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Schwenkspann-/<br />

Abstützzylinder<br />

Druck-/<br />

Zugzylinder<br />

Ventile Pumpen<br />

Systemkomponenten<br />

Gelben Seiten<br />

Spanntechnik<br />

Abbildung 6: Konstruktions-<br />

Richtlinien für das Einspannen.<br />

Abbildung 7: Starres spannen.<br />

Abbildung 8: Elastisches spannen.<br />

124<br />

3 Spannen<br />

Spannen ist das sichere Festhalten<br />

bereits lagebestimmter Werkstücke in der<br />

Vorrichtung während der Fertigung, wobei<br />

jedoch der zuvor erfolgte<br />

Bestimmvorgang nicht wieder rückgängig<br />

gemacht werden sollte. Das Bestimmen<br />

und Spannen ist also immer als ein<br />

kombiniertes Problem anzusehen. Das<br />

Spannen erfolgt durch Zufuhr von Energie<br />

mit Hilfe von manuell, pneumatisch,<br />

hydraulisch oder elektrisch angetriebenen<br />

Spannorganen. Häufig werden beim<br />

Spannvorgang auch Bestimmorgane, wie<br />

z.B. Bestimmzylinder, mitbenutzt. In<br />

diesen Fällen ist jedoch der<br />

Bestimmvorgang gerade beendet, wenn<br />

der Spannvorgang beginnt.<br />

Verbunden mit dem Spannen ist immer<br />

die Weiterleitung des Kraftflusses in der<br />

Vorrichtung zu sehen, der auf möglichst<br />

direktem Wege von den Spannkraft-<br />

Einleitungsstellen durch das Werkstück zu<br />

den Auflagepunkten geführt werden<br />

sollte. Wie das Bestimmen unterliegt das<br />

Spannen einigen Gestaltungsregeln,<br />

welche jedoch niemals ohne Ausnahmen<br />

gesehen werden sollten:<br />

• Spannkraftfluß aus den Werkstückzonen<br />

der kritischen Toleranzen heraushalten.<br />

• Deformationen und Markierungen durch<br />

Spannkräfte sollten am Werkstück<br />

möglichst vermieden werden.<br />

• Spannstellen am Werkstück sollten so<br />

gewählt werden, daß eine Bearbeitung<br />

ohne Umspannen, bzw. mit möglichst<br />

wenig Umspannungen, erfolgen kann.<br />

• Die zum Spannen erforderlichen Kräfte<br />

durch Überschlagsrechnungen<br />

ermitteln.<br />

• Da sich das Spannmaß des Werkstücks<br />

durch thermische Dehnungen und<br />

Schwingungen infolge Bearbeitung<br />

verändern kann, sollte über eine starre,<br />

bzw. elastische Spannung nachgedacht<br />

werden.<br />

• Das Werkstück darf nur dann mit einer<br />

Spannkraft beaufschlagt werden, wenn<br />

es durch einen festen Auflagepunkt<br />

entsprechend unterstützt wird<br />

(Abbildung 6).<br />

Beim Spannen von Werkstücken in<br />

Vorrichtungen kann es aufgrund von<br />

Schwingungen und thermischen<br />

Dehnungen zu einer Änderung des<br />

Spannmaßes kommen. Um diese<br />

Änderung während des Spannvorgangs<br />

auszugleichen, hat man das Spannen in<br />

zwei weitere Arten unterteilt:<br />

© 2007<br />

www.enerpac.de<br />

• Starres Spannen<br />

• Elastisches Spannen<br />

Im rechten Teil der Abbildung 7 ist zu<br />

erkennen, daß sich beim starren Spannen<br />

die Spannung sofort löst, sobald sich eine<br />

maßliche Veränderung des Werkstücks im<br />

Spannbereich einstellt.<br />

Bei elastischer Spannung können sich die<br />

angreifenden Spannelemente unter<br />

Aufrechterhaltung einer konstanten<br />

Spannkraft bewegen. Dies ist in<br />

Abbildung 8, wo sich das Werkstück<br />

infolge Temperaturerhöhung während der<br />

Bearbeitung verlängert, dargestellt.<br />

Starres Spannen erfolgt durch<br />

mechanische Spannelemente:<br />

• Spannkeile<br />

• Spannspiralen<br />

• Spannexenter<br />

• Kniehebelspanner<br />

• Spannschrauben<br />

Elastisches Spannen erfolgt durch:<br />

• Plastische Medien<br />

• Spannen mit Luft (Pneumatik)<br />

• Spannen mit Flüssigkeiten (Hydraulik)<br />

Die starren Spannelemente werden meist<br />

bei einfachen Spannvorrichtungen<br />

eingesetzt. Es ist aber auch möglich,<br />

starre Spannelemente durch Einbau von<br />

federnden Elementen zwischen<br />

Spannelement und Werkstück in<br />

elastische Spannelemente umzuwandeln<br />

oder mit elastischen Spannelementen zu<br />

kombinieren.<br />

Wie bei jedem Vorgang können auch<br />

beim Spannen Fehler auftreten. Diese<br />

Fehler machen sich als Deformationen am<br />

zu spannenden Werkstück bemerkbar. Da<br />

durch diese Deformationen die Funktion<br />

des Werkstücks nicht beeinträchtigt<br />

werden darf, müssen, um diese zu<br />

vermeiden, alle Möglichkeiten des<br />

Bestimmens, des Abstützens und der<br />

günstigsten Führung des<br />

Spannkraftflusses durch das Werkstück<br />

bedacht werden. Desweiteren sollte man<br />

durch eine Abschätzung der<br />

erforderlichen Spannkraft, anhand einer<br />

Überschlagsrechnung, unnötig hohe<br />

Spannkräfte vermeiden. Um<br />

Deformationen am Werkstück zu<br />

verhindern, sollte eine geeignete<br />

Ausbildung (z.B. kugelförmig) der Spannbzw.<br />

Anschlagpunkte angestrebt werden.

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