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Solide Finanzpolitik ist vorausschauend - Wirtschaftsjournal

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Menschen<br />

Staffelstab gewechselt<br />

Dr. Katrin Förster wird Geschäftsführerin Industrie und Außenwirtschaft der IHK Chemnitz,<br />

Dr.-Ing. habil. Manfred Goedecke beendet berufliche Laufbahn<br />

Es <strong>ist</strong> nicht übertrieben, Dr. Manfred Goedecke als Lotsen<br />

der südwestsächsischen Wirtschaft zu bezeichnen. Seit 1990<br />

hat er sich innerhalb der Industrie- und Handelskammer<br />

Chemnitz als Geschäftsführer Industrie und Außenwirtschaft<br />

sowie stellvertretender Hauptgeschäftsführer für die Unternehmen<br />

der Region stark gemacht. Jetzt geht der Lotse von<br />

Bord. Dr. Manfred Goedecke beendet seine berufliche Laufbahn.<br />

Unterstützt durch ein außerordentlich weit verzweigtes<br />

Netzwerk, hat er in den vergangenen 22 Jahren immer wieder<br />

mit dafür gesorgt, dass die IHK Chemnitz bei vielen wirtschaftspolitischen<br />

Themen die Meinungsführerschaft im<br />

Fre<strong>ist</strong>aat Sachsen übernehmen konnte. Dr. Goedecke hat<br />

seine Kontakte, seine Erfahrungen und Kenntnisse immer<br />

wieder bereichsübergreifend genutzt, um frühzeitig Themen<br />

für die Kammer und die gesamte Kammerorganisation zu<br />

erkennen, aufzugreifen und in der öffentlichen Diskussion<br />

einzupflanzen. Für seine langjährige erfolgreiche Tätigkeit<br />

in der IHK wurde er mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet.<br />

„1990 standen wir vor einem Strukturwandel, der nicht<br />

nur die Wirtschaft, sondern alle Bereiche des gesellschaftlichen<br />

Lebens betraf“, erinnert sich Manfred Goedecke.<br />

„Das war eine Ausnahmesituation, wie sie nur einmal im<br />

Leben auftaucht. Zurückblickend bin ich stolz darauf, die<br />

Zeit des Umbruchs aktiv mitgestaltet zu haben.“<br />

Die Kammer war durch die Unterstützung vieler guter<br />

Partner eine der ersten Stabilisierungssäulen in diesem<br />

Strukturwandel. Sie war schnell in der Lage, Ex<strong>ist</strong>enzgründungen,<br />

Privatisierungen, Reprivatisierungen zu gestalten<br />

und zu unterstützen. „Heute <strong>ist</strong> unsere Region entgegen<br />

aller Unkenrufe von damals ein exzellenter Industriestandort<br />

mit einer großen Branchenvielfalt, einer mittelständischen<br />

Struktur, le<strong>ist</strong>ungsstarken Forschungseinrichtungen und mit<br />

wachsenden Anteilen an der Bruttowertschöpfung“, lobt<br />

Goedecke.<br />

Zu diesem Erfolg hat er einen wesentlichen Beitrag geleis -<br />

tet. Manfred Goedecke stammt aus dem thüringischen Eichsfeld.<br />

Sich selbst bezeichnet er scherzhaft als Sachsen mit<br />

Migrationshintergrund. 1967 begann er an der TU Bergakademie<br />

Freiberg zu studieren, verliebte sich in ein sächsisches<br />

Mädel, gründete eine Familie und <strong>ist</strong> hier hängen<br />

geblieben – ein Glücksfall für die Sachsen.<br />

Auch wenn Manfred Goedecke jetzt seine berufliche<br />

Laufbahn beendet, aufs Altenteil gedenkt er sich nicht zu<br />

setzen. „Ich werde mich weiterhin im Vorstand des Geokompetenzzentrums<br />

Freiberg engagieren. Und wenn es hier<br />

52 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Dezember 2012<br />

irgendeinen geologischen Neuaufschluss gibt oder Straßenbauprojekte<br />

mit fossilen Schichten, würde ich mich ins<br />

Auto setzen, hinfahren und meinem Hobby fröhnen. Goedecke<br />

hatte immer die Hände mit im Spiel, wenn nach 1990<br />

in Sachsen ein neues „Berkgeschrey“ angestimmt wurde.<br />

„Damals war das Kapitel Bergbau hier abgeschlossen. Ich<br />

bin bege<strong>ist</strong>ert, dass ich noch zu meinen Berufszeiten miterleben<br />

und Einfluss nehmen konnte, dass der Bergbau wieder<br />

lebt“, freut er sich.<br />

Ab 1. Januar übernimmt Dr. Katrin Förster, vorher Projektmanagerin<br />

im Bereich Forschung und Entwicklung in<br />

einem Chemnitzer Unternehmen, den Staffelstab. Die Chemnitzerin<br />

hat sich zum Ziel gesetzt, die Industrie- und Außenhandelsaktivitäten<br />

zur Unterstützung der hiesigen Unternehmen<br />

zu stabilisieren und weiter auszubauen. „Als IHK<br />

sind wir dabei, zukunftsweisende Strategien zu erarbeiten<br />

und umzusetzen“, betont Dr. Katrin Förster. „Eine Arbeitskräftestrategie<br />

haben wir bereits beschlossen. Jetzt legen<br />

wir noch letzte Hand an die Innovationsstrategie. Die soll<br />

Anfang 2013 stehen. In diesen strategischen Maßnahmen<br />

finden sich dann alle Sozial- und Wirtschaftspartner wieder.<br />

Wir haben damit ein Rahmenprogramm, einen Masterplan,<br />

in dem Industrie, Wirtschaftsentwicklung, Bildung,<br />

Infrastruktur etc. miteinander vernetzt sind. Diesen Prozess<br />

zu begleiten, darin sehe ich auch für mich ein breites Betätigungsfeld.“<br />

Die Mütze des Lotsen trägt nun eine erfahrene Frau. Da<br />

<strong>ist</strong> ihr immer eine glückliche Hand und allzeit gutes Fahrwasser<br />

zu wünschen. Wolfgang Baltzer<br />

Dr. Katrin Förster übernimmt ab Januar<br />

2013 die Funktion des Geschäftsführers<br />

Industrie und Außenwirtschaft bei der<br />

IHK Chemnitz. Dr. Manfred Goedecke,<br />

der 22 Jahre lang in leitenden Funktionen<br />

der Kammer tätig war, beendete<br />

seine berufliche Laufbahn.<br />

Foto Wolfgang Schmidt<br />

wirtschaftsjournal.de/id12125201

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