20.01.2013 Aufrufe

Gute Arbeit?, Gute Umwelt?, Gute Technik - artec - Universität Bremen

Gute Arbeit?, Gute Umwelt?, Gute Technik - artec - Universität Bremen

Gute Arbeit?, Gute Umwelt?, Gute Technik - artec - Universität Bremen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Begrüßung<br />

suchen. Erst nach einer Weile wird die Wechselseitigkeit der Enttäuschungen und schließlich<br />

das Spektrum der zugrunde liegenden sachlichen Probleme sichtbar. Ein wenig war es bei uns<br />

in dieser Hinsicht wie in einer Beziehung: Erst als wir unsere Enttäuschungen in Sachen Interdisziplinarität<br />

mit der Tatsache zu konfrontieren begannen, dass unsere hochgesteckten<br />

Erwartungen sich nur bedingt würden realisieren lassen, wurde der Weg frei für eine gelassenere<br />

und im Ergebnis durchaus erfolgreiche Kooperation – auch über die Disziplingrenzen<br />

hinweg. Insofern war die erste Phase eine durchaus wichtige Phase.<br />

In einer zweiten Phase, von 1992-1995, kommt es zu einer ersten Bündelung von Forschungsthemen<br />

zu vier Gruppen, deren Projekte sich dadurch unterschieden, dass sie jeweils in stärkerem<br />

oder geringerem Maße technikbezogene oder arbeitsbezogene Fragestellungen vereinten.<br />

Ab 1995 werden die Projektthemen verstärkt unter einer speziellen gemeinsamen Rahmenthematik<br />

bearbeitet: dem vermehrter Kooperationsbedarf und der Suche nach kooperativen<br />

Lösungsmustern als einer Folge gestiegener Komplexität in der <strong>Arbeit</strong>s- und <strong>Technik</strong>gestaltung.<br />

Gleichzeitig findet eine Restrukturierung der Projektgruppen in dem Sinne statt, dass<br />

das Spannungsverhältnis von <strong>Arbeit</strong> und <strong>Technik</strong> um einen dritten Gesichtspunkt, dem der<br />

<strong>Umwelt</strong>, erweitert wird. Tatsächlich werden Spannungsprobleme im Verhältnis von <strong>Arbeit</strong><br />

und <strong>Umwelt</strong> – als zwei gleichermaßen relevanten, keineswegs aber ohne weiteres harmonierenden<br />

oder miteinander zu vereinbarenden Zielpunkten von Gestaltungsprozessen – schon<br />

früher bearbeitet. Der Einstieg wird wesentlich über Eckhart Hildebrandt vermittelt, den wir<br />

im Jahre 1992 als Gastprofessur für das Institut gewinnen konnten. Ihm folgt übrigens ein<br />

Jahr später Fred Manske.<br />

Die seit 1995 gewonnene Restrukturierung wird ab 1997, der jüngsten Phase der Institutsentwicklung,<br />

noch einmal verstärkt. Sie findet ihren Ausdruck in der Bildung der heutigen drei<br />

verschiedenen Forschungsfelder <strong>Arbeit</strong>, <strong>Umwelt</strong> und <strong>Technik</strong> unter dem gemeinsamen Rahmenthema<br />

der „Kooperation als disziplinübergreifender Gestaltungsaufgabe. Diese Struktur<br />

bedeutet – im historischen Vergleich – einerseits ohne Zweifel eine stärkere thematische Verselbständigung<br />

von Themengruppen. Andererseits besteht weiterhin ein beachtliches Spektrum<br />

an älteren und neueren Fragestellungen, die sich in verschiedenen Projekten als gleichermaßen<br />

relevant erweisen. In deren Bearbeitung realisiert sich heute die weiterhin notwendige<br />

und gewollte thematische Verklammerung zwischen den drei Forschungsfeldern des<br />

Instituts. Die betreffenden Themen werden in der Hauptsache in Form von Seminaren und<br />

Workshops zu sogenannten Schnittmengenproblemen bearbeitet.<br />

Vor dem Hintergrund der hier kurz skizzierten Entwicklung kann ich nun erneut auf die vorher<br />

getroffene Differenzierung in der Beantwortung der Frage zurückkommen, ob zwölf Jahre<br />

viel oder wenig sind, gegebenenfalls auch zu viel oder zu wenig. Wir haben unsere Grundperspektive<br />

– unser wissenschaftspolitisches Paradigma – über die zwölf Jahre zwar einerseits<br />

etwas abgespeckt und andererseits etwas komplexer angelegt als zu Beginn. Im wesentlichen<br />

haben wir sie aber beibehalten und wir werden das wohl auch weiterhin tun. Unsere konkreten<br />

Forschungsthemen haben sich hingegen in den zurückliegenden Jahren beständig und zum<br />

Teil erheblich verändert und neu gruppiert. Hier wäre es uns manchmal lieber gewesen, etwas<br />

langsamer vorangehen zu können. Alles in allem haben wir die zwölf Jahre kräftig genutzt:<br />

sowohl in bezug auf das zugrunde liegende forschungspolitische Paradigma wie auch auf die<br />

empirische <strong>Arbeit</strong> an den einzelnen Forschungsthemen.<br />

Was ist dabei herausgekommen? Die entscheidende Ebene bildet hier die tatsächlich geleistete<br />

Forschung, wie sie in den diversen Projekten der Forschungsfeldern stattgefunden hat und<br />

stattfindet. Wir wollen heute und morgen auf dieser Konkretionsebene jeweils einige zentrale<br />

Ergebnisse und Folgerungen zur Diskussion stellen.<br />

6

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!