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Mein Redaktions-Kollege Rolf<br />
brachte es im Frühjahr nach seiner<br />
Rückkehr aus Südspanien<br />
von der Ducati Diavel-Fahrpräsentation<br />
auf den Punkt: „Dieses Motorrad braucht<br />
kein Mensch. Und dieses Motorrad ist<br />
oberhammergeil!“ Mittlerweile sind ein<br />
paar Monate vergangen, wir hatten die<br />
Chance, den Hingucker auch hierzulande<br />
und deutlich ausführlicher zu fahren, ihm<br />
dabei etwas genauer auf den Zahn zu<br />
fühlen, doch an Rolfs Einschätzung hat<br />
sich rein gar nichts geändert. Eine klar<br />
definierte Zielgruppe für den „Teufel“<br />
(dafür steht der „Di-avl“ und mit Betonung<br />
auf dem „a“ gesprochene Name im<br />
bolognesischen Dialekt) ist nicht erkennbar,<br />
existiert vermutlich auch gar nicht –<br />
und trotzdem gibt es zur Zeit kaum ein<br />
anderes Motorrad, das nach einer Probefahrt<br />
einen vergleichbar starken Habenwollen-Impuls<br />
freisetzt.<br />
Vielleicht ist es aber gerade die völlige<br />
Abwesenheit jeglicher Marktforschungs-<br />
Vernunft, die dieses Macho-Bike, diese<br />
wilde Mixtur aus Power-Cruiser, Musclebike,<br />
Dragster und Streetfighter so begehrenswert<br />
macht. Was im Unterschied<br />
dazu dabei herauskommt, wenn ein<br />
Marktsegment haarklein analysiert, seziert<br />
und in ein Fahrzeugkonzept umge-<br />
Fahrbericht<br />
Teufelszeug<br />
setzt wird, kann man bei der Yamaha XTZ<br />
1200 Super Ténéré sehen: Ein sehr ordentlich<br />
funktionierendes, aber ziemlich<br />
blutleeres und eher langweiliges Stück<br />
Technik, das der anvisierten BMW GS-<br />
Zielgruppe nicht wirklich schlaflose<br />
Nächte bereiten dürfte und das auf dem<br />
besten Weg ist, ein veritabler Flop zu<br />
werden. Die Ducati Diavel ist komplett<br />
anders. Sie ist wirklich neu, sie ist unver-