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Hinterrad montiert werden. Zuvor hatte<br />
ich noch einen Bremssattel der CBF 1000<br />
ersteigert, diesen zu montieren war dann<br />
kein Problem mehr. Als der Motor im<br />
Frühjahr fertig war, kam der Einbau. Da<br />
die Schwinge ausgebaut war, wurden die<br />
Lagerstellen auch gleich mit neuem Fett<br />
versehen. Der Einbau selbst gestaltete<br />
sich meiner Meinung nach etwas schwieriger<br />
als der Ausbau. Die Vergaseranlage<br />
der Honda Africa Twin sollte laut Roland<br />
Verwendung finden.<br />
Das wurde dann auch nicht ganz so<br />
einfach, wie es sich zuerst anhörte. Zunächst<br />
müssen die Gummis vom Motor<br />
zum Vergaser nachgearbeitet werden.<br />
Dann kann die Vergaseranlage montiert<br />
werden, allerdings passen die Gaszüge<br />
nicht mehr. Auch hier ist etwas Improvisation<br />
gefragt. Ebenso bei den Choke-<br />
Zügen, auch hier passt nichts mehr 1:1.<br />
Als diese Hürde genommen war, ging es<br />
erst richtig los. Die Gummis von den Vergasern<br />
zur Luftfilterbox werden von der<br />
Africa Twin benötigt, diese mussten gekürzt<br />
und innen nachgearbeitet werden.<br />
Die Gummis der Original Lufi-Box werden<br />
entfernt, die Öffnungen mit Kunststoffplatten<br />
geschlossen und nun die entsprechenden<br />
Aussparungen für die Ansauggummis<br />
herausgearbeitet. Wenn dann die<br />
Unterseite passend zu den Ansauggummis<br />
montiert ist erhebt sich dann noch die<br />
Frage der Abdichtung. Hier habe ich von<br />
Roland Dichtungsmaterial aus der Kühltechnik<br />
bekommen, das zurecht geschnitten<br />
werden kann und seinen Zweck<br />
gut erfüllt hat. Dann kann der Luftfilter<br />
und das Gehäuse Oberteil montiert werden.<br />
Nachdem alle Flüssigkeiten aufgefüllt<br />
wurden und alle Schraubverbindungen<br />
und Schlauchschellen noch einmal kontrolliert<br />
waren, konnte der erste Probelauf<br />
in Angriff genommen werden. Nach dem<br />
zweiten Starten lief der Motor einwandfrei<br />
und die Probefahrt war vielversprechend.<br />
Es stellte sich aber heraus, dass die Ver-<br />
Leser-Umbau 19<br />
gaserabstimmung viel zu fett war. Jetzt<br />
musste die Luftfilterbox noch einmal<br />
nach Rolands Vorgaben umgearbeitet<br />
werden, was auch sehr aufwendig wurde,<br />
bis alles passte und nun verschluckte<br />
sich der Motor beim Gasaufziehen nicht<br />
mehr. Der Verbrauch war aber immer<br />
noch ganz ordentlich. Folglich müsste<br />
man mit der Bedüsung spielen, was ich<br />
mir aber nicht zutraute und deshalb auf<br />
den Prüfstand ging. Danach lief der Motor<br />
in allen Bereichen rund und hängt schön<br />
am Gas. Zwischenzeitlich wurde die BSM<br />
Anlage verkauft und ein Topf der Suzuki<br />
SV 650 montiert und auch TÜV eingetragen.<br />
Nach ca. 4500 km in dieser Saison<br />
bin ich durchaus zufrieden mit dem Ergebnis<br />
meines Umbaus, der sich nun<br />
über zwei Jahre hingezogen hat.<br />
Am Ende bin ich allerdings noch nicht.<br />
Als nächstes werde ich noch einmal die<br />
Luftfilterbox in Angriff nehmen, da mir<br />
die vorhandene Lösung nicht gefällt, sie<br />
ist halt funktionell, aber nichts für’s Auge<br />
und zu laut ist sie über 4000 U/min beim<br />
Gas aufziehen auch. Hier schwebt mir<br />
eine einteilige Version aus GFK vor, bei<br />
der auch die Kurbelgehäuse-Entlüftung<br />
nach außen verlegt wird, falls ich das<br />
schaffen sollte. Tja, dann wären da noch<br />
einige andere Kleinigkeiten die ich mir<br />
noch vorstellen könnte. Na ja, darüber<br />
vieleicht ein andermal...<br />
Wieviel Motorrad<br />
braucht der Mensch?<br />
Alexander Dier