Ausgabe zum Herunterladen (4.38 mb) - Heks
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«handeln» 315 0112<br />
fertig, 20 der 300 zu reparierenden Häuser sind bereits<br />
wieder bewohnt. Ein positiver Nebeneffekt des<br />
Projekts ist, dass in der Gemeinde eine Entwicklungsdynamik<br />
entsteht.<br />
Massgeschneidert und bedarfsgerecht<br />
Parallel zu den Häusern in Petit-Goâve hat HEKS<br />
auch in Grand’ Anse – genauer in Dame-Marie –<br />
zehn Häuser gebaut. Sie sind für Familien, die ihre<br />
Wohnungen durch das Erdbeben verloren haben<br />
und in die Provinz geflüchtet sind, wo sie Land besassen.<br />
«Wir haben lange darüber diskutiert, ob wir<br />
aus Zementsteinen gemauerte Häuser wie in Petit-<br />
Goâve bauen sollen oder doch besser traditionelle»,<br />
erklärt HEKS-Mitarbeiter Kurt Schneider, Leiter des<br />
Projekts. «Wir haben uns für die zweite Variante,<br />
für Fachwerkhäuser entschieden. Sie sind auf dem<br />
Land sehr verbreitet und bestehen aus Holzbalken,<br />
die mit Palmenlatten verbunden werden. Die Zwischenräume<br />
werden mit Lehm und Steinen gefüllt.<br />
«Aufgrund ihrer Bauweise sind solche Häuser ziemlich<br />
erdbeben- und hurrikansicher, kosten aber nur<br />
halb so viel wie ein gemauertes Haus. Zudem kommen<br />
die lokalen Maurer und Zimmerleute damit<br />
besser klar.»<br />
Begünstigte helfen mit<br />
Auch in Dame-Marie begutachten die Begünstigten<br />
die Fortschritte auf der Baustelle zusammen mit<br />
Maurern und Zimmerleuten. Sie beteiligen sich wie<br />
in Petit-Goâve finanziell und materiell an den<br />
Häusern. Diese bestehen je nach Anzahl BewohnerInnen<br />
aus einem oder zwei Räumen, einer<br />
Zisternenecke mit Wasserfilter, Schüttstein und<br />
Waschplatz, einem ökologischen Holzofen und<br />
einer Latrine draussen. Daher erstaunt es nicht, dass<br />
alle befragten Begünstigten ihr neues Haus loben.<br />
Für Rosmita Lindor und ihre Kinder war es ein langer<br />
Weg vom katastrophalen Januartag, an dem sie<br />
in Port-au-Prince alles verloren, bis hierher. Bevor sie<br />
ihr Haus in Dame-Marie bauen konnte, musste sie<br />
mithilfe eines Anwalts um eine Besitzurkunde<br />
kämpfen, die ihr Mann ihr nicht geben wollte, und<br />
sich dafür Geld von der Familie leihen. Aber nun<br />
müssen sie und ihre Kinder sich keine Sorgen mehr<br />
um ihr Zuhause machen. Mit dem neuen Haus hat<br />
die Familie nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern<br />
auch Mauern, die sie in Zukunft vor Naturkatastrophen<br />
schützen.<br />
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