Pfarrbrief - Drei Kirchen mitten in Alfter
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Markanter Mittelpunkt <strong>in</strong> wachsender Wohngeme<strong>in</strong>de<br />
40 Jahre „Böhmkirche“ St. Mariä Heimsuchung Impekoven<br />
Als sich vor 40 Jahren die Gestalt des Rohbaus der neuen Kirche St. Mariä<br />
Heimsuchung <strong>in</strong> Impekoven langsam aus dem Gewirr von Kränen, Gerüsten und<br />
Baumasch<strong>in</strong>en herausschälte, richtete sich mancher fragende Blick darauf: Wo<br />
ist da eigentlich vorn und h<strong>in</strong>ten? Wie kommt man <strong>in</strong> die künftige Kirche h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>?<br />
Steht der wuchtige „Burgturm“ nun davor, dah<strong>in</strong>ter – oder auf der Seite? Und<br />
auch heute noch muss selbst e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heimischer Impekovener bei e<strong>in</strong>em Gang um<br />
die Kirche herum gelegentlich scharf nachdenken, wie sich das dann erkennbare<br />
„Außen“ mit se<strong>in</strong>en Wänden, Flächen und W<strong>in</strong>keln zu dem oft erlebten „Innen“<br />
des <strong>Kirchen</strong>raums verhält.<br />
Spätestens bei der Grundste<strong>in</strong>legung<br />
1968 im fast fertigen Rohbau<br />
der Kirche nach den Plänen von<br />
Professor Gottfried Böhm klärte sich<br />
die e<strong>in</strong>e oder andere dieser Fragen.<br />
Die Konturen des Innenraums wurden<br />
erkennbar und gaben neue Rätsel<br />
auf: Lauter rohe, graue Wände, ke<strong>in</strong><br />
Verputz, ke<strong>in</strong>e Farben, so wenige<br />
Fenster?<br />
Zwar konnte schon zu Weihnachten<br />
1968 das neue Geläut von vier<br />
Bronzeglocken zur Christmette<br />
erkl<strong>in</strong>gen, aber die Geme<strong>in</strong>de<br />
musste noch <strong>in</strong> der zur Notkirche<br />
hergerichteten Mehrzweckhalle feiern.<br />
Erst e<strong>in</strong> Jahr später war der Innenausbau<br />
vollendet und die Kirche als<br />
Gesamtkunstwerk erlebbar: Nach<br />
dem Passieren des unter den Turm<br />
geduckten E<strong>in</strong>gangs öffnet sich dem<br />
Betrachter nun e<strong>in</strong> vielgestaltiger,<br />
aber trotzdem geschlossen wirkender<br />
Raum für die Gottesdienstgeme<strong>in</strong>de<br />
<strong>in</strong> ihren leuchtend orange-roten<br />
Bänken, ausgerichtet auf den Altar<br />
vor der hochaufragenden Rückwand<br />
und umgeben von überraschend unter-<br />
schiedlichen Raumformen an den<br />
Seiten und im Rücken. Da gibt es rechts<br />
e<strong>in</strong>e Stelle, an der die freitragende<br />
Betondecke erst über e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zelnen<br />
hohen Fenster ansetzt, während sie<br />
l<strong>in</strong>ks und h<strong>in</strong>ten tief h<strong>in</strong>abreicht. Da<br />
tritt – über der E<strong>in</strong>gangstür – der runde<br />
Turm <strong>in</strong> den Raum h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> und öffnet<br />
sich zur Empore für Chor und Orgel.<br />
Da beherrschen überall die W<strong>in</strong>kel<br />
und die Geraden das Bild der Wände<br />
und der Decke – umso deutlicher<br />
setzen Rundungen <strong>in</strong> den Nischen für<br />
den Tabernakel vorne l<strong>in</strong>ks und für<br />
den Taufste<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Rückwand e<strong>in</strong>en<br />
Kontrast.<br />
E<strong>in</strong>e andere Besonderheit der<br />
Kirche erschließt sich erst, wenn man<br />
sie zu unterschiedlichen Tages- und<br />
Jahreszeiten erlebt. Am Morgen und<br />
– vor allem im Sommer – auch am<br />
Abend treibt die Sonne ihr Spiel mit<br />
den Ornamenten der zurückhaltend<br />
gefärbten Glasfenster, zeichnet<br />
lebende und vergängliche Bilder auf<br />
die Betonwände.<br />
Wie wohl bei allen neuen <strong>Kirchen</strong><br />
waren auch hier zu Beg<strong>in</strong>n nur die