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cc 02_2010 - Cusanus.net

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Pinnwand<br />

„Die spinnen, die Anderen...?”<br />

Manchmal bestätigen sich Klischees auch: in Tansania traf<br />

ich auf einen ganz anderen Umgang mit Zeit, der mich als<br />

getriebenen Europäer zu Geduld und Entspannung herausgefordert<br />

hat. So war für die Einheimischen die Verspätung<br />

einer Fähre auf dem Tanganjika-See von über 30 Stunden<br />

ganz selbstverständlich... Irgendwie kommt man schon an!<br />

Ich steige in den Fahrstuhl. Außer mir fährt noch eine weitere<br />

Person in den achten Stock. Die Person steigt aus - und sagt<br />

„Danke“. Vor meinem verwirrten Gesicht schließt sich die Fahrstuhltür.<br />

Warum Danke; noch dazu von einer mir fremden Person<br />

in einer mir nicht geläufigen Sprache? Danke, dass wir es bis hier<br />

her geschafft haben, der Fahrstuhl nicht stecken blieb, kein Feuer<br />

ausbrach?<br />

Alltägliches aus Polen (Sara Esther)<br />

Brasilianische Ästhetik:<br />

neonfarbige, im Dunkeln<br />

leuchtende Plastikrosenkränze.<br />

Bolivianische Erfrischungsgetränke:<br />

vergorener, von den<br />

Frauen des Dorfes vorgekauter<br />

Maisbreisaft (Chicha) –<br />

na dann Prost!<br />

(Philipp)<br />

„Treffen um 19h30?“ - „Ja, ok. Das ist gut,<br />

dann fahren wir alle zusammen los.“ Tja,<br />

schade. Um 20h15 ist immer noch keiner da.<br />

An französische Terminabsprachen muss man<br />

sich erstmal gewöhnen.<br />

Vive la France. (Almuth Sürmann)<br />

Essengehen in den USA: Die Gabel noch im Mund<br />

wird man gefragt, ob man die Reste mitnehmen<br />

möchte. Oder es kann einem passieren, dass man<br />

schon beim Servieren zum baldigen Zahlen aufgefordert<br />

wird. Ein unhöflicher Rausschmiss? Keineswegs,<br />

denn je häufiger man in den USA essen geht,<br />

desto mehr weiß man diesen schnellen Service zu<br />

schätzen. Time is money.<br />

(Judith Suttrup)<br />

Einem Nordrhein-Westfalen sagt man:<br />

„Ich komme aus Bayern.“ Einem Italiener<br />

stellt man sich als Deutscher vor.<br />

Einem<br />

Asiaten gegenüber fühlt man sich dann<br />

als Europäer. Heißt das: Je weiter man<br />

weg ist, desto größer wird die Heimat?<br />

(Cathrin Bengesser)<br />

jeder mensch ist anders<br />

sagt man so und lacht<br />

über den geschmack des<br />

anderen<br />

einzig artig ist der mensch<br />

hab ich gelernt<br />

mit unveräußerlichen rechten<br />

ein anderer mensch<br />

fragt mich am bahnhof nach kleingeld<br />

andererseits.<br />

Aus meinem kanadischem Tagebuch: In<br />

einem Club taucht aus dem Nichts ein<br />

Typ hinter mir auf und schreit: „Bück dich!“<br />

Andere Länder- andere Tanzsitten.<br />

Treibgut<br />

Sie treiben durchs Dasein,<br />

im Alltag verloren,<br />

entfremdet sich Selbst.<br />

Dem Leben gestohlen,<br />

dem Willen entwunden,<br />

dem Schicksal geschenkt.<br />

Die Leere der Blicke,<br />

im Albtraum gefroren,<br />

die Maske des Nichts.<br />

Laura Pennington<br />

Künstlerische Arbeit<br />

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