Herrn Adolf Förster und Herrn Josef Wetzl wurde die ... - Mylau
Herrn Adolf Förster und Herrn Josef Wetzl wurde die ... - Mylau
Herrn Adolf Förster und Herrn Josef Wetzl wurde die ... - Mylau
- TAGS
- adolf
- josef
- wetzl
- mylau
- www.mylau.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Seite 24 Sonnabend, den 29. Mai 2009 Stadtnachrichten <strong>Mylau</strong><br />
pflanzt, da sie <strong>die</strong> Feuchtigkeit regelrecht aus den Wänden<br />
saugen <strong>und</strong> so für ein trockene Mauern sorgen.<br />
So hat man nicht nur schöne Wände <strong>und</strong> Mauern, man<br />
kann sich sein Obst auch direkt Zuhause züchten. Weinreben<br />
wachsen sogar, wenn man sie in Kübeln auf dem<br />
Balkon ansiedelt. Zwar ist <strong>die</strong> Ausbeute hier nicht so groß,<br />
aber für den kleinen ges<strong>und</strong>en Snack zwischendurch<br />
reicht es immer.<br />
Weinreben, vor allem <strong>die</strong> Hausreben, sind meist sehr<br />
pflegeleicht. Das Wichtigste für ein gutes Wachstum ist ein<br />
sonniger, warmer Standort. Da sie zu den Obstgehölzen<br />
gehören, sollte man sie an der Südseite anbauen, um das<br />
optimale Ergebnis zu bekommen. Ein toller Nebeneffekt<br />
kann Wein haben, wenn man ihn als Sichtschutz nutzt <strong>und</strong><br />
im Sommer als natürlichen Schattenspender. Weinstöcke<br />
lieben warme, durchlässig, nährstoffreiche Böden mit<br />
Kalk. Deshalb darf man sie öfters mit Algenkalk, Steinmehl,<br />
Mineraldünger usw. verwöhnen. Ansonsten muss<br />
man lediglich darauf achten, dass <strong>die</strong> Rebe nicht zu feucht<br />
steht, da sie sonst Mehltau bekommen kann. Auch <strong>die</strong><br />
Blätter <strong>und</strong> Zweige nach dem Rückschnitt sollte man nicht<br />
liegenlassen, da sonst das Risiko von Mehltaupilzen erhöht<br />
ist. Inzwischen gibt es aber auch mehltauresistente<br />
Sorten.<br />
Schneiden darf man Reben im Frühjahr, dann erhält man<br />
das für eine reiche Ernte notwendige Gleichgewicht zwischen<br />
Wuchs <strong>und</strong> Fruchtbarkeit. Ansonsten soll der Rebschnitt,<br />
auch der im Herbst, dazu <strong>die</strong>nen, den Rebstock<br />
ges<strong>und</strong> zu erhalten. Bei Weinstöcken, <strong>die</strong> an Spalieren an<br />
Wänden gedeihen sollen, ist der Zapfenschnitt <strong>die</strong> sinnvollste<br />
Art des Rückschnitts. Dabei schneidet man den<br />
Stock auf zwei Augen zurück. Das heißt: Man erhält ihn<br />
grün <strong>und</strong> reich an Früchten, wenn stets einjähriges Holz<br />
auf zweijährigem wächst. Ein Zapfen <strong>die</strong>nt den Fruchtruten<br />
<strong>und</strong> ein Zapfen ist für <strong>die</strong> Ersatzzapfen. Dabei ist es<br />
wichtig, genügend Raum zwischen den Zapfen einer Ebene<br />
zu haben, da <strong>die</strong> Reben im Sommer sonst zu eng<br />
wachsen. Am besten lässt man sich bei einem Schnittkurs<br />
<strong>die</strong> richtige Technik von einem Profi beibringen. Auch bei<br />
der Auswahl der Reben für Haus <strong>und</strong> Garten ist der Rat<br />
von Experten einer Rebschule sehr nützlich. Denn es gibt<br />
zahlreiche Weinsorten, <strong>die</strong> mehr oder weniger geeignet<br />
sind, an Mauern zu wachsen. Auch in Geschmack, Verwendungsart,<br />
aber auch Anfälligkeit für Krankheiten ist es<br />
besser, sich vom Experten beraten zu lassen, um für sich<br />
<strong>die</strong> geeignete Rebe zu finden.<br />
nie<br />
Mit Kräutern gegen Käfer <strong>und</strong> Co.<br />
Biologische Pestizide schützen vor Schädlingen<br />
Rosmarin, Thymian, Gewürznelke <strong>und</strong> Pfefferminze kennen<br />
wir als gebräuchliche Gewürze, <strong>die</strong> unser Essen<br />
besonders schmackhaft machen. Dass sie auch als biologische<br />
Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt werden<br />
können, wissen <strong>die</strong> wenigsten. US-amerikanische Forscher<br />
entwickelten Extrakte aus Kräutern <strong>und</strong> Gewürzen<br />
als umweltverträgliche <strong>und</strong> gesündere Alternative zur herkömmlichen<br />
Schädlingsbekämpfung in der Landwirtschaft.<br />
Die neuen biologischen Pestizide bestehen aus einer Mischung<br />
kleiner Mengen von zwei bis vier verschiedenen<br />
Kräutern, <strong>die</strong> in Wasser aufgelöst werden. Die Substanzen<br />
töten Insekten direkt ab oder halten sie fern, ohne dabei für<br />
den Menschen oder <strong>die</strong> Umwelt ungünstige Nebenwirkungen<br />
zu entfalten. Besonders konzentrierten sich <strong>die</strong> Wissenschaftler<br />
dabei auf Wirkstoffe aus den genannten Gewürzen<br />
Rosmarin, Thymian, Nelke <strong>und</strong> Pfefferminze.<br />
Einige gewürzbasierte kommerzielle Produkte, <strong>die</strong> in der<br />
Landwirtschaft bereits eingesetzt werden, schützen schon<br />
erfolgreich Erdbeer-, Spinat- <strong>und</strong> Tomatenfelder vor Blattläusen<br />
<strong>und</strong> Milben. „Die neu entwickelten Produkte erweitern<br />
<strong>die</strong> bisher beschränkten Möglichkeiten, Schädlinge in<br />
der biologischen Landwirtschaft zu bekämpfen. Bisher gibt<br />
es nur wenige dafür geeignete Insektizide, doch ihre Zahl<br />
steigt ständig“, sagt Murray Isman von der University of<br />
British Columbia, der in den letzten zehn Jahren zusammen<br />
mit Kollegen in Stu<strong>die</strong>n <strong>die</strong> neuen „Killergewürze“ als<br />
Biopestizide testete.<br />
Ein wichtiger Vorteil <strong>die</strong>ser sanften Methode ist, dass <strong>die</strong><br />
bekämpften Insekten keine Resistenzen entwickeln, erklärt<br />
Isman. Zudem seien sie auch sicherer für Beschäftigte<br />
in der Landwirtschaft, <strong>die</strong> den Pestiziden oft unzureichend<br />
geschützt ausgesetzt seien <strong>und</strong> ein hohes ges<strong>und</strong>heitliches<br />
Risiko eingingen. Einen weiteren entscheidenden<br />
Vorteil der pflanzlichen Schädlingsbekämpfung sehen<br />
Experten in der Vermeidung von Rückständen sowohl in<br />
den Produkten selbst als auch in der Umwelt. Ein Teil der<br />
herkömmlichen Pestizide landet in der Luft, im Boden oder<br />
im Trinkwasser <strong>und</strong> belastet <strong>die</strong>se nachhaltig. Rein biologische<br />
Alternativen, wie <strong>die</strong> Gewürzmischungen, tragen<br />
demgegenüber zum Umwelt- <strong>und</strong> Klimaschutz bei.<br />
Und wie wirken <strong>die</strong>se Biopestizide?<br />
Die Substanzen zielen auf Schlüsselrezeptoren für bestimmte<br />
Neurotransmitter, <strong>die</strong> so genannten Ocotpamine<br />
ab, <strong>die</strong> im Nervensystem von wirbellosen Tieren <strong>und</strong> einigen<br />
wenigen Pflanzen vorkommen, jedoch nicht in Säugetieren.<br />
Ocotpamine regulieren <strong>die</strong> Herzfrequenz der Insekten<br />
<strong>und</strong> deren gesamte Bewegung. Eine Unterbrechung<br />
ihrer Funktionen kann zum totalen Zusammenbruch deren<br />
Nervensystems führen. Octopamine haben hauptsächlich<br />
eine beruhigende Wirkung auf <strong>die</strong> Insekten ähnlich wie<br />
Valium, erläutert Isman. Werden sie jedoch blockiert, so<br />
verursache <strong>die</strong>s eine Hyperaktivität, <strong>die</strong> schnell zum Tode<br />
der Insekten führe.<br />
Derzeit haben biologische Pestizide allerdings noch einige<br />
Schwächen: So verdunsten <strong>und</strong> zerfallen ätherische<br />
Pflanzenöle beispielsweise schnell unter Sonnenlicht,<br />
zudem ist der Arbeitsaufwand größer, da Bauern sie häufiger<br />
als herkömmliche Pestizide anwenden müssen. „Die<br />
Wirkung von manchen Essenzen vergeht sogar schon<br />
nach einigen St<strong>und</strong>en, während herkömmliche Pestizide<br />
tage- bis monatelang wirken. Da sie außerdem weniger<br />
stark sind, müssen sie in höheren Konzentrationen eingesetzt<br />
werden, um erwünschte Effekte zu erzielen“, so Isman.<br />
Um <strong>die</strong>sen Nachteil aufzuholen, sucht man derzeit<br />
nach Methoden, <strong>die</strong> neuen Wirkstoffe länger haltbar <strong>und</strong><br />
stärker zu machen.<br />
Noch seien <strong>die</strong> konventionellen Schädlingsbekämpfungsmittel<br />
auch effektiver <strong>und</strong> <strong>die</strong> neuen Biopestizide kein<br />
„Allheilmittel“, doch in Sachen Umwelt- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsverträglichkeit<br />
hätten letztgenannte Methoden eindeutige<br />
Vorteile, <strong>die</strong> sich über kurz oder lang auszahlten, meinen<br />
<strong>die</strong> Wissenschaftler. In Zukunft wollen Forscher den Einsatz<br />
anderer auf Gewürzen basierender Produkte bei<br />
Früchten <strong>und</strong> Gemüse untersuchen, um eventuell auch<br />
Mikroben wie E. coli oder Salmonellen zu zerstören, <strong>die</strong><br />
Lebensmittelvergiftungen auslösen können. Andere Wis-