liebt den Sport Sport- - Swiss Olympic
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P A N O R A M A<br />
Der Heimvorteil<br />
ist ein Rohdiamant<br />
4. Juli 2001: Mit 8:1 schickt der FC Sion <strong>den</strong><br />
FC Basel im ersten Spiel der Saison nach<br />
Hause. Zehn Monate später sind die Basler<br />
überlegene Schweizer Meister. Grundlage<br />
dafür ist die Dominanz im heimischen<br />
St. Jakobspark mit nur zwei Niederlagen.<br />
Der FC Sion dagegen findet sich in der<br />
Nationalliga B wieder – trotz einer positiven<br />
Heimbilanz. Die Beispiele dieser bei<strong>den</strong><br />
Teams deuten es an: Ja, es gibt einen Heimvorteil.<br />
Und doch: Ein volles Stadion mit<br />
fanatischem Anhang macht keine erfolgreiche<br />
Mannschaft aus.<br />
Text Peter Kraft Bilder Keystone<br />
28 swiss sport 8 2007<br />
Vor der Heim-EM wollte es das Bundesamt für<br />
<strong>Sport</strong> (BASPO) genau wissen: Es liess eine formidable<br />
Auswahl von Experten zum Thema Heimvorteil<br />
einlaufen. Austragungsort der Tagung<br />
«Zuhause sind wir eine Macht» war der St. Jakobspark zu<br />
Basel. Anstoss hatte Bernd Strauss, <strong>Sport</strong>psychologe an<br />
der Universität Münster (D). Seine Botschaft: Der Heimvorteil<br />
lässt sich eindeutig nachweisen, und zwar in fast<br />
allen Mannschaftssportarten und in fast allen Ländern<br />
der Welt. Allerdings ist er nicht überall gleich ausgeprägt.<br />
Laut jahrelangen internationalen Untersuchungen gewinnen<br />
Heimteams im Fussball 68 Prozent aller möglichen<br />
Punkte, während es im Baseball nur 52 Prozent sind.<br />
In Uruguay gewinnt die Heimmannschaft 52 Prozent aller<br />
möglichen Punkte, in Bolivien sind es 74 Prozent. Das<br />
letzte Beispiel lässt es erahnen: Der Heimvorteil hat viele<br />
Ursachen. In Boliviens Hauptstadt La Paz auf 3600 Metern<br />
dürfte <strong>den</strong> Gegnern aus dem Tiefland die Puste bereits<br />
beim Einlaufen ausgehen. Bernd Strauss hatte aber noch<br />
zwei weitere Botschaften im Gepäck. Erstens hat der<br />
Heimvorteil in <strong>den</strong> letzten Jahrzehnten an Einfluss verloren.<br />
Und zweitens ist es geradezu gefährlich, allzu stark<br />
darauf zu bauen.