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allem, was links ist" haben<br />

will? Wer ließ denn bei anti­<br />

faschistischen Demonstrationen<br />

<strong>die</strong> Polizei losknüppeln, wer<br />

verbot 1.Mai-Kundgebungen,<br />

unter welcher Regierung werden<br />

Höchststrafen für angebliche<br />

Terroristen, für Antifaschisten<br />

und Revolutionäre gefordert<br />

und verhängt? Und was <strong>die</strong><br />

"Hetztiraden" betreffen: Wo<br />

ist denn der "wesentliche Un­<br />

terschied" zwischen der Be­<br />

zeichnung "Ratte und Schmeiß­<br />

fliege " (Strauß) und "Die<br />

Schreihälse sollen hingehen,<br />

wo sie hingehören, in <strong>die</strong><br />

Löcher der Mäuse und Ratten."<br />

(SPD-Schmidt bei der 1.Mai­<br />

Kundgebung in Gelsenkirchen,<br />

1975, gegenüber protestieren­<br />

den Antiimperialisten.)<br />

S.) In seinem Wahn, nun unbe­<br />

- 10 -<br />

r3ingt "wesentliche Unterschiede"<br />

zwischen SPD und CDU herauszu­<br />

finden, nimmt der Artikel im<br />

"Roten Morgen" geradzu gro teske<br />

Züge an, obwohl das genannte<br />

Beispiel allzu ernst ist. Voll<br />

Empörung schreibt <strong>die</strong> KPD/ML:<br />

"Franz Josef Strauß, der <strong>die</strong>­<br />

sem Stab (Krisenstab - Anm.)<br />

angehörte, f 0 r d e r t e<br />

in vollem Ernst <strong>die</strong> Ermor-<br />

dung der Stammheimer Gefange­<br />

nen als Rache für das Schleyer­<br />

Attentat." (Ebenda, 2.Sp.)<br />

Zu solchen "Differenzierungen"<br />

zwischen Strauß und Schmidt führt<br />

eine Vorgehensweise, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />

Politiker und Parteien nach<br />

ihren Deklarationen und Wor ten<br />

beurteilt und nicht nach ihren<br />

Taten: Jener wird lediglich<br />

scharf angegriffen, der eine<br />

staatlich legitimierte Ermordung<br />

f 0 r d e r t , und nicht<br />

gerade jener, der <strong>die</strong> "Selbst-<br />

(*) Damit wiederholt <strong>die</strong> KPD/ML ihre position vom IV. Parteitag, der Ende 1978<br />

stattfand, mit etwas anderen Worten. Dort propagierte sie - und wärmte damit<br />

den alten revisionistischen Senf, den sie vor rund 10 Jahren schon einmal ver­<br />

treten hatte, wieder auf - daß <strong>die</strong> von "Brandt 1969 eingeleitete und von Schmidt<br />

und Wehner fortgeführte sogenannte 'neue Ostpolitik'" es darauf anlegt, "durch<br />

'friedliche' Einflußnahme ... <strong>die</strong> Einvernahme der DDR zu erreichen, ohne es zum<br />

Äußersten, einen Krieg kommen zu lassen."(Rechenschaftsbericht an den IV. Par­<br />

teitag der KPD/ML, S.69), während auf der anderen Seite dann von der "Politik<br />

der beschleunigten Aufrüstung und Kriegsvorbereitung, hinter der <strong>die</strong> Gruppe um<br />

Strauß, <strong>die</strong> Hitler-Generäle, <strong>die</strong> reaktionärsten und �ggressivsten Kreise des<br />

westdeutschen Finanzkapitals stehen", geredet wurde.(Vgl. auch dazu "Roter Mor­<br />

gen" 24/79, S.3 sowie <strong>die</strong> "Kritik am IV.Parteitag der KPD/ML" von GEGEN DIE<br />

STRÖMUNG Nr.9, S.73)<br />

Diese alte revisionistische Theorie der "zwei Wege des westdeutschen Imperialis­<br />

mus" verknüpft <strong>die</strong> KPD/ML mit einem Element der "Drei-Welten"-Theorie, bei dem<br />

der westdeutsche Imperialismus seinen Charakter als imperialistische Großmacht,<br />

<strong>die</strong> ihren eigenständigen Weg geht, verliert. Es wird lediglich davon g��prochen,<br />

daß unter Führung der "Brandt-Wehner-Gruppe" der westdeutsche Imperialismus<br />

einen "eigenständigen Kurs zwischen den S�permächten anstrebt". Aber auch bei<br />

einer "Strauß-Partei" wird nicht davon ausgegangen, daß <strong>die</strong>se im Falle ihres<br />

"Wahlsieges" einen eigenständigen kriegstreiberischen Kurs des westdeutschen<br />

Imperialismus zur Folge hätte. Der "Rote Morgen" propagiert, daß ein Sieg jener<br />

Kräfte, <strong>die</strong> auf Strauß setzen, "<strong>die</strong> Ge fahr des Einbeziehens der Bundesrepub lik<br />

in militärische Auseinandersetzungen zwischen den Supermächten schlagartig erhö­<br />

hen" würde. ("Roter Morgen" 7/80, S.6, 3.Sp.)<br />

Wie man es dreht und wendet, es kommt stets der Opportunismus der KPD/ML zum<br />

Vorschein, der vertuschen will, daß das westdeutsche Finanzkapital als Ganzes<br />

einen eigenständigen kriegstreiberischen Yurs unabhängig und gegen andere im­<br />

perialistische (;foßmächte wie <strong>die</strong> beiden sogenannten "Superrnnchte" steuert.

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