design + engineering - Euromold
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Gedruckte Hightech-Spinne<br />
Fraunhofer IPA zeigt 3D gefertigten Roboter<br />
Spinnen sind sehr beweglich, einige springen<br />
sogar. Diese Fähigkeit verdanken sie<br />
ihren hydraulisch betriebenen Gliedern.<br />
Forscher haben jetzt einen Laufroboter<br />
konstruiert, der den Antrieb der Spinnenbeine<br />
zum Vorbild hat. Das im 3D-Druckverfahren<br />
gefertigte Leichtgewicht erkundet<br />
für den Menschen unzugängliches<br />
Terrain. Ein Prototyp des Roboters ist auf<br />
der Messe EuroMold in Frankfurt auf<br />
dem Fraunhofer-Gemeinschaftsstand zu<br />
sehen.<br />
Flink und zielstrebig steuert der Laufroboter<br />
durch das nach einem Chemieunfall<br />
unbetretbare Gelände. Seine Mission: Ausgerüstet<br />
mit Kamera und Messgeräten soll<br />
er den Einsatzkräften ein Lagebild und<br />
Daten über giftige Substanzen liefern. Wie<br />
bei einer Spinne berühren jeweils vier Beine<br />
den Boden, während die anderen vier sich<br />
nach vorne in die nächste Ausgangsposition<br />
drehen. Auch optisch erinnert das künstliche<br />
Gliedertier an den Achtfüßler. Schließlich<br />
diente die Spinne den Forschern am<br />
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik<br />
und Automatisierung IPA als Vorbild.<br />
Noch liegt der Hightech-Helfer als Prototyp<br />
vor, doch künftig soll er seinen Dienst<br />
als Erkundungswerkzeug in für Menschen<br />
nur schwer zugänglichen oder gefährlichen<br />
Umgebungen versehen. Nach Naturkatastrophen,<br />
Industrie- oder Reaktorunfällen<br />
oder bei Feuerwehreinsätzen kann er die<br />
Rettungskräfte unterstützen, indem er etwa<br />
Live-Bilder überträgt oder Gefahrenquellen<br />
wie austretendes Gas aufspürt.<br />
»Wir haben uns das Fortbewegungsprinzip<br />
der Spinnen zunutze gemacht und auf<br />
unseren bionischen, per Computer gesteuerten<br />
Leichtbauroboter angewandt. Seine<br />
„3D printen“ für Preisbewusste<br />
Alphacam bietet den neuen Service „fabberhouse“<br />
Alphacams neuester Service „fabberhouse<br />
- 3D Printing for everybody“ hat die Pilotphase<br />
erfolgreich abgeschlossen. „Das<br />
Angebot für jedermann, selbst aufbereitete<br />
3D-Daten zu günstigen Preisen in stabile<br />
Modelle aus dem Thermoplast ABS<br />
zu verwandeln, wird gut angenommen,“<br />
berichtet Michael Junghanß, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter bei Alphacam<br />
GmbH.<br />
Die Website von fabberhouse bietet<br />
unter dem Slogan „3D Printing for everybody“<br />
Software und umfangreichen<br />
Anwendungstipps zum Thema „selbst 3D<br />
printen“ online. Fabberhouse bietet vor<br />
acht Beine und der Körper sind ebenfalls<br />
mit elastischen Faltenbälgen ausgestattet,<br />
die pneumatisch angetrieben werden und<br />
so die künstlichen Glieder beugen und<br />
strecken«, erläutert Dipl.-Ing. Ralf Becker,<br />
Wissenschaftler am IPA in Stuttgart. Die<br />
für den Antrieb erforderlichen Bauteile wie<br />
Steuerungseinheit, Ventile und Kompressorpumpe<br />
befinden sich im Körper, der je<br />
nach Anwendung unterschiedliche Messgeräte<br />
und Sensoren tragen kann.<br />
Bislang wurden Konstruktionen wie der<br />
Laufroboter mit konventioneller Maschi-<br />
NEWS 5<br />
■ News<br />
Der 3D-gedruckte Roboter in Spinnenform soll unter anderem bei Naturkatastro phen und<br />
Chemie- und Reaktorunfällen zum Einsatz kommen. Bild: Fraunhofer IPA.<br />
allem preissensiblen Zielgruppen wie selbständigen<br />
Architekten und Designern, Studenten<br />
und Privatpersonen eine günstige<br />
Möglichkeit, dreidimensionale Kunststoff-<br />
Bauteile zu erhalten.<br />
Die Schorndorfer Firma alphacam<br />
GmbH beschäftigt 60 Mitarbeiter und<br />
sieht sich als eines der federführenden<br />
Unternehmen am deutschsprachigen 3D<br />
Printer-Markt. Für „fabberhouse“ ist<br />
Alphacam ausgestattet mit den aktuellsten<br />
3D Printern von HP und Stratasys mit bis<br />
zu 250 x 250 x 305 mm Bauraumgröße.<br />
■ alphacam GmbH – Halle 11.0, D132<br />
nenbautechnik gefertigt – ein zeitaufwändiges<br />
und teures Unterfangen. Die Forscher<br />
am IPA hingegen setzen auf generative Fertigungstechnologien,<br />
konkret auf das selektive<br />
Lasersintern (SLS) von Kunststoffen.<br />
„Unser Roboter lässt sich so preiswert fertigen,<br />
dass er nach einmaligem Gebrauch<br />
entsorgt werden kann – wie ein Einmal-<br />
Handschuh«, sagt Becker.<br />
■ Fraunhofer-Gemeinschaftsstand –<br />
Halle 11, Stand C66.<br />
Generatives Labor<br />
Das Institut für Kunststofftechnik an der<br />
Hochschule Darmstadt zeigt auf der<br />
EuroMold die verschiedenen generativen<br />
Verfahren im Vergleich. Dazu gehören u.a.<br />
Rapid Prototyping, Rapid Tooling und<br />
Rapid Manufacturing.<br />
Am Labor für generative Fertigungsverfahren<br />
der Hochschule Darmstadt lernen Studenten,<br />
wie unterschiedlich die Verfahren<br />
funktionieren und wie die damit hergestellten<br />
Teile eingesetzt werden können. Es werden<br />
bereits Arbeiten aus den Bereichen<br />
Rapid Prototyping, Rapid Tooling und<br />
Rapid Manufacturing durchgeführt.<br />
■ Halle 11.0, Stand E68<br />
EuroMold d+e Magazin, 11/2011 5