Berichtsheft 2001 - Förderergesellschaft der Geodäsie und ...
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Verleihung <strong>der</strong> Ehrenmitgliedschaft in <strong>der</strong> Sociedade Brasiliero de Cartografia<br />
gewürdigt.<br />
Der entscheidende Durchbruch gelingt <strong>der</strong> Satellitengeodäsie in den 1980er<br />
Jahren mit <strong>der</strong> Nutzung des Global Positioning System. In den 1970er Jahren<br />
als Navigationssystem entwickelt <strong>und</strong> ausgebaut, werden die Möglichkeiten zur<br />
Anwendung in <strong>der</strong> <strong>Geodäsie</strong> früh erkannt. Bereits 1977 weist Günter Seeber in<br />
einem kurzen Beitrag in <strong>der</strong> ZfV auf das NAVSTAR Global Positioning System<br />
hin, mit <strong>der</strong> damals noch nötigen vorsichtigen Formulierung „Noch ist nicht<br />
endgültig entschieden, ob das Global Positioning System voll ausgebaut wird<br />
<strong>und</strong> wann <strong>und</strong> in welchem Umfang es für zivile Zwecke freigegeben wird. Aber<br />
selbst wenn nur eine beschränkte Freigabe erfolgen sollte,...lassen die guten<br />
Ergebnisse mit dem NNSS-System auch für NAVSTAR einen erheblichen<br />
Nutzen bei <strong>der</strong> Lösung geodätischer Aufgaben erwarten“. Erste Untersuchungen<br />
zur geodätischen Nutzung von GPS starten Anfang <strong>der</strong> 1980er Jahre<br />
im Son<strong>der</strong>forschungsbereich, <strong>und</strong> 1983 steht mit den geodätischen GPS-<br />
Empfängern Texas TI 4100 auch die für praktische Erprobungen notwendige<br />
Hardware zur Verfügung.<br />
Die Forschungsarbeiten im GPS-Bereich konzentrieren sich naturgemäß<br />
wie<strong>der</strong>um auf die Untersuchung von Methoden zur genauen<br />
Positionsbestimmung <strong>und</strong> Navigation einschließlich <strong>der</strong> zugehörigen<br />
Softwareentwicklung <strong>und</strong> die Analyse des GPS-Fehlerbudgets. In Zusammenarbeit<br />
mit vielen an<strong>der</strong>en Institutionen werden lokale <strong>und</strong> regionale<br />
GPS-Netze angelegt, die außer zur Methodenuntersuchung meist auch praktischen<br />
Zwecken <strong>der</strong> Landesvermessung <strong>und</strong> geodynamischen Zielsetzungen<br />
dienen. Genannt seien die verschiedenen Testnetze in Nie<strong>der</strong>sachsen, die<br />
Mitwirkung an <strong>der</strong> deutsch- österreichischen NAVSTAR-Kampagne (1987), am<br />
Aufbau des deutschen <strong>und</strong> des europäischen Referenznetzes DREF bzw.<br />
EUREF (1989) sowie am südamerikanischen Referenzsystem SIRGAS (1995),<br />
die Anlage geodynamischer Kontrollnetze in China, in Island <strong>und</strong> in <strong>der</strong><br />
Antarktis, <strong>und</strong> die Einrichtung von GPS-Netzen unterschiedlicher Zielsetzung in<br />
Brasilien. Seit 1990 stehen für diese Arbeiten auch GPS-Empfänger des Typs<br />
Ashtech <strong>und</strong> neuerdings auch kombinierte GPS/GLONASS-Empfänger zur<br />
Verfügung. Die kinematische Anwendung von GPS wird nun nicht nur im<br />
marinen Bereich, son<strong>der</strong>n auch bei <strong>der</strong> Kraftfahrzeugnavigation <strong>und</strong> bei photogrammetrischen<br />
Bildflügen untersucht, Beispiele sind die GPS-Positionierung<br />
von Forschungsschiffen wie Meteor, Sonne <strong>und</strong> Polarstern, u.a. auch bei <strong>der</strong><br />
Meeresbodenvermessung <strong>und</strong> bei <strong>der</strong> Anlage seismischer Profile, <strong>und</strong> die<br />
GPS-gestützte Beschickung im Tidengebiet, hier setzt sich die bewährte<br />
Zusammenarbeit mit den im Meeresbereich arbeitenden<br />
Forschungsinstitutionen fort. Wesentliche Voraussetzung für alle diese<br />
Untersuchungen ist die Entwicklung leistungsfähiger Software, hier sei die<br />
Dissertation von Gerhard Wübbena (1990) beson<strong>der</strong>s genannt. In <strong>der</strong> jüngeren<br />
Vergangenheit konzentriert sich die GPS-bezogene Forschung auf die<br />
Einrichtung aktiver GPS-Referenznetze für die real-time Positionierung, die<br />
Modellierung distanzabhängiger Fehler in diesen Netzen <strong>und</strong> allgemein die<br />
Verkleinerung des GPS-Fehlerbudgets. Beispielhaft seien hier die in <strong>der</strong><br />
Dissertation von Lambert Wanninger (1994) vorgestellten Untersuchungen zu<br />
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