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Schadstoffbelastung nach dem Elbe-Hochwasser 2002 - UFZ

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FRANK KRÜGER, WERNER KLEMM, ANNEGRET THIEKEN, HOLGER WEISS, PETER WYCISK ABSCHNITT 2SCHADSTOFF - DEFINITION, HERKUNFT?<br />

Abfällen der DDR-Bezirksämter sowie aus den plakativen<br />

Bezeichnungen für produktions- oder entsorgungstechnische<br />

Standorte wie das "Säureeck",<br />

die "Säurekreuzung", der "Silbersee" (ohne Silbergehalt),<br />

der "Titansee", die "Phosphorgruben" oder<br />

der "Chromteich" ließen sich verlässliche Parameterlisten<br />

für Grundwasser- und Bodenuntersuchungen<br />

ableiten. Die Grundwasseruntersuchungen<br />

haben ergeben, dass über 200 Mio. m³ Grundwasser<br />

auf einer Fläche von ca. 25 km² mit einem weiten<br />

Spektrum von Schadstoffen verunreinigt sind<br />

und als eigenständiger Schadensherd betrachtet<br />

werden müssen (120).<br />

Da herkömmliche Verfahren zur Grundwassersanierung<br />

bei solchen großräumigen Verunreinigungen<br />

leider nur einen geringen Wirkungsgrad erreichen,<br />

entwickelt das Forschungsprojekt SAFIRA<br />

(Sanierungsforschung in regional kontaminierten<br />

Aquiferen) neue passive In-situ-Verfahren zur<br />

Grundwasserreinigung und untersucht in einem<br />

Teilprojekt die Möglichkeiten ihrer ökologisch verträglichen<br />

Implementierung.<br />

2.2.1.4 Ausblick<br />

Die Betrachtung der Entwicklungsgeschichte der<br />

Industrieregion Bitterfeld/Wolfen verdeutlicht, dass<br />

im Laufe der Zeit eine schier unübersichtliche<br />

Anzahl verschiedenster Stoffe produziert und auch<br />

in die Gewässer eingeleitet worden sind. Dem tra-<br />

gen heute amtliche Überwachungsorgane mit<br />

einem umfangreichen Monitoringprogramm zur<br />

Überwachung der Gewässergüte Rechnung. Aber<br />

noch längst sind nicht alle umweltrelevanten Stoffe<br />

erkannt und lokalisiert (siehe Box ’Non-target<br />

Screening’).<br />

Innerhalb des Ad-hoc <strong>Hochwasser</strong>projektes wurden<br />

seit August <strong>2002</strong> über 40.000 Einzelanalysen<br />

von mehr als 300 verschiedenen Stoffen und<br />

Eigenschaften des Wassers sowie der Sedimente<br />

und Böden analysiert. Einen Überblick über Analysenergebnisse<br />

des Forschungsvorhabens "<strong>Schadstoffbelastung</strong><br />

<strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Elbe</strong>-<strong>Hochwasser</strong> <strong>2002</strong> -<br />

Ermittlung der Gefährdungspotenziale an <strong>Elbe</strong> und<br />

Mulde" ist unter www.halle.ufz.de/hochwasser einsehbar.<br />

Die hohe Anzahl der Analysenergebnisse und der<br />

untersuchten Stoffgruppen verdeutlicht, dass für<br />

die weitere Darstellung der Belastungssituation vor,<br />

während und <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> extremen <strong>Hochwasser</strong> vom<br />

August <strong>2002</strong> an dieser Stelle nur eine kleine Auswahl<br />

an Ergebnissen präsentiert werden kann. Zur<br />

Beurteilung der Situation werden drei Betroffenheitskategorien<br />

unterschieden:<br />

• Die Situation während der Flut, Schadstoffe im<br />

Wasser<br />

• Die Situation unmittelbar <strong>nach</strong> der Flut, Schadstoffe<br />

im Schlamm<br />

• Die langfristigen Folgen der Gewässerbelastung<br />

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