Solide Finanzpolitik ist vorausschauend - Wirtschaftsjournal

Erfolgsfaktoren 2012
Bevor es belastend wird
Software einer Chemnitzer Firma lässt rechtzeitig krankmachende Arbeitsläufe erkennen
„Wir sind gut durch die Krise gekommen, ohne Entlassungen
vornehmen zu müssen“, blickt Carsta
Auerswald, verantwortlich für Marketing bei der
imk automotive GmbH, erleichtert auf das gerade
ablaufende Jahr zurück. Der Mensch steht nicht nur
im eigenen Unternehmen im Mittelpunkt, sondern
auch bei dem derzeitigen Hauptprodukt.
Die eigen entwickelte Simulationssoftware ema – Editor
menschlicher Arbeit stellt Abläufe im Fertigungsprozess
nach, um vor allem körperliche Belastungen der Produktionsmitarbeiter
genau analysieren und dann möglichst
minimieren zu können. Renommierte Konzerne wie VW und
Airbus nutzen bereits dieses Planungstool. „Wir sind selbst
über den Zuspruch überrascht“, so Auerswald.
Immer wieder kommen Anfragen aus der Industrie nach
den verschiedensten Anwendungsmöglichkeiten. Vor diesem
Hintergrund hat der Ingenieurdienstleister den 1. Stammtisch
„ema in Praxis und Lehre" ins Leben gerufen. Er fand
am 15. Oktober im Projekthaus METEOR der Technischen
Universität Chemnitz statt. Dabei konnten ema – Entwickler,
Anwender und Lehrende ihre Erfahrungen austauschen. Sie
erhielten zudem Einblicke in aktuelle und geplante Weiterentwicklungen.
Dieser enge Kundenkontakt ist seit nun-
Die Höhepunkte des Jahres im Rückblick
Arbeitslosenquote unter 9 Prozent
Dresden. Die Arbeitslosenquote in Sachsen ist im
Oktober 2012 erstmals unter 9 Prozent gesunken.
Mit 8,8 Prozent lag sie so niedrig wie noch nie, und
deutlich unter dem ostdeutschen Durchschnitt von
9,8 Prozent. Während die Arbeitslosenquote in Mitteldeutschland
stagnierte, ist sie in Sachsen im Vergleich
zum Vorjahr deutlich um 0,6 Prozentpunkte
gesunken. Der Sächsische Staatsminister für Wirtschaft,
Arbeit und Verkehr, Sven Morlok, zeigt sich
erfreut über die neuesten Zahlen: „Zum vierten Mal
in Folge liegt auch die Zahl der Arbeitslosen unter
der Marke von 200.000 und erreicht mit aktuell rund
187.000 den bisher niedrigsten Wert“. "Besonders
erfreulich sei, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten erneut angestiegen ist.
16 Wirtschaftsjournal | Dezember 2012
mehr zehn Jahren das Erfolgsprinzips des Unternehmens.
Als eine rein ostdeutsche Firma entwickelt es Produkte und
Fertigungsprozesse für namhafte Automobilhersteller in
aller Welt. Die Mitarbeiterzahl soll allein in Chemnitz bis
Ende 2013 auf etwa 40 wachsen. Hinzu kommt ein 2010
gegründetes Tochterunternehmen in Greenville, USA.
In Chemnitz ist zudem der nächste Meilenstein bereits
in Sicht. In den kommenden Monaten wird am Standort der
ehemaligen „Alten Merkelfabrik“ in Chemnitz/OT Altenhain
der neue Firmensitz der imk errichtet. Das Gebäude
der ehemaligen Hößlerschen Spinnmühle aus dem Baujahr
um ca. 1821 wird umgenutzt in Büronutzung für die künftige
Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Die denkmalgerechte
Sanierung des ehemaligen Fabrikgebäudes ist bis
Mitte 2014 geplant. CH
Erdwärme-Meister
Berlin. Brandenburg hat zum dritten Mal in Folge
den Meistertitel der „erdwärme-LIGA“ errungen. Die
Auszeichnung hat Wirtschafts- und Europaminister
Ralf Christoffers am 9. November im Rahmen des
10. Wärmepumpenforums des Bundesverbandes Wärmepumpe
e.V. (BWP) in Berlin entgegengenommen.
Sie wird von der erdwärmeLIGA Deutschland einmal
jährlich verliehen. Auf Platz zwei der Erdwärme-
Bundesliga landete Bayern, den dritten Platz teilen
sich Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg.
Die „erdwärmeLIGA“ ist eine Rangliste der Bundesländer
zur Neuinstallation von Erdwärmeanlagen.
Grundlage der Berechnung ist die in einem Jahr neu
hinzugekommene installierte Leistung von Wärmepumpenanlagen
je 100.000 Einwohner.
Prof. Dr. Reinhard Erfurth, Dr. Jens
Trepte, Bauherr und Geschäftsführer der
imk automotive GmbH und Architekt
Claus Höhn (v.l.n.r.) bei der Grundsteinlegung
für den neuen Firmensitz am
7. Dezember. Foto: Stefan Hohmeister
wirtschaftsjournal.de/id12121601
Leitstern 2012
Magdeburg. Das Land Sachsen-Anhalt ist am 13.
Dezember für seine Ergebnisse bei der Nutzung Erneuerbarer
Energien mit dem „Leitstern 2012“ ausgezeichnet
worden. Das Land erhielt die Auszeichnung
in der Kategorie „Wirtschaftsmotor“. Hier werden
die Erfolge beim technologischen und wirtschaftlichen
Wandel durch die Erneuerbaren Energien
gewürdigt. Vergeben wird die Auszeichnung von der
Agentur für Erneuerbare Energien.
Die der Auszeichnung zugrunde liegende Studie
bescheinigt Sachsen-Anhalt vor allem Erfolge bei der
Nutzung Erneuerbarer Energien. Mit 2,7 Prozent ist
der Anteil der Beschäftigten in der Branche im Vergleich
zur Gesamtbeschäftigung deutschlandweit am
größten.