Grüner Ordner - Waldwirtschaft - aber natürlich
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4 Waldverjüngung<br />
Anforderung an die äußere Beschaffenheit und<br />
den Gesundheitszustand der Pflanzen<br />
Allgemeine Qualitätskriterien sind:<br />
• Frischegrad von Spross und Wurzeln<br />
• Wurzelausbildung (Wurzelhalsdurchmesser,<br />
Feinwurzelanteil)<br />
• Spross-Wurzel-Verhältnis (2:1 bei kleinen Sortimenten,<br />
bis 5:1 bei größeren Sortimenten)<br />
• Wipfelschäftigkeit<br />
• Zwieselbildungen<br />
• Ausbildung des Terminaltriebes<br />
• geringe Beschädigungen<br />
• Verholzung<br />
Bei der Übernahme der Pflanzen ist deshalb u. a.<br />
zu prüfen:<br />
Wurzelwerk:<br />
• kompakt, symmetrisch, reich an Faserwurzeln<br />
ohne einzelne lange Wurzeln<br />
• Verhältnis des Wurzelwerkes zum oberirdischen<br />
Teil<br />
Spross:<br />
• kräftig, <strong>aber</strong> stufig aufgebaut, nicht geil gewachsen,<br />
nicht spindelig<br />
• Quirlabstand gleichmäßig mit kräftigen, gesund<br />
entwickelten Seitenästen<br />
• der Sprossaufbau soll der <strong>natürlich</strong>en Morphologie<br />
entsprechen<br />
• Form, Farbe und Stärke der vorjährigen Triebe<br />
entscheiden über den Wert der Pflanze<br />
Äußerer Zustand und Alter:<br />
Der Entwicklungsstand muss dem Alter der<br />
Pflanze entsprechen.<br />
4.3.4.4 Transport/Einschlag<br />
Im Rahmen der Sicherung des Anwuchserfolges<br />
ist neben Pflanztechnik und Qualität des<br />
Landesforstverwaltung Brandenburg<br />
Waldbau-Richtlinie 2004<br />
Pflanzgutes erhebliches Augenmerk auf sorgfältigen<br />
Transport und Einschlag zu legen. Die<br />
Erhaltung des ursprünglichen Frischezustandes<br />
vor dem Ausheben muss angestrebt werden,<br />
um Vitalitätsverluste zu vermeiden. Der<br />
Transport des Pflanzgutes hat deshalb abgedeckt<br />
zu erfolgen. Bei der Anlieferung von großen<br />
Mengen an Pflanzgut, die nicht sofort eingeschlagen<br />
werden können, hat sich die Anlage<br />
von „Pflanzigeln" oder „Pflanzsärgen" bewährt.<br />
Geringe Mengen im Kleinpflanzenbereich<br />
können auch direkt in Transportsäcke<br />
„pflanzfrisch" verpackt werden. Als Tagesdepot<br />
sind die Pflanzsäcke hervorragend geeignet.<br />
Einschläge sind stets an schattiger, windstiller<br />
Stelle anzulegen. Auf der Freifläche ist die Anlage<br />
einer Reisigbeschattung auf einem Lattengerüst<br />
vorteilhaft, die angelieferten Bunde sind in<br />
jedem Fall zu öffnen und auseinander zu ziehen.<br />
Die Wurzeln werden bis zum Wurzelhals vollständig<br />
mit Erde bedeckt. Festes Antreten verhindert<br />
Hohlräume.<br />
4.3.4.5 Spross-/Wurzelschnitte<br />
Wurzelschonend und rationell kann i. d. R. nur<br />
gepflanzt werden, wenn auf einen Wurzelschnitt<br />
verzichtet werden kann.<br />
Wurzeln sollten keinesfalls verfahrensgerecht<br />
„zurechtgestutzt“ werden. Vereinzelt vorkommende<br />
überlange Fahnenwurzeln oder seitliche<br />
Wurzelstränge können beschnitten werden, um<br />
eine weitestgehend <strong>natürlich</strong>e Lagerung im<br />
Pflanzloch zu gewährleisten. Verletzte, gequetschte<br />
Wurzeln oder Wurzelstränge müssen<br />
oberhalb der verletzten Stelle abgeschnitten<br />
werden. Zum Beseitigen verletzter oder gequetschter<br />
Wurzeln sollen nur scharfe Messer<br />
und Heppen zum Einsatz kommen.<br />
Größere Pflanzensortimente bedingen zur<br />
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