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magazIn - Bergische Universität Wuppertal

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in China. Von der Golfanlage über Tennisplätze und<br />

etwa der Möglichkeit zu Frauenfußball auf zahlreichen<br />

Plätzen ist alles auf dem Campus vertreten und<br />

unentgeltlich nutzbar – natürlich auch Ping-Pong.<br />

Als „foreign teacher“ bewohnte ich, wie zahlreiche<br />

vor mir, eine luxuriös ausgestattete 2,5 Zimmer Wohnung<br />

mit Klimaanlage. Nötig, da es im Sommer über<br />

30 Grad warm wird und dies bei einer Luftfeuchtigkeit,<br />

die meist zwischen 60 und 80 % liegt. Trotz der Freude<br />

über die Aircondition empfand ich dies als nicht ganz<br />

fair, da die Studierenden keine Klimaanlagen in ihren<br />

engen Zimmern haben.<br />

Die eindrucksvolle Jianghan <strong>Universität</strong>, Wuhan (Provinz Hubei)<br />

59<br />

Mein Unterrichtspensum umfasste ca. 18 Wochenstunden, in denen ich<br />

mit meinem Ansprechpartner und dem Hauptlehrer den chinesischen<br />

Studierenden Deutsch unterrichtete. Die Studierenden wollten ihren<br />

Bachelor oder Master in Deutschland in Maschinenbau oder ähnlichen<br />

Studiengängen absolvieren. Bemerkenswert hierbei war, dass der Unterricht<br />

im Anschluss an den regulären Unitag sowie am Wochenende<br />

stattfand, da das Deutsch-Programm freiwillig absolviert wurde. Darüber<br />

hinaus veranstalteten wir Deutsch-Abende, an denen wir uns Filme<br />

ansahen, Lieder sangen oder analysierten und über vermeintlich typisch<br />

deutsche Dinge sprachen.<br />

Als Lehrerin hatte ich bereits in Deutschland Erfahrungen mit chinesischen<br />

Studierenden gesammelt – der Kulturunterschied wurde<br />

aber trotzdem und besonders dadurch deutlich, dass meine Studierenden<br />

es beispielsweise als unhöflich ihren KommilitonInnen gegenüber<br />

empfanden, sich im Unterricht zu melden und dadurch zu eifrig<br />

in den Vordergrund zu stellen. Auch das Zusammenarbeiten bei Tests<br />

war für sie selbstverständlich, schließlich macht man in China alles<br />

gerne zusammen, besonders Arbeiten. Karaoke allerdings – und<br />

das ist kein Klischee – am allerliebsten, egal ob in der englischen oder<br />

chinesischen Version.<br />

Im Ganzen habe ich meinen Aufenthalt in China und die dort gemachten<br />

Erlebnisse sehr intensiv wahrgenommen und genossen. Teilweise ist<br />

die Erinnerung daran aber schon genauso weit weg wie China von <strong>Wuppertal</strong>.<br />

Alles zerfließt zu einer einzigen großen Erinnerung und formt<br />

sich aus als spannende, nicht immer leichte Zeit mit sehr netten und<br />

hilfsbereiten Menschen.<br />

Übrigens wurde meine ursprüngliche Angst, nicht vegetarisch leben zu<br />

können, in dem Moment zerschlagen, als ich einer angestellten Dame aus<br />

der Mensa auf Chinesisch sagte, ich würde weder Fisch noch Fleisch essen.<br />

Jeden Tag hielt sie nach mir Ausschau und egal, wie lang die Schlange<br />

war und wer vor mir stand, ich bekam immer ein übervolles Tablett mit<br />

Gemüse und Weißbrot, so dass die anderen LehrerInnen sicher manchmal<br />

gerne mit mir getauscht hätten.<br />

In China wird auch Gemüse gegessen. Köstlich. L

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