BP Handelszentrum Begruendung 2012-06-25 - Frammersbach

Markt Frammersbach
Begründung Bebauungsplan „Handels , Dienstleistungs , Freizeit und Seniorenzentrum Ortsmitte“
unterscheidet, werden die Inhalte der Gestaltungssatzung im Bereich des Bebauungspla
nes durch neue, auf die geplante Entwicklung des Gebiets zugeschnittene bauordnungs
rechtliche Vorschriften ersetzt.
Als Dachform sind im Planungsgebiet das Satteldach mit einer Neigung zwischen 5 und
50° und das Pultdach mit einer Neigung zwischen 5 und 15° zulässig. Dies ermöglicht zum
einen die Umsetzung von Gebäuden mit flachgeneigter Dächern, wie sie im Siegerentwurf
des städtebaulichen Ideenwettbewerbs vorgesehen sind, zum anderen aber auch die typi
sche fränkische Bauweise mit steilen Satteldächern. Städtebauliche Fehlentwicklungen
werden durch die Begrenzung der Wand und der Gesamthöhe der Gebäude vermieden.
Dächer sind mit Ziegeleindeckung oder nicht reflektierenden Materialien in den Farben rot
bis rotbraun oder in Grau oder Anthrazittönen auszuführen. Diese Festsetzung orientiert
sich an der bestehenden Bebauung im Umfeld und entspricht den landschaftstypischen
Vorgaben.
Die Festsetzungen zur Fassadengestaltung dienen ebenfalls der Einbindung in die umge
bende Bebauung und berücksichtigen gleichzeitig die Erfordernisse für die Umsetzung der
geplanten Nutzungen. Sie gewährleisten eine dezente Gestaltung der Baukörper, ermögli
chen jedoch gleichzeitig die Realisierung von Werbeanlagen am Gebäude.
Um eine möglichst hohe Durchgängigkeit des Geländes zwischen Lohrtalstraße und Lohr
bach und in Richtung der Herrenwiese zu schaffen, sollte auf Einfriedungen möglichst ver
zichtet werden. Diese sind deshalb nur ausnahmsweise zulässig, wenn sie für eine
ordnungsgemäße Nutzung der späteren Einrichtungen erforderlich sind.
Die bauordnungsrechtliche Vorschrift zu Werbeanlagen ist notwendig, um Beeinträchti
gungen der umgebenden Wohngrundstücke und der Verkehrsteilnehmer zu vermeiden
und einen verträglichen Übergang in die freie Landschaft zu schaffen. Eine ruhige, konti
nuierliche Gestaltung ist dazu genauso erforderlich wie eine Begrenzung der Zahl und der
Größe der Werbeanlagen.
Zur Umsetzung des geplanten Vorhabens sind voraussichtlich Veränderungen des beste
henden Geländes erforderlich. Durch die Regelung des maximalen Auf und Abtrages wird
diese auf ein landschaftsverträgliches Maß begrenzt. Im Bereich der festgesetzten Puffer
zone des Lohrbachs sind Auffüllungen nicht zulässig.
Die Abstandsflächen, die vor den Außenwänden von Gebäuden einzuhalten sind, werden
abweichend von der Regelung in Art. 6 Abs. 5 Satz 1 BayBO verkürzt. Innerhalb des Gel
tungsbereiches beträgt die erforderliche Tiefe der Abstandsflächen nur die Hälfte des ge
mäß der Bayerischen Bauordnung vorgesehenen Werts und orientiert sich damit an den
erforderlichen Abstandsflächen in Kerngebieten (0,50 H). Diese Regelung unterstützt die
Absicht des Marktes Frammersbach, das Wiedekind Areal als eine Fortsetzung und Ergän
zung der Ortsmitte zu entwickeln. Das Gebiet soll einen innerörtlichen Charakter erhalten,
der neben hochwertigen Aufenthaltsbereichen und Nutzungen mit Publikumsverkehr (Ein
zelhandel, Dienstleistungen, Gastronomie) auch über eine gewisse bauliche Dichte ent
steht.
22 arc.grün | landschaftsarchitekten.stadtplaner Kitzingen