen Schritt gemacht, um unsere Verbundenheit<br />
mit der Gemeinde zu zeigen. Ein anderes Ziel<br />
war und <strong>ist</strong> es, gerade den Nachwuchs auf uns aufmerksam<br />
zu machen. Schließlich wollen wir auch in Zukunft unsere<br />
Ausbildungsplätze besetzen“, so der Werksleiter.<br />
Im Februar folgte das nächste Highlight. Im Rahmen<br />
ihrer Reise durch das Erzgebirge machte Bundesmin<strong>ist</strong>erin<br />
Dr. Ursula von der Leyen Station in Burkhardtsdorf. Nach<br />
einem Betriebsrundgang durch das Verarbeitungswerk und<br />
die Schäumerei blieb noch Zeit für eine Diskussionsrunde.<br />
„Wir haben in entspannter Atmosphäre unter anderem über<br />
den demografischen Wandel diskutiert. Dabei lobte die<br />
Minis terin die Zusammenarbeit zwischen älteren und<br />
jüngeren Mitarbeitern in unserem Unternehmen“, blickt<br />
Jancic zurück. Um den Mitarbeitern die Arbeitsprozesse zu<br />
erleichtern und die Serienproduktion zu ermöglichen,<br />
entwickelte Eurofoam Sachsen eine neue Vernetzte Technische<br />
Matratzenproduktionsanlage – kurz VTM-Anlage.<br />
Am 20. September wurde diese feierlich eingeweiht,<br />
18 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
aussichtlich im Sommer 2013 fertiggestellt. Die Spende wird<br />
dann verwendet, um moderne Bildle<strong>ist</strong>en und Bilderrahmen<br />
zur Ausgestaltung des modernisierten Hauses zu erwerben.<br />
„Wir haben uns über den Vorschlag gefreut", sagte Dr. Peter<br />
Schiekel, der gemeinsam mit seinem Bruder Gert Schiekel<br />
die Firma SPS vor 20 Jahren gründete. „Unsere Spende wird<br />
dazu beitragen, die Wohnumwelt im Haus an der Buche<br />
weiter aufzuwerten. Das <strong>ist</strong> ganz in unserem Sinne, zumal<br />
es mehrfach behinderten Menschen den Alltag verschönt."<br />
Das auf die Bearbeitung von Edelstahlpräzisionsteilen spezialisierte<br />
Familienunternehmen hat seit 20 Jahren seinen<br />
Sitz unweit von Dresden. Etwas über neun Millionen Euro<br />
wurden in dieser Zeit investiert, der größte Teil davon in<br />
den modernen Maschinenpark. Ziel <strong>ist</strong> es, im Jubiläumsjahr<br />
erstmals deutlich über acht Millionen Euro Umsatz zu erwirtschaften.<br />
PM/SP<br />
seitdem läuft sie störungsfrei. Eine Millionen Euro hat Eurofoam<br />
investiert und in anderthalb Jahren nach und nach<br />
den gesamten Produktionsprozess umstrukturiert.<br />
Auch soziales Engagement wird bei Eurofoam Sachsen groß<br />
geschrieben. Neben dem Eurofoam Cup, einem regionalen<br />
Fußballturnier, engagiert sich das Unternehmen im Rahmen<br />
des kommunalen Umwelteffizienz-Projektes „Burkhardtsdorf<br />
2050“. „Ziel <strong>ist</strong> es, den Energieverbrauch in den kommenden<br />
Jahren deutlich zu senken. Dazu wollen wir als produzierendes<br />
und Energie intensives Unternehmen gern einen<br />
Beitrag le<strong>ist</strong>en“, so Jancic. Bis 2016 spendet Eurofoam Sachsen<br />
jährlich 10.000 Euro.<br />
Anlässlich ihres 20-jährigen Firmen -<br />
jubiläums übergaben Gert Schiekel (li.)<br />
einen Scheck über 1000 Euro an den<br />
Geschäftsführer des Diakoniewerkes<br />
Oberlausitz e. V., Albrecht Ludwig, für<br />
den Katharinenhof, dessen Bewohner<br />
sich mit selbst gebasteltem Schmuck für<br />
den Firmenweihnachtsbaum bedankten.<br />
Foto: J. Porstein<br />
wirtschaftsjournal.de/id12121801<br />
Bundesmin<strong>ist</strong>erin Dr. Ursula von der<br />
Leyen beim Rundgang durch die<br />
Schäumerei bei Eurofoam Sachsen<br />
Foto: Eurofoam<br />
Eurofoam Deutschland GmbH<br />
Schaumstoffe – Werk Sachsen<br />
Obere Hauptstraße 46<br />
09235 Burkhardtsdorf<br />
Telefon: 03721 53-0<br />
Telefax: 03721 53-133<br />
www.eurofoam.de<br />
Anzeige<br />
wirtschaftsjournal.de/id12121802
Erfolgsfaktoren 2012<br />
Anzeige<br />
Standortmarketing Erzgebirge<br />
Für eine starke Wirtschaft und eine lebenswerte Region<br />
Die Botschafter des Erzgebirges<br />
(v.l.n.r.): Martin Fenzl, Geschäftsführer<br />
testa motari Design Manufaktur; Frank<br />
Vogel, Landrat des Erzgebirgskreises<br />
und Sprecher des Regionalmanagements<br />
Erzgebirge; Gerhild Sacher,<br />
Geschäftsführerin Sacher & Co. GmbH;<br />
Dr. Gert Pfeilschmidt, Bereichsleiter Einkauf<br />
und Log<strong>ist</strong>ik, envia Mitteldeutsche<br />
Energie AG; Daniel Meyer, Geschäftsführer<br />
Meyer Drehtechnik GmbH; Jörn<br />
Meyer, Geschäftsführer Meyer Drehtechnik<br />
GmbH; Mike Bielagk, Geschäftsführer<br />
KabelJournal GmbH<br />
Regionalmanagement<br />
Erzgebirge<br />
c/o Wirtschaftsförderung<br />
Erzgebirge GmbH<br />
Adam-Ries-Straße 16<br />
09456 Annaberg-Buchholz<br />
Telefon: 03733 145-140<br />
kontakt@wirtschaft-imerzgebirge.de<br />
www.wirtschaft-im-erzgebirge.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id12121901<br />
Schon seit mehr als zehn Jahren betreibt das Regionalmanagement<br />
Erzgebirge erfolgreich Standortmarketing.<br />
Zum Ende des Jahres schließt die Ini -<br />
tiative der zwölf größten Städte des Erzgebirges<br />
und des Erzgebirgskreises einen dreijährigen Förderzeitraum<br />
ab.<br />
Tradition, Weihnachtsland oder Wintersportregion – das<br />
waren die häufigsten Antworten auf die Frage, was vom<br />
Erzgebirge deutschlandweit bekannt <strong>ist</strong>. Dass sich dieses<br />
Image nicht ausschließlich in den Köpfen festsetzt und der<br />
Wirtschaftsstandort Erzgebirge vor allem für Menschen mit<br />
innovativen Ideen, die kundengerechte Speziallösungen<br />
anstelle standardisierter Massenware anbieten, für außergewöhnliche<br />
Branchenvielfalt und einen gut vernetzten<br />
Mittelstand steht, hat sich das Regionalmanagement Erzgebirge<br />
auf die Fahnen geschrieben. Dafür <strong>ist</strong> in den vergangenen<br />
drei Jahren ein umfangreicher Pool an Marketing-Instrumenten<br />
erstellt worden. Innerhalb der Kampagne<br />
„Erzgebirge: Gedacht. Gemacht.“ zählen Meilensteine wie<br />
das Botschaftermarketing, eine Image-Kampagne oder der<br />
Anfang des Jahres fertiggestellte Erzgebirgspavillon dazu.<br />
Sie haben keinen Immunitätsstatus, kein Gehalt und keine<br />
anderen Vorteile von ihrer Position. Die Botschafter des<br />
Erzgebirges haben sich freiwillig bereit erklärt, für das<br />
Erzgebirge nach innen und außen aufzutreten. Sie zeigen,<br />
dass Sie stolz auf ihre Heimat und deren Le<strong>ist</strong>ungen sind.<br />
Sie sind mit Herzblut und großem Engagement dabei –<br />
sowohl die 84 offiziell ernannten „Botschafter des Erzge-<br />
birges“ als auch alle anderen Erzgebirger, die das Logo mit<br />
dem Slogan „Erzgebirge. Gedacht. Gemacht.“ in die ganze<br />
Welt tragen. Die einen, Persönlichkeiten aus den Bereichen<br />
Wirtschaft, Politik, Sport, Gesellschaft und Kultur, sind seit<br />
2010 zu besonderen Repräsentanten der Region ernannt<br />
worden. Die anderen nutzen das Logo z.B. in Firmenpräsentationen<br />
oder als Fahrzeug-Aufkleber. Doch eines haben<br />
beide Gruppen gemeinsam: Mit viel Lokalpatriotismus rühren<br />
sie bundesweit die Werbetrommel für die Region. Was<br />
beispielsweise Ende 2011 unter dem Motto „Wir fahren<br />
für das Erzgebirge“ begann, erfreut sich immer größerer<br />
Beliebtheit. Zahlreiche Transportunternehmen tragen die<br />
Botschaft der Region auf mittlerweile mehr als 70 Fahrzeugen<br />
in die Welt hinaus. Auch Pkw-Fahrer sind mehr und<br />
mehr auf den Geschmack gekommen und verschönern die<br />
Heckscheiben ihres Autos mit dem „Gedacht. Gemacht.“<br />
- Logo.<br />
Ein weiteres wesentliches Marketing-Instrument des Regionalmanagements<br />
Erzgebirge <strong>ist</strong> eine Image-Kampagne.<br />
Die Fotomotivserie mit erfolgreichen erzgebirgischen Unternehmen<br />
aus den verschiedensten Branchen der Region<br />
<strong>ist</strong> zum Jahresende fertiggestellt worden. Als letzter von<br />
insgesamt acht Firmenvertretern stand dabei der Geschäftsführer<br />
der Norafin Industries Germany GmbH aus Mildenau<br />
André Lang als Partner und Vertreter der erzgebirgischen<br />
Textilindustrie vor der Kamera. Mit seinem Sortiment<br />
von innovativen flammfesten Materialien <strong>ist</strong> das Unternehmen<br />
Marktführer bei Feuerwehrbekleidung auf dem<br />
US-amerikanischen Markt. Ein aussagekräftiges Motiv unter<br />
dem Motto: „Mit uns gehen Sie durchs Feuer. Und kommen<br />
sicher zurück.“ wurde schnell gefunden und professionell<br />
umgesetzt.<br />
Genauso wie die Motive der Image-Kampagne wirbt der<br />
Erzgebirgspavillon deutschlandweit für den Standort.<br />
Dabei handelt es sich um ein modulares Ausstellungs -<br />
system, das allein schon durch die Integration einer holografischen<br />
Projektionsfläche mit dem Imagevideo Erz gebirge<br />
von Dresden bis Lingen an der niederländischen Grenze<br />
für Aufmerksamkeit sorgt.<br />
Trotz Auslaufens der Förderperiode wird die Initiative<br />
dank der Unterstützung des Erzgebirgskreises und der<br />
erzgebirgischen Kommunen auch in Zukunft weiter vorangetrieben.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
19
Erfolgsfaktoren 2012<br />
Biotechnologie in der Offensive<br />
Zukunftskommission für Biowissenschaften und Lebenstechnologien bereitet Boden für wirtschaftlichen Erfolg<br />
Die zweite große Biotechnologie-Offensive wurde<br />
jetzt im Fre<strong>ist</strong>aat gestartet. Schwerpunkte sind vor<br />
allem die Bereiche Gesundheit und Ernährung, High-<br />
Tech-Medizintechnik und Bioökonomie. Dazu hat<br />
die Sächsische Zukunftskommission für Biowissenschaften<br />
und Lebenstechnologien „biosax2030" ein<br />
richtungweisendes Zukunftskonzept erarbeitet.<br />
„Mit der ersten, im Jahr 2000 gestarteten Biotechnologie-<br />
Offensive <strong>ist</strong> es der Staatsregierung gelungen, Sachsen als<br />
weltweit anerkannte Biotechnologieregion mit exzellenten<br />
Rahmenbedingungen und einer führenden Forschungslandschaft<br />
zu etablieren", betont Roland Göhde, Vorstandsvorsitzender<br />
des gesamtsächsischen Verbandes der<br />
Biotechnologie biosaxony e. V. und Mitglied der Zukunftskommission<br />
„biosax2030". Wesentliche Zielstellung des<br />
biosax2030-Zukunftskonzeptes sei es nun, diese Ausgangslage<br />
für den Fre<strong>ist</strong>aat möglichst effizient und langfr<strong>ist</strong>ig<br />
äußerst gewinnbringend nutzbar zu machen. Zur<br />
Umsetzung des Zukunftskonzeptes empfiehlt die Kommission<br />
optimierte Innovationsprozesse, um bei kleinen und<br />
mittelständischen Unternehmen die Produktentwicklung<br />
Rückgrat gestärkt<br />
20 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
und Vermarktung zu beschleunigen. Wettbewerbsstarke Al -<br />
lianzen zwischen Weltmarktführern und KMU sollen Wachstumsprozesse<br />
auslösen. Durch eine Produkt- und Verfahrensspezialisierung<br />
soll der wirtschaftliche Erfolg innerhalb<br />
der regenerativen Medizin, der angrenzenden Medizintechnik,<br />
der industriellen Biotechnologie, den Biomaterial-<br />
Anwendungen und der Bioökonomie gesichert werden.<br />
Wolfgang Baltzer<br />
Brandenburg konzentriert Wirtschaftsförderpolitik auf neun Schwerpunktbereiche<br />
Die Wirtschaftsförderpolitik des Landes Brandenburg konzentriert<br />
sich künftig auf neun starke Cluster, fünf davon<br />
gemeinsam mit Berlin. Zu den Brandenburger Landesclus -<br />
tern zählen vor allem Ernährungswirtschaft, Kunststoffe/Chemie<br />
und Metall. Der Aufbau dieser Industriecluster hat Mitte<br />
September mit der Ernennung von Sprechern eine neue<br />
Etappe erreicht. Bei den Clustersprechern handelt es sich<br />
mit Sebastian Kühn (Ernährungswirtschaft), Dr. Karl-Heinz<br />
Tebel (Kunststoffe /Chemie) und Prof. Dr.-Ing. Ulrich Berger<br />
(Metall) um erfahrene und renommierte Persönlichkeiten in<br />
den jeweiligen Wirtschaftszweigen. Sie werden ihr jeweiliges<br />
Cluster repräsentieren und das bei der ZukunftsAgentur<br />
Brandenburg angesiedelte Clustermanagement beraten.<br />
Für das vierte Brandenburger Landescluster Tourismus,<br />
das bei der Tourismus Marketing Brandenburg GmbH angesiedelt<br />
<strong>ist</strong>, läuft derzeit ein Auswahlverfahren. Nach dessen<br />
Abschluss soll eine Sprecherin oder ein Sprecher benannt<br />
werden. Wirtschafts- und Europamin<strong>ist</strong>er Ralf Chr<strong>ist</strong>offers<br />
äußerte sich zufrieden mit der Wahl der Clustersprecher:<br />
„Ich freue mich, dass wir für diese wichtigen Positionen<br />
herausragende Persönlichkeiten gewinnen konnten. Das<br />
sorgt für Dynamik innerhalb der Cluster und stärkt das Vorhaben,<br />
mit den Clustern die Wirtschaftsstruktur des Landes<br />
noch besser aufzustellen. Denn das hilft allen. Es stärkt die<br />
Unternehmen und es bringt einen Imagegewinn für Brandenburg.<br />
Damit setzen wir die 2011 eingeleitete Strategie<br />
‚Stark für die Zukunft – Kräfte bündeln’, mit der wir uns<br />
noch stärker auf die Wachstumspotenziale des Landes konzentrieren,<br />
konsequent fort.“<br />
Dr. Steffen Kammradt, Sprecher der Geschäftsführung<br />
der ZukunftsAgentur Brandenburg (ZAB): „Mit dem Aufbau<br />
starker Cluster gewinnt der Standort Brandenburg deutlich<br />
an Profil. Die Landescluster sind zudem in nahezu allen<br />
Regionen vertreten. Metall, Ernährungswirtschaft und Kunststoffe/Chemie<br />
bilden damit das industrielle Rückgrat des<br />
Landes.“ PM/CH<br />
Im Testlabor der Partec GmbH in Görlitz.<br />
Sie <strong>ist</strong> ein mittelständisches Biotechnologieunternehmen,<br />
das sich auf<br />
Entwick lung, Produktion und Vertrieb<br />
von diagnostischen Lösungen für die<br />
Entwicklungsländer spezialisiert hat.<br />
Foto: biosax<br />
wirtschaftsjournal.de/id12122001<br />
wirtschaftsjournal.de/id12122002
Anzeige<br />
Aus Alt mach Neu<br />
Schönherrfabrik bietet auch 2013 wieder attraktive Mietflächen<br />
Daten und Fakten auf<br />
einen Blick (ca.):<br />
Gesamtfläche 83.000 m²<br />
Gewerbefläche 55.600 m²<br />
Anzahl Mieter 130<br />
Mitarbeiter 1100<br />
SCHÖNHERR WEBA GMBH<br />
Schönherrstraße 8<br />
09113 Chemnitz/Germany<br />
Telefon: +49 371 49497-00<br />
www.schoenherrfabrik.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id12122101<br />
Wie erfolgreich die Wiederbelebung alter Fabriken<br />
sein kann, zeigt ein Blick auf das Gelände der<br />
schönherr.fabrik in Chemnitz. Seit 1999 wurden hier<br />
sieben Bauabschnitte saniert. Knapp 17.000 Quadratmeter<br />
neue Gewerbeflächen entstanden. 130<br />
Mieter haben sich bisher angesiedelt und es werden<br />
auch im kommenden Jahr wieder neue Firmen<br />
dazukommen.<br />
Neue Mieter in den Startlöchern<br />
Grund dafür sind die fortschreitenden Sanierungsarbeiten<br />
im 7. Bauabschnitt, der im Januar 2013 fertiggestellt sein<br />
wird. Darauf freuen sich besonders die drei neuen Mieter<br />
– eine Steuerberatungsgesellschaft, eine Orthopädietechnik<br />
und ein Beratungsunternehmen – die dann ihre individuell<br />
geplanten und gestalteten Räume auf 2100 Quadratmetern<br />
beziehen können. Damit sind mehr als 80 Prozent<br />
des Gebäudebestandes renoviert, aber ein Ende <strong>ist</strong><br />
noch nicht in Sicht. Die Sanierung des 8. Abschnitts <strong>ist</strong> bereits<br />
in Planung und die ersten Ideen für den Ausbau wurden<br />
bereits mit den neuen Mietern besprochen.<br />
Traumarbeitsplätze in außergewöhnlichem<br />
Umfeld<br />
Das Gelände der schönherr.fabrik zählt zu den bedeutends -<br />
ten Industriedenkmälern des 19. Jahrhunderts und gliedert<br />
sich in einen industriellen Teil und in einen Gewerbe- und<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungsteil. Das ca. 83.000 Quadratmeter große<br />
Gelände stellt eine einzigartige Ansammlung von Fabrik-<br />
Erfolgsfaktoren 2012<br />
gebäuden aus über 200 Jahren dar und <strong>ist</strong> heute eines der<br />
erfolgreichsten Revitalisierungsobjekte von Industriegebäuden<br />
in Chemnitz. Die Ursachen für die große Beliebtheit<br />
des ehemaligen Fabrikgeländes als Unternehmensstandort<br />
sind vielfältig. Durch die Einbeziehung der Vorstellungen<br />
und Bedürfnisse der Mieter – von der Funktionalität<br />
bis zur Farbwahl – entstehen in der schönherr.fabrik<br />
abgestimmte und individuelle Miet(t)räume.<br />
Attraktiver Branchenmix birgt Synergieeffekte<br />
Das außergewöhnliche Gebäudeensemble verleiht dem Areal<br />
ein besonderes Flair. Nicht zuletzt schätzen die hier angesiedelten<br />
Unternehmen den vielfältigen Branchenmix, aus<br />
dem sich für die Mieter Synergieeffekte ergeben. In der<br />
schönherr.fabrik vereinen sich Tradition und Zukunft zu einer<br />
einzigartigen Mischung. Jede Menge Abwechslung und täglich<br />
neue Erlebnisse bietet die bunte Vielfalt aus Gewerbe<br />
& Dienstle<strong>ist</strong>ung, Kunst & Kultur, Gesundheit & Sport, Indus -<br />
trie, Handel, Gastronomie und Schulungseinrichtungen.<br />
Von der Tanzstunde über Yoga, Fitnesskurs bis hin zu entspannenden<br />
Wellnessmassagen findet jeder Besucher ein<br />
passendes und spannendes Angebot. Ein weiterer Vorteil<br />
ergibt sich aus der guten Erreichbarkeit der schönherr.fabrik.<br />
Die unmittelbare Nähe zum Stadtzentrum, mehr als 300<br />
kostenfreie Parkplätze für Mieter und Besucher sowie Service<br />
und Betreuung direkt vor Ort durch den Eigentümer<br />
tragen zur hohen Attraktivität bei.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
21
Erfolgsfaktoren 2012<br />
Die Wege für morgen<br />
WJ-Interview mit Franz Voigt, Präsident der IHK Chemnitz zum Jahresthema Infrastruktur der Kammer<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Herr Voigt, die IHK Chemnitz<br />
hat die Infrastruktur zum Jahresthema<br />
2013 erkoren. Worum geht es da speziell? Was<br />
sind die Schwerpunkte?<br />
Franz Voigt: Das Thema „Infrastruktur – Wege für<br />
morgen“ wurde durch die gesamte deutsche Kammerorganisation<br />
zum Jahresthema 2013 erwählt. Es<br />
<strong>ist</strong> nicht nur auf die Verkehrsinfrastruktur begrenzt,<br />
sondern Infrastruktur heißt auch Hochgeschwindigkeitsnetze<br />
für den Datentransfer und dessen Sicherheit,<br />
Energietrassen für eine sichere Energieversorgung<br />
und die Bereitstellung anderer Medien, deren<br />
Verfügbarkeit als Selbstverständlichkeit betrachtet<br />
wird, die Zukunftsfähigkeit aber auch dauerhafte<br />
Investitionen erfordert. Nicht zuletzt heißt Infrastruktur<br />
aber auch die Weiterentwicklung einer mo -<br />
dernen Bildungs- und Forschungslandschaft, um die<br />
Jugend im Lande zu halten und ihr eine Zukunft vor<br />
Ort zu sichern.<br />
WJ: Welchen Nutzen können südwestsächsische<br />
Unternehmen aus der Umsetzung des<br />
Themas ziehen?<br />
Voigt: Die infrastrukturellen Voraussetzungen für<br />
ein Unternehmen entscheiden maßgeblich mit über<br />
dessen Erfolg. Gute infrastrukturelle Voraussetzungen<br />
müssen aber nicht immer dauerhaft gegeben<br />
sein. Es bedarf ständiger Anpassungen, um der Wirtschaft<br />
einer Region die Grundlagen dafür zu bieten,<br />
im globalen Wettbewerb gute Bedingungen vorzufinden.<br />
Das beste Beispiel dafür <strong>ist</strong> die rasante Ent-<br />
22 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
wicklung der neuen Medien, deren Tempo die technische<br />
Infrastruktur oft nicht gewachsen <strong>ist</strong>. Die Industrie-<br />
und Handelskammern als Vertreter der Wirtschaft<br />
sind gefordert, die infrastrukturellen Rahmenbedingungen<br />
für die Wirtschaft ihrer Region entsprechend<br />
einzufordern. Das dokumentiert sich nach<br />
außen möglicherweise am besten beim Thema Verkehrsinfrastruktur,<br />
erschöpft sich aber bei weitem<br />
nicht darin. Als Träger öffentlicher Belange vertritt<br />
die Kammer deshalb die Interessen der Wirtschaft<br />
bei der Erarbeitung von Rahmenplänen zum effektiven<br />
Einsatz von Fördermitteln, Regional- und Bauleitplänen<br />
und vielen anderen Planungsunterlagen,<br />
die für die Wirtschaft der Region entwicklungsbestimmend<br />
sind und bei Planungsfehlern irreparable<br />
Langzeitschäden auftreten können.<br />
WJ: Deutschland <strong>ist</strong> ein wichtiges Transitland<br />
in der Mitte Europas. Was muss getan werden,<br />
um die überlastete Infrastruktur zügig<br />
auszubauen und Standortnachteile, zum Beispiel<br />
im Erzgebirge, abzubauen?<br />
Voigt: Der Begriff Ausbau der Infrastruktur wird zu<br />
oft mit Neubau gleichgesetzt. Angesichts der ständig<br />
wachsenden Neuversiegelung von Flächen stoßen<br />
wir mittlerweile nicht nur an ökologische, sondern<br />
auch an ökonomische Grenzen. Die Lösung des<br />
Infrastrukturthemas liegt in der Frage, wie effizient<br />
gehen wir mit der vorhandenen Infrastruktur um,<br />
welche Engstellen bestehen und wie können diese<br />
vernünftig beseitigt werden. Wenn Sie speziell das<br />
Erzgebirge ansprechen, so sind hier zwei Dinge<br />
bedeutsam. Erstens muss es schrittweise gelingen,<br />
die deutsch/tschechische Grenze für den Wirtschaftsverkehr<br />
durchlässiger zu gestalten. Als 2007<br />
die stationären Grenzkontrollen aufgehoben wurden,<br />
waren wir der Meinung, dass dieser Prozess sich<br />
wesentlich dynamischer gestaltet, weil die Kooperation<br />
dieser beiden Wirtschaftsräume wirtschaftlich<br />
nahe liegt. Leider <strong>ist</strong> dies nicht so. Das hat sicherlich<br />
auch h<strong>ist</strong>orische Gründe, deren Langzeitwirkung man<br />
nicht unterschätzen darf. Zweitens muss es schnell<br />
gelingen, die Infrastruktur der Hauptentwicklungsachsen<br />
zukunftsfähig zu gestalten. Hier steht sich<br />
die Region viel zu sehr selbst auf den Füßen, da die<br />
Diskussion um den Bau von Ortsumgehungen letztendlich<br />
das Ziel verfolgt, Ortskerne vom Verkehr zu<br />
entlasten und die Erreichbarkeit der gesamten Region<br />
durch Beseitigung dieser Engstellen zu verbessern.<br />
WJ: Wie kann technischer Fortschritt dazu beitragen,<br />
die Umweltverträglichkeit des Verkehrs<br />
zu erhöhen.<br />
Voigt: Dieser technische Prozess <strong>ist</strong> dauerhaft und<br />
kontinuierlich und wird me<strong>ist</strong>ens nicht wahrgenommen.<br />
Seit Jahren sind Fahrzeugproduzenten bemüht,<br />
ihre Produkte umweltfreundlicher zu gestalten. Die<br />
Europäische Union hat diesen Prozess mit der Festlegung<br />
von Abgasnormen weitestgehend vorgegeben.<br />
Jeder Bürger, der sich heute für ein neues Auto<br />
entscheiden kann, le<strong>ist</strong>et dabei einen größeren Beitrag<br />
zur Umweltverträglichkeit als irgend welche<br />
staatlichen Verbote, die ein vermeintlich ökologisches<br />
Ziel verfolgen und nur zu zusätzlichen Kostenbelas -<br />
tungen und bürokratischen Aufwendungen führen.<br />
Beim Wirtschaftsverkehr sehe ich große Entwick -<br />
lungschancen im Bereich der intelligenten Log<strong>ist</strong>ik<br />
durch den gezielten Einsatz elektronischer Medien<br />
und um den Schienenverkehr anzusprechen, wäre es<br />
schon ein riesiger technischer Fortschritt, wenn durch<br />
die durchgehende Elektrifizierung der Sachsen-Franken-Mag<strong>ist</strong>rale<br />
der Schienenfernverkehr wieder in<br />
die Region zurück geholt werden kann.<br />
Gespräch: Wolfgang Baltzer<br />
wirtschaftsjournal.de/id12122201
Ausgewählte<br />
Branchentreffpunkte 2013<br />
Januar<br />
� Karrierestart, 18.01.-20.01., Dresden<br />
� CHANCE 2013, 25. - 27.01., Halle<br />
� enertec/TerraTec, 29.-31.1., Leipzig<br />
Februar<br />
� 5. Seenland-Kongress, 14.02., Leipzig<br />
� intec/Z, 26.02.-01.03., Leipzig<br />
� ACOD-Kongress, 26.02., Leipzig<br />
� „Energie 2013", 28.2.-03., Dresden<br />
März<br />
� CeBIT, 05.-09.03., Hannover<br />
� Leipziger Buchmesse, 14.-17.03., Leipzig<br />
� Internationaler Gesundheitskongress,<br />
16.03., Dresden<br />
� therapie Leipzig, 21.-23.03.<br />
April<br />
� Hannovermesse, 08.-12.04.<br />
� AMITEC/AMICOM/AMISTYLE, 11.-14.04.,<br />
Leipzig<br />
� Dikom expo Fachmesse für digitale Kommunen,<br />
16./17.04., Wiesbaden<br />
� agra 2013, 25.-2.04., Leipzig<br />
Mai<br />
� Ostdeutsches Energieforum, 02.-03.05.,<br />
Leipzig<br />
� IE expo China – Internationale Fachmesse<br />
für Wasser, Abwasser, Abfall, Recycling und<br />
Erneuerbare Energien, 13.-15.05., Shanghai<br />
(Gemeinschaftsstand der WFS)<br />
� med.Log<strong>ist</strong>ica, Kongress für<br />
Krankenhauslog<strong>ist</strong>ik, 15./16.5., Leipzig<br />
� International Transport Forum, 22.-24.05.,<br />
Leipzig<br />
� Metalloobrabotka, 27.-31.05., Moskau<br />
Juni<br />
� transport log<strong>ist</strong>ic, 04.-07.06., München<br />
� TechTextil, 11.-13.06., Frankfurt/Main<br />
� CosmeticBusiness, 13./14.06., München<br />
� Intersolar Europe, 19.-21.06., München<br />
� 1. Mittelstandskontakt-Messe WiN, 26.06.,<br />
Erfurt<br />
Juli<br />
� WorldSkills Leipzig 2013 – WM der Berufe,<br />
02.07.-07.07., Leipzig<br />
September<br />
� PostPrint, 04.-06.09., Leipzig<br />
� IAA Pkw, 12.-22.09., Frankfurt/Main<br />
� EMO, 16.-21.09., Hannover<br />
� ZVO Oberflächentage 2013, 18.09.-20.09.,<br />
Dresden<br />
� FachPack, 24.-26.09., Nürnberg<br />
� Jahreskongress der Zulieferindustrie,<br />
Zwickau<br />
Oktober<br />
� Semicon 2013, 07.10.-10.10., Dresden<br />
� V2013 – Vakuumbeschichtung und Plasmaoberflächentechnik,<br />
14.-17.10., Dresden<br />
� K-Messe, 16.-23.10., Düsseldorf<br />
� SHKG Messe für Sanitär, Heizung, Klima und<br />
Gebäudeautomation/efa – 13. Fachmesse<br />
für Gebäude- und Elektrotechnik, Klima und<br />
Automation, 16.10.-18.10., Leipzig<br />
� Die 66, 25.-27.10., Leipzig<br />
� Kooperationsbörse der Zulieferindustrie,<br />
Annaberg-Buchholz<br />
� Dresdner Weitsicht<br />
November<br />
� BlechEXPO – Internationale Fachmesse für<br />
Blechbearbeitung, 05.-08.11., Stuttgart<br />
� ZWIK 2013, 07.11., Zwickau<br />
� productronica, 12.11.-15.11., München<br />
� AbsolventenmesseMittdeldeutschland,<br />
19.11., Leipzig<br />
� Medica 20.11. - 23.11.; Düsseldorf<br />
� SPS – Elektrische Automatisierung – Systeme<br />
und Komponenten – Internationale Fachmesse<br />
und Kongress, 26.11.-28.11., Nürnberg<br />
� Wind.Energie, 26.-27.11., Erfurt<br />
� Bauhaus.Solar, Erfurt<br />
� Mittelstandsmesse Saxxess, Dresden<br />
Dezember<br />
� Moderner Staat, 03.12.-04.12., Berlin<br />
� Expertentreffen Energie, Leipzig<br />
Branchentreffpunkte<br />
Gewinn<br />
MESSEN & VERANSTALTUNGEN 2013<br />
29.01. – 31. 01.<br />
enertec<br />
Internationale Fachmesse für Energieerzeugung,<br />
Energieverteilung und -speicherung<br />
www.enertec-leipzig.de<br />
TerraTec<br />
Internationale Fachmesse für Umwelttechnik<br />
und -dienstle<strong>ist</strong>ungen<br />
www.terratec-leipzig.de<br />
09.02. – 17. 02.<br />
mitteldeutsche handwerksmesse<br />
www.handwerksmesse-leipzig.de<br />
26.02. – 01. 03.<br />
intec<br />
14. Fachmesse für Fertigungstechnik, Werkzeugmaschinen-<br />
und Sondermaschinenbau<br />
www.messe-intec.de<br />
Z 2013 – DIE ZULIEFERMESSE<br />
12. Internationale Fachmesse für Teile,<br />
Komponenten, Module und Technologien<br />
www.zuliefermesse.de<br />
02.07. – 07. 07.<br />
WorldSkills Leipzig 2013<br />
(Gastveranstaltung)<br />
www.worldskillsleipzig2013.com<br />
Auszug · Änderungen vorbehalten www.leipziger-messe.de<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
23
Branchentreffpunkte<br />
Perspektive in der Heimat<br />
KarriereStart im Januar wieder mit Messebereich der Sächsischen Metall- und Elektroindustrie<br />
Vom 18. bis zum 20. Januar 2013 öffnet die KarriereStart<br />
zum 15. Mal in der Messe Dresden ihre<br />
Türen. Dann können sich die Besucher zu Ausbildung,<br />
Studium, Weiterbildung sowie Ex<strong>ist</strong>enzgründung<br />
informieren. Mit diesem Profil <strong>ist</strong> die<br />
KarriereStart die führende Berufsorientierungsmesse<br />
in Sachsen.<br />
Wieder mit dabei sind auch die Unternehmen der sächsischen<br />
Metall- und Elektroindustrie, 12 haben bereits fest<br />
zugesagt. In einem eigenen Messebereich können die Besucher<br />
die Vielfalt der Branche live erleben, darunter eine<br />
Schülergießerei, die zeigt, wie in kurzer Zeit aus Sand metallische<br />
Formen entstehen. Am Flugzeugrumpf der Dresdner<br />
EADS Elbe Flugzeugwerke darf gebohrt werden, die Steffen<br />
Söhner GmbH aus Dippoldiswalde hat eine Spritzguss -<br />
maschine im Gepäck und anhand eines Prüfgerätes aus<br />
dem Werk Radebeul der Koenig & Bauer AG wird vor Ort<br />
die praktische Facharbeiterprüfung demonstriert. Weiterhin<br />
berichten Auszubildende von ihren Erfahrungen – und<br />
auch das das M+E-InfoMobil, das bereits als „rollendes<br />
Klassenzimmer“ übers Jahr landesweit in vielen Schulen<br />
Station gemacht hat, lädt zum Ausprobieren der CNC-Fräsmaschine<br />
ein.<br />
Wie wichtig das Thema Fachkräftesicherung für die Unternehmen<br />
<strong>ist</strong>, weiß Dr. Michael Juchem, Geschäftsführer der<br />
Alpha Plan GmbH aus Radeberg. Das Unternehmen wird<br />
mit den Bereichen Anlagenbau, Forschung und Entwicklung<br />
und Biotechnologie erstmalig auf der Karriere Start 2013<br />
dabei sein. „Wir möchten allen Besuchern die Gelegenheit<br />
geben, die Vielfältigkeit unseres Unternehmens kennenzulernen<br />
und gleichzeitig aufzeigen, dass uns die Sicherung<br />
des Fachkräftenachwuchses durch unsere zukünftigen<br />
Auszubildenden in der Region wichtig <strong>ist</strong>. Wir sind der<br />
Ansicht, dass Fachkräfte entscheidend für den dauerhaften<br />
Erfolg eines Unternehmens sind.“<br />
Die Feinmess Dresden GmbH <strong>ist</strong> wiederholt auf der KarriereStart<br />
mit dabei. Für Geschäftsführer Dr. Alexander<br />
Bromme sind gut ausgebildete Fachkräfte ein echter Wettbewerbsvorteil:<br />
„Die Steinmeyer Feinmess Dresden GmbH<br />
<strong>ist</strong> als Spezialanbieter mechatronischer Systeme weltweit<br />
etabliert. In unserer Lehrausbildung vermitteln wir gezielt<br />
Kenntnisse und Fertigkeiten, die wir für Fertigung, Montage<br />
und Prüfung unserer Produkte benötigen. Nur durch<br />
24 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
intensive Fachkräftegewinnung können wir unser hohes<br />
Innovationstempo halten, unseren technologischen Vorsprung<br />
ausbauen und damit unsere Wettbewerbsfähigkeit<br />
sichern.“<br />
Im Wettbewerb um die jungen Menschen bleibt die eigene<br />
betriebliche Berufsausbildung auch künftig wichtigstes<br />
Instrument. Um sich dabei auf das Kerngeschäft konzentrieren<br />
und gleichzeitig bedarfsorientiert und praxisbezogen<br />
eigene Nachwuchskräfte ausbilden zu können, kooperieren<br />
die Unternehmen mit Partnern wie der Sachsenjob-<br />
GmbH. Die Unterstützung reicht von der Bewerberauswahl<br />
bis zur Komplettbetreuung während der Ausbildung. Dass<br />
sich diese Partnerschaft bewährt, bewe<strong>ist</strong> der Abschluss<br />
des Sachsenjob-Auszubildenden Frank Elbers zum Ver -<br />
fahrensmechaniker für Hütten- und Halbzeuge bei der<br />
Trompetter Guss Chemnitz GmbH. Durch hervorragende<br />
Le<strong>ist</strong>ungen sowohl in der schulischen wie auch der praxisbezogenen<br />
modularen Ausbildung wurde Frank Elbers<br />
landes- und bundesbester Auszubildender in seinem Ausbildungsberuf<br />
und durfte am 6. Dezember in Berlin die<br />
Auszeichnung in Empfang nehmen.<br />
In der Steinmeyer Feinmess Dresden<br />
GmbH werden in der Lehrausbildung<br />
gezielt Kenntnisse und Fertigkeiten, die<br />
für Fertigung, Montage und Prüfung der<br />
Produkte benötigt werden, vermittelt.<br />
Foto: Feinmess Dresden<br />
Tipp:<br />
Wer nicht bis Januar warten<br />
will, findet unter www.mesachsen.de<br />
die seit September<br />
online geschaltete Plattform für<br />
die sächsische M+E-Industrie<br />
mit Firmenportraits, aktuellen<br />
Themen und Job- sowie Praktikumsangeboten.<br />
wirtschaftsjournal.de/id12122401
Premiere<br />
Mit der Messeneuheit für den Mittelstand „saxxess" geht die Ortec<br />
Messe und Kongress GmbH neue Wege<br />
Das persönliche Gespräch von Unternehmer<br />
zu Unternehmer stand auf der<br />
saxxess im Mittelpunkt. Foto: ORTEC<br />
Ausstellerstimmen<br />
Einen Vitaminstoß für Unternehmen<br />
versprach gleich im Eingangsbereich<br />
Personaltrainer<br />
Andreas Mende von mendetraining:<br />
„Der persönliche Auftritt<br />
<strong>ist</strong> mir sehr wichtig. Selbst<br />
wenige Gespräche können sehr<br />
intensiv und nützlich sein. Am<br />
besten funktioniert es in einem<br />
Netzwerk." Sein Vortrag „Marketing<br />
mit kleinem Budget"<br />
fand mehr Interessenten als<br />
Sitzplätze vorhanden waren.<br />
Ein Höhepunkt des Fachprogramms<br />
war das Forum „Sicherheit<br />
für Unternehmen" des<br />
SVSW Sächsischer Verband für<br />
Sicherheit in der Wirtschaft e.V.<br />
Vorstandsvorsitzender Andreas<br />
Nenner: „Um die wirtschaftliche<br />
Leitungsfähigkeit der sächsischen<br />
Unternehmen und die Leis -<br />
tungskraft des Standortes weiter<br />
zu stärken, finden Unternehmen<br />
beim SVSW Unterstützung<br />
in allen Sicherheitsfragen."<br />
Der in der Nachbarschaft des<br />
Messegeländes angesiedelte<br />
Log<strong>ist</strong>ikdienstleiter Sachsenland<br />
Transport & Log<strong>ist</strong>ik GmbH nutzte<br />
die Gelegenheit, um Interessenten<br />
zum Rundgang über sein<br />
neues Terminal einzuladen. „Das<br />
Netzwerk funktioniert hier sehr<br />
gut. Wir wollen viele sächsische<br />
Firmen auf ihre neuen Zielmärkte<br />
begleiten, dazu bot sich<br />
diese Messe an", freute sich<br />
Ge schäfts führer Mike Forker.<br />
wirtschaftsjournal.de/id12122501<br />
Wissenswertes für Unternehmer und Selbständige,<br />
gute Gespräche und wichtige Informationen – all<br />
das kennzeichnete die Premiere der Mittelstandsmesse<br />
saxxess.<br />
Über 1400 Fachbesucher aus regionalen Unternehmen<br />
haben die Premiere der Mittelstandsmesse saxxess in Dresden<br />
besucht. 108 Aussteller aus den Bereichen Marketing<br />
und Vertrieb, Finanzierung und Förderung, IT und EDV sowie<br />
weiteren serviceorientierten Branchen präsentierten am 15.<br />
und 16. November in der Messe Dresden ein vielseitiges<br />
Spektrum an Dienstle<strong>ist</strong>ungsangeboten für die Wirtschaft.<br />
Fast 90 Prozent der Aussteller kamen aus Sachsen. Stark<br />
nachgefragt waren innovative Angebote zu aktuellen Unternehmer-Themen<br />
wie crossmediales Marketing, passgenaue<br />
Unternehmensfinanzierung und spezielle IT- Lösungen. Gut<br />
besucht war auch das umfangreiche Vortragsprogramm mit<br />
über 80 Beiträgen. Ein Wermutstropfen allerdings war die<br />
Absage von Dr. Nikolaus Förster, dem Chefredakteur der<br />
Wirtschaftszeitschrift „impulse". Er wollte Unternehmern<br />
Tipps für die Zusammenarbeit mit Journal<strong>ist</strong>en geben. Dass<br />
Unternehmer hier gar keine Berührungsängste kennen,<br />
davon konnten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
des <strong>Wirtschaftsjournal</strong>s überzeugen, die mit einem eigenen<br />
Stand auf der saxxess vertreten waren. Obwohl der Besucherstrom<br />
am ersten Messetag noch sehr spärlich floss, war<br />
der WJ-Stand ständig frequentiert. Aufgrund der guten Aussteller-<br />
und Besucherresonanz plant die Ortec eine Fortsetzung<br />
der neuen Mittelstandsmesse in 2013. Für die Organisatoren<br />
gab es noch einen besonderen Grund zur Freude.<br />
So wurde die Ortec mit dem Qualitätssiegel der Initiative<br />
„ServiceQualität Deutschland" Stufe 1 ausgezeichnet. Mit<br />
16 beteiligten Bundesländern und bereits mehr als 3.600<br />
zertifizierten Betrieben <strong>ist</strong> das „ServiceQ" das am häufigs -<br />
ten am Markt vertretene Siegel für Servicequalität.<br />
Simone Pflug<br />
Branchentreffpunkte<br />
Gemeinschaftsstände 2013<br />
Komplettes sächsisches Messeprogramm:<br />
www.chemnitz.ihk24.de OID 109676<br />
26.02.-01.03.2013: intec,<br />
Leipzig (Maschinen-, Anlagenbau)<br />
08.04.-12.04.2013: HANNOVER MESSE<br />
Leitmesse Industrial Supply +<br />
Leitmesse Research & Technology, Hannover<br />
(Zulieferungen, Forschung und Technologie)<br />
22.04.-27.04.2013: CIMT,<br />
Int. Ausstellung für Werkzeugmaschinen,<br />
Peking/ China (Maschinen-, Anlagenbau)<br />
05.06.-07.06.2013: INTERIOR LIFESTYLE,<br />
Tokio/ Japan (Konsumgüter, Heimtextilien,<br />
Innenausstattung)<br />
17.08.-21.08.2013: At Home feat. Home<br />
Textiles, New York/ USA (Heimtextilien,<br />
Innenausstattung)<br />
12.09.-22.09.2013: IAA - Internationale<br />
Automobilausstellung Pkw, Frankfurt/ Main<br />
(Automobilbau, Zulieferungen)<br />
24.09.-26.09.2013: FachPack,<br />
Nürnberg (Verpackungsmittel, Log<strong>ist</strong>ik)<br />
Anfang November 2013: FIHAV,<br />
Havanna (Investitions- und Konsumgüter)<br />
20.11.-23.11.2013: Metalex,<br />
Bangkok/ Thailand (Maschinen-, Anlagenbau)<br />
04.12.-07.12.2013: Manufacturing Indonesia<br />
Jakarta/ Indonesien (Maschinen-, Anlagenbau)<br />
Industrie- und Handelskammer Chemnitz<br />
n<br />
Straße der Nationen 25 | 09111 Chemnitz<br />
Ansprechpartner:<br />
Tel.: 0371 6900-1241 | furka@chemnitz.ihk.de<br />
n<br />
www.chemnitz.ihk24.de<br />
Foto: Bildunion<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
25
Branchentreffpunkte<br />
Messen als Wirtschaftsmotor<br />
Große Bedeutung von Messen als Marketinginstrument bestätigt<br />
Sind Messen heute noch zeitgemäß? Oder verlieren<br />
sie im Zeitalter der elektronischen Präsentationsmöglichkeiten<br />
an Bedeutung? Diesem Thema<br />
stellte sich die Dresdner Sektion des Wirtschaftsrates<br />
Deutschland in einer Zusammenkunft auf der<br />
Messe Dresden. Deren Geschäftsführer Ulrich Finger<br />
hatte zu einem Rundgang eingeladen, auf dem<br />
er den h<strong>ist</strong>orischen Hintergrund des architektonisch<br />
beeindruckenden Gebäudeensembles erläuterte<br />
und einen Ausblick auf den Messestandort<br />
der Zukunft gab.<br />
„Das Ambiente <strong>ist</strong> einzigartig in Deutschland, schon deshalb<br />
<strong>ist</strong> die Messe gefragt“, schwärmte er. „Und wir probieren<br />
auch aus“, gab er zu. Neu in diesem Jahr waren<br />
unter anderem die Literaturmesse „Schriftgut“ und die<br />
Mittelstandsmesse „saxxess“ der Ortec GmbH, die im kommenden<br />
Jahr im November eine Wiederauflage erleben sollen.<br />
Dass der Messestandort Dresden durchaus ein Motor<br />
für die sächsische Wirtschaft <strong>ist</strong>, beweisen die zahlreichen<br />
Fachkongresse, die neben vielen Verbrauchermessen und<br />
Konzerten hier stattfinden. Was kaum jemand weiß: Selbst<br />
für große Firmen- oder sogar Privatfeiern können Gebäude<br />
gemietet werden.<br />
Dass Messen auch im Online-Zeitalter keine „Marketing-<br />
Fossilien“ sind, legte Harald Kötter vom AUMA Ausstellungs-<br />
und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft<br />
e.V. dar. Jährlich besuchen etwa 16 Millionen Interessenten<br />
rund 220.000 Aussteller deutschlandweit auf den vom<br />
AUMA erfassten Messen. Der Umsatz der Messeveranstalter<br />
liegt bei etwa 3 Milliarden Euro. Allein fünf der<br />
zehn weltgrößten Veranstalter sitzen in Deutschland. Eine<br />
repräsentative Umfrage von TNS Emnid unter 500 Unternehmen,<br />
die auf fachbesucherorientierten Messen ausstellten,<br />
ergab im Herbst letzten Jahres, dass Unternehmern<br />
die Teilnahme an Messen und Ausstellungen fast so<br />
wichtig <strong>ist</strong> wie die eigene Homepage – siehe Grafik AUMA<br />
Messetrend. „Messen werden durch den Mittelstand<br />
geprägt“, weiß Harald Kötter. Rund 40 Prozent ihres Marketingbudgets<br />
investieren deutsche Unternehmen im B2B-<br />
Sektor in Messen. „Messen machen Marken erlebbar“,<br />
lautet ein Qualitätsmerkmal. Hier darf man durch Beratungskompetenz<br />
beweisen, was man in der Werbung an<br />
Produkt- oder Servicequalität verspricht. Doch sind Messen<br />
und Online-Medien Konkurrenten? Ja, meint der Mes-<br />
26 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
Bedeutung von Messen für Aussteller: Unternehmern <strong>ist</strong> die Teilnahme an Messen und Ausstellungen<br />
wichtiger als Außendienst und Direct Mailing.<br />
Quelle: AUMA<br />
seexperte, denn Online-Medien sind zweifellos sehr schnell<br />
und ständig verfügbar. Doch sie entlasten Messen auch<br />
von unnötigen Nebenfunktionen und haben ihre Stärken<br />
eher im Bereich „einfacher“, wenig erklärungsbedürftiger<br />
Produkte und Dienstle<strong>ist</strong>ungen. Zusätzlich erleichtern<br />
Online-Medien sogar die Messebeteiligung, dienen der<br />
Informationsbeschaffung, Reiseplanung und Kontaktaufnahme<br />
zu Geschäftspartnern. Messen sind absolut zeitgemäß,<br />
betonte Harald Kötter, persönliche Kontakte nicht<br />
durch Elektronik zu ersetzen.<br />
Simone Pflug<br />
wirtschaftsjournal.de/id12122601
Ausbildung + Studium<br />
Weiterbildung + Personal<br />
Gründung + Selbständigkeit<br />
MESSE DRESDEN,<br />
18. – 20. Januar<br />
Fr. 9–17 Uhr, Sa./So. 10–17 Uhr<br />
Auszug Vortragsprogramm:<br />
Freitag, 18. Januar<br />
09:30 - 10:15 Im Gespräch: Klein- und<br />
BMWi-Forum Nebenerwerbsgründungen:<br />
Beratung und Förderung<br />
09:45 - 10:15 Ausbildung 2020 – Neue<br />
Raum 4.3 Wege gehen und mit<br />
praxisorientierten<br />
Methoden bege<strong>ist</strong>ern<br />
10:30 - 11:15 Im Gespräch: Die richtige<br />
BMWi-Forum Rechtsform für Ihr<br />
Unternehmen:<br />
vom Einzelunternehmen bis<br />
zur GmbH<br />
11:30 - 12:15 Im Gespräch: Keine Angst<br />
BMWi-Forum vor dem Finanzamt:<br />
Steuern im Überblick<br />
12:30 - 13:15 Im Gespräch: Ex<strong>ist</strong>enzgrün-<br />
BMWi-Forum dungsfi nanzierung sichern:<br />
Förderprogramme des Bundes<br />
und des Fre<strong>ist</strong>aates Sachsen<br />
für Ex<strong>ist</strong>enzgründung und<br />
Unternehmensentwicklung<br />
12:30 - 13:15 Aktuelle Entwicklungen auf<br />
Raum 3.1 dem Arbeitsmarkt und bei<br />
den arbeitsmarktpolitischen<br />
Instrumenten<br />
13:15 - 14:00 Was verdienen junge<br />
Raum 3.3 Akademiker in Deutschland?<br />
13:30 - 14:00 Dem drohenden Umsatz-<br />
Raum 3.1 verlust durch Fachkräftemangel<br />
im Mittelstand<br />
rechtzeitig entgegenwirken<br />
13:30 - 14:15 Im Gespräch: Gründungen<br />
BMWi-Forum aus der Hochschule:<br />
Starthilfen, Förderung,<br />
Erfahrungen<br />
14:30 - 15:00 Im Gespräch: Ideen,<br />
BMWi-Forum Produkte und Design<br />
schützen? Das Patentinformationszentrum<br />
Dresden<br />
informiert über Marken,<br />
Muster und Patente<br />
15:00 - 16:30 “Gründer zum Anfassen”<br />
Raum 3.1 Diskussionsrunde mit Ex<strong>ist</strong>enzgründern<br />
bzw. Jungunternehmern<br />
Weitere Informationen unter: www.messe-karrierestart.de<br />
Veranstalter:<br />
ORTEC Messe und Kongress GmbH<br />
Tel.: 0351 315330 · karrierestart@ortec.de<br />
15:15 - 16:00 Im Gespräch: Persönliche<br />
BMWi-Forum Absicherung für Selbständige:<br />
Kranken- und Pfl egeversicherung,<br />
Arbeitslosen-,<br />
Renten- und Unfallversicherung<br />
15:45 - 16:15 Anwendungsreife Entwick-<br />
Raum 3.3 lungen der Dresdner<br />
Materialforschung<br />
16:05 - 16:35 Im Gespräch: Freier Beruf<br />
BMWi-Forum oder Gewerbe:<br />
entscheiden, anmelden, starten<br />
Samstag, 19. Januar<br />
10:30 - 11:15 Im Gespräch: Ex<strong>ist</strong>enzgrün-<br />
BMWi-Forum dungsfi nanzierung sichern:<br />
Förderprogramme des Bundes<br />
und des Fre<strong>ist</strong>aates Sachsen<br />
für Ex<strong>ist</strong>enzgründung und<br />
Unternehmensentwicklung<br />
11:30 - 12:15 Im Gespräch: Klein- und<br />
BMWi-Forum Nebenerwerbsgründungen:<br />
Beratung und Förderung<br />
13:00 - 13:30 Ist der Ruf erst ruiniert ... –<br />
Raum 3.3 Reputation im digitalen<br />
Zeitalter<br />
13:30 - 14:15 Im Gespräch: Gründungen<br />
BMWi-Forum aus der Hochschule:<br />
Starthilfen, Förderung,<br />
Erfahrungen<br />
13:30 - 14:30 Im Gespräch: Persönliche<br />
BMWi-Forum Absicherung für Selbständige:<br />
Kranken- und Pfl egeversicherung,<br />
Arbeitslosen-,<br />
Renten- und Unfallversicherung<br />
14:00 - 15:30 “Gründer zum Anfassen”<br />
Raum 3.1 Diskussionsrunde mit Ex<strong>ist</strong>enzgründern<br />
bzw. Jungunternehmern<br />
14:45 - 15:15 Im Gespräch: Freier Beruf<br />
BMWi-Forum oder Gewerbe:<br />
entscheiden, anmelden, starten<br />
15:30 - 16:00 Im Gespräch: Gründungen<br />
BMWi-Forum in der Kultur- und Kreativbranche:<br />
Alles, nur kein<br />
Unternehmer?<br />
Ideeller Träger:<br />
Landeshauptstadt Dresden<br />
Amt für Wirtschaftsförderung<br />
Die Bildungs-, Job- und<br />
Gründermesse in Sachsen<br />
Sonntag, 20. Januar<br />
10:30 - 11:15 Im Gespräch: Ex<strong>ist</strong>enzgrün-<br />
BMWi-Forum dungsfi nanzierung sichern:<br />
Förderprogramme des Bundes<br />
und des Fre<strong>ist</strong>aates Sachsen<br />
für Ex<strong>ist</strong>enzgründung und<br />
Unternehmensentwicklung<br />
10:30 - 11:15 Wie gründe ich richtig?<br />
Raum 3.1<br />
11:30 - 12:15 Im Gespräch: Persönliche<br />
BMWi-Forum Absicherung für Selbständige:<br />
Kranken- und Pfl egeversicherung,<br />
Arbeitslosen-,<br />
Renten- und Unfallversicherung<br />
11:30 - 13:00 “Gründer zum Anfassen”<br />
Raum 3.1 Diskussionsrunde mit Ex<strong>ist</strong>enzgründern<br />
bzw. Jungunternehmern<br />
12:30 - 13:00 Im Gespräch: Twitter,<br />
BMWi-Forum Facebook und Co.:<br />
E-Business für Gründerinnen,<br />
Gründer und junge Unternehmen<br />
13:15 - 13:45 Förderungsmöglichkeiten<br />
Raum 3.1 und Finanzierungen für den<br />
Mittelstand leicht gemacht<br />
13:15 - 14:00 Im Gespräch: Klein- und<br />
BMWi-Forum Nebenerwerbsgründungen:<br />
Beratung und Förderung<br />
13:30 - 14:00 Wechsel oder Weiterbildung –<br />
Raum 4.1 persönliche Jobperspektiven<br />
fi nden<br />
14:15 - 15:00 Businessplan vorbereiten:<br />
BMWi-Forum Wichtige Inhalte – typische<br />
Fehler<br />
15:15 - 16:00 Im Gespräch: Freier Beruf<br />
BMWi-Forum oder Gewerbe:<br />
entscheiden, anmelden, starten<br />
Änderungen vorbehalten!<br />
KarriereStart 2013<br />
Fläche: 12.000 qm<br />
Aussteller: über 350<br />
Vorträge: über 150
Energie/Ressourceneffizienz<br />
Rösler für Gesetzesänderung<br />
Textilfirma will wegen unzumutbarer Belastungen durch die EEG-Umlage vor das Bundesverfassungsgericht<br />
Bei seinem Besuch am 4. Dezember in der Vowalon<br />
Beschichtung GmbH im vogtländischen Treuen hat<br />
Bundeswirtschaftsmin<strong>ist</strong>er Philipp Rösler Verständnis<br />
für die Musterklage des Textilunternehmens bekundet.<br />
Gemeinsam mit zwei weiteren deutschen Textilfirmen<br />
setzt sich Vowalon jur<strong>ist</strong>isch gegen die<br />
unzumutbaren Kostenbelastungen aus der EEG-<br />
Umlage zur Wehr.<br />
„Wir sind nicht gegen die Energiewende. Doch wir wollen<br />
ein Zeichen setzen gegen eine aus unserer Sicht verfassungswidrige<br />
Abgabe, die Energiegroßverbraucher bevorteilt<br />
und mittelständische Unternehmen sowie Privatverbraucher<br />
unzumutbar stark belastet", erläuterte Friedmar<br />
Götz, der gemeinsam mit seinem Sohn Gregor Götz die<br />
Firma leitet.<br />
Seit der Privatisierung des Unternehmens vor 20 Jahren sind<br />
die Aufwendungen für Energie ständig gestiegen. „Mittlerweile<br />
beträgt der Stromkostenanteil an unserer Bruttowertschöpfung<br />
knapp 10 Prozent", berichtete Gregor Götz:<br />
„Im Vorjahr beliefen sich unsere Gesamt-Energiekosten auf<br />
1,6 Millionen Euro. Rund 180.000 Euro mussten wir als<br />
EEG-Abgabe abführen. Im kommenden Jahr wird die EEG-<br />
Abgabe voraussichtlich weitere 90.000 Euro an Mehrkos -<br />
ten verursachen, das heißt, wir müssen 2013 insgesamt<br />
weit über eine Viertelmillion Euro zusätzlich zum Strompreis<br />
abführen. Dieses Geld fehlt uns für Investitionen, die<br />
wir brauchen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Unsere ausländischen<br />
Wettbewerber in Frankreich, Belgien, Polen, den<br />
Niederlanden sowie in Fernost kennen derartige Belastungen<br />
nicht." Dabei unternimmt Vowalon erhebliche Anstrengungen<br />
für eine effektive Energieverwendung. Im Jahr 2011<br />
konnte die Firma – auch dank neu angeschaffter Wärmetauscher<br />
– den Stromverbrauch gegenüber 2010 um rund<br />
fünf Prozent senken.<br />
Unterstützung erfährt das 183 Mitarbeiter zählende Tex -<br />
tilunternehmen vom Gesamtverband der deutschen Tex -<br />
til- und Modeindustrie e. V. Berlin sowie vom Verband der<br />
Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V.<br />
Chemnitz. Grundlage des Protests <strong>ist</strong> ein Gutachten des<br />
Verfassungsrechtlers Prof. Dr. Gerrit Manssen von der Universität<br />
Regensburg. Er stellt darin fest, dass es sich bei der<br />
EEG-Umlage um eine unzulässige Sonderabgabe handelt<br />
und verwe<strong>ist</strong> auf die so genannte Kohlepfennig-Entschei-<br />
28 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
dung des Bundesverfassungsgerichts von 1994. Seinerzeit<br />
hatten es die Richter für verfassungswidrig erklärt, dass die<br />
Energiekunden mit dem Strompreis eine Subvention für die<br />
deutsche Steinkohleförderung zahlen. Vowalon stellte im<br />
Mai 2012 die Zahlung der EEG-Umlage ein und strebt den<br />
Gang vor das Bundesverfassungsgericht an. Dieser führt<br />
jur<strong>ist</strong>isch nur über eine Klage gegen den eigenen Energieversorger.<br />
Der erste Gerichtstermin <strong>ist</strong> für den 29. Januar<br />
2013 angesetzt.<br />
Der Min<strong>ist</strong>er bezeichnete dies als „Notwehr" und versprach,<br />
dass die Politik schneller sein werde als die Justiz. Das Er -<br />
neuerbare-Energien-System sei starr und planwirtschaftlich.<br />
Es müsse dringend und grundlegend reformiert werden,<br />
so der Min<strong>ist</strong>er weiter. „Wir werten die Aussagen des<br />
Min<strong>ist</strong>ers als Hoffnungszeichen. Die von Vowalon bewiesene<br />
Zivilcourage hat maßgeblich zum Sinneswandel in<br />
der Energiepolitik der Bundesregierung beigetragen",<br />
kommentierte Bertram Höfer, Hauptgeschäftsführer des<br />
Verbandes der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie<br />
e. V.<br />
Im kommenden Jahr wird die EEG-Umlage von rund 3,6<br />
Cent auf 5,3 Cent je Kilowattstunde steigen. Die Stromverbraucher<br />
müssen dann insgesamt 20 Milliarden Euro für<br />
den Ausbau von Energiegewinnung aus Photovoltaik, Windkraft<br />
und Biomasse bezahlen. PM/SP<br />
Friedmar und Gregor Götz, die beiden<br />
Geschäftsführer der Vowalon Beschichtung<br />
GmbH in Treuen, empfingen<br />
Bundeswirtschaftsmin<strong>ist</strong>er Philipp<br />
Rösler. Foto: Wolfgang Schmidt<br />
wirtschaftsjournal.de/id12122801
Lückenlos<br />
Energie/Ressourceneffizienz<br />
enertec+TerraTec+Biogas-Fachtagung: Dezentrale Infrastrukturlösungen für Gewerbe, Kommunen, Privatkunden<br />
Am Stand der OTT System GmbH & Co.,<br />
Langenhagen, auf der TerraTec 2011.<br />
Foto: Leipziger Messe GmbH/Uli Koch<br />
wirtschaftsjournal.de/id12122901<br />
www.diemar-jung-zapfe.de<br />
ENSO. Ich hab’s.<br />
Energie mit Branchenverstand – maßgeschneidert.<br />
Sie wünschen sich einen Energieexperten, der weiß,<br />
wie Ihre Branche tickt? Sie wollen Energieangebote,<br />
die für Sie passen? ENSO bietet Ihnen beides.<br />
Unsere Branchenexperten sind mit flexiblen Strom-<br />
und Erdgasprodukten ausgestattet. So profitieren<br />
Sie doppelt: von attraktiven Energie produkten und<br />
branchenspezifischer Beratung.<br />
Vom 29. bis 31. Januar 2013 <strong>ist</strong> das Leipziger Messegelände<br />
wieder Drehkreuz der internationalen Energie- und<br />
Umweltbranche. Durch den Messeverbund aus TerraTec,<br />
enertec und der parallel stattfindenden Jahrestagung des<br />
Fachverband Biogas e.V. mit BIOGAS-Fachmesse ergeben<br />
sich erfolgversprechende Synergien für Aussteller und<br />
Besucher.<br />
Die BIOGAS Jahrestagung und Fachmesse versammelt<br />
jährlich Betreiber, Hersteller und Planer von Biogasanlagen<br />
Stärken Sie Ihre Marktposition durch<br />
unsere Kompetenz im Energieeinkauf!<br />
ENSO Energie Sachsen Ost AG<br />
Sabine Unbescheid<br />
Telefon: 0351 468-3424<br />
E-Mail: Sabine.Unbescheid@enso.de<br />
Internet: www.enso.de/geschaeftskunden<br />
sowie Vertreter aus Wissenschaft und Forschung. Neben<br />
Produkten und Dienstle<strong>ist</strong>ungen auf der Fachmesse widmen<br />
sich Vorträge, Workshops und Podiumsdiskussionen<br />
den aktuellen Themen der Biogas-Branche. Der Veranstaltungsort<br />
wechselt jährlich zwischen den Standorten Bremen,<br />
Leipzig und Nürnberg.<br />
Mit ihrem Schwerpunkt „enertec dezentral“ fokussiert<br />
die Fachmesse für Energieerzeugung, Energieverteilung und<br />
-speicherung dezentrale Technologien der erneuerbaren<br />
Energien und der Kraft-Wärme-Kopplung und präsentiert<br />
intelligente Lösungen zur Integration dezentraler Systeme.<br />
Folglich spielt das Thema Gas in Ausstellung und Fachprogramm<br />
eine bedeutende Rolle.<br />
Parallel dazu bietet die Internationale Fachmesse für<br />
Umwelttechnik und -dienstle<strong>ist</strong>ungen TerraTec ein breites<br />
Angebotsspektrum zu Wasser, Abwasser, Abfall und Recycling<br />
sowie Bodenschutz und Luftreinhaltung. Einen zentralen<br />
Schwerpunkt bilden dabei zukunftsfähige Abwasserlösungen<br />
für Industrie, Kommunen und den privaten<br />
Bereich.<br />
PM/CH<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
29
Energie/Ressourceneffizienz<br />
Abfall – ein wertvolles Gut<br />
„Abfall und Recycling“ <strong>ist</strong> stärkster Ausstellungsbereich auf der TerraTec 2013<br />
Die wachsende Bedeutung von Ressourceneffizienz und<br />
damit auch die Wiederverwertung von Abfällen zeigt sich<br />
auf der TerraTec 2013 sehr gut an der steigenden Ausstellerzahl<br />
in diesem Segment. Sie bilden rund ein Drittel aller<br />
sich präsentierenden Firmen. Damit <strong>ist</strong> die Umweltfachmesse<br />
Branchentreffpunkt und Informationsplattform der<br />
Region – mit Angeboten zu modernen Entsorgungskonzepten,<br />
innovativer Sortier- und Aufbereitungstechnik, Recyc -<br />
lingtechnologien und –prozessen, Kompostierlösungen,<br />
Energiegewinnung aus Abfall, Rohstoffrecycling und Fahrzeugtechnik.<br />
Zahlreiche namhafte Unternehmen wie beispielsweise<br />
ALBA Leipzig, AMANDUS Kahl, bomatic Umwelt-und Verfahrenstechnik,<br />
E.ON Energy from Waste, Eggersmann Anlagenbau<br />
– Backhus, Ellermann, Energie Anlage Bernburg,<br />
JENZ, J. Willibald, MeWa Recycling Maschinen und An -<br />
lagenbau, Remondis, UNTHA Recyclingtechnik, Werner<br />
Doppstadt Umwelttechnik oder auch Mitglieder des Landesverbandes<br />
der Recyclingwirtschaft Sachsen (LVR) präsentieren<br />
sich in diesem Ausstellungsbereich.<br />
Auch Dank des Fachprogramms <strong>ist</strong> die TerraTec die<br />
zukunftsweisende Dialogplattform für die Abfall- und Recyc -<br />
lingwirtschaft. Interessante Vortragsveranstaltungen zu<br />
aktuellen Themen der Branche gibt es unter anderem durch<br />
die ideellen Träger Deutsche Gesellschaft für Abfallwirt-<br />
30 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
schaft e. V. (DGAW) und den LVR. Geplant <strong>ist</strong> weiterhin ein<br />
Vortragsblock zum Thema im Innovationsforum am 29. Ja -<br />
nuar 2013.<br />
Eine weitere wesentliche Rolle nimmt in diesem Zusammenhang<br />
die Themenpartnerschaft mit der Sparte Abfallwirtschaft<br />
und Stadtreinigung VKS des Verbandes kommunaler<br />
Unternehmen e. V. (VKU) ein. Sie setzt sich vor allem für die<br />
Belange der kommunalen Abfallwirtschaft, der Straßenreinigung<br />
und des Winterdienstes ein. PM/CH<br />
Wettbewerbsfähigkeit hat Vorrang<br />
VCI: Ausbau der erneuerbaren Energien muss marktwirtschaftlich erfolgen<br />
Die Bundestagswahlen dürfen aus Sicht des Verbandes der<br />
Chemischen Industrie e. V. (VCI) nicht zu Stillstand bei wichtigen<br />
politischen Projekten führen. Für die Chemie zählt<br />
dazu u. a. eine vernünftige Umsetzung der Energiewende.<br />
Der Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI),<br />
Dr. Karl-Ludwig Kley, hat Mitte Dezember vor der Gefahr<br />
gewarnt, dass für die Branche wichtige politische Projekte<br />
wegen der Bundestagswahlen auf Eis gelegt werden. Dazu<br />
gehöre zum Beispiel die Förderung der energetischen Gebäudesanierung.<br />
Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Indus -<br />
trie, so Kley, müsse auch im kommenden Jahr ganz oben<br />
auf der politischen Agenda stehen.<br />
Als Beispiel für Projekte der Politik, die sich noch in der<br />
Schwebe befinden, nannte der VCI-Präsident die Energiewende.<br />
Kley kritisierte hier vor allem das mangelhafte Pro-<br />
zessmanagement: „Viel zu spät und viel zu zögerlich hat<br />
sich die Politik dieses Problems angenommen.“ Sehr kritisch<br />
äußerte sich Kley in diesem Zusammenhang zum EEG.<br />
Er bezeichnete das Gesetz als „Subventions- und Bürokratiemonstrum“<br />
vor dem Hintergrund, dass die Belastungen<br />
Deutschlands aus bestehenden Zusagen schon über 20 Mil -<br />
liarden Euro betragen. „Wenn wir den Fokus des EEG auf<br />
Produktionsförderung nicht ändern, steigen die Belastungen<br />
in den nächsten Jahrzehnten ins Unermessliche“, betonte<br />
der VCI-Präsident. Als eine mögliche Lösung betrachtet<br />
Dr. Chr<strong>ist</strong>oph Mühlhaus, Sprecher des Chemie-Clusters<br />
Mitteldeutschland, das vom VCI vorgeschlagene Strommarktdesign.<br />
„Derjenige, der erneuerbare Energien einspe<strong>ist</strong>,<br />
muss auch für die Gewährle<strong>ist</strong>ung der Grundlast<br />
sowie für Speicherungsmöglichkeiten sorgen.“ CH<br />
Impressionen vom Stand der Stork<br />
Umweltdienste GmbH, Magdeburg auf<br />
der TerraTec 2011.<br />
Foto: Leipziger Messe GmbH/<br />
Uli Koch<br />
wirtschaftsjournal.de/id12123001<br />
wirtschaftsjournal.de/id12123002
Kurz berichtet<br />
wirtschaftsjournal.de/id12123101<br />
15 Jahre Dämmstoffe aus Queis<br />
Queis. Die URSA Deutschland GmbH würdigte am<br />
24. September das 15jährige Bestehen des Dämmstoffwerkes<br />
in Queis. Bereits seit 1997 werden an<br />
diesem Standort Dämmstoffe aus extrudiertem Polys -<br />
tyrol (XPS) produziert. Sie überzeugen durch eine<br />
gute Wärmedämmfähigkeit, hohe Druckfestigkeit<br />
und geringe Wasseraufnahme – Eigenschaften, wie<br />
sie im Bereich der Perimeterdämmung, der Dämmung<br />
von Industrieböden oder Umkehrdächern unerlässlich<br />
sind.<br />
Angefangen hat alles ganz klein. 16 Mitarbeiter<br />
waren beschäftigt, als zunächst 53.000 Kubikmeter<br />
URSA XPS über die Linie 1 liefen. Umstellungen und<br />
Modernisierungen sowie die Inbetriebnahme einer<br />
zweiten Linie machten aus dem Standort nahe Halle<br />
einen der führenden europäischen Betriebe zur Herstellung<br />
von XPS-Dämmplatten.<br />
In den vergangenen Jahren wurden rund 5,65<br />
Mio. Kubikmeter „gelbe“ Platten hergestellt. „Würde<br />
man sie alle aneinander reihen, entspräche dies einer<br />
Gesamtlänge von 95.000 Kilometer Platten. Damit<br />
kann man den Erdäquator 2,4 Mal umspannen.“,<br />
erklärte Geschäftsführer Pascal Moret anschaulich.<br />
Durch die langjährige Erfahrung haben sich die 65<br />
Mitarbeiter in Queis von Lernenden zu Lehrenden<br />
entwickelt und helfen beim Aufbau neuer Standorte<br />
der URSA in ganz Europa. n<br />
Auktionskalender 2013<br />
Leipzig. Die European Energy Exchange (EEX) hat<br />
in Abstimmung mit der Europäischen Kommission<br />
und den teilnehmenden Mitgliedsstaaten (für die<br />
europäische Plattform) und mit den deutschen Behörden<br />
(für die deutsche Plattform) den Auktionskalender<br />
für das Jahr 2013 für die EU-Emissionsberechtigungen<br />
(EUA) der dritten Handelsphase festgelegt.<br />
Im Rahmen der gemeinsamen transitorischen EU-<br />
Auktionsplattform wird die EEX die EUA-Auktionen<br />
am Spotmarkt an drei Tagen in der Woche – jeden<br />
Montag, Dienstag und Donnerstag vom 7. Januar bis<br />
zum 17. Dezember 2013 durchführen.<br />
Im Rahmen der transitorischen deutschen Auktionsplattform<br />
finden die EUA-Auktionen an jedem<br />
Freitag vom 11. Januar bis zum 13. Dezember 2013<br />
statt.<br />
Das Gebotsfenster für all diese EUA-Auktionen<br />
wird von 9:00 bis 11:00 MEZ geöffnet sein.<br />
Die Auktionen von EU-Luftverkehrsberechtigungen<br />
sind weiterhin ausgesetzt. Die Veröffentlichung<br />
des Kalenders für EU Aviation Allowances (EUAA)<br />
wird nicht vor Januar 2013 erwartet. Sobald der Vorschlag<br />
der Kommission abgestimmt <strong>ist</strong>, wird das Volumen,<br />
welches ursprünglich in 2012 versteigert werden<br />
sollte, angepasst und von Februar bis April 2013<br />
versteigert. Die Auktionen für die EUAA der dritten<br />
Handelsphase beginnen im Mai 2013. n<br />
Entsorgung Recycling Sanierung<br />
Energie/Ressourceneffizienz<br />
Mit gutem Service schnell<br />
wie der Weihnachtsmann<br />
www.cape-it.de<br />
Vorbildliche Energienutzung<br />
Erfurt. Am 7. November 2012 hat die Thüringer<br />
Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA) in Erfurt<br />
erstmals den Thüringer EnergieEffizienzpreis verliehen,<br />
der mit 10.000 Euro dotiert <strong>ist</strong>. Damit prämiert<br />
die ThEGA zusammen mit dem Hauptsponsor des<br />
Preises, der E.ON Thüringer Energie AG, wegweisende<br />
Projekte, die zu einer sichtlichen Steigerung<br />
der Energieeffizienz beitragen. „Die prämierten Ideen<br />
und Konzepte sollen zur Nachahmung anregen und<br />
andere Unternehmen und Kommunen animieren,<br />
ebenfalls einen Beitrag zu einer umweltschonenden<br />
und kostengünstigen Energieversorgung zu le<strong>ist</strong>en“,<br />
so ThEGA-Leiter und Jurymitglied Prof. Dr. Dieter Sell.<br />
Eine unabhängige Jury aus fünf Experten der Thüringer<br />
Wirtschaft und Wissenschaft hat aus insgesamt<br />
23 Bewerbungen drei Gewinner ausgewählt.<br />
Für die Entwicklung einer Thermobatterie, mit deren<br />
Hilfe Wärme über einen längeren Zeitraum verlustfrei<br />
gespeichert werden kann, erhielt die H.M. Heizkörper<br />
GmbH & Co. KG aus Dingelstedt einen der<br />
drei Preise. Die Firma Metall- und Maschinenbau<br />
Büttner überzeugte mit ihrem umfassenden Konzept<br />
für die Reduzierung des Primärenergieeinsatzes im<br />
eigenen Unternehmen. Ein weiterer Preis ging an<br />
den Kindergarten in Großkochberg und das Ingenieurbüro<br />
für Bauplanung und Umweltschutz in Rudolstadt<br />
für die umfassende energetische Sanierung des<br />
Kindergartengebäudes. n<br />
Besuchen Sie uns<br />
auf der TerraTec,<br />
Halle 4, Stand E08<br />
BAUFELD-OEL GmbH BAUFELD-MINERALÖL BAUFELD-UMWELT Chemnitzer Str. 3<br />
NL Chemnitz RAFFINERIE GmbH ENGINEERING GmbH 09123 Chemnitz<br />
Tel. 0371 - 2626 - 800 Tel. 0371 - 2626 - 0 Tel. 0371 - 2626 - 600 baufeld.chemnitz@baufeld.de<br />
Fax 0371 - 2626 - 999 Fax 0371 - 2626 - 888 Fax 0371 - 2626 - 699 www.baufeld.de<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
31
Energie/Ressourceneffizienz<br />
Licht im Dunkel<br />
Bei Stromausfall koordiniertes Zusammenwirken von Versorgern und Rettungskräften erforderlich<br />
Eine großräumige und langandauernde Unterbrechung der<br />
Stromzufuhr bringt Riesenstress mit sich. Schon der rund<br />
einstündige Stromausfall in München am 15. November<br />
zeigte, wie abhängig das funktionierende Leben von einer<br />
stabilen Energieversorgung <strong>ist</strong>: Kommunikationsmittel fallen<br />
aus oder sind überlastet, der Verkehr steht still, Menschen<br />
sind eingeschlossen, die Versorgung funktioniert nicht<br />
mehr, die Produktion kommt zum Erliegen.<br />
Dr. Thomas Petermann, ehemaliger stellvertretender Leiter<br />
des Büros für Technologiefolgenabschätzungen beim<br />
Deutschen Bundestag in Berlin hat sich mit solchen Szenarien<br />
beschäftigt. Daraus ergibt sich die Frage: Bricht die<br />
öffentliche Ordnung zusammen? „Aus verschiedenen Ka -<br />
tastrophen weiß man, dass Menschen weniger aggressives<br />
Verhalten zeigen, sondern eher helfen wollen“, konnte er<br />
feststellen. Doch wie kann man sich darauf einstellen, um<br />
32 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
Chaos zu vermeiden? Während sich Unternehmen und Versorgungseinrichtungen,<br />
die um ihre kritische Versorgungslage<br />
im Ernstfall wissen, mit Netzersatzanlagen ausrüsten,<br />
sind alle anderen auf ein effektives Krisenmanagement<br />
angewiesen. Wie die Stadt Dresden ihren Katastrophenschutz<br />
organisiert, stellte Brandamtsrat Udo Krause von der<br />
Berufsfeuerwehr Dresden in Auszügen in seinem Fachvortrag<br />
auf der Messe Florian vor. Der Sachgebietsleiter Ka -<br />
tastrophenschutz betonte, dass zu den Aufgaben der Feuerwehr<br />
zwar Brandschutz, Hilfele<strong>ist</strong>ungen, Umweltschutzeinsätze,<br />
Maßnahmen des Katastrophen- und Zivilschutzes<br />
sowie Organisation der Notfallrettung und des Krankentransportes<br />
gehören. Sie sei jedoch nicht für die Sicherstellung<br />
der Notstromversorgung zuständig, dies liege im<br />
Verantwortungsbereich von Eigentümern und Betreibern,<br />
die selbst Vorsorge treffen müssten. Simone Pflug<br />
Energieeffiziente Industrie genießt bis 2022<br />
Ökosteuer-Freiheit<br />
Unternehmen des Produzierenden Gewerbes profitieren<br />
weitere zehn Jahre vom Spitzensteuerausgleich. Bedingung<br />
<strong>ist</strong> die Steigerung ihrer Energie effizienz. Der Spitzensteuerausgleich<br />
wurde im Zuge der so genannten ökologischen<br />
Steuerreform im Jahr 1999 eingeführt. Damit sollte die internationale<br />
Wettbewerbsfähigkeit energieintensiver Unternehmen<br />
in Deutschland erhalten bleiben. Die Europäische<br />
Union hat diese Regelung jedoch nur bis zum 31.12.2012<br />
befr<strong>ist</strong>et genehmigt. Bereits 2010 hat die Bundesregierung<br />
in ihrem Energiekonzept erklärt, die Steuerbegünstigungen<br />
unter Energieeffizienzauflagen zu verlängern.<br />
Wie geht es nach 2012 weiter?<br />
Vier Monate vor Auslauf der Befr<strong>ist</strong>ung hat die Bundesregierung<br />
im August dieses Jahres die Novellierung des Energie-<br />
und Stromsteuergesetzes beschlossen. Danach sollen<br />
Unternehmen des Produzierenden Gewerbes auch weiterhin<br />
Steuervergünstigungen in unverändertem Umfang erhalten.<br />
Diese Vereinbarung wurde jedoch nur durch das Zustimmung<br />
des Bundesverbandes der Deutschen Industrie möglich.<br />
Der Verband verpflichtete sich, einen Beitrag zur Steigerung<br />
der Energieeffizienz zu le<strong>ist</strong>en. Für die Jahre 2013<br />
bis 2015 liegen hierfür die Zielwerte der Industrieunter-<br />
nehmen bei jährlich 1,3 Prozent. Damit sie weiterhin vom<br />
Spitzensteuerausgleich profitieren, müssen sie bis Ende<br />
2015 ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 oder<br />
ein Umweltmanagementsystem nach EMAS eingeführt<br />
haben.<br />
Bis zur Einführung dauert es zwei Jahre<br />
Zertifizierer wie der TÜV Süd weisen darauf hin, dass 2013<br />
mit dem Aufbau des Managementsystems begonnen werden<br />
sollte, da erfahrungsgemäß von Einführung bis zum<br />
funktionierenden Betrieb ca. 2 Jahre vergehen können. Kleinen<br />
und mittleren Unternehmen werden zur Erleichterung<br />
alternativ vereinfachte Systeme, wie bspw. Energieaudits,<br />
eingeräumt. Den Bedarf für das eigene Unternehmen selbst<br />
abzuschätzen, <strong>ist</strong> me<strong>ist</strong> schwierig. Daher empfiehlt es sich,<br />
für jeden Unternehmer auf einen kompetenten Partner zu<br />
setzen. Als Energieversorger hat die ENSO AG mit Sitz in<br />
Dresden langjährige Kompetenzen und Partnerschaften auf<br />
dem Gebiet des Energiemanagements aufgebaut. Davon<br />
können jetzt auch Unternehmen profitieren, die ein solches<br />
System bei sich einführen wollen. Unverbindlich berät der<br />
Versorger in allen Fragen der Zertifizierung und hilft bei der<br />
Ermittlung des tatsächlichen Bedarfs.<br />
Die Fachmesse FLORIAN für Feuerwehr,<br />
Brand- und Katastrophenschutz bot<br />
neben Produkten und Vorführungen ein<br />
spannendes Fachprogramm, das sich<br />
unter anderem mit den Bereichen Krisen-<br />
und Katastrophenmanagement,<br />
Notfallkommunikation, Technische Rettung<br />
und Gefahrenabwehr beschäftigte.<br />
Foto: Ortec<br />
wirtschaftsjournal.de/id12123201<br />
Unter<br />
www.enso.de/beratung<br />
kann man sich einen Überblick<br />
über das Beratungsangebot<br />
machen.<br />
wirtschaftsjournal.de/id12123202
Bebauungsplan und<br />
Genehmigung in Rekordzeit<br />
Genehmigungsverfahren nach BImSchG und Landesbauordnung<br />
Ausschnitt vom Bebauungsplan<br />
„Biogasanlage der Bioenergie<br />
Dannheim GmbH.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.ib-shn.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id12123301<br />
Die Biogas Dannheim GmbH plant die Errichtung<br />
einer Biogasanlage mit BHKW und Stromeinspeisung<br />
im Ortsteil Dannheim der Gemeinde Wipfratal<br />
im Landkreis Ilm-Kreis in Thüringen.<br />
Dafür <strong>ist</strong> die Durchführung eines Planverfahrens (Bebauungsplanverfahren<br />
nach Baugesetzbuch) sowie eines Genehmigungsverfahrens<br />
nach Bundes-Immissionsschutzgesetz<br />
und Landesbauordnung (BImSchG- und Baugenehmigung)<br />
erforderlich.<br />
Im Februar 2012 erhielt die SHN GmbH von der Biogas<br />
Dannheim GmbH den Auftrag zur Durchführung aller für<br />
die Umsetzung des geplanten Vorhabens notwendigen Planungsle<strong>ist</strong>ungen<br />
und bereits im März 2012 wurde auf Grund-<br />
Energie/Ressourceneffizienz<br />
lage des Vorentwurfs vom Gemeinderat der Gemeinde Wipfratal<br />
der Aufstellungsbeschluss zum vorhabenbezogenen<br />
Bebauungsplan „Biogasanlage der Bioenergie Dannheim<br />
GmbH“ gefasst. Das Planverfahren konnte, nicht zuletzt<br />
dank der Bereitschaft des Bürgerme<strong>ist</strong>ers und der Gemeindeverwaltung<br />
der Gemeinde Wipfratal zu einer guten und<br />
unkomplizierten Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro<br />
SHN GmbH, in nur knapp 6 Monaten bis zum Satzungsbeschluss<br />
geführt werden. Derzeit läuft auch bereits das für<br />
diesen Standort notwendige Plangenehmigungsverfahren,<br />
so dass davon ausgegangen werden kann, dass noch vor<br />
Ablauf eines Jahres nach der Auftragserteilung ein rechtskräftiger<br />
Bebauungsplan für den Standort vorliegen wird.<br />
Zur weiteren Zeitersparnis wurde das für das Bauvorhaben<br />
erforderliche Genehmigungsverfahren nach Bundes-<br />
Immissionsschutz-Gesetz (BImSchG), für das ebenfalls die<br />
Beratende Ingenieure SHN GmbH die notwendigen Antragsunterlagen<br />
erstellt hat, parallel zu dem Bebauungsplanverfahren<br />
durchgeführt. Von der Antragseinreichung im Juli<br />
2012 bis zum Genehmigungsbescheid im Oktober 2012<br />
vergingen gerade mal 3 Monate, was nur durch vollständige<br />
Antragsunterlagen und einer zügigen Antragsbearbeitung<br />
durch das Umweltamt des Landratsamt des Ilm-<br />
Kreises als zuständige Genehmigungsbehörde sowie alle<br />
beteiligten Ämter und Behörden möglich wurde.<br />
Damit sind nun alle Weichen für das innovative Projekt<br />
der Biogas Dannheim GmbH zur Errichtung einer Biogasanlage<br />
zur Gaserzeugung und -einspeisung gestellt und der<br />
Vorhabensträger kann mit der Umsetzung des Bauvorhabens<br />
planmäßig im Frühjahr 2013 beginnen.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
33
Energie/Ressourceneffizienz<br />
Goldwertes Stroh<br />
Applikationszentrum im Vogtland soll Effizienz von Biogasanlagen erhöhen<br />
Ein Applikationszentrum Bioenergie wurde kürzlich<br />
in Pöhl (Vogtlandkreis) eingeweiht. Wissenschaftler<br />
und Maschinenbauer beschäftigen sich dort vor<br />
allem mit der Effizienzsteigerung der Technik von<br />
Biogasanlagen und der Erhöhung der Biogasausbeute.<br />
Dabei spielen bisher noch nicht wirtschaftlich<br />
nutzbare Rohstoffe wie Stroh und Landschaftspflegematerial,<br />
zum Beispiel Grünschnitt,<br />
eine wichtige Rolle. Von der Arbeit mit der Anlage<br />
erhoffen sich außerdem die Beteiligten weitreichende<br />
Informationen über den Prozess der Biogasgewinnung.<br />
Am Standort Pöhl arbeiten das Dresdner Fraunhofer-Institut<br />
für Keramische Technologien und Systeme sowie die<br />
Lehmann Maschinenbau GmbH Pöhl gemeinsam an Verfahren,<br />
mit denen in Zukunft das Potenzial von Biomasse<br />
noch besser nutzbar sein soll.<br />
„Die Entwicklung von Verfahren, mit denen auch aus<br />
Stroh und Landschaftspflegematerial Biogas gewonnen<br />
34 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
und aus herkömmlicher Biomasse noch mehr Biogas erzeugt<br />
werden kann, <strong>ist</strong> von großer Bedeutung, weil landwirtschaftliche<br />
Biomasse derzeit immer teurer wird“, betonte<br />
Sachsens Umweltmin<strong>ist</strong>er Frank Kupfer, der das Applikationszentrum<br />
einweihte. „Schaffen es die Forscher und<br />
Fachleute des Applikationszentrums, das Potenzial landwirtschaftlicher<br />
Restsstoffe durch neue technologische<br />
Voraussetzungen zu verbessern, können davon auch die<br />
220 sächsischen Biogasanlagen profitieren, die zurzeit<br />
eine elektrische Gesamtle<strong>ist</strong>ung von rund 100 Megawatt<br />
erreichen.“<br />
Das Deutsche Biomasseforschungszentrum widmet sich<br />
in Sachsen ebenfalls der Erforschung der Biogaserzeugung.<br />
In der Einrichtung werden Laborexperimente auf eine Biogasanlage<br />
in Praxisgröße übertragen. Effekte, die im Labormaßstab<br />
nicht ohne weiteres erkennbar sind, aber einen<br />
großen Einfluss auf die Prozessstabilität und die Biogasausbeute<br />
haben, können auf diese Weise von den Forschern<br />
analysiert werden.<br />
Wolfgang Baltzer<br />
Nutzbare Energie aus Abwärme im Visier<br />
Unternehmen zeigen Interesse an Forschung von „PyroConvert“<br />
Acht junge Wissenschaftler der Nachwuchsforschergruppe<br />
„PyroConvert“ erforschen an der TU Bergakademie<br />
Freiberg neuartige Methoden zur Energiespeicherung<br />
und Stoffumwandlung. Die überwiegend<br />
aus jungen Frauen bestehende Gruppe<br />
untersucht innovative Ansätze, um Abwärme durch<br />
die Anwendung pyroelektrischer Funktionsmaterialien<br />
in chemische Energie umzuwandeln.<br />
Diese Arbeit wird auch von Sachsens Wissenschaftsminis -<br />
terin Sabine von Schorlemer gewürdigt. Sie betrachtet die<br />
Arbeit der Nachwuchsforschungsgruppe als wichtigen Baustein<br />
zur weiteren Profilierung der TU Bergakademie Freiberg<br />
als Ressourcenuniversität.<br />
Laut Schätzungen gehen heute mehr als 50 Prozent des<br />
für technische Nutzung gewandelten Energieaufkommens<br />
in Form von Abwärme ungenutzt verloren. Ein Grund für<br />
die Freiberger Forschergruppe, sich in den nächsten drei<br />
Jahren damit zu befassen, wie sich diese Abwärme nutzbar<br />
machen lässt und möglicherweise sogar das klimaschädli-<br />
che Kohlendioxid bei der Energiespeicherung sinnvoll verwertet<br />
werden kann. Bisher gibt es in der Bundesrepublik<br />
kein vergleichbares technologieorientiertes Forschungsprojekt.<br />
Erklärtes Ziel von „PyroConvert“ <strong>ist</strong> es deshalb, die<br />
Ergebnisse zum Beispiel durch Patententwicklungen oder<br />
Neugründungen gezielt an den Markt heranzuführen. Die<br />
TU Bergakademie Freiberg bietet der Forschergruppe dazu<br />
ein optimales Umfeld.<br />
Ihr Interesse an einer Zusammenarbeit mit den Nachwuchswissenschaftlern<br />
haben bereits 33 Partner aus der<br />
Region, darunter 20 privatwirtschaftliche Unternehmen und<br />
13 Forschungseinrichtungen, signalisiert. Auch das Kurt-<br />
Schwabe-Institut Meinsberg und das Fraunhofer Technologiezentrum<br />
Halbleitermaterialien Freiberg unterstützen mit<br />
ihren Kompetenzen „PyroConvert“.<br />
Der Fre<strong>ist</strong>aat Sachsen unterstützt in der Förderperiode<br />
2007 bis 2013 seinen akademischen Nachwuchs mit 120<br />
Millionen Euro aus den Mitteln des Europäischen Sozialfonds<br />
und des Landes.<br />
Wolfgang Baltzer<br />
„Am Standort Pöhl arbeiten eine hochangesehene<br />
Forschungseinrichtung und<br />
eine innovative Ausrüsterfirma gemeinsam<br />
an Verfahren, mit denen in Zukunft<br />
das Potenzial von Biomasse noch besser<br />
nutzbar sein soll“, sagt Umweltmin<strong>ist</strong>er<br />
Frank Kupfer. Foto: smul<br />
wirtschaftsjournal.de/id12123401<br />
„Unsere Nachwuchswissenschaftler<br />
haben mit ihrem Projekt die Chance,<br />
einer neuen Technologie den Weg zu<br />
ebnen und Sachsens Wissenschaft und<br />
Wirtschaft so einen nachhaltigen Innovations-<br />
und Wettbewerbsvorteil zu<br />
sichern“, betont Sachsens Wissenschaftsmin<strong>ist</strong>erin<br />
Sabine von<br />
Schorlemer. Foto: SMWK<br />
wirtschaftsjournal.de/id12123402
Schnell und effizient<br />
2013 in die Insolvenz!<br />
von Dr. Heike Fischer und Cornelia Chromik<br />
Als Unternehmensberater mit der Spezialisierung Vertrieb lernen wir viele tolle und interessante Unternehmen<br />
kennen. Die me<strong>ist</strong>en davon rufen uns, wenn in Vertrieb und Marketing so gar nichts mehr<br />
geht. Und eigentlich rufen sie uns deshalb nur, weil sie „müssen“. So, wie viele Menschen erst dann<br />
zum Arzt gehen, wenn der Fall ganz akut scheint. Dann <strong>ist</strong> es aber auch oft fast schon zu spät.<br />
Um Ihnen dann den Umweg über uns zu ersparen, haben wir hier einige Tipps zusammengestellt, die<br />
wir Ihnen gern kostenfrei zur Verfügung stellen.<br />
1. Bisher brauchen Sie keinen Vertrieb oder kein Marketing? Gehen Sie davon aus, dass das jetzt<br />
so bleibt! Machen Sie Vertrieb und Marketing einfach dann, wenn Sie Geld dafür „übrig“ haben.<br />
Also nie.<br />
2. In Vertrieb und Marketing sitzen Ihrer Meinung nach die falschen oder unfähigen Mitarbeiter?<br />
Darin mögen Sie sicher Recht haben. Aber: Wer hat sie eingestellt? Und: Kriegen Sie bei Ihren Verhältnissen<br />
(kein Konzept, keine Führung, keine gute Bezahlung) wirklich andere und bessere Mitarbeiter?<br />
Sie schütteln den Kopf? Dann haben Sie die Lösung! Sie lassen alles, wie es <strong>ist</strong> und<br />
schimpfen (so lange Sie noch können) auf den Markt, die Kunden und die nicht zu bekommenden<br />
Fachkräfte.<br />
3. Ihre Umsätze schrumpfen? Das Wort „Alleinstellungsmerkmale“ <strong>ist</strong> bei Ihnen im Unternehmen<br />
unbekannt? An Ihre eigentliche Kernkompetenz kann sich schon lange keiner mehr erinnern? Dann<br />
erweitern Sie einfach die Produktpalette! Legen Sie sich einen Bauchladen zu! Irgendwas davon<br />
werden Sie schon verkaufen. Und am Anfang wächst der Umsatz ja wieder…<br />
Unser Veranstaltungstipp für Sie:<br />
4. Ihre Kunden werden immer anspruchsvoller? Wollen mit ihrem<br />
richtigen Namen personalisiert im Mailing angesprochen werden?<br />
Kommen nicht mehr zu „Marketingmaßnahmen á la<br />
Tag der offenen Tür“, sondern wollen zu anspruchsvollen<br />
Events eingeladen werden? Dann müssen Sie dringend<br />
Maßnahmen ergreifen: Suchen Sie sich einfache und<br />
anspruchslose Kunden! Am besten Sie verkaufen alles<br />
nur noch über Rabatt und über<br />
Nachträge und schon sind Sie<br />
alle intelligenten und seriösen<br />
Kunden los! So ein-<br />
Am 21.01.2013 startet unsere spannende Veranstaltungsreihe<br />
„Kompetenzzirkel Vertrieb“ in eine neue Runde.<br />
Erfahren Sie dabei mehr zum Thema: Menschenkenntnis:<br />
Arbeiten Sie mit den neuesten Erkenntnissen aus der Verkaufspsychologie,<br />
um Ihre Kunden zu bege<strong>ist</strong>ern, zu beeinflussen<br />
und zu überzeugen.<br />
Nutzen Sie diese praxisorientierte Weiterbildungsmöglichkeit<br />
und lassen Sie sich durch neuestes Know-how und<br />
Praxiserfahrungen inspirieren! Arbeiten Sie am eigenen<br />
Material!<br />
Weitere Informationen dazu finden Sie unter<br />
www.tradu4you.de Cornelia Chromik<br />
fach geht das.<br />
Unternehmensführung<br />
1. Kennen Sie Ihre Wettbewerber?<br />
Nutzen Sie die Methoden der<br />
Marktforschung um Wettbewerbsvorteile<br />
zu erhalten.<br />
2. Erfolg hat Methode! Denken Sie<br />
an eine strategische Vertriebsarbeit.<br />
3. Mitarbeiterpotenziale nutzen!<br />
Entwickeln Sie Ihre Mitarbeiter<br />
zielgerichtet.<br />
Heike Fischer<br />
5. Marketing und Vertrieb kann ja eigentlich sowieso<br />
jeder? Und Unternehmensberatung bringt ja auch<br />
nix. Das sind gute Grundeinstellungen, um schnell<br />
zum Ziel zu kommen. Lassen Sie Marketing und Vertrieb<br />
einfach nebenbei von der Buchhalterin mitmachen.<br />
Die guckt wenigstens aufs Geld und redet Ihnen<br />
nicht rein. Auf jeden Fall wissen Sie dann genau, dass<br />
der hohe Marketingetat nicht an Ihrer Insolvenz schuld<br />
<strong>ist</strong>.<br />
Diese Tipps reichen nicht? Dann: tradu4you ® gmbh hilft<br />
Ihnen gern persönlich weiter. Zahlreiche Unternehmen<br />
schwören auf uns. Gerne lassen wir Ihnen eine Übersicht<br />
unserer Referenzen zukommen.<br />
Mehr dazu unter www.tradu4you.de.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
35
Unternehmensführung<br />
Wie am Schnürchen<br />
Mit einem Startkapital von zehn Metern Bindfaden wurde auf spannenden Wegen Mehrwert geschaffen<br />
Die Gründerwoche Deutschland vom 12. bis 18.<br />
November zeigte erneut das große Engagement für<br />
unternehmerische Selbstständigkeit. Beteiligt haben<br />
sich wiederum der Lehrstuhl für Entrepreneurship<br />
und Innovation und die Gründungsinitiative dresden<br />
| ex<strong>ist</strong>s von der TU Dresden. Die Wochenauf -<br />
gabe lautete diesmal: „Die Fäden in die Hand<br />
nehmen".<br />
Im Zentrum der Wertschöpfung stand eine Packung Bindfaden,<br />
aus der ein monetärer, künstlerischer, sozialer oder<br />
ökologischer Mehrwert generiert werden sollte. Der Projektverlauf<br />
mit Ideenfindung, ersten Aktivitäten bis zur er -<br />
folgreichen Umsetzung wurde täglich im Netz gepostet.<br />
Insgesamt 190 Teams mit 570 Teilnehmern ließen ihrer<br />
Kreativität freien Lauf und versuchten aus dem geringem<br />
Startkapital einen Mehrwert zu erzielen. Schon die Arbeitstitel<br />
waren amüsant, angefangen von „Fadenscheinig" über<br />
„Am seidenen Faden" bis hin zu „Da beißt die Maus<br />
keinen Faden ab" wurde gebastelt, getüftelt, gespendet,<br />
wurden Mitstreiter und Sponsoren gesucht, technische Hilfsmittel<br />
entwickelt und ein QR-Code kreiert. „Auch wenn wir<br />
es noch nicht stat<strong>ist</strong>isch belegen können, sind wir bisher<br />
von den Ergebnissen der Gründerwoche bege<strong>ist</strong>ert. Dies<br />
betrifft zum einen die Vielfalt der Ideen und die Kreativität<br />
bei der Umsetzung und zum anderen das Feedback sei tens<br />
der Studierenden.", so Projektkoordinatorin Maja Schefczyk.<br />
Ideen mit Biss<br />
Studentische Unternehmensberatung seit 16 Jahren am Markt<br />
Sie sind jung, motiviert und haben Ideen mit Biss. Die Mitglieder<br />
des PAUL Consultants e. V., der studentischen Unternehmensberatung<br />
der TU Dresden, stammen aus unterschiedlichen<br />
Studienrichtungen und beraten regionale und<br />
überregionale Unternehmen in Controlling-, Marketingoder<br />
Personalfragen. Mit 60 Mitgliedern gehört PAUL zu<br />
den größten studentischen Unternehmensberatungen Deutschlands.<br />
Sie alle nutzen die Möglichkeit „in Projekten Aus<br />
Unternehmen zu Lernen" und bieten professionelle Beratung<br />
für den kleinen Geldbeutel. „Für Außenstehende sind<br />
wir Laien. Sie vergessen allerdings, dass auch Studierende<br />
über Berufserfahrung verfügen", betont Vorstandsmitglied<br />
Robin Liebfried. Unternehmen wie IC Team Bautzen, IPRO<br />
36 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
Am 21. Januar 2013 werden die besten Ideen prämiert.<br />
Bewertungskriterien sind Kreativität der Idee, Umsetzung<br />
und Dokumentation, geschaffener Wert und die Beurteilung<br />
des Abschlussdokuments. Neben dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />
wird die Veranstaltung unterstützt von der Ostsächsischen<br />
Sparkasse Dresden, den Seilereien Voigt und<br />
Sammt, futuresax und dem Amt für Wirtschaftsförderung<br />
der Landeshauptstadt. Simone Pflug<br />
DRESDEN oder regionale Volksbanken haben das Poten zial<br />
erkannt und nehmen die Le<strong>ist</strong>ungen des Vereins in Anspruch.<br />
„Testkäufe, Kundenbefragungen und Marktanalysen sind<br />
am häufigsten gefragt. Trotzdem gibt es keine vorgefertigten<br />
Angebote, denn wir erarbeiten jedes Projekt nach den<br />
individuellen Vorstellungen der Auftraggeber", betont der<br />
Volkswirtschaftsstudent Michael Jenkner, der sich seit fast<br />
2 Jahren für den Verein engagiert. Ein Team von Spezialis -<br />
ten aus Wirtschaft und Forschung steht PAUL bei Fragen<br />
zur Seite. „Dadurch können wir die Qualität der Aufträge<br />
sichern", sagt der Volkswirt. Beweis sind mehr als 170 abgeschlossene<br />
Projekte in 16 Jahren.<br />
Stefanie Rudolph<br />
Aus den Internetpostings der Arbeitsgruppen<br />
ging deutlich hervor, dass nach<br />
anfänglicher Skepsis alle viel Spaß mit<br />
der Aufgabe hatten, dass viel Interesse<br />
und Entgegenkommen zu spüren war –<br />
und vor allem die Spendenbereitschaft<br />
der Teilnehmer, die den sozialen Mehrwert<br />
offenbar ebenso oder gar höher<br />
schätzten als einen monetären.<br />
Foto: TU Dresden<br />
wirtschaftsjournal.de/id12123601<br />
Blick nach oben: Der Vorstand der studentischen<br />
Unternehmensberatung<br />
PAUL Consultants e. V. will im Jahr 2013<br />
an bisherige Erfolge anknüpfen – v.l.:<br />
Steve Grundig, Michael Jenkner, Nico<br />
Meißner, Sebastian Mähler, Robin Liebfried,<br />
Marcel Pohling<br />
Foto: PAUL Consultants e. V.<br />
wirtschaftsjournal.de/id12123602
wirtschaftsjournal.de/id12123701<br />
Unternehmensführung<br />
Managementwissen für KMU<br />
IHK zu Leipzig und Handelshochschule vermitteln Unternehmen praxisrelevante Führungskompetenzen<br />
Termine zum Thema „Nachfolgeplanung<br />
leicht gemacht!“:<br />
� 9. Januar 2013<br />
18.00 – 20.00 Uhr<br />
Nachfolgeplanung aus<br />
operativer und strategischer<br />
Sicht<br />
IHK zu Leipzig<br />
Goerdelerring 5<br />
� 23. Januar 2013<br />
18.00 – 20.00 Uhr<br />
Rechtliche Aspekte der<br />
Nachfolgeplanung<br />
HHL Leipzig Graduate<br />
School of Management<br />
Katharinenstraße 17<br />
� 6. Februar 2013<br />
18.00 – 20.00 Uhr<br />
Finanzielle Aspekte der<br />
Nachfolgeplanung<br />
HHL Leipzig Graduate<br />
School of Management<br />
Katharinenstraße 17<br />
Termine zum Thema<br />
„Innovation statt Imitation“:<br />
� 16. Mai 2013<br />
18.00 – 20.00 Uhr<br />
Innovation verstehen<br />
IHK zu Leipzig<br />
Goerdelerring 5<br />
� 30. Mai 2013<br />
18.00 – 20.00 Uhr<br />
Innovationen entwickeln<br />
HHL Leipzig Graduate<br />
School of Management<br />
Katharinenstraße 17<br />
� 13. Juni 2013<br />
18.00 – 20.00 Uhr<br />
Innovationen umsetzen<br />
HHL Leipzig Graduate<br />
School of Management<br />
Katharinenstraße 17<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.hhl.de/kmu<br />
Die international renommierte Business School hat nun auch ein Lehrangebot für Führungskräfte aus kleinen Unternehmen der<br />
Region kreiiert. Foto: HHL<br />
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig<br />
und die HHL Leipzig Graduate School of Management<br />
haben für Geschäftsführer von Klein- und<br />
Mittelbetrieben gemeinsam eine Veranstaltungsreihe<br />
kreiert. Der thematische Fokus lautet: „Nachfolgeplanung<br />
leicht gemacht!“ sowie „Innovation<br />
statt Imitation“.<br />
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig und<br />
die HHL Leipzig Graduate School of Management starten<br />
ab Januar 2013 eine neue Veranstaltungsreihe, die sich<br />
an Geschäftsführer von Klein- und Mittelbetrieben richtet.<br />
KMU – Kompaktes Managementwissen für Unternehmer<br />
kombiniert fachliches Know-how, Netzwerkbildung<br />
und praxisbezogene Weiterbildung. Ziel <strong>ist</strong> die Vermittlung<br />
von umfassenden Management-Kompetenzen<br />
zur erfolgreichen Unternehmensführung und zur Stärkung<br />
der Wettbewerbsposition am Markt.<br />
Ab Januar 2013 befasst sich die Veranstaltungsreihe<br />
zunächst mit „Nachfolgeplanung leicht gemacht!“. Vermittelt<br />
wird umfassendes Wissen zur Herangehensweise<br />
und informiert zu rechtlichen sowie finanziellen Aspekten<br />
der Nachfolgeregelung. An drei Abendterminen à zwei<br />
Stunden erhalten die Teilnehmer kompakte und praxisorientierte<br />
Informationen und Know-how von Experten<br />
aus Recht und Finanzen.<br />
Ab Mai 2013 startet dann eine Reihe zu dem Thema „Innovation<br />
statt Imitation“. Wiederum an drei Abenden werden<br />
den Teilnehmern durch HHL-Dozenten wertvolle Instrumente<br />
an die Hand gegeben, um die eigenen Wachstumspotenziale<br />
zu erkennen, mögliche Risiken einzuschätzen<br />
und Innovationsprozesse erfolgreich im Unternehmen<br />
umzusetzen. Für die jeweils drei Termine eines<br />
Veranstaltungsthemas wird eine Kursgebühr in Höhe von<br />
450 Euro pro Teilnehmer erhoben.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
37
Recht<br />
Anlegerrecht gestärkt<br />
Gesetzliche Änderungen zum 1. Januar 2013 (eine Auswahl)<br />
Nicht nur die Abschaffung der Praxisgebühr, die<br />
Erhöhung der Bußgelder für Verkehrsordnungswidrigkeiten<br />
und die Einführung des EU-Führerscheins<br />
erwarten uns im kommenden Jahr. Für<br />
Unternehmer von Interesse <strong>ist</strong> die Steuerbefreiung<br />
von der Kfz-Steuer für Elektrofahrzeuge für<br />
nunmehr 10 Jahre und die Einführung des Rundfunkbeitrages.<br />
Wir haben einige wirtschaftliche Aspekte zusam -<br />
mengestellt, die im Jahr 2013 beachtet werden<br />
müssen.<br />
Kapitalmarktrecht<br />
Erlaubnis gemäß § 34f GewO<br />
Zur Stärkung des Anlegerschutzes trat am 01.06.2012 das<br />
Gesetz zur Novellierung des Finanzanlagenvermittler- und<br />
Vermögensanlagerechts in Kraft. Mit diesem Gesetz soll<br />
der so genannte „graue Kapitalmarkt“, also Anlagemodelle,<br />
die nicht der staatlichen Finanzaufsicht unterliegen, reguliert<br />
und die Prospekthaftung partiell verschärft werden. Ab<br />
01.01.2013 werden die daraus resultierenden Änderungen<br />
der Gewerbeordnung wirksam. Der § 34c GewO <strong>ist</strong> nur<br />
noch für Makler, Bauträger und Baubetreuer anwendbar,<br />
die Erlaubnispflicht für die Vermittlung von Kapitalanlagen<br />
und Beratung regelt der neue § 34f GewO. Neben den bisherigen<br />
Voraussetzungen des § 34c GewO <strong>ist</strong> künftig eine<br />
Sachkundeprüfung bei der IHK abzulegen und eine Berufshaftpflichtversicherung<br />
nachzuweisen. Es erfolgt eine Eintragung<br />
im Vermittlerreg<strong>ist</strong>er bei der IHK (§ 11a GewO).<br />
Angestellte Personen, welche bei der Beratung bzw. Vermittlung<br />
mitwirken, haben ebenfalls eine Sachkundeprüfung<br />
abzulegen und ihre Zuverlässigkeit nachzuweisen.<br />
Damit soll gewährle<strong>ist</strong>et werden, dass Anleger keine finanziellen<br />
Schäden erleiden durch unseriöse Anbieter oder den<br />
von diesen angebotenen Finanzprodukten sowie durch unse -<br />
riöse oder unzureichend qualifizierte Produktvertreiber und<br />
deren nicht anlegergerechte Vermittlung oder Beratung.<br />
Steuerrecht<br />
Die Löhne und Gehälter sind aufgrund der guten Konjunktur<br />
in Deutschland gestiegen. Aufgrund dieser Entwicklung<br />
werden auch 2013 die Beitragsbemessungsgrenzen für die<br />
Renten- und Arbeitslosenversicherung und die Krankenund<br />
Pflegeversicherung per Rechtsverordnung von der<br />
Bundesregierung angepasst.<br />
38 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
Senkung der Beiträge zur gesetzlichen<br />
Rentenversicherung<br />
Im Jahr 2013 sinkt der Beitrag zur gesetzlichen Rentenversicherung<br />
auf 18,9 % (von 19,6 % im Jahr 2012).<br />
Beitragsbemessungsgrenze 2013<br />
Die Beitragsbemessungsgrenze in der allgemeinen Rentenversicherung<br />
(West) steigt auf monatlich 5.800 Euro<br />
(von 5.600 Euro im Jahr 2012). Die Beitragsbemessungsgrenze<br />
(Ost) steigt auf monatlich 4.900 Euro. In der knappschaftlichen<br />
Rentenversicherung gelten folgende monatliche<br />
Beträge: 7.100 Euro (West), 6.050 Euro (Ost).<br />
Versicherungspflichtgrenze 2013<br />
Die Versicherungspflichtgrenze erhöht sich auf jährlich<br />
52.200 Euro (von 50.850 Euro im Jahr 2012).<br />
Steueranmeldungen nur noch mit<br />
Zertifikat<br />
Umsatzsteuer-Voranmeldungen und Lohnsteueranmeldungen<br />
müssen ab dem Jahr 2013 zwingend authentifiziert<br />
übermittelt werden. Das erforderliche Zertifikat erhalten<br />
Unternehmen und Arbeitgeber im ELSTER-Online-Portal.<br />
Sachbezugswerte steigen<br />
Im Jahr 2013 beträgt der Wert für verbilligte oder unentgeltliche<br />
Mahlzeiten 1,60 Euro (2012: 1,57 Euro) für ein<br />
Frühstück. Für ein Mittag- oder Abendessen wird der Wert<br />
voraussichtlich angehoben. Bis zum 31.12.2012 galten 2,87<br />
Euro, im Jahr 2013 sind voraussichtlich 2,93 Euro anzusetzen.<br />
Für die Verpflegung wird der Monatswert für 2013<br />
von 219 Euro auf 224 Euro angehoben.<br />
Unterkunft und Mieten<br />
Voraussichtlich wird der Wert für Unterkunft oder Mieten<br />
von 212 Euro auf 216 Euro angehoben. 2013 gelten bezogen<br />
auf den Quadratmeter damit 3,80 Euro (bisher 3,70<br />
Euro). Bei einfacher Ausstattung gelten 2013 voraussichtlich<br />
3,10 Euro je Quadratmeter (bis 31.12.2012 noch 3,00<br />
Euro). Die Regelung, dass der Wert der Unterkunft mit dem<br />
ortsüblichen Mietpreis bewertet werden kann, wenn der<br />
Tabellenwert nach Lage des Einzelfalls unbillig wäre (§ 2<br />
Abs. 3 der SvEV), gilt jedoch weiterhin. Der ortsübliche Mietpreis<br />
<strong>ist</strong> unverändert entscheidend für den Wert einer freien<br />
Wohnung (auch 2013 <strong>ist</strong> dafür kein amtlicher Sachbezugswert<br />
festgesetzt worden).<br />
E X P E R T E N<br />
TIPP<br />
von Rechtsanwalt<br />
Albert Schlichter<br />
Albert Schlichter <strong>ist</strong> Rechtsanwalt und<br />
Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht.<br />
Gleichzeitig <strong>ist</strong> er Mitglied des<br />
Ptüfungsausschusses für Bank- und<br />
Kapitalmarktrecht der Rechtsanwaltskammer<br />
Sachsen.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.kwra-schlichter.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id12123801
Ausnahmegenehmigungen erneut beantragen:<br />
Umweltzone<br />
Ansprechpartner für<br />
Ausnahmeregelung<br />
Das Ordnungsamt der Stadt<br />
Leipzig berät zu allen Fragen<br />
rund um das Thema „Ausnahmeregelungen“<br />
unter der Rufnummer<br />
0341 123-3434.<br />
Es steht ein eigens hierfür eingerichtetes<br />
Team von Mitarbeitern<br />
zur Verfügung.<br />
Kontakt<br />
Sachgebiet Genehmigungen/<br />
AG Umweltzone<br />
Rathaus Leutzsch 2. Etage<br />
Georg-Schwarz-Straße 140<br />
04179 Leipzig<br />
Infotelefon: 0341 123-3434<br />
Telefax: 0341 123-8375<br />
ausnahme.uwz@leipzig.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id12123901<br />
Foto: Handwerkskammer zu Leipzig<br />
Bereits seit Anfang November können Unternehmer,<br />
die für ihr Betriebsfahrzeug eine Ausnahmegenehmigung<br />
für das Befahren der Leipziger Umweltzone<br />
erhalten haben, deren Wiedererteilung beantragen.<br />
6.800 Ausnahmegenehmigungen<br />
laufen 2013 aus<br />
Das Ordnungsamt der Stadt wird alle Inhaber von Ausnahmegenehmigungen<br />
anschreiben. Die Verlängerungsanträge<br />
sollen zügig erteilt werden.<br />
Das <strong>ist</strong> das Ergebnis eines Gespräches von Handwerkskammerpräsident<br />
Ralf Scheler und Leipzigs Umweltbürgerme<strong>ist</strong>er<br />
Heiko Rosenthal sowie dem Leiter des Ordnungsamtes<br />
Helmut Loris. Hintergrund: Die vor gut eineinhalb<br />
Jahren 6.800 erteilten Ausnahmegenehmigungen<br />
laufen im nächsten Jahr aus.<br />
Inhaber von Ausnahmegenehmigungen werden<br />
angeschrieben<br />
Kammerpräsident Scheler machte deutlich, dass die Handwerksunternehmen<br />
eine unbürokratische Umsetzung der<br />
Anträge auf Wiedererteilung erwarten. „Mit Blick auf die<br />
Erfahrungen bei Einführung der Umweltzone müssen die<br />
Verfahren und Bearbeitungszeiten einfach und kurz gehalten<br />
werden".<br />
Betriebe, die Probleme mit der Antragstellung haben,<br />
können sich an die Berater der Handwerkskammer wenden.<br />
Bei dem Gespräch wurde vereinbart, dass eine enge<br />
Zusammenarbeit zwischen dem Ordnungsamt und den<br />
Betriebsberatern der Handwerkskammer zu Leipzig erfolgt.<br />
Das gilt insbesondere für Härtefallregelungen.<br />
Recht<br />
Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht<br />
Ihr<br />
kompetenter<br />
Partner<br />
in<br />
Sachen<br />
WIRTSCHAFT<br />
§<br />
• kompetent<br />
• erfahren<br />
• international<br />
Die Kanzlei für Wirtschaftsrecht feiert in<br />
diesem Jahr ihr 5-jähriges Bestehen.<br />
Wir bedanken uns bei unseren Mandanten<br />
und Geschäftspartnern für Ihr Vertrauen<br />
in unsere Arbeit. Auch in Zukunft werden<br />
wir unser erfolgreiches Kanzlei-Konzept<br />
weiter verfolgen und Sie in Ihren Angelegenheiten<br />
mit Engagement und Kompetenz<br />
beraten und vertreten.<br />
Das Team der Kanzei wünscht Ihnen ein<br />
frohes Weihnachtsfest und ein gesundes<br />
neues Jahr 2013.<br />
Kanzlei für Wirtschaftsrecht<br />
Rechtsanwalt Albert Schlichter<br />
Münzstraße 12<br />
08056 Zwickau<br />
Telefon: 0375 440689-70<br />
www.kwra-schlichter.de<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
39
Geld & Kapital<br />
Mit „Plan B" ins Jahr 2013<br />
Berater empfiehlt rechtzeitig und nicht nur mit Einsparung allein auf Umsatzeinbußen zu reagieren<br />
Haben Sie auch das Gefühl, dass zwar alles teurer wird, die<br />
Mehrausgaben aber überall landen, nur nicht auf Ihrem<br />
Geschäftskonto? Dann geht es Ihnen wie vielen Tausend<br />
anderen Unternehmern, Selbstständigen und Freiberuflern.<br />
Und im nächsten Jahr soll sich diese Situation noch verschärfen,<br />
so die einhellige Expertenmeinung. Gehen Umsatz<br />
und Gewinn zurück, kommt klassischerweise der Rotstift<br />
zum Zuge. Das <strong>ist</strong> auch gut so – sofern man sich über die<br />
Konsequenzen im Klaren <strong>ist</strong>. Denn sparen allein reduziert<br />
zwar die laufenden Kosten, versetzt die geschäftlichen Aktivitäten<br />
aber womöglich in eine Art Totenstarre: Nichts bewegt<br />
sich mehr. „Sparen allein <strong>ist</strong> Reaktion, nicht Aktion", warnt<br />
denn auch Dr. Sebastian Dominic von Buch von der Becker<br />
und Buch Unternehmensberatung in Hannover. „Wer hier<br />
nicht dezidiert vorgeht, nabelt sich früher oder später vom<br />
Rest des Marktes ab. Um ganz vorn zu bleiben, muss ein<br />
Unternehmer vielmehr ständig agieren – und die dazu notwendigen<br />
Mittel bereitstellen, auch wenn es schwer fällt"<br />
Der Unternehmensberater empfiehlt deshalb die Ausarbeitung<br />
eines „Plan B", der dann greifen müsse, wenn sich<br />
die geschäftliche Situation drastisch zu verschlechtern droht.<br />
Auf dem Weg zum eigenen Zuhause<br />
Sparkasse Chemnitz bündelte auf Hausmesse alle relevanten Informationen<br />
Bereits das zweite Jahr in Folge hatte die Sparkasse Chemnitz<br />
am 24. November zu einer hauseigenen Baumesse eingeladen.<br />
„Mit der Messe ‘Mein Haus’ betraten wir im Vorjahr<br />
Neuland, war es doch für uns die erste eigene Hausmesse<br />
dieser Art. Die positive Resonanz bei Besuchern und<br />
Ausstellern überzeugte uns, diese Messe fortzuführen. So<br />
wird unsere Baumesse auch in diesem Jahr über alles informieren,<br />
was man beim Hausbau, der Renovierung oder beim<br />
Immobilienkauf wissen sollte“, erklärt Reiner Grimm, Vorstandsvorsitzender<br />
der Sparkasse Chemnitz, anlässlich der<br />
Eröffnung.<br />
Die Messe <strong>ist</strong> speziell ausgerichtet auf die Themen Bauen,<br />
Modernisieren, Energie sparen und Finanzieren. Somit <strong>ist</strong><br />
sie für Immobilienbesitzer und künftige Hauseigentümer<br />
interessant. Etwa 15 Aussteller präsentierten sich im VeranstaltungsCenter<br />
der Sparkasse Chemnitz – regionale<br />
Firmen, Institutionen und Handwerksbetriebe, die ihre<br />
Produkte und Dienstle<strong>ist</strong>ungen vorstellten. Darunter waren<br />
40 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
„Ein Plan-B beschreibt lediglich ein Szenario, definiert die zur Verfügung<br />
stehenden Möglichkeiten und Chancen. Wer mit unzeitgemäßen Produkten,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen oder Preisen am Markt agiert, dem hilft auch ein noch so<br />
detaillierter Notfallplan nicht weiter."<br />
Dr. Sebastian Dominic von Buch von der Becker und Buch Unternehmensberatung<br />
„Kernelemente dieses Notfallplans sind betriebs- und marktwirtschaftliche<br />
Indikatoren sowie darauf abgestimmte Stellschrauben",<br />
erklärt von Buch. „Die Indikatoren holt man<br />
sich einerseits aus der BWA der vergangenen Monate, andererseits<br />
aus Marktbeobachtungen, zum Beispiel über Internet-Preissuchmaschinen.<br />
Stellschrauben sind unter anderem<br />
Personal- und Stückkosten, Investitionen sowie Ausgaben<br />
für Marketing und Vertrieb" In der Plan-B-Umsetzung<br />
hieße das beispielsweise: Sobald der Monatsumsatz<br />
eines Produkts oder einer Dienstle<strong>ist</strong>ung eine bestimmte<br />
Schwelle unterschreitet, wird die entsprechende Stellschraube<br />
aktiviert. „Das bedeutet aber nicht automatisch Kostensenkung",<br />
betont von Buch. „Es kann auch das genaue<br />
Gegenteil in Gang setzen, beispielsweise gezielte Werbung<br />
in Fachmedien." PM/CH<br />
die Innung Sanitär-Heizung-Klima, die Unger-Diffutherm<br />
GmbH, die OFEN HEIDEL GmbH sowie die InovaTech GmbH.<br />
Sie alle gaben vielfältige Informationen, praktische Tipps<br />
und Anregungen, damit die Besucher das eigene Zuhause<br />
von der Planungsphase bis zur Fertigstellung sowohl individuell<br />
nach ihren Wünschen als auch fachgerecht gestalten<br />
können. PM<br />
wirtschaftsjournal.de/id12124001<br />
Die zweite Messe der Sparkasse Chemnitz<br />
„Mein Haus“ traf erneut auf großes<br />
Interesse der Besucher.<br />
Foto: Joachim Porstein<br />
wirtschaftsjournal.de/id12124002
Anzeige<br />
Sächsischer Meilenstein<br />
Alle Informationen zum<br />
Wettbewerb unter:<br />
www.saechsischer-meilenstein.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id12124101<br />
Die Auszeichnung für eine gelungene Unternehmensnachfolge<br />
wurde in diesem Jahr in drei Kate -<br />
gorien vergeben.<br />
In der Preiskategorie „familieninterne Nachfolge“ wurde<br />
eine traditionsreiche Bäckerei in der fünften Generation,<br />
die Mühlenbäckerei Clauß GmbH aus Mülsen St. Niclas,<br />
geehrt. Die strabau GmbH Meißen, ein international tätiges<br />
Bauunternehmen, siegte in der Kategorie „unternehmensinterne<br />
Nachfolge“. In der dritten Preiskategorie „unternehmensexterne<br />
Nachfolge“ konnte ein Isolierglashersteller<br />
aus Grimma, die Flachglas Sachsen GmbH, die Jury mit<br />
seiner Bewerbung überzeugen. Alle drei Pre<strong>ist</strong>räger erhielten<br />
den „Sächsischen Meilenstein“ sowie ein Preisgeld von<br />
3.000 Euro. Über den von der Jury ausgelobten Sonderpreis<br />
und 1.000 Euro konnte sich das Reifenhaus Diana Schmiedel<br />
e. K. aus Crimmitschau freuen. Die Übernahme des Familienbetriebes<br />
durch die Tochter sei ein vorbildhaftes Beispiel<br />
für eine gelungene Übernahme in einem sächsischen<br />
Kleinbetrieb, hieß es in der Laudatio. Die Vulkaniseurme<strong>ist</strong>erin<br />
habe es geschafft, sich in einer Männerdomäne zu<br />
behaupten und das Geschäft mit neuen Mitarbeitern sowie<br />
einem Onlinehandel weiter auszubauen. Sven Morlok, Wirtschaftsmin<strong>ist</strong>er<br />
und Schirmherr des Wettbewerbs, betonte:<br />
Geld & Kapital<br />
Erfolgreichste Nachfolgekonzepte prämiert – Anstoß für langfr<strong>ist</strong>ige Planung einer Unternehmensübergabe<br />
Die geänderte Struktur der Preisvergabe zeigte die Vielfalt der Nachfolgeregelungen und die damit<br />
verbundenen Herausforderungen für die Unternehmen in diesem Jahr deutlicher auf. Neben einem<br />
Sonderpreis gab es Preise für die „familieninterne“ Nachfolgelösung der Mühlenbäckerei Clauß GmbH<br />
aus Mülsen St. Niclas, für die „unternehmensinterne“ der Meißner strabau GmbH und die „unternehmens -<br />
externe“ der Flachglas Sachsen GmbH Grimma. Foto: Neuland PR<br />
Bürgschaftsbank Sachsen GmbH<br />
Mittelständische Beteiligungsgesellschaft<br />
Sachsen mbH<br />
Anton-Graff-Straße 20<br />
01309 Dresden<br />
Telefon: 0351 4409-0<br />
Telefax: 0351 4409-450<br />
info@bbs-sachsen.de<br />
www.bbs-sachsen.de<br />
www.mbg-sachsen.de<br />
„Der „Sächsische Meilenstein“ <strong>ist</strong> ein Anstoß und ein positives<br />
Signal für Unternehmen im Fre<strong>ist</strong>aat Sachsen, sich mit<br />
der Regelung der Unternehmensnachfolge frühzeitig und<br />
intensiv auseinanderzusetzen. Die diesjährigen Pre<strong>ist</strong>räger<br />
sind ein gutes Beispiel dafür, dass sich die ernsthafte und<br />
langfr<strong>ist</strong>ige Planung der Unternehmensübergabe auch lohnt.“<br />
Eine besondere Herausforderung für die Jury war es in diesem<br />
Jahr, gleich mehrere Pre<strong>ist</strong>räger zu küren, denn neu<br />
war die Vergabe in drei Einzelkategorien und eines Sonderpreises.<br />
Insgesamt bewarben sich 70 Unternehmen mit ihren<br />
Nachfolgekonzepten für den Sächsischen Meilenstein. Überzeugen<br />
ließen sich die Juroren von den gut geplanten Übernahmekonzepten<br />
der vier Pre<strong>ist</strong>räger, die diese ausführlich<br />
in ihren Bewerbungen darstellten. Dabei galt es besonders,<br />
die spezifischen Herausforderungen der jeweiligen Nachfolgeregelung<br />
zu berücksichtigen und die in der Bewerbung<br />
beschriebenen Lösungsansätze zu bewerten. Der Vorsitzende<br />
der Jury, Heiner Hellfritzsch, ehemaliger geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Florena Cosmetic GmbH, zeigte<br />
sich mit der Auswahl der Pre<strong>ist</strong>räger sehr zufrieden: „Die<br />
vier ausgezeichneten Unternehmen wussten durch ihre gut<br />
durchdachte Nachfolgeregelung und die positive Entwicklung<br />
der Unternehmen nach der Übernahme zu überzeugen.“<br />
Die diesjährigen Pre<strong>ist</strong>räger nahmen ihre Auszeichnungen<br />
im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung in Wermsdorf<br />
bei der Firma KET Kirpal Energietechnik GmbH Anlagenbau<br />
& Co.KG entgegen.<br />
Der von der Bürgschaftsbank Sachsen GmbH BBS/Mittelständischen<br />
Beteiligungsgesellschaft Sachsen mbH MBG<br />
unter der Schirmherrschaft des Sächsischen Wirtschaftsmin<strong>ist</strong>ers<br />
ausgelobte Wettbewerb fand in diesem Jahr zum<br />
zweiten Mal statt. Bewerben konnten sich Unternehmen,<br />
die in den Jahren 2007 bis 2011 eine gelungene Übernahme<br />
vollzogen hatten. „Unternehmensnachfolge <strong>ist</strong> nicht gleich<br />
Unternehmensnachfolge, sondern sie <strong>ist</strong> ein komplexer Prozess,<br />
bei dem eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigt werden<br />
müssen. Allein aus der Art der Nachfolgeregelung ergeben<br />
sich viele spezifische Fragen für das betreffende Unternehmen.<br />
Die neue Struktur der Preisvergabe <strong>ist</strong> insofern<br />
wichtig, dass es nun mehrere ausgezeichnete Beispiele gibt,<br />
die die Vielfalt an möglichen Nachfolgeregelungen darstellen“,<br />
erklärt Markus H. Michalow, Geschäftsführer der<br />
BBS / MBG. Ziel sei es auch, die Teilnehmer über den Wettbewerb<br />
hinaus zu motivieren, ihre Erfahrung und ihr Wissen<br />
zum Beispiel im Rahmen einer Tätigkeit als Beirat eines<br />
Betriebes mit anderen Unternehmern zu teilen. PM/SP<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
41
Geld & Kapital<br />
Risiken im Griff behalten<br />
Egal was mit dem Euro geschieht – seien Sie darauf vorbereitet.<br />
Wie geht es mit dem Euro weiter? Diese Frage stellen<br />
sich um den Jahreswechsel nicht nur Sparer, die<br />
um den Wert ihrer Vorsorge bangen. Auch Kreditsuchende,<br />
Hausbauer, Investoren und natürlich Unternehmer<br />
wollen wissen, wie es weitergeht. Wissenschaftler<br />
diskutieren im Wesentlichen vier Szenarien<br />
der möglichen Euroentwicklung, die das Weltwirtschaftsinstitut<br />
in Hamburg skizziert hat (s.<br />
Kasten). Die Möglichkeiten reichen demnach von<br />
einem „Zurück zu Maastricht“ bis hin zum Ende des<br />
Euroraumes.<br />
Zum Schlimmsten wird es wohl kaum kommen. Über 85<br />
Prozent der Vermögensverwalter, die im Auftrag des Handelsblattes<br />
vor kurzem befragt wurden, erwarten, dass es<br />
den Euro auch in 5 Jahren noch geben wird. In den letzten<br />
Wochen und Monaten hat er sogar wieder gegen die wichtigsten<br />
Währungen, insbesondere gegen den USDollar,<br />
gewonnen. Die Risikoaufschläge für Italien, Spanien und<br />
Portugal sind markant gesunken. Mittlerweile scheint sogar<br />
ein Verbleib Griechenlands in der Eurozone mittel- und langfr<strong>ist</strong>ig<br />
wieder möglich.<br />
Wenn auch das Schlimmste verhindert wird: Europa hat<br />
sich geändert und darauf müssen sich Unternehmer und<br />
Anleger einstellen. Wir sind grundsätzlich optim<strong>ist</strong>isch und<br />
glauben: Die Eurokrise wird geme<strong>ist</strong>ert und der Euro bleibt<br />
eine Währung mit Reputation. Auf der anderen Seite wird<br />
die Wirtschaft jedoch noch längere Zeit am Tropf der (Zentralbank-)<br />
Politik hängen. Und unter anderem diese Abhängigkeit<br />
von politischen Stimmungen, von Wahlen und Parteidynamiken<br />
bewirkt, dass die Schwankungen in der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung künftig eher zunehmen werden.<br />
4 Euroszenarien<br />
1. Maastricht Revival<br />
Die Krise wird durch hartes Sparen in ganz Europa<br />
überwunden, die Maastrichtkriterien werden wieder<br />
eingehalten.<br />
2. Vereinigte Staaten von Europa<br />
Die Krise treibt den politischen Einigungsprozess<br />
weiter. Der Vergemeinschaftung der Staatsschulden<br />
folgen vereinheitlichte Finanz- und Haushaltspolitiken.<br />
Ein Weg aus den Schulden und aus der Flut der<br />
Geldmenge wird sichtbar.<br />
42 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
Es nutzt deswegen nichts, sich auf eine hohe oder niedrige<br />
Inflation einzustellen mit einem starken oder schwachen<br />
Euro zu rechnen und auf hohe oder niedrige Zinsen zu spekulieren.<br />
In einer Welt ohne Fundament gibt es auch kein<br />
festes Vertrauen, kein klares Politikregime, keine Solidität<br />
in der Zentralbankpolitik. In solchen Verhältnisse sind Schwankungen<br />
und Krisensituationen an der Tagesordnung. Für<br />
Anleger, aber nicht nur für sie, <strong>ist</strong> der wichtigste Parameter<br />
in solch einem Umfeld das Risiko. Risiko müssen Unternehmer,<br />
Investoren, Kreditgeber und -nehmer künftig<br />
besonders im Griff haben.<br />
Das heißt etwa für die Unternehmensfinanzierung, dass<br />
man sich frühzeitig Alternativen zur überkommenen Form<br />
des Bankkredites suchen sollte. Diversifizieren hilft auch<br />
hier. Unternehmensanleihen oder auch Factoring-Lösungen<br />
können Alternativen sein.<br />
Das heißt für das Währungsmanagement, dass auch<br />
Unternehmen, die das Währungsrisiko im Einkauf eher ausgesessen<br />
haben, über Währungssicherungen nachdenken<br />
sollten. Futures oder auch Optionen helfen Währungspositionen<br />
zu glätten, um riskante Spitzen zu vermeiden.<br />
Für die Vermögensanlage heißt die bleibende Unsicherheit,<br />
dass die Risikobeherrschung entscheidend wird.<br />
Wir empfehlen Anlagen, denen eine aktive Risikosteuerung<br />
nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />
immanent <strong>ist</strong>, etwa den Fonds AC Risk Parity (WKN:<br />
A0RNQ5), den Invesco Balanced Risk (WKN: A1CV2R) oder<br />
den Bantleon Opportunities (WKN: A0NB6R). Trotz großer<br />
Schwankungen an den Märkten gelang es hier, weitgehend<br />
stabile Erträge zu erwirtschaften.<br />
3. Weichwährungszone Euro<br />
Mit Eurobonds (gemeinsame Haftung) und ausgedehnten<br />
Bondaufkäufen der EZB sinkt der Druck im<br />
Kessel. Die Zinslasten für Krisenländer sinken, Verschuldung<br />
steigt weiter. Der Euro wird typische<br />
Weichwährung mit Abwertungen und Preissteigerungen.<br />
4. Euro-Ende<br />
Griechenland kann seinen Zahlungsverpflichtungen<br />
nicht länger nachkommen. Daraufhin geraten die<br />
Zinsmärkte anderer Peripherieländer unter Druck.<br />
Um ein Sterben deutscher Banken zu verhindern,<br />
kehrt Deutschland wieder zur D-Mark zurück.<br />
Quelle: Hamburgisches WeltwirtschaftsInstitut<br />
gemeinnützige GmbH, Damm|Rumpf|Hering<br />
2013 – dreifaches<br />
Jubiläumsjahr für<br />
Damm|Rumpf|Hering<br />
Die sächsische Vermögensverwaltung<br />
Damm|Rumpf|Hering<br />
hat 2013 gleich dreifach Gelegenheit<br />
zur Jubiläumsfeier.<br />
15 Jahre alt wird die Vermögensverwaltung.<br />
1998 hatten<br />
Rocco Damm, Marco Rumpf und<br />
Lutz Hering die Damm|Rumpf|<br />
Hering Vermögensverwaltung<br />
GmbH in Zwickau und Dresden<br />
gegründet. 15 Jahre danach hat<br />
man sich mit zehn Mitarbeitern<br />
zur führenden Adresse in den<br />
Neuen Bundesländern emporgearbeitet.<br />
Seit 10 Jahren ex<strong>ist</strong>iert der<br />
Dresdner Salon und wurde seitdem<br />
zu einem Fixstern im<br />
gesellschaftlichen Leben Sachsens.<br />
Moderator Jürgen Engert,<br />
vormals der erste Direktor des<br />
Berliner Haupstadtstudios der<br />
ARD, hat nicht nur Politgrößen<br />
wie Richard von Weizsäcker,<br />
Kurt Biedenkopf oder Wolfgang<br />
Schäuble im Salon begrüßt.<br />
Auch Stars aus Sport und Showbiz<br />
wie etwa Peter Maffay oder<br />
Uli Hoeness kamen.<br />
Vor 5 Jahren haben die drei<br />
Gesellschafter die Damm|Rumpf|<br />
Hering Kinderstiftung gegründet.<br />
Die Stiftung hilft sozial ausgegrenzten<br />
und benachteiligten<br />
Kindern und Jugendlichen ganz<br />
konkret, zahlt mal den Inhalt<br />
eines Schulranzens und mal Fußballferien<br />
mit Dixie Dörner.<br />
Seit Gründung der Stiftung<br />
konnten bereits 150.000 Euro an<br />
Spenden eingeworben werden.<br />
wirtschaftsjournal.de/id12124201
„Hiergeblieben!“<br />
Wirtschaftsförderung Erzgebirge organisierte vier Ausbildungsmessen in diesem Jahr<br />
wirtschaftsjournal.de/id12124301<br />
„Hiergeblieben!“. Die klare und präzise Aufforderung<br />
bringt es auf den Punkt. Fachkräfte in spé sollen<br />
hier in den sächsischen Regionen Arbeit und ihr<br />
Auskommen haben und nicht gen Westen auswandern.<br />
In diesem Sinne organisierte die Wirtschaftsförderung<br />
Erzgebirge in diesem Jahr vier Ausbildungsmessen<br />
unter dem Motto „Hiergeblieben“.<br />
WORAN IHN SEINE BEHINDERUNG<br />
NICHT HINDERT:<br />
HINDERT:<br />
EINEN GUTEN JOB<br />
Viele Menschen mit Behinderungen bringen Talente und Qualitäten mit,<br />
die in jedem Betrieb gebraucht werden. Sie sind gut qualifi ziert und<br />
stellen eine Bereicherung für das Unternehmen dar. Nicht zuletzt durch<br />
ihre besondere Motivation, sich auch berufl ich zu beweisen und Le<strong>ist</strong>ung<br />
zu bringen. Lassen Sie davon auch Ihr Unternehmen profi tieren. Der<br />
gemeinsame Arbeitgeber-Service der Agen turen für Arbeit und Jobcenter<br />
unterstützt Betriebe, die nach engagierten Arbeitskräften suchen.<br />
Wir beraten Sie bei der Bewerberauswahl und informieren Sie auch<br />
über entsprechende Fördermöglichkeiten.<br />
MOTIVIERTE ARBEITSKRÄFTE FINDEN:<br />
AUF WWW.JOBCENTER-ICHBINGUT.DE<br />
ZU MACHEN.ICH<br />
MACHEN.<br />
BIN GUT<br />
EINE AKTION DER<br />
JOBCENTER<br />
Fachkräfte<br />
Die vier Messen verfolgten das Ziel, Schüler der Mittelschulen<br />
ab Klasse 7, im Gymnasium ab Klasse 8, auf dem<br />
Weg zur individuell gewünschten Ausbildungsstelle oder<br />
dem gewünschten Studienplatz in der Region zu begleiten.<br />
Die letzte Veranstaltung dieser Art fand in Marienberg<br />
statt. Schüler und deren Eltern konnten sich bei 75 Ausstellern<br />
über die Angebote, aber auch über die Branchenvielfalt<br />
des Erzgebirgskreises informieren. „Auf der Ausbildungsmesse<br />
in Marienberg erhielten die jungen Leute die<br />
Möglichkeit, sich umfassend über Ausbildungsberufe im<br />
öffentlichen Dienst, speziell bei der Polizei sowie der Bundeswehr<br />
zu informieren“, so Kerstin Hillig von der Wirtschaftsförderung<br />
Erzgebirge GmbH. „Aber auch die Bereiche<br />
Sozial- und Gesundheitswesen, Verwaltung, Handel und<br />
Hotellerie präsentierten sich am 17. November in der Sporthalle<br />
am Goldkindstein.“<br />
Wie Pressesprecherin Katrin Bohne mitteilte, lag der<br />
Schwerpunkt der eintägigen Veranstaltung jedoch weiterhin<br />
auf den beruflichen Perspektiven für Schulabgänger im<br />
Bereich des verarbeitenden Gewerbes. Und so seien es vor<br />
allem die ausbildenden Firmen der verschiedenen industriellen<br />
Zweige, die in Marienberg für ihre Arbeit bege<strong>ist</strong>ern<br />
wollen.<br />
Veranstalter der Ausbildungsmessen waren der Erzgebirgskreis<br />
mit seinen Wirtschaftsförderungsgesellschaften,<br />
Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH und CAP Oelsnitz<br />
GmbH sowie die Industrie- und Handelskammern Chemnitz/Region<br />
Erzgebirge. Als Partner unterstützten die gastgebenden<br />
Städte, die Kreishandwerkerschaft Erzgebirge,<br />
die Agentur für Arbeit Annaberg-Buchholz und die Arbeitskreise<br />
Schule-Wirtschaft die Vorbereitung und Durchführung<br />
der Messen.<br />
Wolfgang Baltzer<br />
Termine der Ausbildungsmesse<br />
Erzgebirge 2013<br />
14.09.2013 in Annaberg-Buchholz<br />
in der Silberlandhalle<br />
28.09.2013 in Stollberg<br />
im Carl von Bach Gymnasium<br />
12.10.2013 in Aue<br />
im BSZ Erdmann Kircheis<br />
16.11.2013 in Marienberg<br />
in der Sporthalle am Goldkindstein<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
43
Fachkräfte<br />
Anzeige<br />
Mit dem Campus ans College<br />
Schüler aus Chemnitz und dem Erzgebirge reisen 2013 mit Sprachprojekt nach Irland<br />
Lernstudien belegen immer wieder: Je mehr Sinne beansprucht<br />
werden, desto mehr Informationen bleiben im<br />
Gedächtnis. Diesen Fakt machen sich auch Unternehmen<br />
zu Nutze, die Schülern einen Blick hinter die Kulissen ermöglichen.<br />
Der „Sprachcampus“, ein Fremdsprachenprojekt des<br />
BIP Chemnitz, hat auch in diesem Jahr wieder Wirtschaftspartner<br />
gefunden, die 61 Schülern aus den Regionen Chemnitz<br />
und dem Erzgebirge ihre Türen öffnen.<br />
„Wir konnten unter anderem Continental, Siemens Indus -<br />
triegetriebe und Koki Technik GmbH als Partner gewinnen“,<br />
erzählt Projektmanagerin und Geschäftsführerin des BIP<br />
Judith Richter. Basierend auf den Firmenbesichtigungen<br />
schreiben die Schüler der Klassen 8 bis 10 englische Unternehmensporträts,<br />
die im <strong>Wirtschaftsjournal</strong> veröffentlicht<br />
werden. Seit August lernen sie in vier Projektgruppen interaktiv<br />
Wirtschaftsenglisch. Der Schwerpunkt liegt dabei auf<br />
der Kommunikation, aber auch interkulturelle Aspekte werden<br />
vermittelt. „Dies <strong>ist</strong> besonders vor der Sprachreise wichtig“,<br />
betont Richter. Im Februar 2013 wird sie mit den Teilnehmern<br />
nach Irland fahren. Neben dem Unterricht mit<br />
Muttersprachlern stehen auch Firmenbesichtigungen für<br />
zweisprachige Wirtschaftsporträts auf dem Programm.<br />
Persönlicher Kontakt wichtig<br />
Firmenkontaktmesse so erfolgreich wie nie<br />
Kommunikation <strong>ist</strong> heute mobil, das Internet überall verfügbar.<br />
Dennoch <strong>ist</strong> der persönliche Kontakt wichtig – gerade<br />
wenn es um die Suche nach qualifiziertem Personal geht.<br />
Dies zeigte sich auf der Firmenkontaktmesse Zwickauer<br />
Wirtschafts- und Industriekontakte (ZWIK), die 2012 einen<br />
Besucher- und Ausstellerrekord erreichte.<br />
2900 Besucher zählten die Veranstalter der ZWIK, die<br />
am 8. November 2012 in der Stadthalle Zwickau bereits<br />
zum 14. Mal stattfand. 150 Aussteller haben zum Teil 200<br />
Gespräche pro Stand geführt und Vorstellungstermine vereinbart.<br />
„Die Zufriedenheit <strong>ist</strong> besser als jemals zuvor –<br />
sowohl bei den Ausstellern als auch bei den Besuchern“,<br />
fasst die Koordinatorin Susann Klotz zusammen. Neben<br />
Konzernen nutzen vor allem kleine und mittelständische<br />
Firmen die Möglichkeit, sich und ihre Berufsfelder den Hochschulabsolventen<br />
aus ganz Sachsen vorzustellen. „Wir bauen<br />
gerade an und sind auf der Suche nach 50 neuen Mitarbeitern<br />
in den Bereichen IT, Textil und Maschinenbau“, so<br />
44 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
Es gab was auf die Ohren: Radiomoderatorin Maria Kotzur<br />
(mitte) nahm die Schüler beim Englischsprechen auf.<br />
Als Vorbereitung darauf haben die Schüler deutsche Firmendarstellungen,<br />
zum Beispiel von Vollack oder der Wirtschaftsförderung<br />
Erzgebirge ins Englische übersetzt. Das<br />
Konzept des „Sprachcampus“ kommt bei den Teilnehmern<br />
gut an: „Durch die Arbeit in Gruppen konnte ich bereits viel<br />
lernen. Gerade durch die Trainer aus Amerika sind wir<br />
gezwungen Englisch zu sprechen und bauen Hemmungen<br />
ab“, sagt Schülerin Lisa Prudnikov.<br />
Stefanie Rudolph<br />
Kerstin Knorr von der Norafin Industries GmbH. Initiator der<br />
Absolventenmesse <strong>ist</strong> die IPlaCon GmbH, die sich bis heute<br />
ehrenamtlich für die Messe einsetzt. Das Erfolgsgeheimnis<br />
der ZWIK liegt nicht nur in der Organisation von Studenten<br />
für Studenten, sondern auch in der Kooperation mit den<br />
regionalen Hochschulen, Wirtschaftsförderungen, Career<br />
Services, studentischen Vereinen, Industrieverein Sachsen<br />
1828 e. V. „Außerdem orientieren wir uns immer an den<br />
Wünschen und Anforderungen der regionalen KMU und<br />
bieten deshalb ein optimales Preis-Le<strong>ist</strong>ungs-Verhältnis“,<br />
so Klotz.<br />
Auch in Leipzig und Chemnitz werden in jedem Jahr die<br />
Wirtschafts- und Industriekontakte veranstaltet. Die ZWIK<br />
<strong>ist</strong> dabei die Leitmesse und zugleich größte Messe ihrer Art<br />
in Mitteldeutschland und Nordbayern, die in diesem Jahr<br />
den Min<strong>ist</strong>erpräsidenten des Fre<strong>ist</strong>aates Sachsen Stanislav<br />
Tillich als Schirmherr gewinnen konnte.<br />
Stefanie Rudolph<br />
Weitere Informationen:<br />
Alle Artikel zum Projekt Sprachcampus<br />
finden Sie unter<br />
http://wirtschaftsjournal.de/en/<br />
project-sprachcampus<br />
wirtschaftsjournal.de/id12124401<br />
Heiß begehrt: 2900 Besucher nutzen die<br />
Chance, auf der ZWIK Kontakte zu<br />
regionalen Unternehmen zu knüpfen.<br />
Foto: Helge Gerischer<br />
wirtschaftsjournal.de/id12124402
Agentur im Dialog<br />
Bundesagentur für Arbeit lud zum ersten Arbeitgebertag nach Dresden<br />
Der Bedarf der sächsischen Unternehmen nach gut ausgebildeten Mitarbeitern<br />
steigt. Gleichzeitig sinkt das Angebot an Arbeitskräften.<br />
Damit der Wirtschaftsstandort Sachsen auch in Zukunft im nationalen<br />
und internationalen Wettbewerb bestehen kann, müssen konkrete<br />
Lösungen gefunden werden, um qualifiziertes Personal zu finden und<br />
zu binden. Daher hatte die Bundesagentur für Arbeit am 13. November<br />
ins Dresdner Kongress-Center zum ersten Arbeitgebertag „Fachkräfte<br />
für Sachsen" eingeladen.<br />
Rund 400 Führungskräfte aus der sächsischen Wirtschaft und der Politik nahmen<br />
daran teil, um Lösungsmöglichkeiten für eine gemeinsame Zusammenarbeit<br />
zu diskutieren. „Wir wollen zum einen die Situation beschreiben, um eine<br />
gemeinsame Gesprächsgrundlage zu finden und zweitens die Maßnahmen bestmöglich<br />
mit den Wünschen der Arbeitgeber abstimmen", sagte Jutta Cordt, Vorsitzende<br />
der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur<br />
für Arbeit. Eine wesentliche Trendwende auf dem Arbeitsmarkt erwarte sie nicht.<br />
Der sächsische Arbeitsmarkt profitiert von einer besonders positiven konjunkturellen<br />
Entwicklung. Zwischen 2005 und 2011 ging die Arbeitslosigkeit um<br />
43,6 Prozent zurück. Im gleichen Zeitraum stieg die sozialversicherungspflichtige<br />
Beschäftigung in Sachsen um 7,9 Prozent. Aber auch die Einstellungsbereitschaft<br />
der Wirtschaft hat deutlich zugenommen.<br />
„Aktuell gibt es zwar Anzeichen für eine schwächere konjunkturelle Entwicklung,<br />
doch zeigt sich der Arbeitsmarkt insgesamt robust und in einer guten Verfassung.<br />
Allerdings stehen alle Arbeitsmarktakteure bereits heute und in den nächsten<br />
Jahren noch mehr vor einer wesentlichen Herausforderung - der demografischen<br />
Entwicklung", sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für<br />
Arbeit, Frank-Jürgen Weise.<br />
Der demografische Wandel wird besonders in Sachsen das künftige Angebot an<br />
Arbeitskräften gravierend beeinflussen. Voraussichtlich sinkt bis zum Jahr 2025<br />
die Zahl der Bevölkerung um über 360.000 Frauen und Männer. Ab 2014 werden<br />
in Sachsen weniger Einsteiger in das Berufsleben zu verzeichnen sein, als<br />
Ältere aus diesem aussteigen. So verringert sich die Zahl der erwerbsfähigen<br />
Bevölkerung im Alter von 15 bis 65 Jahre bis 2025 um über 450.000.<br />
„Die positive Konjunktur- und Arbeitsmarktentwicklung und nicht zuletzt der<br />
positive Wanderungssaldo sind Zeichen für die zunehmende Beliebtheit des<br />
Standortes Sachsen für Unternehmen wie auch Arbeitnehmer zum Leben und<br />
Wohlfühlen.", sagte Sachsens Wirtschaftsmin<strong>ist</strong>er Sven Morlok auf der Podiumsdiskussion.<br />
Ganz so positiv sah Professor Marcel Thum, Geschäftsführer des<br />
ifo Institut Niederlassung Dresden, den Wanderungssaldo nicht. „Es <strong>ist</strong> immer<br />
noch bedenklich: Sehr viele Hochqualifizierte wandern aus Sachsen ab", belegte<br />
er in seinem Vortrag zur Entwicklung des sächsischen Arbeitsmarktes. Insbesondere<br />
junge Menschen zwischen 20 und 35 gingen auf Suche, danach würden<br />
sie sesshaft. Damit seien die Rückholaktionen vermutlich nicht sehr erfolgreich<br />
gewesen. „Die Botschaft <strong>ist</strong> klar: junge Leute möglichst hier behalten!"<br />
Fachkräfte<br />
Anlässlich des Arbeitgebertages regte der Präsident der Vereinigung der Sächsischen<br />
Wirtschaft e. V., Bodo Finger, eine stärkere Auseinandersetzung aller<br />
Akteure mit der Thematik Fachkräftegewinnung und -sicherung in Sachsen an.<br />
„Aus- und Weiterbildung sind und bleiben der Schlüssel zum Erfolg und einer<br />
Karriere in der Heimat. Dabei <strong>ist</strong> es unsere gemeinsame Aufgabe, an der Attraktivität<br />
unseres Standortes für in- wie ausländische Fach- und Spitzenkräfte zu<br />
arbeiten. Abschließend betonte er, dass die skizzierten Möglichkeiten und Potenziale<br />
zur Fachkräftegewinnung nur in Summe den gewünschten Effekt erzielen<br />
können. „Wir müssen unsere Aktivitäten bündeln und verstärken, denn die Zeit<br />
drängt für Sachsen." Simone Pflug<br />
wirtschaftsjournal.de/id12124501<br />
Weiterbildungsangebot April | Mai 2010<br />
Aufstiegsfortbildung<br />
Vorbereitungsehrgänge auf die IHK-Fortbildungsprüfung<br />
Aufstiegsfortbildungen<br />
Ausbildung der Ausbilder 11.03. bis 22.03.2013<br />
� Geprüfte(r) Technische(r) Fachwirt(in) 12.04.2010 bis 10.12.2011<br />
18.03. bis 29.05.2013<br />
� Geprüfte(r) Immobilienfachwirt(in) 16.04.2010 bis 24.09.2011<br />
Kaufmännischer<br />
� Geprüfte(r) Betriebswirt(in)<br />
und gewerblicher Bereich 21.05. bis 31.05.2013<br />
18.05.2010 bis 07.06.2010<br />
� Seminarreihe Lohn- und 12.04.2010 bis 10.05.2010<br />
Geprüfte(r) Wirtschaftsfachwirt(in) 08.04.2013 bis 29.10.2014<br />
Gehaltsabrechnung<br />
Kaufmännischer und gewerblicher Bereich<br />
Geprüfte(r) � Bilanzen Betriebswirt(in) lesen - Unternehmenslage bewerten 23.04.2013 bis 27.11.2014 13.04.2010<br />
� Seminarreihe Lohn- und 12.04.2010 bis 10.05.2010<br />
� Mund-zu-Mund-Marketing 13.04.2010<br />
Geprüfte(r) Gehaltsabrechnung<br />
Fachwirt(in) im Gesundheits-<br />
� Die Marke als handfester Unternehmenswert 15.04.2010<br />
und � Bilanzen Sozialwesen lesen - Unternehmenslage bewerten 13.05.2013 bis 15.10.2014 13.04.2010<br />
� Richtig Tarifieren 15.04.2010<br />
� Mund-zu-Mund-Marketing 13.04.2010<br />
Geprüfte(r) Immobilienfachwirt(in) 31.05.2013 bis 27.09.2014<br />
� Die Marke als handfester Unternehmenswert 15.04.2010<br />
Informationen und Anmeldung:<br />
Annette � Richtig Bieckenhain Tarifieren | Telefon: 0371 6900-1411 | 15.04.2010<br />
Weitere Informationen erhalten Sie im Zentrum für Weiterbildung unter<br />
E-Mail bieckenhain@chemnitz.ihk.de<br />
Tel. 0371 6900 1412 oder 1413, bieckenhain@chemnitz.ihk.de<br />
Informationen und Anmeldung:<br />
Annette Bieckenhain | Telefon: 0371 6900-1411 |<br />
E-Mail bieckenhain@chemnitz.ihk.de<br />
Unser gesamtes Weiterbildungsprogramm<br />
finden Sie auch unter<br />
www.chemnitz.ihk24.de<br />
Unser gesamtes Weiterbildungsprogramm<br />
finden Sie auch unter<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
45
Fachkräfte<br />
Worin besteht das Problem?<br />
Experten analysierten Fachkräfteproblematik und sammelten Lösungsansätze in einem Nachschlagewerk<br />
Das RKW Kompetenzzentrum startet mit dem Mitte<br />
September erschienenen Band 1 „Fachkräftesicherung:<br />
Situation – Handlungsfelder – Lösungen“ die<br />
mehrbändige Reihe „Mittelstand im Fokus“. Fachleute<br />
aus dem RKW sowie externe Experten widmen<br />
sich in diesem Buch der Frage, die Kleinstbetriebe<br />
bis hin zu Großkonzernen Jahr für Jahr vor<br />
größere Herausforderungen stellt: Wie sichert man<br />
den eigenen Fachkräftebedarf?<br />
Gesprochen wird von Fachkräftemangel, von regionalen<br />
oder sektoralen Engpässen und den Folgen des demografischen<br />
Wandels. Fakt <strong>ist</strong>, dass bis zum Jahr 2025 das<br />
Erwerbspersonenpotenzial um rund 6,5 Millionen zurückgehen<br />
wird. Immer mehr Unternehmen werden daher die schwie-<br />
Gründer willkommen<br />
Gründungen sind für die Wirtschaft von zentraler Bedeutung.<br />
Sie beleben den Wettbewerb, vermarkten in den Hochschulen<br />
und Laboren entwickelte Produkte, erschließen neue<br />
Märkte und schaffen Arbeitsplätze. Doch laut sächsischem<br />
Gründerreport vom Juli 2012 erreichte die Zahl der Exis -<br />
tenzgründungen im gewerblichen Bereich in Sachsen im<br />
Jahr 2011 mit 15.378 ihren Tiefststand (2010: 16.716). Der<br />
negative Gründungssaldo hält seit 2007 an. Die Ursachen<br />
dafür liegen vor allem bei der Entspannung auf dem Arbeitsmarkt<br />
und der demografischen Entwicklung. Auch die restriktivere<br />
Gründungsförderung hat eine dämpfende Wirkung<br />
auf die Gründungsintensität.<br />
Vor diesem Hintergrund sind Anreize gefragt, die Menschen<br />
dennoch bewegen, den Schritt in die Selbstständigkeit zu<br />
wagen. Ein seit Jahren bewährtes Instrument <strong>ist</strong> das „Willkommenspaket“<br />
für Ex<strong>ist</strong>enzgründer und Absolventen der<br />
Wirtschaftsregion Chemnitz-Zwickau. Verschiedene Netzwerkpartner<br />
haben sich zusammengeschlossen und können<br />
so dem Gründer für ein halbes Jahr ein Büro mit Grundausstattung<br />
vorrangig in einem Technologie- und Gründerzentrum<br />
finanzieren. Ebenso enthält das Paket verschiedenste<br />
Beratungsmöglichkeiten und Vermittlung von<br />
Kontakten.<br />
46 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
rige Aufgabe lösen müssen, die eigenen Mitarbeiter zu<br />
halten und neue qualifizierte Mitarbeiter zu finden – in<br />
einem sich verschärfenden Wettbewerb.<br />
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) scheinen in diesem<br />
Umfeld auf den ersten Blick benachteiligt zu sein. Aber<br />
stimmt das? Was können mittelständische Unternehmen<br />
tun, um dem Fachkräftemangel erfolgreich zu begegnen?<br />
Und welche Rolle spielt dabei die Arbeitgeberattraktivität?<br />
Der Herausgeber W. Axel Zehrfeld und die 31 Autoren analysieren<br />
die aktuelle Situation, beschäftigen sich mit den<br />
zentralen Themen und Fragen rund um die Fachkräfteproblematik<br />
und bieten praxisorientierte Lösungen an.<br />
Starthilfe für Unternehmer: ein halbes Jahr kostenlose Büronutzung und Beratung<br />
Im Rahmen der diesjährigen landesweiten Aktionswoche<br />
Ex<strong>ist</strong>enzgründung konnten am 17. November erneut im BIC<br />
Zwickau Willkommenspakete überreicht werden. CH<br />
Angaben zum Buch:<br />
W. Axel Zehrfeld (Hg.)<br />
Fachkräftesicherung<br />
Situation – Handlungsfelder –<br />
Lösungen<br />
Erschienen bei Frankfurter<br />
Allgemeine Buch<br />
304 Seiten, 29,90 Euro<br />
ISBN: 978-3-89981-282-4<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.rkwkompetenzzentrum.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id12124601<br />
Untere Reihe, von links nach rechts: Lukas Roth (Pre<strong>ist</strong>räger Fa. cloud9design, Inhaber), Senta Grüttner<br />
(Pre<strong>ist</strong>räger FM future mobility GmbH, Finanzen), Daniela Künzler (Pre<strong>ist</strong>räger Focus Green Engineering<br />
GmbH, betriebswirtschaftliche Geschäftsführerin), Stefanie Hrica (Pre<strong>ist</strong>räger Focus Green Engineering<br />
GmbH, betriebswirtschaftliche Geschäftsführerin), Yvonne Ludwig von der Sparkasse Zwickau des Sponsors<br />
der Willkommenspakete<br />
Hintere Reihe, von links nach rechts: Frank Schönefeld (Pre<strong>ist</strong>räger FM future mobility GmbH, CEO),Steve<br />
Kretschmar (Pre<strong>ist</strong>räger Focus Green Engineering GmbH, technischer Geschäftsführer), Karin Pfeiffer<br />
(Geschäftsführerin BIC Zwickau GmbH). Foto: BIC Zwickau<br />
wirtschaftsjournal.de/id12124602
BA Glauchau am Nerv der Zeit<br />
Bildungseinrichtung versorgt sächsische Wirtschaft mit gut ausgebildeten Fach- und Führungskräften<br />
Garantieren auch weiterhin den Erfolgskurs der Berufsakademie Glauchau: Direktor Prof. Dr. Konrad<br />
Rafeld, Prof. Dr. Frauke Deckow, Leiterin des Studienganges Mittelständische Wirtschaft, und<br />
Prof. Wolfgang Liebschner, Leiter des Studienganges Verkehrsbetriebswirtschaft und Log<strong>ist</strong>ik (von links).<br />
Foto: Wolfgang Schmidt<br />
Standortvorteile der<br />
BA Glauchau<br />
� modernste Infrastruktur auf<br />
einem gut erschlossenen<br />
Campus<br />
� 1200 Studierende<br />
� über 800 Praxispartner<br />
� über 270 haupt- und nebenberufliche<br />
Dozenten aus<br />
Hochschulen und Praxis<br />
� 10 Studienangebote, die den<br />
Nerv der Zeit treffen und<br />
besonders für den sächsischen<br />
Arbeitsmarkt Fachund<br />
Führungskräfte zur<br />
Verfügung stellen.<br />
wirtschaftsjournal.de/id12124701<br />
Qualifizierte Fachkräfte fallen nicht vom Himmel.<br />
Sie sind der wertvollste und wichtigste Produktionsfaktor<br />
für die branchenmäßig breitgefächerte,<br />
hoch spezialisierte und exportorientierte Wirtschaft<br />
in Sachsen. Den Fachkräftebedarf in der Region<br />
zu decken, hat sich die Staatliche Studienakademie<br />
Glauchau der Berufsakademie Sachsen auf die Fahnen<br />
geschrieben und das mit Erfolg.<br />
„Wir haben unsere Studienangebote in den vergangenen<br />
20 Jahren stets auf den Bedarf der Wirtschaft ausgerichtet“,<br />
sagt Direktor Prof. Dr. Konrad Rafeld. „Dabei orientieren<br />
wir uns schwerpunktmäßig auf die beiden Studienbereiche<br />
Technik und Wirtschaft.“<br />
In den vergangenen drei Jahren hat die BA Glauchau<br />
über 1000 Studierende im dualen Studium ausgebildet und<br />
somit den Unternehmen der Region und darüber hinaus<br />
qualifizierte Fach- und Führungskräfte zur Verfügung gestellt.<br />
Jedes Jahr werden über 400 Studierende neu immatrikuliert.<br />
„Das zeigt uns, dass das Konzept des dualen Stu diums,<br />
so wie wir es praktizieren und umsetzen, genau das <strong>ist</strong>, was<br />
die Unternehmen aus der Wirtschaft erwarten und benötigen“,<br />
so Prof. Rafeld.<br />
„Für das duale Studium sprechen viele Faktoren“, meint<br />
Prof. Dr. Frauke Deckow, die den Studiengang Mittelstän-<br />
Fachkräfte<br />
dische Wirtschaft an der BA Glauchau leitet. „Unsere Studienangebote<br />
sind auf die hiesige Wirtschaft zugeschnitten.<br />
Die Studierenden kommen bei uns in drei Jahren zum<br />
Bachelor-Abschluss mit Theorie und Praxis. In dieser Zeit<br />
lernen die Unternehmen die Stärken ihrer künftigen Fachkräfte<br />
systematisch kennen. Nach dem Abschluss sind die<br />
Absolventen sofort einsatzfähig, denn sie bringen nicht nur<br />
theoretische Kenntnisse, sondern auch praktische Fähigkeiten<br />
mit. Für das Unternehmen bedeutet das geringere<br />
Einarbeitungskosten und sie können sich zudem darauf verlassen,<br />
dass die me<strong>ist</strong>en Absolventen bei ihnen bleiben und<br />
nicht abwandern. Diese Vorteile erkennen immer mehr Unternehmen.<br />
Deshalb liegt unsere Vermittlungsquote auch bei<br />
über 95 Prozent.“<br />
Bei ihren drei Kernkompetenzen orientiert sich die BA<br />
Glauchau ebenfalls am Bedarf der hiesigen Wirtschaft. „Über<br />
90 Prozent aller deutschen Unternehmen sind mittelständisch<br />
orientiert“, weiß Prof. Rafeld. „Die KMU bilden auch<br />
in Sachsen das Rückgrat der Wirtschaft. Konsequenterweise<br />
bilden wir junge Leute in unserer Kernkompetenz Mittelstand<br />
in sechs Studiengängen aus.“<br />
Sachsen als Automobilland braucht Studiengänge, die<br />
die automobile Wertschöpfungskette mit Fachkräften stärken.<br />
Deshalb <strong>ist</strong> die Kernkompetenz Automotive mit sechs<br />
Studiengängen ein weiterer Pfeiler der BA Glauchau. Traditionell<br />
am BA-Standort Glauchau gewachsen <strong>ist</strong> die<br />
Kernkompetenz Bau mit fünf Studiengängen.<br />
„Wenn es um die Qualität der Ausbildung und das Niveau<br />
unserer Absolventen geht, brauchen wir Vergleiche mit Universitäten,<br />
Hoch- und Fachschulen nicht zu scheuen“, betont<br />
selbstbewusst Prof. Wolfgang Liebschner, Leiter des Studienganges<br />
Verkehrsbetriebswirtschaft und Log<strong>ist</strong>ik. „Bei<br />
vielen Vergleichen <strong>ist</strong> die BA Glauchau tonangebend.“ Prof.<br />
Liebschner hat dafür ein Beispiel parat: Die Log<strong>ist</strong>ik-Masters,<br />
ein Wettbewerb, an dem Studierende aus Deutschland, der<br />
Schweiz und Österreich teilnehmen. „Von 1000 Teilnehmern<br />
in diesem Jahr aus 120 Universitäten, Hoch- und Fachschulen<br />
sowie Berufsakademien belegte unser Absolvent<br />
Thomas Bayreuther den beachtlichen sechsten Platz. Eine<br />
weitere Absolventin von uns brachte es auf den 29. Rang.<br />
Das sind doch deutliche Zeichen, dass junge Leute unsere<br />
Einrichtung verlassen, die im Leben stehen, die ihren beruflichen<br />
Werdegang gehen. Das ermutigt uns, auch künftig<br />
der Wirtschaft gut ausgebildete Fachkräfte in allen Studiengängen<br />
zur Verfügung zu stellen.“<br />
Wolfgang Baltzer<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
47
Internationalisierung<br />
Qualifizierung <strong>ist</strong> bezahlbar!<br />
Fernstudienzentrum Wismar informiert über Möglichkeiten der Finanzierung berufsbegleitender Weiterbildung<br />
„Berufsbegleitende Bildung <strong>ist</strong> wichtig und zahlt<br />
sich für die eigene weitere berufliche Laufbahn in<br />
jedem Fall positiv aus“, sagt Professor Manfred Ahn,<br />
Geschäftsführer der WINGS, dem Fernstudienzentrum<br />
der Hochschule Wismar. „An der Finanzierung<br />
eines Fernstudiums darf und muss es in Deutschland<br />
nicht scheitern. Es gibt zahlreiche Förder- und<br />
Finanzierungsmöglichkeiten.“<br />
1. Auf versteckte Kosten achten<br />
Bevor sich jemand entscheidet, ein Fernstudium aufzunehmen,<br />
sollte er sich mit sämtlichen anfallenden Kosten genau<br />
auseinandersetzen. Im Idealfall sind die Preise der Fernstudienangebote<br />
bereits auf den Websites der Anbieter<br />
genannt. Wenn nicht, können Interessierte Info-Materialien<br />
direkt – in der Regel telefonisch oder auch per Email – für<br />
das ausgewählte Angebot anfordern; darin sind die Kosten<br />
detailliert beschrieben. Aus Sicht von Prof. Ahn sollte der<br />
Semesterbeitrag alle das Fernstudium betreffende Le<strong>ist</strong>ungen<br />
bereits enthalten: „Unsere Studierenden wollen keine<br />
versteckten Kosten. Sie möchten wissen, wie viel sie im<br />
Laufe ihres Fernstudiums aufbringen müssen“, so Ahn. „Deswegen<br />
unterteilen wir bei WINGS nicht in Abgaben für Lehrmaterialien,<br />
persönliche Studienbetreuung, Prüfungsle<strong>ist</strong>ungen<br />
und Teilnahme an Präsenzveranstaltungen, sondern<br />
der Semesterbeitrag umfasst alle anfallenden Kosten“.<br />
Die Studierenden müssen lediglich für die An- und Abreisekosten<br />
der Präsenzveranstaltungen und Prüfungstermine<br />
zusätzlich aufkommen.<br />
2. Finanzierung durch Ratenzahlung oder<br />
Bildungskredite<br />
Nicht jeder hat die Möglichkeit, die Semesterbeiträge in<br />
einer Summe aufzubringen. Daher bieten einige Fernstudienanbieter<br />
monatliche Ratenzahlungen an; in der Regel<br />
informieren sie darüber ebenfalls auf ihrer Website. Falls<br />
nicht, sollten Interessierte nicht zögern, den Anbieter direkt<br />
zu kontaktieren und sich danach zu erkundigen. „Eine ausführliche<br />
individuelle Beratung vor Studienantritt zeichnet<br />
serviceorientierte Anbieter aus“, so Ahn. Eine Alternative<br />
zur Ratenzahlung kann ein Bildungskredit sein. Viele Banken<br />
haben Angebote zu Sonderkonditionen speziell für Studierende<br />
entwickelt. Der Vorteil dabei <strong>ist</strong>: Sie müssen den<br />
Kredit erst zurückzahlen, wenn sie ihr Studium abgeschlossen<br />
haben; möglicherweise verdienen sie dann auch besser.<br />
48 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
3. Stipendien und weitere Förderprogramme<br />
Stipendien und andere Förderprogramme sind im Gegensatz<br />
zu Krediten nicht mit einer späteren Rückzahlung verbunden.<br />
Es lohnt sich, darüber im Internet auf Websites von<br />
Unternehmen, Weiterbildungsanbietern und staatlichen<br />
Institutionen zu recherchieren. Auch die einzelnen Bundesländer<br />
bieten verschiedene Förderprogramme an. Thüringen<br />
beispielsweise fördert Masterstudiengänge in Höhe von<br />
50 Prozent bis zu maximal 6.000 Euro.<br />
4. Unterstützung durch den Arbeitgeber<br />
Viele Arbeitgeber sehen die berufsbegleitende Weiterbildung<br />
ihrer Mitarbeiter inzwischen als wichtige Investition<br />
für ihr Geschäft. Das Fernstudium bietet den Vorteil, dass<br />
die wenigen Präsenzveranstaltungen in der Regel nur an<br />
Wochenenden stattfinden – genauso bei WINGS. „Wir möchten<br />
damit sicherstellen, dass Arbeitgeber ihre Mitarbeiter<br />
nicht extra für das Fernstudium erst fre<strong>ist</strong>ellen müssen“,<br />
sagt Ahn. Wer interessiert an einer berufsbegleitenden<br />
Weiterbildung <strong>ist</strong>, sollte daher nicht scheuen, den Chef nach<br />
finanzieller Unterstützung dafür zu fragen; wichtig <strong>ist</strong> nur,<br />
ihn von den Vorteilen für das Unternehmen zu überzeugen.<br />
5. Weiterbildung steuerlich absetzen<br />
Der Staat fördert Weiterbildung durch individuelle Steuererleichterungen.<br />
Abhängig vom persönlichen Einkommen<br />
und der beruflichen Situation können Fernstudenten die<br />
Ausgaben für ihr Studium als Werbungskosten oder Sonderausgaben<br />
steuerlich geltend machen und so einen Teil erstattet<br />
bekommen. Ein Tipp: Empfehlenswert <strong>ist</strong>, zu Beginn des<br />
Fernstudiums sich in einem persönlichen Gespräch mit einem<br />
Steuerberater über die individuellen Möglichkeiten einer<br />
Steuererleichterung zu informieren. Auch die zuständigen<br />
Finanzämter klären darüber auf.<br />
6. Bildungsprämie<br />
Der Bund fördert mit der Bildungsprämie verschiedene<br />
Weiterbildungsmaßnahmen. Voraussetzung <strong>ist</strong>: Die Weiterbildung<br />
muss für die Ausübung der aktuellen oder zukünftigen<br />
beruflichen Tätigkeit relevant sein. Außerdem muss<br />
der Geförderte mind.15 Stunden pro Woche erwerbstätig<br />
sein und darf eine bestimmte Einkommensgrenze nicht überschreiten<br />
(zu versteuerndes Jahreseinkommen unter 20.000<br />
Euro bzw. bei Ehepaaren 40.000 Euro). Es können bis zu<br />
50 Prozent der Kosten übernommen werden, maximal jedoch<br />
500 Euro.<br />
Kosten kalkulieren: Im Fernstudium von<br />
Finanzierungshilfen profitieren.<br />
Foto: WINGS<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.wings.hs-wismar.de<br />
www.bildungspraemie.info<br />
wirtschaftsjournal.de/id12124801
Präsent auf den Weltmärkten<br />
AMS Technology GmbH aus Limbach-Oberfrohna erobert den chinesischen Markt<br />
wirtschaftsjournal.de/id12124901<br />
Michael Katzmarck, Marketing Manager<br />
Hong Kong Trade Development Council,<br />
Frankfurt und Geschäftsführer der Deutschen<br />
Hongkong Gesellschaft e.V. im<br />
Gespräch mit Michael Stopp, IHK (von<br />
links). Foto: IHK<br />
wirtschaftsjournal.de/id12124902<br />
Auf dem chinesischen Markt Fuß gefasst hat die AMS Technology<br />
GmbH aus Limbach-Oberfrohna. Damit wurde eine<br />
intensive Vorbereitungszeit von acht Monaten gekrönt.<br />
Damit <strong>ist</strong> der sächsische Anlagenbauer nun offiziell berech-<br />
Trendsetter Hongkong<br />
Die Metropole Asiens auf dem Weg in die Zukunft<br />
Keine andere Stadt der Welt als Honkong versteht es besser,<br />
sich immer wieder neu zu erfinden. Welche Herausfor-<br />
Internationalisierung<br />
Edelstahlbehälter der Firma AMS Technology GmbH mit<br />
U-Stamp Siegel für den US-amerikanischen, kanadischen und<br />
australischen Markt. Foto: AMS Technology GmbH<br />
tigt, Edelstahldruckbehälter der Kategorien D1 und D2 nach<br />
chinesischen Normen herzustellen und in das Reich der<br />
Mitte zu exportieren.<br />
Bevor es jedoch soweit war, mussten hohe Auflagen und<br />
strenge Kontrollen bewältigt werden. Der Betrieb wurde<br />
Seitens der Chinesen einem umfangreichen Audit unterzogen.<br />
„Um allen Anforderungen gerecht zu werden, haben<br />
wir einen hohen finanziellen und personellen Aufwand<br />
betrieben und nicht zuletzt viel Zeit investiert“, so Betriebsleiter<br />
Jens Barth.<br />
Der Aufwand habe sich gelohnt. So sieht es auch Sigfrid<br />
Frenzel, Betriebsleiter und Leiter des Vertriebs. „Mit der Zertifizierung<br />
kommt das letzte Bindeglied hinzu, um weltweit<br />
alle wichtigen Märkte flexibel beliefern zu können.“<br />
Der Limbach-Oberfrohnaer Anlagenbauer verfügt neben<br />
der neu erworbenen „Chinese Manufacturing License“<br />
bereits über zwei weitere internationale Lizenzen. So darf<br />
die AMS Technology GmbH durch die Zertifizierung nach<br />
ASME U-Stamp unter anderem den US-amerikanischen,<br />
kanadischen und australischen Markt beliefern. Auch auf<br />
dem russischen Markt haben die sächsischen Behälter- und<br />
Apparatebauer Fuß gefasst. Möglich wurde das durch die<br />
GOST-R-Norm beziehungsweise neu die TR-Norm.<br />
Wolfgang Baltzer<br />
derungen auch warten – Honkong geht gestärkt daraus<br />
hervor. Mit dem rasanten und anhaltenden Wachstum<br />
Chinas haben sich in den vergangenen Jahren die Schwerpunkte<br />
kontinuierlich verlagert.<br />
Die Metropole wird in erster Linie als Finanzmetropole,<br />
Log<strong>ist</strong>ik- und Handelszentrum betrachtet. Aber Honkong<br />
richtet sich neu aus. Mit sieben Millionen Einwohnern und<br />
30 Millionen Besuchern pro Jahr <strong>ist</strong> Hongkong schon heute<br />
das Zentrum Asiens.<br />
Auf Einladung der IHK Chemnitz, Regionalkammer<br />
Zwickau und dem Hong Kong Trade Development Council<br />
konnten sich 60 Unternehmen am 20. November 2012 über<br />
Geschäftsmöglichkeiten mit Hongkong informieren.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
49
Menschen<br />
Personalien<br />
Neuer Leiter Mittelstandsbank<br />
Dresden. Neuer Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
der Mittelstandsbank Gebiet Dresden der Commerzbank<br />
AG <strong>ist</strong> Burkhard v. der Osten (45). Sein<br />
Vorgänger Jörg Frischholz <strong>ist</strong> in gleicher Funktion<br />
nun in Berlin tätig. Von der Osten kam 1992 als Trainee<br />
zur Dresdner Bank. 1997 wechselte er zur Commerzbank.<br />
Nach leitenden Funktionen im Firmenkundengeschäft<br />
und im Risikomanagement, sowohl<br />
im Vertrieb als auch in der Zentrale, wurde er 2006<br />
Country Manager für Belgien und Luxemburg. Er <strong>ist</strong><br />
verheiratet und hat drei Kinder. „Ich freue mich auf<br />
die neue Aufgabe und möchte unsere führende Marktposition<br />
hier in Sachsen weiter ausbauen. Insbesondere<br />
im kleinen und mittleren Firmenkundensegment<br />
sehe ich noch erhebliches Wachstumspotenzial<br />
sowohl aus der Gewinnung von Neukunden<br />
als auch durch die intelligente Intensivierung des<br />
Geschäfts mit Bestandskunden", so von der Osten.<br />
Als Wachstumschance sieht er auch die Internationalisierung<br />
für seine Kunden. Derzeit liege der Auslandsanteil<br />
größerer deutscher Mittelständler bei 20<br />
Prozent. Bis zum Jahr 2020 prognostizieren Commerzbank-Experten<br />
einen deutlichen Anstieg bei<br />
umsatzstarken, mittelständischen Unternehmen. Hier<br />
sieht von der Osten noch großes Potenzial für die<br />
sächsischen Kunden. Für die Betreuung im Ausland<br />
können die international aktiven Firmenkunden in<br />
den Filialen der Commerzbank in den Wachstumsregionen<br />
auf deutschsprachige Betreuer vor Ort<br />
zurück greifen. Das Kreditinstitut <strong>ist</strong> weltweit in 52<br />
Ländern mit 60 Standorten und 14.000 Mitarbeitern<br />
vertreten. n<br />
50 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
Foto:<br />
Commerzbank<br />
Neue Chefin der Handwerkskammer<br />
Foto:<br />
Handwerkskammer<br />
zu<br />
Leipzig<br />
Leipzig. Die Vollversammlung der Handwerkskammer<br />
zu Leipzig hat auf ihrer Sitzung am 28.<br />
November die Diplomjur<strong>ist</strong>in Dagmar Ehnert zur<br />
Hauptgeschäftsführerin gewählt. Sie wird ab<br />
1. Januar 2013 die Geschäfte der Handwerkskammer<br />
zu Leipzig führen. Ihr Amtsvorgänger Reinhard<br />
Schröter hatte die Kammer Ende September aus<br />
gesundheitlichen Gründen verlassen. Die 55-jährige<br />
Dagmar Ehnert <strong>ist</strong> seit 1993 in der Handwerkskammer<br />
zu Leipzig tätig, seit 1994 als Hauptabteilungsleiterin<br />
Berufsbildung. Ab 2011 <strong>ist</strong> sie zudem<br />
stellvertretende Hauptgeschäftsführerin.Dagmar<br />
Ehnert wurde in Torgau geboren, lebt in Leipzig und<br />
hat eine erwachsene Tochter. n<br />
Hightech-Führungsteam bestätigt<br />
Foto: Silicon Saxony<br />
Dresden. Sachsens Hightech-Branchenverband<br />
Silicon Saxony e. V. hat seine bisherige Führung im<br />
Amt bestätigt. Auf der Jahreshauptversammlung<br />
am 28. November 2012 haben die Mitglieder Heinz<br />
Martin Esser (Vorstandssprecher), Gitta Haupold<br />
und Helmut Warnecke (beide Vorstände) wiedergewählt.<br />
Esser zeigte sich nach der Mitgliederversammlung<br />
sehr zufrieden: „Ich freue mich über die<br />
Zustimmung der Mitglieder für die Arbeit des Vorstands.<br />
Das zeigt, wie wichtig den Unternehmen<br />
die Zusammenarbeit im Netzwerk für einen starken<br />
Standort <strong>ist</strong> – und das immer stärker auch auf<br />
internationaler Ebene: ’Silicon Europe‘ war ein<br />
bestimmendes Thema der vergangenen Monate.“<br />
Ergänzt wird die Dreierspitze im Vorstand von Experten<br />
aus unterschiedlichen Fachrichtungen: Die Fachleute<br />
für Mikro- und Nanoelektronik, Software,<br />
Smart Systems, Applikationen und Photovoltaik bilden<br />
den erweiterten Vorstand und organisieren<br />
unter anderem thematische Arbeitskreise in ihren<br />
Fachbereichen. Zudem steht dem Vorstand ein wissenschaftlicher<br />
Beirat zur Seite, der ihn in strategischen<br />
Fragen und technologischen Trends berät<br />
sowie bei Forschungskooperationen unterstützt.n<br />
Führungswechsel bei USK<br />
Limbach-Oberfohna. Zum Jahreswechsel vollzieht<br />
sich bei der USK Karl Utz Sondermaschinen<br />
GmbH im sächsischen Limbach-Oberfrohna der<br />
Generationswechsel. Seit Gründung der Firma vor<br />
22 Jahren erfolgreich an der Spitze des Unternehmens<br />
übergibt der geschäftsführende Gesellschafter<br />
Frank Walther per 1. Januar 2013 die operative<br />
Geschäftsführung an seinen Nachfolger Holger<br />
Kühne. Walther wird aber weiterhin als Berater für<br />
USK tätig sein. Holger Kühne kommt aus dem eigenen<br />
Unternehmen und war in den letzten 20 Jahren<br />
in unterschiedlichen Positionen tätig, zuletzt<br />
als Führungskraft im Bereich Projektierung/Vertrieb.<br />
Die USK <strong>ist</strong> weltweiter Lieferant von Sondermaschinen<br />
und Industrieanlagen der Montage-, Handhabungs-<br />
und Prüftechnik nach Kundenwunsch für<br />
die Branchen Automotive, Photovoltaik und Non-<br />
Automotive. Mit fast 300 Mitarbeitern wird ein jährliches<br />
Umsatzvolumen von rund 80 Millionen Euro<br />
realisiert. n<br />
wirtschaftsjournal.de/id12125001
Maffay rockt Motorenbauer<br />
Volkswagen Sachsen und Belegschaft spenden 20.000 Euro für soziale Einrichtungen und Projekte<br />
Nicht wegen seiner Rockballaden,<br />
sondern wegen sozialer Zwecke<br />
besuchte Rocklegende Peter Maffay<br />
die VW-Motorenbauer in Chemnitz.<br />
Foto: VW Sachsen<br />
wirtschaftsjournal.de/id12125101<br />
wirtschaftsjournal.de/id12125102<br />
2012 war ein sehr gutes Jahr für die Marke Volkswagen<br />
und den Konzern. Höhepunkte waren die Umstellung der<br />
Fertigung auf den „Modularen Querbaukasten“ (MQB)<br />
sowie die erfolgreiche Markteinführung des neuen Golf. Bei<br />
aller Freude und Zuversicht <strong>ist</strong> den Automobilbauern klar:<br />
Das Jahr 2013 wird hart - für die Automobilbranche als<br />
Ganzes und auch für Volkswagen. Die Weltwirtschaft bleibe<br />
auf absehbare Zeit angespannt, meint Prof. Dr. Martin<br />
Winterkorn, Vorsitzender des Vorstandes der Volkswagen<br />
Aktiengesellschaft.<br />
Erfreulich sei in diesem Zusammenhang jedoch, dass<br />
sich Volkswagen in einem schwierigen Umfeld besser als<br />
der Gesamtmarkt schlage. Die 67 Werke und 400.000 Mitarbeiter<br />
in Europa seien hoch innovativ und wettbewerbs-<br />
Automotive<br />
fähig. Für Deutschland kündigte Winterkorn an, dass mehr<br />
als die Hälfte der Sachinvestitionen im Land bleiben.Das<br />
sind deutlich über 20 Milliarden Euro – ein klares Bekenntnis<br />
zur Zukunft der Volkswagen Standorte in Deutschland.<br />
Das werden auch die Beschäftigten der sächsischen VW-<br />
Standorte gerne hören, die sich auch sozial stark engagieren.<br />
So verzichten die Mitarbeiter bei Volkswagen Sachsen<br />
seit mehr als zehn Jahren auf die Restcents ihres monatlichen<br />
Entgelts. Zusammen mit einer Spende des Unternehmens,<br />
kamen im Chemnitzer Motorenwerk in diesem<br />
Jahr so rund 20.000 Euro zusammen. Dieser Betrag wurde<br />
bei der Betriebsversammlung am 10. Dezember an neun<br />
gemeinnützige Einrichtungen sowie Sozialprojekte in Chemnitz<br />
und aus der Region übergeben. Rockstar Peter Maffay<br />
war Ehrengast der Veranstaltung. Der Musiker nutzte die<br />
Gelegenheit und stellte den rund 800 Mitarbeitern von<br />
Volkswagen die Arbeit seiner Stiftung zugunsten traumatisierter<br />
Kinder vor, die die Motorenbauer mit 5000 Euro<br />
unterstützten.<br />
„Nahezu alle 15000 Mitarbeiter in Chemnitz haben sich<br />
an der freiwilligen Aktion beteiligt“, versicherte Betriebsratsvorsitzender<br />
René Utoff. „Die Kolleginnen und Kollegen<br />
bewiesen damit ein hohes Maß an Verantwortung für so zial<br />
Schwächere in unserer Gesellschaft.“<br />
„Das Engagement von vielen Ehrenamtlichen in gemeinnützigen<br />
Einrichtungen und Organisatoren in Chemnitz und<br />
der Region <strong>ist</strong> bei Mitarbeitern und Unternehmen hoch anerkannt<br />
und verdient unsere gemeinsame Förderung“, betonte<br />
Dirk Coers, Geschäftsführer Personal und Organisation<br />
von Volkswagen Sachsen. Wolfgang Baltzer<br />
Für außerordentliches Engagement geehrt<br />
Prof. Dr. Werner Neubauer erhält den Verdienstorden des Fre<strong>ist</strong>aates Sachsen<br />
Prof. Dr.-Ing. Werner Neubauer, Mitglied des Markenvorstands<br />
Volkswagen für den Geschäftsbereich Komponente,<br />
wurde in Dresden mit dem sächsischen Verdienstorden ausgezeichnet.<br />
Bei einer feierlichen Veranstaltung im Dresdner<br />
Residenzschloss überreichte Sachsens Min<strong>ist</strong>erpräsident<br />
Stanislaw Tillich die höchste Auszeichnung für hervorragende<br />
Verdienste um den Fre<strong>ist</strong>aat Sachsen und dessen<br />
Bevölkerung. Das Motorenwerk von VW in Chemnitz entwickelte<br />
sich unter seiner Verantwortung zur „Fabrik des<br />
Jahres 2011“. In Chemnitz werden die innovativen TSI-Otto-<br />
motoren mit doppelter Aufladung hergestellt. Mit wissenschaftlichen<br />
Vorträgen an der TU Chemnitz vermittelte er<br />
zudem jungen Studierenden und Lehrenden die neuesten<br />
Trends in der Automobilindustrie.<br />
Prof. Neubauer <strong>ist</strong> als Ratgeber des Lehrstuhls für Alternative<br />
Fahrzeugantriebe an der Technischen Universität<br />
Chemnitz tätig. Er unterstützte dabei maßgeblich die Entwicklung<br />
innovativer Fertigungstechnologien im Aggregatebereich<br />
sowie moderner Antriebskonzepte im Bereich<br />
Elektromobilität. WB/PM<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
51
Menschen<br />
Staffelstab gewechselt<br />
Dr. Katrin Förster wird Geschäftsführerin Industrie und Außenwirtschaft der IHK Chemnitz,<br />
Dr.-Ing. habil. Manfred Goedecke beendet berufliche Laufbahn<br />
Es <strong>ist</strong> nicht übertrieben, Dr. Manfred Goedecke als Lotsen<br />
der südwestsächsischen Wirtschaft zu bezeichnen. Seit 1990<br />
hat er sich innerhalb der Industrie- und Handelskammer<br />
Chemnitz als Geschäftsführer Industrie und Außenwirtschaft<br />
sowie stellvertretender Hauptgeschäftsführer für die Unternehmen<br />
der Region stark gemacht. Jetzt geht der Lotse von<br />
Bord. Dr. Manfred Goedecke beendet seine berufliche Laufbahn.<br />
Unterstützt durch ein außerordentlich weit verzweigtes<br />
Netzwerk, hat er in den vergangenen 22 Jahren immer wieder<br />
mit dafür gesorgt, dass die IHK Chemnitz bei vielen wirtschaftspolitischen<br />
Themen die Meinungsführerschaft im<br />
Fre<strong>ist</strong>aat Sachsen übernehmen konnte. Dr. Goedecke hat<br />
seine Kontakte, seine Erfahrungen und Kenntnisse immer<br />
wieder bereichsübergreifend genutzt, um frühzeitig Themen<br />
für die Kammer und die gesamte Kammerorganisation zu<br />
erkennen, aufzugreifen und in der öffentlichen Diskussion<br />
einzupflanzen. Für seine langjährige erfolgreiche Tätigkeit<br />
in der IHK wurde er mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet.<br />
„1990 standen wir vor einem Strukturwandel, der nicht<br />
nur die Wirtschaft, sondern alle Bereiche des gesellschaftlichen<br />
Lebens betraf“, erinnert sich Manfred Goedecke.<br />
„Das war eine Ausnahmesituation, wie sie nur einmal im<br />
Leben auftaucht. Zurückblickend bin ich stolz darauf, die<br />
Zeit des Umbruchs aktiv mitgestaltet zu haben.“<br />
Die Kammer war durch die Unterstützung vieler guter<br />
Partner eine der ersten Stabilisierungssäulen in diesem<br />
Strukturwandel. Sie war schnell in der Lage, Ex<strong>ist</strong>enzgründungen,<br />
Privatisierungen, Reprivatisierungen zu gestalten<br />
und zu unterstützen. „Heute <strong>ist</strong> unsere Region entgegen<br />
aller Unkenrufe von damals ein exzellenter Industriestandort<br />
mit einer großen Branchenvielfalt, einer mittelständischen<br />
Struktur, le<strong>ist</strong>ungsstarken Forschungseinrichtungen und mit<br />
wachsenden Anteilen an der Bruttowertschöpfung“, lobt<br />
Goedecke.<br />
Zu diesem Erfolg hat er einen wesentlichen Beitrag geleis -<br />
tet. Manfred Goedecke stammt aus dem thüringischen Eichsfeld.<br />
Sich selbst bezeichnet er scherzhaft als Sachsen mit<br />
Migrationshintergrund. 1967 begann er an der TU Bergakademie<br />
Freiberg zu studieren, verliebte sich in ein sächsisches<br />
Mädel, gründete eine Familie und <strong>ist</strong> hier hängen<br />
geblieben – ein Glücksfall für die Sachsen.<br />
Auch wenn Manfred Goedecke jetzt seine berufliche<br />
Laufbahn beendet, aufs Altenteil gedenkt er sich nicht zu<br />
setzen. „Ich werde mich weiterhin im Vorstand des Geokompetenzzentrums<br />
Freiberg engagieren. Und wenn es hier<br />
52 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
irgendeinen geologischen Neuaufschluss gibt oder Straßenbauprojekte<br />
mit fossilen Schichten, würde ich mich ins<br />
Auto setzen, hinfahren und meinem Hobby fröhnen. Goedecke<br />
hatte immer die Hände mit im Spiel, wenn nach 1990<br />
in Sachsen ein neues „Berkgeschrey“ angestimmt wurde.<br />
„Damals war das Kapitel Bergbau hier abgeschlossen. Ich<br />
bin bege<strong>ist</strong>ert, dass ich noch zu meinen Berufszeiten miterleben<br />
und Einfluss nehmen konnte, dass der Bergbau wieder<br />
lebt“, freut er sich.<br />
Ab 1. Januar übernimmt Dr. Katrin Förster, vorher Projektmanagerin<br />
im Bereich Forschung und Entwicklung in<br />
einem Chemnitzer Unternehmen, den Staffelstab. Die Chemnitzerin<br />
hat sich zum Ziel gesetzt, die Industrie- und Außenhandelsaktivitäten<br />
zur Unterstützung der hiesigen Unternehmen<br />
zu stabilisieren und weiter auszubauen. „Als IHK<br />
sind wir dabei, zukunftsweisende Strategien zu erarbeiten<br />
und umzusetzen“, betont Dr. Katrin Förster. „Eine Arbeitskräftestrategie<br />
haben wir bereits beschlossen. Jetzt legen<br />
wir noch letzte Hand an die Innovationsstrategie. Die soll<br />
Anfang 2013 stehen. In diesen strategischen Maßnahmen<br />
finden sich dann alle Sozial- und Wirtschaftspartner wieder.<br />
Wir haben damit ein Rahmenprogramm, einen Masterplan,<br />
in dem Industrie, Wirtschaftsentwicklung, Bildung,<br />
Infrastruktur etc. miteinander vernetzt sind. Diesen Prozess<br />
zu begleiten, darin sehe ich auch für mich ein breites Betätigungsfeld.“<br />
Die Mütze des Lotsen trägt nun eine erfahrene Frau. Da<br />
<strong>ist</strong> ihr immer eine glückliche Hand und allzeit gutes Fahrwasser<br />
zu wünschen. Wolfgang Baltzer<br />
Dr. Katrin Förster übernimmt ab Januar<br />
2013 die Funktion des Geschäftsführers<br />
Industrie und Außenwirtschaft bei der<br />
IHK Chemnitz. Dr. Manfred Goedecke,<br />
der 22 Jahre lang in leitenden Funktionen<br />
der Kammer tätig war, beendete<br />
seine berufliche Laufbahn.<br />
Foto Wolfgang Schmidt<br />
wirtschaftsjournal.de/id12125201
Personalien<br />
Piëch <strong>ist</strong> Honorarprofessor der WHZ<br />
Foto: VW<br />
Die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) hat<br />
den Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Volkswagen<br />
Aktiengesellschaft, Prof. Dr. Ferdinand K. Piëch, zum<br />
Honorarprofessor für Kraftfahrzeugtechnik bestellt.<br />
Professor Piëch, seit 1999 Ehrenbürger der Stadt<br />
Zwickau, <strong>ist</strong> der Hochschule seit langem durch<br />
Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Forschung und<br />
der Nachwuchsentwicklung verbunden und steht ihr<br />
künftig auch für Lehrveranstaltungen zur Verfügung.<br />
Der Kanzler der Westsächsischen Hochschule Zwickau,<br />
Prof. Dr. Joachim Körner, hob die Bedeutung hervor,<br />
Professor Piëch für die Hochschule gewonnen zu<br />
haben: „Als Pionier des weltweiten Automobilbaus<br />
mit hervorragenden persönlichen Beiträgen zur Dieseltechnologie,<br />
zur Entwicklung des Quattro-Antriebes<br />
für Audi-Pkw oder zum Einsatz neuer Werkstoffe<br />
im Automobil <strong>ist</strong> Herr Professor Piëch ebenso<br />
bekannt wie für seine richtungsweisenden unternehmerischen<br />
Entscheidungen zur Volkswagen Mehrmarken-Strategie.“<br />
Der Rektor der Hochschule, Prof. Dr. Gunter Krautheim,<br />
betonte: „Wir freuen uns, mit Ferdinand Piëch<br />
jemanden an uns zu binden, der die Autobranche<br />
seit Jahrzehnten kennt wie kaum ein Zweiter, und<br />
das nicht nur aus unternehmerischer Sicht, sondern<br />
auch als Ingenieur mit entsprechendem Erfahrungsschatz.“<br />
Professor Piëch stellte die besondere Bedeutung der<br />
Nachwuchs-Ausbildung heraus: „Es <strong>ist</strong> mir eine beson-<br />
dere Ehre aber auch Verantwortung, als Honorarprofessor<br />
an der Westsächsischen Hochschule Zwickau<br />
meinen Beitrag zur Ausbildung des Ingenieur-Nachwuchses<br />
zu le<strong>ist</strong>en, auf den auch wir als Volkswagen<br />
Konzern in der Zukunft bauen.“<br />
Neuer Niederlassungsleiter<br />
Neuer Niederlassungsleiter von orizon in Glauchau<br />
<strong>ist</strong> ab dem 1. Januar Kay Härtel. Vorher war er als<br />
Personalberater bei jobs time in Chemnitz tätig.<br />
Standortbedingt liegt der Schwerpunkt seiner künftigen<br />
Tätigkeit in den Bereichen des Maschinenbaus<br />
und der Automobilzulieferindustrie. Mit der Niederlassung<br />
Glauchau soll die Region Westsachsen besser<br />
abgedeckt werden. Ein wichtiger Entscheidungsgrund<br />
für den Standort Glauchau <strong>ist</strong> die Nähe<br />
zur Berufsakademie.<br />
Ein Krankenhaus für Liberia<br />
In den Ruhestand verabschiedet wurde Siegfried<br />
Ziegler, Geschäftsführer der Ediacon-Gesellschaft<br />
und des Bethanien-Krankenhauses Chemnitz. In seiner<br />
künftigen berufsfreien Zeit engagiert er sich für<br />
Afrika und will gemeinsam mit einem Leipziger Architekturbüro<br />
und afrikanischen Medizinern in der westafrikanischen<br />
Republik Liberia ein Krankenhaus<br />
bauen. Dafür will er zehn Millionen Euro zusammen-<br />
Menschen<br />
Mit gutem Service schnell<br />
wie der Weihnachtsmann<br />
www.cape-it.de<br />
Foto: Stefan Hohme<strong>ist</strong>er<br />
bringen. Sollte das ehrgeizige Ziel erreicht werden,<br />
soll in den nächsten Jahren in dem kriegsgebeutelten<br />
Land auch eine Universität gebaut werden.<br />
Auch Dr. Edgar Strauch, medizinischer Leiter der Ediacon<br />
und des Chemnitzer Krankenhauses am Zeisigwald,<br />
gab sein Ausscheiden bekannt. Er wird<br />
deutschlandweit als medizinischer Berater arbeiten.<br />
Entpflichtung von Dr. Edgar Strauch und Siegfried Ziegler durch den Vorsitzenden des Aufsichtsrates Helmut<br />
Riener und dem Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung Norbert Böhringer (von links)<br />
Foto: Stefan Hohme<strong>ist</strong>er<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
53
KulTour<br />
Winterliches Intermezzo<br />
Südtirol – wo sich Ski- und Naturgenuss zu etwas Einzigartigem vereinen<br />
Die Sonne scheint und wir sind unterwegs, stapfen knöchelhoch<br />
im Schnee. Voraus steigt der Bergführer. Ohne den<br />
wäre ein Aufstieg in die tief verschneiten Südtiroler Berge<br />
nicht denkbar. Kaum ein Pfad, der noch per pedes begehbar<br />
<strong>ist</strong>. Dafür emsiges Treiben an den Hängen des Grödnertals.<br />
Die Seilbahnen, Sessel- und Schlepplifte sind in<br />
Betrieb. Auf breiten, gewalzten P<strong>ist</strong>en rauschen die „Skihasen“<br />
schwungvoll talwärts. Diejenigen, die es lieber steil<br />
und sportlich mögen, extreme Hänge und rasante Tiefschneevarianten<br />
bevorzugen, kommen hier ebenfalls auf<br />
ihre Kosten, rauben uns schon beim Zusehen den Atem.<br />
Der wird auch bei unserem Fußmarsch bergauf knapp.<br />
Muskelkater zwackt in den Beinen, Müdigkeit macht sich<br />
breit. Der Rucksack wird schwer. Unbeschwertes Steigen,<br />
das uns in schneeloser Zeit in den Alpen nichts ausmacht,<br />
<strong>ist</strong> jetzt kaum möglich. Schwere und bleierne Müdigkeit<br />
legen sich auf die Knochen. Die Zeit dehnt sich wie ein Gummiband.<br />
Der Wunsch, am warmen Ofen alle Viere von sich<br />
zu strecken, wird größer. Das Abenteuer Berg im Winter verlangt<br />
uns alles ab. Wir hätten es ja auch einfacher haben<br />
können, wenn wir mit der Seilbahn auf den fast 2000 Meter<br />
hohen Dolomitengipfel gefahren wären. Aber warum <strong>ist</strong><br />
Wandern in den Dolomiten auch im Winter schöner als<br />
anderswo? Weil die Wege so nah an die grandiosen Abbrüche<br />
führen, dass man vor lauter Staunen das Schwitzen in<br />
Kauf nimmt.<br />
Kurz bevor die Müdigkeit überhand nimmt, erreichen<br />
wir die Berghütte. Die grenzenlose Freiheit hier oben, die<br />
saubere Luft und das grandiose Panorama einer verzauberten<br />
Winterlandschaft entschädigen für alle Mühen. Der<br />
Aktivität und Vielfalt für den Körper sind im Südtiroler Winter gesichert.<br />
54 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
große Steinbau steht kühn ganz vorne auf dem Felsgrat. So<br />
nahe am Eis wirkt er in der kargen Landschaft fast ein wenig<br />
majestätisch. Irgendwo dort oben muss wohl die Welt zu<br />
Ende sein. Wir klopfen uns den Schnee von Kleidung und<br />
Schuhen und betreten die Berghütte. Man spricht Deutsch<br />
in diesem Teil Italiens, selbstverständlich auch Italienisch.<br />
Vom Wirt werden wir aber freundlich auf Ladinisch begrüßt.<br />
Das rätoromanische Ladinisch gehört zu den kleinsten Sprachen<br />
Europas und wird heute noch in Südtirol im Gadertal<br />
und Grödental, in Tälern der Provinzen Trentino und Belluno<br />
und im Schweizer Kanton Graubünden gesprochen.<br />
Mit roten Wangen betreten wir die Hütte. Im Bauernofen<br />
kn<strong>ist</strong>ert das Holz, sorgt für wohlige Wärme. Ein Jagertee<br />
weckt unsere Lebensge<strong>ist</strong>er wieder. Der Nachmittag in<br />
der alten Stube <strong>ist</strong> heimelig, die Marende-Brettel, die uns<br />
die hübsche Tochter des Hüttenwirts im Dirndl vor die Nase<br />
gestellt hat, sind längst leer geputzt. Von dem knusprigen<br />
fladenartigen Schüttelbrot, dem Speck (geräucherter Schinken),<br />
den Kaminwurzen (herzhafte Hauswürste), dem würzigen<br />
Käse, den Essiggurken und dem edlen Rotwein aus<br />
hiesigen Landen <strong>ist</strong> nichts übrig geblieben.<br />
Draußen kriecht langsam die Finsternis aus dem Tal herauf.<br />
Zufriedenheit stellt sich ein in dieser Einfachheit. Am<br />
liebsten würden wir über Nacht hier bleiben und uns noch<br />
ein, zwei Treber (Grappa) genehmigen. Wir aber müssen<br />
runter ins Tal, weil dort für einen zünftigen Baudenabend<br />
Plätze reserviert sind.<br />
Sepp, unser Bergführer, hat für den Abgang eine Überraschung<br />
parat. Mit dem Schlitten soll es talwärts gehen.<br />
„Rodeln <strong>ist</strong> bei uns Volkssport“, bekennt er. Wir schauen<br />
Das Kirchlein dominiert das Ortsbild von<br />
Freienfeld, das auf 900 Meter Höhe im<br />
Eisacktal liegt.<br />
Skigebiete in Südtirol<br />
Südtirols rund 30 Skigebiete<br />
sind auf das ganze Land verteilt.<br />
Im Westen steht die Ortler Ski -<br />
arena mit 16 kleineren bis mittleren<br />
Skigebieten für familienfreundlichen<br />
P<strong>ist</strong>enspaß. 10 Skigebiete<br />
der östlichen Landeshälfte<br />
gehören zum weltgrößten<br />
Skikarussell Dolomiti SuperSki.<br />
Insgesamt können 1200 P<strong>ist</strong>enkilometer<br />
mit nur einem einzigen<br />
Skipass befahren werden.<br />
www.suedtirol.info<br />
Anspruchsvolle Abfahrten und reizvolle Off-P<strong>ist</strong>en für die, die es sportlich mögen.
ungläubig und ein wenig ängstlich auf den abendlichen<br />
Himmel. „Keine Panik“, sagt Sepp seelenruhig. „Ob bei Tag<br />
oder Nacht, Rodeln <strong>ist</strong> in Südtirol immer ein Highlight. Ob<br />
Profi- oder Gaudi-Rodler, alle kommen auf ihre Kosten. Und<br />
das wird heute ein Gaudi“, verspricht er. Wir vertrauen Sepp,<br />
denn der Südtiroler kennt seine Heimat wie seine Westen -<br />
tasche. Seine Gäste würde er keiner Gefahr aussetzen. Und<br />
so hat jeder von uns bald einen Hörnerschlitten unterm Hintern<br />
und mit Sepp voraus geht es auf der kilometerlangen<br />
beleuchteten Naturrodelbahn abwärts. Sepp hat nicht zu<br />
viel versprochen. Wir genießen den Spaß und lassen uns<br />
winterfrische Bergluft um die Nase wehen.<br />
Den nächsten Tag gehen wir gemütlicher an, fahren nach<br />
Meran, das wir eigentlich nur als Sommerfrische kennen.<br />
Aber auch im Winter hat das Städtchen im oberen Etschtal<br />
seinen Reiz. Beinahe alles, was Rang und Namen hatte,<br />
kam früher zur Kur nach Meran. Mag das Publikum inzwischen<br />
auch etwas „normaler“ sein, an Grandezza hat die<br />
Stadt nichts eingebüßt. Bei einem Rundgang erkunden wir<br />
ihren Charme. Promenieren <strong>ist</strong> eine Meraner Spezialität.<br />
Auch im Winter schlendern die Kurgäste die Promenade<br />
entlang und suchen, wie weiland Stefan Zweig, eine „rege<br />
Freundschaft mit der Sonne“. Lichtergirlanden mit Tannenzweigen<br />
weisen den Weg zum hiesigen Original Südtiroler<br />
Chr<strong>ist</strong>kindlmarkt. Handgemachter Chr<strong>ist</strong>baumschmuck<br />
aus Glas, Stroh und Holz oder traditionelle Handwerkspro -<br />
dukte wie die „Patschen“, Pantoffeln aus Loden sind zu<br />
bewundern. Überall duftet es von frischgebackenen Zelten<br />
(traditionelles Gebäck zur Weihnachtszeit) und Apfelstrudel.<br />
In passender Form für jede Stadt werden nur auf den<br />
KulTour<br />
Jede Passhöhe <strong>ist</strong> ein Pflichtstopp. Am 1422 Meter hoch gelegene Sella-Joch. Fotos: Wolfgang Baltzer<br />
Südtiroler Hitparade<br />
Schönste Skitourengipfel<br />
1. Plattkofel Tour<br />
2. Sextner Dolomiten Tour<br />
3. Sellagruppe<br />
Schönste Loipen<br />
1. Nordic Arena Toblach<br />
2. Auf der Seiser Alm<br />
3. Gsieser Tal<br />
Schönste Rodelbahnen<br />
1. Rosskopf bei Sterzing<br />
2. Rudirun Plose<br />
3. Zallinger auf der Seiser Alm<br />
Schönste<br />
Pferdeschlittenfahrten<br />
1. Gsieser Tal<br />
2. Pfelders<br />
3. Rein in Taufers<br />
wirtschaftsjournal.de/id12125401<br />
Berghütten laden zum Aprés-Ski ein. Im Hintergrund die Sella-Gruppe.<br />
Original Südtiroler Chr<strong>ist</strong>kindlmärkten handgemachte Lebkuchen<br />
angeboten. Hier in Meran <strong>ist</strong> es eine Glocke, bei<br />
unserer Rundfahrt später in Bozen ein Engel, in Brixen ein<br />
Lamm, in Sterzing ein Turm und in Bruneck ein Stern. Wir<br />
kaufen überall so einen handgemachten Lebkuchen, weil<br />
damit das Hilfsprojekt der Stiftung „Fondazione Francesca<br />
Rava“, das Kindern in Haiti eine bessere Zukunft ermöglicht,<br />
unterstützt wird. Neben den Chr<strong>ist</strong>kindlmärkten lohnt<br />
sich auch ein Bummel durch die altertümlichen Gassen und<br />
die Besichtigung der zahlreichen Sehenswürdigkeiten der<br />
Südtiroler Städte. Wer in einem der vielen rustikalen Klausen<br />
oder Restaurants einkehrt, sollte unbedingt eine Variante<br />
der verschiedenen Tirolerknödel probieren. Zu deftig?<br />
Lieber Haute Cuisine? Na gut, in Meran <strong>ist</strong> das für uns ein<br />
Zwiebelrostbraten in Zwiebeln, Petersilie und Jus gehüllt<br />
und mit herrlich knusprigen Bratkartoffeln umgeben. Oder<br />
in der Bischofstadt Brixen ein Lammkarree, ein in eine Kruste<br />
aus Basilikum, Thymian, Petersilie, Salbei, Minze, Liebstöckel<br />
und Zitronenmelisse gehülltes Kunstwerk.<br />
Die nächsten Tage gehören wieder den bezaubernden<br />
Landschaften, der Natur und dem Wintersport. Für Wintersportler<br />
<strong>ist</strong> Südtirol ein wahres Paradies. Viele Skigebiete<br />
hier sind dafür bekannt, dass sie eher gemütlich und idyllisch<br />
sind. Gerade das Richtige für uns. Und dort wo es möglich<br />
<strong>ist</strong>, stapfen wir auch wieder zu Fuß durch die weiße<br />
Winterpracht in den Sextner Dolomiten. Es <strong>ist</strong> ein Eintritt<br />
in die Wunderwelt der „bleichen Berge“, in der ein Mensch<br />
das Staunen nie verlernt. Die Sextner Weltenuhr im Blick,<br />
dehnt sich über uns nur noch der blaue Himmel.<br />
Wolfgang Baltzer<br />
Der beeindruckende „Zwölferturm“ wacht über das Bergstädtchen Sterzing.<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
55
KulTour<br />
Aufgestiegen<br />
Zusätzlicher Stern bestätigt Erstklassigkeit des Tagungs- und Geschäftsreisehotels in Lichtenwalde<br />
Freude im Best Western Hotel am Schlosspark in<br />
Lichtenwalde: Das bisherige Drei-Sterne-Superior-<br />
Hotel <strong>ist</strong> von der Saxonia Fördergesellschaft – eine<br />
Wirtschaftstochter des DEHOGA Sachsen – Anfang<br />
November mit dem Vier-Sterne-Prädikat ausgezeichnet<br />
worden.<br />
Die Klassifizierung erfolgte dabei nach einheitlichen Kriterien,<br />
die der Hotelverband Deutschland und zwölf weitere<br />
europäische Hotelverbände im Rahmen der „Hotelstars<br />
Union" (www.hotelstars.eu) festgelegt haben. Zu den Kriterien<br />
zählen beispielsweise ein hoher Anspruch bei der<br />
Möblierung und Ausstattung, diese bieten erstklassigem<br />
Komfort, eine 24 Stunden besetzte Rezeption, eine Lobby<br />
mit Sitzgelegenheiten und Getränkeservice sowie ein A-la-<br />
Carte-Restaurant. „Wir freuen uns sehr über den vierten<br />
Stern. Bereits 2009 hatten wir einen hohen Punktestand<br />
bei der Klassifizierung, den wir nun in der Wiederholungsklassifizierung<br />
weiter ausbauen konnten", freut sich Hoteldirektorin<br />
Ines Hanisch-Lupaschko.<br />
In den vergangenen drei Jahren hat das Best Western<br />
Hotel am Schlosspark unter dem Motto „Moderne meets<br />
Barock" eine Positionierung als Tagungs- und Geschäftsreisehotel<br />
angestrebt und vorangetrieben. Zu diesem Zweck<br />
56 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
wurden verschiedene Erweiterungsarbeiten am Haus durchgeführt:<br />
Neben einer Neugestaltung des gastronomischen<br />
Bereichs wurden die Hotelfassaden mit barocken Mustern<br />
geziert sowie mehr Atmosphäre im Freizeit- und Fitnessbereich<br />
geschaffen. „Am Wichtigsten <strong>ist</strong>, dass sich unser<br />
Team durch ein hohes Qualitätsbewusstsein und Servicebereitschaft<br />
auszeichnet. Denn Qualitätsmanagement und<br />
Kundenorientierung sind das Kernstück unseres Erfolges.<br />
Der neue vierte Stern symbolisiert dies sehr schön", so<br />
Hanisch-Lupaschko. PM<br />
Grenzüberschreitend an einem Strang<br />
Bemühung um UNESCO-Welterbetitel lässt Deutsche und Tschechen näher kommen<br />
Die Beantragung des UNESCO-Welterbetitels für die Montanregion<br />
Erzgebirge <strong>ist</strong>, auf das Jahr 2012 zurückblickend,<br />
einen guten Schritt vorangekommen. Davon konnten sich<br />
die Vertreter der drei Landkreise sowie der 34 Städte und<br />
Gemeinden im Welterbekonvent auf ihrer 6. Sitzung am<br />
20. November in Annaberg-Buchholz überzeugen.<br />
Das offizielle Bekenntnis des Fre<strong>ist</strong>aates Sachsen zu<br />
Beginn des Jahres zum grenzübergreifenden Welterbe-Antrag<br />
mit der Tschechischen Republik ebnete den Weg für eine<br />
intensive Kooperation auf min<strong>ist</strong>erieller und regionaler<br />
Ebene. In zahlreichen gemeinsamen Sitzungen wurde an<br />
der Ausgestaltung der Antragskapitel sowie an den Rahmenbedingungen<br />
für eine künftige Verwaltungsstruktur<br />
gearbeitet. „Rückblickend auf das Jahr 2012 bin ich eigentlich<br />
erleichtert, dass wir diese zahlreichen Schritte auch mit<br />
dem Fre<strong>ist</strong>aat geme<strong>ist</strong>ert haben", so Konventsprecher und<br />
Landrat des Landkreises Mittelsachen Volker Uhlig. Der<br />
öffentlich-rechtliche Vertrag <strong>ist</strong> um weitere Partner erweitert<br />
worden und die Gespräche mit der tschechischen Seite liefen<br />
konstitutiv und zielorientiert.<br />
Um die Qualität des Welterbeantrags entsprechend den<br />
UNESCO-Anforderungen zu sichern, sind im Laufe des Jahres<br />
verschiedene Maßnahmen getroffen worden. So beauftragte<br />
der Fre<strong>ist</strong>aat Sachsen den ausgewiesenen Denkmalschutzexperten<br />
und Darmstädter Industriearchäologen Rolf<br />
Höhmann, die Objekte in den zuvor vom Welterbekonvent<br />
beschlossenen 42 Bestandteilen nach den UNESCO-Kriterien<br />
„Echtheit" und „Unversehrtheit" zu begutachten.<br />
Der Fertigstellung des Welterbe-Antrags bis April 2013<br />
dürfte damit nichts mehr im Wege stehen. PM/CH<br />
Hoteldirektorin Ines Hanisch-Lupaschko<br />
bringt das neue Zertifikat an.<br />
Foto: Freie Presse/Toni Söll<br />
wirtschaftsjournal.de/id12125601<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.montanregionerzgebirge.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id12125602
Überleben oder Scheitern<br />
Leseecke<br />
Michael Sitte-Zöllner von der Agentur WortReich empfiehlt das Buch des Krisenpsychologen Dr. Georg Pieper<br />
Dr. Georg Pieper, Jahrgang 1953, <strong>ist</strong><br />
promovierter Psychologe mit eigener<br />
Praxis für Trauma- und Stressbewältigung<br />
in der Nähe von Marburg. Der<br />
international anerkannte Spezial<strong>ist</strong> für<br />
Krisenintervention und Traumatherapie<br />
betreute Opfer, Angehörige und Einsatzkräfte<br />
- unter anderem nach dem Grubenunglück<br />
in Borken, dem ICE-Unglück<br />
von Eschede. 2002 organisierte er im<br />
Auftrag der Thüringischen Landesregierung<br />
die Nachsorge nach dem Amoklauf<br />
in Erfurt. 2011 unterstützte er das<br />
Kriseninterventionsteam nach dem<br />
Attentat in Oslo. Sehr häufig holen ARD<br />
und ZDF bei Katastrophen seine Einschätzungen<br />
ein, etwa im Fall der in<br />
Chile über Wochen eingeschlossenen<br />
Bergleute, der Massenpanik bei der<br />
Love-Parade in Duisburg oder im Entführungsfall<br />
Kampusch. Für Schulen und<br />
andere öffentliche Institutionen bildet<br />
er Psychologen und Kriseninterventionskräfte<br />
aus. Foto: Rainer Waldinger<br />
Georg Pieper<br />
Überleben oder Scheitern<br />
Die Kunst, in Krisen zu bestehen<br />
und daran zu wachsen<br />
328 Seiten, 19,99 Euro<br />
KNAUS VERLAG München<br />
wirtschaftsjournal.de/id12125701<br />
Das Menschen Schlimmes zustößt, <strong>ist</strong> nicht zu ändern.<br />
Doch wir selbst haben Einfluss darauf, ob wir unsichere<br />
und extreme Lebenssituationen bestehen oder<br />
an ihnen scheitern. Deutschlands erfahrenster Krisenpsychologe<br />
Georg Pieper berichtete von seiner<br />
Arbeit mit Katastrophenopfern und vermittelt, wie<br />
wir die beeindruckende Stärke unserer Psyche für<br />
uns nutzen können.<br />
Jeden kann es treffen, aus heiterem Himmel: Eine Kündigung,<br />
ein Unfall, der Verlust eines geliebten Menschen, eine<br />
schwere Krankheit. Wie geht das Leben nach einem solchen<br />
Schicksalsschlag weiter? Wir sind keine Marionetten<br />
unseres Schicksals, davon <strong>ist</strong> der Psychologe und Experte<br />
für Krisenintervention, Georg Pieper, überzeugt. Der Mensch<br />
<strong>ist</strong> zum Überleben geboren, wir haben gleichsam eine Art<br />
Überlebensfaktor in uns, eine Reihe von ureigenen Schutzmechanismen,<br />
die uns helfen, sogar das Schlimmste zu überstehen.<br />
Pieper, der seit 20 Jahren Angehörige und Opfer von Ka -<br />
tastrophen wie dem Grubenunglück in Borken, den ICE-<br />
Unglück in Eschede oder den Amokläufen in Erfurt und<br />
Oslo therapiert, zeigt anhand seiner eindringlichsten Fälle,<br />
welche physischen und psychischen Überlebensmechanismen<br />
in und nach Extremsituationen greifen, und wie<br />
wir besser mit persönlichen Krisen und Lebensängsten<br />
umgehen können.<br />
„Dieses Buch handelt von Menschen, bei denen nicht alles<br />
nach Plan gelaufen <strong>ist</strong>…Und dennoch möchte ich es gern<br />
als „Mutmachbuch" bezeichnen. Denn bei der Lektüre wird<br />
auch ersichtlich, dass wir Menschen ungeahnte eigene Heilkräfte<br />
in uns tragen, die aktiviert werden, sobald wir den<br />
ersten Schritt wagen. Der mag oft der Schwerste sein, aber<br />
es <strong>ist</strong> tröstlich zu erfahren, dass wir – oft verschüttet geglaubte<br />
– Fähigkeiten besitzen, auch schwerste Schicksalsschläge<br />
zu überwinden. Wir müssen nur lernen, diese Kräfte wieder<br />
freizulegen.<br />
Psychische Folgen von Naturkatastrophen und die von Verbrechen<br />
beurteilt Pieper unterschiedlich. So litten z. B. die<br />
Hälfte der Opfer von Vergewaltigungen an posttraumatischen<br />
Störungen, während dies bei Naturkatastrophen lediglich<br />
auf 5 Prozent der Beteiligten zuträfe, denn: „Eine von<br />
Menschenhand verursachte Gewalttat können wir nicht so<br />
leicht akzeptieren. Sie erschüttert das Urvertrauen in unseren<br />
Grundfesten".<br />
Im Kapitel „Die Krisen- und Überforderungsgesellschaft"<br />
geht er auch auf die Finanzkrise und deren psychischen<br />
Auswirkungen ein: „Man fühlt sich zum passiven Zuschauer<br />
degradiert, der Abend für Abend beim Ansehen der Nachrichten<br />
ein Stück mehr Kontrolle verliert und verunsichert<br />
zurückbleibt." Er fordert (nicht nur bei dieser Krise) radikale<br />
Akzeptanz, sind doch die psychischen Folgen dieser<br />
Krise Ausdruck der Unfähigkeit, Veränderungen zu akzeptieren.<br />
Wer Krisen schnell akzeptiert, kann diese auch schneller<br />
bewältigen.<br />
„Viele Menschen neigen in Krisensituationen eher dazu zu<br />
klagen, als zu handeln. Ein altes chinesisches Sprichwort<br />
sagt: „In der Dunkelheit <strong>ist</strong> es besser, eine Kerze anzuzünden,<br />
als zu klagen." Wir können uns darin üben, die Ini -<br />
tiative zu ergreifen und planvoll vorzugehen. Der erste Schritt<br />
besteht darin, aus Stimmungen wie planloser Hektik oder<br />
depressiver Passivität herauszukommen und sich anderen<br />
Menschen zu öffnen."<br />
<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
57
Glossiert<br />
Energiewende beinahe geschafft :<br />
Oder: Sind die Lichter angezündet<br />
Das letzte Wort hat der Kabarett<strong>ist</strong> Erik Lehmann<br />
Erik Lehmann, Jahrgang `84, <strong>ist</strong> Kabarett<strong>ist</strong><br />
an der Herkuleskeule Dresden.<br />
Sein scharfzüngiges, bissiges, politisches<br />
Kabarett brachte ihm bereits den<br />
Ostdeutschen Kleinkunstpreis und weitere<br />
Kabarettpreise ein.<br />
Foto: Mike Hätterich<br />
Erik Lehmann <strong>ist</strong> zu erleben in<br />
„Ein Kessel Schwarzes" in der<br />
Herkuleskeule Dresden am<br />
15./16., 20. und 24. Januar 2013<br />
sowie in<br />
„Der letzte Lemming" im Theater<br />
Plauen am 11 und 12. Januar<br />
2013.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.knabarett.de<br />
wirtschaftsjournal.de/id12125801<br />
58 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />
Unsere Siedlung hatte es so gut wie geschafft! Die 300<br />
Haushalte in unserem Wohngebiet hätten im Dezember zu<br />
99,9 Prozent mit einem Energieverbrauch gen Null glänzen<br />
können. Nur ein Stromzähler lief bis zuletzt heiß. Der von<br />
meinem Nachbar. Und das kam so: Im November flatterte<br />
bei ihm ein Schreiben vom Energieversorger ein, in dem<br />
stand drin: Der Strompreis steigt! Unter anderem müsste<br />
2013 pro Kilowattstunde 5,28 Cent für die EEG-Umlage<br />
bezahlt werden. Mein Nachbar klingelte bei mir und fragte,<br />
was das bedeuten soll. Da nahm ich die Süddeutsche<br />
und las vor: Dass in Deutschland stromintensive Unternehmen<br />
des produzierenden Gewerbes und Schienenbahnen<br />
von der EEG-Umlage zu großen Teilen befreit sind, nämlich<br />
nur 0,3% der EEG-Umlage tragen, dabei aber 18 Prozent<br />
des verfügbaren Stroms verbrauchen, und das u.a. deswegen<br />
der Strompreis steigt. Er verstand kein Wort, hielt<br />
mir aber seine Bild-Zeitung vors Gesicht. Dort stand: „Strompreis-Hammer!<br />
- Deutsche Bürger verarscht!" So kann man<br />
das auch ausdrücken, stellte ich fest.<br />
Und plötzlich hatte mein Nachbar ein ehrgeiziges Ziel:<br />
Schnell noch den Stromverbrauch auf eine Gigawattstunde<br />
erhöhen, um dann zu den Privilegierten zu gehören, die<br />
von der EEG-Umlage befreit werden. Da mein Nachbar aber<br />
weder Besitzer einer U-Bahn, noch einer Eisengießerei <strong>ist</strong>,<br />
mussten also andere Stromfresser her. Und was eignet sich<br />
da besser als die schier unerschöpflichen Weihnachts-Illuminationsmöglichkeiten?<br />
Nun musste ich meinem Nachbar nur noch erklären,<br />
dass eine GWh ungefähr dem Jahresstromverbrauch von<br />
250 Haushalten entspricht. Ich machte ihm deswegen den<br />
Vorschlag, die gesamte Siedlung einzuladen, mit Verlängerungskabeln<br />
und Verteilersteckdosen, sämtliche Weihnachtsbeleuchtung<br />
über seinen Stromzähler laufen zu lassen.<br />
Gesagt, getan! Und plötzlich rückte die Befreiungsgrenze<br />
in greifbare Nähe. Mein Nachbar war glücklich. Ich<br />
war glücklich. Alle waren glücklich. Nie hatte es solchen<br />
Frieden unter Nachbarn gegeben. Nie hatte unsere Siedlung<br />
der Reeperbahn solche Konkurrenz gemacht. Bis passierte,<br />
was passieren musste: Vorgezogene Stromrechnung,<br />
Anzeige vom Umweltamt wegen Lichtsmog und die Einweisung<br />
in die geschlossene Anstalt. Mein Nachbar hatte<br />
bis zuletzt für seinen Traum gekämpft. Doch kurz vor dem<br />
Ziel flogen bei ihm die Sicherungen raus. Schade. Nun wird<br />
die Energiewende wohl ohne ihn stattfinden müssen. Ich<br />
werde am Heiligen Abend ein Licht für ihn anzünden.<br />
Impressum<br />
VWJ Verlag <strong>Wirtschaftsjournal</strong> GmbH<br />
Otto-Schmerbach-Straße 19, 09117 Chemnitz<br />
www.wirtschaftsjournal.de<br />
kontakt@wirtschaftsjournal.de<br />
Geschäftsführer:<br />
Jörg Sattler (V.i.S.d.P.)<br />
Redaktion:<br />
Chefredakteurin/Verlagsleiterin<br />
Claudia Hillmann<br />
Telefon: 0341 3916105<br />
hillmann@wirtschaftsjournal.de<br />
Leiter Sonderpublikationen:<br />
Wolfgang Baltzer<br />
Telefon: 0371 33492-13<br />
baltzer@wirtschaftsjournal.de<br />
Redakteurin Region Dresden:<br />
Simone Pflug<br />
Sekretariat/Buchhaltung:<br />
Kathrin Schiffmann<br />
Telefon: 0371 33492-0<br />
Telefax: 0371 33492-20<br />
Foto:<br />
Wolfgang Schmidt<br />
Redaktionsschluss dieser Ausgabe:<br />
12. Dezember 2012<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Datenträger<br />
und Fotos wird keine Haftung übernommen. Für die<br />
Richtigkeit der Beiträge sind die Autoren verantwortlich.<br />
Die Beiträge geben die Meinung der Autoren, je doch<br />
nicht unbedingt die Ansicht der Re daktion wieder. Nachdruck<br />
nur mit Ge nehmigung des Ver lages und unter<br />
Angabe der Quelle.<br />
Titelbild:<br />
Wolfgang Schmidt<br />
Leiter Vertrieb:<br />
Matthias Degen<br />
Anzeigenverkauf/Projektmanager:<br />
Monika Fröhlich, Stefan Hohme<strong>ist</strong>er, Lothar Mätzold,<br />
Joachim Porstein, Stefanie Rudolph<br />
Layout/Satz/Grafik:<br />
Andreas Lorenz<br />
Werbung & Kommunikation<br />
Telefon: 0371 33492-14<br />
Mobil: 0179 5054087<br />
Druck:<br />
Druckhaus Dresden GmbH<br />
Telefon: 0351 31870-13<br />
CO2-klimaneutral gedruckt<br />
ClimatePartnerID: 681-53211-0112-1053<br />
www.climatepartner.com<br />
Erscheinungshinweise:<br />
Monatlich. Die nächste Ausgabe erscheint in der<br />
3. KW 2013<br />
Redaktionsschluss: 08.01.2013<br />
Es gilt die Anzeigenpreisl<strong>ist</strong>e Nr. 2 vom Januar 2007
�����������������<br />
����������������<br />
�<br />
�������������������������������������������������������<br />
�������������������������������������������������������<br />
����������������������������������<br />
��������������
„Ich vertraue alternativen<br />
Heilmethoden – und der TK!“<br />
Svenja-Michell Baur, TK-versichert seit 2005<br />
„Die TK <strong>ist</strong> meine Nr. 1:<br />
Denn sie übernimmt<br />
auch Kosten für alternative<br />
Heilmethoden.“<br />
Mit alternativen Heilmethoden<br />
bietet die TK<br />
mehr als andere Kassen:<br />
Sanfte Medizin<br />
Kostenübernahme für<br />
alternative Arzneimittel<br />
Osteopathie<br />
Als ärztlich verordnete<br />
Behandlung durch qualifi<br />
zierte Therapeuten<br />
Homöopathie<br />
Behandlung bei besonders<br />
qualifi zierten Ärzten<br />
Nur drei von mehr als 10.000<br />
Le<strong>ist</strong>ungen. Wir beraten Sie<br />
gern ausführlich.<br />
Tel. 0800 - 285 85 85<br />
(gebührenfrei innerhalb Deutschlands,<br />
24 Stunden an 365 Tagen im Jahr)<br />
www.tk.de<br />
Versprochen:<br />
Auch 2014 kein<br />
Zusatzbeitrag!