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6 07. Januar 2011 / Nr. 01 DieSparkassenZeitung<br />

WIRTSCHAFT UND POLITIK<br />

Preise in Europa steigen<br />

Zentralbank<br />

in Zugzwang?<br />

Kräftig steigende Verbraucherpreise<br />

in den Euro-Ländern könnten die Europäische<br />

Zentralbank (EZB) in Zugzwang<br />

bringen. Die Kosten für die Lebenshaltung<br />

zogen im Dezember um<br />

überraschend starke 2,2 Prozent an, so<br />

die Statistikbehörde Eurostat.<br />

Höhere Energie- und Lebensmittelpreise<br />

hievten die Inflationsrate<br />

erstmals seit mehr als zwei<br />

Jahren wieder über die Marke von zwei<br />

Prozent, bis zu der die Frankfurter Währungshüter<br />

mittelfristig stabile Preise<br />

gewahrt sehen. Experten rechnen deshalb<br />

damit, dass die EZB ihren Leitzins<br />

noch in diesem Jahr anheben wird.<br />

„Wir erwarten für 2011 eine Inflationsrate<br />

von insgesamt zwei Prozent“, so<br />

der Chef-Volkswirt einer deutschen<br />

Bank. „Die Leitzinsen auf historischen<br />

Tiefständen zu halten, ist deshalb nicht<br />

länger angemessen.“ Die EZB werde ab<br />

der zweiten Jahreshälfte ihren Leitzins<br />

anheben, den sie seit Mai 2009 auf dem<br />

Rekordtief von ein Prozent hält. „Das<br />

wird der Beginn einer vorsichtigen Normalisierung<br />

sein“, so der Experte. Andere<br />

Analysten gehen dagegen davon aus,<br />

dass die Währungshüter eine Politik der<br />

ruhigen Hand betreiben und die Zinsen<br />

nicht vor dem kommenden Jahr anheben<br />

werden. Ihr Argument: Ohne die<br />

stets stark schwankenden Energie- und<br />

Lebensmittelpreise ist der Inflationsdruck<br />

immer noch recht gering. Auch<br />

die Finanzmärkte hätten keine überbordende<br />

Inflation eingepreist.<br />

Der Leitzins gibt vor, zu welchem<br />

Preis sich Geschäftsbanken bei der EZB<br />

mit Geld eindecken können. Steigt er,<br />

werden auch Kredite an Unternehmen<br />

und Verbraucher teurer. Das wiederum<br />

dämpft die Nachfrage nach Investitionen<br />

und Konsum, was den Spielraum<br />

von Unternehmen für Preiserhöhungen<br />

einschränkt. Auf diese Weise kann die<br />

EZB die Inflation in Schach halten. Höhere<br />

Zinsen machen auch den wegen<br />

der Schuldenkrise schwächelnden Euro<br />

für Investoren attraktiver, was den<br />

Wechselkurs stützen dürfte und so den<br />

Import von vorwiegend in US-Dollar abgerechneten<br />

Importen wie Öl und anderen<br />

Rohstoffen verbilligen könnte.<br />

Steigende Zinsen können aber<br />

auch die Konjunktur abwürgen, vor<br />

allem in den unter Schuldenkrise und<br />

Sparprogrammen ächzenden Sorgenländern<br />

wie Griechenland und Spanien.<br />

Im Zweifel hat für die EZB allerdings<br />

der Kampf gegen die Inflation Vorrang,<br />

der ihr wichtigster Auftrag ist. Wie ernst<br />

es die Notenbanker damit im Zweifel<br />

meinen, zeigt ein Blick zurück: Im Sommer<br />

2008, als vor allem Energie und<br />

Nahrungsmittel teurer wurden, setzte<br />

die EZB eine Zinserhöhung durch – und<br />

das kurz vor der Pleite der US-Investmentbank<br />

Lehman Brothers, die die<br />

Wirtschaftskrise ins Rollen brachte. rtr<br />

Der Aufschwung in Deutschland verliert<br />

nach Ansicht des Deutschen Instituts<br />

für Wirtschaftsforschung (DIW)<br />

im kommenden Jahr deutlich an Kraft.<br />

Für 2012 sagen die Berliner Forscher<br />

ein Anziehen der Konjunktur von 1,3<br />

Prozent nach 2,2 Prozent in diesem<br />

Jahr voraus.<br />

Nach der Rezession hätten 2010<br />

Aufholeffekte und weltweite<br />

Konjunkturpakete für Schub gesorgt,<br />

die künftig wegfielen, sagte DIW-<br />

Experte Ferdinand Fichtner. Für deutsche<br />

Verhältnisse sei dies immer noch<br />

ein „ordentliches und vor allem stabiles<br />

Wachstum“, das dank der anziehenden<br />

Binnennachfrage breiter werde. Das gewerkschaftsnahe<br />

Institut für Makroökonomie<br />

und Konjunkturforschung<br />

(IMK) hält dagegen die Entwicklung immer<br />

noch nicht für selbsttragend: „Die<br />

Konjunktur in Deutschland und Europa<br />

ist besonders anfällig für Erschütterungen<br />

aus der Eurokrise.“<br />

Unstrittig unter den Fachleuten ist,<br />

dass 2010 wegen der Aufholjagd nach<br />

der Rezession mit einem Wachstum von<br />

3,7 Prozent ein Ausnahmejahr war. Insgesamt<br />

sei die heimische Wirtschaft ohne<br />

Massenentlassungen durch die Krise<br />

gekommen, sagte Fichtner. Die Lage<br />

am Arbeitsmarkt sei aber nicht so rosig,<br />

wie es auf den ersten Blick scheine. „Statistische<br />

Tricks überzeichnen bis zu<br />

einem gewissen Grade die positive Entwicklung“,<br />

so Fichtner.<br />

So seien 2008 und 2009 bestimmte<br />

Personengruppen aus der Statistik herausgefallen.<br />

Ohne diesen Effekt würde<br />

die Arbeitslosenzahl noch um 150 000<br />

HINTERGRUND<br />

Fremdkapital droht, Schwellenländer zu überfluten<br />

Fließt übermäßig Fremdkapital auf den Schwellenmarkt, wertet die einheimische Währung<br />

auf und die Exportwirtschaft leidet. Zur Abwehr hat Chile als größter Kupferproduzent<br />

der Erde eine breite Devisenmarkt-Intervention beschlossen. Foto dpa<br />

Forscher sind sich einig: 2010 war ein Ausnahmejahr<br />

Aufschwung schwächt sich ab<br />

Statistische Tricks und Sondereffekte beschönigten<br />

die Lage am Arbeitsmarkt, urteilen<br />

Wirtschaftsinstitute. Kein Grund also,<br />

die Ämter schon zu schließen. Foto dpa<br />

über dem Niveau aus Zeiten vor der Krise<br />

liegen, sagte Fichtner. Anders als die<br />

meisten Organisationen geht das DIW<br />

davon aus, dass die Arbeitslosigkeit<br />

auch 2011 im Schnitt knapp über der<br />

Drei-Millionen-Marke bleibt. Einen Ansturm<br />

osteuropäischer Fachkräfte auf<br />

den deutschen Arbeitsmarkt ab Mai<br />

2011 erwartet das DIW nicht. Die volle<br />

Freizügigkeit von Arbeitnehmern aus<br />

EU-Ländern werde höchstens bei Geringqualifizierten<br />

für Lohndruck sorgen.<br />

Die Politik könnte darauf mit Mindestlöhnen<br />

in einigen Bereichen antworten,<br />

urteilen die Berliner Forscher.<br />

Wegen der guten Konjunktur hält<br />

Deutschland nach DIW-Ansicht künftig<br />

das Maastricht-Kriterium wieder ein:<br />

Die Neuverschuldung werde 2011 mit<br />

2,4 und 2012 mit 2,1 Prozent jeweils unter<br />

der Drei-Prozent-Grenze liegen. Die<br />

Bundesregierung müsse den Aufschwung<br />

besser nutzen, um ihre Staats-<br />

Und noch immer lockt das Schwellenland:<br />

Ausgestattet mit billigen Finanzmitteln<br />

ihrer Notenbanken nutzen vor<br />

allem westliche Investoren Staaten<br />

wie Brasilien oder Südafrika als Geldvermehrungsmaschinen.<br />

Wer US-Dollar in zehnjährige<br />

brasilianische Staatsanleihen<br />

investiert, erhält derzeit gut<br />

zehn Prozent Zinsen – ein schöner Aufschlag,<br />

wenn man zuhause zeitgleich<br />

nur wenige Prozent für einen Kredit bezahlen<br />

muss. Der Mittelzufluss aber<br />

droht in den Schwellenländern selbst<br />

den Samen für die nächsten Krisen zu<br />

legen. Das von Banken betriebene Institute<br />

for International Finance geht davon<br />

aus, dass allein in diesem Jahr 186<br />

Milliarden US-Dollar auf die Aktienmärkte<br />

von Staaten wie Brasilien oder<br />

Südafrika fluten.<br />

Das ist ziemlich genau dreimal so<br />

viel wie im Durchschnitt in den Jahren<br />

2005 bis 2009. Wie viel Investorengeld<br />

können die Staaten aber noch aufnehmen,<br />

bevor es zu gefährlichen Blasen<br />

kommt? Die Euphorie der Anleger birgt<br />

tatsächlich eine große Gefahr, so ein<br />

Fondsmanager. Schon im vergangenen<br />

Jahr gehörten die Schwellenländer zu<br />

den Lieblingszielen der Anleger.<br />

Sie bieten mit ihrer Wirtschaftskraft<br />

eine scheinbar attraktive Alterna-<br />

finanzen in den Griff zu bekommen,<br />

mahnte DIW-Präsident Klaus Zimmermann:<br />

„Einen Spielraum für Steuerentlastungen<br />

gibt es nicht. Stattdessen<br />

müssen alle Ausgaben auf den Prüfstand.“<br />

Zimmermann nannte hier etwa<br />

die Subventionen für Steinkohle und<br />

Landwirtschaft und die Zuschläge für<br />

Sonntags- und Nachtarbeit.<br />

Außerdem müsse die Regierung<br />

über Möglichkeiten zu Mehreinnahmen<br />

nachdenken: Die Umsatzsteuer müsse<br />

grundlegend reformiert und der ermäßigte<br />

Steuersatz überprüft werden. Zudem<br />

plädierte der DIW-Chef erneut für<br />

eine höhere Mehrwertsteuer. Kritisch<br />

sieht das DIW die Maßnahmen zur Lösung<br />

der Eurokrise. Durch die Hilfen<br />

werde der Druck auf die Krisenländer<br />

gelockert, ihre strukturellen Probleme<br />

anzugehen. Wichtig wäre deshalb, sie<br />

mit harten Auflagen zu verbinden, sagte<br />

Zimmermann. „Dazu gehört eine strenge<br />

Kontrolle der Fiskalpolitik der europäischen<br />

Staaten durch eine unabhängige<br />

europäische Institution und eine<br />

Umschuldung der bedrängten Staaten,<br />

die nicht nur den Steuerzahler, sondern<br />

vor allem die beteiligten privaten Kreditgeber<br />

ins Boot nimmt.“<br />

Das Institut für Makroökonomie<br />

und Konjunkturforschung fordert zur<br />

Lösung der Krise dagegen unter anderem<br />

eine Erweiterung des Euro-Rettungsschirms<br />

und einen stärkeren Ankauf<br />

von Euro-Staatsanleihen durch die<br />

Europäische Zentralbank. Zugleich<br />

müssten Länder mit Leistungsbilanzüberschüssen<br />

wie Deutschland mit Investitionsprogrammen<br />

ihre Binnennachfrage<br />

zu stärken. rtr<br />

Federal Reserve sieht nur zögerliche Erholung der Konjunktur<br />

USA pumpt weiter Geld in die Wirtschaft<br />

Trotz der jüngsten Anzeichen für eine<br />

Erholung der US-Wirtschaft bleibt<br />

diese nach Einschätzung der US-Notenbank<br />

auf die Unterstützung durch<br />

die Geldpolitik angewiesen.<br />

Wie aus dem am Dienstag veröffentlichten<br />

Protokoll der Sitzung<br />

des entscheidenden Gremiums<br />

von Mitte Dezember hervorgeht,<br />

macht sich die Federal Reserve nach<br />

wie vor Sorgen, dass der schwache Arbeitsmarkt<br />

und der Immobiliensektor<br />

das Wachstum weiter belasten werden.<br />

Am wahrscheinlichsten sei eine schrittweise<br />

Erholung des Wirtschaftswachstums<br />

mit einer zögerlichen Erholung<br />

des Arbeitsmarktes. Die jüngsten Anzeichen<br />

für eine Festigung der Erholung<br />

reichten deshalb nicht aus, um<br />

das Fed-Programm zum Ankauf von<br />

Staatsanleihen im Volumen von 600<br />

Milliarden Dollar zu reduzieren, hieß es<br />

in dem Sitzungsprotokoll.<br />

Die Notenbanker hatten im November<br />

eine zweite Runde ihrer in der weltweiten<br />

Wirtschafts- und Finanzmarktkrise<br />

begonnenen Geldmengenausweitung<br />

um 600 Milliarden US-Dollar beschlossen.<br />

Seitdem pumpt die Fed Monat<br />

für Monat über den Ankauf von<br />

Staatsanleihen und anderen Wertpapieren<br />

rund 75 Milliarden US-Dollar in<br />

die Wirtschaft.<br />

Äußerungen von Notenbankchef<br />

Ben Bernanke hatten zuletzt Spekulationen<br />

aufkommen lassen, er werde –<br />

falls sich die Konjunktur bis zum Sommer<br />

nicht stabilisiert – eventuell sogar<br />

nachlegen und die Gelddruckmaschinen<br />

noch schneller rotieren lassen.<br />

Bernanke könnte am heutigen Freitag<br />

Hinweise auf seine weiteren Pläne liefern.<br />

Er nimmt an einer Anhörung des<br />

Haushaltsausschusses des US-Senats<br />

teil und soll dabei einen Ausblick auf<br />

die Wirtschaftsentwicklung in diesem<br />

Jahr geben. rtr<br />

Die US-Notenbank schießt jeden Monat<br />

rund 75 Milliarden US-Dollar in den Wirtschaftskreislauf.<br />

Foto dpa<br />

tive zum kriselnden Euroraum oder zu<br />

den hoch verschuldeten USA. Hohe<br />

Renditen tun ein Übriges – während<br />

Staatspapiere wie die Deutschlands bei<br />

einer Laufzeit von zehn Jahren weniger<br />

als drei Prozent abwerfen. Auch die Aktienmärkte<br />

von Brasilien & Co. dürften<br />

in diesem Jahr wieder weit höhere Kurssteigerungen<br />

erzielen als die Handelsplätze<br />

der Industriestaaten.<br />

Und Mittel gibt es aufgrund der ultralockeren<br />

Geldpolitik der US-Notenbank<br />

genug: Sie lässt ihre Pumpe weiter<br />

laufen und speist in die Wirtschaft über<br />

den Ankauf von Staatsanleihen weiter<br />

Dollar ein. Die Summen kommen aber<br />

nur zum Teil bei US-Firmen oder -Haushalten<br />

an – ein großer Teil fließt direkt<br />

in die Schwellenmärkte. Doch das zieht<br />

viele Probleme nach sich: Das reichliche<br />

Geld schürt in den Schwellenländern<br />

die Inflation. Die Währung gewinnt<br />

an Wert, das dämpft die Exportchancen<br />

an den Weltmärkten. Es drohen<br />

Anlageblasen etwa am Aktien- oder<br />

Immobilienmarkt.<br />

Länder wie Brasilien oder Südkorea<br />

schreiten bereits ein und erheben<br />

etwa Steuern auf Kapitalzuflüsse; andere<br />

wie Chile intervenieren direkt am Devisenmarkt,<br />

um den Kurs der Landeswährungen<br />

im Zaum zu halten. So will<br />

die chilenische Zentralbank bis Dezember<br />

durch tägliche Aktionen insgesamt<br />

KURZMELDUNGEN<br />

China wirbt um deutsches Interesse<br />

China wirbt um engere Wirtschaftsbeziehungen<br />

mit Deutschland.<br />

Wirtschaftlich seien Deutschland<br />

und China in hohem Maße<br />

komplementär, schrieb Vize-Ministerpräsident<br />

Li Keqiang kurz vor<br />

seinem Deutschlandbesuch in<br />

einem Gastbeitrag für die „Süddeutsche<br />

Zeitung“. Dennoch machten<br />

Deutschlands Investitionen in<br />

China nur zwei Prozent der insgesamt<br />

im Ausland getätigten Investitionen<br />

aus. Umgekehrt hätten<br />

chinesische Unternehmen in<br />

Deutschland auch nur etwas mehr<br />

als eine Milliarde US-Dollar investiert.<br />

„Daher ist das Potenzial weiter<br />

auszuschöpfen.“ Insbesondere<br />

in den Bereichen moderne Landwirtschaft,<br />

Hochtechnologien, Energieeinsparung<br />

und Umweltschutz,<br />

so schrieb Li, sollte es mehr<br />

Investitionen geben.<br />

Pleitewelle unter US-Verbrauchern<br />

Die Wirtschaftskrise in den USA<br />

hat eine Pleitewelle bei den Verbrauchern<br />

verursacht. Die Zahl der<br />

Privatinsolvenzen stieg im vergangenen<br />

Jahr um neun Prozent im<br />

Vergleich zu 2009. Damit beantragten<br />

1,53 Millionen Amerikaner<br />

Gläubigerschutz. Die Lage könnte<br />

sich zunächst noch verschlimmern,<br />

prognostiziert der geschäftsführende<br />

Direktor der Wirtschaftsauskunftei<br />

American Bankruptcy<br />

Institute (ABI), Samuel Gerdano.<br />

Gründe seien die allgemein hohe<br />

Verschuldung, die stockenden Einkommen<br />

und die anhaltend hohe<br />

Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosenquote<br />

ist in den USA mit zehn Prozent<br />

immer noch sehr hoch.<br />

Deutscher Automarkt schaltet hoch<br />

Der deutsche Automarkt ist im Dezember<br />

erstmals wieder gewachsen.<br />

Verglichen mit dem Vorjahresmonat<br />

sei die Zahl der Neuzulassungen<br />

um sieben Prozent auf<br />

rund 230 000 Wagen gestiegen, so<br />

der Verband der Internationalen<br />

Kraftfahrzeughersteller (VDIK). In<br />

den elf Monaten zuvor war stets ein<br />

Rückgang verzeichnet worden, so<br />

dass 2010 insgesamt knapp ein<br />

Viertel weniger Neuwagen angemeldet<br />

wurden als ein Jahr zuvor.<br />

2009 hatte die Bundesregierung<br />

den Autoabsatz mit der Abwrackprämie<br />

angekurbelt. Rund 36 Prozent<br />

der neu zugelassenen Autos<br />

stammten 2010 von ausländischen<br />

Herstellern. Im Nutzfahrzeuggeschäft<br />

hat sich der seit Frühjahr bestehende<br />

Aufwärtstrend im<br />

Schlussmonat fortgesetzt. Der Zuwachs<br />

betrug gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

16 Prozent. Für das<br />

laufende Jahr sagt der VDIK wie<br />

der deutsche Herstellerverband<br />

VDA ein Pkw-Absatzplus von 2,92<br />

Millionen auf gut 3,1 Millionen<br />

Fahrzeuge voraus. rtr<br />

zwölf Milliarden Dollar aufkaufen und<br />

so den Peso schwächen. Der Peso hat<br />

seit Ende Juni mehr als 17 Prozent im<br />

Vergleich zum Dollar an Wert gewonnen,<br />

was chilenischen Exportunternehmen<br />

zunehmend Sorgen bereitet.<br />

Aber das habe nur beschränkten<br />

Erfolg, urteilt DekaBank-Experte Janis<br />

Hübner. Solange die Investoren Chancen<br />

witterten, ließen sie sich nicht so<br />

leicht abhalten. Staaten, die in den internationalen<br />

Kapitalmarkt eingebunden<br />

sind, könnten sich nicht gänzlich<br />

vor Aufwertungen schützen. Doch die<br />

Investoren seien vorsichtiger geworden:<br />

„Vielen sitzt der Schock der Finanzkrise<br />

noch in den Knochen“, sagt Hübner.<br />

Sie schauten sich ihre Anlageziele<br />

genauer an und reagierten, bevor es zu<br />

gefährlichen Überbewertungen komme.<br />

Ein Überschwang, wie etwa zu Zeit<br />

des IT-Booms um die Jahrtausendwende,<br />

sei derzeit nicht zu erwarten.<br />

Doch nicht alle Experten teilen<br />

Hübners Optimismus: „Die Leute schauen<br />

auf die Schwellenländer wie auf einen<br />

Kuchen und sagen ‚Ich will auch<br />

ein Stück‘, ohne auf die Inhaltsstoffe zu<br />

achten“, resümiert ein Investmentbanker.<br />

Das Geld fließe dorthin, wo es eigentlich<br />

nichts verloren habe. „Wenn<br />

Blasen platzen, löst das eine Kettenreaktion<br />

aus, die schreckliche Folgen für<br />

die Realwirtschaft haben kann.“ rtr

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