Grüner Ordner - Waldwirtschaft - aber natürlich
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5 Kiefer – Verjüngung, Pflege und Nutzung<br />
5.1 Einleitung 5.2 Ziele und Grundsätze<br />
Der Waldaufbau in Brandenburg wird derzeit<br />
durch die Wirtschaftsbaumart Kiefer dominiert.<br />
Die zunehmende Gesundung der infolge<br />
von historischen Übernutzungen und Streunutzungen<br />
verursachten Degradierungen der<br />
Waldböden erlaubt in diesen Kiefern-Pionierwäldern<br />
mittlerweile vielerorts eine Waldentwicklung<br />
zu anspruchsvolleren und ertragreichen<br />
Baumarten.<br />
Ein wesentliches waldbauliches Charakteristikum<br />
der brandenburgischen Kiefernforsten ist<br />
ihr unausgewogenes Altersklassenverhältnis infolge<br />
großflächiger Nachkriegsaufforstungen.<br />
Zwischen dem aktuellen Flächenanteil der Kiefer<br />
und ihrem standörtlich bedingten <strong>natürlich</strong>en<br />
Anteil ergibt sich eine erhebliche Diskrepanz.<br />
Ihr zumeist strukturarmer Reinbestandesaufbau<br />
hat deutliche ökologische und ökonomische<br />
Probleme zur Folge.<br />
Die brandenburgischen Kiefernreinbestände<br />
sind in erheblichem Maße biotischen und abiotischen<br />
Störeinflüssen ausgesetzt, die das wirtschaftliche<br />
Ergebnis verschlechtern.<br />
Die Gemeine Kiefer bleibt auf Grund der vorliegenden<br />
Altersstruktur und ihrer Leistungsfähigkeit<br />
eine wichtige Wirtschaftsbaumart in<br />
Brandenburg. Die ökologische Waldbewirtschaftung<br />
stellt allerdings Vitalität und Stabilität<br />
von Kiefernbeständen mit hoher Wertleistung<br />
in den Vordergrund der waldbaulichen<br />
Behandlung.<br />
Landesforstverwaltung Brandenburg<br />
Waldbau-Richtlinie 2004<br />
Das Ziel der Kiefernbewirtschaftung im Landeswald<br />
besteht in der Bereitstellung von Gemeinwohlleistungen<br />
und in der kostenoptimierten<br />
Produktion von wertvollem Holz, die sich am<br />
geringstmöglichen Betriebsrisiko orientiert.<br />
Deshalb sind der schrittweise Aufbau stabiler,<br />
leistungsfähiger und strukturierter Bestände<br />
und deren rationelle Bewirtschaftung erklärte<br />
Ziele der folgenden Empfehlungen. Leistungsfähigkeit<br />
bezieht sich dabei auf die Einheit von<br />
wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen<br />
Funktionen.<br />
Von diesen Zielen ausgehend, gelten folgende<br />
Grundsätze:<br />
• Im Vordergrund steht die einzelbaumorientierte<br />
Erziehung vitaler, qualitativ hochwertiger<br />
Exemplare.<br />
• Es werden vertikale und (klein)flächig horizontale<br />
Strukturen angestrebt, die den<br />
baumartenspezifischen Lichtbedarf der Kiefer<br />
berücksichtigen.<br />
• Sich bietende und geeignete Möglichkeiten<br />
der biologischen Rationalisierung sind konsequent<br />
zu nutzen. Das betrifft vorrangig die<br />
Steuerung der <strong>natürlich</strong>en Verjüngung auf<br />
dafür geeigneten Standorten (Humusform!)<br />
durch die Gestaltung der Lichtverhältnisse.<br />
• Mischungen bzw. geplante Bestockungswechsel<br />
erfolgen mit standortheimischen<br />
Baumarten, die durch standortgerechte,<br />
fremdländische Baumarten ergänzt werden<br />
können.<br />
• Mischbaumarten sind wegen ihrer stabilisierenden<br />
Wirkung, ihrer ökologischen Bedeutung<br />
und ihrer ökonomischen Wertigkeit in<br />
die Bestandesstruktur zu integrieren. Dabei<br />
sind die waldökologischen und die ertragskundlichen<br />
Eigenschaften der Mischbaumarten<br />
mit der Wuchsdynamik der Kiefer in<br />
Einklang zu bringen.<br />
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