Gemeinderat vom 11.04.2011 Beschluss der ... - Frammersbach
Gemeinderat vom 11.04.2011 Beschluss der ... - Frammersbach
Gemeinderat vom 11.04.2011 Beschluss der ... - Frammersbach
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Bei dem vorgehen zur Konsolidierung des Haushalts ist zu beachten, dass die Gemeinde sich<br />
von privatwirtschaftlichen Unternehmen unterscheidet. Im Wesentlichen sind hier vier<br />
Aspekte anzuführen:<br />
1. Gemeinden sind in <strong>der</strong> Bestimmung ihrer Aufgaben nicht gänzlich frei. Neben den<br />
freiwilligen Leistungen stehen die Pflichtaufgaben, etwa die Gewährleistung <strong>der</strong><br />
öffentlichen Sicherheit und Ordnung.<br />
2. Gemeinden sind primär keine auf Gewinnerzielung ausgerichtete Einrichtungen.<br />
3. Aufgrund <strong>der</strong> politischen Steuerung gilt es in <strong>der</strong> Gemeinde, eine ungleich höhere<br />
Pluralität von Interessen und Vorstellungen über die Schwerpunkte kommunaler<br />
Aktivitäten zu berücksichtigen.<br />
4. Die Plan- und Berechenbarkeit von Entscheidungen orientiert sich am zeitlichen<br />
Horizont von Wahlperioden.<br />
Sanierungs- und Restrukturierungsprozesse erfor<strong>der</strong>n ein koordiniertes mehrjähriges Handeln.<br />
Es muss daher von allen verantwortlichen Akteuren <strong>der</strong> Gemeinde ein gemeinsamer Nenner<br />
gefunden werden, auf welcher Basis ein mehrjähriger Gestaltungs- und Entwicklungsprozess<br />
auf <strong>der</strong> Grundlage des Gemeindeleitbilds beschritten werden soll. Das Handeln sollte unter<br />
folgendem Motto stehen:<br />
„Chancen und Perspektiven eröffnen statt Schulden und Zinsen vererben.“<br />
Mit diesen Vorgaben soll es wie<strong>der</strong> möglich werden, in vielen Bereichen des gemeindlichen<br />
Handelns auf <strong>der</strong> Grundlage des Gemeindeleitbilds neue Akzente zu setzen. Es wird sich auch<br />
in dieser anstehenden schwierigen Phase wie<strong>der</strong> bewahrheiten, dass <strong>der</strong> auf Dauer mehr<br />
investieren kann <strong>der</strong> spart, als <strong>der</strong>jenige, <strong>der</strong> im Übermaß Kredite in Anspruch nimmt.<br />
Aufgaben, Ausgaben und Einnahmen bilden ein System von kommunizierenden Röhren.<br />
Für die Prüfung gilt folgende Reihenfolge:<br />
1) Die Ausgaben sind auf Einsparmöglichkeiten zu prüfen (Wirtschaftlichkeit und<br />
Sparsamkeit)<br />
2) Die Einnahmen sind unter Beachtung <strong>der</strong> gesetzlich vorgegebenen Rangfolge<br />
(allgemeine Einnahmen – Entgelte – Steuern – Kredite) auf noch vorhandene<br />
Spielräume abzuklopfen.<br />
3) Der Versorgungsbetrieb (Strom) soll einen angemessenen Gewinn für den Haushalt<br />
abwerfen und die beson<strong>der</strong>s finanzwirksamen Ver- und Entsorgungseinrichtungen<br />
(Wasser, Kanal, Deponien) müssen kostendeckend arbeiten.<br />
4) Falls die Einnahmen nicht ausreichen, müssen die Aufgaben mit dem Ziel <strong>der</strong><br />
Kosteneinsparung auf den Prüfstand:<br />
Kann eine freiwillige Aufgabe entfallen o<strong>der</strong> eingeschränkt werden?<br />
Lässt sich die Aufgabenerledigung privatisieren o<strong>der</strong> sonst wie kosten-günstiger<br />
gestalten (z.B. interkommunale Kooperation)?<br />
Können Erfüllungsgrad und Standards herabgesetzt werden?<br />
Zusammenfassend wird festgestellt:<br />
Das zentrale Ziel muss es sein, dass die Gemeinde auch in <strong>der</strong> Zukunft eine umfassende<br />
Gestaltungsfähigkeit zur Realisierung <strong>der</strong> Ziele des Gemeindeleitbilds hat.<br />
Das Papier enthält als Anlagen noch allgemeine Informationen zum vorgehen bei<br />
Investitionsentscheidungen <strong>der</strong> Gemeinde auf <strong>der</strong> Grundlage eines Aufsatzes des<br />
Finanzministeriums NRW, eine gemeindlichen Folgekostenabhandlung und eine Abhandlung<br />
zur Einsparung und Kostenkontrolle bei gemeindlichen Baumaßnahmen, sowie verschiedene<br />
Ausführungen zum Finanzausgleich.<br />
Neben einer Vielzahl von Maßnahmen im Verwaltungshaushalt enthält das Arbeitspapier zum<br />
Vermögenshaushalt folgende Objekte und Maßnahmen:<br />
Wasserversorgung des Freibades über die Rin<strong>der</strong>bachquellen sichern