Steuern & Nachfolgeplanung - Weberbank Berlin

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16 Frühes Schenken spart <strong>Steuern</strong>. Schenkungen zu Lebzeiten bieten nach wie vor viele interessante steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten: Durch frühzeitig begonnene Schenkungen – auch schon an Minderjährige – können die persönlichen erbschaft- und schenkungsteuerlichen Freibeträge optimal genutzt werden. Bei einer Familie mit 2 Kindern können nach aktueller Rechtslage alle 10 Jahre bis zu 1.600.000 Euro schenkungsteuerfrei übertragen werden. Darüber hinaus darf nicht unterschätzt werden, dass sich durch die frühzeitige Übertragung von Einkunftsquellen auf die nachfolgende Generation – z. B. die fremdvermietete Immobilie – Wertzuwächse ab diesem Zeitpunkt in der Generationenfolge nicht mehr erbschaft- und schenkungsteuererhöhend auswirken. Ein weiterer Aspekt kann die sogenannte mittelbare Grundstücksschenkung sein, bei der Geld mit der konkreten Auflage zum Erwerb einer bestimmten Immobilie geschenkt wird. Die Bemessungsgrundlage richtet sich dann nicht nach dem Nominalbetrag des Geldes, sondern nach dem Grundbesitzwert, der nach wie vor in bestimmten Fällen niedriger als der für steuerliche Zwecke anzusetzende Wert des Barvermögens sein kann. Im Bereich der Immobilienübertragungen, aber auch bei anderen Vermögensgegenständen, rückt das Instrument der Nutzungsvorbehalte, wie etwa Nießbrauch, aufgrund der Minderung der steuerlichen Bemessungsgrundlage stärker in den Fokus. Schenkungen bieten vielfältige Gestaltungsspielräume. Ein erheblicher steuerlicher Vorteil kann auch dadurch erzielt werden, dass zwischen lebenden Ehegatten und Partnern einer eingetragenen Lebenspartnerschaft ein Familienwohnheim – auch mehrfach während einer bestehenden Ehe oder Lebenspartnerschaft – vollständig steuerfrei übertragen wird. Ein selbst bewohntes Familienwohnheim kann darüber hinaus im Erbfall an Ehegatten oder eingetragene Lebenspartner und Kinder ebenfalls steuerfrei übergehen, wenn der Erwerber das Objekt noch mindestens 10 Jahre selbst bewohnt. Erbt ein Kind das Familienwohnheim, wird die Steuerbefreiung nur für maximal 200 qm Wohnfläche gewährt. Die übersteigende Wohnfläche wird sodann ohne Vergünstigung besteuert. Ein wichtiger Ratschlag: Schenkungen sollten nie aus rein steuerlichen Motiven vorgenommen werden. Familiäre, ökonomische und rechtliche Aspekte sind in die Gesamtentscheidung mit einzubeziehen.
Für Sie und Ihre Familie. Beispiel Grundstücksschenkung. Ein Mehrfamilienhaus in guter Lage mit einem aktuellen Verkehrswert von ca. 3 Millionen Euro wird an eine langjährige Freundin lastenfrei übertragen. Die Immobilie wird mit einem erbschaft- und schenkungsteuerlichen Grundbesitzwert von 2,7 Millionen Euro angesetzt, da nach einem Verkehrswertansatz bei fremdvermieteten Wohnimmobilien ein Abschlag von 10 % gewährt wird. Der Mindestwert Grund und Boden soll 1,3 Millionen Euro betragen und kommt somit nicht zum Ansatz. Übertragung der Immobilie Immobilie Freibetrag (Steuerklasse III) Steuerpflichtiger Erwerb Schenkungsteuer (30 %) Alternative Geldschenkung Falls der Schenker statt des Mehrfamilienhauses einen Geldbetrag schenken würde, ergäbe sich folgende Konstellation: Festgeld Freibetrag (Steuerklasse III) Steuerpflichtiger Erwerb Schenkungsteuer (30 %) in Euro 2.700.000 20.000 2.680.000 804.000 in Euro 3.000.000 20.000 2.980.000 894.000 Eine Übernahme der Schenkungsteuer durch den Schenker würde in beiden Fällen als zusätzliche Schenkung gelten. Grundsätzlich kann eine Stundung der Steuer in Betracht kommen, sofern die anfallende Steuer nur durch Verkauf des Vermögens aufgebracht werden könnte. Die Stundung erfolgt bei Erwerben von Todes wegen zinslos, bei Schenkungen wird diese hingegen mit 6 % p.a. verzinst. 17
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