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«handeln» 315 0112<br />

Gewalt ausgesetzt sei. Weil das BFM<br />

ihr nicht glaubte, rät Kathrin Stutz<br />

von einem Zweitgesuch ab. Aussichtsreicher<br />

sei ein Antrag auf eine<br />

Härtefallbewilligung beim Migrationsamt<br />

Zürich. Dort könne Azmera P.<br />

etwa geltend machen, dass ihre Integration<br />

nach mehr als fünf Jahren in<br />

der Schweiz weit fortgeschritten sei,<br />

während zu ihrem Herkunftsland<br />

keine Verbindungen mehr bestünden.<br />

Nun liegt es an Azmera P. zu<br />

entscheiden, welchen Weg sie einschlagen<br />

möchte.<br />

Konzentration auf die Fakten<br />

Nicht immer verlaufen die Sitzungen<br />

so ruhig und sachlich wie an diesem<br />

Nachmittag. «Wenn Asylsuchenden<br />

beispielsweise klar wird, dass wir<br />

nichts bewirken können, kommen<br />

Emotionen hoch – Enttäuschung oder<br />

Wut lassen sich schwer zurückhalten»,<br />

sagt Kathrin Stutz. Die Beraterinnen<br />

und Berater der ZBA halten<br />

jedoch sachliche Distanz, indem sie<br />

sich auf die Fakten konzentrieren.<br />

Profunde Kenntnisse der Rechtsgrundlagen<br />

des Schweizer Asylwesens<br />

sowie der Situation in den<br />

betreffenden Herkunftsländern sind<br />

die Grundlage für diese Tätigkeit.<br />

«Wir sind keine wohltätigen Idealisten,<br />

deren Ziel es ist, allen Menschen<br />

dieser Welt in der Schweiz ein Zuhause<br />

zu geben», hält Kathrin Stutz<br />

fest. «Wenn keine Aussicht auf Erfolg<br />

besteht, müssen wir ein Mandat leider<br />

ablehnen.» Der Entscheid für<br />

oder gegen die Mandatsübernahme<br />

wird aufgrund des persönlichen Gesprächs,<br />

der vorgelegten Akten sowie<br />

der Beurteilung der Lage im Herkunftsland<br />

gefällt. Die zur Abklärung<br />

dienende Kurzberatung steht allen<br />

Schutzsuchenden jeweils am Mittwochnachmittag<br />

ohne Anmeldung<br />

offen.<br />

Vor ihrem nächsten Beratungstermin<br />

klingelt bei Kathrin Stutz das<br />

Telefon. Eine ihr bekannte Therapeutin<br />

hat eine Frage zur Besuchsregelung<br />

im Flughafengefängnis, wo sich<br />

Asylsuchende in Ausschaffungshaft<br />

befinden. Die Juristin ist sich solche<br />

Anfragen gewohnt. Die ZBA hat sich<br />

über die Jahre zu einer ausgewiesenen<br />

Fachstelle in Asylfragen entwickelt.<br />

Von diesem Wissen profitieren<br />

nicht nur die Asylsuchenden. Auch<br />

Kathrin Stutz, Leiterin<br />

der Zürcher Beratungsstelle<br />

für Asylsuchende,<br />

berät eine junge Frau<br />

aus Eritrea.<br />

Rechtsberatung in der Schweiz<br />

HEKS führt in verschiedenen Schweizer<br />

Städten Rechtsberatungsstellen: in Aarau, Basel,<br />

St. Gallen, Kreuzlingen, Solothurn, Zürich und<br />

Lausanne. Seit 2007 bietet HEKS in Aarau auch<br />

Rechtsberatung für in Not geratene Menschen in<br />

den Bereichen Sozialversicherungsrecht, Sozialhilferecht,<br />

Familienrecht, Kinds- und Vormundschaftsrecht,<br />

Mietrecht und Ausländerrecht an.<br />

Zudem beobachtet HEKS die Entwicklung der Migrationsbewegungen<br />

auf internationaler Ebene<br />

und äussert sich zu asyl- und ausländerrechtlichen<br />

Themen. HEKS setzt sich dafür ein, dass dem<br />

Schutzbedürfnis von Asylsuchenden und Flüchtlingen<br />

Beachtung geschenkt wird und sie als gleichberechtigte<br />

Menschen wahrgenommen und<br />

behandelt werden.<br />

Weitere Informationen zu unseren Rechtsberatungsstellen<br />

und unseren anwaltschaftlichen Projekten<br />

finden Sie unter www.heks.ch/handeln.<br />

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