Download PDF - Gegen die Strömung
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Es begann <strong>die</strong> Zeit der faschistischen Massenaufmärsche , <strong>die</strong> schritt<br />
we ise Eroberung der Straße durch <strong>die</strong> SA . All <strong>die</strong>s signalisierte ,<br />
daß ein umfassender Massenterror gegen <strong>die</strong> Kommun isten und <strong>die</strong><br />
Arbe iterbewegung überhaupt bevorstand . Die selbstkritische An alyse<br />
der KPD auf dem VII. We ltkongreß der Komintern ste llte fest , daß<br />
<strong>die</strong>se deutlichen Hinweise nicht umfassend genug mit ·� iner richtigen<br />
Taktik beantwortet wurden . Es zeigte sich, daß <strong>die</strong> bürgerlich<br />
demokrat ische Staats form (das heißt u.a. <strong>die</strong> Möglichke it der legalen<br />
Exi stenz der KPD und ihrer Arbe it auch innerhalb des Parlaments) ver<br />
nichtet wurde und eine qualitativ neue Staats form , <strong>die</strong> faschistische<br />
Diktatur errichtet wurde .<br />
------- .-<br />
Al s eine we sentliche Ursache für <strong>die</strong>sen Einschnitt analysierte Stalin<br />
neben der Schwäche der durch <strong>die</strong> So zialdemokratie gespaltenen Arbeiter<br />
bewegung auch d i e Schwäche der Bourgeoisie :<br />
"In <strong>die</strong>sem Z usamme nhan g darf man d en S i e g des Fa schismus in<br />
De utschland ni cht nur als ein Zeichen der Schwä che der Ar<br />
beiterklasse und als Ergebnis de r Ve rrätereien an de r Arbe i<br />
terklasse seitens der Sozialdemokratie betrachten, <strong>die</strong> dem<br />
Faschismus den Weg ebnete . Man muß ihn auch als Zeichen<br />
der Schwäche der Bourgeoi sie betrach ten , als Zei chen da f ür,<br />
daß <strong>die</strong> Bourgeoisie nicht meh r imstande ist, mi t den alten<br />
Methoden des Parlamentarismus und der bürgerlichen Demokra<br />
t i e zu h e rrs che n , und in Anbetracht dessen ge zw ungen ist,i n<br />
der Innenpol itik zu tirroristischen Regierungsmethoden zu<br />
grei fen . . . " ( Rech enschaftsbericht an den XVI I . Parteitag der<br />
KPdSU (B) , 19 3 4, Stalin We rke Bd . 1 3, S.261-62)<br />
IM VERGLEICH DA ZU DIE SITUATION 1980 IN WESTDEUTSCHLAND<br />
Ein wesentlicher Unterschied in der konkreten Situation heute und<br />
dama ls ist offensichtlich das Fehlen einer mi llionenstarken kom<br />
munistisch orientierten Arbe iterbewegung und einer starken pr in<br />
zipienfesten marxistisch- leninistischen Kommun istis�hen Parte i .<br />
Die Klasse nkampfsitua tion kann unter <strong>die</strong>sem Ge sichtspunkt heute<br />
gar nicht mit der damaligen Lage verglichen werden . (Wer <strong>die</strong>s<br />
dennoch tut wie <strong>die</strong> Hochstapler von der KPD!ML ·macht sich not<br />
wendigerwe ise be i jedem ernsthaften Re vo lut ionär lächer lich ) .<br />
Das be deutet jedoch , da ß unter di esem Ge s lchtspunkt ein quali<br />
t a t ive r Formwechs el in der Diktatur de r we stdeutschen Bourgeoi sie<br />
gar nicht n ö t i g ist .<br />
Dieser Aspekt kann jedoch nur erfaßt werden, wenn man gegenübe r<br />
der Behaupt unq , heute bestünde eine "bürgerliche Demokra tie" wie<br />
zur Z e it der We imarer Republik, äußerst skeptisch ist .<br />
Denn un ter den he utigen Bedi ngungen in We stdeutschland ist der "Parla<br />
me ntarismus " vie l eher das Fe igenblatt für einen mi litaristischen<br />
Po lizeistaat als reale Möglichkeit für eine Kommun istische Partei ,<br />
revolutionäre Propa ganda und Agi tation zu betre iben .<br />
Bekanntlich ist <strong>die</strong> KPD seit 1956 verboten wo rden . Die he utige lega le<br />
Ex istenz sich kommun istisch nennender Organisationen ist nicht das<br />
Ergebnis ihrer Stärke , sondern Erg ebn is ihrer Schwäche , sowie der<br />
nicht schlechten Rechnung der herrschenden Klasse , daß <strong>die</strong> mei sten