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2.1.3 Arten des Bestimmens<br />

Da es für das Bestimmen nicht<br />

unbedingt erforderlich ist, alle sechs<br />

Freiheitsgrade zu entziehen, werden in<br />

der Praxis folgende drei Arten des<br />

Bestimmens unterschieden:<br />

Abbildung 4a: Halbbestimmen<br />

Das Werkstück wird nur bezüglich einer<br />

Fläche festgelegt (Entzug von drei<br />

Freiheitsgraden).<br />

Abbildung 4b: Bestimmen<br />

Das Werkstück wird bezüglich zweier<br />

Flächen festgelegt (Entzug von fünf<br />

Freiheitsgraden).<br />

Abbildung 4c: Vollbestimmen<br />

Das Werkstück wird mit Bezug auf drei<br />

Flächen festgelegt (Entzug von sechs<br />

Freiheitsgraden).<br />

2.1.4 Vermeiden des<br />

Überbestimmens<br />

a. Werkstück mit Bestimmebenen<br />

b. Überbestimmtes Werkstück<br />

c. Richtig bestimmtes Werkstück<br />

Um Fehler am Werkstück zu vermeiden,<br />

darf das Bestimmen auf keinen Fall zu<br />

einer Überbestimmung des Werkstücks<br />

führen. Sie liegt dann vor, wenn<br />

hinsichtlich einer Bezugsebene in einer<br />

Richtung mehr als eine Bestimmebene<br />

(Kontaktfläche zwischen Werkstück und<br />

Vorrichtungselementen) auftritt. Bei dem<br />

in Abbildung 5a dargestellten Werkstück<br />

soll die mit den Maßen a und b<br />

festgelegte obere Aussparung<br />

planparallel zur Bezugsebene bearbeitet<br />

werden. Die Bestimmebene (1) ist für das<br />

Maß b mit der Bezugsebene identisch.<br />

Die Bestimmebene (2) ist für das Maß a<br />

mit der Bezugsebene identisch. Um<br />

einem Durchbiegen des Steges b-c bei<br />

der Bearbeitung vorzubeugen, wurde<br />

eine dritte Bestimmebene (3)<br />

vorgesehen. Wird nun ein Werkstück (6)<br />

in die Spannvorrichtung (4) eingelegt<br />

Abbildung 5b, kommt es zu einer<br />

Überbestimmung, da zwar der Abstand<br />

der Bestimmflächen (1) und (3)<br />

(Einstellfläche, Führungsfläche,<br />

Stützfläche) in der Vorrichtung konstant,<br />

jedoch das Maß c der einzelnen<br />

Werkstücke unterschiedlich ist. Dieses<br />

Überbestimmen wirkt sich als Fehler in<br />

den Maßen a und b aus.<br />

Wie ein Werkstück richtig bestimmt wird,<br />

ist in Abbildung 5c dargestellt. Hierbei<br />

muß jedoch, um ein Kippen des<br />

Werkstücks zu vermeiden, das<br />

Drehmoment „M", welches von dem<br />

Werkzeug (5) auf den zu bearbeitenden<br />

Körper (6) übertragen wird, durch ein<br />

Gegenmoment ausgeglichen werden.<br />

Dieses Gegenmoment ist dann von der<br />

Spannkraft „F" aufzubringen.<br />

Der Vorgang Bestimmen unterliegt<br />

einigen Gestaltungsregeln, welche aber<br />

niemals ohne Ausnahmen gesehen<br />

werden sollten:<br />

• Immer nach dem<br />

Vorbearbeitungszustand des<br />

Werkstücks die Bestimmpunkte<br />

anordnen. Bearbeitete Stellen zur<br />

Bestimmung vorziehen.<br />

• Die in der Bestimmfläche liegenden<br />

Bestimmpunkte mit möglichst großem<br />

Abstand festlegen.<br />

• Spannpunkte so anordnen, daß die<br />

Bestimmlage beim Spannvorgang<br />

erhalten bleibt.<br />

• Um kurze Kraftflußwege im Werkstück<br />

zu erreichen, sollten die<br />

Bestimmpunkte möglichst gegenüber<br />

den Spannpunkten angeordnet sein.<br />

Das Spannen eines Werkstücks gegen<br />

die Bestimmebenen kann mittels drei,<br />

zwei oder auch nur einem Spannpunkt<br />

erfolgen.<br />

• Um eine unbestimmte Anzahl von<br />

Berührungspunkten zu vermeiden,<br />

sollte ein Werkstück nicht auf einer<br />

durchgehenden Fläche bestimmt<br />

werden.<br />

• Die drei Vorgänge Bestimmen,<br />

Spannen und Stützen immer<br />

gemeinsam mit dem Werkstück sehen.<br />

© 2007<br />

Spanntechnik<br />

Abbildung 4a: Halbbestimmtes<br />

Werkstück.<br />

Abbildung 4b: Bestimmtes<br />

Werkstück.<br />

Abbildung 4c: Vollbestimmtes<br />

Werkstück.<br />

2<br />

1<br />

Abbildung 5a: Werkstück mit<br />

Bestimmebene.<br />

6<br />

F<br />

F<br />

a<br />

M<br />

5<br />

4<br />

c b<br />

Abbildung 5b: Überbestimmung<br />

eingepasstes Werkstück.<br />

Abbildung 5c: Richtig bestimmt<br />

eingepasstes Werkstück.<br />

3<br />

123<br />

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