BP Handelszentrum Begruendung 2012-06-25 - Frammersbach
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Markt <strong>Frammersbach</strong><br />
Begründung Bebauungsplan „Handels , Dienstleistungs , Freizeit und Seniorenzentrum Ortsmitte“<br />
Der gesamte Bereich ist nahezu eben und befindet sich auf einer Höhe zwischen 223,5<br />
und 224,0 m ü. NN.<br />
Der Hangbereich nördlich des Lohrbachs ist unbebaut. Das Gelände steigt vom Lohrbach<br />
aus (223 m ü. NN) steil Richtung Nordosten hin auf rund 240 m ü. NN an. Die Uferberei<br />
che des Baches sind beidseitig durch Gebüschstrukturen gesäumt, die sich überwiegend<br />
aus Weiden zusammensetzen. Dazwischen befinden sich an verschiedenen Stellen erhal<br />
tenswerte Einzelbäume (u.a. Ahorn, Hainbuche, Weide, Linde). Im nördlich an den Bach<br />
anschließenden Hangbereich haben sich Baumhecken und Gebüschvegetation entwickelt,<br />
die aufgrund der topographisch bedingten, schweren Zugänglichkeit des Gebietes zuneh<br />
mend verwildern. Offene, extensiv genutzte Wiesenflächen finden sich nur noch in gerin<br />
gem Maße. Der ursprünglich das Planungsgebiet querende Mühlgraben ist inzwischen<br />
aufgelassen und nicht mehr wasserführend.<br />
Das Wiedekind Areal, die Herrenwiese mit Rathausparkplatz sowie die Zufahrt zum Gebiet<br />
befinden sich im Eigentum des Marktes <strong>Frammersbach</strong>. Der Lohrbach als Gewässer II.<br />
Ordnung gehört dem Freistaat Bayern. Die Garten und Freiflächen nördlich des Lohr<br />
bachs im Hangbereich befinden sich überwiegend in Privatbesitz.<br />
Das Planungsgebiet ist über die Lohrtalstraße an das örtliche Straßennetz angebunden.<br />
Die vorhandene Stichstraße zum Wiedekind Areal und dem Parkplatz hinter dem Rathaus<br />
wird im Rahmen der Planung geringfügig um ca. 18 m Richtung Südosten verlegt. Über<br />
den Marktplatz im Süden und den Seeweg im Norden besteht eine Verbindung zur Bun<br />
desstraße 276 (Orber Straße/Lohrer Straße).<br />
5 Belange von Natur, Landschaft und Umwelt (§ 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB)<br />
Der Ort <strong>Frammersbach</strong> ist dem Schwerpunktgebiet des Naturschutzes „Lohr und Aub<br />
bachtal mit Rodungsinseln“ innerhalb des Naturraums „Sandsteinspessart“ (141 A) zuzu<br />
ordnen. Er bildet eine Rodungsinsel im überwiegend bewaldeten Sandsteinspessart, einem<br />
der größten Waldgebiete Deutschlands, die am Zusammenfluss des Lohrbachs und des<br />
Lauberbachs geschaffen wurde. Die Auebereiche der Bäche innerhalb des Schwerpunkt<br />
gebietes sind überwiegend von bewirtschaftetem oder brachgefallenem Grünland domi<br />
niert. Die Hanglagen der Rodungsinseln im Spessart sind, wie auch im Bereich des<br />
Planungsgebietes, v.a. durch extensiv genutzte Strukturen und Biotoptypen geprägt, die<br />
häufig durch Verbrachung und Verbuschung gefährdet sind 3 .<br />
Klimatisch ist der Naturraum „Sandsteinspessart“ durch ein kühl feuchtes Klima mit Jah<br />
resdurchschnittstemperaturen von rund 7° C gekennzeichnet 4 .<br />
Die geologische Situation im Planungsgebiet wird im Bereich des Wiedekind Areals durch<br />
die Lage im Talauebereich des Lohrbachs bestimmt. Die hier anzutreffenden quartären<br />
Talfüllungen setzen sich aus Kiesen, Sanden und Auelehmen zusammen. Darunter steht<br />
eine ca. 50 m mächtige, dickbankige Schicht Heigenbrücker Sandstein an. Der natürliche<br />
Boden wird im Bereich der Gewerbebrache durch grobkiesige bis mittelsandige Auffüllun<br />
gen und Versiegelungen in unterschiedlicher Mächtigkeit überdeckt. Durch die intensive<br />
Nutzung des gesamten Areals und dessen Umfeld ist das Schutzgut Boden in diesem Be<br />
reich somit stark vorbelastet 5 .<br />
An den Hangflächen nördlich des Lohrbachs bilden ebenfalls Schichten des Unteren Bunt<br />
sandsteins (Dickbank Sandstein) das anstehende Gestein. Die Bodenverhältnisse werden<br />
hier durch Lehme und lehmige Sande bestimmt, die eine überwiegend geringe, teilweise<br />
auch mittlere Ertragsfähigkeit aufweisen.<br />
3 BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR LANDESENTWICKLUNG UND UMWELTFRAGEN (HRSG.) (1996): Ar<br />
ten und Biotopschutzprogramm für den Landkreis Main Spessart.<br />
4 BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR LANDESENTWICKLUNG UND UMWELTFRAGEN (HRSG.) (1996): Ar<br />
ten und Biotopschutzprogramm für den Landkreis Main Spessart.<br />
5 ROOS GEO CONSULT (2011): Gutachten zur Historischen Recherche und Orientierenden Erkundung Altstand<br />
ort „<strong>Frammersbach</strong> – ehemaliges Wiedekind Gelände“<br />
12 arc.grün | landschaftsarchitekten.stadtplaner Kitzingen