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Re-Präsentationen - PUB - Universität Bielefeld

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Migrationsgesellschaftliche <strong>Re</strong>-<strong>Präsentationen</strong><br />

Castro Varela, María do Mar/Dhawan, Nikita (2004): Horizonte der <strong>Re</strong>präsentationspolitik<br />

- Taktiken der Intervention, in: Roß, Bettina (Hg.): Migration, Geschlecht<br />

und Staatsbürgerschaft. Perspektiven für eine antirassistische und<br />

feministische Politik und Politikwissenschaft, Wiesbaden, 205-226.<br />

Elias, Norbert/Scotsen, John L. (1993): Etablierte und Außenseiter, Frankfurt a. M.<br />

Foucault, Michel (1990): Was ist Kritik? Berlin<br />

Griese, Hartmut M. (1984): Der gläserne Fremde. Bilanz und Kritik der Gastarbeiterforschung<br />

und Ausländerpädagogik, Opladen<br />

Hall, Stuart (1996): Introduction. Who Needs ‘Identity’? In: Hall, Stuart/Du Gay,<br />

Paul (Hg.): Questions of Cultural Identity, London/New Delhi, 1-17<br />

Harding, Sandra (1994): Das Geschlecht des Wissens, Frankfurt a. M./New York<br />

Lorde, Audre (1984): Age, Race, Class and Sex: Women <strong>Re</strong>defining Difference,<br />

in: Sister Outsider: Essays and Speechs, Trumansburg, NY, 114-123<br />

Münz, Rainer/Seifert, Wolfgang/Ulrich, Ralf (1999): Zuwanderung nach Deutschland.<br />

Strukturen, Wirkungen, Perspektiven, Frankfurt a. M./New York<br />

Oberndörfer, Dieter (2006): Nation, Multikulturalismus und Migration. Auf<br />

dem Weg in die postnationale <strong>Re</strong>publik? IMIS-Beiträge 30/2006, 7-21<br />

Quintanales, Mirtha (1983): I paid very hard for my Immigrant Ignorance, in:<br />

Moraga, Cherríe/Anzaldúa, Gloria (Hg.): This bridge called my back: Writings<br />

of radical women of Color, New York, 150-156<br />

Rorty, Richard (1995): Kontingenz, Ironie und Solidarität, Frankfurt a. M.:<br />

Suhrkamp<br />

Scatamburlo-D’Annibale, Valerie/McLaren, Peter (2006): Class Dismissed?<br />

Historical Materialism and the Politics of “Difference”, in: Mecheril, Paul/Witsch,<br />

Monika (Hg.): Cultural Studies und Pädagogik. Kritische Artikulationen,<br />

<strong>Bielefeld</strong>, 267- 289<br />

Spivak, Gayatri Chakravorty (1999): A Critique of Postcolonial <strong>Re</strong>ason: Toward<br />

a History of the Vanishing Present, Cambridge, Mass.<br />

Walzer, Michael (1994): Politik der Differenz. Staatsordnung und Toleranz in<br />

der multikulturellen Gesellschaft, Transit, 5, 5-20<br />

Winkler, Michael (1999): <strong>Re</strong>flexive Pädagogik, in: Sünker, Heinz/Krüger, Heinz-<br />

Hermann (Hg.): Kritische Erziehungswissenschaft am Neubeginn?! Frankfurt<br />

a. M., 270-300<br />

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María do Mar Castro Varela & Nikita Dhawan<br />

Migration und die Politik der <strong>Re</strong>präsentation<br />

I n der Debatte um Migration wird der Macht und Gewalttätigkeit von<br />

Bildern viel zu wenig Beachtung geschenkt. Die Analyse der Darstellung<br />

der Anderen und deren sozialen Folgen werden, wenn überhaupt<br />

registriert, dann dem Medienexpertentum überlassen. Die Gewalt, die<br />

von den Mainstream Bildern zu Migration ausgeht, wird von SozialwissenschaftlerInnnen,<br />

PädagogInnen etc. dagegen zumeist ignoriert<br />

oder verharmlost. Für die einen gibt es Wichtigeres zu tun, während<br />

die anderen es schlichtweg nicht als ihr Interessensgebiet betrachten.<br />

In Konsequenz werden jedes Jahr Bücher und Artikel zum Thema<br />

„Migration“ publiziert, die von Bildern umstellt werden, die die häufig<br />

gut gemeinten Texte konterkarieren. Wir lesen dann etwa Artikel über<br />

den Erfolg von Migrantinnen in der Schule, die kombiniert werden mit<br />

Bildern von „türkischen Putzfrauen“ oder Texte zum Thema „Migration<br />

als Notwendigkeit“, die mit „Das-Boot-ist-voll-Bildern“ ‚aufgelockert’<br />

werden.<br />

In Zeiten der Informationstechnologie wird das Bild zunehmend<br />

wichtig. Im Vergleich zu den Zeiten, als Bilder Mittel zum Zweck waren<br />

- beispielsweise in der Werbeindustrie, wo Bilder eingesetzt wurden,<br />

um Kunden zu gewinnen - werden Bilder in der spätkapitalistischen<br />

Konsumgesellschaft selbst zur Ware. Womit sie im selben Atemzug<br />

machtvoller und einflussreicher als je zuvor werden. Die spätkapitalistische<br />

Konsumgesellschaft ist zunehmend mit der Produktion und<br />

dem Konsum von Bildern beschäftigt, die zu einem wichtigen Teil der<br />

globalen kulturellen Ordnung geworden sind, und zunehmend Machtpositionen<br />

bei der Produktion von ‚<strong>Re</strong>alität’ einnehmen. Ein zentraler<br />

Begriff innerhalb der Diskussion um Medienkonsum ist der Zuschauende<br />

als aktiver Nutzer. In dieser Vorstellung ist Medienkonsumption<br />

kein passiver Akt mehr, sondern aktiver Prozess. Der Zuschauende<br />

spielt dabei eine aktive Rolle bezüglich des Konsums von Kultur- und<br />

Medienprodukten. Der indische Kulturtheoretiker Arjun Appadurai<br />

(2005) hat versucht, genau diesen Prozess nachzuzeichnen, bei dem<br />

innerhalb der globalen Kulturökonomie Bilder zu Waren werden.<br />

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