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Grüner Ordner - Waldwirtschaft - aber natürlich

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6 Eiche – Verjüngung, Pflege und Nutzung<br />

arten zu wählen. Eine Pflanzung von 6.000<br />

Pflanzen pro Hektar im Voranbau sollte nicht<br />

überschritten werden. Die Mindestpflanzenzahlen<br />

des gesicherten Voranbaus betragen mindestens<br />

4.000 Stück pro Hektar und für Freiflächen<br />

6.000 Stück pro Hektar.<br />

Bei der Planung der Pflanzenzahl ist nicht von<br />

der Gesamtfläche, sondern lediglich von der<br />

Nettofläche auszugehen. Erschließungslinien<br />

sind nicht zu bepflanzen. Gute Eichen und<br />

Mischbaumarten, die aus Naturverjüngung<br />

stammen, müssen übernommen werden. Zwischen<br />

Pflanzflächen und Hauptwegen muss ein<br />

unbepflanzter Randstreifen von ca. 5 bis 10 m<br />

verbleiben. Mögliche Waldaußenränder sind bei<br />

der Anlage der Kultur zu sichern und zu fördern<br />

oder gegebenenfalls neu anzulegen.<br />

Nachbesserungen sind nur dann erforderlich,<br />

wenn das Waldentwicklungsziel gefährdet ist.<br />

Vorhandene Mischbaumarten sind in die Abwägungsentscheidung<br />

einer Nachbesserung einzubeziehen.<br />

Bei nicht angepassten Wildbeständen<br />

ist die Zäunung der Fläche erforderlich.<br />

Ein inzwischen auch in Brandenburg mit Erfolg<br />

angewandtes Verjüngungsverfahren ist die<br />

Pflanzung von Eichentrupps nach GOCKEL oder<br />

die Nesterpflanzung nach SZYMANSKI.<br />

Landesforstverwaltung Brandenburg<br />

Waldbau-Richtlinie 2004<br />

Ziel der Trupp- und Nesterpflanzung ist es, einen<br />

Endbestand zu erziehen, in dem durch den<br />

begrenzten Standraum maximal 100 Eichen pro<br />

Hektar stocken können. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />

ist die Pflanzung von maximal 100<br />

Trupps/Nestern pro Hektar mit wahlweise 19,<br />

21 oder 27 Eichen erforderlich. Im Vergleich zur<br />

flächigen Bepflanzung verringert sich die Pflanzenzahl<br />

von bis zu 6.000 Stück pro Hektar auf<br />

bis zu 1.900 Stück pro Hektar bei Pflanzung<br />

von 19 Eichen je Trupp. Die Anlage der Eichentrupps<br />

erfolgt in drei konzentrischen Kreisen<br />

(siehe Abbildung 1). Der Pflanzabstand beträgt<br />

ca. 1 m. Für einen Trupp wird die Pflanzung von<br />

19 Eichen empfohlen. Wichtig für den Aufbau<br />

der Trupps ist nicht nur die Baumart Eiche, sondern<br />

auch die Anzahl der umgebenden Baumarten,<br />

welche aus Hainbuche oder Linde gepflanzt<br />

werden können, <strong>aber</strong> in erster Linie aus<br />

Naturverjüngung von Kiefer, Birke o. ä. besteht.<br />

Hierdurch wird ein zusätzlicher Seitendruck auf<br />

die Eichentrupps erzeugt, der erheblich zur<br />

Qualitätsverbesserung beiträgt. Eine Zäunung<br />

der Fläche ist bei Vorhandensein überhöhter<br />

Wildbestände unerlässlich. Bei der Nesterpflanzung<br />

beträgt der Pflanzabstand ca. 20 cm.<br />

Gerade für den Süden Brandenburgs wird die<br />

Eichentrupppflanzung als kostengünstige Möglichkeit<br />

des Voranbaus empfohlen.<br />

Abbildung 1: Trupps mit 19, 27 und 21 Eichen und dementsprechend 12, 15 und 16 dienenden Bäumen (GOCKEL 1994)<br />

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