Jugend heute - Leben morgen - Kreis Steinfurt
Jugend heute - Leben morgen - Kreis Steinfurt
Jugend heute - Leben morgen - Kreis Steinfurt
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Zukunft 2020:<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> –<br />
<strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong> !<br />
... Eine regionale <strong>Jugend</strong>studie zum<br />
<strong>Kreis</strong>entwicklungsprogramm<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
Der eigene Weg im Zeichen<br />
des demografischen<br />
Wandels ...<br />
Wirtschaftsschulen des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong>, Berufskolleg mit beruflichem<br />
Gymnasium, <strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten, Bildungsgang staatlich geprüfter Betriebswirt
I. Allgemeines<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Seite<br />
• Vorwort 1<br />
• Grafische Darstellung des Projektes 8<br />
• Exposé der Projektgruppe 9<br />
• Bürgerausstellung Riesenbeck 12<br />
• Projektablaufdokumentation 16<br />
II. Informationsbeschaffung I<br />
• Sekundärforschung 24<br />
• Sekundärerhebungen zu den Bereichen<br />
� „Beruf und Bildung“ 25<br />
� „Familie“ 33<br />
� „Freizeit und Gesundheit“ 39<br />
III. Informationsbeschaffung II<br />
• Primärforschung 45<br />
• Quotenzuteilung für die Primärerhebung 47<br />
• Interview<br />
� Schulung der Interviewer 48<br />
� Interviewbogen 49<br />
� Interview – Leitfaden 50<br />
� Verknüpfung der Fragen 53<br />
� Exemplarische Interviews 59<br />
IV. Auswertung<br />
• Methodischer Ansatz der Auswertung 71<br />
• Strukturdiagramm der Auswertung 72<br />
• Auswertungsraster der Interviews 73<br />
• Auswertung und Interpretation 76<br />
• Stärken – Schwächen – Analyse<br />
100<br />
V. Schlusswort und Danksagung<br />
V. Anhang<br />
• Der <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
• Vorstellung des Studienganges<br />
• Befragung<br />
• Anschreiben an die Bildungsträger<br />
• Interviewfragen/Interviewbogen<br />
• Literatur- und Internetverzeichnis<br />
103<br />
104<br />
108<br />
109<br />
112<br />
114<br />
118
Vorstellung:<br />
Vorwort<br />
1. Projekt: Intention und Ziel<br />
2. Bildungsgang<br />
3. Projektteam: Mitglieder und Kommunikation<br />
4. Projektpartner: <strong>Kreis</strong>entwicklungsprogramm 2020<br />
5. <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> als Erhebungsgebiet<br />
1. Intention und Ziel:<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Wir sind eine aus 12 Mitgliedern bestehende Studiengruppe und besuchen die Fachschule<br />
für Wirtschaft der Wirtschaftsschulen des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong> Berufskolleg mit beruflichem<br />
Gymnasium. Wir absolvieren ein 4 Semester umfassendes betriebswirtschaftliches<br />
Fachstudium zum „Staatlich geprüften Betriebswirt“ mit dem Schwerpunkt Absatzwirtschaft/<br />
Marketing. Leiter des Schwerpunktes ist Herr Dr. Willehad Balster.<br />
Wir verfügen allesamt über eine kaufmännische Ausbildung, was den<br />
Zugangsvoraussetzungen zu diesem Bildungsgang entspricht.<br />
Neben einem Fachschulexamen schreibt die Prüfungsordnung eine Projektarbeit vor, die<br />
sich in einem so genannten „100 h Projekt“ widerspiegelt.<br />
Diese kann man sich wie eine Examensarbeit vorstellen: In Kooperation mit einem<br />
Unternehmen der Wirtschaft oder einer Behörde haben die angehenden Betriebswirte eine<br />
anspruchvolle, betriebswirtschaftliche Problemstellung zu bearbeiten, die sich aus dem<br />
Praxisumfeld dieses Partners ergibt.<br />
Hier konnten wir den <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> als Projektpartner gewinnen.<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> sieht sich, wie fast jeder Ort in der Bundesrepublik, durch den<br />
demografischen Wandel herausgefordert.<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 1
Vorwort<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
2 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
In der Studie „Wegweiser Demografischer Wandel 2020“ beschreibt die Bertelsmann<br />
Stiftung den Demografischen Wandel wie folgt:<br />
• „Der Demografische Wandel beschreibt die derzeitige Unterschreitung der<br />
Sterberate durch die Geburtenrate seit Mitte des 20. Jahrhunderts. Dadurch<br />
verlieren Länder unter Umständen an Bevölkerung. Dies stellt beispielsweise<br />
Rentenversicherungssysteme vor neue Probleme. Der Begriff<br />
"Demografischer Wandel" ist sehr stark auf die jüngeren Tendenzen der<br />
Bevölkerungsentwicklung festgelegt (insbesondere natürliche Schrumpfung<br />
der Bevölkerung bei relativ starker demografische Alterung).<br />
Unter dem demografischen Wandel versteht man die Veränderung in der<br />
Alterstruktur der Bevölkerung, die geänderte Zusammensetzung der Bürger<br />
hinsichtlich Geschlecht, Nationalität, Beruf, sozialer Schicht und<br />
dergleichen.“ 1<br />
Bei einer natürlichen Schrumpfung der Gesamtbevölkerung ist eine relativ starke<br />
demografische Alterung festzustellen. Bei rückläufigen Geburtenraten werden die<br />
Bundesbürger in Zukunft immer älter.<br />
Dies stellt neue Anforderungen an die <strong>Kreis</strong>politik. Es gilt, diesen Wandel zu managen, um<br />
auf die veränderte Situation reagieren zu können.<br />
Hieraus ergibt sich auch unsere Aufgabe in diesem Projekt:<br />
Wir wollen Einblicke und Erkenntnisse als entscheidungsrelevante Grundlage liefern, die<br />
bei der Planung und Durchführung weiterer Maßnahmen zur Gestaltung des<br />
demografischen Wandels nützlich sein können.<br />
Wir einigten uns darauf, Informationen zum Thema <strong>Jugend</strong> im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> zu erheben,<br />
auszuwerten und zu dokumentieren.<br />
Dabei konzentrierten wir uns auf folgende Bereiche:<br />
• Beruf und Bildung<br />
• Freizeit und Gesundheit<br />
• Familie.<br />
Diese Säulen sind entscheidende Gestaltungsgrößen für eine gelingende Berufs- und<br />
<strong>Leben</strong>sgestaltung.<br />
1 Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Wegweiser Demografischer Wandel 2020, Analysen und Handlungskonzepte für Städte<br />
und Gemeinden, Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2006
Unser Projekt steht unter dem Titel:<br />
Vorwort<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Zukunft 2020: <strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong>, <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong><br />
- Der eigene Weg im Zeichen des demografischen Wandels<br />
- Eine regionale <strong>Jugend</strong>studie zum <strong>Kreis</strong>entwicklungsprogramm im<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
Beruf<br />
und<br />
Bildung<br />
Zukunft 2020:<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong><br />
Freizeit<br />
und<br />
Gesundheit<br />
Familie<br />
Zu den drei genannten Gestaltungsgrößen führten wir Interviews mit jungen Leuten im<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> durch, um deren Situation, Meinung und Erfahrung zu erheben und zu<br />
erörtern. Eine anschließende Auswertung und Interpretation der Ergebnisse soll Aufschluss<br />
geben, welche Erwartungen, Hoffnungen und Befürchtungen junge Menschen an die<br />
Zukunft für ein <strong>Leben</strong> im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> haben. Zudem wollen wir herausarbeiten, inwieweit<br />
diese Daten mit den Daten einer hier vorgeschalteten Sekundärerhebung aufweisen und<br />
für unser Repertoire und die Erhebungsdaten von Bedeutung sind.<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 3
2. Vorstellung des Studienganges:<br />
Vorwort<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
4 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Der Bildungsgang umfasst in Vollzeitform 4 und in berufsbegleitender Form 6 – 8<br />
Semester.<br />
Der Studiengang umfasst ca. 2.400 Unterrichtseinheiten, die auch in Form von Projekten<br />
und in Selbstlerneinheiten absolviert werden.<br />
Detaillierte Informationen zu unserem Studiengang finden Sie in den Anlagen auf der<br />
Internetseite der Wirtschaftsschulen des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong>:<br />
http://www.wirtschaftsschulensteinfurt.de/<br />
3. Vorstellung der Gruppenmitglieder und der Vorgehensweise<br />
Wir haben uns bewusst gegen eine Hierarchie des klassischen Projektmanagements mit<br />
einer Gruppenleitung als zentralem Organ entschieden. Zum einen, weil die Gruppe eine<br />
überschaubare Größe umfasst, und zum anderen, weil wir Entscheidungen gemeinsam in<br />
sukzessiven oder simultanen Denkprozessen unter Einbeziehung aller Gruppenmitglieder<br />
treffen wollten.<br />
Sicherlich lässt sich bei dieser Form der Entscheidungsfindung eine gewisse<br />
Gruppendynamik nicht ganz unterbinden, dennoch erhofften wir uns mehr Kreativität durch<br />
die Beteiligung aller Mitglieder an Diskussionen. So kann jeder Beteiligte seine<br />
individuellen Fähigkeiten und sein Potential komplett in das Projekt einbringen. Hieraus<br />
erhoffen wir uns eine Kommunikation „der kurzen Wege“.<br />
So wollen wir arbeiten:<br />
Wir bilden Teams, welche eigenständig Unterthemen (z.B. Beruf und Bildung) bearbeiten.<br />
Themengebiete, die für das gesamte Projekt von tragender Bedeutung sind, werden in<br />
vorgenanntem Entscheidungsprozess unter Einbezug aller Studierenden bearbeitet.<br />
Die Arbeitsergebnisse sollen dann ebenfalls vom gesamten Team gesichtet und bewertet<br />
werden.<br />
Wir hoffen, dass die mehrwöchige Projektphase gut geeignet ist, die von der Wirtschaft so<br />
oft geforderten Soft Skills, also die soziale Kompetenz und die charakterlichen<br />
Schlüsselqualifikationen, zu formen und zu fördern.
Wir stellen uns vor:<br />
Lars<br />
Reinke<br />
aus Neuenkirchen,<br />
geb. 11.04.1976,<br />
Groß- und<br />
Außenhandels-<br />
kaufmann<br />
Christin<br />
Bäumer<br />
aus Dülmen,<br />
geb. 20.05.1986,<br />
Bürokauffrau<br />
Vorwort<br />
Daniel<br />
Fedrowitz<br />
aus Sendenhorst,<br />
geb. 21.05.1978,<br />
Groß- und<br />
Außenhandels-<br />
kaufmann<br />
Siegfried<br />
Thebelt<br />
aus Ochtrup,<br />
geb. 10.03.1974,<br />
Industrie-<br />
kaufmann<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Ines<br />
Hegemann<br />
aus Saerbeck,<br />
geb. 06.07.1983,<br />
Speditions-<br />
kauffrau<br />
Sebastian<br />
Coché<br />
aus Vreden,<br />
geb. 14.05.1983,<br />
Groß- und<br />
Außenhandels-<br />
kaufmann<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 5
Nikolaus<br />
Fras<br />
aus Coesfeld,<br />
geb. 11.05.1985,<br />
Kaufmann im<br />
Einzelhandel<br />
Hermann-<br />
Wilhelm<br />
Wantia<br />
aus Coesfeld,<br />
geb. 28.10.1981,<br />
Bürokaufmann<br />
Vorwort<br />
Maik<br />
Upgang<br />
aus Ahaus,<br />
geb. 17.12.1981,<br />
Industriekaufmann<br />
Vanessa<br />
Fehlker<br />
aus Ochtrup,<br />
geb. 08.05.1985,<br />
Versicherungs-<br />
kauffrau<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
6 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Verena<br />
Heilig<br />
aus Heek,<br />
geb. 23.04.1985,<br />
Kauffrau für Bürokommunikation<br />
Martin<br />
Plagemann<br />
aus Greven,<br />
geb. 19.12.1981,<br />
Einzelhandels-<br />
kaufmann
4. Vorstellung Projektpartner:<br />
Vorwort<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Unser Projektpartner ist der <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> und hier das Projektentwicklungsteam des<br />
<strong>Kreis</strong>entwicklungsprogramms 2020 des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong>. Weiter Informationen entnehmen<br />
Sie bitte den Anlagen auf S. 107 oder der Internetpräsenz:<br />
www.kreis-steinfurt-2020.de<br />
5. Vorstellung des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong> als Erhebungsort:<br />
Informationen zum <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> finden Sie in den Anlagen auf S. 104 - 106 oder unter:<br />
www.steinfurt.de<br />
Das <strong>Kreis</strong>haus in <strong>Steinfurt</strong><br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 7
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Grafische Darstellung des Projektes<br />
Vorab das Gesamtprojekt grafisch dargestellt, welches später in den Einzelteilen erläutert wird.<br />
Demografischer Demografischer<br />
Wandel national <strong>Kreis</strong>entwicklungsprogramm 2020<br />
Wandel im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Steinfurt</strong><br />
Ziel?<br />
Bildungs-<br />
einichtungen<br />
Regionale<br />
Presse<br />
Shell<br />
<strong>Jugend</strong>studie<br />
2006 Junge<br />
Erwachsene im<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
Wer?<br />
Sekundärerhebung Primärerhebung<br />
Fachschule für<br />
(passiv)<br />
Wirtschaft<br />
(aktiv)<br />
„Projektgruppe“<br />
Zusammenstellung<br />
der aktuellen Daten<br />
Bestandsaufnahme<br />
der Daten<br />
Dokumentation und<br />
Präsentation der<br />
Ergebnisse<br />
Analyse der<br />
Stärken<br />
Probleme<br />
Wer sind<br />
wir?<br />
Als was<br />
verstehen<br />
wir uns?<br />
Wir-<br />
Gefühl!<br />
Auswertung der<br />
Primär-/ Sekundärerhebung<br />
Warum?<br />
Was?<br />
Wo<br />
stehen<br />
wir?<br />
Wo wollen<br />
wir hin?<br />
Entscheidungs<br />
relevante<br />
Grundlagen<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
8 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Wo?<br />
Wohin?<br />
Präsentation<br />
Bereitstellung Entscheidungsrelevanter Grundlagen<br />
Kreatives<br />
Marketinginstrument<br />
in Form einer<br />
qualitativen<br />
Datenerhebung<br />
mittels eines<br />
standardisierten<br />
Interviews gekoppelt<br />
an Fragen mit<br />
vorgegebenen<br />
Antwortmöglichkeiten<br />
als methodischer<br />
Ansatz<br />
Motivation für neue<br />
Entwicklungsschritte<br />
Analyse der<br />
Gefahren<br />
Chancen
Exposé<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 9
Exposé<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
10 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten
Exposé<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 11
Bürgerausstellung in Riesenbeck<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
12 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> stellt sein <strong>Kreis</strong>entwicklungsprogramm 2020 während der<br />
Bürgerausstellung am 12. August 2007 in Riesenbeck vor. Wir nutzten diese Gelegenheit,<br />
um mit Vorträgen, Plakaten und Interviews auf unser Projekt aufmerksam zu machen.<br />
Kern unseres Auftritts war ein Transparent, welches die Thesen/Fragstellungen<br />
zeigte.<br />
• Die <strong>Jugend</strong> im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> stirbt aus!<br />
• Der <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> ist unattraktiv!<br />
• Stadt statt Land!?<br />
Diese sind bewusst provokant formuliert worden, da sie Anknüpfungspunkte für Interviews<br />
mit den Bürgern des <strong>Kreis</strong>es bilden und somit bewusst Anreize darstellen sollten.<br />
Ziel dieser Aktion war eine Art „Stimmenfang“, bei dem Eindrücke, Meinungen und<br />
Einschätzungen zu den getroffenen Aussagen festgehalten wurden.<br />
Hiervon erhofften wir uns Impulse, die einen kreativen Input für unser weiteres Vorgehen<br />
liefern sollten und uns womöglich auch neue Blickwinkel eröffnen würden.<br />
In Kleingruppen baten wir Besucher der Festivität, sich das Plakat anzusehen und ihre<br />
Sicht der Dinge zu äußern. Wir wählten hierbei die Form des offenen Interviews, um<br />
möglichst unverfälscht und ungefiltert die Meinungen der Bürger einzufangen, ohne dem<br />
Gespräch durch geschlossene Fragen einen Verlauf zu diktieren.<br />
Befragt wurden Besucher verschiedener Alters- und Berufsgruppen. So erkundigten wir<br />
uns bei Auszubildenden nach deren Sichtweise, befragten Rentner, interviewten junge<br />
Familien usw.
Auswertung<br />
Bürgerausstellung in Riesenbeck<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Bemerkenswert ist, dass obwohl der zukünftige Rückgang des Bevölkerungswachstums im<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong>, statistisch belegbar ist, die Bürger mehrheitlich nicht diesen Eindruck<br />
teilten. Viele widersprachen somit unserer ersten These („Die <strong>Jugend</strong> im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
stirbt aus!“) mit dem Hinweis darauf, dass dies für den <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> wohl nicht zutreffe.<br />
Andererseits verwiesen viele Bürger auf den Strukturwandel und die Nachwuchssorgen im<br />
Bereich der Landwirtschaft.<br />
Unsere zweite These („Der <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> ist unattraktiv!“) fand unter den Interviewpartner<br />
ebenfalls wenig Zuspruch.<br />
Fast alle führten die Natur und den ländlichen Charakter des <strong>Kreis</strong>es als großen Pluspunkt<br />
der Region an, ebenso wie ein gut ausgebautes Radwegenetz und eine allgemein<br />
erschlossene Infrastruktur. Bemängelt wurden jedoch fehlende Freizeitmöglichkeiten für<br />
<strong>Jugend</strong>liche. Auf die Rückfrage, wo denn zwecks Behebung dieses vermeintlichen<br />
Misstandes anzusetzen sei, war allerdings kaum jemand in der Lage, konstruktiv einen<br />
Vorschlag zu unterbreiten bzw. ganz konkret Mängel zu nennen.<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 13
Bürgerausstellung in Riesenbeck<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
14 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Kritisiert wurde auch, dass der <strong>Kreis</strong> zu wenig Angebote und Unterstützungen für Familien<br />
anbiete. Ebenso wurde auf recht starre Verwaltungswege bei Behördengängen<br />
hingewiesen. Auch der Ruf nach besserer Kinderbetreuung oder auch Betriebskindergärten<br />
wurde laut.<br />
Weiterhin kam oft der Rückgang der sogenannten „Tante-Emma-Läden“ zur Sprache.<br />
Nicht selten wurde auch der Gedanke geäußert, generationsübergreifend gemeinsam<br />
Veranstaltungen und Feste feiern zu wollen.<br />
Ein <strong>Steinfurt</strong>er Bürger sprach sich dafür aus, mehr arbeitsteilige Industrie anzusiedeln, die<br />
auch gering qualifizierten Arbeitnehmern neue Möglichkeiten bietet.<br />
Bei der Frage nach der einer möglichen Landflucht gingen die Meinungen schon weiter<br />
auseinander.<br />
Hier kam zum einen wieder der Schwund von Nachfolgern für die Unterhaltung<br />
landwirtschaftlicher Betriebe, also das „Höfesterben“, zur Sprache. Zum anderen wurde<br />
aber auch verstärkt wieder die ländliche Note, die den <strong>Kreis</strong> prägt, als Grund aufgeführt,<br />
das <strong>Leben</strong> in der Region zu verbringen.<br />
Während einige Interviewte zu Protokoll gaben, dass sie der Auffassung seien, dass<br />
diejenigen, die den Vorsatz hätten wegzuziehen, dies auch auf jeden Fall unabhängig von
Bürgerausstellung in Riesenbeck<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
weiteren Faktoren in die Tat umsetzen würden, meinten andere, dass gerade die jüngere<br />
Generation nur zum Studium oder zur Ausbildung den <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> verlasse. Viele<br />
betonten ihre Auffassung, dass gerade Leute, die ihre Wurzeln im <strong>Kreis</strong> hätten, dort auch<br />
blieben.<br />
Die meisten sahen auch aufgrund der guten Erreichbarkeit z.B. von Münster nicht die<br />
Notwendigkeit, aus <strong>Steinfurt</strong> wegzuziehen.<br />
Es wurden auch berichtet, dass man aufgrund persönlicher Perspektivlosigkeit aus<br />
<strong>Steinfurt</strong> den Weg ins europäische Ausland gesucht habe.<br />
Fazit<br />
Die These „Die <strong>Jugend</strong> im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> stirbt aus“ ist auf wenig Verständnis gestoßen.<br />
Diejenigen, die dem zustimmten, führten dies auf den Wertewandel und das<br />
Karrierebestrebend der <strong>Jugend</strong> zurück.<br />
Als unattraktiv bezeichnete niemand seinen <strong>Kreis</strong>. Trotz Kritik an den Freizeitmöglichkeiten<br />
oder dem Verlangen nach einer höheren Familienfreundlichkeit waren doch nahezu alle<br />
Bürger zufrieden mit ihrer Heimat und erachten ihren <strong>Kreis</strong> als attraktiv.<br />
Die Frage “Stadt statt Land“ entzweite die Gemüter am meisten:<br />
Während viele einen Vorteil der ländlichen Region <strong>Steinfurt</strong> im Vergleich etwa zum<br />
Ruhrgebiet sahen, erwähnten andere bessere Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten in<br />
den Mittel- oder Oberzentren.<br />
Für die deutliche Mehrheit der Befragten steht und fällt die Attraktivität des <strong>Kreis</strong>es mit den<br />
persönlichen <strong>Leben</strong>s- und Arbeitsperspektiven sowie mit den Kosten für Baugrund oder der<br />
Miethöhe. Dies rangiert noch weit vor Parametern wie Natur, Infrastruktur und Kultur.<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 15
01.03.07<br />
Projektablaufdokumentation<br />
Dokumentation<br />
Projekt Zukunft 2020: <strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!<br />
Der eigene Weg im Zeichen des demografischen Wandels -<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
16 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Eine regionale <strong>Jugend</strong>studie zum <strong>Kreis</strong>entwicklungsprogramm im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
Überlegungen, Planungen und Aktivitäten des Projektteams in der<br />
Vorbereitungsphase<br />
März 2007<br />
Vorstellung eines möglichen Projekts durch unseren Fachlehrer Herrn Dr.<br />
Balster. Partner dieses Projektes ist der <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> im Rahmen des<br />
<strong>Kreis</strong>entwicklungsprogramms 2020. Durch eigene Recherchen und den<br />
Besuch von Frau Hallmann, der Personalbeauftragten des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong> und<br />
Mitglied der Projektgruppe des KEP 2020, werden uns inhaltliche Fakten zum<br />
laufenden Projekt des <strong>Kreis</strong>es vorgestellt sowie Fragen unsererseits beantwortet.<br />
Erste Ideen können wir somit sammeln und diskutieren.<br />
April 2007<br />
In der Gruppe werden erste Vorschläge zu Inhalt, zu Vorgehensweise und<br />
Methoden gesammelt und festgehalten.<br />
Bestehende Daten des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong> und der 15. Shell-<strong>Jugend</strong>studie 2006<br />
als Grundlage werden in Form einer Sekundärerhebung erfasst. Zudem soll<br />
eine Primärerhebung in Form von Interviews mit <strong>Jugend</strong>lichen durchgeführt<br />
werden. Des Weiteren werden mögliche Themen für unser Projekt formuliert.
08.05.07<br />
10.05.07<br />
24.05.07<br />
Projektablaufdokumentation<br />
Mai 2007<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Themenerarbeitung und Eingrenzung in Anlehnung an die Shell-Studie 2006.<br />
Einigung auf Hauptthemen aus den Bereichen Familie, Freizeit, Beruf und<br />
Bildung. Aus den Bereichen formulieren wir Fragestellungen, um persönliche<br />
Perspektiven der <strong>Jugend</strong>lichen zu ermitteln.<br />
Erarbeitung einer Zielformulierung für das 100-Stunden-Projekt; durch die<br />
Ermittlung von Bedürfnissen und Perspektiven der <strong>Jugend</strong>lichen und jungen<br />
Erwachsenen im Zeichen des demografischen Wandels in der Region <strong>Steinfurt</strong><br />
sollen die gewonnen Einblicke den Wandel gestalten helfen.<br />
Einigung zur Formulierung des Themas, Erstellung der Projektablaufplanung und<br />
des Exposés (mit Hilfe folgender Punkte):<br />
Überschrift: <strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong>, <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!<br />
1. Ziel<br />
2. Projektablaufplanung (Vorgehensweise, Schwerpunkte)<br />
3. Methoden und Techniken<br />
4. Mitteleinsatz (Finanzen)<br />
5. Dokumentation/Kommunikation<br />
Besuch der Präsentation der Universität Münster in Recke, welche ihre<br />
Ergebnisse über die Entwicklung vier kleiner Gemeinden des <strong>Kreis</strong>es vorstellen.<br />
Der Besuch soll uns weitere Informationen für unser Projekt liefern, sowie<br />
weitere Ideen und Anregungen schenken.<br />
Juni 2007<br />
Im Rahmen des <strong>Kreis</strong>entwicklungsprogramms 2020 wird es eine<br />
Bürgerausstellung in Riesenbeck am 12.08.07 in Kooperation mit dem ZRFV<br />
Riesenbeck „Pferdestärken“ geben.<br />
Bei dieser Bürgerausstellung werden zwei Personen unserer Klasse in einer<br />
Talk-Runde bezüglich unseres Projektes interviewt. Außerdem werden wir eine<br />
Plakatwand mit verschiedenen Thesen erstellen, die wir im Ausstellungszelt<br />
vorstellen.<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 17
07.08.07<br />
12.08.07<br />
14.08.07<br />
27.08.07<br />
Projektablaufdokumentation<br />
August 2007<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
18 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Brainstorming weiterer Überlegungen für die Bürgerausstellung; Es werden<br />
Thesen für die Plakatwand formuliert, eine Befragungsaktion zu den Thesen wird<br />
von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr stattfinden.<br />
Durchführung der Befragungen zu unseren (aufgestellten) Thesen in<br />
Riesenbeck. Projektteilnehmer Ines Hegemann und Daniel Fedrowitz stehen<br />
bezüglich unseres Projekts und den Ergebnissen unseres „Stimmenfangs“ des<br />
Tages in einer Talkrunde zu Rede und Antwort.<br />
Diskussion und Zusammentragen der Ergebnisse des „Stimmenfangs“ der<br />
Bürgerausstellung in Riesenbeck. Eindeutige Ergebnisse wurden erfasst.<br />
Offizielle Projektphase / 35. Kalenderwoche<br />
Projektstart<br />
Während der Projektphase erstellen wir Tagesprotokolle sowie Tages- bzw.<br />
Wochenziele. Mit dieser Planung unserer Gruppen- und Heimarbeiten können<br />
wir feststellen, ob die Tätigkeiten in der von uns festgelegten Zeitplanung liegen.<br />
Auch wichtige Termine halten wir fest.<br />
Einteilung in Kompetenzgruppen für die Bereiche Familie, Freizeit und<br />
Gesundheit, Beruf und Bildung. Einlesen in den Fachbereich sowie<br />
Zusammenfassen von Stichpunkten. Anschließende Gruppenbesprechung und<br />
Diskussion.<br />
Durch eine Besprechung der ganzen Projektgruppe werden die wichtigsten<br />
Inhalte der jeweiligen Bereiche festgehalten. Fragestellungen konnten so<br />
formuliert werden.
03.09.07<br />
Projektablaufdokumentation<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Wichtig ist hier die Beschaffung weiterer Informationen durch Internetrecherchen,<br />
Sammeln von Zeitungsausschnitten.<br />
So kann die Sekundärerhebung zu den jeweiligen Bereichen angefertigt werden.<br />
Festlegung der Zielgruppe und Anzahl der Interviews, Quotenaufteilung, wie<br />
viele Befragen wir von jeder Altersgruppe, weibliche und männliche, Schüler von<br />
allgemein bildenden Schulen, Auszubildende, Erwerbstätige etc.<br />
Nähere Erläuterung der Interviewfragen. Was wollen wir mit dieser Frage<br />
erreichen? Welche Fragen verbinden wir miteinander um weitere Erkenntnisse<br />
zu gewinnen? � Verknüpfung der Fragen.<br />
Offizielle Projektphase / 36. Kalenderwoche<br />
Nach Ausformulierung der Interviewfragen designen des Interviewbogens.<br />
Durchführung erster Testinterviews. Besprechung der Testinterviews und<br />
Überarbeitung des Interviewbogens.<br />
Druck für Interviewbögen veranlasst.<br />
Zwecks Projektablaufplanung Erstellung eines Netzplans mit MS-Project.<br />
Anschreiben an Schulen erstellen und verschicken zwecks Durchführung der<br />
Interviews, Infomaterial zum Projekt stellten wir ebenfalls zur Verfügung, welches<br />
als Anlage mit verschickt wird.<br />
Anlegen eines E-Mail-Kontos für unser Projekt, sowie die Erstellung einer<br />
Homepage zwecks Projektinformationen.<br />
Verteilung weiterer Aufgaben zur Projektmappe wie u. a. Verfassen des<br />
Vorworts, Schlussworts, theoretischen Hintergrunds bzgl. unserer<br />
Vorgehensweise, Interview-Leitfadens, wichtige Statistiken sichten, Telefonate<br />
führen und Terminierung der Interviews, Fertigstellung der Sekundärerhebungen.<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 19
15.09.07<br />
Projektablaufdokumentation<br />
Start Durchführung der Interviews:<br />
Termine:<br />
• Donnerstag, 06.09.<br />
• Freitag, 07.09.<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
20 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Vorbereitung von Fragen für den Besuch am 13.09. der <strong>Jugend</strong>beauftragten des<br />
<strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong>, Frau Stockmeier.<br />
Termin in <strong>Steinfurt</strong> mit Frau Stockmeier; Schilderung der aktuellen Lage und<br />
Entwicklung von <strong>Jugend</strong>zentren, Kindergärten, Kindertagesstätten,<br />
Freizeitmöglichkeiten für <strong>Jugend</strong>liche. Diese Daten sind für unsere<br />
Sekundärerhebungen wichtig.<br />
Termine:<br />
• Montag, 10.09.<br />
• Dienstag, 11.09.<br />
• Mittwoch, 12.09.<br />
• Donnerstag, 13.09.<br />
• Freitag, 14.09.<br />
• Samstag, 15.09.<br />
Offizielle Projektphase / 37. Kalenderwoche<br />
Durchführung der Interviews beendet.
17.09.07<br />
Projektablaufdokumentation<br />
Offizielle Projektphase / 38. Kalenderwoche<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Besprechung der weiteren Vorgehensweise und ausstehender Tätigkeiten.<br />
Erstellung einer Zeitplanung der noch zu erledigen Aufgaben und Aufteilung<br />
dieser Aufgaben. Unter diesen Aufgaben fallen u.a. die Auswertung der<br />
Interviews – qualitativ und quantitativ, Präsentationsplanung, Fotos sammeln,<br />
Sekundärerhebungen und Interview-Leitfaden fertig stellen, Vorstellung der<br />
Projektgruppe.<br />
Festlegung des Präsentationstermins und –Orts � 07.11.2007 im <strong>Kreis</strong>haus,<br />
<strong>Steinfurt</strong>.<br />
Gruppenfoto der Projektgruppe für Projektmappe.<br />
Zur Hilfe der Auswertung der Interviewtexte wird das Programm „WinMax Pro“<br />
genutzt.<br />
Hierzu mussten wir uns zwecks Analysesoftware Codewörter überlegen, die in<br />
den Interviewtexten vorkommen.<br />
Codewörter für jeweilige Fragen festgelegt.<br />
Weitere Aufgaben für die Herbstferien verteilt. Es sind drei Teilgruppen gebildet<br />
worden:<br />
1. Planung der Präsentation<br />
2. statistische Auswertung fertig stellen<br />
3. qualitative Auswertung fertig stellen<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 21
08.10.07<br />
Projektablaufdokumentation<br />
Offizielle Projektphase / 39./40. Kalenderwoche<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
22 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Auswertung der Interviews. Dokumentation der Ergebnisse, die als Grundlage<br />
für die Gesamtauswertung und die Extrahierung der wesentlichen Aussagen<br />
dienen.<br />
Sicherung wichtiger Projektdokumente und Überprüfung auf ihre sachliche<br />
Richtigkeit. Gliederung des Inhalts der Projektmappe sowie Layout planen.<br />
Einladungen für Präsentation gestaltet und eine Gästeliste erstellt.<br />
Gespräch für den Druck der Einladungskarten mit dem <strong>Kreis</strong>.<br />
Offizielle Projektphase / 41. Kalenderwoche<br />
Teambesprechung über die bisher erledigten und noch nicht erledigten<br />
Aufgaben. Wochenplanung festgelegt.<br />
Fertigstellung der Auswertung der Interviews und der Interpretation, sowie die<br />
daraus resultierende Stärken-Schwächen-Analyse als Fazit.<br />
Korrekturlesen und Überprüfen der Texte auf ihre sachliche Richtigkeit.<br />
Fertigstellung aller besprochenen Texte und der Ablaufdokumentation.<br />
Layout und Drucktermin der Projektmappe festgelegt.<br />
Einladungen zur Präsentation am 07.11.07 verschickt.<br />
Offizielles Projektende 14.10.2007
Abschluss<br />
Projektablaufdokumentation<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Zum offiziellen Projektende werden alle Aufgaben der einzelnen Gruppen<br />
hinsichtlich ihrer wissenschaftlichen Auswertung.<br />
Für den letztendlichen Druck der Projektmappe und der Präsentation unserer<br />
Ergebnisse sind noch folgende Aufgaben zu erledigen:<br />
• Zusammenführung aller Dokumente in die vorgesehene Projektmappe.<br />
Setzung von Fotos und Layout<br />
• Überarbeitung der einzelnen Texte (Rechtschreibungen,<br />
einheitliche Formatierung, verwendete Formulierungen).<br />
• Präsentation mit Hilfe des Office-Programms Power Point erstellen<br />
Die offizielle Präsentation der Projektergebnisse für den <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> und weiteren<br />
Gästen findet am 07.11.2007 im <strong>Kreis</strong>haus in <strong>Steinfurt</strong> statt.<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 23
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Informationsbeschaffung Sekundärforschung<br />
Bei der Sekundärforschung spricht man von der Beschaffung bereits vorhandener Daten.<br />
Diese werden durch verschiedene Datenquellen ermittelt und für die weitere Forschung<br />
angewandt.<br />
Für unser Projekt mit dem <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> dienten uns externe Datenquellen wie, Internet,<br />
Statistiken, Veröffentlichungen, Datenbanken und bereitgestellten Daten des <strong>Kreis</strong>es<br />
<strong>Steinfurt</strong>.<br />
Eine der grundlegenden externen Datenquellen für unser Projekt war die Shell<br />
<strong>Jugend</strong>studie 2005, deren bereits erhobene Daten wir neu auswerteten und interpretierten.<br />
Des Weiteren bezogen wir uns auf die Studie "Perspektiven der Dorf- und Stadtentwicklung<br />
im ländlichen Raum des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong>" von Dipl. –Geogr. Rudolf Grothues und Prof. Dr.<br />
Heinz Heineberg, die im Auftrag der <strong>Kreis</strong>verwaltung des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong> eine empirische<br />
Analyse der <strong>Leben</strong>sverhältnisse in ausgewählten Orten durchführten.<br />
In unserem Projekt verwenden wir den Prozess der Sozialforschung, eine Erhebung und<br />
Interpretation sozialer Tatsachen.<br />
Dieser Prozess beschreibt folgende Stufen:<br />
Informationsbedarf � Erhebung � Analyse � Interpretation/Präsentation �<br />
Entscheidungsfindung<br />
Die Erhebung der Daten für das Projekt 2020 erfolgt in einem quantitativen und qualitativen<br />
Verfahren. Wir wollen die Vorteile dieser beiden Verfahren nutzen. Der Vorteil einer<br />
quantitativen Erhebung liegt darin, dass die Ergebnisse mit Hilfe statistischer Methoden<br />
weiter verwerten werden können. Darüber hinaus lassen sich durch ein qualitatives<br />
Verfahren weitere Erkenntnismöglichkeiten vor allem in strukturierten Interviews<br />
herausfiltern.<br />
Die Auswertung der Interviews fand mit Hilfe des Programms „WinMax pro“ statt. Dieses<br />
Programm ermöglicht es, strukturierte Daten zu sammeln, auszuwerten und zu<br />
analysieren. (Näheres dazu auf S. 71)<br />
Die Auswahl der Orte für unsere Interviews erfolgte anhand des zufallsorientierenten<br />
Flächenstichprobenverfahren. Hier wird die Landkarte, in unserem Fall die Karte des<br />
<strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong>, in zahlreiche Gebiete unterteilt. In diesen Gebieten wählten wir die Orte,<br />
in denen wir die Interviews durchführten, um ein flächendeckendes Ergebnis zu erhalten 1 .<br />
1 Vgl. Prof. Dipl.-Kfm. Olfert, Klaus (Hrsg.): Kompendium der praktischen Betriebswirtschaft, Prof. Dr. Weis, Hans<br />
Christian: Marketing, 13. überarbeitete und aktualisierte Auflage, Leipzig, 2004, Kiehl Verlag GmbH, Kap. B.<br />
Marktinformationsbeschaffung, S. 139 f.<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
24 Schwerpunkt Absatzwirtschaft
1. Einleitung<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Sekundärerhebung Beruf und Bildung<br />
2. Zahlen und Fakten des <strong>Kreis</strong>es<br />
2. 1. Arbeitslosigkeit<br />
2. 2. Bildung und Ausbildungsmarkt<br />
3. Schule und Berufsbildung<br />
3. 1. Elternbildung prägt Kinderbildung<br />
3. 2. Die junge Generation unter Druck<br />
3. 3. Arbeitsmarkt und Zukunftsperspektiven der <strong>Jugend</strong> in Zeiten einer schlechten<br />
Wirtschaftslage<br />
4. Problemstellung<br />
1. Einleitung<br />
Anhand dieser Daten konnten wir uns einen ersten Überblick verschaffen. Darauf<br />
aufbauend werteten wir im Wesentlichen die Shell <strong>Jugend</strong>studie aus. Allerdings<br />
analysierten wir auch weitere Quellen, um allgemeine, aus ganz Deutschland bezogene<br />
Daten über „Schule und Berufsbildung“ zu erhalten.<br />
Bereits in der Shell <strong>Jugend</strong>studie 2006 fiel bei den hier durchgeführten Interviews auf, dass<br />
viele verallgemeinerlichte Urteile in fast allen Interviews auftauchten, wie:<br />
• „Die Lage sei schlecht“<br />
• „Man müsse und könne etwas tun, könne seine Lage verbessern oder<br />
verschlechtern, jedenfalls beeinflussen“<br />
• „Meine eigene Lage müsse (deshalb) so schlimm nicht sein“<br />
• „dennoch habe ich Angst und bin mir insgesamt recht unsicher“ 1<br />
Um derartige Aspekte auch in den Aussagen unserer Interviews zu finden, mussten<br />
spezifische Fragen formuliert werden, um das Verhalten der <strong>Jugend</strong>lichen, sowie deren<br />
schulische bzw. berufliche Perspektive analysieren zu können. Damit wir die genannten<br />
Punkte aus den Aussagen der <strong>Jugend</strong>lichen herausfinden konnten, benötigten wir deren<br />
Meinungen bezüglich, ob sie ihre Zukunft im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> sehen und wie sicher sie sich<br />
sind ihre beruflichen Wünsche und Ziele hier zu realisieren. Zudem stellte sich die Frage,<br />
wie flexibel und mobil die Befragten hinsichtlich der suche nach einer Ausbildungs- bzw.<br />
einer Arbeitsstelle sind. Außerdem interessierten uns die bereits gesammelten Erfahrungen<br />
bei der Ausbildungs- und Arbeitsplatzsuche im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong>. Die Erwerbssituation der<br />
1 Shell Deutschland Holding (Hrsg.): Anja Lagness u. a.: 15. Shell <strong>Jugend</strong>studie 2006, <strong>Jugend</strong> 2006, Frankfurt am Main,<br />
September 2006, S. Fischer Verlag GmbH, Kap. 7.2.1, S. 248<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 25
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Sekundärerhebung Beruf und Bildung<br />
Befragten war ein weiterer wichtiger Punkt um herauszufinden zu können, ob ein Nebenjob<br />
erforderlich ist. Wenn ein Nebenjob vorhanden ist, wollen wir wissen, was mit der<br />
Vergütung aus dem Nebenjob finanziert wird und ob das Angebot an Nebenjobs im <strong>Kreis</strong><br />
ausreichend ist.<br />
Für den Bereich Beruf und Bildung entwickelten wir aus den Erhebungen der 15. Shell<br />
<strong>Jugend</strong>studie 2006 und den Daten und Fakten des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong> die Fragen des<br />
Interviewbogens 1 bis 8.<br />
2. Zahlen und Fakten des <strong>Kreis</strong>es<br />
2. 1. Arbeitslosigkeit<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> ist bekannt für seine niedrigen Arbeitslosenzahlen. So sank die<br />
Arbeitslosenzahl konstant ab August 2004 von 16.147 auf 12.479 im August 2007. Die<br />
Entwicklung im Jahresvergleich kann man nachstehender Grafik entnehmen. Unter den<br />
Arbeitslosen im August 2007 waren 363 <strong>Jugend</strong>liche unter 20 Jahren und 1.890 Jüngere,<br />
Personen unter 25 Jahren betroffen.<br />
18000<br />
16000<br />
14000<br />
12000<br />
10000<br />
8000<br />
6000<br />
4000<br />
2000<br />
0<br />
Arbeitslosenzahlen des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
von 2004 bis 2007 im Vergleich<br />
16147<br />
15038<br />
14616<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
26 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
12479<br />
2629 2370 2137 1890<br />
2004 2005 2006 2007<br />
Gesamtbestand <strong>Jugend</strong>liche von 15 - 25 Jahren
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Sekundärerhebung Beruf und Bildung<br />
Nicht nur die Zahl der Arbeitslosen sinkt kontinuierlich, sondern auch bei der <strong>Jugend</strong>arbeit<br />
zeigen sicher freuliche Tendenzen. Dies wird anhand der folgenden Statistik deutlich.<br />
Entwicklung der <strong>Jugend</strong>arbeitslosigkeit im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
Arbeitslose<br />
<strong>Jugend</strong>liche von 15<br />
bis 25 Jahren<br />
Linear (Arbeitslose<br />
<strong>Jugend</strong>liche von 15<br />
bis 25 Jahren)<br />
Von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft WESt mbH in <strong>Steinfurt</strong> wurden uns die Daten<br />
zur Arbeitsmarktentwicklung, sowie zum Ausbildungsmarkt freundlicherweise zur<br />
Verfügung gestellt. Die Daten basieren auf Auswertungen der Bundesagentur für Arbeit<br />
und stammen aus den Arbeitsmarktberichten des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong> der Jahre 2002 bis<br />
2007, jeweils vom Berichtsmonat August 2 .<br />
2. 2. Bildung und Ausbildungsmarkt<br />
Bildung wird im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> großgeschrieben. Der <strong>Kreis</strong> zählt 94 Grundschulen, 25<br />
Hauptschulen, 17 Sonderschulen, 3 Gesamtschulen, 19 Realschulen und 14 Gymnasien.<br />
Neben diesen 172 allgemein bildenden Schulen wird noch an 6 staatlichen und 13 privaten<br />
Berufsbildenden Schulen und Berufskollegs ein berufliches Wissen vermittelt. Den privaten<br />
Berufsbildenden Schulen gehören 6 Volkshochschulen, 1 Abendgymnasium und eine<br />
Abendrealschule an 3 . Auch ein Nebenstandort der Fachhochschule Münster ist für den<br />
<strong>Kreis</strong> von hoher Bedeutung. Im Wintersemester 2004/2005 schrieben sich in <strong>Steinfurt</strong><br />
8.811 Studenten an der Fachhochschule Münster ein. In <strong>Steinfurt</strong> waren dies alleine 3.011<br />
Studenten, darunter 367 Frauen und 2.644 Männer 4 .<br />
2 Vgl. Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.): Arbeitsmarktbericht des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong>, Berichtsmonat August<br />
3 Vgl. http://www.kreis-steinfurt.de/wirtschaft, Statistik-Bildung (Zugriff: 20.09.07, 15:00 Uhr)<br />
4 Vgl. Wirtschaftsförderung <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> (Hrsg.): <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> in Zahlen, Ausgabe Oktober 2006, S. 36<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 27
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Sekundärerhebung Beruf und Bildung<br />
Den <strong>Jugend</strong>lichen aus dem <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> werden durch die unterschiedlichen<br />
Bildungsmöglichkeiten gute Zukunftsperspektiven (bezüglich ihrer beruflichen Wünsche)<br />
geboten.<br />
Trotz sinkender Arbeitslosenzahlen ist der Kampf um eine Ausbildungsstelle groß. Gemäß<br />
Auskunft des Arbeitsmarktreports des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong>, Berichtsmonat August 2006, ist die<br />
Nachfrage nach einer Ausbildungsstelle höher als die Zahl der angebotenen<br />
Ausbildungsplätze. Im Ausbildungsjahr 2005/2006 gab es 4.263 gemeldete Bewerber auf<br />
nur 2.158 gemeldete Ausbildungsstellen, jedoch blieben 200 Stellen unbesetzt 5 .<br />
Auf Grund einer Verfahrensumstellung wurden die Daten der nicht vermittelten Bewerber<br />
des Berichtsmonats August 2006 leider nicht veröffentlicht. Aus den Statistiken der<br />
Bundesagentur für Arbeit wird sehr deutlich, dass von Jahr zu Jahr immer weniger<br />
Ausbildungsstellen gemeldet werden und dafür immer mehr Bewerbermeldungen<br />
eingehen. Auch die Anzahl der unvermittelten Bewerber steigt stetig.<br />
Die Ausbildungsmarktentwicklung auf einen Blick:<br />
Der Ausbildungsmarkt im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> in der Entwicklung<br />
5000<br />
4500<br />
4000<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
Jahr<br />
3087<br />
3756 3711<br />
3003<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
28 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
2709<br />
4325<br />
2354<br />
4175<br />
2158<br />
01/02 02/03 03/04 04/05 05/06<br />
Berufsausbildungsstellen gemeldete Bewerber<br />
5 Vgl. Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.): Arbeitsmarktbericht des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong>, Berichtsmonat August<br />
4263
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
246<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Sekundärerhebung Beruf und Bildung<br />
Der Ausbildungsmarkt des <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> im<br />
Jahresvergleich<br />
523<br />
3. Schule und Berufsbildung<br />
3. 1. Elternbildung prägt Kinderbildung<br />
673<br />
213 195<br />
01/02 02/03 03/04 04/05<br />
834<br />
unbesetzte Stellen nicht vermittelte Bewerber<br />
Infolge der Bildungsexpansion werden in der heutigen Zeit von <strong>Jugend</strong>lichen deutlich<br />
längere schulische Bildungswege in Anspruch genommen. Zunächst wird von fast allen<br />
<strong>Jugend</strong>lichen der Abschluss der allgemein bildenden Schulen erreicht. Die <strong>Jugend</strong>lichen<br />
benötigen heutzutage deutlich mehr Zeit für ihre Ausbildung als die Eltern- und<br />
Großelterngeneration, und sind somit viel länger von ihren Eltern abhängig. Das heißt Laut<br />
Shell Studie haben die befragten Personen im Alter von 12 bis 25 Jahren unterschiedliche<br />
<strong>Leben</strong>sumstände. Hieraus resultiert, dass 5 % der Befragen bereits Eltern sind, dreiviertel<br />
noch bei den Eltern leben, jeder Fünfte erwerbstätig ist und die Hälfte der Befragten noch<br />
die allgemein bildenden Schulen besuchen 6 . Fast alle <strong>Jugend</strong>lichen streben danach eine<br />
Berufsbildung oder ein Studium an.<br />
6 Vgl. Shell Deutschland Holding (Hrsg.): Anja Lagness u. a.: 15. Shell <strong>Jugend</strong>studie 2006, <strong>Jugend</strong> 2006, Frankfurt am<br />
Main, September 2006, S. Fischer Verlag GmbH, Kap. 2.2, S. 65<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 29<br />
252<br />
1215
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Sekundärerhebung Beruf und Bildung<br />
In Deutschland hat im Prinzip jeder die gleiche “Bildungschance“. Jedoch ist der<br />
angestrebte bzw. erreichte Schulabschluss abhängig von den Eltern. Ausschlaggebend für<br />
die Bildung ist die soziale Herkunft der <strong>Jugend</strong>lichen. <strong>Jugend</strong>liche mit einer geringeren<br />
Bildung sind demnach bedeutend öfter von der <strong>Jugend</strong>arbeitslosigkeit betroffen als ihre<br />
Altersgenossen 7 .<br />
Seit den 90er Jahren haben junge Frauen größere Erfolge als die Männer an den allgemein<br />
bildenden Schulen. Damit verschaffen sich die Frauen eine bessere Ausgangsposition für<br />
den Arbeitsmarkt und damit bessere Zukunftschancen. Natürlich müssen sich damit die<br />
gesellschaftlichen Strukturen den veränderten Bedingungen anpassen. Die Vereinbarung<br />
von Kindern und Karriere soll für die Frauen zukünftig eher ermöglicht werden. Weitere<br />
Eröffnungen von Betriebskindergärten und Kindertagesstätten wären eine Möglichkeit 8 .<br />
Laut Shell Studie gilt folgende Aussage: „Je jünger die <strong>Jugend</strong>lichen sind, desto häufiger<br />
streben sie Bildungsabschlüsse an, die über die aktuell besuchte Schulform<br />
hinausreichen.“ 9<br />
Bei vielen Schülern besteht der Ehrgeiz, höhere Bildungsabschlüsse zu erreichen. Jedoch<br />
sind sich 10 % der befragten Schüler nicht sicher, ob sie den angestrebten Schulabschluss<br />
überhaupt schaffen können. Vor allem <strong>Jugend</strong>liche aus sozial benachteiligten Familien<br />
haben hier Probleme. Bei der Unterschicht herrscht ein großes Frustrationspotential<br />
aufgrund von Misserfolgen in der Schule. Die Schüler empfinden sich als ausgegrenzt und<br />
reagieren mit körperlichen und psychischen Problemen 10 .<br />
3. 2. Die junge Generation unter Druck<br />
Viele Schüler verlieren ihre Zuversicht hinsichtlich der Erreichbarkeit ihrer beruflichen<br />
Wünsche. Gerade Auszubildende sehen sich häufig großen Unsicherheiten gegenüber, da<br />
oft ihre Übernahme in der Ausbildungsunternehmung fraglich ist. Allerdings ist der Glaube<br />
an die Erfüllung der berufsbezogenen Wünsche nach der Ausbildung der männlichen<br />
<strong>Jugend</strong>lichen kaum zurückgegangen. Umso häufiger sind Frauen frustriert, obwohl sie oft<br />
bessere Bildungsabschlüsse als ihre männlichen Mitschüler vorweisen können.<br />
7 Vgl. Shell Deutschland Holding (Hrsg.): Anja Lagness u. a.: 15. Shell <strong>Jugend</strong>studie 2006, <strong>Jugend</strong> 2006, Frankfurt am<br />
Main, September 2006, S. Fischer Verlag GmbH, Kap. 2.2.1, S. 65 - 66<br />
8 Vgl. ebenda, S. 66 - 68<br />
9 ebenda, S. 68<br />
10 Vgl. ebenda, S. 68 - 69<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
30 Schwerpunkt Absatzwirtschaft
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Sekundärerhebung Beruf und Bildung<br />
3. 3. Arbeitsmarkt und Zukunftsperspektiven der <strong>Jugend</strong> in Zeiten einer schlechten<br />
Wirtschaftslage<br />
Die <strong>Jugend</strong>lichen beziehen ihre Chancen am Arbeitsmarkt auf die wirtschaftliche Lage, die<br />
meist als schlecht bezeichnet wird.<br />
Nach Einschätzung etlicher Befragter der Shell <strong>Jugend</strong>studie 2006 sind hohe formale<br />
Bildungsabschlüsse <strong>heute</strong> besonders wichtig. So haben Hauptschüler oft schon verloren,<br />
bevor sie ihren Abschluss erreicht haben. Arbeitslosen <strong>Jugend</strong>lichen drohe so ein<br />
Abrutschen ins soziale Abseits 11 .<br />
In einem Interview der Studie sagte ein 15 jähriger Schüler: „Im Internet, da war ein<br />
Betrieb, der wollte für einen Tischler Abitur haben, das kriegt doch kein normaler Mensch<br />
hin. Also für Tischler Abitur… Hallo? Das geht ja wirklich nicht.“ 12<br />
Die aktuellen Probleme auf dem Arbeitsmarkt wurden von vielen <strong>Jugend</strong>lichen erkannt.<br />
Ihnen wurde neben den notwendigen guten Bildungsabschlüssen auch klar, dass Mobilität<br />
und Flexibilität hinsichtlich ihres Berufslebens wichtig sind. Ein weiteres Problem bei der<br />
Arbeits- und Ausbildungssuche der <strong>Jugend</strong>lichen ist ihre mangelnde Motivation oder die zu<br />
hohen Ansprüche an den gewünschten Arbeitsplatz.<br />
Wie bereits erwähnt, schenkt den <strong>Jugend</strong>lichen ein sicherer Ausbildungsplatz keine weitere<br />
Zuversicht, da eine Übernahme durch den Ausbildungsbetrieb nicht gewährleistet ist.<br />
<strong>Jugend</strong>liche befürchten damit oft zu Recht, dass ihnen eine weitere Berufserfahrung<br />
verweigert wird, die gleichzeitig von anderen Unternehmen später vorausgesetzt wird. Die<br />
Gefahr in einen Teufelskreis zu kommen ist gegeben.<br />
4. Problemstellung<br />
Als großes Problem kristallisierte sich die Klassifizierung der sozialen Schichtzugehörigkeit<br />
heraus. Die Schichtzugehörigkeit ist von hoher Bedeutung, da von der jeweiligen Schicht,<br />
laut der Shell <strong>Jugend</strong>studie 2006, Bildungsabschlüsse und Berufliche Zukunftsaussichten<br />
in Abhängigkeit gebracht wurden.<br />
Bei der Klassifizierung der sozialen Schichten sind wir nicht der klassischen und veralteten<br />
Methode nachgegangen, bei der die Größe des Wohnraums, Einkommen,<br />
Erwerbssituation, Geschwisteranzahl etc. zugrunde gelegt wird, da wir der Standardfrage<br />
„Wie hoch ist ihr Haushaltseinkommen?“ ausweichen wollten. Wir vermuteten, dass keiner<br />
11 Vgl. Shell Deutschland Holding (Hrsg.): Sibylle Picot, Michaela Willert: 15. Shell <strong>Jugend</strong>studie 2006, <strong>Jugend</strong> 2006,<br />
Frankfurt am Main, Septemeber 2006, S. Fischer Verlag GmbH, Kap. 7.2.1, S. 247 - 248<br />
12 Shell Deutschland Holding (Hrsg.): Anja Lagness u. a.: 15. Shell <strong>Jugend</strong>studie 2006, <strong>Jugend</strong> 2006, Frankfurt am Main,<br />
September 2006, S. Fischer Verlag GmbH, Kap. 2.2.2, S. 72<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 31
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Sekundärerhebung Beruf und Bildung<br />
der <strong>Jugend</strong>lichen die Frage exakt beantworten könnte. Diese Problematik haben wir<br />
dadurch umgangen, dass ein Zusammenhang von Schulbildung und „Schichtzugehörigkeit“<br />
hergestellt wurde. Daher haben wir uns weitgehend der modernen Methode der sozialen<br />
Klassifizierung bedient.<br />
Demnach haben wir für unsere Studie nach dem höchsten Schulabschluss eines<br />
Elternteils, dem eigenen Schulabschluss sowie dem angestrebten Schulabschluss gefragt.<br />
Zusätzlich interessierten uns die Familienverhältnisse bzw. die Anzahl der Geschwister,<br />
sowie das Freizeit- und Fitnessverhalten 13 . (Genaue Erläuterungen der Interviewfragen<br />
sind dem Text: Verknüpfung der Interviewfragen auf S. 53 - 58 zu entnehmen).<br />
13 Vgl. http://www.diss.fu-berlin.de/2005/296/kap4.pdf, (Zugriff: 20.09.2007, 11:00 Uhr)<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
32 Schwerpunkt Absatzwirtschaft
1. Einleitung<br />
Sekundärerhebung Familie<br />
2. Zahlen und Fakten des <strong>Kreis</strong>es<br />
2. 1. Bevölkerungsbewegung im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
3. Familienplanung<br />
3. 1. Kinderwunsch<br />
3. 2. Kind und Karriere<br />
3. 3. Hotel Mama oder auf eigenen Füßen stehen<br />
4. Problemstellung<br />
1. Einleitung<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Die Zahlen und Fakten zur Bevölkerungsbewegung spiegeln die derzeitige regionale<br />
Situation im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> wider. Anhand der Zahlen konnte ein erster Überblick zu<br />
diesem Thema geschaffen werden. Darauf aufbauend untersuchten wir die Shell<br />
<strong>Jugend</strong>studie, um überregionale, deutschlandweite Informationen zu dem Gebiet „Familie<br />
und Kinder“ zu erhalten. Die für uns relevanten Bereiche erhielten dabei eine besondere<br />
Gewichtung und wurden in einem weiteren Schritt durch eine so genannte Primärerhebung<br />
auf den <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> projiziert.<br />
Durch die Fragen in dem Interview möchten wir von den <strong>Jugend</strong>lichen aus dem <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Steinfurt</strong> erfahren, wie sie zu dem Thema “Familie und Kinder“ stehen. Ob sie es für richtig<br />
halten, <strong>heute</strong> Kinder in die Welt zu setzten. Zudem möchten wir herausfinden, ob ein<br />
Kinderwunsch besteht, wo sie ihre Familien gründen wollen und welche Vorraussetzungen<br />
dafür erfüllt sein müssen. Welches Alter haben junge Erwachsene erreicht, wenn sie über<br />
ihre Familienplanung nachdenken? Außerdem stellen wir uns die Frage, ob die<br />
Kombination von Kind und Karriere im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> möglich ist. Wie denken die jungen<br />
Erwachsenen darüber? Da dieser Bereich der Privatsphäre der <strong>Jugend</strong>lichen unterliegt und<br />
wir ihnen mit unseren Fragen nicht zu nahe treten wollen, haben wir uns dazu entschieden,<br />
nur offene Fragen zu stellen und Thesen einzusetzen, wobei der Befragte selber<br />
entscheidet wie viele Informationen er zu diesem Thema bekannt geben möchte. Gerade<br />
durch die Aufstellung der Thesen erhoffen wir uns viele verwertbare Angaben.<br />
Für den Bereich Familie und Kinder entwickelten wir aus den oben erläuterten Erhebungen<br />
die Fragen 14 bis 18 im Interviewbogen.<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 33
2. Zahlen und Fakten des <strong>Kreis</strong>es<br />
Sekundärerhebung Familie<br />
2. 1. Bevölkerungsbewegung im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
34 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Die Geburtenrate des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong> ist lt. Statistiken deutlich zurückgegangen. So<br />
wurden im Jahr 2004 4.107 Geburten gezählt, im Jahr 2005 ist diese Zahl auf 3.950<br />
gesunken. Auffällig ist auch der Geburtenüberschuss, der ebenfalls rückläufig ist. Dieser<br />
betrug 2004 plus 25 Geburten und 2005 einen Wert von minus 106. Man spricht daher von<br />
einem Geburtendefizit von 106 im Jahre 2005. 106 Menschen verstarben mehr, als<br />
Geborene gezählt werden konnten. Die Bevölkerungswachstumsrate ist allerdings in dem<br />
Zeitraum 2004 bis 2005 von 0,24% auf 0,27% gestiegen 1 . Interessant ist die Frage, wie<br />
sich diese Kennzahl bis zum Jahre 2020 verändern wird. Bei dem Landesamt für<br />
Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein Westfalen liegt eine Bevölkerungsprognose für<br />
das Jahr 2020 vor, in der für den <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> ein Wachstum von 7,5% angenommen<br />
wird. Doch an den aktuellen Zahlen zeigt sich, das natürliche Bevölkerungswachstum ist<br />
jetzt schon fast bis auf Null zurückgegangen. Ein Zuwachs der Bevölkerung ist <strong>heute</strong> fast<br />
nur noch aufgrund von Zuwanderungen zu spüren, der jedoch ebenfalls deutlich<br />
abgenommen hat. So wurden im Jahr 2004 noch 18.328 Zuzüge verzeichnet, im Jahr 2005<br />
nur noch 17.632 2 . Heute leben laut einem Artikel der Westfälischen Nachrichten insgesamt<br />
443.393 Menschen im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong>. Diese Zahl soll bis 2020 auf 421.900 schrumpfen.<br />
Auch der Altersdurchschnitt der Bevölkerung wird sich deutlich verändern. Dieser betrug<br />
2006 noch 41 Jahre und soll bis 2020 voraussichtlich auf 44,3 Jahre steigen 3 .<br />
1 Vgl. Wirtschaftsförderung <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> (Hrsg.): <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> in Zahlen, Ausgabe Oktober 2006, S. 4<br />
2 Vgl. Exposé zur <strong>Kreis</strong>entwicklung, Ausgabe 2006, S. 5<br />
3 Vgl. -gir-: Negativ- Rekord bei Babys, weniger Zuzug, mehr Tote, Westfälische Nachrichten, Greven, Reckenfeld,<br />
Gimbte, Saerbeck und Emsdetten, Ausgabe 199, vom 28. August 2007, S. 4
3. Familienplanung<br />
3. 1. Kinderwunsch<br />
Sekundärerhebung Familie<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Die Shell <strong>Jugend</strong>studie kommt bezüglich des Kinderwunsches von jungen Erwachsenen<br />
zwischen 15 – 25 Jahren zu dem Ergebnis, dass sich die Mehrheit aller Befragten später<br />
eigene Kinder wünscht. Nur wenige entscheiden sich gegen eine Familiengründung.<br />
Gemäß Shell <strong>Jugend</strong>studie gilt folgende Aussage: „Von den 62% der Befragten, die einen<br />
Kinderwunsch haben, möchte die Mehrheit der <strong>Jugend</strong>lichen (69%) später einmal zwei<br />
Kinder haben. 15 % möchten nur ein Kind und 17 % wünschen sich drei oder mehr<br />
Kinder.“ 4<br />
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft WESt des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong> kommt laut einem Artikel<br />
aus den Westfälischen Nachrichten „Negativ- Rekord bei Babys, weniger Zuzug, mehr<br />
Tote“ allerdings zu einem anderen Ergebnis. Aus diesem Artikel wird ersichtlich, dass im<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> im vergangenen Jahr 3983 Kinder geboren wurden und im Gegensatz<br />
hierzu 3963 Menschen starben. Diese Zahlen führen zu dem Ergebnis, dass nur 20<br />
Menschen mehr geboren wurden als verstorben sind. Im Vergleich zu 1998 sinkt somit die<br />
Geburtenrate um erhebliche 22,7% 5 .<br />
4 Shell Deutschland Holding (Hrsg.): Anja Lagness u. a.: 15. Shell <strong>Jugend</strong>studie 2006, <strong>Jugend</strong> 2006, Frankfurt am Main,<br />
September 2006, S. Fischer Verlag GmbH, Kap. 2.1.2, S. 54<br />
5 Vgl. -gir-: Negativ- Rekord bei Babys, weniger Zuzug, mehr Tote, Westfälische Nachrichten, Greven, Reckenfeld,<br />
Gimbte, Saerbeck und Emsdetten, Ausgabe 199, vom 28. August 2007, S. 4<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
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Schwerpunkt Absatzwirtschaft 35
Sekundärerhebung Familie<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
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Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Auch die Zahlen aus dem Exposé zur <strong>Kreis</strong>entwicklung geben diesen Trend wieder 6 .<br />
Dieser negative Trend bezüglich der Bevölkerungsentwicklung wird durch die Statistik<br />
„<strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> in Zahlen“ noch unterstützt und bestätigt 7 . Die Shell <strong>Jugend</strong>studie vermutet,<br />
dass junge Erwachsene ihre Entscheidung, ob sie mit oder ohne Kind leben möchten,<br />
davon abhängig machen, ob ausreichende Ressourcen zur Verfügung stehen, die ihnen<br />
eine angemessene Erziehung und Ausbildung der Kinder ermöglichen 8 . Gemäß Shell<br />
<strong>Jugend</strong>studie: „Die zunehmende Kinderlosigkeit kann somit als Ausdruck der<br />
ökonomischen Unsicherheit in der jüngeren Bevölkerung gewertet werden.“ 9<br />
3. 2. Kind und Karriere<br />
Im Hinblick auf dieses Thema ist der Zeitungsartikel „Unternehmen entdecken die Familie“<br />
besonders interessant. In diesem Artikel geht es um die TT Group GmbH, die ihren Sitz in<br />
Hörstel hat und einen familienfreundlichen Betrieb für jeden der 350 Mitarbeiter gestalten<br />
möchte. Der besondere Clou dieses Unternehmens ist die eigene Kindertagesstätte mit<br />
zwei Erzieherinnen. Zurzeit werden dort acht Kinder betreut. Hier zeigt sich, die<br />
Geschäftsführung der TT Group hat erkannt, dass Mitarbeitermotivation sowie eine hohe<br />
Leistungsfähigkeit nachweislich zum wirtschaftlichen Erfolg beitragen. Eine Umfrage unter<br />
500 weiteren Betrieben, durchgeführt von der IHK-Nord, bestätigte, dass<br />
Familiefreundlichkeit auch in anderen Unternehmen ein Thema ist 10 . Auch die Shell<br />
<strong>Jugend</strong>studie 2006 hat sich mit der Problematik Kinder und Arbeitswelt<br />
auseinandergesetzt. Eine Erhebung hat ergeben, dass immer mehr hoch qualifizierte<br />
Frauen mit Universitäts- oder Fachhochschulabschluss überdurchschnittlich häufig<br />
kinderlos bleiben. Die Hürden für junge Eltern in Deutschland sind sehr hoch. So bedarf es<br />
großer staatlicher, sozialer und finanzieller Hilfe für Eltern, die ein Studium oder eine<br />
Ausbildung abschließen wollen. Die Shell <strong>Jugend</strong>studie stellt fest, dass 2006 ein Großteil<br />
der jungen Frauen das Gymnasium besuchten und einen höherwertigen Bildungsabschluss<br />
anstrebten. Aus diesen Gründen müssen die gesellschaftlichen Strukturen den<br />
Bedürfnissen junger karrierebewusster Frauen angepasst werden, so dass eine<br />
tatsächliche Vereinbarkeit von Karriere und Kindern möglich ist 11 . Zitate aus der Shell<br />
<strong>Jugend</strong>studie: „Dies ist in Deutschland auf Grund fehlender Kinderbetreuungsplätze nicht<br />
immer ausreichend gewährleistet“. „Trotz moderner Einstellungen zur Rollenverteilung der<br />
6 Vgl. Exposé zur <strong>Kreis</strong>entwicklung, Ausgabe 2006, S. 5 f.<br />
7 Vgl. Wirtschaftsförderung <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> (Hrsg.): <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> in Zahlen, Ausgabe Oktober 2006, S. 4<br />
8 Vgl. Shell Deutschland Holding (Hrsg.): Anja Lagness u. a.: 15. Shell <strong>Jugend</strong>studie 2006, <strong>Jugend</strong> 2006, Frankfurt am<br />
Main, September 2006, S. Fischer Verlag GmbH, Kap. 2.1.3, S. 55<br />
9 ebenda, Kap. 2.1.2, S. 55<br />
10 Vgl. Giersberg; Achim: Unternehmen entdecken die Familie, Westfälische Nachrichten, Greven, Reckenfeld, Gimbte,<br />
Saerbeck und Emsdetten, Ausgabe Nr. 202, vom 31.08.2007, S. 4<br />
11 Vgl. Shell Deutschland Holding (Hrsg.): Anja Lagness u. a.: 15. Shell <strong>Jugend</strong>studie 2006, <strong>Jugend</strong> 2006, Frankfurt am<br />
Main, September 2006, S. Fischer Verlag GmbH, Kap. 2.1.2, S. 55, Kap. 2.2.1, S. 66, S. 68
Sekundärerhebung Familie<br />
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des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Geschlechter scheint die Hauptarbeit der Kindererziehung und- betreuung immer noch bei<br />
den jungen Frauen zu liegen“. 12 Nach den Informationen von Frau Thomas-Klosterkamp,<br />
Amtsleiterin des <strong>Jugend</strong>amtes des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong>, gibt es für den <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> 227<br />
Kindertageseinrichtungen, in denen im vergangenen Jahr 14.800 Kinder untergebracht<br />
waren. Dort sind für arbeitstätige Eltern die Möglichkeiten gegeben, Kinder im Alter von 8<br />
Monaten bis zu 6 Jahren kindgerecht betreuen zu lassen. Sogar die Betreuungszeiten<br />
lassen sich individuell anpassen. Die Tageseinrichtungen sind von 7:00 bis 17:30 Uhr<br />
geöffnet und sogar Übernachtungen können nach Absprache organisiert werden 13 .<br />
3. 3. „Hotel Mama“ oder „Auf eigenen Füßen stehen“<br />
„Der Auszug aus dem Elternhaus ist ein wesentlicher Schritt der Ablösung <strong>Jugend</strong>licher<br />
von ihren Eltern. Das Auszugsalter aus dem Elternhaus ist zeitgeschichtlich gestiegen.<br />
Noch nie sind <strong>Jugend</strong>liche so lange wie <strong>heute</strong> in der Herkunftsfamilie verblieben.“ 14 So<br />
leben 76% junge Männer und 67% junge Frauen noch in ihrem Elternhaus. Bezüglich der<br />
Altersgruppen ist ein deutliches Gefälle zu spüren. Die meisten <strong>Jugend</strong>lichen unter 18<br />
Jahren leben noch im „Hotel Mama“ während sich ab diesem Alter der Anteil der<br />
<strong>Jugend</strong>lichen die alleine wohnen deutlich erhöht. Doch auch das Verhältnis zu den Eltern<br />
spielt eine große Rolle 15 . „Die Mehrheit kommt trotz gelegentlicher<br />
Meinungsverschiedenheiten gut mit ihren Eltern aus. 38 % kommen sogar bestens mit den<br />
Eltern zurecht. Eine Minderheit von 7 % der <strong>Jugend</strong>lichen versteht sich nicht immer gut mit<br />
den Eltern als konstant schlecht mit ständigen Meinungsverschiedenheiten.“ 16 Allerdings<br />
fällt auf, je älter die <strong>Jugend</strong>lichen werden, desto weniger Meinungsverschiedenheiten treten<br />
auf. <strong>Jugend</strong>liche mit einem niedrigeren Bildungsabschluss haben oft ein schlechteres<br />
Verhältnis zu ihren Eltern als <strong>Jugend</strong>liche mit höheren Bildungsabschlüssen. Diese<br />
<strong>Jugend</strong>lichen verlassen auch deutlich früher ihr Elternhaus 17 . Ein Zitat aus der Shell<br />
<strong>Jugend</strong>studie lautet „Neben einem frühen Einstieg ins Berufsleben ist dies als Grund des<br />
frühen Auszuges aus dem Elternhaus zu interpretieren. Der relativ späte Auszug deutscher<br />
<strong>Jugend</strong>licher aus dem Elternhaus ist insofern problematisch, als dass eine lange<br />
ökonomische und lokale Abhängigkeit der <strong>Jugend</strong>lichen von ihrer Herkunftsfamilie die<br />
12 Shell Deutschland Holding (Hrsg.): Anja Lagness u. a.: 15. Shell <strong>Jugend</strong>studie 2006, <strong>Jugend</strong> 2006, Frankfurt am Main,<br />
September 2006, S. Fischer Verlag GmbH, Kap. 2.1.2., S. 55<br />
13 Vgl. E-Mail Korrespondenz mit Frau Thomas-Klosterkamp vom 26.09.07<br />
14 Shell Deutschland Holding (Hrsg.): Anja Lagness u. a.: 15. Shell <strong>Jugend</strong>studie 2006, <strong>Jugend</strong> 2006, Frankfurt am Main,<br />
September 2006, S. Fischer Verlag GmbH, Kap. 2.1.3, S. 64<br />
15 Vgl. ebenda, Kap. 2.2, S. 64 - 65<br />
16 ebenda, Kap. 2.1.3, S. 59<br />
17 Vgl. ebenda, Kap. 2.2, S. 64 - 65<br />
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Neugründung einer eigenen Familie verhindert oder verzögert.“ 18 In der Shell <strong>Jugend</strong>studie<br />
wird <strong>Jugend</strong>lichen die Frage gestellt, ob sie eine Familie brauchen, um glücklich zu sein.<br />
Die Frage bezieht sich gleichermaßen auf die Herkunftsfamilie wie auf die Gründung einer<br />
eigenen Familie. 72% der Befragten beantworteten dies mit „ja“. Auch bei dieser Erhebung<br />
zeigt sich deutlich der Unterschied zwischen den Geschlechtern. So hat die Familie für<br />
junge Frauen eine höhere Bedeutung als für junge Männer 19 .<br />
4. Problemstellung<br />
Die erste Frage, die wir uns zu dem Thema „Familie und Kinder“ stellten ist, wie kommen<br />
wir an die bereits vorhandenen Daten und Statistiken um uns einen ersten Überblick zu<br />
verschaffen. Durch Kontaktaufnahmen zur <strong>Kreis</strong>verwaltung des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong> haben wir<br />
viele der angefragten Statistiken und Daten zügig zur Verfügung gestellt bekommen.<br />
Schwieriger gestaltete sich die Recherche nach den Zahlungen von Bauprämien und<br />
Kinderprämien. Diese Informationen lagen nur bei den einzelnen Gemeinden vor, es gab<br />
aber keine Gesamtübersicht. Wir haben uns für das Stichprobenverfahren entschieden und<br />
bei den Verwaltungen der jeweiligen Gemeinden angerufen. Auch hier war es oft schwierig,<br />
die gewünschten Informationen zu erhalten, da der zuständige Mitarbeiter gerade nicht zu<br />
sprechen war, Kollegen keine Auskünfte geben konnten oder der Telefonanschluss häufig<br />
besetzt war. Auch kam es vor, dass die zuständige Person in der Zentrale des jeweiligen<br />
Gemeindebüros nicht wusste, wer für diese Themen zuständig war. So mussten wir viel<br />
Zeit aufbringen, um Auskünfte zu erhalten. Nach zahlreichen Versuchen lagen uns die<br />
Zahlen vor. Wir erfuhren, dass in 2 von 8 Gemeinden eine Kinderprämie und in 3 von 8<br />
Gemeinden eine Bauprämie ausgezahlt wird. Von der Stadt Emsdetten erhalten Mitbürger<br />
2000 € pro Kind. Die Gemeinde Saerbeck zahlt keine Bauprämie, weil die Gemeinde laut<br />
telefonischer Aussage überbevölkert ist. Bei der Gemeinde Ochtrup wurde sogar erwähnt,<br />
dass eine Zuwanderung unerwünscht ist.<br />
18 Shell Deutschland Holding (Hrsg.): Anja Lagness u. a.: 15. Shell <strong>Jugend</strong>studie 2006, <strong>Jugend</strong> 2006, Frankfurt am Main,<br />
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19 Vgl. ebenda, Kap. 2.1.2, S. 50
1. Einleitung<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
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Sekundärerhebung Freizeit und Gesundheit<br />
2. Zahlen und Fakten des <strong>Kreis</strong>es<br />
2. 1. Verkehrsanbindungen<br />
2. 2. Kulturangebote<br />
2. 3. Angebote für <strong>Jugend</strong>liche<br />
3. Freizeit<br />
3. 1. Freizeitverhalten der <strong>Jugend</strong>lichen<br />
3. 2. Finanzierung der Freizeitgestaltung<br />
4. Problemstellung<br />
1. Einleitung<br />
Die Zahlen und Fakten zu dem Bereich Verkehrsanbindungen, Kulturangebote und<br />
Angebote für <strong>Jugend</strong>liche spiegeln die derzeitige regionale Situation im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
wider. Anhand der Zahlen konnte ein erster Überblick zu diesem Thema geschaffen<br />
werden. Darauf aufbauend wurde die Shell <strong>Jugend</strong>studie untersucht, um überregionale<br />
deutschlandweite Informationen zu dem Gebiet „Freizeit und Gesundheit“ zu erhalten. Die<br />
für uns relevanten Bereiche erhielten dabei eine besondere Gewichtung und wurden in<br />
einem weiteren Schritt, durch eine so genannte Primärerhebung auf den <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
projiziert.<br />
Wir wollten von den jungen Erwachsenen erfahren, wie Sie ihre Freizeit im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
verbringen. Wir haben bewusst zum Teil offene Fragen eingesetzt, damit die <strong>Jugend</strong>lichen<br />
uns ihre Erfahrungen und Probleme offen schildern. So haben wir zu Beginn gefragt, wie<br />
oft die <strong>Jugend</strong>lichen Sport in ihrer Freizeit ausüben. Wir wollten damit herausfinden, ob<br />
genügend Sportangebote im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> vorhanden sind und wenn ja, ob diese<br />
überhaupt angenommen werden. Danach haben wir das Verhalten der jungen Menschen<br />
zum Hobby Computer untersucht. Ziel war es festzustellen, ob das Verhältnis PC und<br />
Sport noch im Einklang steht, da dies auch gesundheitliche Folgen haben kann. Ein<br />
weiterer Aspekt war natürlich, ob die Nachfrage nach Freizeitaktivitäten überhaupt besteht.<br />
Anschließend wollten wir wissen, ob und was den <strong>Jugend</strong>lichen an Freizeitmöglichkeiten<br />
fehlt. Hier ist es wichtig zu erfahren, ob die Palette an Angeboten und<br />
Freizeitmöglichkeiten überhaupt bekannt ist und wie häufig sie frequentiert wird.<br />
Wir haben das Freizeitverhalten der <strong>Jugend</strong>lichen im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> untersucht, um<br />
herauszufinden, ob die Ergebnisse der Sekundärerhebung auch auf den <strong>Kreis</strong> zutreffen.<br />
Hierzu haben wir die Fragen 9 bis 13 entwickelt.<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
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Schwerpunkt Absatzwirtschaft 39
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Sekundärerhebung Freizeit und Gesundheit<br />
2. Zahlen und Fakten des <strong>Kreis</strong>es<br />
2. 1. Verkehrsanbindungen<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> befindet sich in Nordrhein-Westfalen und grenzt im Norden und Osten<br />
an Niedersachsen. Mit einer Fläche von 1.792 qkm ist er der zweitgrößte <strong>Kreis</strong> in Nordrhein<br />
Westfalen.<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> zeichnet sich durch eine gute Verkehrsanbindung aus. Es sind<br />
Anschlüsse an die Autobahnen A1, A30 und A31 vorhanden. Außerdem verfügt der <strong>Kreis</strong><br />
über den Flughafen Münster/Osnabrück mit dem Standort in Greven 1 .<br />
Für den öffentlichen Personennahverkehr sind im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> die Regionalverkehr<br />
Münsterland GmbH, die Westfalenbus GmbH und die Deutsche Bahn verantwortlich 2 .<br />
Da es in diesem Bereich mehrere Anbieter gibt, ist es schwierig, einheitliche Angebote wie<br />
beispielsweise Ferientickets zu entwickeln.<br />
2. 2. Kulturangebot<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> bietet ein attraktives und breit gefächertes Kulturangebot. Hier sei<br />
beispielsweise der Veranstaltungskalender erwähnt, der vom <strong>Kreis</strong> in Kooperation mit allen<br />
Städten und Gemeinden herausgegeben wird. Dort wird man über alle kulturellen<br />
Ereignisse in der Umgebung informiert. So gibt es zum Beispiel die “Nacht der Museen“ im<br />
Rahmen der Kulturnacht, die „Aktion Pferdestärken“ und mehrere Kleinkunstfestivals. Auch<br />
für Musikliebhaber hat der <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> einiges zu bieten. Zahlreiche Open Air<br />
Veranstaltungen und Konzerte unterschiedlichster Musikrichtungen gilt es zu erleben. Die<br />
Kunstfreunde kommen ebenfalls nicht zu kurz. Das Kloster Gravenhorst, die Villa Hecking<br />
oder das Kloster Bentlage laden zu ungewöhnlichen und wechselnden Ausstellungen ein 3 .<br />
Bekannt ist der <strong>Kreis</strong> vor allem für seine guten und vielen Radfahr- und Wanderwege.<br />
Zahlreiche Touristen zieht dies in den <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong>. Zu diesem Kulturbereich gibt es<br />
zahlreiche Angebote, wie die 100-Schlösser-Route, den Ems-Radweg und die<br />
Naturgenussroute. Zum Wandern sind die alten und neuen Wege im Tecklenburger Land<br />
geradezu ideal 4 .<br />
1 Vgl. http://www.kreis-steinfurt.de, Statistiken (Zugriff: 21.09.07, 21:15 Uhr)<br />
2 Vgl. ebenda, Bus und Bahn (Zugriff: 21.09.07, 21:15 Uhr)<br />
3 Vgl. <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong>, der Landrat, Stabsstelle Landrat (Hrsg.): Münsterland - Veranstaltungen im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong>, Juni<br />
2007, S. 2<br />
4 Vgl. ebenda<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
40 Schwerpunkt Absatzwirtschaft
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Sekundärerhebung Freizeit und Gesundheit<br />
Das kulturelle Angebot wird durch die nachstehende Tabelle verdeutlicht 5 :<br />
Einrichtung Anzahl im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
öffentliche Bibliotheken 59<br />
Museen 25<br />
Theater 4<br />
Tierparks, Wildgehege, Vogelparks 5<br />
Kinos, Kino-Center 7<br />
Freichlichtbühnen 2<br />
Erholungs- und Wandergebiete 41<br />
2. 3. Angebote für <strong>Jugend</strong>liche<br />
Bei der Recherche nach Angeboten für <strong>Jugend</strong>liche und junge Erwachsene im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Steinfurt</strong> sind wir immer wieder auf Probleme gestoßen. Wir erhielten durch Frau<br />
Stockmeier, der <strong>Jugend</strong>pflegerin des <strong>Kreis</strong>es, die Information, dass es vor einigen Jahren<br />
eine Auflistung der Freizeitmöglichkeiten gegeben habe, dass dieses Informationsheft aber<br />
aufgrund des ständig erweiternden Angebotes eliminiert worden sei. Es gibt derzeit<br />
lediglich eine überregionale Plattform auf www.meinestadt.de, wo man sich Informationen<br />
zu der jeweiligen Stadt beschaffen kann. Auf dieser Plattform haben regionale<br />
Unternehmen wie Schwimmbäder, Discotheken, Kartbahnen etc. die Möglichkeit, für sich<br />
zu werben und das Unternehmen bekannt zu machen. Allerdings ist kein Unternehmen<br />
verpflichtet, sich auf dieser Seite einzutragen, und so erhält man auch hier keine<br />
umfassenden Angaben.<br />
In dem Gespräch mit Frau Stockmeier hat sie uns von einer Internetseite mit der Adresse<br />
www.whee.de berichtet. Diese Seite wird von der Stephan Daratha & Partner GbR aus<br />
<strong>Steinfurt</strong> gepflegt. Unter dem Namen „whee.de project partyportal“ können <strong>Jugend</strong>liche<br />
sich online über regionale Partys, Locations, Bands und noch vieles mehr informieren oder<br />
auch mit Freunden chatten und in einem Kummerkasten ihre Sorgen loswerden. Auf der<br />
Seite gibt es zusätzlich eine Suchmaschine für Freizeitmöglichkeiten. Durch die Auswahl<br />
eines Ortes im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> werden die vorhandenen Bowling- und Kegelbahnen, Kinos<br />
und Theater, Schwimmbäder und die Kategorie Sonstiges, wo beispielsweise <strong>Jugend</strong>treffs<br />
gelistet sind, angezeigt 6 .<br />
5 Vgl. http://www.<strong>Kreis</strong>-<strong>Steinfurt</strong>.de, Statistiken (Zugriff: 21.09.07, 22:00 Uhr)<br />
6 Vgl. http://www.whee.de (Zugriff: 22.09.07, 15:00 Uhr)<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
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Berufskolleg<br />
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Sekundärerhebung Freizeit und Gesundheit<br />
Ebenfalls brachte uns Frau Stockmeier die <strong>Jugend</strong>arbeit des <strong>Kreis</strong>es näher. Es gibt ein<br />
flächendeckendes Netz von <strong>Jugend</strong>zentren, die von pädagogischen Fachkräften betreut<br />
werden. Je nach Standort und Größe sind diese unterschiedlich mit PCs, Billardtischen,<br />
Cafés etc. ausgestattet. Die Zentren erreichen jedoch nicht alle <strong>Jugend</strong>lichen, denn, so<br />
machte uns Frau Stockmeier auf die Problematik aufmerksam, hat beispielsweise eine<br />
Gruppe von <strong>Jugend</strong>lichen ein <strong>Jugend</strong>zentrum für sich entdeckt, wird dieses Zentrum von<br />
anderen Cliquen gemieden, da sie den Kontakt meiden wollen. Außerdem werden<br />
unterschiedliche Aktionen, wie Ferienfreizeiten oder Konzerte, von diversen<br />
Vereinen/Einrichtungen angeboten. Der <strong>Kreis</strong> ist ständig bemüht, das Vorhandensein von<br />
solchen Einrichtungen an die <strong>Jugend</strong> heranzutragen. Nach dem Stand von 2005 nutzen<br />
28.865 Kinder und <strong>Jugend</strong>liche die Einrichtungen oder Angebote. Das sind 44,5% der<br />
Altersgruppe. 3.462 davon sind Stammbesucher in den Zentren 7 .<br />
7 Vgl. <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> <strong>Jugend</strong>amt (Hrsg.): Strukturdaten 2005, Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung in der<br />
Offenen Kinder- und <strong>Jugend</strong>arbeit -Strukturdatenbericht- , 2005, S. 3<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
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Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
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Sekundärerhebung Freizeit und Gesundheit<br />
Folgende Liste, die auch auf der Homepage des <strong>Kreis</strong>es einzusehen ist, erfasst alle<br />
Einrichtungen des <strong>Kreis</strong>es für <strong>Jugend</strong>liche 8 .<br />
Anzahl Plätze<br />
Kinder- und <strong>Jugend</strong>heime 15 631<br />
Internate 2 300<br />
Kindergärten/Tagesstätten<br />
für Kinder<br />
217 14.457<br />
Sonderkindergärten 7 160<br />
<strong>Jugend</strong>herbergen 3 199<br />
<strong>Jugend</strong>bildungsstätten 3 148<br />
Schullandheim 1 43<br />
Familienbildungsstätten 4<br />
regionale Schulberatungsstellen 1<br />
Erziehungsberatungsstellen 5<br />
<strong>Jugend</strong>schutzstellen 1<br />
geförderte <strong>Jugend</strong>freizeitstätten 85<br />
Des Weiteren verfügt der <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> über 40 Sportvereine mit ca. 11.000 Mitgliedern.<br />
Hier können über 40 verschiedene Sportarten ausgeübt werden. Die Angebotspalette reicht<br />
von traditionellen Sportarten wie Fußball, Handball und Volleyball bis hin zur Montgolfiade<br />
(Heißluftballon-Treffen), dem Junioren-Weltcup im Fechten, dem internationalen<br />
Marathonlauf oder dem Fahrradstraßenrennen 9 .<br />
3. Freizeit<br />
3. 1. Freizeitverhalten der <strong>Jugend</strong>lichen<br />
Die Shell <strong>Jugend</strong>studie hat in ihrer aktuellsten Auflage die häufigsten<br />
Freizeitbeschäftigungen von <strong>Jugend</strong>lichen ermittelt. Dabei gibt es, im Vergleich zu 2002,<br />
bemerkenswerte Unterschiede. Technikbezogenen Aktivitäten, wie DVD´s oder die<br />
Internetnutzung, gewinnen immer mehr an Beliebtheit und nehmen tendenziell zu 10 . Über<br />
die neuen Medien können sich <strong>Jugend</strong>liche besser als Ihre Eltern Informationen und<br />
8 Vgl. http://www.kreis-steinfurt.de, Statistiken (Zugriff: 21.09.07, 22:00 Uhr)<br />
9 Vgl. http://www.steinfurt.com/content/sport/content.html (Zugriff: 27.09.07, 21:15 Uhr)<br />
10 Vgl. Shell Deutschland Holding (Hrsg.): Anja Lagness u. a.: 15. Shell <strong>Jugend</strong>studie 2006, <strong>Jugend</strong> 2006, Frankfurt am<br />
Main, September 2006, S. Fischer Verlag GmbH, Kap. 2.3.1, S. 77<br />
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Sekundärerhebung Freizeit und Gesundheit<br />
Impulse für Ihre Freizeitgestaltung holen. Dieses Verhalten nimmt u. a. Einfluss auf ihre<br />
Persönlichkeitsentwicklung, die im Gegensatz zu den Einflüssen aus dem Elternhaus oder<br />
aus der Schule stehen kann.<br />
Allerdings zeigt sich lt. Shell Studie deutlich, das die soziale Herkunft den Ausschlag für<br />
das Freizeitverhalten gibt. <strong>Jugend</strong>liche aus den oberen Sozialschichten beschäftigen sich<br />
in Ihrer Freizeit häufig mit Lesen und künstlerischen oder kreativen Aktivitäten. <strong>Jugend</strong>liche<br />
aus sozial benachteiligten Familien hingegen verbringen ihre Freizeit überwiegend mit<br />
Computerspielen und Fernsehen 11 .<br />
3. 2. Finanzierung der Freizeitgestaltung<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Finanzierung der Freizeitgestaltung, denn um im<br />
Freundeskreis und in der Freizeit Spaß zu haben, kostet die <strong>Jugend</strong> immer mehr Geld.<br />
Derzeit üben lt. Shell Studie 33% der <strong>Jugend</strong>lichen einen Nebenjob aus. Zwei Drittel dieser<br />
<strong>Jugend</strong>lichen sind Studenten, doch auch die Zahl der Auszubildenden mit Nebenjob ist von<br />
19% (2002) auf 23% gestiegen. Auffällig ist zudem, dass <strong>Jugend</strong>liche deutlich mehr Zeit für<br />
Nebenjobs aufwenden als noch im Jahre 2002 12 .<br />
4. Problemstellung<br />
Wie schon unter 1.3. beschrieben stießen wir bei der Sekundärerhebung zu diesem Thema<br />
auf das Problem, dass es keine Gesamtübersicht über die Freizeitmöglichkeiten im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Steinfurt</strong> gibt. Durch einige Internetrecherchen, Gespräche mit Frau Stockmeier und durch<br />
Prospekte konnten wir dennoch eine Vielzahl von Aktivitäten auflisten, die im <strong>Kreis</strong><br />
ausgeübt werden können. Eine vollständige Übersicht ist dies aber leider nicht.<br />
Ein zweites Problem war genau wie bei dem Thema „Beruf und Bildung“ die Klassifizierung<br />
der sozialen Schichtzugehörigkeit. Genaueres dazu lesen Sie auf S. 25 - 32,<br />
Sekundärerhebung Beruf und Bildung.<br />
11 Vgl. Shell Deutschland Holding (Hrsg.): Anja Lagness u. a.: 15. Shell <strong>Jugend</strong>studie 2006, <strong>Jugend</strong> 2006, Frankfurt am<br />
Main, September 2006, S. Fischer Verlag GmbH, Kap. 2.3.1, S. 77 - 80<br />
12 Vgl. ebenda, S. 85 - 86<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
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Informationsbeschaffung Primärforschung<br />
Im Unterschied zur vorab erläuterten Sekundärforschung greift die Primärforschung<br />
nicht auf bereits vorhandenes Datenmaterial zurück, sondern man versucht den<br />
Informationsbedarf durch eigene Erhebungen oder Untersuchungen am Markt zu decken.<br />
Hierzu stehen hauptsächlich die Methoden<br />
• Befragung,<br />
• Beobachtung,<br />
• Experiment,<br />
zur Verfügung. Da wir als Methode der Primärerhebung die Befragung wählten, wollen wir<br />
die übrigen an dieser Stelle vernachlässigen.<br />
Befragung<br />
Die Befragung versteht sich als Methode der Datenermittlung, bei der unter<br />
wissenschaftlicher Zielsetzung mit planmäßigem Vorgehen Menschen durch eine Anzahl<br />
von Fragestellungen systematisch zur Abgabe von Informationen veranlasst werden sollen.<br />
Wir wählten die Form der mündlichen Befragung, da hier zum einen die Rücklaufquote im<br />
Vergleich zu anderen Formen recht hoch ist und eine Manipulation/Beeinflussung durch<br />
Dritte kaum möglich ist. Weiterhin kann beim mündlichen Interview eine große<br />
Datenmenge erhoben werden, die bei einem schriftlichen Interview eher abschreckend auf<br />
Befragte wirken könnte und zu einem geringeren Rücklauf führen würde.<br />
Weiterhin ist auch eine hohe Einflussnahme des Interviewers auf den Befragten möglich.<br />
Bei offenen Fragen oder Missverständnissen kann direkt nachgefasst oder angesetzt<br />
werden, was eine Verfälschung oder Nichtverwendbarkeit von einzelnen Ergebnissen z.B.<br />
beim schriftlichen Interview minimiert. Hieraus resultiert auch die größere Genauigkeit und<br />
höhere Zuverlässigkeit der Durchführung verglichen mit einer schriftlichen Befragung.<br />
Bei Rückfragen oder Unklarheiten kann der Interviewer beratend zur Seite stehen, was bei<br />
einer schriftlichen Befragung nicht unmittelbar der Fall ist.<br />
Weiterhin überzeugte uns die Form der mündlichen Befragung, da diese schnell<br />
durchzuführen und für uns mit deutlich weniger Kosten verbunden ist, als z.B. der<br />
Postversand von schriftlichen Interviewbögen und die damit verbundenen Kosten für Porto<br />
und Versand oder die Telefongebühren bei einer telefonischen Befragung. Der<br />
Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die Marketing-Theorie von höheren Kosten bei<br />
gewerbsmäßiger mündlicher Befragung durch den Einsatz von lohnintensiven Interviewern<br />
ausgeht; dies kann jedoch in unserem Fall als Studierende vernachlässigt werden.<br />
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Informationsbeschaffung Primärforschung<br />
Außerdem unterstellten wir die Annahme, dass die Auskunftsbereitschaft in einem<br />
persönlichen Gespräch höher ist als das anonyme Herantreten an zu befragende Personen<br />
via Telefon.<br />
Zusätzlich hat man bei einem offenen Interview in gewissen Grenzen die Möglichkeit, den<br />
Rahmen der Befragung und die Befragungssituation (Ort, Zeit..) vorzugeben.<br />
Die Gefahr bzw. ein potentieller Nachteil der mündlichen Befragung liegt darin, dass durch<br />
den Interviewereinfluss Verzerrungsgefahren entstehen können, d.h. die Person des<br />
Interviewers sowie Ort und Zeit des Interviews führen in Abhängigkeit vom<br />
Befragungsgegenstand zu mehr oder weniger starken Auswirkungen auf den sozialen<br />
Interaktionsprozess zwischen Interviewer und der befragten Person. Hierdurch entstehen<br />
ggf. ergebnisverzerrende Verhaltensreaktionen (Abwehr, Beschönigung, Verweigerung,<br />
Falschaussage etc.) oder Anpassungsaussagen beim Befragten. Diesem soll die Schulung<br />
der Interviewer vorbeugen 1 .<br />
Genaueres hierzu lesen Sie auf S. 48.<br />
1 Vgl. Prof. Dipl.-Kfm. Olfert, Klaus (Hrsg.): Kompendium der praktischen Betriebswirtschaft, Prof. Dr. Weis, Hans<br />
Christian: Marketing, 13. überarbeitete und aktualisierte Auflage, Leipzig, 2004, Kiehl Verlag GmbH, Kap. B.<br />
Marktinformationsbeschaffung, S. 139 f.<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
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Quotenzuteilung für die Primärerhebung<br />
Für die Durchführung der Interviews haben wir im Vorfeld Quoten für die Struktur<br />
der Befragten ermittelt, um zu gewährleisten, dass die Zusammensetzung der<br />
Interviewpartner repräsentativ erfolgt.<br />
Wir haben uns dabei auf drei Altersgruppen beschränkt, da diese für uns in den Bereich<br />
„<strong>Jugend</strong>“ fallen und nur diese Gruppen für unser Projekt von Interesse sind:<br />
� 15– 17- Jährige,<br />
� 18 – 21 - Jährige und<br />
� 22 – 25 - Jährige.<br />
(je Altersgruppe ca. 33 %)<br />
Außerdem erfolgte eine Unterteilung in die Gruppen:<br />
� Auszubildende<br />
� Schüler<br />
� Studierende und<br />
� Arbeitnehmer.<br />
(Je Gruppe 25 %), da wir davon ausgehen, dass in den o. g. Altersgruppen diese Berufs-<br />
bzw. Bildungsstellungen überwiegend vorhanden und auch anzutreffen sind.<br />
Um den höheren Teil der Frauen in der Gesamtbevölkerung zu berücksichtigen, wurden<br />
� 157 männliche und<br />
� 193 weibliche <strong>Jugend</strong>liche<br />
interviewt, d. h.<br />
� 45 % männliche Personen und<br />
� 55 % weibliche Personen.<br />
Um die o. g. Quoten zu erfüllen, mussten wir von den insgesamt 399 geführten<br />
Interviews 49 eliminieren und kommen somit auf eine Gesamtzahl von 350<br />
Interviews, die von uns ausgewertet worden sind.<br />
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Schulung der Interviewer<br />
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Die Schulung der Interviewer im Vorfeld, die möglichst homogene Ergebnisse der<br />
Befragungen gewährleisten, und die (z.B. unterschwellige) Meinungsbeeinflussung der<br />
Interviewpartner durch die Befragenden minimieren soll, sieht folgende Auflagen vor:<br />
Frage 1)<br />
Der Befragte soll dazu veranlasst werden, auch über seine augenblickliche schulische oder<br />
berufliche Situation hinaus seine beruflichen Wünsche zu äußern. Bei Bedarf muss<br />
entsprechend nachgefasst werden.<br />
Frage 5)<br />
Hier sollt auf jeden Fall (ggf. durch Nachfassen) in Erfahrung gebracht werden, zu welchem<br />
Zweck ein Nebenjob betrieben wird; also was dadurch finanziert werden soll (Die Frage<br />
zielt auf die Überprüfung der These „Nebenjobs finanzieren teure Hobbys“ ab).<br />
Frage 9) und 10)<br />
Hier muss auf jeden Fall nachgefasst werden, ob die Ausübung der sportlichen Aktivitäten<br />
und Hobbys im <strong>Kreis</strong> möglich ist, denn das gilt es mit diesen Fragen herauszufinden.<br />
Frage 14)<br />
Sofern der Interviewpartner nicht eigenständig hierauf zu sprechen kommt, was ihm so<br />
wichtig ist, dass er dies als Voraussetzung für eine spätere Familienplanung ansieht.<br />
Frage 15)<br />
Sofern der Befragte sich dazu animieren lässt, darf er gerne Träume und Perspektiven<br />
schildern.<br />
Frage 19)<br />
Hier muss nachgefragt werden, falls selbstständig keine Begründung genannt wird.<br />
Frage 21)<br />
Die Bewertungsskalen müssen deutlich erklärt werden. Die Skala eins fragt nach der<br />
allgemeinen und persönlichen Wertschätzung für die Punkte, Skala zwei klärt die Präsenz<br />
bzw. den Grad der Erfüllung im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong>. Um Missverständnisse und eventuelle<br />
Falschaussagen zu unterbinden, sollte der Interviewte explizit gefragt werden, ob er die<br />
Aufstellung versteht; ggf. muss hier Hilfestellung geleistet werden.<br />
Sofern der Befragte keine Meinung in einem Punkt hat, so mögen sie diese Punkte<br />
auslassen. (um kein Ergebnis zu verfälschen)
Den kompletten Interviewbogen finden Sie<br />
im Anhang auf Seite 114 – 117.<br />
Interviewbogen<br />
Wirtschaftsschulen<br />
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1. Gesprächseröffnungsphase<br />
Interview - Leitfaden<br />
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Bevor mit dem eigentlichen Interview begonnen wird, sind neben den erforderlichen<br />
Sach- auch Eisbrechergespräche aufzunehmen, die für den eigentlichen Befragungsablauf<br />
von psychologischer Bedeutung sind:<br />
• Dank für das Interesse.<br />
• Kurze Vorstellung der eigenen Person des Interviewers.<br />
• Vorstellung des Hintergrundes bzw. des Projektes und der Verwendung der Daten.<br />
• Begründung der Tonbandaufnahme.<br />
(Einholung des Einverständnisses des Interviewpartners)<br />
• Hinweis auf Anonymität des Interviews.<br />
• Hinweis über die Dauer des Interviews.<br />
2. Hauptteil<br />
In dem weiteren Verlauf werden die Themenkreise des Interviews behandelt:<br />
I. Beruf und Bildung<br />
• Wie ist die berufliche bzw. schulische Gegenwart?<br />
• Welche Perspektiven bestehen?<br />
• Was wird in den Beruf bzw. die Bildung investiert?<br />
II. Freizeit und Gesundheit<br />
• Welche Aktivitäten werden durchgeführt?<br />
• Welche fehlen?<br />
III. Familie<br />
• Wie könnte die Zukunft aussehen?<br />
• Wann bestehen Absichten, eine Familie zu gründen?
IV. Sonstiges<br />
Interview - Leitfaden<br />
Wirtschaftsschulen<br />
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Berufskolleg<br />
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• Wie hoch ist der Bekanntheitsgrad von Projekten des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong>?<br />
• Welche Wohnortwünsche bestehen?<br />
V. Demografische Daten<br />
• Wie ist der Anteil der männlichen und weiblichen Interviewten?<br />
• Wie sind die Altersgruppen aufgeteilt?<br />
• Wie hoch ist der Anteil der Interviewpartner, die gebürtig aus dem <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
kommen?<br />
• Wie hoch ist die Anzahl der Geschwister?<br />
2. Interviewabschluss<br />
In dem letzten Schritt wird durch ein kurzes nebensachliches Gespräch das Interview<br />
abgerundet und beendet.<br />
• Dank für das Gespräch<br />
• Verabschiedung<br />
Prinzipien der praktischen Anwendung<br />
Bei der praktischen Anwendung eines Interviews ist es von Bedeutung, dass die Prinzipien<br />
eingehalten werden, damit das Interview in einem einheitlichen Rahmen erfolgt. Nur so<br />
erhält man bei einer qualitativen Erhebung, die durch mehrere Personen praktiziert werden,<br />
ein aussagekräftiges und wahrheitsgemäßes Ergebnis.<br />
Es werden in dem gesamten Projektteam folgende Aspekte besprochen und diskutiert:<br />
Interviewgestaltung:<br />
� Wie sind einzelne Fragen miteinander vernetzt bzw. voneinander abhängig?<br />
� Mit welcher Frage soll welche Information preisgegeben werden?<br />
� Können sinnvolle Unterfragen im Blick auf die Hauptfragen generiert werden?<br />
� Wo muss bei einzelnen Fragen nach bestimmten Stichpunkten nachgehakt werden?<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
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Interview - Leitfaden<br />
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Wirtschaftsschulen<br />
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Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
� Die Reihenfolge der Fragen muss variabel bleiben und dem Verlauf des Gespräches<br />
angepasst werden.<br />
� Die Gesprächsdauer muss beachtet werden (max. 20 - 25 min.).<br />
Verhalten des Interviewers:<br />
� Die Sprache des Interviews sollte individuell an den Interviewpartner angepasst<br />
werden, damit sich dieser nicht überfordert fühlt und keine Missverständnisse<br />
auftreten.<br />
� Pausen sollten zugelassen werden, denn eventuell fügt der Interviewpartner von<br />
sich aus etwas hinzu. Sie werden als natürliche Phasen des Nachdenkens<br />
akzeptiert.<br />
� Gedankengänge des Interviewpartners werden nicht unterbrochen<br />
� Äußerungen werden angenommen, auch wenn sie nicht den eigenen Erwartungen<br />
entsprechen.<br />
� Aussagen des Befragten durch den Interviewer sollten nicht persönlich gewertet<br />
werden.<br />
� Nachfragen seitens des Interviewpartners sind ausdrücklich erlaubt. Dem<br />
Interviewpartner wird so Interesse am Gesagtem signalisiert<br />
� Äußerungen des Interviewpartners sollten so wiederholt werden, wie sie verstanden<br />
wurden, um das Verständnis zu überprüfen<br />
� Damit ein Interview in die Tiefe gehen kann, empfiehlt es sich, nach einiger Zeit<br />
nach persönlichen Erfahrungen des Interviewpartner zu fragen und diese zu<br />
explorieren<br />
� Fragen sollten im Kopf des Interviewers „abgespeichert“ sein, damit er nicht ständig<br />
auf das Dokument schauen und den Blickkontakt unterbrechen muss.<br />
Sonstiges:<br />
� Der Ort, an dem das Interview durchgeführt werden soll, muss ruhig sein und den<br />
Interviewpartner nicht in seiner Konzentration stören oder vom Interview ablenken
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mit beruflichem Gymnasium<br />
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Verknüpfung der Fragen aus dem Interview<br />
Fragen zu dem Thema „Beruf und Bildung“<br />
Frage 1<br />
Bei dieser Frage beziehen wir uns auf die Perspektiven der <strong>Jugend</strong>lichen im schulischen<br />
und beruflichen Bereich. Wir wollen wissen, inwiefern die jungen Erwachsenen ihre Zukunft<br />
planen und gestalten. Es ist für uns interessant, wie sicher die Befragten sind, ihr Ziel zu<br />
erreichen und ob sie ihre Zukunftswünsche im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> realisieren können.<br />
Außerdem möchten wir Gründe für ihre Entscheidungen erfahren.<br />
Frage 2<br />
Bei dieser Frage interessiert uns die Einstellung ob, und wie man die beiden Faktoren Kind<br />
und Karriere miteinander vereinbaren kann. Machen sich <strong>Jugend</strong>liche bereits Gedanken,<br />
wie der berufliche Werdegang mit ihrer <strong>Leben</strong>splanung verbunden werden kann? Wo<br />
sehen sie ihre Zukunft? Möchten sie sich eher auf eine berufliche Karriere oder auf eine<br />
Familie konzentrieren? Wir möchten vor allem herausfinden, ob nach Ansicht der Befragten<br />
die Vereinbarung von Kind und Karriere im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> möglich ist. Haben <strong>Jugend</strong>liche<br />
das Gefühl, dass sie in diesem Bereich von dem <strong>Kreis</strong> unterstützt werden/würden? Auch<br />
gilt die Annahme zu prüfen, ob sich die Bildung der Befragten auf die Einstellung zum<br />
Thema Kind und Karriere auswirkt.<br />
Verknüpfung mit Frage 7 und 8<br />
Frage 3<br />
Mit der dritten Frage versuchen wir die Bereitschaft der <strong>Jugend</strong>lichen in Bezug auf eine<br />
Arbeits- oder Ausbildungsplatzsuche herauszufinden. Wie flexibel und mobil sind sie? Es<br />
gilt außerdem festzustellen, welche weiteren Einschränkungen die Befragten bezüglich des<br />
Gehalts, der Arbeitszeiten oder der Art der Tätigkeit hinnehmen würden. Bevorzugen sie<br />
einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> oder kommt für sie auch ein Umzug<br />
in Frage?<br />
Frage 4<br />
Es sollen die positiven oder auch negativen Erfahrungen der jungen Erwachsenen bei der<br />
Ausbildungs-/ Arbeitssuche im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> festgehalten werden. Haben sie ein eher<br />
schlechtes oder gutes Bild vom <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> bezüglich dieses Themas? Es gilt zu prüfen,<br />
welche Erfahrungen hier von den Befragten oder deren Bekannten, Freunden, Verwandten<br />
gesammelt werden konnten und wie die Anforderungsprofile der Unternehmen<br />
wahrgenommen werden. Fühlen sich die <strong>Jugend</strong>lichen durch die Anforderungen<br />
überfordert oder empfinden sie diese als angemessen? Außerdem wollen wir herausfinden,<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 53
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Verknüpfung der Fragen aus dem Interview<br />
ob die Flexibilität der Befragten in diesem Zusammenhang eine Rolle spielt, ob positive<br />
oder negative Erfahrungen gemacht werden konnten.<br />
Verknüpfung mit Frage 3<br />
Frage 5<br />
Bei dieser Frage erkundigen wir uns nach der Erwerbssituation der <strong>Jugend</strong>lichen. Wir<br />
möchten herausfinden, welchen Nebenjob sie gegebenenfalls ausüben und aus welchem<br />
Hintergrund sie diese Tätigkeit ausführen. Stimmt die Annahme, dass es für die<br />
<strong>Jugend</strong>lichen immer teurer wird, ihre Freizeit zu gestalten bzw. ihre Hobbys zu finanzieren?<br />
Wir möchten zudem erfahren, wie die Angebote an Nebenjobs im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> sind und<br />
ob diese ausreichend vorhanden sind. Außerdem interessiert uns, wie viel Freizeit die<br />
Befragten für eine Nebentätigkeit opfern.<br />
Verknüpfung mit Frage 10<br />
Frage 6<br />
In Kombination mit den Fragen 7 und 8 möchten wir die soziale Schichtzugehörigkeit des<br />
Befragten klassifizieren. Wir bringen die „Schichtzugehörigkeit“ in Zusammenhang mit der<br />
Schulbildung des Befragten und deren Eltern und gehen somit nicht nach der klassischen<br />
und veralteten Methode vor, bei der die Größe des Wohnraums, das Einkommen, die<br />
Erwerbssituation, die Geschwisteranzahl etc. zugrunde gelegt werden, da wir der<br />
Standardfrage: „Wie hoch ist ihr Haushaltseinkommen?“ ausweichen wollen. Wir vermuten,<br />
dass keiner der <strong>Jugend</strong>lichen die Frage exakt beantworten kann bzw. möchte.<br />
Verknüpfung mit Frage 7 und 8<br />
Frage 7<br />
Diese Frage dient uns als Knotenpunkt für diverse Verknüpfungen mit anderen Fragen. Im<br />
Zusammenhang mit der Fragestellung nach dem Bildungsabschluss eines Elternteils<br />
wollen wir herausfinden, ob der Bildungsgang der <strong>Jugend</strong>lichen von dem Bildungsgang der<br />
Eltern abhängig ist. Haben <strong>Jugend</strong>liche, deren Eltern einen höheren Bildungsabschluss<br />
erreicht haben, ebenfalls einen höheren Bildungsabschluss oder streben diesen an?<br />
Verknüpfung mit Frage 6 und 8<br />
Frage 8<br />
Die achte Frage ist ähnlich zu werten wie Frage 7. Sie dient ebenfalls als Knotenpunkt für<br />
Verknüpfungen. Mit dieser Frage können wir die Bereitschaft von <strong>Jugend</strong>lichen, zur<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
54 Schwerpunkt Absatzwirtschaft
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Verknüpfung der Fragen aus dem Interview<br />
Weiterbildung prüfen. Streben <strong>Jugend</strong>liche mit einem eher niedrigen Bildungsabschluss<br />
mittlerweile einen höheren Abschluss an?<br />
Verknüpfung mit: Frage 7<br />
Fragen zu dem Thema „Freizeit und Gesundheit“<br />
Frage 9<br />
Mit diesen Fragen möchten wir herausfinden, wie häufig die Befragten sportlich aktiv sind.<br />
Es interessiert uns, welche Sportarten besonders oft ausgeübt werden und ob die<br />
<strong>Jugend</strong>lichen ihre sportlichen Aktivitäten im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> durchführen oder dies<br />
außerhalb des <strong>Kreis</strong>es tun. Wenn die Befragten keinen oder sehr wenig Sport treiben,<br />
möchten wir die Gründe dafür erfahren. Fehlen eventuell die passenden Angebote im<br />
<strong>Kreis</strong>? Außerdem gilt es zu prüfen, ob es einen Zusammenhang zwischen der Bildung und<br />
dem sportlichen Verhalten der Befragten gibt.<br />
Verknüpfung mit Frage 7 und 8<br />
Frage 10<br />
Bei der zehnten Frage erkundigen wir uns nach den Hobbys der <strong>Jugend</strong>lichen. Wie<br />
gestalten sie ihre Freizeit und können sie die genannten Aktivitäten im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
durchführen?<br />
Frage 11 a), b) und c)<br />
Hier wollen wir erfahren, wie häufig sich die Befragten an den Computer begeben und ob<br />
dies eines ihrer am häufigsten ausgeübten Hobbys ist. Wie oft sitzen <strong>Jugend</strong>liche davor<br />
und wie lange? Verbringen Sie einen Großteil ihrer Freizeit mit diesem Medium? Sitzen sie<br />
immer häufiger oder länger vor dem PC? Zudem wollen wir die Annahme prüfen, ob<br />
<strong>Jugend</strong>liche, die wenig Sport treiben, sich viel mit ihrem Computer beschäftigen.<br />
Verknüpfung mit Frage 9 und 10<br />
Frage 12<br />
Wir wollen herausfinden, wie die Befragten die Freizeitmöglichkeiten im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
nach Art und Menge beurteilen. Fehlt ihnen etwas Grundlegendes oder sind sie zufrieden<br />
mit den vorhandenen Angeboten? Ebenfalls soll in Erfahrung gebracht werden, ob die<br />
<strong>Jugend</strong>lichen vielleicht eigene Ideen haben, was der <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> anbieten könnte.<br />
Außerdem kann anhand dieser Frage analysiert werden, wie bekannt das Angebot an<br />
Freizeitmöglichkeiten ist. Nennen die <strong>Jugend</strong>lichen Wünsche in diesem Bereich, die schon<br />
längst erfüllt sind und nur nicht wahrgenommen werden? Besteht ein Zusammenhang,<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 55
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Verknüpfung der Fragen aus dem Interview<br />
zwischen Befragten, die wenig Sport treiben oder viel vor dem Computer sitzen, und<br />
Befragten, die angeben, dass es zu wenig Freizeitmöglichkeiten im <strong>Kreis</strong> gibt?<br />
Verknüpfung mit Frage 9, 10 und 11<br />
Frage 13<br />
Diese Frage bezieht sich auf die sozialen Netzwerke der <strong>Jugend</strong>lichen, inwiefern sie in<br />
Vereinen organisiert sind oder auch regelmäßig an Veranstaltungen teilnehmen. Kann die<br />
Annahme, dass <strong>Jugend</strong>liche die im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> leben, oft in Vereinen tätig sind, bestätigt<br />
werden?<br />
Fragen zu dem Thema „Familie“<br />
Frage 14<br />
Wir haben bei dieser Frage eine These aufgestellt, um den Befragten mit einer direkten<br />
Frage nach dem Kinderwunsch nicht zu nahe zu treten. Die Aussage der Befragten soll uns<br />
Aufschluss darüber geben, ob sie selber auch einen Kinderwunsch hegen und wie die<br />
jungen Erwachsenen heutzutage Kindern gegenüberstehen. Besonders wichtig ist es für<br />
uns zu erfahren, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, um eine Familie zu<br />
gründen, und wo sie diese gegebenenfalls gründen würden. Könnten sie sich vorstellen,<br />
mit ihrer Familie im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> zu leben? Wie geeignet sehen <strong>Jugend</strong>liche den <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Steinfurt</strong> als Wohnort für Familien mit Kindern?<br />
Frage 15<br />
Hier interessiert es uns zu erfahren, inwieweit sich <strong>Jugend</strong>liche zu dem Thema<br />
„Familienplanung“ Gedanken gemacht haben. Ab welcher Altersgruppe werden Aussagen<br />
konkreter und geplanter? Außerdem versuchen wir herauszufinden, in welchem Alter sich<br />
<strong>Jugend</strong>liche vorstellen können, später Kinder zu bekommen bzw. eine Familie zu gründen.<br />
Es gilt zu prüfen, ob sich der Wunsch nach Kindern in einen späteren <strong>Leben</strong>sabschnitt der<br />
Befragten verschiebt. Gibt es hier einen Zusammenhang zu der Bildung der Befragten?<br />
Verknüpfung mit Frage 14, 7 und 8<br />
Frage 16<br />
Wir möchten erfahren, wie viele Kinder sich <strong>Jugend</strong>liche wünschen. Auch hier wird, wie in<br />
Frage 14 nicht konkret nachgefragt, sondern es wird den Befragten zwei Meinungen zu<br />
der Anzahl von Kindern genannt, wobei er einer Meinung zustimmen konnte.<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
56 Schwerpunkt Absatzwirtschaft
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Verknüpfung der Fragen aus dem Interview<br />
Im Anschluss wollen wir herausfinden, warum er dieser Meinung zustimmt. Wir wollen nicht<br />
nur erfahren, wie viele Kinder sich die befragten Personen wünschen, sondern auch, was<br />
sie zu dieser Entscheidung bewegt. Welche Aspekte spielen hier eine Rolle? Stimmt die<br />
Annahme, dass sich junge Erwachsene <strong>heute</strong> nur noch für eine geringe Anzahl an Kindern<br />
entscheiden? Gibt es auch hier einen Zusammenhang mit der Bildung der <strong>Jugend</strong>lichen?<br />
Verknüpfung mit Frage 7, 8<br />
Frage 17<br />
Mit dieser Frage möchten wir herausfinden, wann <strong>Jugend</strong>liche beabsichtigen, ihr<br />
Elternhaus zu verlassen, bzw. wann sie ihr Elternhaus verlassen haben und welche<br />
Gründe es dafür gab. Was bewegt junge Erwachsene, zuhause wohnen zu bleiben bzw.<br />
von zu Hause auszuziehen? Wann verspüren <strong>Jugend</strong>liche den Wunsch nach<br />
Selbstständigkeit? Es gilt zu prüfen, ob <strong>Jugend</strong>liche heutzutage immer länger in ihrem<br />
Elternhaus verweilen.<br />
Frage 18<br />
Mit dieser Frage wollen wir herausfinden, ob es einen Zusammenhang zwischen der<br />
Anzahl der Geschwister und dem eigenen Wunsch nach Kindern gibt.<br />
Verknüpfung mit Frage 16<br />
Fragen zu dem Thema „Sonstiges“<br />
Frage 19<br />
Wir möchten erfahren, ob die befragten <strong>Jugend</strong>lichen in <strong>Steinfurt</strong> wohnen bleiben oder<br />
lieber woanders hinziehen wollen. Hier ist es von besonderer Bedeutung, die jeweiligen<br />
Gründe herauszufinden. Können <strong>Jugend</strong>liche sich vorstellen, erst für einige Jahre<br />
wegzuziehen und dann wieder in den <strong>Kreis</strong> zu kommen, um hier zu leben? Wie groß ist die<br />
Bindung an die Familie und Freunde im <strong>Kreis</strong>? Ist dies für die Befragten ein Grund, nicht<br />
wegzuziehen?<br />
Frage 20<br />
Sind den <strong>Jugend</strong>lichen Aktionen oder Projekte des <strong>Kreis</strong>es oder ihrer Gemeinde bekannt,<br />
bei denen es um <strong>Jugend</strong>arbeit geht, und wie empfinden sie diese? Wir möchten aufklären,<br />
inwieweit die Informationen an die <strong>Jugend</strong>lichen herangetragen werden und diese<br />
Interesse dafür zeigen.<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 57
Frage 21<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Verknüpfung der Fragen aus dem Interview<br />
Diese statistische Frage soll uns Aufschluss geben, welche Faktoren für die <strong>Jugend</strong>lichen<br />
von Bedeutung sind, im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> wohnen zu bleiben, und wie sie das Vorhandensein<br />
dieser Punkte einschätzen. Wie attraktiv ist der <strong>Kreis</strong> für die befragten <strong>Jugend</strong>lichen? Gibt<br />
es einen Zusammenhang zwischen den Befragten, die eher aus dem <strong>Kreis</strong> wegziehen<br />
würden, und den Befragten, die hier eine negative Aussage machen?<br />
Verknüpfung mit Frage 19 und 14<br />
Fragen zu dem Thema „Demografische Daten“<br />
Frage 22<br />
Hier werden die <strong>Jugend</strong>lichen in eine von drei Altersgruppen einteilt. Diese Frage dient als<br />
Knotenpunkt für die Verknüpfung mit fast allen Fragen. Wir versuchen so herauszufinden,<br />
wo es deutliche Unterschiede in den Antworten der Befragten in den unterschiedlichen<br />
Altersgruppen gibt.<br />
Verknüpfung mit Frage 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 19, 20, 21<br />
Frage 23<br />
Die <strong>Jugend</strong>lichen werden in Geschlechtsgruppen unterteilt. Auch diese Frage dient als<br />
Knotenpunkt für die Verknüpfung mit fast allen Fragen. Wie mit Frage 22 versuchen wir so<br />
herauszufinden, wo es deutliche Unterschiede in den Antworten der Befragten gibt.<br />
Verknüpfung mit Frage 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 19, 20, 21<br />
Frage 24<br />
Mit dieser Frage ermitteln wir, ob die Befragten aus dem <strong>Kreis</strong> stammen. Wenn dies nicht<br />
der Fall ist, möchten wir die Gründe für einen Zuzug erfahren und wann der <strong>Jugend</strong>liche<br />
dem <strong>Kreis</strong> hinzugezogen ist. Es gilt zu prüfen, ob es einen Zusammenhang, zwischen den<br />
Befragten gibt, die gerne im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> wohnen bleiben möchten und die gebürtig aus<br />
dem <strong>Kreis</strong> kommen.<br />
Verknüpfung mit Frage 19<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
58 Schwerpunkt Absatzwirtschaft
Exemplarisches Interview I<br />
Nachfolgend ist ein durchgeführtes Interview als Beispiel abgeführt.<br />
René*, Auszubildender im Bereich Fachinformatik, 23 Jahre alt<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
F: Welche berufliche bzw. schulische Perspektive schlagen Sie ein und können Sie<br />
diese im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> realisieren? Begründen Sie bitte kurz Ihre Antwort.<br />
A: Nach meiner Ausbildung zum Fachinformatiker möchte ich gerne eine<br />
akademische Weiterbildung in Vollzeit oder nebenberuflich in Richtung BWL<br />
machen. Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass ich mein Ziel erreichen werde,<br />
zum einen, weil ich das unbedingt möchte und zielstrebig bin, und zum anderen,<br />
weil ich gute Noten habe und ehrgeizig bin.<br />
F: Wie stehen Sie zu dem Thema „Kind und Karriere“ und lässt sich dieses im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Steinfurt</strong> miteinander vereinbaren?<br />
A: Ja, ich finde schon, dass sich beides miteinander vereinbaren lässt, aber nicht im<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong>. Ich finde, im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> ist es nicht möglich Karriere zu<br />
machen. Es fehlen die passenden Arbeitgeber und die passenden<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten. Kindertagesstätten sind meiner Meinung nach genug<br />
vorhanden. Daher ist beides, auf Kinder bezogen, sehr gut möglich. Aber wie<br />
schon gesagt, mir fehlen eindeutig die Karrieremöglichkeiten.<br />
F: Was würden Sie hinnehmen, um eine Ausbildungs-/Arbeitsstelle zu bekommen?<br />
A: Je nachdem welchen Job ich bekomme, ich würde vieles hinnehmen. Die Arbeit<br />
muss mir auf alle Fälle Spaß machen. Aber das ich weniger Gehalt bekomme, das<br />
wird eher nicht passieren, da bin ich mir ziemlich sicher. Die Arbeitgeber wissen,<br />
was ich kann und würden mich nie unter Wert bezahlen und ich würde mich auch<br />
nicht unter Wert verkaufen. Bei entsprechender Entlohnung würde ich lange und<br />
schlechte Arbeitszeiten in Kauf nehmen, allerdings bin ich nicht zur Schichtarbeit<br />
bereit.<br />
F: Konnten Sie positive oder negative Erfahrungen bei der Ausbildungs-/Arbeitssuche<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> sammeln?<br />
A: Im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> konnte ich weder negative noch positive Erfahrungen sammeln,<br />
da mein Ausbildungsplatz in Münster ist. Hier allerdings habe ich positive<br />
Erfahrungen gemacht. Nach fünf Bewerbungen und einem Assessment-Center<br />
hatte ich den Ausbildungsplatz.<br />
* Der Name wurde aus Gründen der Anonymisierung geändert, dies gilt auch für alle weiteren Namensnennungen.<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 59
Exemplarisches Interview I<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
60 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
F: Wie ist zurzeit Ihre Erwerbssituation? Haben Sie einen Nebenjob oder wollen Sie<br />
einen Nebenjob? Üben Sie diese Tätigkeiten im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> aus?<br />
A: Ich bin Auszubildender und habe zurzeit keinen Nebenjob. Ich habe auch keine<br />
Zeit für einen Nebenjob. Mit meiner Ausbildung bin ich voll und ganz ausgelastet.<br />
Darauf möchte ich mich konzentrieren, um nächstes Jahr einen guten Abschluss<br />
zu machen.<br />
F: Bitte nennen Sie den höchsten Schulabschluss eines Elternteils!<br />
A: � keinen Schulabschluss<br />
� einen einfachen Schulabschluss (Volksschule, Hauptschule)<br />
� einen mittleren Schulabschluss (mittlere Reife, Fachoberschule)<br />
� einen höheren Schulabschluss (Fachabitur, Abitur)<br />
F: Welchen Schulabschluss haben Sie bisher erreicht?<br />
A: � keinen Schulabschluss<br />
� Hauptschulabschluss<br />
� Realschulabschluss<br />
� Fachhochschulreife<br />
� Allgemeine Hochschulreife<br />
F: Welchen Abschluss streben Sie zur Zeit an?<br />
A: Den Berufsabschluss.<br />
F: Wie oft in der Woche sind Sie sportlich aktiv?<br />
A: � 0- bis 1- mal<br />
� 2- bis 3- mal<br />
� 4- mal und öfter<br />
F: Welche Sportarten betreiben Sie und sind diese im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> möglich?<br />
A: 1. Fitnessstudio im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
2. Schulsport in Münster (Berufsschule)
Exemplarisches Interview I<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
F: Nennen Sie bitte 3 Ihrer Hobbys neben dem Sport. Können Sie diese im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Steinfurt</strong> ausüben?<br />
A: 1. Schach im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
2. Freund treffen außerhalb des <strong>Kreis</strong>es, meistens in Münster<br />
3. Computer im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
F: Wie oft sitzen Sie in der Woche vor dem Computer?<br />
A: � 1- bis 2- mal<br />
� 3- bis 4- mal<br />
� häufiger als 4- mal<br />
F: Wie lange sind Sie dann jeweils vor dem Computer?<br />
A: � ca. 1 Stunde<br />
� ca. 2 bis 3 Stunden<br />
� ca. 4 bis 5 Stunden<br />
� mehr als 5 Stunden<br />
F: Sind Sie <strong>heute</strong> öfter vor dem Computer als noch vor einem Jahr?<br />
A: � Ja<br />
� Nein<br />
F: Fehlen Ihnen Freizeitmöglichkeiten im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong>?<br />
A: Freizeitmöglichkeiten fehlen mir keine, aber es sollten bessere<br />
Nahverkehrsanbindungen eingerichtet werden. Es kann nicht angehen, dass ich<br />
mit dem Bus bis Münster eine Stunde fahre und mit dem Auto nur 20 Minuten. Es<br />
gibt keine Verbindungen nach Rheine und Lengerich. Auch sonst habe ich zwar<br />
einiges an Freizeitmöglichkeiten und auch gute, aber ich komme ohne Auto<br />
nirgendwo hin.<br />
F: Bitte nennen Sie die Vereine, in denen Sie Mitglied sind oder regelmäßige<br />
Veranstaltungen, an denen Sie teilnehmen.<br />
A: Ich bin im Sport/Freizeitverein Mitglied.<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 61
Exemplarisches Interview I<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
62 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
F: „Man sollte <strong>heute</strong> keine Kinder in die Welt setzen.“ Wie stehen Sie zu dieser<br />
These?<br />
A: Ich finde, dass ist völliger Quatsch, es gibt keinen Grund dafür, keine Kinder in die<br />
Welt zu setzten. Unsere Welt ist <strong>heute</strong> besser als vor dem 2. Weltkrieg und da<br />
haben die Menschen schließlich auch Kinder bekommen. Ja sicher möchte ich<br />
auch Kinder. Meine Familie gründe ich da, wo ich einen Job habe. Wichtig ist mir<br />
ein fester und der richtige Partner und ein geregeltes Einkommen.<br />
F: Haben Sie sich schon Gedanken zur Familienplanung gemacht?<br />
A: Ja, da habe ich mir schon Gedanken zu gemacht und ich bin sicher, dass ich nicht<br />
vor 30 Kinder bekommen möchte. Zuerst einmal möchte ich mich finanziell gut<br />
absichern und dafür brauche ich einen guten Beruf, um genug Geld zu verdienen.<br />
Danach denke ich über Kinder nach und natürlich kommt das auch immer darauf<br />
an, was meine Partnerin möchte!<br />
F: Zwei junge Mütter unterhalten sich. A sagt, ein bis zwei Kinder seien die optimale<br />
Familiengröße. B meint, erst ab drei Kindern fange das Familienleben richtig an.<br />
Wem stimmen Sie eher zu und warum?<br />
A: Ich stimme B zu. Ich finde, eine große Familie gibt Kindern mehr. Sie können aus<br />
einer großen Familie viel mehr für ihr späteres <strong>Leben</strong> lernen und mitnehmen als<br />
aus einer kleinen Familie. Ich komme selbst aus einer großen Familie. Von meinen<br />
3 Geschwistern konnte ich immer viel lernen und sie von mir. Wir haben uns<br />
gegenseitig unterstützt und geholfen bei Problemen und Sorgen. Aber wir hatten<br />
auch eine Menge Spaß miteinander. Diese Dinge möchte ich meinen Kindern<br />
später auch mal mitgeben. Aber auch hier spielt meine Partnerin eine wichtige<br />
Rolle. Es kommt natürlich auch darauf an, was sie will.<br />
F: Wann beabsichtigen Sie Ihr Elternhaus zu verlassen bzw. wann haben Sie Ihr<br />
Elternhaus verlassen?<br />
A: In einem Jahr möchte ich ausziehen. Dann möchte ich mich karrieremäßig<br />
weiterbilden und hier im <strong>Kreis</strong> habe ich keine Möglichkeit dazu. Deshalb werde ich,<br />
so wie es bis jetzt aussieht, in eine Großstadt ziehen.<br />
F: Wie viele Geschwister haben Sie?<br />
A: Ich habe 3 Geschwister. Eine Schwester und zwei Brüder.
Exemplarisches Interview I<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
F: Können Sie sich vorstellen im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> wohnen zu bleiben, oder möchten Sie<br />
lieber woanders hinziehen?<br />
A: Das kann ich mir nur schwer vorstellen. Ich würde eher sagen, ich ziehe ich in die<br />
Stadt nach Münster. Da habe ich bessere Karrierechancen, mehr<br />
Freizeitmöglichkeiten und auch die Nahverkehrsanbindungen sind viel besser als<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong>.<br />
F: Kennen Sie Aktionen, Bereiche oder Projekte von Ihrem <strong>Kreis</strong> oder Ihrer<br />
Gemeinde, in denen man sich für <strong>Jugend</strong>liche engagiert?<br />
A: Ja, z.B. <strong>Jugend</strong>kolping, die Pfadfinder oder auch Messdiener.<br />
F: Sind Ihnen folgende Punkte wichtig, um im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> wohnen zu bleiben?<br />
1 = wichtig 2= weniger wichtig 3= egal<br />
A= gut vorhanden B= Wenig vorhanden C= gar nicht vorhanden<br />
1 2 3 A B C<br />
• Infrastruktur � � � � � �<br />
• öffentl. Personennahverkehr � � � � � �<br />
• Immobilienangebot � � � weiß ich nicht<br />
• schönes Ortsbild / Stadtgestaltung � � � � � �<br />
• Einkaufsmöglichkeiten � � � � � �<br />
• ärztliche Versorgung � � � � � �<br />
• Freizeit- / Sportangebote � � � � � �<br />
• Kulturangebot � � � � � �<br />
• Angebote für Kinder/<strong>Jugend</strong>liche � � � � � �<br />
• Arbeitsmöglichkeiten � � � � � �<br />
• berufl. Aufstiegsmöglichkeiten � � � � � �<br />
• Bildungsmöglichkeiten � � � � � �<br />
• Bauprämien von der Gemeinde � � � weiß ich nicht<br />
• ganztägige Kinderbetreuung � � � weiß ich nicht<br />
• Zuschüsse für Kinder von der Gemeinde � � � weiß ich nicht<br />
F: Wie alt sind Sie?<br />
A: � 15 bis 17 Jahre<br />
� 18 bis 21 Jahre<br />
� 22 bis 25 Jahre<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 63
F: Geschlecht:<br />
A: � weiblich<br />
� männlich<br />
Exemplarisches Interview I<br />
F: Kommen Sie gebürtig aus dem <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong>?<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
64 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
A: � Ja<br />
� Wenn nein, aus welchen Gründen sind Sie in den <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
gezogen?
Exemplarisches Interview II<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Nachfolgend ist ein weiteres durchgeführtes Interview als Beispiel aufgeführt.<br />
Bernd, Auszubildender zum Industriekaufmann, 19 Jahre alt<br />
F: Welche berufliche bzw. schulische Perspektive schlagen Sie ein und können Sie<br />
diese im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> realisieren? Begründen Sie bitte kurz Ihre Antwort.<br />
A: Momentan mache ich eine Ausbildung zum Industriekaufmann, und da ich ja grade<br />
erst angefangen bin, habe ich ja noch drei Jahre vor mir. Anschließend werde ich<br />
aber wohl nach Münster gehen um dort zu Studieren. Den ich habe vorher mein<br />
Fachabitur gemacht und das wollte ich auch irgendwann nutzen. Aber man weiß ja<br />
nie, vielleicht werde ich ja übernommen und wenn mir das dann noch Spaß macht,<br />
arbeite ich weiter.<br />
F: Wie stehen Sie zu dem Thema „Kind und Karriere“ und lässt sich dieses im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Steinfurt</strong> miteinander vereinbaren?<br />
A: Ich glaube wohl das es sich miteinander vereinbaren lässt, wenn man einen<br />
vernünftigen Job hat, müsste das wohl gehen. Die Stadt muss Familienfreundlich<br />
sein, damit ich dort meine Familie gründe, weil ja meine Frau später bestimmt<br />
auch arbeiten will. Und dann sind zum Beispiel Kindertagesstätten super wichtig.<br />
F: Was würden Sie hinnehmen, um eine Ausbildungs-/Arbeitsstelle zu bekommen?<br />
A: Ich würde erst einmal versuchen hier wohnen zu bleiben, damit ich auch weiter<br />
meine Hobbys ausüben kann. Zudem ist <strong>heute</strong> alles so schnelllebig, wer sagt,<br />
wenn ich für einen Job umziehe, dass ich diesen auch für ein paar Jahre sicher<br />
habe. Ich würde nur im äußersten Notfall umziehen. Beim Gehalt wäre ich nur<br />
bedingt flexibel.<br />
F: Konnten Sie positive oder negative Erfahrungen bei der Ausbildungs-/Arbeitssuche<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> sammeln?<br />
A: Ich habe durchweg positive Erfahrungen beim bewerben gesammelt, ich habe<br />
auch nur fünf schreiben müssen.<br />
Ich habe zudem von allen Firmen eine schnelle Antwort bekommen.<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 65
Exemplarisches Interview II<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
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des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
F: Wie ist zurzeit Ihre Erwerbssituation? Haben Sie einen Nebenjob oder wollen Sie<br />
einen Nebenjob? Üben Sie diese Tätigkeiten im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> aus?<br />
A: Ich bin Auszubildender und habe daher keine Zeit für einen Nebenjob. Mit meiner<br />
Ausbildung bin ich voll und ganz ausgelastet.<br />
F: Bitte nennen Sie den höchsten Schulabschluss eines Elternteils!<br />
A: � keinen Schulabschluss<br />
� einen einfachen Schulabschluss (Volksschule, Hauptschule)<br />
� einen mittleren Schulabschluss (mittlere Reife, Fachoberschule)<br />
� einen höheren Schulabschluss (Fachabitur, Abitur)<br />
F: Welchen Schulabschluss haben Sie bisher erreicht?<br />
A: � keinen Schulabschluss<br />
� Hauptschulabschluss<br />
� Realschulabschluss<br />
� Fachhochschulreife<br />
� Allgemeine Hochschulreife<br />
F: Welchen Abschluss streben Sie zur Zeit an?<br />
A: Den Berufsabschluss.<br />
F: Wie oft in der Woche sind Sie sportlich aktiv?<br />
A: � 0- bis 1- mal<br />
� 2- bis 3- mal<br />
� 4- mal und öfter<br />
F: Welche Sportarten betreiben Sie und sind diese im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> möglich?<br />
A: 1. Fußball<br />
2. Basketball
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Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
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F: Nennen Sie bitte 3 Ihrer Hobbys neben dem Sport. Können Sie diese im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Steinfurt</strong> ausüben?<br />
A: 1. Im Internet surfen<br />
2. Freund treffen<br />
3. Messdiener im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
F: Wie oft sitzen Sie in der Woche vor dem Computer?<br />
A: � 1- bis 2- mal<br />
� 3- bis 4- mal<br />
� häufiger als 4- mal<br />
F: Wie lange sind Sie dann jeweils vor dem Computer?<br />
A: � ca. 1 Stunde<br />
� ca. 2 bis 3 Stunden<br />
� ca. 4 bis 5 Stunden<br />
� mehr als 5 Stunden<br />
F: Sind Sie <strong>heute</strong> öfter vor dem Computer als noch vor einem Jahr?<br />
A: � ja<br />
� nein<br />
F: Fehlen Ihnen Freizeitmöglichkeiten im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong>?<br />
A: Mir fehlen keine Freizeitmöglichkeiten, weil ich im <strong>Kreis</strong> alles vorfinde was ich für<br />
meine Freizeit brauche. Das einzige was vielleicht ein bisschen rar vorhanden ist,<br />
sind <strong>Jugend</strong>cafes und Discotheken.<br />
F: Bitte nennen Sie die Vereine, in denen Sie Mitglied sind oder regelmäßige<br />
Veranstaltungen, an denen Sie teilnehmen.<br />
A: Ich bin im Sport/Freizeitverein und im Kirchenverein Mitglied.<br />
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Exemplarisches Interview II<br />
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Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
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F: „Man sollte <strong>heute</strong> keine Kinder in die Welt setzen.“ Wie stehen Sie zu dieser<br />
These?<br />
A: Ich finde schon, dass man Kinder in die Welt setzen sollte, zwar nicht so viele wie<br />
unsere Großeltern, aber so ein bis zwei auf jeden Fall. Und deswegen haben wir ja<br />
<strong>heute</strong> auch so Probleme mit der Rente, erst einmal werden <strong>heute</strong> alle älter und<br />
damals hat man viel mehr Kinder in die Welt gesetzt und wie sollen wir dem <strong>heute</strong><br />
noch nachkommen? Und wenn wir keine Kinder mehr auf die Welt bringen würden,<br />
dann würden zumindest wir deutschen aussterben. In Afrika z.B. haben die ja gar<br />
nicht solche Probleme, die haben genug Nachwuchs.<br />
F: Haben Sie sich schon Gedanken zur Familienplanung gemacht?<br />
A: Ich möchte im ländlichen Raum eine Familie gründen, hier ist alles viel Familiärer.<br />
Und man kennt sich hier teilweise auch ganz gut untereinander und das ist in der<br />
Großstadt nicht möglich. Und hier auf dem Land kann man besser leben bzw. Man<br />
hat mehr Platz zum <strong>Leben</strong>, als in der Großstadt, wo man meist in einer kleinen<br />
Wohnung <strong>Leben</strong> muss, weil zu wenig Häuser frei sind, oder zu teuer sind. Ich<br />
muss aber auch finanziell abgesichert sein bevor ich mit ca. 30 eine Familie<br />
gründen werde.<br />
F: Zwei junge Mütter unterhalten sich. A sagt, ein bis zwei Kinder seien die optimale<br />
Familiengröße. B meint, erst ab drei Kindern fange das Familienleben richtig an.<br />
Wem stimmen Sie eher zu und warum?<br />
A: Ich stimme B zu. Den ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass eine Familie mit<br />
drei Kindern besser ist, da ich selber auch zwei Geschwister habe. Aber das kann<br />
man auch nicht für jeden sagen, diese Meinung ist bei jedem anders.<br />
Grundsätzlich ist es erst einmal von Vorteil, wenn man ein Geschwisterchen hat,<br />
dann lernt man auch besser zu teilen und ist nicht so verwöhnt.<br />
F: Wann beabsichtigen Sie Ihr Elternhaus zu verlassen bzw. wann haben Sie Ihr<br />
Elternhaus verlassen?<br />
A: Ich wohne noch zu Hause. Man muss abwarten, was nach der Ausbildung so<br />
passiert. Entweder ich arbeite weiter, oder ich gehe Studieren. Auf jeden Fall so<br />
lange zu Hause bleiben, bis man genug Geld für was eigenes hat.<br />
F: Wie viele Geschwister haben Sie?<br />
A: Ich habe eine Schwester und ein Bruder.
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F: Können Sie sich vorstellen im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> wohnen zu bleiben, oder möchten Sie<br />
lieber woanders hinziehen?<br />
A: Eigentlich möchte ich hier wohnen bleiben, weil meine Familie und meine ganzen<br />
Kumpels auch hier sind. Zudem habe ich hier im <strong>Kreis</strong> alles was ich brauche.<br />
Aber man weiß ja nie, was noch so kommt.<br />
F: Kennen Sie Aktionen, Bereiche oder Projekte von Ihrem <strong>Kreis</strong> oder Ihrer<br />
Gemeinde, in denen man sich für <strong>Jugend</strong>liche engagiert?<br />
A: Ich kenne die KJG, die machen wohl viel für <strong>Jugend</strong>liche. Oder wir von den<br />
Messdienern, wir sammeln Geld für sozial schwache Familien in Deutschland. Und<br />
wir veranstalten auch einmal in der Woche einen Spielnachmittag, da kann jeder<br />
hinkommen der will. Man muss sich nur einmal anmelden, kostet aber kein Geld<br />
und dann kann man schon mitmachen.<br />
F: Sind Ihnen folgende Punkte wichtig, um im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> wohnen zu bleiben?<br />
1 = wichtig 2= weniger wichtig 3= egal<br />
A= gut vorhanden B= Wenig vorhanden C= gar nicht vorhanden<br />
1 2 3 A B C<br />
• Infrastruktur � � � � � �<br />
• öffentl. Personennahverkehr � � � � � �<br />
• Immobilienangebot � � � weiß ich nicht<br />
• schönes Ortsbild / Stadtgestaltung � � � � � �<br />
• Einkaufsmöglichkeiten � � � � � �<br />
• ärztliche Versorgung � � � � � �<br />
• Freizeit- / Sportangebote � � � � � �<br />
• Kulturangebot � � � � � �<br />
• Angebote für Kinder/<strong>Jugend</strong>liche � � � � � �<br />
• Arbeitsmöglichkeiten � � � � � �<br />
• berufl. Aufstiegsmöglichkeiten � � � weiß ich nicht<br />
• Bildungsmöglichkeiten � � � � � �<br />
• Bauprämien von der Gemeinde � � � weiß ich nicht<br />
• ganztägige Kinderbetreuung � � � weiß ich nicht<br />
• Zuschüsse für Kinder von der Gemeinde � � � weiß ich nicht<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
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Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 69
F: Wie alt sind Sie?<br />
A: � 15 bis 17 Jahre<br />
� 18 bis 21 Jahre<br />
� 22 bis 25 Jahre<br />
F: Geschlecht:<br />
A: � weiblich<br />
� männlich<br />
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F: Kommen Sie gebürtig aus dem <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong>?<br />
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A: � Ja<br />
� Wenn nein, aus welchen Gründen sind Sie in den <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
gezogen?
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Methodischer Ansatz zur Auswertung<br />
Im Rahmen der qualitativen Marktforschung haben wir ein strukturiertes Interview<br />
durchgeführt. Dabei hatten die Interviewer die Möglichkeit nachzufragen. Darüber hinaus<br />
enthielt das Interview Fragen mit vorgegebenen Antwortmöglichkeiten.<br />
Hieraus ergab sich eine große Menge von unstrukturierten, qualitativen Informationen,<br />
welche nun selektiert, analysiert und ausgewertet werden mussten.<br />
1. Die Auswertung der Fragen mit vorgegebenen Antwortmöglichkeiten erfolgte manuell<br />
durch ein festgelegtes Auswertungsteam. Die Nennungen des Interviewpartners bei den<br />
o. g. Fragen wurden statistisch erfasst und nach Geschlecht und Alter sortiert.<br />
2. Anders die Auswertung der Interviews. Diese fand mit der Hilfe des Programms<br />
„WinMax pro“ statt, um aus den qualitativen Aussagen quantifizierbare Ergebnisse zu<br />
erhalten.<br />
3. Nachdem die Interviews in „WinMax pro“ eingepflegt worden waren, hat das<br />
Auswertungsteam durch Durchsicht aller Interviews die für uns wichtigsten Aspekte<br />
herausgefiltert. Diese Aspekte wurden auf Mehrfachnennungen hin untersucht und als<br />
Oberbegriffe „Themengebiete“ festgelegt. Diese Oberbegriffe spiegelten aufgrund ihrer<br />
Häufigkeit in den Texten die Schwerpunkte der Auswertung wider. So konnten wir<br />
valide Aussagen, Analysen und Interpretationsmöglichkeiten erhalten.<br />
4. Gleichzeitig entwickelte das Team Fragestellungen zu den Mehrfachnennungen,<br />
woraufhin die verschriftlichten Interviewaussagen erneut untersucht und strukturiert<br />
werden mussten.<br />
5. Im Anschluss an die Umstrukturierung der Texte wurden „Codeworte“ im<br />
Auswertungsprogramm vergeben, wonach nun die zusammengefassten und<br />
strukturierten Interviewpassagen in verschiedene „Bausteine“ zerlegt wurden.<br />
6. Die bereits festgelegten Oberbegriffe „Themengebiete“ wurden innerhalb des<br />
Auswertungsteams verteilt und jeder Einzelne setzte sich intensiv mit den<br />
Auswertungskriterien und den dazu ausgefilterten Bausteinen auseinander.<br />
7. Ständiges Querlesen sämtlicher Interviewinhalte war unumgänglich, um bestehende<br />
Querverbindungen innerhalb der Interviewstrukturen aufzuzeigen. Hierbei wurden je<br />
nach Oberbegriff „Themengebiete“ wieder neue individuelle Codeworte eingesetzt, um<br />
die einzelnen Interviewbausteine weiter zu filtern.<br />
8. Im Anschluss daran erfolgte eine Analyse und Auswertung der einzelnen<br />
Textpassagen. Hierbei musste besonders auf die Verknüpfung der Fragen (S. 53 - 58)<br />
geachtet werden um brauchbare Ergebnisse zu erzielen. Die Auswertung wurde nun<br />
interpretiert, um die Ergebnisse bzw. Tendenzen darzustellen und dann in einen<br />
Vergleich zu den Auswertungen der Sekundärerhebung zu setzen.<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
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Schwerpunkt Absatzwirtschaft 71
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Strukturdiagramm der Auswertung<br />
Interviews<br />
Oberbegriffe<br />
Codeworte<br />
Baustein<br />
Codeworte Codeworte<br />
Textpassage Textpassage Textpassage<br />
Analyse der selektierten<br />
Textpassagen<br />
Interpretation<br />
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Auswertungsraster der Interviews<br />
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Aus den Interviews wurden für die Auswertung Codeworte und Codewortbäume entwickelt.<br />
Daraus wurden von der Projektgruppe folgende Klassifizierungen vorgenommen:<br />
1. Perspektive: Berufliche und Schulische Perspektiven (Frage 1)<br />
1. 1. Suchbegriffe zu dem Codewort „Perspektiven“:<br />
Schule, Meister, Studium, Ausbildung, Techniker, Abitur, Betriebswirt, Fachabi, Fachabitur,<br />
Zukunft, Perspektive, Plan, Übernahme, Arbeit, Arbeitsplatz, Arbeiten, Weiterbildung,<br />
Fortbildung, selbstständig machen, Selbstständigkeit, im <strong>Kreis</strong>, Betrieb, Firma,<br />
Unternehmen, sicher, unsicher, keine Ahnung, gute Chancen, schlechte Chancen<br />
2. Kind und Karriere (Frage 2)<br />
2. 1. Suchbegriffe zu dem Codewort „Kind und Karriere“:<br />
lässt sich vereinbaren, lässt sich nicht vereinbaren, Unterstützung, schwierig, Familie, im<br />
<strong>Kreis</strong>, Kindertagesstätte, Kita, Bekannte, Freunde, beides, nur eins, Kindergarten, Teilzeit,<br />
geht nicht, generell<br />
3. Flexibilität: Flexibilität in Bezug auf einen Ausbildungs- bzw. Arbeitsplatz (Frage 3)<br />
3. 1. Suchbegriffe zu dem Codewort „Flexibilität“:<br />
Wegziehen, Umziehen, Flexibel, andere Tätigkeit, mobil, weniger Gehalt, Überstunden,<br />
schlechte/lange Arbeitszeiten, <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong>, Großstadt, Familie, Kinder, Job, Beruf,<br />
Weiterbilden, lange Wege, Nähe, Ausland, Arbeit, Suchen, Weitersuchen<br />
4. Erfahrungen: Sammlung von Erfahrungen im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> (Frage 4)<br />
4. 1. Suchbegriffe zu dem Codewort „Erfahrungen“:<br />
Positiv, Negativ, Bewerbung, im <strong>Kreis</strong>, schlechte Noten, Anforderungen,<br />
Vitamin B, Beziehungen, Vorstellung, Einstellungstest, Arbeitsplatzsuche,<br />
Ausbildungssuche, Stellenangebote, Praktikum, Absagen, Zusage, schnell, lange,<br />
schwierig, gut, schlecht, Ausbildungsstelle, Arbeitsplatz<br />
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Schwerpunkt Absatzwirtschaft 73
5. Erwerbssituation (Frage 5)<br />
Auswertungsraster der Interviews<br />
5. 1. Suchbegriffe zu dem Codewort „Erwerbssituation“:<br />
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Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Nebenjob, sparen, Taschengeld, Führerschein, Freizeit, Spezielles, ja, nein, keine Zeit,<br />
keine Lust, nichts gefunden, Angebote, vorhanden, nicht vorhanden, Hobby, nebenbei,<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong>, außerhalb, Arbeit, manchmal, Ausbildung, finanzieren<br />
6. Freizeitmöglichkeiten: Fehlen von Freizeitmöglichkeiten im <strong>Kreis</strong> (Frage 12)<br />
6. 1. Suchbegriffe zu dem Codewort „Freizeitmöglichkeiten“:<br />
ja, nein, keine, Bedürfnisse, fehlen, nichts, zufrieden, alles, einfallen, vorhanden, wenig,<br />
weit weg, lange Wege, alt, neu, langweilig, spektakulär, Besonderes, viel<br />
7. Kinder: Wie ist die Einstellung zu Kindern (Frage 14)<br />
7. 1. Suchbegriffe zu dem Codewort „Kinder“:<br />
Quatsch, Blödsinn, stimmt nicht, keine Zeit, falsch, richtig, Rente, Zukunft, teuer, kümmern,<br />
Voraussetzungen, Familie, Finanziell, im <strong>Kreis</strong>, Unterstützung, Partner, sozial, Haus,<br />
Zeitpunkt, Umwelt, Gedanken, Erfüllung, aussterben, Wirtschaft<br />
8. Familienplanung (Frage 15)<br />
8. 1. Suchbegriffe zu dem Codewort „Familienplanung“:<br />
ja, nein, Mutter, Vater, Jahre, Alter, Kinder, keine, sozial, Voraussetzungen, später,<br />
früh, Familie, Zeit, keine Gedanken, Zeitpunkt<br />
9. Kinderwunsch: Anzahl der Kinder (Frage 16)<br />
9. 1. Suchbegriffe zu dem Codewort „Kinderwunsch“:<br />
A, B, reicht, optimal, teuer, Zeit, Belastung, finanziell, Stress, schön, Harmonie, Erfahrung,<br />
Einzelkind, 1, 2, 3, 4, Familienleben, keiner, Zuhause, Geschwister, <strong>Leben</strong>, Erfüllung
Auswertungsraster der Interviews<br />
10. Auszug: Verlassen des Elternhauses (Frage 17)<br />
10. 1. Suchbegriffe zu dem Codewort „Auszug“:<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Ausbildung, Beruf, Studium, finanziell, Gedanken, Umbau, selbstständig, Jahre,<br />
Beziehung, Zuhause, familiäre Probleme, keine Gedanken, keine Ahnung, gar nicht,<br />
ausgezogen<br />
11. Wohnort (Frage 19)<br />
11. 1. Suchbegriffe zu dem Codewort „Wohnort“:<br />
ja, nein, Großstadt, Freunde, Familie, Ausland, Studium, Sozial, <strong>Kreis</strong>, Münster, zurück,<br />
Dauer, später, ländlich, ruhig, Stress, schön, mehr los, Möglichkeiten, Arbeit, Ausbildung,<br />
Anbindungen, Wunsch, Typ<br />
12. Projekte vom <strong>Kreis</strong>: Wie bekannt sind Projekte vom <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong>? (Frage 20)<br />
12. 1. Suchbegriffe zu dem Codewort „Projekte vom <strong>Kreis</strong>“:<br />
ja, nein, Landjugend, <strong>Jugend</strong>treff, <strong>Jugend</strong>zentrum, Musik, rockt, keine, nichts, Koje, Verein,<br />
Unterstützung, Problem, Veranstaltung, <strong>Jugend</strong>liche, zu wenig, Konzert, spontan,<br />
überlegen, mehr<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
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Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 75
Auswertung und Interpretation<br />
���� Berufliche bzw. schulische Perspektiven der <strong>Jugend</strong>lichen<br />
Einstellung<br />
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Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Die Mehrheit der befragten <strong>Jugend</strong>lichen ist gegenüber ihrer beruflichen bzw. schulischen<br />
Perspektive positiv eingestellt und hat konkrete Bildungsmaßnahmen geplant. Wie wir in<br />
der vorherigen Sekundärerhebung festgestellt haben, sind sich lt. Shell <strong>Jugend</strong>studie nur<br />
10 % der dort befragten Schüler nicht sicher, ob sie ihren angestrebten Schulabschluss<br />
überhaupt erreichen werden, und die Mehrheit aller <strong>Jugend</strong>lichen ist sich allgemein eher<br />
unsicher, was dieses Thema anbelangt.<br />
Dennis, Schüler Höhere Handelsschule, 18 Jahre: „ …danach möchte ich eine Ausbildung<br />
im kaufmännischen Bereich machen. Da wir hier im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> viele große Betriebe<br />
haben, habe ich gute Chancen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen.“<br />
Realisierbarkeit<br />
Wenn es um die Realisierbarkeit der beruflichen oder schulischen Ziele geht, besteht vor<br />
allem bei den weiblichen <strong>Jugend</strong>lichen Zuversicht. Die Shell Studie hat herausgefunden,<br />
dass Frauen bessere Schulabschlüsse und somit auch bessere Voraussetzungen für einen<br />
guten Job haben als Männer. Während die Shell Studie ebenfalls anführt, dass zumeist<br />
auch Frauen einen höheren Schulabschluss anstreben, konnte dies nicht für den <strong>Kreis</strong><br />
bestätigt werden.<br />
Unsicherheit<br />
Unsicherheiten entstehen vor allem bei den Auszubildenden, bei denen noch eine<br />
Übernahme nach Bestehen der Abschlussprüfung in Frage steht. Gemäß der Shell Studie<br />
sind sich vor allem Hauptschüler unsicher, wenn die Frage der Übernahme nach einer<br />
Ausbildung im Raum steht. Auch im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> wissen viele Auszubildende nicht, ob ihr<br />
Betrieb sie übernehmen wird, hoffen dies aber. Ein Großteil hat jedoch bereits konkrete<br />
Alternativen geplant, wenn der Fall einer Übernahme nicht eintreten sollte. Die meisten<br />
Auszubildenden planen nach ihrem Abschluss eine Weiterbildung oder gar ein Studium,<br />
nur die Minderheit hat nach dem Abschluss der Berufsausbildung keine Vorstellungen<br />
entwickelt.<br />
Auch wir konnten feststellen, dass <strong>Jugend</strong>liche mit einem Hauptschulabschluss unsicher<br />
sind, im Hinblick auf die Erreichbarkeit ihrer beruflichen Wünsche und Ziele. Sehr auffällig<br />
war, dass eher die jüngeren Befragten höhere Schulabschlüsse anstreben oder gar ein<br />
Studium planen. Näheres dazu lesen Sie bei der Auswertung der Frage 22, 23, 24. Die<br />
meisten Realschüler planen das Abitur oder Fachabitur nach der Fachoberschulreife. Nach<br />
diesem Abschluss wird häufig ein Studium angestrebt. In der Sekundärerhebung haben wir<br />
herausgefunden, dass eher die älteren Befragten und die Befragten mit einem hohen
Auswertung und Interpretation<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
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<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Bildungsabschluss Sicherheiten bezüglich der Erreichung ihrer Ziele aufweisen. Anhand<br />
der von uns durchgeführten Interviews können wir allerdings festhalten, dass im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Steinfurt</strong> auch die jüngeren Altersgruppen sich sehr sicher sind, ihre Ziele zu erreichen,<br />
sowie ihren geplanten Bildungsweg zu realisieren.<br />
Allerdings spiegelt sich der Strukturwandel im sozialen Sektor schon in den Aussagen der<br />
befragten <strong>Jugend</strong>lichen wieder. So kann am Beispiel einer Schülerin gezeigt werden, dass<br />
ihre weiteren Aussichten nach einer Ausbildung zur Kinderpflegerin eher pessimistisch<br />
sind. Diese Zukunftsaussichten können in naher Zukunft auch andere Bereiche treffen<br />
(Zechensterben).<br />
Nadine, Schülerin Realschule, 16 Jahre: „Ich mache jetzt erst meine Ausbildung zur<br />
Kinderpflegerin. Ich glaube aber nicht, dass ich damit etwas erreichen kann. Es wird schon<br />
oft im Unterricht gesagt, dass man damit nichts erreichen kann. Deswegen denke ich auch,<br />
dass man auch im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> nichts erreichen kann. Das liegt daran, dass im<br />
Kindergarten keine Kinderpflegerinnen mehr arbeiten, sondern nur noch Erzieherinnen.<br />
Sogar Spielgruppen müssen jetzt Erzieher haben.“<br />
Dem hingegen haben <strong>Jugend</strong>liche mit einer kaufmännischen Ausbildung oder <strong>Jugend</strong>liche,<br />
die ihren Schwerpunkt auf Sprachen gelegt haben, eine sehr optimistische Einstellung. Wir<br />
konnten in Erfahrung bringen, dass dieser Optimismus vor allem an der Globalisierung<br />
bzw. dem steigenden „Europabewusstsein“ liegt.<br />
David, Auszubildender zum Industriekaufmann, 19 Jahre, meint, sein Ziel zu erreichen:<br />
„…mit gesundem Menschenverstand und Engagement ist das ohne Probleme möglich!“<br />
Jennifer, Auszubildende zur Einzelhandelskauffrau, 17 Jahre: „…wenn ich mit der<br />
Ausbildung fertig bin, möchte ich gerne in diesem Bereich arbeiten. Ich weiß schon jetzt,<br />
dass mich mein Betrieb übernehmen wird und deswegen brauche ich mir keine Sorgen zu<br />
machen.“<br />
� Die in dem Text erwähnten Vergleiche mit den Sekundärerhebungen zu dem Thema<br />
„Beruf und Bildung“ sind auf S. 25 - 32 genauer erläutert und zitiert.<br />
���� Vereinbarkeit von Kind und Karriere<br />
Möglichkeiten<br />
Der Großteil der jungen Generation ist der Auffassung, dass es möglich ist, den eigenen<br />
beruflichen Weg zu gehen und gleichzeitig eine Familie zu gründen. Nahezu jeder ist der<br />
Ansicht, dass das Geheimnis des Könnens im Wollen liegt. Wer beides in seiner<br />
<strong>Leben</strong>splanung berücksichtigen will, der wird auch in der Lage sein, beides zu<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
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Schwerpunkt Absatzwirtschaft 77
Auswertung und Interpretation<br />
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mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
verwirklichen, auch wenn beizeiten Abstriche gemacht werden müssen oder Prioritäten zu<br />
setzen sind. Der Schlüssel liegt in der Organisation und Planung, so sind sich die meisten<br />
Befragten sicher.<br />
Antonia, Auszubildende zur Bankkauffrau, 20 Jahre: „… ist möglich in <strong>Steinfurt</strong>, weil es ja<br />
auf dem Wege ist, kinderfreundlicher zu werden…die Infrastruktur ist gegeben und der<br />
Mittelstand blüht hier…außerdem gibt es Betriebskindergärten und Teilzeitjobs...“<br />
Dominik, Auszubildender zum Kraftfahrzeugmechatroniker, 18 Jahre: „… ich hoffe mal,<br />
dass in ein paar Jahren auch die Betriebe Möglichkeiten bieten, z.B.: Kinderbetreuung in<br />
der Arbeitsstätte.“<br />
Martin, Abiturient, 17 Jahre: „… aufgrund der Umgebung, der Struktur hier, der<br />
Bildungsmöglichkeiten…<strong>Steinfurt</strong> ist optimal…kein Dorf, aber auch keine Großstadt...“<br />
Gina, Schülerin Gymnasium, 16 Jahre: „… ist weniger eine Frage der Stadt, sondern eher<br />
eine Frage der Organisation usw. Man muss die richtige Motivation haben und flexibel<br />
sein.“<br />
Voraussetzungen<br />
Als Voraussetzung dafür, dass Familie und Beruf miteinander kombiniert werden können,<br />
sehen die Meisten eine geregelte Arbeit und eine gute finanzielle Basis an.<br />
Die Altersgruppe der 15 – 17- Jährigen hat sich mit dieser Thematik bislang kaum<br />
auseinandergesetzt. Das ließ uns darauf schließen, dass diese Überlegungen in dem Alter<br />
noch keine Rolle zu spielen scheinen.<br />
Interessant erscheint uns, dass die Mehrheit der Befragten das Angebot an<br />
Kindertagesstätten und Kindergärten als ausreichend ansehen. Lediglich Möglichkeiten der<br />
Ganztagesbetreuung lassen zu wünschen übrig, empfinden die Befragten. Auch sehen die<br />
meisten der Befragten hier die Unternehmen mehr gefordert, denn sie beklagten deren<br />
mangelnde Unterstützung dabei, Familie und Beruf „unter einen Hut“ zu bekommen. Auch<br />
die Shell Studie hat hier angeknüpft und fordert Handlungsbedarf.<br />
Die weiblichen Befragten mit höherer Bildung geben an, zunächst einmal ihre beruflichen<br />
Vorstellungen verwirklichen und später im Alter von Ende 20 bis Mitte 30 eine Familie<br />
gründen zu wollen. Ähnliches ergab auch unsere Sekundärforschung, die aussagt, dass<br />
Frauen mit höherer Bildung (akadem. Abschluss) sogar häufig kinderlos bleiben.<br />
Viele der männlichen Befragten sprechen sich für die klassische Rollenverteilung aus und<br />
sahen die Frau in der Familie als zuständig für die Erziehung. Somit zeigen die<br />
Erhebungen im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> dasselbe Ergebnis wie die Shell Studie.
Auswertung und Interpretation<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> bietet sich als Ort für eine Familiengründung insbesondere dann an,<br />
wenn berufliche Wünsche umgesetzt werden können. Für den <strong>Kreis</strong> spricht nach<br />
Auffassung der Befragten der ländliche Charakter, die Natur und das Angebot an<br />
Möglichkeiten zur Kinderbetreuung.<br />
� Die in dem Text erwähnten Vergleiche zu den Sekundärerhebungen zu dem Thema<br />
„Familie“ sind auf S. 33 - 38 genauer erläutert und zitiert.<br />
���� Mobilität und Flexibilität der jungen Erwachsenen<br />
Entbehrungen und Umzug<br />
Wir stellten fest, dass viele der befragten <strong>Jugend</strong>lichen bereit sind, weite Wege zu ihrer<br />
Ausbildungs- und Arbeitsstelle in Kauf zu nehmen. Dadurch vermeiden sie einen Wegzug<br />
aus dem <strong>Kreis</strong>, um so ihre sozialen Kontakte halten zu können, was der Mehrheit sehr<br />
wichtig ist. Dennoch sind einige der Befragte bereit, wegzuziehen. Dieses machten sie aber<br />
oft von der Höhe des Gehalts abhängig.<br />
Katharina, Abiturientin, 18 Jahre: „Ich würde schon lieber im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> bleiben, aber<br />
wenn es aussichtslos ist, hier einen Job zu bekommen, würde ich schon wegziehen.<br />
Weniger Gehalt und schlechte/längere Arbeitszeiten hätte ich auch fürs erste keine<br />
Probleme mit, würde mich dann aber weiter bewerben.“<br />
Es fällt uns besonders auf, dass es überwiegend die männlichen <strong>Jugend</strong>lichen sind, die bei<br />
der Suche nach einem guten Ausbildungs- und Arbeitsplatz schlechte bzw. lange<br />
Arbeitszeiten, eine andere Art der Tätigkeit sowie den Wegzug aus dem <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
hinnehmen würden. Jedoch finden sie sich mit Einschränkungen des Gehalts nicht ab.<br />
Maximilian, Ausbildung zum staatl. geprüften Techniker, 22 Jahre: „Ich würde schon relativ<br />
viel hinnehmen. Wenn die Stelle weiter weg wäre, würde ich mir auch ein Auto zulegen und<br />
wenn dann die Perspektiven gegeben sind, würde ich auch dort hinziehen. Jedoch würde<br />
ich dann weniger Gehalt nicht in Kauf nehmen. Bekäme ich als staatlich geprüfter<br />
Techniker vorerst keine Stelle, hätte ich auch keine Probleme vorerst wieder als<br />
Energieelektroniker zu arbeiten.“<br />
Die weiblichen Befragten möchten ungern den <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> verlassen. Damit sie dieses<br />
umgehen können, geben sie sich mit schlechten bzw. langen Arbeitszeiten, langen<br />
Anfahrtswegen und weniger Gehalt zufrieden.<br />
Antonella, Schülerin Höhere Handelsschule, 17 Jahre: „Ich würde nicht wegziehen. Außer<br />
ich würde wirklich keine Stelle bekommen. Aber falls ich hier doch eine Stelle bekommen<br />
könnte, würde ich auch weniger Gehalt in Kauf nehmen.“<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 79
Auswertung und Interpretation<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
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80 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Die Freude am Beruf ist für Frauen und Männer gleichermaßen von Bedeutung. Beide<br />
Gruppen würden auch ein geringeres Gehalt in Kauf nehmen, wenn der Beruf Spaß macht.<br />
Auffällig war gerade bei den jüngeren Befragten, dass sie glücklich sind, wenn sie eine<br />
Arbeitsstelle haben, wobei schlechte Arbeitszeiten etc. nach ihren Aussagen keine Rolle<br />
spielen. Wenn das Gefühl bestünde, dass sie von ihrem Arbeitgeber zu wenig Gehalt<br />
erhalten, würden sie sich bei anderen Firmen bewerben.<br />
Kim, Schülerin Gesamtschule, 16 Jahre: „Ich würde schon gerne hier bleiben. Ich hätte<br />
auch keine Probleme mit schlechten bzw. langen Arbeitszeiten und weniger Gehalt.<br />
Hauptsache man hat ne Arbeit, so denke ich!“<br />
Ausland<br />
Einige der Befragten erwähnten, dass sie auch auswandern würden, falls sie hier keine<br />
Stelle bekämen. Jedoch würden sie nur im Notfall ins Ausland ziehen.<br />
Familie<br />
Einige meist männliche Befragte machen das Thema von ihren <strong>Leben</strong>sumständen<br />
abhängig. So sagen sie, dass es mit einer Familie und Kindern sehr schwer wäre, weite<br />
Wege oder weniger Gehalt in Kauf zu nehmen.<br />
Bildung<br />
Wie auch in der Shell Studie belegt worden ist, ist den <strong>Jugend</strong>lichen aus dem <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Steinfurt</strong> klar, dass gute Bildungsabschlüsse sowie Mobilität und Flexibilität hinsichtlich<br />
ihres Berufslebens wichtig sind.<br />
���� Erfahrungen zur Ausbildungsplatz- /Arbeitsstellensuche im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
Die Antworten zu dieser Interviewfrage sind sehr geteilt. Auf der einen Seite bewertete rund<br />
die Hälfte der Befragten ihre Erfahrungen bei der Ausbildungs- und Arbeitsuche im <strong>Kreis</strong><br />
als positiv, der andere Teil wiederum als negativ.<br />
Negative Äußerungen<br />
Als negativ wurden vor allem die hohen Anforderungen der Unternehmen an die<br />
Ausbildungssuchenden empfunden. Konkret wurden hier Punkte wie die Forderung nach<br />
einem Führerschein und nach speziellen fachlichen Kenntnissen genannt.
Auswertung und Interpretation<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Diese Forderungen, so sagten vor allem die Befragten in den Altersgruppen 15 -17 und 18<br />
- 21, könne man kaum in einem jüngerem Alter erfüllen.<br />
Auch wurde angeführt, dass die Noten ausschlaggebend für die Unternehmen seien.<br />
Hannah, Auszubildende zur Einzelhandelskauffrau, 17 Jahre: „Es wird viel zu sehr auf die<br />
Noten geschaut, obwohl viele Unternehmen sagen, sie würden auf die Noten nicht so<br />
achten“<br />
Zudem wurde häufig die Bundesagentur für Arbeit bzw. deren Berufsberatungsfunktion<br />
kritisiert.<br />
Tom, Auszubildender zum Industriekaufmann, 21 Jahre: „Positiv kann ich sagen, dass man<br />
im Internet gut suchen kann. Negativ das Arbeitsamt. Die haben mir teilweise Sachen<br />
zugeschickt. Stellenangebote, die schon seit zwei Jahren abgelaufen waren oder die<br />
Firmen gab es gar nicht mehr. Außerdem war die Beratung schlecht. Man wir allein<br />
gelassen vom Arbeitsamt.“<br />
Befragte mit einem Hauptschul- oder Realschulabschluss äußerten, dass sie mit ihrem<br />
Bildungsabschluss keine höhere Ausbildung im kaufmännischen Bereich mehr bekommen<br />
können.<br />
Frederik, Auszubildender zum Industriekaufmann, 16 Jahre: „Die Betriebe haben<br />
heutzutage ziemlich hohe Anforderungen. Vor zwei, drei Jahren konnte man noch mit<br />
einem Realschulabschluss eine Ausbildung zum Industriekaufmann machen, mittlerweile<br />
ist dies kaum noch möglich.“<br />
Diese Einschätzungen bestätigt die Shell <strong>Jugend</strong>studie 2006. Hier wird deutlich gemacht,<br />
dass auch für nur gering geschätzte Ausbildungen, der Haupt- bzw. Realschulabschluss<br />
kaum ausreiche, um eine Ausbildungsstelle zu bekommen.<br />
Außerdem konnten wir aufzeigen, dass viele Ausbildungssuchende von den Unternehmen<br />
keine Antwort auf ihre Bewerbungen erhalten haben. Wenn doch, wurde in Absagen oft die<br />
Begründung „zu jung“ angegeben. Manche Ablehnungen erfolgten ohne Begründung.<br />
Positive Äußerungen<br />
Positiv äußerten sich die Befragten zur Ausbildungsbörse in der Tageszeitung und der<br />
Stellensuche im Internet.<br />
Viele <strong>Jugend</strong>liche berichteten von einem vorherigen Praktika in dem Unternehmen, in dem<br />
sie dann auch eine Ausbildungsstelle erhalten haben.<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
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Schwerpunkt Absatzwirtschaft 81
Auswertung und Interpretation<br />
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mit beruflichem Gymnasium<br />
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Zu den Anforderungen der Firmen sagten die Befragten, die positiv eingestellt waren, diese<br />
seien gerecht und in Ordnung. Genauer wurde gesagt, man solle sich nicht bei der<br />
Berufswahl überschätzen und den Ansprüchen und der Qualität der Firmen gerecht<br />
werden.<br />
Vorteil Vitamin B<br />
Unter den Befragten, die bereits in einem Ausbildungsverhältnis stehen, haben gerade<br />
Auszubildende im kaufmännischen Bereich nur wenige Bewerbungen geschrieben. Häufig<br />
fiel bei diesem Teil auf, dass sie ihre Ausbildungsstelle durch die Vermittlung von<br />
Bekannten oder Verwandten bekommen haben.<br />
Bildung<br />
Auch stellten wir fest, dass die Mehrheit der Befragten, die in den kaufmännischen Berufen<br />
ausgebildet wird, die Fachhochschulreife oder die Allgemeine Hochschulreife besitzt. Die<br />
Befragten in den technischen Ausbildungsberufen nannten zumeist den<br />
Realschulabschluss. Der Hauptschulabschluss wurde nur vereinzelt genannt.<br />
Letztendlich kann man sagen, durch schulische Weiterbildung oder hohe<br />
Bildungsabschlüsse erlangt man schneller einen Ausbildungsplatz. Auch spielen<br />
Beziehungen zwischen den Unternehmen und Bekannten bzw. Verwandten eine<br />
bedeutende Rolle.<br />
���� Nebenjob<br />
Laut Shell Studie haben 33 % der Befragten einen Nebenjob. 2/3 davon sind Studenten.<br />
Die Zeit, die für solche Nebenjobs geopfert wird, ist steigend.<br />
Bevor die jungen Erwachsenen in das Berufleben einsteigen, werden immer längere<br />
schulische Bildungswege von ihnen in Anspruch genommen. Um dieses finanzieren zu<br />
können, gehen viele Jungendlichen nebenbei arbeiten. Hier stellt sich die Frage, ob man<br />
dieses fördern sollte oder besser nicht? Viele <strong>Jugend</strong>liche sind auf das Geld angewiesen,<br />
z.B. die Studenten, sie müssen oft damit ihre Studiengebühren bezahlen. Doch üben sie<br />
einen Nebenjob aus, fehlt den jungen Erwachsenen diese Zeit zum Lernen und die<br />
Hausaufgaben zu machen. Das stellt ein Problem da, denn alle plädieren auf Bildung.<br />
Ein weiterer negativer Aspekt ist, dass jeder Nebenjob die ein Schüler oder Student<br />
ausübt, eine Ausbildungsstelle sein könnte. Jedoch sind sie günstiger und werden daher<br />
von den Unternehmen bevorzugt.
Auswertung und Interpretation<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Wir konnten in Erfahrung bringen, dass die Hälfte der befragten <strong>Jugend</strong>lichen aus dem<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> einen Nebenjob ausübt. Die andere Hälfte benötigt keinen Nebenjob oder<br />
hat keine Zeit dafür.<br />
Das meint die jüngere Altersgruppe<br />
Die 15 - 17- Jährigen bemängelten vor allem, dass das Angebot an Nebenjobs für ihre<br />
Altersgruppe nicht ausreichend sei. Häufig würde ein Nebenjob abgelehnt, da man einfach<br />
zu jung sei. Der Nebenjob finanziert dieser Altersgruppe Freizeitmöglichkeiten sowie in<br />
vielen Fällen das Sparen für den eigenen Führerschein, einen Roller oder ein Auto.<br />
Teilweise wird bereits Geld für ein Studium gespart. Die Vertreter dieser Altersgruppe<br />
verteilen Zeitungen, betreuen Kinder und erteilen Nachhilfe.<br />
Sebastian, Schüler Hauptschule, 15 Jahre: „Ich habe keinen Nebenjob, bin jedoch auf der<br />
Suche. Ich habe leider zwei Absagen bekommen. Die Angebote für Schüler fehlen total. Ich<br />
benötige das Geld für einen Bassverstärker, da Musik mein Hobby ist“<br />
Das meint die ältere Altersgruppe<br />
Die 18 - 20- Jährigen finden das Angebot an Nebenjobs ausreichend. Wenn man sich um<br />
einen Nebenjob bemühe, bekomme man auch einen, meinen einige <strong>Jugend</strong>liche. Ein<br />
Nebenjob, bei dem man 8 bis 16 Stunden pro Woche tätig sein könne, sei allerdings<br />
schwieriger zu finden. Die <strong>Jugend</strong>lichen dieser Altersgruppe arbeiten nebenbei um sich<br />
Freizeitmöglichkeiten, das Studium oder ein Auto zu finanzieren aber auch, um ihr<br />
Selbstständigkeitsgefühl zu steigern. Die meist genannten Nebenjobs sind hier Kellnern,<br />
Pizzataxi fahren, Aushilfstätigkeiten in Büros oder Werkstätten. Einige engagieren sich<br />
gegen eine geringe Vergütung als Trainer in Sportvereinen.<br />
Nina, Auszubildende zur Industriekauffrau, 20 Jahre: „Ich habe keinen Nebenjob. Dafür<br />
habe ich einfach keine Zeit. Aber einen zu bekommen ist gar kein Problem hier im <strong>Kreis</strong>.“<br />
� Die in dem Text erwähnten Vergleiche zu den Sekundärerhebungen zu dem Thema<br />
„Freizeit“ sind auf S. 39 - 44 genauer erläutert und zitiert.<br />
���� Schulabschlüsse<br />
Orientierung an dem Bildungsabschluss der Eltern<br />
Alle befragten Personen haben mindestens denselben Schulabschluss wie ihre Eltern,<br />
wenn nicht sogar einen höheren. Besitzen die Eltern einen hohen Schulabschluss, haben<br />
ihre Kinder einen gleichwertigen. In den wenigsten Fällen hatten die Kinder einen<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 83
Auswertung und Interpretation<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
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Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
niedrigeren Schulabschluss als ihre Eltern. Auch die Shell <strong>Jugend</strong>studie belegt, dass der<br />
Bildungsgrad der Kinder vom Bildungsgrad der Eltern abhängig ist.<br />
Das Bildungsniveau steigt<br />
Besonders fiel auf, dass die <strong>Jugend</strong>lichen im Alter von 15 bis 18 Jahren häufiger höhere<br />
Bildungsabschlüsse anstreben. Dies konnten wir ebenfalls in unserer Sekundärerhebung<br />
feststellen. Hier sprach man von einer „Bildungsexpansion“. Es wurde ausgesagt, dass<br />
viele der jüngeren Generation ihr Abitur und danach eine Ausbildung und/oder ein Studium<br />
anstreben. Daraus ergeben sich wiederum längere Ausbildungszeiten. Eine (finanzielle)<br />
Abhängigkeit der <strong>Jugend</strong>lichen von ihren Eltern wird dadurch verlängert. Hier gelangen wir<br />
ebenfalls zu einer Übereinstimmung mit der Shell Studie. Durch diese Erkenntnisse<br />
kommen wir zu dem Resultat, dass das Bildungsniveau im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> steigt.<br />
� Die in dem Text erwähnten Vergleiche zu den Sekundärerhebungen zu dem Thema<br />
„Beruf und Bildung“ sind auf S. 25 - 32 genauer erläutert und zitiert.<br />
���� Sportliche Aktivität<br />
Häufigkeit<br />
Bei unserer Befragung haben wir festgestellt, dass <strong>Jugend</strong>liche und junge Erwachsene im<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> in ihrer Freizeit viel Sport treiben. Männer betreiben mehr Sport als Frauen.<br />
Bei Frauen wird die Betätigung hier geringer, je älter sie werden.<br />
Sind es bei den 15 – 17- Jährigen noch 72 %, die zwei oder mehrmals in der Woche Sport<br />
treiben, so sind es bei den 22 – 25- Jährigen nur noch 37 %. Bei den Männern hingegen ist<br />
dieser Wert eigentlich in allen Altersgruppen auf einem hohen Niveau (79 % - 84 %).<br />
Wir haben in Erfahrung bringen können, dass der Bildungsabschluss hier eine große Rolle<br />
spielt. Je höher der Bildungsstand der Befragten und deren Eltern ist, umso höher ist auch<br />
die Bereitschaft Sport zu treiben.<br />
Ist der Schulabschluss in beiden Fällen ein einfacher Abschluss, so sind es 47 %, die kein<br />
oder nur ein Mal pro Woche Sport treiben. Von denen begründen 63 % der weiblichen<br />
<strong>Jugend</strong>lichen es damit, dass sie keine Lust haben Sport zu treiben. Der Schulsport, der 1mal<br />
die Woche stattfindet, reicht 25 % aus. Nur 12 % haben keine Zeit, um sportliche<br />
Aktivitäten nachzugehen.<br />
Bei den männlichen jungen Erwachsenen sind es nur 45 %, die keine Lust haben Sport zu<br />
treiben. Denn 55 % der Befragten nehmen 1-mal pro Woche am Schulsport teil, was ihnen<br />
völlig ausreicht.
Auswertung und Interpretation<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Haben die Befragte und deren Eltern wiederum einen höheren Bildungsabschluss, sind 45<br />
% dieser Personen 4-mal oder häufiger in der Woche sportlich aktiv.<br />
15 - 17 Jahre männlich<br />
16%<br />
32% 0 - 1 mal<br />
29%<br />
50%<br />
52%<br />
18 -21 Jahre männlich<br />
50%<br />
21%<br />
22 - 25 Jahre männlich<br />
17%<br />
33%<br />
2 - 3 mal<br />
4 mal und<br />
öfter<br />
0 - 1 mal<br />
2 - 3 mal<br />
4 mal und<br />
öfter<br />
0 - 1 mal<br />
2 - 3 mal<br />
4 mal und<br />
öfter<br />
22%<br />
32%<br />
18%<br />
50%<br />
50%<br />
15 - 17 Jahre weiblich<br />
28%<br />
18 -21 Jahre weiblich<br />
32%<br />
22 - 25 Jahre weiblich<br />
5%<br />
63%<br />
0 - 1 mal<br />
2 - 3 mal<br />
4 mal und<br />
öfter<br />
0 - 1 mal<br />
2 - 3 mal<br />
4 mal und<br />
öfter<br />
0 - 1 mal<br />
2 - 3 mal<br />
4 mal und<br />
öfter<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
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Schwerpunkt Absatzwirtschaft 85
Favorisierte Sportarten<br />
Auswertung und Interpretation<br />
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Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Die häufigsten Sportarten, die auch zu 98 % im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> ausgeübt werden, sind bei<br />
den einzelnen Geschlechtern natürlich unterschiedlich. Bei den Frauen stehen an erster<br />
Stelle das Jogging mit 38 % und der Besuch des Fitness-Studios mit 31 % an zweiter<br />
Stelle. Bei den Männern führt traditionell der Fußball mit 55 %. Danach folgen das Jogging<br />
(18 %) und das Fitness-Studio (16 %).<br />
Häufigkeit der Nennung<br />
38<br />
15 - 25 Jahre weiblich<br />
31<br />
17 16 15<br />
Joggen<br />
Fitnesstudio<br />
Fahrrad fahren<br />
Schwimmen<br />
Tanzen<br />
Häufigkeit der Nennung<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
15 - 25 Jahre männlich<br />
55<br />
18 16<br />
1<br />
10<br />
8<br />
Fußball<br />
Joggen<br />
Fitnesstudio<br />
Schw immen<br />
Tennis
���� Freizeit / Hobbys<br />
Favorisierte Hobbys<br />
Auswertung und Interpretation<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Natürlich haben wir neben dem Sport auch nach den sonstigen Hobbys der <strong>Jugend</strong>lichen<br />
gefragt. Wir konnten dabei feststellen, dass „Freunde treffen“ bei fast allen Gruppen an<br />
erster Stelle steht. Lediglich bei den 22 - 25- Jährigen weiblichen Personen steht Lesen an<br />
erster Stelle. Gerade bei den weiblichen Befragten gibt es immer einen klaren Spitzenreiter<br />
der favorisierten Hobbys. Bei der Häufigkeit der nachfolgenden genannten Aktivitäten, die<br />
gerne von den weiblichen <strong>Jugend</strong>lichen ausgeübt werden, gibt es kaum unterschiede.<br />
Während bei den männlichen Personen immer der Computer an zweiter Stelle stand,<br />
hörten Frauen Musik oder gehen gerne auf Partys.<br />
Häufigkeit der Nennung<br />
68<br />
15 - 17 Jahre weiblich<br />
21 19 17 17<br />
���� Trend des Computers<br />
Freunde treffen<br />
Musik<br />
Party`s<br />
Einkaufen<br />
Computer<br />
Der Computer wird von 25 % der weiblichen Befragten gar nicht genutzt. 65 % hingegen<br />
nutzen das Medium Computer noch mehr als vor einem Jahr. Ungefähr ein Drittel dieser<br />
Personengruppe verbringt mehr als vier Tage in der Woche vor dem Computer, wobei die<br />
Nutzungsdauer überwiegend jeweils ca. 1 Stunde beträgt.<br />
Bei den männlichen befragten Personen sind es nur 8 %, die den PC nicht nutzen. Zwei<br />
Drittel der Befragten sitzen häufiger als vier Tage in der Woche und dann überwiegend ca.<br />
2 bis 3 Stunden vor dem Computer. Hier ergab sich allerdings, dass 60 % dieser Gruppe<br />
nicht häufiger vor dem PC sitzen, als noch vor einem Jahr.<br />
Gerade bei den weiblichen Befragten, wo ein relativ hoher Anteil privat gar keinen PC<br />
nutzt, fällt auf, dass in dieser Gruppe auch vermehrt kein Sport getrieben wird. Wie dieser<br />
Häufigkeit der Nennung<br />
41<br />
15 - 17 Jahre männlich<br />
29<br />
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Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 87<br />
19<br />
13<br />
7<br />
Freunde treffen<br />
Computer<br />
Party`s<br />
Musik<br />
lesen
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<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
unerwartete Zusammenhang zu werten ist, lässt sich nur erahnen. Wahrscheinlich<br />
verbringen die weiblichen <strong>Jugend</strong>lichen eher Zeit mit anderen Hobbys.<br />
Die männlichen Befragten sitzen wiederum mehr vor dem PC, treiben allgemein aber auch<br />
mehr Sport.<br />
Man kann also für den <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> nicht verallgemeinern, dass die <strong>Jugend</strong>lichen, die<br />
ihren Computer besonders häufig in Anspruch nehmen, sich besonders wenig sportlich<br />
betätigen. Eher im Gegenteil, wie wir bei den jungen Männern feststellen konnten.<br />
Ein Zusammenhang zwischen dem Fehlen von Freizeitmöglichkeiten und dem häufigen<br />
Nutzen eines Computers besteht nicht. Wir können also nicht davon ausgehen, dass die<br />
Befragten, die viel Zeit vor dem PC verbringen, dies aus dem Grund tun, weil ihnen das<br />
Angebot an anderen Möglichkeiten fehlt.<br />
���� Vorhandensein von Freizeitaktivitäten im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
Mängelempfinden<br />
Auffällig erschien uns hier, dass 3/4 der Befragten kein Mängelempfinden hatten und mit<br />
dem Angebot zufrieden waren. Nur ein geringer Teil forderte mehr Angebote, konnte aber<br />
oft nicht konkretisieren, um was es sich dabei handeln solle.<br />
Benedikt, Auszubildender zum Einzelhandelskaufmann, 18 Jahre: „Mir fehlt soweit nichts.<br />
Da könnte ich jetzt gar nichts sagen. Meine Bereiche sind voll abgedeckt.“<br />
In der Altersgruppe der weiblichen 15 – 17- Jährigen wurden verstärkt Rufe nach einer<br />
Disco oder Bowlingbahn laut. Die männlichen Befragten im Alter von 15-bis 17-Jahren<br />
bemängelten zu wenige Sportmöglichkeiten (Halfpipes/Skatepark) und forderten<br />
Musikfestivals, eine Bowlingbahn oder gar einen Freizeitpark.<br />
Durch unsere Sekundärerhebung erhielten wir Aufschluss über zahlreiche Open-Air-<br />
Veranstaltungen und Konzerte, die jedes Jahr im <strong>Kreis</strong> stattfinden. Hier könnte man ggf.<br />
ansetzen und prüfen, ob deren Termine nicht ausreichend kommuniziert werden oder ob<br />
das Angebot nicht der Zielgruppe der <strong>Jugend</strong>lichen entspricht.<br />
Die Gruppe der 18 - 21- Jährigen bemängelte unabhängig vom Geschlecht die<br />
Möglichkeiten der Wochenendgestaltung und wünschte sich mehr oder bessere<br />
Möglichkeiten zum Feiern, Freunde treffen und Tanzen.<br />
Alex, Auszubildender zum Bürokaufmann, 19 Jahre: „Die Discotheken sind alle etwas<br />
weiter weg von uns, aber auf den <strong>Kreis</strong> bezogen sind sie doch vorhanden…ist halt nur<br />
schwierig dorthin zu kommen. Ansonsten bin ich zufrieden.“
Auswertung und Interpretation<br />
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In den Augen der <strong>Jugend</strong>lichen lässt auch das Angebot an Kinos zu wünschen übrig.<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> verfügt jedoch über 7 Kinos, wie die Sekundärerhebung aufdeckte.<br />
Die jungen Leute von 22 – 25 Jahren kritisierten bestimmte Angebote durch den<br />
öffentlichen Nahverkehr nicht erreichen zu können als die Menge und Qualität der Angebot<br />
an sich. Hier wurde oft angeführt, dass in Münster manches geboten werde, was im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Steinfurt</strong> nicht vorhanden sei. Nach Münster könne man allerdings mit den ÖPNV nur mit<br />
Schwierigkeiten kommen.<br />
Sabrina, Auszubildende zur Bankkauffrau, 25 Jahre: „Es gibt hier genug Möglichkeiten, die<br />
sind dann aber auch teilweise weiter weg... und die Möglichkeiten dorthin zu kommen, mit<br />
Bus oder Bahn sind doch eher eingeschränkt. Es fahren nicht immer Züge oder Busse<br />
dahin, wo man hin will. Hier im <strong>Kreis</strong> ist ansonsten alles vorhanden und meine Bedürfnisse<br />
sind soweit abgedeckt.“<br />
Ebenso wurden hier fehlende Partys am Wochenende im <strong>Kreis</strong> genannt und <strong>Jugend</strong>treffs<br />
gewünscht.<br />
Interessant ist hierbei, dass der <strong>Kreis</strong> angibt, es gebe genug Treffs (15) und das Problem<br />
sei eher, dass wenn eine Gruppe einen Treff für sich beanspruche, die Nutzung durch<br />
weitere <strong>Jugend</strong>liche eher zu Streitigkeiten oder Besitzansprüchen führe.<br />
Die Vertreter aller Altersgruppen wünschten sich eine Bowlingbahn.<br />
� Die in dem Text erwähnten Vergleiche zu den Sekundärerhebungen zu dem Thema<br />
„Freizeit“ sind auf S. 39 - 44 genauer erläutert und zitiert.<br />
���� Vereine / Vereinsleben<br />
Die meisten der befragten jungen Erwachsenen zwischen 15 – 25 Jahren sind in<br />
Sportvereinen aktiv und das mit großem Abstand vor allen anderen genannten<br />
Vereinsarten. Hier ist zu erkennen, dass die Befragten, wenn sie sportlich aktiv sind, dies in<br />
einem Verein sind. An zweiter Stelle steht bei den Frauen meist ein kirchlicher Verein und<br />
bei den männlichen Befragten der Schützenverein.<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 89
Häufigkeit der Nennung<br />
Häufigkeit der Nennung<br />
Häufigkeit der Nennung<br />
44<br />
15 - 17 Jahre weiblich<br />
Auswertung und Interpretation<br />
11<br />
Sport / Freizeit kirchlicher<br />
Verein<br />
25<br />
18 - 21 Jahre weiblich<br />
10<br />
Sport / Freizeit kirchlicher<br />
Verein<br />
4<br />
22 - 25 Jahre weiblich<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
90 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
8<br />
Schützenverein<br />
4<br />
Musikverein<br />
1 1<br />
Sport / Freizeit Schützenverein Partei<br />
Häufigkeit der Nennung<br />
Häufigkeit der Nennung<br />
Häufigkeit der Nennung<br />
42<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
15 - 17 Jahre männlich<br />
13<br />
Sport / Freizeit Schützenverein kirchlicher<br />
Verein<br />
18 - 21 Jahre männlich<br />
30<br />
9<br />
7 6<br />
Sport / Freizeit Schützenverein kirchlicher<br />
Verein<br />
7<br />
22 - 25 Jahre männlich<br />
4<br />
Sport / Freizeit Schützenverein Kegelverein<br />
1
���� Kinderwunsch<br />
Persönliche Meinung und Beweggründe<br />
Auswertung und Interpretation<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Die von uns aufgestellte These wurde von den Befragten oft als falsch dargestellt.<br />
- Altersgruppe 15 – 17 Jahre<br />
Warum die These falsch ist, begründeten die männlichen 15 - 17- jährigen <strong>Jugend</strong>lichen<br />
mit dem Aussterben von Deutschland. Dass Kinder auch wichtig für die Rente sind, waren<br />
sich die männlichen Befragten auch einig.<br />
Patrick, Auszubildender im Bereich Gestaltung, 17 Jahre: „Ich finde Kinder sehr toll und sie<br />
sind unsere Zukunft und Rente.“<br />
Sandra, Auszubildende zur Bürokauffrau, 17 Jahre: „ ... sollte man schon, sonst würde man<br />
ja aussterben.“<br />
Auch die weiblichen 15 - 17- Jährigen sind der Meinung, dass Kinder glücklich machen.<br />
Auch sie behaupteten nicht anders wie die männlichen jungen Erwachsenen, dass man<br />
Kinder in die Welt setzen sollte, da die Menschheit sonst aussterben würde.<br />
- Altersgruppe 18 - 21 Jahre<br />
Die Mehrheit der 18 – 21- Jährigen stimmte der These ebenfalls nicht zu. Die männlichen<br />
Befragten sind der Meinung, wenn das soziale Umfeld in Ordnung sei, sei es kein Problem,<br />
Kinder in die Welt zu setzen. Man sollte es schon gut durchdenken und auf jeden Fall reif<br />
genug und finanziell abgesichert sein, äußerten sich viele. Hier ist auffällig, dass die 18 -<br />
21- Jährigen im Gegensatz zu den 15 - 17- Jährigen sich schon mehr Gedanken über die<br />
Familiengründung gemacht haben.<br />
Für die männlichen Befragten sind 1-2 Kinder optimal. Sie befürchten, dass sie als asozial<br />
bezeichnet werden, wenn sie mehr Kinder bekommen würden. Ihre Begründung, dass<br />
Kinder wichtig sind, weil Deutschland sonst aussterbe, ist identisch mit der der 15 - 17-<br />
Jährigen. Doch viele sind noch der Ansicht, dass die kommende Generation die sei, die<br />
unsere Wirtschaft vorantreibe und uns unterstütze.<br />
Rene, Auszubildender zum Einzelhandelskaufmann, 19 Jahre: „Irgendeiner muss doch<br />
meine Rente bezahlen!“<br />
Beinahe alle weiblichen 18 – 21- Jährigen stimmten der These ebenfalls nicht zu. Sie<br />
empfinden Kinder als positiv. Weiter behaupten sie, dass sie unsere Zukunft seien, aber<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 91
Auswertung und Interpretation<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
92 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
dass Kinder auch hohe finanzielle Ausgaben mit sich brächten. Auch hier wurde der Grund<br />
des Aussterbens und die Absicherung der Rente genannt.<br />
Die am häufigsten genannten Voraussetzungen für die weiblichen und männlichen<br />
Befragten waren ein fester Arbeitsplatz sowie ein fester Partner.<br />
- Altersgruppe 22 – 25 Jahre<br />
Die Mehrheit der 22 – 25- Jährigen sehen die Kinder als Zukunft Deutschlands und<br />
stimmen der These nicht zu. Ihre Befürchtung ist, dass ohne Kinder der<br />
„Generationenvertrag“ zusammenbrechen wird.<br />
Viele der weiblichen sowie männlichen <strong>Jugend</strong>lichen stellen es sich schön vor, später ihre<br />
Kinder aufwachsen zu sehen. Aber bevor man Kinder in die Welt setzt, muss man finanziell<br />
abgesichert sein und einen festen Beruf haben, meinte der überwiegende Teil.<br />
Die Voraussetzungen für die Familiengründung sind fast identisch mit denen der 18 - 21-<br />
Jährigen. Ausreichende Bildungseinrichtungen sowie Unterbringungsmöglichkeiten für<br />
Kinder wurden mehrmals genannt.<br />
Die männlichen 22 - 25- Jährigen bei dieser Altersgruppe sind der Meinung, dass wenn<br />
man mehr als ein Kind haben möchte, man ein geregeltes Einkommen sowie<br />
Familienverhältnis haben sollte. Hier ist ebenfalls auffallend, dass sich die ältere<br />
Altersgruppe schon mehr Gedanken zur Familienplanung gemacht hat als die 15 - 17-<br />
Jährigen.<br />
Nikolas, angehender staatlich geprüfter Techniker, 22 Jahre: „Die These ist sehr gewagt,<br />
da das System dann zusammenfällt. Ich finde es verantwortungslos, wenn die Kinder in<br />
unmöglichen Verhältnissen aufwachen müssen. Wenn man keinen Job und hohe Schulden<br />
hat und auch keine Perspektiven hat, dass es besser wird, dann finde ich es<br />
verantwortungslos Kinder in die Welt zu setzen.“<br />
Verena, Auszubildende zur Bürokauffrau, 23 Jahre: „Finde ich nicht. Eine Familie zu haben<br />
ist sehr wichtig. Ich möchte meine Familie im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> gründen, meine Kinder sollen<br />
später auf dem Land aufwachsen. Hier ist es sicherer, ruhiger und einfach schöner.<br />
Voraussetzungen: Ich müsste den richtigen Partner haben, wichtig ist auch, dass man<br />
finanzielle abgesichert ist. Man sollte nicht zu jung und auch nicht zu alt sein.“<br />
Fast einstimmig empfanden die <strong>Jugend</strong>lichen die These als falsch. Bei keiner Frage waren<br />
die Antworten so identisch wie bei dieser, denn die Schulabschlüsse sowie die<br />
Altersgruppen hatten keinen Einfluss auf die Antworten. Bei der Begründung, warum<br />
Kinder so wichtig sind, waren sich auch fast alle einig. Häufig genannte Antworten waren<br />
hier:
Auswertung und Interpretation<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Fortbestand der Menschheit und Generationenvertrag. Beinah alle Befragten nannten als<br />
Voraussetzung, Kinder in die Welt zu setzten:<br />
- finanzielle Absicherung<br />
- fester Arbeitsplatz<br />
- einen passenden Partner<br />
- Kindergärten/ Kindertagesstätte<br />
- Vorhandensein von persönlicher Reife<br />
- gute Planung und Organisation<br />
Fast jeder <strong>Jugend</strong>liche hat das Bedürfnis, später Kinder zu bekommen. Die wenigsten<br />
sagen, dass sie keine haben möchten, und nur ein kleiner Teil sagt, dass sie sich noch<br />
keine Gedanken dazu gemacht haben. Dieses spiegelt sich auch in der Shell <strong>Jugend</strong>studie<br />
wieder. Dort hat die Mehrheit der Befragten zwischen 15 – 25- Jährigen einen<br />
Kinderwunsch. Es sind auch dort nur wenige, die keine Familie gründen möchten.<br />
Kinderbetreuung<br />
Die Vermutung der Shell <strong>Jugend</strong>studie, dass junge Erwachsene ihre Entscheidung, ob sie<br />
eine Familie gründen möchten, davon abhängig machen, ob genügende Kindergärten<br />
sowie Kindertagesstätte und Bildungseinrichtungen für Kinder und <strong>Jugend</strong>lichen zur<br />
Verfügung stehen, wurde bei den älteren Altersgruppen der <strong>Jugend</strong>lichen aus dem <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Steinfurt</strong> bestätigt. Sie haben sich über die Familiengründung schon Gedanken gemacht.<br />
Finanzielle Unterstützung für junge Familien<br />
Eine Minderheit der männlichen Befragten stimmte der These jedoch zu. Sie begründeten<br />
dies damit, dass Kinder viel geboten bekommen möchten. Man müsse sich einfach gut<br />
überlegen, ob man sich Kinder finanziell leisten könne. Einige erwähnten, dass mehr<br />
finanzielle Unterstützung vom Staat sinnvoll und vorteilhaft wäre.<br />
Angst - Kinderwunsch<br />
Ebenfalls stimmten auch einige der weiblichen <strong>Jugend</strong>lichen der These zu. Sie<br />
begründeten ihre Aussage damit, dass es Kinder zurzeit schwer hätten. Es gibt wenige<br />
Ausbildungs- und Arbeitsplätze. Auch der Klimawandel wurde als weiterer Punkt genannt.<br />
Ort der Familiengründung<br />
Zu diesem Thema wurde häufig berichtet, dass die <strong>Jugend</strong>lichen ihre Familie im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Steinfurt</strong> gründen möchten. Der <strong>Kreis</strong> wird als sicher, kinderfreundlich und ruhig<br />
angesehen. Einzelne meinten, dass im <strong>Kreis</strong> gute Voraussetzungen für eine<br />
Familiengründung gegeben seien. Man könne die Kinder gut in Kindergärten sowie<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 93
Auswertung und Interpretation<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
94 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Kindertagesstätten unterbringen und ausreichende Bildungsmöglichkeiten seien auch<br />
vorhanden.<br />
Cora, schulische Ausbildung zur Europaassistentin, 18 Jahre: „Finde ich nicht. Sagen zwar<br />
viele. Ich möchte meine Familie im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> gründen, es ist hier besser für ein Kind,<br />
ländlicher und es ist sicherer! Voraussetzungen, ja, genügend Kindergärten und Schulen.“<br />
Stefan, Auszubildender zum Industriemechaniker, 20 Jahre: „Die These ist falsch. Man hat<br />
zwar viel Verantwortung, sollte aber auf jeden Fall Kinder bekommen. Ein Kind ist ein<br />
Geschenk. Ich werde meine Familie hier im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> gründen, wenn ich die<br />
finanzielle Sicherheit habe.“<br />
���� Familienplanung<br />
Planung einer Familie<br />
Die Mehrheit möchte Kinder! Dies steht für die Befragten fest. Nur wenige stimmten gegen<br />
Kinder oder antworteten, sie ließen diesen Bereich einfach auf sich zukommen. Nur wenige<br />
der Befragten haben sich noch keine genauen Gedanken über die Familienplanung<br />
gemacht.<br />
Hier kann man sagen, dass die in der Shell <strong>Jugend</strong>studie erfassten Meinungen für<br />
Deutschland, auch auf den <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> bezogen werden können. Die Mehrheit der 25 -<br />
30- Jährigen plant Kinder. Die meisten möchten 2- 3 Kinder bekommen.<br />
Michael, Abiturient, 20 Jahre: „Zwischen 25 – 30 Jahren möchte ich 2 – 3 Kinder<br />
bekommen. Erst ab 25 Jahren, da ich erst finanziell besser abgesichert sein möchte“<br />
Voraussetzungen für eine Familie<br />
Grundlegend lässt sich sagen, dass die Familienplanung stark von der finanziellen<br />
Situation abhängig ist. Konkreter gesagt: Die Befragten brauchen einen festen Arbeitsplatz<br />
und ein geregeltes Einkommen, um eine angemessene Erziehung und Ausbildung ihrer<br />
Kinder zu ermöglichen. Viele nannten auch den Abschluss der Schule oder Ausbildung als<br />
eine Voraussetzung für eine Familiengründung.<br />
Die allgemein vorherrschende Meinung, die jungen Erwachsenen seien nicht reif genug für<br />
Kinder, lassen sich zumindest auf Grund unserer Interviews nicht bestätigen.<br />
Erwähnenswert scheint uns auch, dass die Antworten zu diesem Thema keine<br />
Unterschiede zeigten bezüglich der Altersgruppen und dem Geschlecht.
Auswertung und Interpretation<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
� Die in dem Text erwähnten Vergleiche zu den Sekundärerhebungen zu dem Thema<br />
„Familie“ sind auf S. 33 - 38 genauer erläutert und zitiert.<br />
���� Familiengröße<br />
Alle Äußerungen zu dieser Frage sind unabhängig von der Altersgruppe, dem Geschlecht<br />
und der Bildung der Befragten. Deutlich wurde, dass fast alle Befragten so viele Kinder<br />
haben möchten, wie sie in ihrer eigenen Herkunftsfamilie erlebt haben. Aus unserer<br />
Sekundärerhebung konnten wir in Erfahrung bringen, dass sich 69% der dort Befragten<br />
zwei Kinder wünschen und 15 % ein Kind. Bei unserem Interview konnten wir ermitteln,<br />
dass kaum jemand ein Kind haben möchte, da dieses unter dem schlechten Ruf eines<br />
Einzelkindes steht. 17% der von uns befragten <strong>Jugend</strong>lichen möchten gerne 3 oder mehr<br />
Kinder.<br />
In der Sekundärerhebung wurden Unterschiede bezüglich des Geschlechts festgestellt,<br />
denn hier war der Wunsch nach mehreren Kindern bei den weiblichen Befragten größer als<br />
bei den männlichen Befragten. Für die <strong>Jugend</strong> im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> konnten wir dies nicht<br />
bestätigen.<br />
Drei Viertel sagten in unserem Interview also, dass ein bis zwei Kinder die optimale<br />
Familiengröße seien. Dabei wurden vor allem finanzielle Gründe angesprochen, da man<br />
den Kindern auch was bieten möchte. Ein bis zwei Kinder lassen sich schneller bei<br />
Bekannten, den Eltern oder den Freunden unterbringen, wenn beide Eltern berufstätig sind.<br />
Die <strong>Jugend</strong>lichen, die sich für ein bis zwei Kinder entschieden, begründeten dieses damit,<br />
dass man sich auch besser um bis zu zwei Kinder kümmern könne. Zwei Kinder seien<br />
optimal, da es auch nicht so stressig wäre wie mit drei oder mehr Kindern. Einzelkinder<br />
seien immer zu verwöhnt.<br />
Sascha, Schüler Hauptschule, 17 Jahre: „…Kinder sind voll teuer. Außerdem ist eine kleine<br />
Familie einfach schöner. Ich kenn viele Großfamilien und das finde ich nicht so schön. Da<br />
ist es immer so laut.“<br />
Yvonne, Auszubildende zur Industriekauffrau, 19 Jahre: „Ich finde ein bis zwei Kinder sind<br />
gut. Meine Vorstellung war schon immer, dass ich zwei Kinder bekomme. Ich möchte lieber<br />
zwei Kindern was Gutes bieten, als vier Kindern zu wenig.“<br />
Ein Viertel der Befragten jedoch meinten, drei bis vier Kinder seien die optimale<br />
Familiengröße. Hauptbegründung war hier, dass ab dieser Größe eine gewisse Harmonie<br />
entstehe. Zudem werde es nie langweilig. Auch die Geschwister könnten Erfahrungen<br />
austauschen. Die Interviewten, die für diese Aussage plädierten, stammen selbst aus einer<br />
Großfamilie.<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 95
Auswertung und Interpretation<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
96 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Sebastian, Auszubildender zum Einzelhandelskaufmann, 17 Jahre: „Ich habe selber 3<br />
Geschwister, mit 2 Kindern ist es langweilig – wenn bei mir zu Hause welche fehlen<br />
würden, wäre es öde. Persönlich wünsche ich mir eher mehr Kinder.“<br />
� Die in dem Text erwähnten Vergleiche zu den Sekundärerhebungen zu dem Thema<br />
„Familie“ sind auf S. 33 - 38 genauer erläutert und zitiert.<br />
� Elternhaus<br />
Wir stellten fest, dass der größere Anteil der Befragten noch mit den Eltern unter einem<br />
Dach wohnt. Gleiches ergab auch unsere Sekundärforschung: Somit gelten die nationalen<br />
Erkenntnisse ebenso für den <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong>. In einigen Fällen, insbesondere bei der<br />
Altersgruppe der 22 – 25- Jährigen, ist bereits ein Zusammenzug mit dem Partner erfolgt.<br />
Nur sehr wenige Befragten haben sich bislang keine Gedanken über einen Auszug aus<br />
ihrem Elternhaus gemacht. Diese trafen wir primär in der Altersgruppe 15-17 an.<br />
Zeitpunkt das Elternhaus zu verlassen<br />
Nahezu alle waren sich darüber einig, dass ein Auszug mit einer festen Arbeit und mit einer<br />
geregelten Finanzierung einhergehen muss. Das erkannten wir als absolute<br />
Vorraussetzung für einen Auszug aus dem eigenen Elternhaus an.<br />
Carlos, Auszubildender zum Industriemechaniker, 20 Jahre: „… Es hängt viel vom<br />
Finanziellen ab. Aber so würde ich sagen: nach meiner Ausbildung.“<br />
Peter, schulische Ausbildung zum Europaassistent, 16 Jahre: „Wenn ich berufstätig bin und<br />
mir finanziell keine Sorgen machen muss“<br />
Zusammenfassend stellen wir fest, dass ein Auszug erst mit Beendigung einer<br />
betrieblichen Ausbildung oder zwecks Aufnahme eines Studiums in einem anderen Ort in<br />
Frage kommt.<br />
Wir vermuten, dass ein längerer Verbleib im Elternhaus auch mit den längeren<br />
Ausbildungszeiten heutzutage zusammenhängt. Eine längere Abhängigkeit der Kindern<br />
von ihren Eltern bedingt durch längere Schul- uns Ausbildungszeiten hat auch die Shell<br />
Studie ergeben.<br />
Gründe das Elternhaus zu verlassen<br />
Als Gründe für einen Auszug wurden Selbstverwirklichung, d.h. das „Stehen auf eigenen<br />
Beinen“, Unabhängigkeit und Eigenständigkeit genannt.
Auswertung und Interpretation<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Nadine, Abiturientin, 19 Jahre: „Wenn ich mein Abi und meine Ausbildung fertig habe und<br />
selber Geld verdiene...“<br />
Sehr selten wurde ein Auszug wegen einer schlechten Beziehung zu den<br />
Erziehungsberechtigten genannt. Generell waren die Beziehungen der jungen Menschen<br />
zu den Eltern überwiegend sehr gut bis gut. Gleiches ergab auch die Shell Studie.<br />
� Die in dem Text erwähnten Vergleiche zu den Sekundärerhebungen zu dem<br />
Thema „Familie“ und „Beruf und Bildung“ sind auf S. 33 - 38 und S. 25 - 32<br />
genauer erläutert und zitiert.<br />
���� Geschwister<br />
Bei dieser Frage stellte sich heraus, dass der überwiegende Teil der Befragten 1 (44 %)<br />
oder 2 (33 %) Geschwister hat. Weniger als 5% der Interviewten haben mehr als 4<br />
Geschwister und 7 % sind Einzelkinder.<br />
���� Wohnort <strong>Steinfurt</strong><br />
Die Antworten zu diesem Bereich sind unabhängig von Geschlecht, Alter und Bildung. Ob<br />
die Befragten gebürtig aus dem <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> sind oder nicht beeinflussten ebenso nicht<br />
die Aussagen.<br />
Ein Viertel der Befragten möchte aus dem <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> wegziehen, weil in der Großstadt<br />
mehr geboten wird. Ist jedoch eine gute Ausbildungs- oder Arbeitsstelle im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
vorhanden, würden die Befragten hier bleiben.<br />
Dann gibt es noch ein Viertel, das von der Ausbildungs- oder Arbeitsstellensuche abhängig<br />
ist. Die Befragten würden zwar lieber im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> wohnen bleiben, doch würden die<br />
<strong>Jugend</strong>lichen woanders einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz bekommen, stände ein<br />
Wegzug außer Frage.<br />
Tanja, Schülerin Hauptschule, 17 Jahre: „Ich möchte in die Großstadt, da ist einfach mehr<br />
los!“<br />
Lars, Auszubildender zum Industriekaufmann, 17 Jahre: „Das ist abhängig davon, wo ich<br />
eine Stelle bekomme. Die ländliche Gegend hier ist natürlich schöner, aber wenn ich einen<br />
Job in der Großstadt bekomme, ziehe ich natürlich dahin.“<br />
Katja, angehende staatlich geprüfte Betriebswirtin, 22 Jahre: „Ich könnte mir es natürlich<br />
vorstellen, im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> wohnen zu bleiben, ich habe meine Familie und Freunde hier.<br />
Aber wegziehen würde ich auch, falls ich im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> keinen Job finde.“<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 97
Auswertung und Interpretation<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
98 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Jedoch die Hälfte der befragten <strong>Jugend</strong>lichen möchte definitiv im <strong>Kreis</strong> wohnen bleiben.<br />
Sie mag die ländliche Gegend und das gewohnte Umfeld. Besonders häufig wurden die<br />
Freunde und Familie als Gründe genannt.<br />
Frederick, Abiturient, 18 Jahre: „Ich würde schon lieber hier wohnen bleiben, da schöne<br />
ländliche Gegend, ich habe meine Freunde und Familie hier. Doch wenn ich nur woanders<br />
einen Job bekommen würde, dann würde ich auch wegziehen.“<br />
Viele der jungen Erwachsenen möchten zum Studium wegziehen oder ein paar Jahre in die<br />
Großstadt ziehen, um mal was anderes zu sehen, doch zur Familienplanung wieder in den<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> zurück kehren. Sie finden die Großstadt für Kinder nicht angebracht und im<br />
ländlichen Gebiet ist es für sie sicherer.<br />
���� Aktionen, Bereiche, Projekte des <strong>Kreis</strong>es für <strong>Jugend</strong>liche<br />
Bei der Frage nach Aktionen des <strong>Kreis</strong>es oder der Gemeinde für <strong>Jugend</strong>liche konnte uns<br />
der Großteil der Befragten keine Projekte nennen. Vereinzelt sind Angebote, wie<br />
<strong>Jugend</strong>treffs, <strong>Jugend</strong>zentren, Ferienfreizeit, Ausbildungsplatzbörse, „Aktion gegen<br />
Rassismus“ und Koje, genannt worden.<br />
Erwähnenswert ist auch, dass die Altersgruppe der 22 – 25- Jährigen mehr Projekte kannte<br />
als die jüngeren Befragten. Hier stellt sich die Frage, ob die Informationsbereitschaft der<br />
Altersgruppe 22 – 25 höher ist als die der Altersgruppen 15 – 21. (Denn, dass es Projekte<br />
bzw. Bereiche für <strong>Jugend</strong>liche gibt, wurde bereits in unserer Sekundärerhebung erwähnt.)<br />
Demnach könnte es auch sein, dass die <strong>Jugend</strong>lichen nicht an den Projekten interessiert<br />
sind. Vielleicht kommen auch die Informationen über Projekte bei den befragten<br />
<strong>Jugend</strong>lichen nicht an.<br />
Aktionen der Ferienfreizeit, die <strong>Jugend</strong>zentren oder gewisse Konzerte wurden uns<br />
vereinzelt von den Befragten genannt. Genau diese Bereiche wurden auch vom <strong>Kreis</strong><br />
angeführt. Der <strong>Kreis</strong> ist also bemüht, Einrichtungen oder Projekte für <strong>Jugend</strong>liche<br />
anzubieten.<br />
Jedoch waren sich einzelne Befragte sicher, dass zu wenig für <strong>Jugend</strong>liche unternommen<br />
wird und das die bestehenden Angebote nur für die Altersgruppe 12- 19 Jahre<br />
(<strong>Jugend</strong>treffs, <strong>Jugend</strong>zentrum) seien, für über 20 Jährige gebe es nichts.<br />
� Die in dem Text erwähnten Vergleiche zu den Sekundärerhebungen zu dem Thema<br />
„Freizeit“ sind auf S. 39 - 44 genauer erläutert und zitiert.
Auswertung und Interpretation<br />
���� Kriterien, um im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> wohnen zu bleiben<br />
Gewichtung der Kriterien<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Sowohl bei den weiblichen als auch bei den männlichen Befragten stellten sich fünf<br />
Kriterien heraus, die ihnen am wichtigsten sind, um sich im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> wohl zu fühlen<br />
und im <strong>Kreis</strong> wohnen zu bleiben: Einkaufsmöglichkeiten, ärztliche Versorgung,<br />
Arbeitsmöglichkeiten, berufliche Aufstiegsmöglichkeiten und Bildungsmöglichkeiten. Diese<br />
fünf Kriterien waren im Durchschnitt für 85 % der von uns Befragten die wichtigsten<br />
Merkmale. Es folgten der öffentliche Personennahverkehr sowie die Freizeit- und<br />
Sportangebote. Auch das Kulturangebot im <strong>Kreis</strong> wird von 41 % als wichtig eingeschätzt.<br />
Die weniger wichtigen Kriterien für einen Verbleib im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> sind das<br />
Kulturangebot, das Immobilienangebot, die Bauprämien von der Gemeinde und die<br />
ganztägige Kinderbetreuung sowie die Zuschüsse für Kinder.<br />
Vorhandensein der Kriterien<br />
Bei der Befragung nach dem Vorhandensein dieser Kriterien im <strong>Kreis</strong> mussten wir<br />
feststellen, dass nach Meinung der Befragten lediglich die ärztliche Versorgung (60%) und<br />
die Einkaufsmöglichkeiten (54%) vorhanden sind und mit Abstrichen die<br />
Bildungsmöglichkeiten (51%). Arbeitsmöglichkeiten und berufliche Aufstiegsmöglichkeiten<br />
wurden jedoch nur als weniger gut (55 % bzw. 45 %) bewertet. Was also fehlt, sind<br />
berufliche Einstiegs- und Aufstiegsmöglichkeiten. So urteilen zumindest die von uns<br />
befragten Personen. Freizeit- und Sportangebote sind vorhanden (53%), ebenso wie eine<br />
gute Infrastruktur (65%). Das Kulturangebot wird allerdings nur von 26 % der Befragten als<br />
gut bewerteten. Ein Großteil (52%) der Befragten konnte keine Aussage über das<br />
Vorhandensein von Kinder und Bauprämien in ihrer Gemeinde machen.<br />
���� Herkunft<br />
Nicht verwunderlich ist, dass der überwiegende Teil der Befragten auch gebürtig aus dem<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> kommt. 74 % der Frauen und 80 % der männlichen Befragten.<br />
Als Grund dafür, warum die befragten Personen in den <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> gezogen sind, wird<br />
der Wohnort der Eltern genannt. Bei den Männern (42 %) sogar noch häufiger als bei den<br />
weiblichen Befragten (40%). Auffällig ist aber der Anteil, derjenigen die wegen eines<br />
Ausbildungsplatzes in den <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> gezogen sind. Bei den männlichen Befragten liegt<br />
dieser bei 19 % und bei den Frauen bei 7 %. Also ist es allein aus beruflicher Sicht wert, in<br />
den <strong>Kreis</strong> zu ziehen.<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 99
Stärken – Schwächen - Analyse<br />
Stärken-Schwächen-Analyse<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
100 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Mit unserer Studie in Zusammenarbeit mit dem <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> (im Rahmen des<br />
<strong>Kreis</strong>entwicklungsprogramms 2020) „Zukunft 2020: <strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong>, leben <strong>morgen</strong>“ ergeben<br />
sich für den <strong>Kreis</strong> eine Reihe von Ergebnissen. Diese wollen wir mit einer „Stärken-<br />
Schwächen-Analyse“ im Folgenden voneinander abgrenzen.
Stärken<br />
Stärken – Schwächen - Analyse<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
• Den ländlichen Charakter des <strong>Kreis</strong>es bewerteten viele Befragte als ideal für die<br />
zukünftige Familienplanung.<br />
• Ein großer Vorteil des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong> (bezogen auf das Bildungsniveau) sind die<br />
vielen Bildungsmöglichkeiten. Dies bestätigte auch ein Großteil der Interviewpartner.<br />
• Positiv bewertet wurden auch die guten Verkehrsanbindungen an die Mittel- und<br />
Oberzentren des <strong>Kreis</strong>es. Viele Befragte nehmen auch Arbeitsplätze in den nahe<br />
gelegenen Mittel- und Oberzentren an, da sich die Pendelsituation derart gut gestaltet,<br />
dass eine Wohnortaufgabe im <strong>Kreis</strong> unnötig ist.<br />
• Im Vergleich zu den anderen <strong>Kreis</strong>en überzeugt der <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> durch seine<br />
niedrigen Arbeitslosenzahlen.<br />
• Der Trend zu höheren Schulabschlüssen der jungen Leute kann ebenso positiv<br />
bewertet werden.<br />
• Die <strong>Jugend</strong>lichen erkennen die Forderung der Wirtschaft nach höheren<br />
Bildungsabschlüssen, die aus den neuen Anforderungen an das Knowhow (z.B. bedingt<br />
durch die fortwährende Technisierung der Güter, die Zunahme der internationalen<br />
Arbeitsteilung usw.) entstanden sind und reagieren mit dem Streben nach<br />
höherwertigen Schulabschlüssen darauf. Dies spricht zwar nicht direkt für den <strong>Kreis</strong>,<br />
aber doch für seine Bewohner, die sich neuen Anforderungen zu stellen scheinen.<br />
Probleme<br />
• Wir stellen in unserer Erhebung fest, dass Projekte, die die <strong>Jugend</strong> als Zielgruppe<br />
haben/hatten, weitestgehend unbekannt sind. Kaum jemand ist auf Nachfrage in der<br />
Lage konkret Projekte zu benennen.<br />
• Viele der Befragten bemängeln die Einkaufsmöglichkeiten im <strong>Kreis</strong> und geben an, der<br />
klassischen Shopping Kultur nur in den Mittel- oder Oberzentren, wie Münster oder<br />
Osnabrück nachgehen zu können.<br />
• In punkto Arbeits- oder Ausbildungssuche beurteilen viele die Agentur für Arbeit in ihrer<br />
Berufsberatungsfunktion negativ.<br />
• Wir konnten erkennen, dass das Freizeitangebot für junge Menschen von diesen<br />
mehrheitlich als gut bewertet wird. In den Augen einiger Befragter stellt eher die<br />
Erreichbarkeit dieser Angebote mit öffentlichen Verkehrsmitteln speziell am<br />
Wochenende und in den Abend- oder Nachtstunden ein Problem da. Sie wünschen<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 101
Stärken – Schwächen - Analyse<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
102 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
sich eine Anpassung der zeitlichen Gestaltung von Verkehrsdienstleistungen an ihre<br />
Bedürfnisse.<br />
Gefahren<br />
• Wir stellten fest, dass aufgrund der hohen Erwartungshaltung bzw. den Anforderungen<br />
der Unternehmen, Personen mit höherer schulischer Vorbildung zunehmend auch<br />
Ausbildungsberufe ergreifen (müssen), die vor 10 – 20 Jahren noch durch Personen mit<br />
einfacher oder mittlerer Schulbildung besetzt worden sind. In Folge dessen haben<br />
Schulabgänger mit niedrigen oder mittleren Abschlüssen oftmals Probleme, eine<br />
geeignete Lehr- und Arbeitsstelle zu finden.<br />
Ein Risiko, das sich hier herauskristallisieren könnte, ist, dass geringer qualifizierte<br />
Schulabsolventen gegebenenfalls vom Ausbildungs- und Arbeitsmarkt ausgeschlossen<br />
werden könnten.<br />
• Herausgearbeitet werden konnte, dass ein mangelndes Bewusstsein der <strong>Jugend</strong>lichen<br />
für die Unterhaltsabsicherung ihrer Kinder und ggf. auch für ihre Eltern besteht. Auch<br />
über die eigene Absicherung im Alter machen sich <strong>Jugend</strong>liche zu wenig Gedanken.<br />
• Zur Finanzierung des vorher genannten Punktes ist es notwendig, dass beide<br />
Elternteile zum Haushaltseinkommen beitragen. Dieses Bewusstsein ist bei den<br />
<strong>Jugend</strong>lichen nicht genügend ausgeprägt.<br />
Chancen<br />
• Der Wunsch nach Kindern ist mehrheitlich vorhanden. Voraussetzung hierfür ist ein<br />
finanzieller Grundstein. Durch das stetige Sinken der Arbeitslosenzahlen kann<br />
gewährleistet werden, dass die Geburtenrate steigt, da eine geregelte Beschäftigung<br />
und eine damit verbundene finanzielle Absicherung für die Befragten besteht. Dies<br />
könnte dem Trend des Geburtenrückgangs entgegenwirken.<br />
• Es ist ein Trend zu höherer Bildung erkennbar. Hieraus folgt eine Erhöhung des<br />
Bildungsniveaus im <strong>Kreis</strong>. Grund hierfür sind vermutlich die hohen Bildungserwartungen<br />
der Wirtschaft. Der momentan festzustellende Fachkräftemangel wird nach jetzigen<br />
Erkenntnissen in Zukunft durch die demografische Entwicklung und dem Trend zu<br />
höherer schulischer Bildung zeitlich versetzt kompensiert werden. Das bedeutet<br />
allerdings, dass auch in die berufliche Bildung investiert werden muss. Es sind zwar alle<br />
Schulformen im <strong>Kreis</strong> vorhanden, aber mitunter nicht miteinander vernetzt.<br />
• In spätere <strong>Leben</strong>sphasen verschobene Familiengründungen der jungen Leute sind nicht<br />
etwa, wie vorherrschende Meinungen vermuten lassen, auf Unreife oder<br />
Unselbständigkeit der <strong>Jugend</strong>lichen zurückzuführen, sondern eher durch längere<br />
Ausbildungszeiten bedingt.
Schlusswort und Danksagung<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Das Projekt ist nun abgeschlossen. Sicherlich war die Zusammenarbeit nicht immer einfach<br />
und es mussten einige Konflikte ausgetragen werden, doch gerade durch die Lösung<br />
dieser Auseinandersetzungen ist jeder Einzelne in der Gruppe in seiner Sozialkompetenz<br />
gestärkt worden, die auch über die Dauer des Projektes hinaus Bestand haben wird. Da wir<br />
keinen Projektleiter ernannt haben, war jeder individuell gefordert, sich mit seinen<br />
Fähigkeiten engagiert in das Projekt einzubringen. Die dadurch geschaffene flache<br />
Hierarchie war bei vielen Problemstellungen ein großer Vorteil.<br />
Abschließend bedanken wir uns bei folgenden Personen, die unser Projekt erst möglich<br />
gemacht haben, bzw. ohne die unser Projekt sicherlich nicht den gewünschten Erfolg<br />
gehabt hätte:<br />
� Frau Hallmann vom <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong>, die uns bei der Beschaffung von Material und<br />
Informationen mit Rat und Tat zur Seite stand;<br />
� Frau Stockmeier vom <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong>, die uns immer für Fragen zum Thema <strong>Jugend</strong><br />
zur Verfügung stand;<br />
� Herr Dr. Balster, der das Projekt begleitet und uns immer wieder kritisch<br />
hinterfragt hat;<br />
� allen Mitarbeitern, insbesondere Frau Kübel von der Wirtschaftsförderungs- und<br />
Entwicklungsgesellschaft <strong>Steinfurt</strong> mbH, von der wir aufschlussreiche Statistiken zu<br />
verschiedenen Themen erhalten haben;<br />
� die Abteilung „Druckerei“ vom <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong>, die uns bei dem Layout und dem<br />
Druck der Einladungskarten und der Projektmappe wesentlich unterstützt hat;<br />
� Herr Große-Kock, unser Kommunikationslehrer, der sich die Zeit<br />
genommen hat, unsere Texte Korrektur zu lesen,<br />
� die Schulleiterrinnen und Schulleiter, die für die reibungslose Organisation gesorgt<br />
und uns die notwendigen Räume zur Verfügung gestellt haben, namentlich:<br />
- Frau Stamsen-Vogel, Realschule Lengerich,<br />
- Herr Neuhaus, Wirtschaftsschulen <strong>Steinfurt</strong> und Emsdetten,<br />
- Herr Juchem, Gesamtschule Saerbeck,<br />
- Herr Eilting, Techn. Schulen, Rheine,<br />
- Herr Kammlage, Fürstenberg-Gymnasium Recke,<br />
- Herr Krems, Anne-Frank-Realschule Ibbenbüren,<br />
- Herr Schröer, Kaufm. Schulen, Ibbenbüren,<br />
- Herr Esch, Schule der DSK Anthrazit, Ibbenbüren,<br />
- Herr Manfraß, Techn. Schulen, Ibbenbüren,<br />
- Herr Wielens, Realschule Ochtrup.<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 103
Geografie und Organisation<br />
Anhang: Der <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong>:<br />
Ausgangspunkt unserer Erhebung<br />
Allgemeines zum <strong>Kreis</strong><br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
104 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Der im Nordwesten Nordrhein-Westfalens gelegene <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> liegt zentral im Dreieck<br />
der Universitätsstädte Münster, Osnabrück und Enschede/NL. Mit einer Fläche von etwa<br />
1792 qkm ist er der zweitgrößte <strong>Kreis</strong> des Landes NRW. Von dieser Fläche werden typisch<br />
für die ländliche Struktur im Münsterland 67,7 % landwirtschaftlich genutzt; dahingegen<br />
werden nur 0,6 % betrieblich verwendet 1 .<br />
Zum <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> gehören die Städte Emsdetten, Greven, Hörstel, Horstmar, Ibbenbüren,<br />
Lengerich, Ochtrup, Rheine, <strong>Steinfurt</strong> und Tecklenburg,<br />
sowie die Gemeinden Altenberge, Hopsten, Ladbergen, Laer, Lienen, Lotte, Metelen,<br />
Mettingen, Neuenkirchen, Nordwalde, Recke, Saerbeck, Westerkappeln und Wettringen.<br />
1 Vgl. http://www.kreis-steinfurt.de, Geografische Angaben (Zugriff: 29.09.2007, 13:00 Uhr)
Anhang: Der <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
Grafik: http.//www.kreis-steinfurt.de (Zugriff: 10.10.07, 16:34 Uhr)<br />
Bevölkerung<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Am 31.12.2006 nannten 444.231 Bürger den <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> ihr Zuhause. Davon waren<br />
224.255 weiblich und 220.138 männlich, was einem prozentualen Anteil von 50,46 % zu<br />
49,54 % entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Bevölkerung um 0,04 %, bzw. 162<br />
Einwohnern zu.<br />
Diesen Angaben liegt eine Ausländerquote von 5,7 % zugrunde. Je qm <strong>Kreis</strong>fläche finden<br />
sich im Schnitt 248 Einwohner.<br />
Während in Saerbeck die Einwohnerzahl um 1,2 % zunahm, verzeichnete Horstmar einen<br />
Rückgang in gleicher Höhe.<br />
Der bundesdeutsche Trend zu einem immer höheren Durchschnittsalter der Bevölkerung<br />
macht auch vor dem <strong>Kreis</strong> nicht halt:<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 105
Anhang: Der <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
106 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Alter von Anteil in % an der Anteil in % an der Veränderung in %<br />
…bis… Bevölkerung 2001 Bevölkerung 2006<br />
0-6 Jahre 7,1 % 5,9 % -1,2 %<br />
6-14 Jahre 10,5 % 9,9 % - 0,6 %<br />
14-18 Jahre 5,1 % 5,4 % +0,3 %<br />
18-25 Jahre 7,9 % 8,4 % +0,5 %<br />
25-45 Jahre 30,7 % 28,1 % -2,6 %<br />
45-65 Jahre 23,3 % 24,4 % +1,1 %<br />
65-75 Jahre 9,1 % 10,4 % +1,3 %<br />
75 + Jahre 6,3 % 7,4 % +1,1 %<br />
Während also die Geburtenraten rückläufig sind, nimmt die Bevölkerungsstruktur in den<br />
Alterschichten ab 45 Jahren konsequent zu. Auffällig ist der hohe Einbruch bei der<br />
Altersgruppe der 25 - 45- Jährigen 2 .<br />
Gemäß den Prognosen des Exposés zur <strong>Kreis</strong>entwicklung wird dieser Trend anhalten:<br />
Während die Alterschichten 0 – 25 Jahre und 25 – 50 Jahre langsam, aber stetig nahezu<br />
parallel verlaufend um etwa jeweils 15.000 Bürger bis zum Jahre 2020 abnehmen werden,<br />
nehmen die Gruppen der 50 – 75- Jährigen und derer, die das 75te <strong>Leben</strong>sjahr bereits<br />
überschritten haben stark zu. Laut Vorhersage sollen die 50 – 75- Jährigen einen Zuwachs<br />
von etwa 32 % von 100.000 auf 150.000 verzeichnen, während die Gruppe der ältesten<br />
<strong>Steinfurt</strong>er um etwa 50 % von derzeit 20.000 auf etwa 40.000 zulegen wird. Das entspricht<br />
weitestgehend auch den Schätzwerten für Gesamt-NRW 3 .<br />
Wirtschaft<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> konnte im Jahr 2006 121.793 Beschäftigungsverhältnisse melden, was<br />
einem Plus von 3,2 % gegenüber 2005 entsprach. Diese Bewegung liegt deutlich über dem<br />
Landestrend NRW von 1,2 % Zuwachs gegenüber dem Vorjahr. Zum Vergleich: die Region<br />
Münsterland insgesamt registrierte 2006 2,5 % mehr Beschäftigte als 2005 4 .<br />
Die meisten dieser Arbeitsplätze finden sich in der Industrie mit 45.764 Beschäftigten,<br />
gefolgt von Dienstleistern mit 41.264 Beschäftigten, dem Hotel- und Gaststättengewerbe<br />
mit 33.194 Arbeitnehmern und der Land- und Forstwirtschaft mit 1.552 Mitarbeitern.<br />
Ingesamt wurden 21.481 der IHK angehörende Unternehmen gezählt 5 .<br />
2<br />
Vgl. Exposé zur <strong>Kreis</strong>entwicklung, Ausgabe 2006, S. 5 f.<br />
3<br />
Vgl. ebenda, S. 6<br />
4<br />
Vgl. Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.): Arbeitsmarktbericht des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong>, Berichtsmonat August<br />
5<br />
Vgl. www.ihk-nordwestfalen.de/volkswirtschaft_statistik/beschaeftigte.php (Zugriff: 29.09.2007, 13:48 Uhr)
Anhang: Der <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
Vorstellung Projektpartner<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Unser Projektpartner ist der <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> als Auftraggeber, genauer gesagt: das<br />
<strong>Kreis</strong>entwicklungsprogramm 2020 des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong>. Dieses Programm soll gemeinsam<br />
von der <strong>Kreis</strong>politik und der <strong>Kreis</strong>verwaltung bis zum Herbst 2007 erstellt werden und<br />
gliedert sich in die Arbeitskreise<br />
• AK Mensch und Gesellschaft<br />
• AK Bildung und Wissenschaft<br />
• AK Wirtschaft, Arbeit, Verkehr<br />
• AK Bauen und Umwelt<br />
Ziel des <strong>Kreis</strong>entwicklungsprogramms 2020 ist es, Zukunftsaufgaben strukturiert und<br />
systematisch zu bewältigen. Dabei sollen alle relevanten Aspekte Berücksichtigung finden<br />
und konkrete Projekte ausgearbeitet werden. Träger sind Bürgerschaft, Wirtschaft, Politik,<br />
Vereinen, Verbänden, Institutionen und Verwaltungen. Primärziel ist die<br />
Auseinandersetzung mit dem demografischen Bevölkerungswandel 6 .<br />
Die Kernthese lautet: "Wir werden weniger, älter und bunter." 7<br />
Das Projekt-Team um den Leiter der Stabsstelle <strong>Kreis</strong>entwicklung wurde von Landrat<br />
Kubendorff einberufen, um die Erstellung des KEP vorzubereiten und zu begleiten. Es<br />
besteht (zurzeit) aus sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der <strong>Kreis</strong>verwaltung.<br />
Nachdem das Team die Projektplanung abgeschlossen und die Arbeitsweise mit dem<br />
Landrat vereinbart hatte, entwickelten die Mitglieder das Exposé zur <strong>Kreis</strong>entwicklung,<br />
führten eine Schlüsselpersonenbefragung durch, arbeiteten deren Ergebnisse auf und<br />
bereiteten die Auftaktveranstaltung zum Beteiligungsprozess in Lengerich vor. Heute sorgt<br />
das Team dafür, dass vorhandene Diskussions- und Handlungsansätze weiterentwickelt<br />
werden. Es wird - wenn nötig - auch Projekte initiieren und weitere Akteure mobilisieren,<br />
die diese Projekte weiter entwickeln und umsetzen 8 .<br />
6<br />
Vgl. http://s195968219.online.de/kep/content/kep/main.html?jid=0o2 (Zugriff : 29.09.2007, 15:05 Uhr)<br />
7<br />
ebenda (Zugriff: 29.09.2007, 15:12 Uhr)<br />
8<br />
Vgl. ebenda (Zugriff: 29.09.2007, 15:05 Uhr)<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 107
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Anhang: Vorstellung des Studienganges<br />
Wir besuchen die Fachschule des Berufskollegs Wirtschaftsschulen des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
in <strong>Steinfurt</strong> und absolvieren ein betriebs-wirtschaftliches Fachstudium, das wir mit der<br />
Berufsbezeichnung „Staatlich geprüfte/r Betriebswirt/in“ abschließen. Dieser Studiengang<br />
vermittelt in den Fächern:<br />
� Kommunikation � Wirtschafts- und Arbeitsrecht<br />
� Wirtschaftsenglisch � Controlling<br />
� Betriebswirtschaftslehre � Wirtschaftsinformatik<br />
� Volkswirtschaftslehre � Statistik/Wirtschaftsmathematik<br />
� Logistik<br />
und einem Schwerpunkt nach Wahl (Absatzwirtschaft/Marketing, Informatik oder Logistik)<br />
breite betriebswirtschaftliche Kenntnisse, die auf Führungsaufgaben in der Wirtschaft oder<br />
eine berufliche Selbständigkeit vorbereiten.<br />
Parallel dazu haben die Studierenden die Möglichkeit den Ausbilderschein (AdA gemäß<br />
Ausbildereignungsverordnung), sowie die Fachhochschulreife zu erwerben.<br />
Der Bildungsgang umfasst in Vollzeit 4 und in berufsbegleitender Form 6 – 8 Semester.<br />
Vorraussetzungen für die Aufnahme des Studiums sind:<br />
• mindestens ein mittlerer Bildungsabschluss (mittlere Reife),<br />
• der Abschluss einer kaufmännischen Berufsausbildung gemäß<br />
Berufsbildungsgesetz, Handwerksordnung oder gemäß Landes- oder Bundesrecht<br />
im Berufsfeld „Wirtschaft und Verwaltung“,<br />
• der Berufsschulabschluss (sofern Berufsschulpflicht während der Ausbildung<br />
bestand),<br />
• eine mind. einjährige Berufstätigkeit in Wirtschaft und Verwaltung, welche in<br />
Teilzeitform auch während der Weiterbildung absolviert werden kann und bis zum<br />
Examen zu erbringen ist.<br />
Der Studiengang umfasst etwa 2.400 Unterrichtseinheiten, die sich teilweise in<br />
Selbstlernphasen und Projekten (z.B. das sog. „100-Stunden-Projekt“) gliedern und mit<br />
einem Fachschulexamen endet. Dieses besteht aus 3 schriftlichen Prüfungen, in welchen<br />
komplexe Situationsaufgaben gelöst werden sollen, die sämtliche wirtschaftliche<br />
Funktionsbereiche betreffen. Die hier angesetzte Gesamtdauer beträgt zwischen 540 und<br />
600 Minuten.<br />
Das Fachschulexamen berechtigt zum Führen der Bezeichnung „Staatl. gepr.<br />
Betriebswirt/in“.<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
108 Schwerpunkt Absatzwirtschaft
Befragung<br />
Anhang: Befragung<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Die Befragung versteht sich als Methode der Datenermittlung, bei der unter<br />
wissenschaftlicher Zielsetzung mit planmäßigem Vorgehen Menschen durch eine Anzahl<br />
von Fragestellungen systematisch zur Abgabe von Informationen veranlasst werden sollen.<br />
Eine feinere Unterscheidung ist möglich nach folgenden Kriterien:<br />
Kriterium Form<br />
Kommunikationsform schriftlich, mündlich, tel., edv-gestützt,<br />
internet-based<br />
Umfang Voll-/ Teilerhebung<br />
Inhalt Einthemen-/Mehrthemenbefragung<br />
(Omnibusbefragung)<br />
Häufigkeit Einmal-/Mehrfachbefragung (Panel)<br />
Auswahl der Befragten Zufallsprinzip, systematische Auswahl<br />
Strategie Standardbefragung, nicht standardisiertes<br />
Befragung<br />
Taktik direkte - indirekte Befragung<br />
Befragungsumfeld real - experimentell<br />
Methode persönlich - apparativ<br />
Fragetechnik<br />
Generell unterscheidet man offene und geschlossene Fragen. Unter offenen Fragen<br />
versteht man Fragestellungen, welche keine festen Antwortmöglichkeiten vorgeben. Der<br />
Vorteil hierbei ist, dass man keine Begrenzung der Antworten vornimmt.<br />
Im Gegensatz dazu bieten geschlossene Fragen direkte Antwortmöglichkeiten in Form<br />
eines Kategoriesystems.<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 109
Anhang: Befragung<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
110 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Unter die offenen Fragen fallen die Optionen: Satzergänzungstest und die sog.<br />
Normalform.<br />
Der Satzergänzungstest gibt eine Teilaussage mit der Bitte um Ergänzung/Vollendung vor,<br />
z.B.: „Wenn ich etwas am Freizeitangebot des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong> ändern könnte, dann...“.<br />
Unter der Normalform versteht man eine gewöhnliche offene Frage im Rahmen einer<br />
Erhebung, z.B. : „Was halten Sie vom Kulturangebot des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong> für das Jahr<br />
2007?“.<br />
Bei der geschlossenen Frage als Oberpunkt unterscheidet man weiterhin<br />
• Alternativfragen<br />
o Ja-Nein Frage („Sind Sie mit den Öffnungszeiten des <strong>Steinfurt</strong>er Bürgerbüros<br />
zufrieden?“)<br />
o Neutrale Fassung („Würden Sie sich mehr Ausgaben für den Bereich<br />
Sicherheit oder für den Bereich Freizeitgestaltung wünschen?“)<br />
o Spezialform (z.B. Dialogfrage: „A meint..., B hingeben meint... Wem stimmen<br />
Sie eher zu?“)<br />
• Mehrfachauswahlfragen<br />
• Skalafragen (Frage wird durch Bewertung nach Intensitätsstufen oder Grad der<br />
Zustimmung beantwortet, z.B. „Bewerten Sie bitte auf dieser Schulnotenskala die<br />
folgenden Punkte...“)<br />
• Unbegrenzte Anzahl der Nennungen<br />
o Begrenzte Form der Nennungen<br />
� In bestimmter Weise beschränkt (z.B. „Wenn Sie jetzt ein Eigenheim in<br />
<strong>Steinfurt</strong> kaufen wollen würden, welche 2 Punkte aus der vorliegenden<br />
Liste wären für Sie hierbei von besonderer Bedeutung?“)<br />
� In unbestimmter Weise begrenzt<br />
• Nach unten begrenzt („Was trifft Ihrer Meinung nach von dieser<br />
Liste auf das Berufs- und Bildungsangebot im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
zu? Bitte lesen Sie die Liste und wählen im Anschluss 2 Punkte<br />
aus“)<br />
• Nach oben begrenzt („Was trifft Ihrer Meinung nach von dieser<br />
Liste auf das Berufs- und Bildungsangebot im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />
zu? Bitte lesen Sie die Liste und wählen im Anschluss 2 Punkte<br />
aus“)
Anhang: Befragung<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Zusätzlich können wahlweise andere Frageformen in den Fragebogen eingebunden<br />
werden. Deren Einsatz und Vorkommen ist abhängig vom Erhebungsziel, der Dauer und<br />
dem Umfang, dem Anspruch und der gewünschten Aussagekraft der Umfrage.<br />
• Kontakt- und Eisbrecherfragen<br />
sollen die natürliche Hemmschwelle oder Skepsis des Interviewpartners niedrig halten<br />
und die Bereitschaft zu Auskunft und Kommunikation erhöhen. Sie sollen möglichst<br />
simpel und neutral gehalten werden.<br />
• Übergangs- und Vorbereitungsfragen<br />
sollen die Gedankengänge des zu Befragenden in die richtigen Bahnen lenken oder<br />
den Wechsel von Thema A zu Thema B (z.B. im Rahmen einer Mehrthemenbefragung)<br />
erleichtern.<br />
• Ablenkungs- und Pufferfragen<br />
haben die Aufgabe, eine Abhängigkeit der Beantwortung noch folgender Fragen von<br />
vorangegangenen, bereits erörterten Fragen zu minimieren. Sie sollen von einem<br />
abgehandelten Punkt oder Thema wegführen um möglichst neutral die Beantwortung<br />
von Fragen zu neuen Punkten oder Themen zu ermöglichen.<br />
• Motivationsfragen<br />
Sollen eventuelle Hemmungen beseitigen und die Kommunikationsbereitschaft<br />
erhöhen.<br />
• Kontrollfragen<br />
Ermöglichen ein Feedback zu bereits zuvor gestellten Fragen. So kann deren<br />
Wahrheitsgehalt überprüft und kontrolliert werden, ob der Interviewte die Frage korrekt<br />
verstanden hat.<br />
• Fragen zur Person<br />
finden in der Regel zum Ende der Befragung statt, da hier die Antwortbereitschaft am<br />
höchsten ist. So würde die Frage nach dem durchschnittlichen Bruttomonatseinkommen<br />
zu Beginn des Interviews schnell zu einem Abbruch und einer Verweigerung des<br />
Befragten führen. Erfahrungsgemäß sind nun auch keine psychologischen<br />
Abwehrreaktionen mehr zu erwarten 1 .<br />
Wir beschränkten uns aus Zeitgründen weitestgehend auf den Einsatz von reinen<br />
Sachfragen zur Thematik. Anstelle der Funktion von Eisbrecherfragen trat die Vorstellung<br />
der Interviewer, des Studienganges und des Vorhabens (Themenblöcke, Dauer usw.), z.B.<br />
in Schulklassen, aus denen Interviewpartner gewonnen werden sollten. Durch diese kurze<br />
Einführung sollten Berührungsängste oder Hemmschwellen abgebaut werden.<br />
1 Vgl. Prof. Dipl.-Kfm. Olfert, Klaus (Hrsg.): Kompendium der praktischen Betriebswirtschaft, Prof. Dr. Weis, Hans<br />
Christian: Marketing, 13. überarbeitete und aktualisierte Auflage, Leipzig, 2004, Kiehl Verlag GmbH, Kap. B.<br />
Marktinformationsbeschaffung, S. 139 f.<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 111
Fachschule für Wirtschaft<br />
FS1W6<br />
Bahnhofstr. 28<br />
48565 <strong>Steinfurt</strong><br />
- Schulleitung -<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Anhang: Anschreiben an die Bildungsträger<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
112 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Dienstag, 4. September 2007<br />
Projekt : „Zukunft 2020 - <strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong>, leben <strong>morgen</strong>“ der Fachschule für Wirtschaft<br />
<strong>Steinfurt</strong><br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
wir sind eine 12-köpfige Studiengruppe des Bildungsganges „Staatlich geprüfte/r<br />
Betriebswirt/in“ mit dem Schwerpunkt Marketing der Fachschule für Wirtschaft in <strong>Steinfurt</strong><br />
und führen im Rahmen unserer/s Abschlussprüfung/Fachschulexamens ein so genanntes „100 h<br />
Projekt“ durch, welches in etwa mit einer Diplomarbeit vergleichbar ist.<br />
Im Verlauf dieses Projektes, welches das Thema „Zukunft 2020 - <strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong>, leben <strong>morgen</strong>“<br />
behandelt, führen wir in Kooperation mit dem <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> (<strong>Kreis</strong>entwicklungsprogramm<br />
2020) eine Datenerhebung zum demografischen Wandel in der hiesigen Bevölkerungsstruktur<br />
durch, welche der <strong>Steinfurt</strong>er <strong>Kreis</strong>politik Informationen und entscheidungsrelevante<br />
Grundlagen zur Gestaltung dieses Wandels liefern soll. Sicherlich ist Ihnen die besondere<br />
Bedeutung dieser Thematik bereits vertraut.<br />
Wir planen innerhalb dieses Projekts u. a. die Durchführung von anonymen Interviews und<br />
Befragungen mit Schülern/Studierenden, um zielgruppengerechte Daten zu erheben. Aus<br />
diesem Grunde treten wir <strong>heute</strong> mit dem Wunsch an Sie heran, uns die Möglichkeit zu geben<br />
mit Ihren Schülern/Studierenden ins Gespräch zu kommen. Sie würden uns sehr weiterhelfen<br />
und einen wertvollen Beitrag zur Gestaltung unser aller Zukunft leisten sowie das<br />
<strong>Kreis</strong>entwicklungsprogramm ein gutes Stück auf dem Weg begleiten.<br />
- 1 -
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Anhang: Anschreiben an die Bildungsträger<br />
Gerne kontaktieren wir Sie im Laufe des Vormittags des 05.09.2007 telefonisch, um ein<br />
weiteres Vorgehen mit Ihnen abzustimmen.<br />
Weitere Auskünfte bzw. eine Legitimation unseres Anliegens erteilten Fr. Hallmann als<br />
Ansprechpartnerin des Projektes beim <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> (Tel. 02551-692195) sowie der<br />
betreuende Dozent der Wirtschaftsschulen <strong>Steinfurt</strong> Herr Dr. Balster, (Tel. 02551-70190 ).<br />
Wir hoffen auf Ihre Mithilfe und bedanken uns bereits jetzt recht herzlich.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
FS1W6 der Fachschule für Wirtschaft in <strong>Steinfurt</strong><br />
Anlagen:<br />
Exposé des Projektes 2020<br />
Entwurf der Interviewfragen<br />
- 2 -<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 113
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Anhang: Interviewfragen / Interviewbogen<br />
Nachfolgend sind alle Fragen gelistet, die wir bei dem Interview gestellt haben.<br />
1. Welche berufliche bzw. schulische Perspektive schlagen Sie ein und können Sie<br />
diese im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> realisieren? Begründen Sie bitte kurz Ihre Antwort.<br />
2. Wie stehen Sie zu dem Thema „Kind und Karriere“ und lässt sich dieses im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Steinfurt</strong> miteinander vereinbaren? Bitte nennen Sie Gründe.<br />
3. Was würden Sie hinnehmen, um eine Ausbildungs-/Arbeitsstelle zu bekommen?<br />
4. Konnten Sie positive oder negative Erfahrungen bei der Ausbildungs-/Arbeitssuche<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> sammeln?<br />
5. Wie ist zurzeit Ihre Erwerbssituation? Haben Sie einen Nebenjob oder wollen Sie<br />
einen Nebenjob? Üben Sie diese Tätigkeiten im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> aus?<br />
6. Bitte nennen Sie den höchsten Schulabschluss eines Elternteils!<br />
o Keinen Schulabschluss<br />
o Einen einfachen Schulabschluss (Volksschule, Hauptschule)<br />
o Einen mittleren Schulabschluss (mittlere Reife, Fachoberschule)<br />
o Einen höheren Schulabschluss (Fachabitur, Abitur)<br />
7. Welchen Schulabschluss haben Sie bisher erreicht?<br />
o Keinen Schulabschluss<br />
o Hauptschulabschluss<br />
o Realschulabschluss<br />
o Fachhochschulreife<br />
o Allgemeine Hochschulreife<br />
8. Welchen Abschluss streben Sie zur Zeit an?<br />
9. Wie oft in der Woche sind Sie sportlich aktiv?<br />
o 0 bis 1 mal<br />
o 2 bis 3 mal<br />
o 4 mal und öfter<br />
10. Nennen Sie bitte 3 Ihrer Hobbys neben dem Sport. Können Sie diese im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Steinfurt</strong> ausüben?<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
114 Schwerpunkt Absatzwirtschaft
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Anhang: Interviewfragen / Interviewbogen<br />
11.<br />
a) Wie oft sitzen Sie in der Woche vor dem Computer?<br />
o 1 bis 2 mal<br />
o 3 bis 4 mal<br />
o Häufiger als 4 mal<br />
b) Wie lange sind Sie dann jeweils vor dem Computer?<br />
o ca. 1 Stunde<br />
o ca. 2 bis 3 Stunden<br />
o ca. 4 bis 5 Stunden<br />
o Mehr als 5 Stunden<br />
c) Sind Sie <strong>heute</strong> öfter vor dem Computer als noch vor einem Jahr?<br />
o Ja<br />
o Nein<br />
12. Fehlen Ihnen Freizeitmöglichkeiten im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong>?<br />
13. Bitte nennen Sie die Vereine, in denen Sie Mitglied sind oder regelmäßige<br />
Veranstaltungen an denen Sie teilnehmen.<br />
o keine<br />
o Schützenverein<br />
o Partei<br />
o Pfadfinder<br />
o Chor/Gesangsverein/ Musikverein<br />
o Kegelverein<br />
o Sport/Freizeit<br />
o Karnevalsverein<br />
o Sozialer Verein<br />
o Kirchlicher Verein<br />
o Kolping<br />
o Zuchtverein<br />
o Feuerwehr<br />
o Sonstige Vereine:<br />
o Veranstaltungen:<br />
14. „Man sollte <strong>heute</strong> keine Kinder in die Welt setzen.“ Wie stehen Sie zu dieser These?<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 115
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Anhang: Interviewfragen / Interviewbogen<br />
15. Haben Sie sich schon Gedanken zur Familienplanung gemacht?<br />
16. Zwei junge Mütter unterhalten sich. A sagt, ein bis zwei Kinder seien die optimale<br />
Familiengröße. B meint, erst ab drei Kindern fange das Familienleben richtig an.<br />
Wem stimmen Sie eher zu und warum?<br />
17. Wann beabsichtigen Sie Ihr Elternhaus zu verlassen bzw. wann haben Sie Ihr<br />
Elternhaus verlassen?<br />
18. Wie viele Geschwister haben Sie?<br />
19. Können Sie sich vorstellen im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> wohnen zu bleiben, oder möchten Sie<br />
lieber woanders hinziehen?<br />
20. Kennen Sie Aktionen, Bereiche oder Projekte von Ihrem <strong>Kreis</strong> oder Gemeinde, in<br />
denen man sich für <strong>Jugend</strong>liche engagiert?<br />
21. Sind Ihnen folgende Punkte wichtig, um im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> wohnen zu bleiben?<br />
1 = wichtig 2= weniger wichtig 3= egal<br />
A= gut vorhanden B= Wenig vorhanden C= gar nicht vorhanden<br />
• Infrastruktur<br />
• Öffentl. Personennahverkehr<br />
• Immobilienangebot<br />
• Schönes Ortsbild / Stadtgestaltung<br />
• Einkaufsmöglichkeiten<br />
• Ärztliche Versorgung<br />
• Freizeit- / Sportangebote<br />
• Kulturangebot<br />
• Angebote für Kinder/<strong>Jugend</strong>liche<br />
• Arbeitsmöglichkeiten<br />
• Berufl. Aufstiegsmöglichkeiten<br />
• Bildungsmöglichkeiten<br />
• Bauprämien von der Gemeinde<br />
• Ganztägige Kinderbetreuung<br />
• Zuschüsse für Kinder von der Gemeinde<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
116 Schwerpunkt Absatzwirtschaft<br />
1 2 3 A B C
22. Wie alt sind Sie?<br />
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Anhang: Interviewfragen / Interviewbogen<br />
o 15 bis 17 Jahre<br />
o 18 bis 21 Jahre<br />
o 22 bis 25 Jahre<br />
23. Geschlecht:<br />
o weiblich<br />
o männlich<br />
24. Kommen Sie gebürtig aus dem <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong>?<br />
o Ja<br />
o Wenn nein, aus welchen Gründen sind Sie in den <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> gezogen?<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Schwerpunkt Absatzwirtschaft 117
Wirtschaftsschulen<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong><br />
Berufskolleg<br />
mit beruflichem Gymnasium<br />
<strong>Steinfurt</strong>-Emsdetten<br />
Anhang: Literatur- und Internetverzeichnis<br />
� Prof. Dipl.-Kfm. Olfert, Klaus (Hrsg.): Kompendium der praktischen<br />
Betriebswirtschaft, Prof. Dr. Weis, Hans Christian: Marketing, 13. überarbeitete und<br />
aktualisierte Auflage, Leipzig, 2004, Kiehl Verlag GmbH<br />
� Dr. Willehad Balster (Hrsg.): Fallstudien und Lernprojekte zum Marketing, 2002, Lit<br />
Verlag, 1. Auflage<br />
� Shell Deutschland Holding (Hrsg.): 15. Shell <strong>Jugend</strong>studie 2006, <strong>Jugend</strong> 2006,<br />
Frankfurt am Main, September 2006, S. Fischer Verlag GmbH<br />
� Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.): Arbeitsmarktbericht des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong>,<br />
Berichtsmonat August<br />
� Wirtschaftsförderung <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> (Hrsg.): <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> in Zahlen, Ausgabe<br />
Oktober 2006<br />
� <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong> (Hrsg.): Exposé zur <strong>Kreis</strong>entwicklung, Ausgabe 2006<br />
� <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong>, der Landrat, Stabsstelle Landrat (Hrsg.): Münsterland -<br />
Veranstaltungen im <strong>Kreis</strong> <strong>Steinfurt</strong>, Juni 2007<br />
� <strong>Jugend</strong>amt des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong> (Hrsg.): Strukturdaten 2005, Qualitätssicherung<br />
und Qualitätsentwicklung in der Offenen Kinder- und <strong>Jugend</strong>arbeit<br />
-Strukturdatenbericht-, 2005<br />
• http://www.kreis-steinfurt.de<br />
• http://www.diss.fu-berlin.de/2005/296/kap4.pdf<br />
• http://www.whee.de<br />
• http://www.geografik.de/kultur2004.pdf (Rudolf Grothues und Heinz Heineberg<br />
(Hrsg.): Perspektiven der Dorf- und Stadtentwicklung im ländlichen Raum des<br />
<strong>Kreis</strong>es, empirische Analyse der <strong>Leben</strong>sverhältnisse in ausgewählten Ortsteilen,<br />
Untersuchung im Auftrag des <strong>Kreis</strong>es <strong>Steinfurt</strong>, <strong>Steinfurt</strong> 2004)<br />
- Westfälische Nachrichten, Greven, Reckenfeld, Gimbte, Saerbeck und Emsdetten,<br />
Ausgabe 199, vom 28. August 2007<br />
- Westfälische Nachrichten, Greven, Reckenfeld, Gimbte, Saerbeck und Emsdetten,<br />
Ausgabe Nr. 202, vom 31.08.2007<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>heute</strong> – <strong>Leben</strong> <strong>morgen</strong>!“<br />
Ein Projekt der Studiengruppe FS1W6<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
118 Schwerpunkt Absatzwirtschaft