Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt - RDB eV
Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt - RDB eV
Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt - RDB eV
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Offizielles Organ<br />
des <strong>RDB</strong> e.V.<br />
Ring Deutscher<br />
Bergingenieure berg<br />
10 Oktober<br />
2012<br />
63. Jahrgang<br />
berg<br />
bau<br />
bau<br />
<strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Rohstoffgewinnung</strong>,<br />
<strong>Energie</strong>, <strong>Umwelt</strong><br />
K 10978
Tagebaufolgelandschaften<br />
Am südlichen Stadtrand von Leipzig, unmittelbar an der Bundesautobahn<br />
A 38 zwischen den Anschlußstellen Leipzig-Süd<br />
und Leipzig-Südost sind die beiden Tagebaugroßgeräte des<br />
Bergbau-Technik-Parkes(BTP) zu sehen (Bild 1).<br />
Er liegt am Autobahndamm, der die beiden heutigen Restlöcher<br />
– Markkleeberger und Störmthaler See – des ehemaligen<br />
Tagebaues Espenhain trennt auf der Gemarkung der Gemeinde<br />
Großpösna. Von der Höhe Auenhain hat man einen wunderbaren<br />
Blick auf die neu entstandenen Großvorhaben im Südraum<br />
Leipzigs (Bild 2). Von vorn nach hinten erkennt man:<br />
● Kanuwildwasseranlage Markkleeberg<br />
● Bundesautobahn A38 (rote Brücke)<br />
● Bergbau-Technik-Park<br />
● Kraftwerk Lippendorf.<br />
Der Bergbau-Technik-Park (BTP) wurde Ostern 2012 <strong>für</strong> die<br />
Besucher eröffnet und bereits von über 3 000 Gästen besucht.<br />
Bergbau-Technik-Park –<br />
Geschichte des Braunkohlenbergbaues im Südraum Leipzig hautnah erleben<br />
1 Tagebaugroßgeräte des BTP unmittelbar an der<br />
Bundesautobahn A 38<br />
2 Großvorhaben im Südraum von Leipzig<br />
3 Dr. Mahmut Kuyumcu, Geschäftsführer des LMBV, bei seiner<br />
Dankesrede (3. von rechts)<br />
Am 04.07.2012 dankten der Vereinvorsitzende des BTP und<br />
die Bürgermeisterin der Gemeinde Großpösna der Lausitz-Mitteldeutschen-Braunkohlenverwaltungsgessellschaft<br />
(LMBV), der<br />
Mitteldeutschen Braunkohlen Geselschaft (MIBRAG), den beteiligten<br />
Gemeinden und allen Unterstützern am Aufbau des BTP.<br />
Der Geschäftsführer der LMBV, Dr. Mahmut Kuyumcu,<br />
wünschte dem Verein weiterhin große Erfolge und dankte <strong>für</strong><br />
die geleistete Arbeit (Bild 3).<br />
In diesem Park wird die technologische Abfolge eines Braunkohlentagebaues<br />
nachgebildet,wie:<br />
● Vorfeldberäumung<br />
● Filterbrunnenentwässerung<br />
● Gewinnung des Abraumes<br />
● Förderung der Braunkohle<br />
● Liegendentwässerung<br />
● Verkippung des Abraumes<br />
● Rekultivierung.<br />
Hauptanziehungspunkt des Parkes sind die beiden Tagebaugroßgeräte:<br />
● Der Schaufelradbagger 1 547 SRs (B) 1 000, Baujahr 1985<br />
● Der Absetzer 1 115 A2Rs B 10 000/110, Baujahr 1986.<br />
Um diese beiden Tagebaugroßgeräte wurden ein Stück Bandanlage,<br />
eine E-Lok sowie Abraum- und Kohlenwagen aufgestellt.<br />
Im Park werden die Besucher durch dreiteilige Schautafeln<br />
geleitet und informiert, die wie folgt untergliedert sind:<br />
● Oben: Text <strong>für</strong> Erwachsene<br />
● Mitte: Fachtext<br />
● Unten: Für Kinder<br />
verständlich.<br />
Für die Kinder erklärt ein kleiner<br />
Bergmann alles Wichtige (Bild 4).<br />
Der Bergbau-Technik-Park stellt<br />
neben den neu geschaffenen Seen<br />
und der schwimmenden Kirche „Vineta“<br />
ein wichtiges Kleinod im Leipziger<br />
Neuseenland dar.<br />
4 Für die<br />
Kinder erklärt<br />
ein kleiner<br />
Bergmann alles<br />
Wichtige<br />
Weitere Auskünfte unter<br />
Internet: www.bergbau-technik-park.de<br />
und<br />
Internet: www.leipzigerneuseenland.de<br />
Dr. Klaus Arnhold<br />
Mitglied im Bergbau-Technik-Park e.V.
Offizielles Organ<br />
des <strong>RDB</strong> e.V.<br />
Ring Deutscher<br />
Bergingenieure berg<br />
Oktober 2012 10 63. Jahrgang<br />
10<br />
434 bergbau aktuell<br />
berg<br />
<strong>Energie</strong>, <strong>Umwelt</strong>bau<br />
<strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Rohstoffgewinnung</strong>, bau<br />
Inhaltsübersicht<br />
Unternehmen und Verbände<br />
436 Deutsche Unternehmen<br />
sind weltweit führend im<br />
Untertagebereich –<br />
VDMA Bergbautechnik<br />
erwartet 2012 zweistelliges<br />
Wachstum<br />
Journal<br />
438 Gunvor erwirbt Beteiligung<br />
am Kohleproduzenten<br />
Kolmar<br />
<strong>Energie</strong>politik<br />
439 <strong>Energie</strong>prognose 2012 bis<br />
2040 <strong>für</strong> Deutschland<br />
<strong>Energie</strong>technik<br />
446 200 Jahre Gastechnik in<br />
Deutschland –<br />
seit Prof. W.A. Lampadius<br />
1812 in Freiberg in Sachsen<br />
Prof. Dr.-Ing. Hans-Jürgen<br />
Kretschmar, Freiberg in Sachsen<br />
Entsorgungsbergbau<br />
450 Nachtrag zur Asse<br />
Historischer Bergbau<br />
452 150 Jahre Kalibergbau in<br />
Deutschland – Start der<br />
ersten Kaliförderung<br />
weltweit in Stassfurt<br />
Dipl.-Ing. Norbert Deisenroth,<br />
Heringen/Werra<br />
K 10978<br />
berg<br />
10<br />
bau<br />
<strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Rohstoffgewinnung</strong>,<br />
<strong>Energie</strong>, <strong>Umwelt</strong><br />
Offizielles Organ des <strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure.<br />
Der Ring von Ingenieuren, Technikern und Führungskräften.<br />
Titelbild: Turm 70, Betreiber war die Wintershall, Einsatzbereich: Die Bohranlage ist<br />
zwischen 1961 und 1986 zum Teufen tiefer Erdgasbohrungen eingesetzt worden.<br />
Übergabe an das Museum: 1988, Baujahr: 1961.<br />
Typ: Bohrgerüst nach API-Norm (American Petroleum Institute). Gerüsthöhe einschl. Unterbau:<br />
rd. 54 m. Gesamte Antriebsleistung: Zuletzt mit 3 Caterpillar-Dieselmotoren, 2 650 kW<br />
<strong>für</strong> 3 Gleichstromgeneratoren Foto: Deutsches Erdölmuseum Wietze<br />
Aus- und Fortbildung<br />
456 Letzter Diplom-Absolvent<br />
im Studiengang Geotechnik<br />
und Angewandte Geologie –<br />
TFH Georg Agricola zu<br />
Bochum vollendet<br />
Umstellung auf Bachelor<br />
und Master<br />
456 43 neue Azubis bei DEUTZ<br />
Unternehmen<br />
457 Zeppelin weiht Neubau ein –<br />
Die Niederlassung in<br />
Böblingen wurde feierlich<br />
eröffnet – Ein klares<br />
Bekenntis zur Region<br />
459 Industrie<br />
460 Journal<br />
463 Journal/Veranstaltungen<br />
464 Veranstaltungen<br />
<strong>RDB</strong>-Betriebserfahrungsaustausch<br />
466 Besuch der Bohrmeisterschule<br />
in Celle und des<br />
Erdölmuseums in Wietze<br />
467 Besuch im Rheinischen<br />
Revier – Tagebau Inden<br />
<strong>RDB</strong>-Reisebericht<br />
469 Reise in das Waldecker Land<br />
<strong>RDB</strong> e.V.<br />
472 <strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
473 <strong>RDB</strong>-Veranstaltungen<br />
473 <strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
473 <strong>RDB</strong>-Nachruf<br />
Veranstaltung<br />
474 The Munich Show –<br />
Mineralientage München<br />
475 <strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
480 <strong>RDB</strong>-Info/Impressum<br />
434 Stellenanzeige<br />
Buchbesprechungen<br />
449 Die Hombrucher<br />
Montangeschichte<br />
451 Übertage im Revier –<br />
Die Eisenbahn im<br />
Ruhrgebiet der 50er und<br />
60er Jahre<br />
471 Schwarzes Gold in<br />
Oberbayern<br />
Vorschau 10/2012<br />
● Fahrzeuge <strong>für</strong> Schacht Konrad –<br />
Lieferung von 22 Maschinen in<br />
762 Modulbaugruppen<br />
● Herausforderung des Altbergbaues<br />
beim Bau von Verkehrswegen in NRW<br />
● Bodenmechanische Vorgaben zur<br />
Kippenverdichtung im Untergrund der<br />
geplanten rückverlegten Malxe über<br />
die Innenkippe des Tagebaues<br />
Jänschwalde<br />
bergbau 10/2012 433
434 bergbau 10/2012<br />
berg<br />
RWE Dea –<br />
Gasförderung im Feld Clipper South angelaufen<br />
Die 1. in Produktion gebrachte Bohrung hatte eine anfängliche<br />
Flussrate von 1,2 Mio. m 3 Gas/d. Für Anfang 2013 wird eine Spitzenförderung<br />
von etwa 2,8 Mio. m 3 /d erwartet. Das Gas befindet<br />
sich in einer Tight-Gas-Lagerstätte in der Gesteinsschicht des Rotliegenden<br />
(Perm), die ca. 13,4 Mrd. m 3 Gas beinhaltet. RWE Dea<br />
hält als Betriebsführer eine Beteiligung von 50% an Clipper South.<br />
„Großbritannien ist eine der wichtigsten Regionen <strong>für</strong> das<br />
Upstream-Geschäft von RWE Dea“, sagte Ralf to Baben, Chief<br />
Operating Officer der RWE Dea AG. „Clipper South ist das erste<br />
unserer aktuellen Wachstumsprojekte in Großbritannien, bei dem<br />
die Förderung angelaufen ist. Wir freuen uns, dass wir diesen<br />
wichtigen Meilenstein erreicht haben.“ Mit den Investitionen in die<br />
Erschließung der Felder Clipper South und Breagh, bei denen<br />
das Unternehmen in beiden Fällen Betriebsführer ist, unterstreicht<br />
RWE Dea das langfristig angelegte Engagement auf dem britischen<br />
Festlandssockel.<br />
„Ich freue mich besonders darüber, dass wir dieses Entwicklungsprojekt<br />
nach der Genehmigung durch die britischen Behörden<br />
in nur anderthalb Jahren und ohne jeden Störfall bis zu<br />
diesem Punkt gebracht haben“, sagte Rene Pawel, Managing Director<br />
RWE Dea UK. Im Juli 2010 wurde die Feldesentwicklung<br />
von allen Partnern der Lizenz beschlossen. Die Genehmigung des<br />
Feldesentwicklungsplans durch die britische Regierung erfolgte<br />
im März 2011.<br />
Clipper South Plattform Foto: RWE<br />
Das Gasfeld Clipper South wird mit bis zu 5 Horizontalbohrungen<br />
erschlossen, die das Erdgas mittels modernster Fördertechnologie<br />
aus dem dichten Sandstein gewinnen. Die erste Bohrung<br />
wurde von der Plattform Ensco 92 auf eine Tiefe von 4 903 m<br />
niedergebracht.<br />
Clipper South liegt in den Blöcken 48/19 und 48/20 auf dem<br />
britischen Festlandssockel etwa 100 km östlich vor der britischen<br />
Ostküste auf Höhe von Lincolnshire. Das aus dem Feld geförderte<br />
Gas gelangt über eine Pipeline zur etwa 15 km entfernten<br />
Gassammelstation Lincolnshire Offshore Gas Gathering System<br />
(LOGGS). Von dort wird es zum etwa 100 km entfernten Gasterminal<br />
in Theddlethorpe (Lincolnshire) auf dem Festland transportiert,<br />
wo es in das britische Gasnetz eingespeist wird.<br />
Die Plattform Clipper South ist eine sogenannte Single-Wellhead-Stahlkonstruktion<br />
mit einem Gewicht von etwa 3 000 t und<br />
einer Unterkunftskapazität <strong>für</strong> 40 Personen. Der Aufbau der Plattform<br />
sowie der Unterkünfte ermöglichen die Durchführung von<br />
Arbeiten am Bohrloch, ohne dass hier<strong>für</strong> eine Bohranlage erforderlich<br />
ist. Sobald eine konstante Gasförderung erreicht ist, soll<br />
das Personal von der Plattform abgezogen und die Förderung<br />
von der LOGGS-Plattform aus überwacht und gesteuert werden.<br />
Die Beteiligungen an der Lizenz:<br />
RWE Dea UK SNS Ltd (Betriebsführungsgesellschaft) 50%<br />
Bayerngas Europe Ltd 25%<br />
Fairfield Acer Ltd 24%<br />
Fairfield Cedrus Ltd 1%<br />
Internet: www.rwe.com<br />
aktuell<br />
bau<br />
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Abwasserkanal Emscher –<br />
Ab sofort dreht sich der Bohrer<br />
Die Emschergenossenschaft hat in Dortmund-Mengede das<br />
Bohrgerät „angeschmissen“, das in den kommenden Jahren<br />
unterirdisch die Trasse <strong>für</strong> den Abwasserkanal Emscher graben<br />
wird. Im bergmännischen Vortrieb werden anschließend die<br />
einzelnen Rohrsegmente nacheinander vorgepresst. Bis 2017<br />
entsteht damit der „Emscherschnellweg unter Tage“ (O-Ton Dr.
erg<br />
aktuell<br />
bau<br />
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Jochen Stemplewski, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft).<br />
Das Abwasser der Region wird unter die Erde verbannt,<br />
die oberirdischen Gewässer können dann im Rahmen des<br />
Emscher-Umbaus ökologisch verbessert werden.<br />
Mittendrin bei den Feierlichkeiten war Mona Löns aus Gladbeck.<br />
Sie ist mit 18 Jahren die jüngste Auszubildende bei der<br />
Emschergenossenschaft im Baubereich. In Dortmund durfte sie<br />
gemeinsam mit EG-Vorstandschef Jochen Stemplewski und<br />
Technikchef Emanuel Grün das allererste Kanalrohr unterzeichnen,<br />
das demnächst in die Erde gelassen wird.<br />
Abwasserkanal Emscher<br />
● 51 km Länge von der Nettebach-Einmündung bis zur<br />
Kläranlage Emschermündung in Dinslaken<br />
● 15 000 Kanalrohre von 1,60 bis 2,80 m Innendurchmesser aus<br />
Stahlbeton<br />
● 1,5‰ Gefälle, d.h. 1,5 m/km<br />
● 8 bis 40 m Tiefenlage<br />
● 4 km/h Fließgeschwindigkeit des Abwassers<br />
● Kosten <strong>für</strong> den Bauabschnitt Dortmund-Bottrop: 423 Mio. €.<br />
Emscher-Umbau<br />
● 4,5 Mrd. € Gesamtinvestition über ca. 30 a<br />
● bislang investiert: rund die Hälfte <strong>für</strong> Bau/Erweiterung von 3<br />
Kläranlagen (Dortmund, Bottrop, Dinslaken), 230 Kanalkilometer<br />
und den naturnahen Umbau von 90 km Gewässer<br />
Internet: www.eglv.de<br />
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Bewährter Logistikspezialist RBH fährt weiter <strong>für</strong><br />
die RAG<br />
Im Rahmen der europaweiten Ausschreibung der RAG Aktiengesellschaft<br />
über den Werksbahnbetrieb und die Infrastrukturinstandhaltung<br />
im Werksbahnnetz der RAG konnte die RBH Logistics GmbH,<br />
eine hundertprozentige Tochter der DB Schenker Rail Deutschland<br />
AG, das Gesamtpaket mit allen 3 Losen <strong>für</strong> sich gewinnen.<br />
Der mit Unterschriften besiegelte Werksbahnvertrag wurde den<br />
Geschäftsführern der RBH, Dr. Gerhard Hartfeld und Willem Visser,<br />
im Beisein von Otto G. Niederhofer, Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />
der RBH und Mitglied des Vorstandes der DB Schenker<br />
Rail Deutschland AG, nun offiziell von Bernd Tönjes, Vorsitzender<br />
des Vorstandes RAG Aktiengesellschaft, übergeben. „Wir<br />
freuen uns, dass wir mit RBH nach der EUweiten Ausschreibung<br />
einen bewährten und verlässlichen Partner an unserer Seite haben,<br />
der weiterhin in gewohnt guter Qualität <strong>für</strong> uns tätig sein<br />
wird“, betont der RAGChef. Und auch die RBH freut sich über<br />
die weitere Zusammenarbeit mit dem RAGKonzern. Dr. Gerhard<br />
Hartfeld: „Wir haben uns dem europäischen Wettbewerb gestellt<br />
und konnten uns gegen die Konkurrenz behaupten. Ein Beweis <strong>für</strong><br />
die Leistungsfähigkeit der RBH und ein wichtiges Signal an unsere<br />
Führungsmannschaft und unsere Mitarbeiter. Wir begleiten die<br />
RAG sehr gerne weiter bis zum Jahr 2018 als zuverlässiger und<br />
kompetenter Partner.“<br />
Internet: www.rag.de<br />
bergbau 10/2012 435
Unternehmen und Verbände<br />
Deutsche Unternehmen sind<br />
weltweit führend im Untertagebereich –<br />
VDMA Bergbautechnik erwartet 2012 zweistelliges Wachstum<br />
Nachfrage nach Gewinnungsmaschinen<br />
bei Eickhoff ungebrochen.<br />
Die Eickhoff Bergbautechnik<br />
GmbH ist Teil der<br />
Eickhoff-Gruppe – einen mittelständischer<br />
Firmenverbund, der<br />
sich in den Bereichen Bergbautechnik,<br />
Antriebstechnik, Gießerei<br />
und Anlagenbau betätigt.<br />
Die Unternehmensgruppe ist<br />
weltweit tätig und beschäftigt ca.<br />
1 800 Mitarbeiter, die 2011 einen<br />
Umsatz von 360 Mio. € erwirtschafteten.<br />
Karl-Heinz Rieser<br />
leitet seit 2 a die Bergbautechnik.<br />
Eickhoff ist weltweiter Marktführer<br />
mit Hochleistungsmaschinen der<br />
Bergbautechnik zur automatisierten<br />
Gewinnung unter Tage.<br />
Am 18.07.2012 gab Karl-Heinz<br />
Rieser, Geschäftsführer der<br />
Eickhoff Bergbautechnik GmbH,<br />
Bochum, ein Interview in Frankfurt<br />
am Main.<br />
Herr Rieser, bis zur bauma 2013 (vom<br />
15. bis 21.04.) sind es noch 8 Monate<br />
– auf der letzten bauma 2010 hat Ihr<br />
Schrämmwalzenlader den Innovationspreis<br />
erhalten. Welche Erwartungen haben<br />
Sie an die nächste bauma und was<br />
sehen Ihre Kunden dort Neues?<br />
Wir erwarten auf der bauma viele unserer<br />
weltweiten Kunden, mit denen wir unsere<br />
Neuigkeiten diskutieren können, und<br />
wir freuen uns auf interessante Gespräche<br />
mit den Bergbaubetreibern, die noch nicht<br />
zu unseren Kunden gehören.<br />
Der Innovationspreis den wir auf der<br />
letzten bauma erhalten haben basierte auf<br />
viele Jahre Forschung und Entwicklung.<br />
Solche großen Schritte in der Entwicklung<br />
können wir leider nicht auf jeder bauma<br />
präsentieren. Interessantes über das wir<br />
informieren können, sind neue Maschinentypen,<br />
die in der Zwischenzeit ihre<br />
Ersteinsätze erfolgreich absolviert haben,<br />
und viele Detailverbesserungen an unseren<br />
Maschinen, die zu einer weiteren Erhöhung<br />
der Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit<br />
und einfacheren Bedienbarkeit führen.<br />
Welche Rolle spielt die bauma <strong>für</strong> Ihr<br />
Unternehmen?<br />
Als Messe <strong>für</strong> den Untertageberg-<br />
436 bergbau 10/2012<br />
Karl-Heinz Rieser, Geschäftsführer<br />
der Eickhoff Bergbautechnik GmbH,<br />
Bochum<br />
bau ist die bauma noch nicht vergleichbar<br />
mit reinen internationalen Bergbaumessen.<br />
Aber die bauma bietet uns relativ<br />
nah zu unserem Firmensitz die Möglichkeit<br />
eine Vielzahl unserer internationalen<br />
Kunden hier in Deutschland zu treffen und<br />
interessierte Bergbaubetreiber aus anderen<br />
Ländern über unsere Produkte zu informieren.<br />
Wie sieht Ihr Auftragseingang aktuell<br />
aus? Was erwarten Sie insgesamt <strong>für</strong><br />
das laufende Jahr?<br />
Wir sehen in der weltweiten Bergbauindustrie,<br />
dass die Nachfrage nach unseren<br />
Gewinnungsmaschinen ungebrochen ist.<br />
Der Auftragseingang <strong>für</strong> 2012 fällt noch<br />
höher aus als 2011. Wir füllen bereits unsere<br />
Auftragsbücher <strong>für</strong> das Jahr 2013.<br />
Wir können mehr als zufrieden sein.<br />
2014 wird Ihr Unternehmen – das<br />
stark durch den Bergbau geprägt wurde<br />
– 150 Jahre alt. Wo sehen Sie aktuell<br />
die größten Herausforderungen?<br />
Die weltweite Bergbauzulieferindustrie<br />
ist zurzeit geprägt von einer zunehmenden<br />
Konzentration. Große Konzerne versuchen,<br />
ihre Marktanteile durch Zukäufe<br />
oder die Verbreiterung der Produktpalette<br />
zu steigern. Große chinesische Firmen<br />
drängen in den internationalen Markt. Wir<br />
gehen davon aus, dass sich der Wettbewerb<br />
<strong>für</strong> unsere gesamte Unternehmensgruppe<br />
noch verstärken wird. Unsere<br />
Strategie war und ist auch heute noch,<br />
dass wir uns auf Teilbereiche eines ganzen<br />
Systems konzentrieren. Dies ermöglicht<br />
uns mit hoher Kompetenz und hoher<br />
Qualität dem Kunden das Best-Mögliche<br />
Produkt ohne Kompromisse anbieten zu<br />
können. Nicht alles gleichzeitig machen<br />
zu müssen gibt uns einen Vorsprung bei<br />
der Geschwindigkeit unserer Produktentwicklung<br />
und bei der Qualität unserer<br />
Produkte. Dies gilt <strong>für</strong> alle Unternehmen<br />
unserer Gruppe und unser weltweiter Erfolg<br />
bestätigt uns auch in dieser Strategie.<br />
Eine große Herausforderung besteht sicherlich<br />
darin, unseren Erfolg und unser<br />
Wachstum in den nächsten 150 Jahren<br />
beizubehalten.<br />
Ihr Unternehmen ist überall auf den<br />
Weltmärkten präsent. Auf welchen<br />
Märkten sehen Sie Potenzial? Wo liegt<br />
Ihre Zukunft?<br />
In der Bergbautechnik liegen unsere<br />
Märkte dort wo der liebe Gott die Kohle tief<br />
unter der Erde erschaffen hat. Das heißt,<br />
<strong>für</strong> uns werden die großen Kohle produzierenden<br />
Nationen wie China, Russland,<br />
Kasachstan, Polen, USA, Australien und<br />
Indien weiterhin sehr wichtig sein. Aufgrund<br />
der auch in Zukunft steigenden<br />
Rohstoffpreise sehen wir aber auch noch<br />
Potenzial <strong>für</strong> eine Vielzahl von Ländern<br />
in denen der untertägige Bergbau heute<br />
noch sehr gering ist und man Kapazitätserhöhungen<br />
plant. Hier sind Länder wie<br />
Tschechien, Bosnien, Serbien, Türkei, Indonesien<br />
und Kolumbien zu nennen.<br />
Was ist der interessanteste Auftrag –<br />
aus Ihrer Sicht – an dem Ihr Unternehmen<br />
gerade arbeitet?<br />
Die Fertigung, Montage und der Einsatz<br />
unserer SL 1 000 Maschinen mit einem<br />
Gewicht von 150 t und einer Schneidhöhe<br />
von 7 m <strong>für</strong> Einsätze in China sind schon<br />
sehr imposant. Diese Maschinen werden<br />
speziell <strong>für</strong> chinesische Kunden gebaut.<br />
Die Abwicklung eines sehr großen Auftrages<br />
über 7 Maschinen unseres neuesten<br />
Typs SL 900 an Shenhua in 2012 und<br />
2013 kommt mir auch auf Grund des hohen<br />
Volumens in den Sinn. Aber auch die<br />
4 Maschinen, die wir <strong>für</strong> den australischen<br />
Kunden XStrata zur Zeit bauen und in Kürze<br />
ausliefern sind etwas Besonderes, da<br />
wir hier in Zusammenarbeit mit dem Kunden<br />
modernste Automatisierungstechnologie<br />
einsetzten. Eine bereits bei Xstrata<br />
eingesetzte Maschine des gleichen Typs<br />
hält mit einer Monatsproduktion von über<br />
1 Mio. t Kohleförderung den australischen<br />
Förderrekord und wir hoffen natürlich,<br />
dass wir diesen Rekord noch verbessern<br />
können. Ebenso wichtig wie auch<br />
interessant sind unsere Aufträge über 4<br />
Continuous Miner, die in 2012 in China,
Russland und Weißrussland<br />
eingesetzt werden.<br />
Gibt es Probleme mit den<br />
Banken bei der Vor-Finanzierung<br />
großer Projekte?<br />
Nein. Unser Unternehmen<br />
ist in einer ausgezeichneten<br />
Verfassung. Ich denke, wir sind<br />
ein Kunde den sich Banken<br />
wünschen.<br />
Wenn Sie sich die Konkurrenz<br />
weltweit ansehen, wie<br />
stehen die Chancen deutscherBergbaumaschinenhersteller<br />
auf der Welt?<br />
Unsere Konkurrenz auf dem<br />
Bergbaumarkt kommt aus den<br />
USA, Polen und zunehmend<br />
auch aus China. Hier haben<br />
sich mittlerweile große und finanzstarke<br />
Konzerne gebildet.<br />
Ich denke aber, dass sich die<br />
deutschen Bergbaumaschinenhersteller<br />
nicht zu viele Sorgen<br />
machen müssen. Die Anforderungen<br />
im Untertagebergbau<br />
sind schwierig, vielfältig und<br />
verlangen nach individuellen Lösungen,<br />
hoher Qualität und Leistung. Deutsche<br />
Bergbaumaschinenhersteller sind innovativ<br />
und produzieren diese hohe Qualität. Nach<br />
wie vor sind deutsche Firmen im Untertagebereich<br />
führend und weltweit vertreten.<br />
Wie geht es der deutschen Bergbaumaschinenbranche<br />
insgesamt?<br />
Ich denke, viele Firmen in der deutschen<br />
Bergbauindustrie profitieren von dem<br />
Boom im internationalen Bergbau ähnlich<br />
wie wir. Deutsche Ausrüstung ist in der<br />
Welt bekannt <strong>für</strong> ihre Leistungsfähigkeit<br />
und Langlebigkeit. VDMA Bergbautechnik<br />
erwartet <strong>für</strong> 2012 ein zweistelliges Wachstum<br />
von 10 bis 15 % (2011 plus 20 %).<br />
Die weltweite Nachfrage nach Rohstoffen<br />
treibt nicht nur die Preise und somit Erlöse<br />
<strong>für</strong> die Produzenten in die Höhe, sondern<br />
hat in der Branche bisher auch <strong>für</strong> einen<br />
hohen Auftragseingang und Umsatz gesorgt.<br />
Die größten Abnehmer deutscher<br />
Bergbautechnik sind China, Russland und<br />
die USA, gefolgt von Lateinamerika, Australien<br />
und Indien.<br />
Reichen die neuen Produkte aus, die<br />
Deutschland auf den Markt bringt, um<br />
sich von seinen Wettbewerbern abzuheben?<br />
Gerade im Bergbau, der in<br />
Deutschland eine immer geringere Bedeutung<br />
erhält.<br />
Wenn ich mich auf den Untertagebergbau<br />
beziehe, in dem wir unsere Heimat<br />
haben, können wir nach wie vor stolz<br />
auf uns sein. Viele deutsche Unternehmen<br />
sind mit Ihren Produkten führend in<br />
der Welt. Natürlich würden wir uns einen<br />
boomenden Bergbaumarkt in Deutschland<br />
wünschen. Aber die meisten Firmen<br />
Schrämwalzenlader Eickhoff SL 500 Fotos: Eickhoff<br />
haben sich schon sehr früh auf den kleiner<br />
werdenden deutschen Bergbaumarkt<br />
eingestellt und verkaufen ihre Produkte<br />
bereits seit vielen Jahren weltweit. Die<br />
Eickhoff Bergbautechnik GmbH macht<br />
zum Beispiel 95 % ihres Umsatzes außerhalb<br />
Deutschlands. Und wir haben in fast<br />
allen großen Untertage Bergbaumärkten<br />
Tochtergesellschaften oder Vertretungen.<br />
Die Welt ist <strong>für</strong> uns alle kleiner geworden.<br />
Es wird weltweit viel kopiert – wie<br />
schützt sich Ihr Unternehmen dagegen?<br />
An erster Stelle versuchen wir die technische<br />
Entwicklung voranzutreiben, um<br />
weiterhin durch die Leistung und durch die<br />
Qualität unserer Produkte einen nachvollziehbaren<br />
Unterschied zu erreichen. Wir<br />
arbeiten aber natürlich auch daran, unser<br />
Know-how besser zu schützen. Hierbei<br />
gibt es einige Ansatzpunkte. Es beginnt<br />
mit aufgeklärten zufriedenen Mitarbeitern,<br />
Eintragung von Schutzrechten, rechtlichen<br />
Mitteln bei Know-how-Diebstahl, Sicherheitsvorkehrungen<br />
bei der Datenverwaltung,<br />
Teile-Kennzeichnung und vieles<br />
mehr. Aber uns ist auch bewusst, dass es<br />
eine hundertprozentige Sicherheit nicht<br />
geben wird.<br />
Müssten wir hier in Deutschland<br />
mehr in Forschung und Entwicklung<br />
stecken und die Hochschulen anders<br />
ausstatten?<br />
Generell ist es sicherlich gut, Forschung<br />
und Entwicklung zu fördern. Deutschland<br />
ist eine Exportnation aufgrund hervorragender<br />
Ingenieure, die immer sehr innovativ<br />
waren. Diesen Anspruch an uns selbst<br />
sollten wir nicht aufgeben und dement-<br />
Unternehmen und Verbände<br />
sprechend hoch sollte unsere<br />
Motivation sein, unseren Ingenieursnachwuchs<br />
auszubilden<br />
und zu fördern.<br />
Was zeichnet erfolgreiche<br />
Innovationen aus – aus Ihrer<br />
Sicht?<br />
Erfolgreiche Innovation zeichnet<br />
sich durch den Mehrwert<br />
bzw. Nutzen <strong>für</strong> den Anwender<br />
aus. Am Ende geht es um die<br />
Wirtschaftlichkeit und Sicherheit<br />
unserer Produkte.<br />
Wie sieht das in Ihrem Unternehmen<br />
aus – wie ist dort<br />
der Innovationsprozess gestaltet?<br />
Zum einen haben wir unsere<br />
gut ausgebildeten und hoch<br />
motivierten Ingenieure in der<br />
Konstruktion, die aufbauend<br />
auf unsere Erfahrungen ein gutes<br />
Produkt erzeugen wollen.<br />
Zum anderen gibt es eine enge<br />
Zusammenarbeit mit unseren<br />
Kunden, die mit eigenen Erfahrungen<br />
und Wünschen unseren<br />
Innovationsprozess mitgestalten. Weitere,<br />
auf unsere Entwicklung Einfluss nehmende<br />
Bereiche, sind unser Service und unser<br />
Verkauf. Hier spielen nicht nur unsere<br />
Mitarbeiter in Bochum eine wichtige Rolle,<br />
sondern im hohen Maße auch die Mitarbeiter<br />
unserer weltweiten Tochtergesellschaften.<br />
Service und Verkauf sind oft das<br />
Sprachrohr unserer Kunden und besitzen<br />
ein hohes Maß an Kompetenz, Erfahrung<br />
und Marktkenntnis. Ein anderer Teil unseres<br />
Innovationsprozesses ist die enge<br />
und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit<br />
unseren Zulieferern und den Technischen<br />
Hochschulen.<br />
Wenn Sie den Innovationsprozess<br />
ganzheitlich betrachten – wo gibt es<br />
Schwächen und wie können wir sie beheben?<br />
Der Innovationsprozess muss durch die<br />
weltweiten Erfahrungen und Bedürfnisse<br />
gefüttert werden. Hier gibt es durchaus<br />
nicht immer im Einklang zu bringende<br />
Anforderungen. Es müssen verschiedene<br />
Märkte, Einsatzgegebenheiten und<br />
Mentalitäten berücksichtigt werden. Dies<br />
macht es manchmal schwer, Prioritäten<br />
in der Entwicklung zu setzen. Um das<br />
Verständnis <strong>für</strong> die verschiedenen Märkte<br />
und Anforderungen zu vergrößern, fördern<br />
wir schon bei der Ausbildung unseres<br />
Nachwuchses das Kennenlernen unserer<br />
internationalen Strukturen sowie die verschiedenen<br />
Einsatzgebiete der Eickhoff<br />
Maschinen. Ebenso versuchen wir durch<br />
einen intensiven Kontakt und Dialog zu<br />
unseren Tochtergesellschaften, deren Erfahrungen<br />
und Wünsche in unseren Produkten<br />
zu berücksichtigen.<br />
bergbau 10/2012 437
Unternehmen und Verbände<br />
Seit 25 Jahren zeichnen Sie junge Ingenieure<br />
mit dem Gebr.-Eickhoff-Preis<br />
aus. Warum?<br />
Eickhoff arbeitet schon lange mit Hochschulen<br />
zusammen, um Hilfestellung bei<br />
den unterschiedlichsten Projekten zu erhalten.<br />
Hierzu gehören Zusammenarbeit<br />
bei öffentlichen Forschungsprojekten, die<br />
Unterstützung bei Eickhoff Neuentwicklungen<br />
oder die Unterstützung bei der Neugestaltung<br />
von Strukturen in der Eickhoff<br />
Organisation. Wir sind davon überzeugt,<br />
dass diese Zusammenarbeit <strong>für</strong> uns sehr<br />
wertvoll ist und dass die Zusammenarbeit<br />
zwischen Universitäten und mittelständischen<br />
Firmen wie Eickhoff generell gefördert<br />
werden sollte. Darüber hinaus fühlen<br />
wir uns natürlich als Bochumer Unternehmen<br />
dem Standort Bochum verpflichtet.<br />
Aus dem Gedanken junge Wissenschaftler<br />
auch unabhängig von dem eigenen<br />
Nutzen zu fördern und <strong>für</strong> die Zukunft zu<br />
motivieren, ist der Eickhoff Preis geboren<br />
worden. Die Familie Eickhoff wollte hier einen<br />
Teil dazu beitragen den Forschungs-<br />
und Ausbildungsstandort Bochum und deren<br />
junge Wissenschaftler und Ingenieure<br />
zu fördern.<br />
Haben Sie persönlich einen Lieblingserfinder<br />
– ein leuchtendes Vorbild<br />
als Innovator?<br />
Konrad Zuse, der den ersten Computer<br />
baute oder vielleicht Karl-Heinz Brandenburg,<br />
der maßgeblich an der Entwicklung<br />
des MP3 Formates beteiligt war.<br />
Journal<br />
Gunvor erwirbt Beteiligung am<br />
Kohleproduzenten Kolmar<br />
Gunvor Group Ltd. hat über das<br />
50:50-Joint-Venture mit Volga Resources<br />
einen Anteil (60%) an der Kolmar Management<br />
Company LLC (Kolmar) erworben<br />
– einem der führenden Kohleproduzenten<br />
der Russischen Föderation. Im Zuge<br />
dieses Geschäfts drängt Gunvor erstmals<br />
in den russischen Bergbausektor vor und<br />
wird von den hervorragenden Kenntnissen<br />
des Unternehmens bezüglich des russischen<br />
<strong>Energie</strong>sektors sowie von dessen<br />
bewährter Kompetenz im Rohstoffhandel<br />
profitieren.<br />
„Kolmar konzentriert sich auf die Ausarbeitung<br />
einer langfristigen Strategie, mit<br />
438 bergbau 10/2012<br />
Wie kann die Politik Innovation in<br />
Deutschland fördern? Was brauchen<br />
wir <strong>für</strong> Deutschland? Für Europa?<br />
Ein Ansatz ist unser Ausbildungssystem.<br />
Schon im Kindergarten und dann in<br />
der Grundschule bzw. der weiterführenden<br />
Schule und Universität formen wir unseren<br />
Nachwuchs. Höhere Investitionen<br />
in die Betreuung und Ausbildung unserer<br />
Kinder werden nötig, um unser hohes Ausbildungsniveau<br />
zu halten oder um gegen<br />
den internationalen Wettbewerb mithalten<br />
zu können. Ein Blick über den deutschen<br />
Tellerrand zu anderen Ländern könnte hier<br />
hilfreich sein.<br />
Ein weiterer Ansatz ist die Integrationspolitik.<br />
Wenn der Prozentsatz der Abiturienten<br />
oder der Hochschulabsolventen<br />
unter den Deutschen mit Migrationshintergrund<br />
deutlich geringer ist als bei Deutschen<br />
ohne Migrationshintergrund, so<br />
schlummert hier noch ein großes Potential.<br />
Auch bei der Integration von ausländischen<br />
bzw. europäischen Spitzenkräften/<br />
Ingenieuren sind wir noch lange nicht da<br />
wo wir gerne wären. Gesetzgebung und<br />
Integrationsprobleme machen Deutschland<br />
– wie Untersuchungen ergeben haben<br />
– nicht zu einem sehr beliebten Ziel<br />
<strong>für</strong> ausländische Fachkräfte. Sprachbarrieren<br />
verhindern in vielen Fällen die länderübergreifende<br />
Arbeitssuche in Europa.<br />
Hier gibt es in Europa noch einiges zu tun.<br />
Außerdem muss Deutschland generell<br />
als Standort <strong>für</strong> Unternehmen attraktiv<br />
deren Hilfe das jährliche Produktionsvolumen<br />
von derzeit 2 Mio. t auf 10 Mio. t/a erhöht<br />
werden soll“, so Kolmar-CEO Andrey<br />
Churin. „Die gezielte Weiterentwicklung<br />
von Kolmar wird zur Produktion qualitativ<br />
hochwertiger Kokskohle-Reserven führen,<br />
die <strong>für</strong> Exportzwecke genutzt werden können.“<br />
Neben dem 50:50-Joint-Venture von<br />
Volga und Gunvor hält die von Anatoly<br />
Mitroshin geführte Gesellschaft Bixcut<br />
Holdings die verbleibende 40%ige Beteiligung<br />
am Unternehmen.<br />
Das in der Republik Sacha in der Russischen<br />
Föderation ansässige Unternehmen<br />
Kolmar beschäftigt sich mit dem Abbau<br />
von Kokskohle sowie deren Weiterverarbeitung<br />
(das Unternehmen besitzt Reserven<br />
von über 1 Mrd. t qualitativ hochwertiger<br />
Kokskohle) und betreibt mehrere Bergwerke<br />
in den Kohlefeldern Chulmakan und<br />
Denisovsky im Osten Sibiriens. Kolmar<br />
besitzt Lizenzen <strong>für</strong> den Tage- und Untertagebau<br />
und entwickelt fortlaufend neue<br />
Projekte innerhalb dieser Abbaubereiche.<br />
In jüngsten Jahren hat Gunvor seine In-<br />
bleiben. Dies betrifft die Besteuerung, das<br />
Arbeitsrecht und die Entwicklung der Kosten<br />
<strong>für</strong> Personal und <strong>Energie</strong>.<br />
Sie sind in Bochum zu Hause. Als<br />
Außenstehender könnte man den Eindruck<br />
gewinnen, dass es mit Deutschland<br />
– wenn man sich das Ruhrgebiet<br />
ansieht – ziemlich bergab geht. Stimmt<br />
der Eindruck?<br />
Nein, das sehe ich ganz anders. Das<br />
Ruhrgebiet bietet durchaus Lebensqualität<br />
und Attraktivität. Das Ruhrgebiet ist<br />
eine sehr dicht besiedelte Region, die vor<br />
vielen Jahren von der Stahl- und Kohlenindustrie<br />
dominiert war. Wenn man sich vor<br />
Augen führt, in welch schneller Zeit sich<br />
das Ruhrgebiet entwickelt und verändert<br />
hat, würde ich viel mehr Positives als Negatives<br />
sehen.<br />
Informationen<br />
Karl-Heinz Rieser<br />
Geschäftsführer<br />
Eickhoff Bergbautechnik, Bochum<br />
Tel.: 0234/9750<br />
E-Mail: kontakt@eickhoff-bochum.de<br />
Internet: www.eickhoff-bochum.de<br />
Marlies Schäfer<br />
VDMA Pressesprecherin<br />
Tel.: 069/66031411<br />
E-Mail: marlies.schaefer@vdma.org<br />
Internet: www.vdma.org<br />
vestitionen in verschiedenen Bereichen diversifiziert<br />
– darunter Upsteam, Pipelines,<br />
Terminals und Raffinerien – und sich so zu<br />
einem vollständig integrierten <strong>Energie</strong>handelsunternehmen<br />
entwickelt. Kohle ist ein<br />
wesentlicher Aspekt dieser langfristigen<br />
Wachstumsstrategie. Im Jahr 2011 erwarb<br />
Gunvor einen Anteil an Keaton Energy<br />
Holding in Südafrika und einen 33%igen<br />
Anteil an der Kohlemine Signal Peak, die<br />
in der 1. Jahreshälfte 2012 der Strebbau<br />
mit dem höchsten Produktionsvolumen der<br />
gesamten Vereinigten Staaten war.<br />
Gunvor Group Ltd. ist eines der größten<br />
und umsatzstärksten unabhängigen<br />
Rohstoffhandelsunternehmen der Welt,<br />
das Akteure auf den weltweiten Öl- und<br />
<strong>Energie</strong>märkten mit integrierten Handelsprodukten<br />
und Logistikdienstleistungen<br />
versorgt. Die Handelszentralen des im zypriotischen<br />
Nikosia ansässigen Unternehmens<br />
befinden sich in Genf und Singapur.<br />
Hinzu kommt ein umfassendes Filialnetz,<br />
das den gesamten Globus umspannt.<br />
Internet: www.gunvorgroup.com
<strong>Energie</strong>politik<br />
<strong>Energie</strong>prognose 2012 bis 2040 <strong>für</strong> Deutschland<br />
Die von der Bundesregierung<br />
beschlossene <strong>Energie</strong>wende stellt<br />
Deutschland vor große Herausforderungen.<br />
Der neue <strong>Energie</strong>mix<br />
soll im Wesentlichen auf einer<br />
Abkehr von der Kernenergie hin<br />
zu erneuerbaren <strong>Energie</strong>n basieren.<br />
Deren Ausbau ist jedoch<br />
nicht uneingeschränkt möglich.<br />
Um die geforderten Klimaschutzziele<br />
dennoch zu erreichen, kann<br />
das Potenzial eines anderen<br />
<strong>Energie</strong>trägers genutzt werden:<br />
Erdgas. Schon heute beweist<br />
der sauberste der fossilen <strong>Energie</strong>lieferanten<br />
seine Flexibilität in<br />
verschiedenen Einsatzgebieten,<br />
die mehr umfassen als nur die<br />
Wärmeerzeugung.<br />
Im September 2010 veröffentlichte<br />
die Bundesregierung ihr<br />
Konzept <strong>für</strong> eine sichere, umweltschonende<br />
und wirtschaftliche<br />
<strong>Energie</strong>versorgung Deutschlands.<br />
Ausgelöst durch den havarierten<br />
Kernreaktor in Fukushima wurde<br />
im Juni 2011 der vorzeitige<br />
Ausstieg aus der Kernenergie<br />
beschlossen. War zunächst eine<br />
Verlängerung der durchschnittlichen<br />
Laufzeiten um 12 Jahre<br />
geplant, gehen nun alle deutschen<br />
Kernkraftwerke innerhalb<br />
der nächsten 10 Jahre sukzessive<br />
vom Netz. Die 2010 formulierten,<br />
ambitionierten Klimaschutzziele<br />
haben weiterhin Bestand, müssen<br />
jetzt aber schon ab 2022 ohne die<br />
emissionsfrei betriebenen Kernkraftwerke<br />
erreicht werden. Wie<br />
soll das gehen?<br />
In ihren Szenarien zur Erreichung<br />
der Ziele setzt die Bundesregierung<br />
auf <strong>Energie</strong>effizienz und<br />
erneuerbare <strong>Energie</strong>n. Auch wir<br />
halten beides <strong>für</strong> außerordentlich<br />
wichtig. In unserer ergebnisoffenen<br />
Prognose, deren Zeitraum<br />
wir erstmals bis ins Jahr 2040<br />
erweitert haben, orientieren wir<br />
uns jedoch an zu erwartenden<br />
Rahmenbedingungen. Deswegen<br />
gehen wir zum Beispiel nicht da-<br />
1 Bruttoinlandsprodukt<br />
von aus, dass die Erneuerbaren<br />
innerhalb der nächsten 28 Jahre<br />
im nötigen Umfang wirtschaftlich<br />
genutzt werden können. Ihrem<br />
Wachstum sind – zum Teil auch<br />
natürliche – Grenzen gesetzt.<br />
Um den bislang größten Wandel<br />
in der deutschen <strong>Energie</strong>versorgung<br />
zu realisieren, werden<br />
deshalb alle <strong>Energie</strong>träger gebraucht.<br />
Ihr Mix wird sich ändern,<br />
ihre Nutzung muss sich flexibler,<br />
umweltfreundlicher und effizienter<br />
gestalten. Bei der Stromproduktion<br />
könnte dazu die CCS-Technologie<br />
beitragen. Wir gehen allerdings<br />
nicht davon aus, dass die<br />
Abscheidung und Speicherung<br />
von CO 2 aus Verbrennungsabgasen<br />
bis 2040 auf breiter Basis in<br />
Deutschland zum Einsatz kommt.<br />
Gefordert sind daher andere intelligente<br />
Technologien – zum Bei-<br />
2 Bevölkerung<br />
spiel <strong>für</strong> die dezentrale Erzeugung<br />
von Strom und Wärme oder die<br />
hybride Nutzung verschiedener<br />
<strong>Energie</strong>quellen. Im zukünftigen<br />
<strong>Energie</strong>system kommt Erdgas<br />
eine besondere Rolle zu.<br />
Ob es das Potenzial hat, sich<br />
auch langfristig als zuverlässige<br />
Basisenergie zu etablieren, werden<br />
wir im Schwerpunktthema<br />
dieser Prognose genauer beleuchten.<br />
Prämissen<br />
Den Ausführungen unserer <strong>Energie</strong>prognose<br />
liegen folgende Annahmen zur<br />
volkswirtschaftlichen Entwicklung zugrunde:<br />
Nach den wirtschaftlich starken Jahren<br />
2010 und 2011 geht die durchschnittliche<br />
Steigerungsrate des Bruttoinlandsproduktes<br />
(BIP) 2012 wieder zurück und weist am<br />
Ende des Prognosezeitraums nur noch<br />
ein Wachstum von rd. 1%/a auf. Ein Grund<br />
da<strong>für</strong> ist die Bevölkerungsentwicklung. Bis<br />
2040 nimmt die Einwohnerzahl Deutschlands<br />
von ca. 82 Mio. im Jahr 2010 auf<br />
rd. 77 Mio. Menschen ab. Die Lebenserwartung<br />
steigt, der Anteil der Bevölkerung<br />
im arbeitsfähigen Alter geht jedoch zurück<br />
(Bilder 1 und 2).<br />
Primärenergieverbrauch<br />
Der Primärenergieverbrauch (PEV)<br />
sinkt von ca. 463 Mio. t SKE im Jahr 2011<br />
auf rd. 356 Mio. t am Ende des Prognosezeitraums.<br />
Insgesamt geht er damit um<br />
fast ein Viertel zurück. Ein Grund da<strong>für</strong><br />
ist neben dem bewussteren Umgang mit<br />
<strong>Energie</strong> auch der Einsatz immer effizienterer<br />
Technologien. Zudem wirkt sich die<br />
mit dem Bevölkerungsrückgang einhergehende<br />
langsamer wachsende Wirtschaftsleistung<br />
mindernd auf den Verbrauch aus.<br />
Mit einem Anteil von zusammen fast<br />
60% bleiben Mineralöl und Erdgas auch<br />
2040 die wichtigsten <strong>Energie</strong>träger. Erdgas<br />
ist flexibel einsetzbar und hat einen niedrigen<br />
CO 2 -Gehalt. Ab 2030 löst es Mineralöl<br />
als <strong>Energie</strong>träger Nr. 1 ab. Die Kernenergie<br />
spielt bereits 2020 kaum noch eine<br />
Rolle, ab 2023 ist sie aus dem <strong>Energie</strong>mix<br />
verschwunden. Die Bedeutung der Kohle,<br />
2011 noch zweitgrößter <strong>Energie</strong>träger,<br />
geht zurück. Warum? Der fossile <strong>Energie</strong>träger<br />
emittiert bei der Verbrennung am<br />
meisten CO 2 , das aufgrund der noch fehlenden<br />
CCS-Nutzung in die Atmosphäre<br />
gelangt. 2040 trägt Kohle deswegen mit 45<br />
Mio. t SKE nur noch 13% zum Mix bei.<br />
bergbau 10/2012 439
<strong>Energie</strong>politik<br />
4 PEV Erneuerbare <strong>Energie</strong>n 3 PEV gesamt<br />
Die erneuerbaren <strong>Energie</strong>n verzeichnen<br />
das größte Wachstum: Bis 2040<br />
werden sie gegenüber 2011 um ca. 80%<br />
zunehmen. Ihr Anteil am gesamten PEV<br />
erhöht sich auf rund 25% und zieht damit<br />
fast mit Mineralöl gleich.<br />
Biomasse und Biogas werden auch<br />
2040 zusammen noch etwas mehr als 2 /3<br />
der erneuerbaren <strong>Energie</strong>n ausmachen.<br />
Im Gegensatz zu Wind und Sonne stehen<br />
beide unabhängig vom Wetter zur Verfügung.<br />
Die Frage der Nachhaltigkeit spielt<br />
besonders bei der Biogasproduktion eine<br />
Rolle. Deshalb fällt der Anstieg bei Biogas<br />
moderater aus als bei der anderen Biomasse.<br />
Der Ausbau der Windenergie schreitet<br />
deutlich voran, ihr Beitrag verdreifacht<br />
sich nahezu. Die Anteile von Photovoltaik<br />
und Solarthermie werden sich mehr als<br />
verdoppeln, tragen aber bis Ende des Prognosezeitraums<br />
insgesamt nur 8% zum<br />
Mix der Erneuerbaren bei. Wasserkraft,<br />
Geothermie, Wärmepumpen und sonstige<br />
erneuerbare <strong>Energie</strong>n spielen bis 2040<br />
440 bergbau 10/2012<br />
nur eine untergeordnete Rolle (Bilder 3<br />
und 4).<br />
<strong>Energie</strong>effizienz<br />
In Deutschland wird <strong>Energie</strong> schon heute<br />
sehr effizient genutzt. Die <strong>Energie</strong>sparpotenziale<br />
sind jedoch längst noch nicht<br />
ausgeschöpft. Der CO 2 -Ausstoß, umgelegt<br />
auf die Bevölkerungszahl, zeigt das<br />
deutlich: Er reduziert sich von 1990 bis<br />
2040 um nahezu 60%. Wachsendes <strong>Energie</strong>bewusstsein,<br />
eine gezielte Klimapolitik<br />
sowie immer energieeffizientere technologische<br />
Entwicklungen bewirken diesen<br />
Erfolg. Beispiele, wie man die <strong>Energie</strong>effizienz<br />
fördern kann, sind Emissionsvorgaben<br />
<strong>für</strong> Industrieanlagen und Autos<br />
ebenso wie das Formulieren von Effizienzzielen<br />
<strong>für</strong> Gebäude, Haushaltsgeräte oder<br />
Unterhaltungselektronik (Bild 5).<br />
Verbrauchssektor Strom<br />
Die Stromerzeugung ist mit einem Anteil<br />
von aktuell 39% der größte Verbrauchssektor<br />
des PEVs. Infolge der positiven<br />
Wirtschaftsentwicklung wird der Strombe-<br />
5 <strong>Energie</strong>effizienz – CO2-Emission/Kopf in Deutschland 6 Stromerzeugung gesamt<br />
darf bis etwa 2035 noch weiter steigen.<br />
Danach wirkt sich die demografische Entwicklung<br />
leicht dämpfend aus. Durch den<br />
Wegfall der Kernenergie ändert sich der<br />
<strong>Energie</strong>mix zur Stromerzeugung erheblich.<br />
Die Nachfrage nach Strom wird bis<br />
2040 um mehr als 10% steigen, trotzdem<br />
geht der <strong>Energie</strong>einsatz zur Stromerzeugung<br />
um ca. 27% zurück. Zu dieser<br />
Effizienzverbesserung tragen nicht nur<br />
moderne Kraftwerkstechnologien bei, sondern<br />
auch der geänderte Erzeugungsmix.<br />
Während 2011 Strom noch zu mehr als 2 /3<br />
aus Kohle und Kernenergie erzeugt wurde,<br />
ändert sich das Bild bis 2040 gravierend:<br />
Die Kernenergie ist verschwunden,<br />
und auf Kohle entfallen nur noch rd. 22%.<br />
Ersetzt werden beide durch <strong>Energie</strong>träger<br />
mit niedrigen CO 2 -Emissionen und höherem<br />
Wirkungsgrad: Erdgas und erneuerbare<br />
<strong>Energie</strong>n.<br />
Der Beitrag der Erneuerbaren zur<br />
Stromerzeugung wächst bis zum Ende<br />
des Prognosezeitraums um nahezu 2 Drittel<br />
an. Mit ca. 37% entfällt dann der höchs-
7 Stromerzeugung Erneuerbare <strong>Energie</strong>n<br />
te Anteil auf die Windkraft. 2040 sind die<br />
erneuerbaren <strong>Energie</strong>n mit 46 Mio. t SKE<br />
nach Erdgas der größte <strong>Energie</strong>träger im<br />
Stromsektor.<br />
Mit dem Wechsel der <strong>Energie</strong>träger allein<br />
ist die Umstrukturierung des <strong>Energie</strong>mixes<br />
zur Stromerzeugung jedoch nicht zu<br />
bewältigen. Dringend notwendig ist sowohl<br />
der Ausbau der Erzeugungskapazitäten<br />
als auch der Stromübertragungsnetze.<br />
Spezielle Speichertechnologien müssen<br />
entwickelt werden, um die wetterabhängige<br />
Stromproduktion aus Wind und Photovoltaik<br />
zu stabilisieren (Bilder 6 und 7).<br />
CO 2 -Emissionen<br />
Insgesamt gehen die energiebedingten<br />
CO 2 -Emissionen von 1990 bis 2040 um<br />
fast 50% zurück. Das ist in Anbetracht<br />
des Verzichts auf CO 2 -freie Kernenergie<br />
ein großer Erfolg. Trotzdem wird das Ziel<br />
der Bundesregierung (-70% CO 2 bis 2040)<br />
nicht erreicht. Um die verschiedenen Gründe<br />
da<strong>für</strong> zu veranschaulichen, zeigen wir<br />
den Mengen- und den Mixeffekt separat<br />
auf. Es wird deutlich, dass der zurückgehende<br />
<strong>Energie</strong>bedarf (CO 2 -Mengeneffekt)<br />
die Emissionen positiver beeinflusst als<br />
die Veränderungen im <strong>Energie</strong>mix (CO 2 -<br />
Mixeffekt), da die Kernenergie teilweise<br />
durch fossile <strong>Energie</strong>träger ersetzt werden<br />
muss. Auch bei einem steigenden Anteil<br />
von Erdgas, das von allen fossilen <strong>Energie</strong>trägern<br />
die niedrigsten Emissionen aufweist,<br />
verläuft die CO 2 -Reduzierung hin zu<br />
einem saubereren <strong>Energie</strong>mix langsamer<br />
als ursprünglich geplant (Bild 8).<br />
Erdgas –<br />
Brücken- oder Basisenergie?<br />
Schon heute ist Erdgas aus unserem<br />
Leben nicht mehr wegzudenken.<br />
Tagtäglich nutzen Mio. Menschen in<br />
Deutschland den flexiblen <strong>Energie</strong>träger<br />
zum Heizen, Kochen und Autofahren.<br />
Auch in der Stromerzeugung spielt Erdgas<br />
sein Leistungspotenzial aus. Tendenz:<br />
stark steigend.<br />
Erdgas ist der <strong>Energie</strong>träger, der entscheidend<br />
zum Erfolg der <strong>Energie</strong>wende<br />
in Deutschland beitragen wird. Bislang<br />
wurde sein hohes Potenzial bei weitem<br />
noch nicht ausgenutzt. Das wird sich in<br />
Zukunft ändern. Als der klimaschonendste<br />
der fossilen <strong>Energie</strong>träger spielt Erdgas<br />
<strong>für</strong> die Erreichung der deutschen Klimaschutzziele<br />
eine entscheidende Rolle. Es<br />
ist noch <strong>für</strong> sehr lange Zeit ausreichend<br />
verfügbar und kann flexibel eingesetzt<br />
werden. Das macht Erdgas auch zum<br />
optimalen Partner <strong>für</strong> die erneuerbaren<br />
<strong>Energie</strong>n. Zudem hat es die gleichen chemischen<br />
Eigenschaften wie Biogas, so<br />
dass eine gemeinsame Nutzung auf vielen<br />
Gebieten möglich ist.<br />
Erdgasversorgung<br />
Der Anteil von Erdgas am Primärenergieverbrauch<br />
beträgt heute schon<br />
ca. 20%. Bis 2040 wird er auf rund 34%<br />
anwachsen. Erdgas ist dann der größte<br />
<strong>Energie</strong>träger im deutschen <strong>Energie</strong>mix.<br />
Der wachsenden Nachfrage kann es<br />
problemlos gerecht werden: Erdgas ist<br />
weit über den Prognosezeitraum hinaus<br />
ausreichend verfügbar. Die Versorgung<br />
Deutschlands ist langfristig gesichert.<br />
Deutschland bezieht Erdgas aus verschiedenen<br />
Quellen und auf unterschied-<br />
9 Erdgasversorgung Deutschland 2011<br />
8 <strong>Energie</strong>bedingte CO2-Emissionen<br />
<strong>Energie</strong>politik<br />
lichen Wegen. Im Jahr 2011 wurde mit<br />
zusammen rd. 47% die größte Menge aus<br />
Norwegen und den Niederlanden importiert.<br />
Russland als größter Lieferant trug<br />
ca. 30% zur Versorgung bei. Hinzu kam<br />
das Erdgas aus heimischer Förderung in<br />
Höhe von ca. 14%. Die globalen Erdgasressourcen,<br />
auf die auch Deutschland Zugriff<br />
hat, reichen beim aktuellen weltweiten<br />
Verbrauch noch bis zu 250 a. Dabei flacht<br />
das konventionell förderbare Erdgasvolumen<br />
zwar ab, aber mit fortschrittlichen<br />
Technologien lassen sich noch sehr große<br />
weitere Vorkommen erschließen (Bild 9).<br />
Für die Importe gilt: Die Transportwege,<br />
auf denen Erdgas nach Deutschland<br />
gelangt, werden immer vielfältiger. Die Kapazitäten<br />
der leitungsgebundenen Pipelineversorgung<br />
nehmen zu. Zusätzlich<br />
gelangt Erdgas in verflüssigter Form (LNG<br />
= Liquefied Natural Gas) auf dem Seeweg<br />
nach Europa. Diese stark zunehmende,<br />
pipelineunabhängige Transportmöglichkeit<br />
per Schiff macht die Erdgasversorgung<br />
Deutschlands noch flexibler.<br />
Zur sicheren Deckung des Bedarfs tragen<br />
auch die heimischen Erdgasspeicher<br />
bei. Deutschland verfügt heute schon über<br />
die größten Erdgas-Speicherkapazitäten<br />
Europas. Aktuell kann etwa ein Viertel unseres<br />
jährlichen Gasverbrauchs aus den<br />
vorhandenen Speichervolumen gedeckt<br />
werden. Der Ausbau der Speicher setzt<br />
sich fort: In den nächsten Jahren wird sich<br />
ihre Kapazität weiter erhöhen (Bild 10).<br />
Verbrauchssektoren<br />
Die <strong>Energie</strong>welt wird vielfältiger. Das<br />
betrifft nicht nur die Zahl der <strong>Energie</strong>träger,<br />
sondern auch deren Anwendung<br />
sowie die Versorgungsstrukturen. Rahmenbedingungen,<br />
<strong>für</strong> die Erdgas optimal<br />
geeignet ist.<br />
Traditionell wird Erdgas in Deutschland<br />
hauptsächlich als Wärmelieferant<br />
wahrgenommen. Es wird aber auch in der<br />
bergbau 10/2012 441
<strong>Energie</strong>politik<br />
10 Pipeline-/LNG-Importe<br />
Stromerzeugung und als Kraftstoff im Verkehrssektor<br />
eingesetzt. Zudem dient es im<br />
Industriebereich als Grundstoff <strong>für</strong> chemische<br />
Prozesse. Dieses Verbrauchssegment<br />
haben wir bei der grafischen Darstellung<br />
des Industriesektors berücksichtigt.<br />
Dezentralisierung und Hybridisierung<br />
(die gemeinsame Nutzung von unterschiedlichen<br />
Systemen) sind Entwicklungen,<br />
die insbesondere bei der gekoppelten<br />
Strom- und Wärmeerzeugung zunehmend<br />
an Bedeutung gewinnen und eine noch<br />
umfassendere Nutzung von Erdgas im<br />
industriellen und gewerblichen, aber auch<br />
im privaten Bereich ermöglichen (Bild 11).<br />
Wärme<br />
Aus Erdgas werden sowohl Raumwärme<br />
und Warmwasser als auch Prozesswärme<br />
<strong>für</strong> den industriellen Einsatz<br />
erzeugt. Heute entfallen auf den Verbrauchssektor<br />
Wärme etwa 3 /4 des gesamten<br />
Erdgasbedarfs.<br />
Im Prognosezeitraum entwickeln sich<br />
Raum- und Prozesswärmebedarf<br />
unterschiedlich. Während<br />
der Bedarf an Prozesswärme<br />
infolge des Wirtschaftswachstums<br />
noch weiter ansteigt, geht<br />
der Raumwärmebedarf insbesondere<br />
bei privaten Haushalten<br />
zurück. Gründe <strong>für</strong> den<br />
sinkenden Bedarf sind der verstärkte<br />
Einsatz moderner Heizungstechnologien<br />
sowie eine<br />
bessere Wärmedämmung.<br />
Wie groß die <strong>Energie</strong>effizienzsteigerung<br />
in diesem Bereich<br />
ist, wird noch deutlicher,<br />
wenn man sich die demografische<br />
Entwicklung und das<br />
Verbraucherverhalten genauer<br />
ansieht. Obwohl die Bevölke-<br />
442 bergbau 10/2012<br />
rungszahl abnimmt, steigen Wohnungsbestand<br />
und Größe der Wohnungen weiter<br />
an. Trotzdem geht der Bedarf an Heizenergie<br />
in diesem Bereich bis 2040 um<br />
mehr als 10% zurück. Das Effizienzziel<br />
der Bundesregierung liegt allerdings noch<br />
deutlich höher. Bereits bis 2020 soll eine<br />
Reduzierung des Bedarfs an Wärmeenergie<br />
um 20% erreicht werden.<br />
Dazu ist eine Verdopplung der energetischen<br />
Sanierungsrate von 1 auf 2%/a<br />
vorgesehen. Diese Erhöhung erscheint<br />
unter den aktuellen Rahmenbedingungen<br />
jedoch nicht realistisch. Es gibt zwar<br />
umfangreiche Förderprogramme, aber<br />
Gebäudeeigentümer sind nicht zur Wärmedämmung<br />
verpflichtet und werden individuell<br />
entscheiden, ob sich die Investition<br />
lohnt.<br />
Wie in den anderen Sektoren ändert<br />
sich auch bei der Beheizung privater<br />
Haushalte der <strong>Energie</strong>mix erheblich. Heute<br />
entfallen mit zusammen ca. 42 Mio. t<br />
SKE rund 2 /3 des Heizenergieeinsatzes<br />
auf Öl und Gas. Nimmt man noch die<br />
Fernwärme hinzu, die aus Erdgas erzeugt<br />
wird, erhöht sich ihr gemeinsamer Anteil<br />
auf mehr als 70% (Bild 12).<br />
Auch 2040 leisten Öl und Gas noch den<br />
größten Beitrag zur Wärmeerzeugung,<br />
einschließlich der Fernwärme geht ihr Anteil<br />
aber auf knapp 55% zurück. Dagegen<br />
wachsen die erneuerbaren <strong>Energie</strong>n von<br />
heute ca. 9 Mio. t SKE auf rd. 19 Mio. t SKE<br />
im Jahr 2040 an und ziehen dann mit Erdgas<br />
als Heizenergie gleich. Mit der <strong>Energie</strong>mixänderung<br />
gehen erhebliche technische<br />
und strukturelle Veränderungen einher.<br />
Ältere Öl- und Gasheizungen werden abgelöst<br />
durch moderne Brennwertkessel,<br />
die <strong>Energie</strong>einsparungen von bis zu 30%<br />
ermöglichen. Zudem nimmt die dezentrale<br />
Wärmeversorgung weiter zu: Kraft-Wärme-<br />
Kopplungs-Anlagen (KWKAnlagen), Blockheizkraftwerke<br />
(BHKW) und Mini-Blockheizkraftwerke<br />
(Mini-BHKW), die am Ort<br />
des Wärmeverbrauchs betrieben werden,<br />
11 Erdgasverbrauch nach Sektoren<br />
12 Wohnfläche je Einwohner<br />
treten an die Stelle großer, zentraler Heizkraftwerke.<br />
Letztere weisen nur einen Wirkungsgrad<br />
von ca. 35% auf. In dezentralen<br />
KWK-Anlagen („Nahwärme- Anlagen“), die<br />
neben Wärme auch Strom produzieren,<br />
kann die eingesetzte Primärenergie bis zu<br />
90% genutzt werden. Da KWK-Anlagen<br />
allerdings vorrangig der Wärmeerzeugung<br />
dienen, kommen sie bei milden Temperaturen<br />
weniger zum Einsatz und tragen dann<br />
in geringerem Maß zur Stromerzeugung<br />
bei.<br />
Ein weiterer Trend ist die Hybridisierung<br />
von Heizsystemen. Dabei wird die<br />
Heizung aus verschiedenen Wärmequellen<br />
gespeist (Bild 13). Ein Beispiel da<strong>für</strong><br />
sind Erdgas-Brennwertheizungen, die mit<br />
Solarthermie-Systemen kombiniert werden.<br />
Erdgas- oder auch Heizöl-Brennwertheizungen<br />
sind besonders effizient,<br />
da sie die Abgaswärme dem Heizkreislauf<br />
wieder zuführen. Die Sonnenenergie wird<br />
zur Warmwasserbereitung genutzt. Die<br />
Kombination von Brennwert und Solar<br />
ermöglicht im Vergleich zu älteren Heizsystemen<br />
CO -Einsparungen von bis zu<br />
2<br />
55% (Bild 14). Zudem kommt Erdgas in<br />
Mikro-KWK-Geräten zum Einsatz. Die<br />
kleinen Kraftwerke <strong>für</strong> Privathaushalte besitzen<br />
in etwa die Größe einer Waschmaschine<br />
und können als Strom<br />
erzeugende Heizung auch etwa<br />
40% des Strombedarfs einer<br />
4-köpfigen Familie decken.<br />
Auch mit Erdgas betriebene<br />
Brennstoffzellen-Heizgeräte<br />
nutzen die Vorteile moderner<br />
KWK-Technologien. Dabei wird<br />
Erdgas hier nicht als Brennstoff<br />
eingesetzt, sondern elektrochemisch<br />
in <strong>Energie</strong> umgewandelt<br />
(Bild 15).<br />
Strom<br />
Als sauberster fossiler <strong>Energie</strong>träger<br />
spielt Erdgas bei der<br />
Stromerzeugung eine immer<br />
wichtiger werdende Rolle. Sein<br />
Anteil an der deutschen Strom-
13 Beheizungsstruktur der Haushalte<br />
produktion wächst von rund 21 Mio. t SKE<br />
im Jahr 2011 auf ca. 49 Mio. t SKE im Jahr<br />
2040 an. Das entspricht einem enormen<br />
Zuwachs: Er beträgt über 130%.<br />
Bei der Verbrennung von Erdgas fallen<br />
rund 55% weniger CO 2 -Emissionen an als<br />
bei Kohle. Nach dem Beschluss zum Ausstieg<br />
aus der emissionsfreien Kernenergie<br />
bietet sich also mit Erdgas eine klimaschonende<br />
Alternative.<br />
Außerdem sind moderne, mit Erdgas in<br />
Hybrid-Technologie betriebene Gas- und<br />
Dampfkraftwerke (GuD) optimale Partner<br />
<strong>für</strong> die erneuerbaren <strong>Energie</strong>n: Sie sind<br />
flexibel einsetzbar und können Schwankungen<br />
durch fehlende Wind- und Sonnenenergie<br />
kurzfristig ausgleichen. Gerade<br />
im Winter, der Jahreszeit mit dem<br />
größten Strombedarf, steht am wenigsten<br />
<strong>Energie</strong> aus Wind und Sonne bereit. Auch<br />
die Verfügbarkeit von Importstrom ist dann<br />
limitiert, da unsere Nachbarländer ebenfalls<br />
einen hohen Strombedarf haben. Erdgaskraftwerke<br />
sorgen bei fluktuierender<br />
Einspeisung aus erneuerbaren <strong>Energie</strong>n<br />
schnell <strong>für</strong> Stabilität im Stromnetz und<br />
gewährleisten damit die Versorgungssicherheit.<br />
Ein Zubau von Gas- und Dampf-<br />
15 Funktionsweise und Aufbau einer erdgasbetriebenen<br />
Mikro-KWK-Anlage<br />
kraftwerken lässt sich zügig umsetzen, die<br />
Technologie ist vorhanden, die Bauzeit<br />
beträgt nur etwa 2 bis 3 a (Bild 16).<br />
Auch die Erdgasinfrastruktur ist äußerst<br />
flexibel: Sie bietet viele Möglichkeiten zur<br />
gemeinsamen Nutzung verschiedener<br />
<strong>Energie</strong>quellen. Ein Beispiel da<strong>für</strong> ist die<br />
Biogaseinspeisung.<br />
Der regenerative <strong>Energie</strong>träger Biogas<br />
verzeichnet beim Primärenergieverbrauch<br />
bis 2040 ein leichtes Wachstum. Die Anforderungen<br />
zur Nachhaltigkeit werden<br />
durch die Nutzung von Bioenergiepflanzen<br />
der 2. und 3. Generation immer besser<br />
gelöst. Das gut ausgebaute Erdgasnetz<br />
sorgt <strong>für</strong> einen schnellen Transport<br />
des Biogases zum Verbraucher. Das ist<br />
allerdings mit Kosten verbunden, denn<br />
vor der Einspeisung muss das Biogas<br />
auf 20 bar verdichtet werden. Der elektrische<br />
Wirkungsgrad von Biogasanlagen<br />
liegt bei etwas mehr als 40% und ist damit<br />
vergleichbar mit Kohlekraftwerken. Deshalb<br />
verlangt das Erneuerbare-<strong>Energie</strong>n-<br />
Gesetz (EEG) <strong>für</strong> neue Biogasanlagen<br />
die Kraft-Wärme-Kopplung, was den Wirkungsgrad<br />
auf über 90% erhöht. Diese Anlagen<br />
ermöglichen auch die Einspeisung<br />
<strong>Energie</strong>politik<br />
14 Funktionsweise und Aufbau eines Erdgas-Brennwertkessels in<br />
Kombination mit Solarthermie<br />
in ein geschlossenes Biogasnetz. Dann ist<br />
zwar keine Verdichtung mehr notwendig,<br />
da<strong>für</strong> muss aber in den Aufbau einer Netzinfrastruktur<br />
investiert werden.<br />
Auch <strong>für</strong> die Power-to-Gas-Technologie<br />
ist die Erdgasinfrastruktur sehr gut geeignet.<br />
Dabei wird das Erdgasnetz genutzt,<br />
um überschüssigen Strom aus Wind- und<br />
Photovoltaikanlagen zu speichern. Beim<br />
Powerto-Gas-Verfahren wird Wasser mit<br />
Strom per Elektrolyse in Sauerstoff und<br />
Wasserstoff gespalten. Danach wird der<br />
Wasserstoff mit Hilfe von CO 2 in Methan<br />
umgewandelt. Bei der Methanisierung<br />
entsteht „synthetisches Erdgas“, das wie<br />
natürliches Erdgas in das Leitungsnetz<br />
eingespeist werden kann – zum Beispiel<br />
zur Wärme- oder Stromerzeugung. Der<br />
Umwandlungsverlust ist zwar hoch, das<br />
Verfahren aber CO 2 -neutral und eine gute<br />
Möglichkeit, überschüssige Mengen wetterabhängig<br />
erzeugten Stroms zu nutzen,<br />
die sonst verloren wären.<br />
Verkehr<br />
Gasbetriebene Fahrzeuge können einen<br />
Beitrag zur Umsetzung der Emissionsziele<br />
im Verkehr leisten, denn Erdgas<br />
16 Funktionsweise und Aufbau eines Gas- und Dampfkraftwerkes<br />
(GuD)<br />
bergbau 10/2012 443
<strong>Energie</strong>politik<br />
und Flüssiggas verbrennen umweltschonender<br />
als Benzin oder Diesel. Besonders<br />
die Erdgasnutzung bietet noch weitere<br />
Vorteile: Erdgasfahrzeuge sind im Vergleich<br />
zu Pkw, die mit flüssigen Kraftstoffen<br />
betrieben werden, sparsamer im Verbrauch<br />
und flexibler, da sie problemlos mit<br />
Biogas fahren können.<br />
Insgesamt umfasst der Pkw-Bestand<br />
am Ende des Prognosezeitraums rd.<br />
43 Mio. Fahrzeuge. Dabei steigt der Anteil<br />
der Pkw mit alternativen Antriebstechnologien<br />
von heute nur 600 000 auf rd. 12 Mio.<br />
im Jahr 2040 an. Sie erreichen dann gemeinsam<br />
etwa den gleichen Anteil wie<br />
Otto-Pkw. Mit neuen Antriebstechnologien<br />
verschiedenster Art wird versucht, die<br />
besten Wege zum klimaschonenden Pkw<br />
zu finden. Wie sich die Anstrengungen<br />
der Hersteller, den Kraftstoffverbrauch<br />
aller Pkw zu senken und damit den CO 2 -<br />
Ausstoß zu verringern, auswirken, zeigt<br />
ein Vergleich der Jahre 2010 und 2040:<br />
Obwohl die Zahl der Pkw leicht ansteigt,<br />
gehen die Emissionen um rd. 60% zurück<br />
(Bild 17).<br />
Die alternativen Antriebsarten werden<br />
im Prognosezeitraum immer vielfältiger.<br />
Während 2011 noch die Flüssiggasfahrzeuge<br />
dominieren, gibt es ab 2030 eine<br />
bunte Mischung von Flüssiggas-, Erdgas-,<br />
Hybrid- und Elektroautos. Es zeichnet sich<br />
aber bereits ab, dass die Plug-in-Hybride<br />
sich langfristig durchsetzen werden, da<br />
sich mit ihnen die geforderten CO 2 -Grenzwerte<br />
am besten erreichen lassen. Zudem<br />
sind sie im Gegensatz zu Elektroautos<br />
weniger abhängig von neu zu schaffenden<br />
Infrastrukturen, weil sie zur Not auch<br />
mit konventionellen Kraftstoffen fahren<br />
können. Auch wenn die Zahl der Erdgas-<br />
Pkw im Prognosezeitraum leicht ansteigt,<br />
wird die Erdgasnutzung im Pkw-Bereich<br />
im Vergleich zu Plug-in-Hybriden nur eine<br />
untergeordnete Rolle spielen (Bild 18).<br />
444 bergbau 10/2012<br />
17 Pkw CO2-Emissionen<br />
Die Zahl der mit Erdgas angetriebenen<br />
Lkw und Busse ist aktuell sehr gering. Es<br />
gibt aber bereits Ansätze, verflüssigtes<br />
Erdgas (LNG) <strong>für</strong> den Nutzfahrzeugbereich<br />
einsetzbar zu machen. Dies könnte<br />
die Bedeutung von Erdgas im Straßenverkehr<br />
deutlich erhöhen, noch fehlen<br />
jedoch die Grundlagen <strong>für</strong> eine fundierte<br />
Schätzung des da<strong>für</strong> nötigen Kraftstoffvolumens.<br />
Für die Schifffahrt ist LNG als Kraftstoff<br />
ebenfalls in der Entwicklung, denn auch<br />
hier werden höhere <strong>Energie</strong>effizienz und<br />
eine Reduktion der Emissionen zunehmend<br />
gefordert. Eine Volumenschätzung<br />
des benötigten LNG-Bedarfs in diesem<br />
stark international geprägten Bereich haben<br />
wir in unserer Prognose <strong>für</strong> Deutschland<br />
nicht abgebildet. Die Einbeziehung<br />
der Schifffahrt ist jedoch wichtig, um das<br />
Bild der Einsatzsektoren von Erdgas zu<br />
vervollständigen.<br />
Mineralöl gibt seine Rolle als wichtigster<br />
<strong>Energie</strong>träger bis 2040 an Erdgas ab, bleibt<br />
aber mit 25% eine der tragenden Säulen im<br />
<strong>Energie</strong>mix. Insgesamt geht der Bedarf an<br />
Mineralöl um fast ein Viertel zurück. Der<br />
Produktmix ändert sich erheblich.<br />
Otto- und Dieselkraftstoffe<br />
Der Pkw-Bestand in Deutschland<br />
wächst noch bis 2030 und geht dann infolge<br />
der abnehmenden Bevölkerungszahl<br />
auf rd. 43 Mio. Fahrzeuge zurück. Innerhalb<br />
des Prognosezeitraums reduziert sich<br />
dabei der Bedarf an fossilen Ottokraftstoffen<br />
um nahezu 80%. Das liegt nicht nur<br />
am sinkenden Verbrauch der Fahrzeuge,<br />
auch die jährlichen Fahrleistungen und<br />
besonders die Zahl der mit Ottokraftstoff<br />
betriebenen Pkw verringern sich. Diese<br />
sinkt von ca. 30 Mio. im Jahr 2011 auf rd.<br />
12 Mio. im Jahr 2040. Der Dieselbedarf<br />
geht mit 13% vergleichsweise nur leicht<br />
zurück, was nicht zuletzt auf die steigende<br />
Straßengüterverkehrsleistung im Fernverkehr<br />
zurückzuführen ist. Zudem erhöht<br />
sich der Anteil der Dieselfahrzeuge, da<br />
diese durch ihren geringeren spezifischen<br />
Verbrauch die vorgeschriebenen CO 2 -<br />
Grenzwerte schneller erreichen. Aus dem<br />
gleichen Grund steigt auch der Anteil der<br />
Pkw mit alternativen Antriebstechnologien.<br />
Flugkraftstoff<br />
Bei den Flugkraftstoffen macht sich die<br />
positive Wirtschaftsentwicklung bemerkbar,<br />
Frachtaufkommen und Passagierzahlen<br />
nehmen zu. Aber auch in diesem<br />
Bereich verbessert sich die <strong>Energie</strong>effizienz,<br />
so dass der Verbrauch zum Ende des<br />
Prognosezeitraums sinkt.<br />
Heizöl<br />
Der Bedarf an leichtem Heizöl halbiert<br />
sich bis 2040. Neben dem Ersatz durch<br />
andere <strong>Energie</strong>träger sowie einer zunehmenden<br />
Beimischung von Biodiesel sind<br />
da<strong>für</strong> auch die vermehrte Nutzung energiesparender<br />
Technologien sowie die fortschreitende<br />
energetische Gebäudesanierung<br />
ausschlaggebend.<br />
18 Pkw-Bestand alternative Antriebe 19 Mineralölverbrauch inkl. biogener Beimischungen
Rohbenzin und<br />
Sonstige<br />
Rohbenzin ist ein wertvoller<br />
Grundstoff <strong>für</strong> die chemische Industrie,<br />
die Nachfrage wird wegen<br />
des Wirtschaftswachstums<br />
stabil bleiben. Damit erhöht<br />
sich sein Anteil am Mineralöl-<br />
Produktmix von fast 16 % auf<br />
rd. 21 % im Jahr 2040. Schweres<br />
Heizöl wird in Kraftwerken<br />
immer weniger eingesetzt; der<br />
Bedarf geht daher leicht zurück<br />
(Bilder 19 bis 21).<br />
Fazit<br />
Vom einstigen Nebenprodukt<br />
der Erdölförderung wird Erdgas<br />
im Prognosezeitraum zum<br />
<strong>Energie</strong>träger Nr. 1. Das hat<br />
verschiedene Gründe: Die großen, immer<br />
besser nutzbaren Vorkommen sichern<br />
die Verfügbarkeit von Erdgas, die bereits<br />
bestehende Infrastruktur und hohe Flexibilität<br />
machen es unter wirtschaftlichen<br />
Aspekten interessant und als sauberster<br />
fossiler <strong>Energie</strong>träger ist es zudem relativ<br />
klimaschonend.<br />
Gerade letztere Eigenschaft trägt dazu<br />
bei, dass der Erdgasanteil im Prognosezeitraum<br />
beim Primärenergieverbrauch<br />
(+30 %) und in der Stromerzeugung<br />
(+133 %) stark zunimmt. Generell geht<br />
der Verbrauch an Primärenergie bis 2040<br />
um fast 1 /4 zurück. Neben der steigenden<br />
<strong>Energie</strong>effizienz ist da<strong>für</strong> auch der<br />
sich ändernde <strong>Energie</strong>mix verantwortlich.<br />
Kernenergie und Kohle werden in der<br />
Stromerzeugung vorrangig ersetzt durch<br />
<strong>Energie</strong>träger mit höherem Wirkungsgrad<br />
und niedrigem CO 2 -Ausstoß:<br />
Erdgas und erneuerbare<br />
<strong>Energie</strong>n<br />
Zusammen leisten beide 2040 einen<br />
Beitrag von rd. 72 % zur deutschen Stromversorgung.<br />
Das hat auch positive Auswirkungen<br />
auf die deutsche Klimabilanz: Die<br />
energiebedingten CO 2 -Emissionen sinken<br />
bis zum Ende des Prognosezeitraums um<br />
fast 50 %. Damit wird das Ziel der Bundesregierung,<br />
den CO 2 -Ausstoß trotz<br />
<strong>Energie</strong>wende bis 2040 um 70 % zu senken,<br />
allerdings um rd. 20 Prozentpunkte<br />
verfehlt.<br />
Aufgrund seiner hohen Flexibilität kann<br />
Erdgas – zusammen mit Biogas – nicht<br />
nur in großen Gas- und Dampfkraftwerken<br />
eingesetzt werden, sondern auch dezentral<br />
in kleineren Kraftwerken mit Kraft-Wärme-Kopplung.<br />
Durch die fortschreitende<br />
Dezentralisierung wachsen Wärme- und<br />
Stromerzeugung auch im privaten Bereich<br />
immer mehr zusammen – zum Beispiel<br />
durch den Einsatz von Mikro-Blockheiz-<br />
20 Pkw-Bestand gesamt<br />
21 Güterverkehrsleistung<br />
kraftwerken in Ein- oder Zweifamilienhäusern.<br />
Im Straßenverkehr wird Erdgas bis<br />
2040 keine entscheidende Rolle spielen.<br />
Auf dem Nutzfahrzeug- und Schifffahrtssektor<br />
laufen zurzeit jedoch viele Tests<br />
zum Einsatz von verflüssigtem Erdgas.<br />
Mittelfristig könnten immer mehr Lkw, Busse<br />
und Schiffe, die heute noch mit Diesel<br />
oder Schweröl fahren, das umweltschonendere<br />
LNG als Kraftstoff nutzen.<br />
Große Bedeutung kommt Erdgas in<br />
Bezug auf die Nutzung der erneuerbaren<br />
<strong>Energie</strong>n zu. Wurde dem fossilen<br />
<strong>Energie</strong>träger früher zu Unrecht nur eine<br />
Brückenfunktion zur verstärkten Nutzung<br />
der Erneuerbaren zugeschrieben, gilt es<br />
nun, seine Rolle richtig zu definieren. Fest<br />
steht: Auch wenn heute schon erste Lösungen<br />
in der Entwicklung sind, um Strom<br />
aus regenerativen <strong>Energie</strong>n zu speichern,<br />
wird die Erzeugung immer fluktuieren.<br />
Speicherentwicklung und Netzausbau<br />
brauchen viel Zeit. Um eine sichere Versorgung<br />
Deutschlands zu garantieren,<br />
benötigen die erneuerbaren <strong>Energie</strong>n<br />
deswegen einen umweltschonenden, flexiblen<br />
Partner, der die Back-up-Funktion<br />
<strong>Energie</strong>politik<br />
dauerhaft übernimmt. Erdgaskraftwerke<br />
können schnell zugeschaltet<br />
werden, wenn Wind<br />
und Sonne nicht ausreichend<br />
zur Verfügung stehen. Ihr Betrieb<br />
rechnet sich allerdings<br />
nur, wenn die Bereitstellung<br />
der Kapazitäten wirtschaftlich<br />
honoriert wird.<br />
Wie gut die Partnerschaft<br />
zwischen Erdgas und erneuerbaren<br />
<strong>Energie</strong>n heute schon <strong>für</strong><br />
private Haushalte funktioniert,<br />
zeigen hybride Systeme wie<br />
Erdgas-Brennwertheizungen in<br />
Kombination mit Solarthermie.<br />
Wird das hohe Potenzial,<br />
das Erdgas bietet, voll ausgeschöpft,<br />
ist es weit mehr als<br />
nur ein Wärmelieferant oder<br />
eine temporäre Brückentechnologie. Für<br />
Deutschland ist es eine tragende Säule<br />
der <strong>Energie</strong>wende und die zuverlässige<br />
Basisenergie der künftigen Versorgung.<br />
Nachdruck mit freundlicher<br />
Genehmigung der ExxonMobil<br />
Central Europe Holding GmbH,<br />
Bereich Öffentlichkeitsarbeit<br />
Gisela Seiler<br />
Public & Government Affairs<br />
Caffamacherreihe 5<br />
20355 Hamburg<br />
Tel.: 040/6393-1402<br />
Fax: 040/6393-1402<br />
E-Mail: gisela.seiler@exxonmobil.com<br />
Internet: www.exxonmobil.de<br />
Fotos: www.emphotos.com, shutterstock,<br />
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Foto: Sturmbilder/E.ON Kraftwerke GmbH<br />
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Informationen<br />
<strong>RDB</strong> e.V.<br />
Juliusstraße 9<br />
45728 Essen<br />
Tel.: 0201/232238<br />
Fax: 0201/234578<br />
E-Mail: rdb@rdb-ev.de<br />
Internet: www.rdb-ev.de<br />
bergbau 10/2012 445
<strong>Energie</strong>technik<br />
Johann Wolfgang von Goethe bezeichnete<br />
in seinem „Faust“ nicht<br />
nur das Blut als einen besonderen<br />
Saft, sondern ahnte die künftige<br />
Bedeutung eines anderen Stoffes,<br />
das Erdgas, voraus, als er<br />
Mephisto zu Faust sprechen lässt<br />
(Faust II, 4. Akt):<br />
Als Gott der Herr - ich weiß auch<br />
wohl, warum -<br />
Uns aus der Luft in tiefste Tiefen<br />
bannte,<br />
Da, wo zentralisch glühend, um<br />
und um,<br />
Ein ewig Feuer flammend sich<br />
durchbrannte,<br />
Wir fanden uns bei allzugroßer<br />
Hellung.<br />
In sehr gedrängter, unbequemer<br />
Stellung.<br />
Die Teufel fingen sämtlich an zu<br />
husten,<br />
Von oben und von unten<br />
auszupusten;<br />
Die Hölle schwoll von<br />
Schwefelstank und - säure,<br />
Das gab ein Gas! Das ging ins<br />
Ungeheure.<br />
Damals hatte er schon den Universalchemiker<br />
Wilhelm August Lampadius,<br />
Professor an der weltersten montantechnischen<br />
Universität, der Bergakademie<br />
Freiberg besucht und von dessen Versuchen<br />
zur Gaserzeugung aus Steinkohlen<br />
erfahren (Bild 1).<br />
Im Winter 1812 baute Lampadius in<br />
seiner Wohnung (!) auf der Fischergasse<br />
in Freiberg in Sachsen den Prototyp ei-<br />
446 bergbau 10/2012<br />
200 Jahre Gastechnik in Deutschland –<br />
seit Prof. W. A. Lampadius 1812 in Freiberg in Sachsen<br />
Prof. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Kretzschmar, Freiberg in Sachsen*<br />
1 Wilhelm August Lampadius<br />
ner Mini-Gasanstalt auf, begleitende Äußerungen<br />
seines Eheweibes sind nicht<br />
dokumentiert, um in der dunklen Jahreszeit<br />
die Gasse mit einer an der Haus-Außenwand<br />
befestigten „Thermolampe“ zu<br />
beleuchten. Eine historisch nachgebildete<br />
Gaslaterne ist noch heute an dieser Stelle<br />
zu besichtigen (Bild 2).<br />
Die Gründungsstunde<br />
Das war die Gründungsstunde der<br />
deutschen und kontinentaleuropäischen<br />
Gastechnik. Zwar war diese Technik auch<br />
schon in England entwickelt, verhinderte<br />
aber die abgelaufene Napoleonische Kontinentalsperre<br />
einen Güterhandel. Dennoch<br />
fand Lampadius einen Reiseweg<br />
nach England in dieser Zeit, um sich über<br />
seine seit 1796 angestellten Laborversuche<br />
zur Leuchtgaserzeugung aus Steinkohlen<br />
wissenschaftlich auszutauschen.<br />
Heute können wir uns den sinnlichen<br />
Eindruck einer solchen hellen Straßenbeleuchtung<br />
auf die Gefühle der Frei-<br />
berger Bürger nur schwerlich vorstellen,<br />
die dunklen Gassen bis dahin, höchstens<br />
von schwachen Rüböllampen oder<br />
Wachskerzen aufgedämmert, gewöhnt<br />
waren. Gaslicht erhellte die Menschen<br />
sinnlich und intellektuell.<br />
Lampadius führte seine Leuchtgas-<br />
Technologie selbst und rasch in die Praxis<br />
ein. Im gleichen Jahr 1812 stellte er auf<br />
dem Freiberger Obermarkt die Helligkeitsüberlegenheit<br />
seiner Gaslaternen gegenüber<br />
den Öllampen dar; der Aufbau eines<br />
ersten Gaswerkes in der Stadtwache<br />
scheiterte aber an der Technikscheu (irgendwelche<br />
Parallelen?) und Knausrigkeit<br />
der Ratsherren. Dennoch baute er im Jahr<br />
1815 das erste industrielle Gaswerk in<br />
Halsbrücke bei Freiberg in Sachsen auf.<br />
Im dortigen Hüttenwerk, das Amalgamierwerk<br />
zur metallurgischen Trennung des<br />
Silbers vom Kupfer, wurden bis 1895 die<br />
Werkhallen mit Gaslicht beleuchtet, welch‘<br />
eine nachhaltige Investition. Dieses Amalgamierwerk<br />
wurde seinerzeit als 8. Weltwunder<br />
ob seiner innovativen Technologie<br />
bezeichnet, von vielen besucht, so auch<br />
von Goethe und Humboldt (Bild 3).<br />
Die Markteinführung<br />
Die Markteinführung der Gastechnologie<br />
war geschafft. Lampadius konnte<br />
bald darauf den sächsischen König in<br />
Dresden von diesem Innovationsdurch-<br />
*Prof. Dr.-Ing. Jürgen Kretzschmar<br />
Freunde und Förderer der<br />
TU Bergakademie Freiberg e.V.<br />
Akademiestraße 6<br />
09599 Freiberg in Sachsen<br />
Büro: Nonnengasse 22<br />
Tel.: 03731/39-2559<br />
Fax: 03731/39-2554<br />
E-Mail: freunde@zuv.tu-freiberg.de<br />
2 „Thermolampe“ Internet: www.tu-freiberg.de<br />
3 Gaswerk in Halsbrücke
4 Braunkohlen-Forschungsinstitut seit 1924 5 Tiefbohrungen<br />
bruch überzeugen, der folgend Dresdner<br />
Schloss und Oper im Gaslicht erstrahlen<br />
ließ. Bald darauf schossen die städtischen<br />
Gasanstalten in Deutschland und Europa<br />
wie „start up‘s“ aus dem Boden, die neben<br />
dem Gaslicht auch die umweltfreundliche<br />
Gaswärme in Küchen, Stuben, und<br />
Werkstätten anboten. Die „Gasifizierung“<br />
war in der Mitte des 19. Jahrhunderts bereits<br />
Stand der Technik. Sie ermöglichte<br />
auch den dann folgenden industriellen<br />
Aufschwung in der 2. Jahrhunderthälfte,<br />
als sich Leuchtgas – nun mehr als Kokerei-<br />
oder Stadtgas bezeichnet – zum<br />
technologischen „Werkzeug“ in der Montanindustrie<br />
(Hüttenwerke), Metallurgie<br />
und Chemieindustrie entwickelte. Hierbei<br />
gingen die bekannten Steinkohlenreviere<br />
Rhein-Ruhr, Saar und Oberschlesien<br />
voran.<br />
Im 20. Jahrhundert unterbrach der<br />
1. Weltkrieg diese Entwicklung der Gaswirtschaft<br />
nur kurzzeitig. Erstaunlicherweise,<br />
auch doch wieder verständlich, denn<br />
Not macht erfinderisch, bricht Verkrustungen<br />
und lässt neu improvisieren. Die städtischen<br />
Gaswerke und die industriellen<br />
Kokereien waren isolierte Gasinseln. Warum<br />
diese nicht verbinden, zentralisieren,<br />
damit rationalisieren. Die bald nach 1920<br />
entstandene Ruhrgas AG war und ist einer<br />
der Vorläufer von Gas-Transport und -Verteilungsunternehmen.<br />
Die Gasversorgung<br />
aller über Gasleitungen aus Zentren bildet<br />
sich aus; Stadtgas wird nun auch als Ferngas<br />
bezeichnet.<br />
Die Gasversorgung<br />
Die zeitweise Besetzung des Ruhrgebietes<br />
und die bleibende Teilung Oberschlesiens<br />
verkleinern die deutsche<br />
Steinkohlenbasis. Am Niederrhein und in<br />
Mitteldeutschland gibt es aber Braunkohle,<br />
deren Vergasung technisch entwickelbar<br />
ist. So bildet sich bereits 1918 das<br />
Braunkohlen-Forschungsinstitut (BrauFi)<br />
in Deutschland, das 1924 sein Institutsgebäude<br />
in Freiberg in Sachsen bezieht<br />
(Bild 4).<br />
Bedeutenderweise lässt es sich bei<br />
(nicht in) der Bergakademie nieder und<br />
bleibt organisatorisch der <strong>Energie</strong>-Kohlen-Wirtschaft<br />
eingeordnet, die wissenschaftliche<br />
Kompetenz der öffentlichen<br />
Bergakademie natürlich nutzend. Rasant<br />
entwickelt sich die Carbochemie in Mitteldeutschland<br />
mit Kohlenveredelung,<br />
Kohlenverflüssigung (Leuna-Benzin, 1944<br />
ca. 4 Mio. t) und Kohlenvergasung. Das<br />
Chemiedreieck Leipzig/Halle – Leuna –<br />
Bitterfeld ist 1936 die weltweit höchstentwickelte<br />
Industrieregion, allerdings ohne<br />
die ökologischen Folgen in dieser Zeit zu<br />
kompensieren.<br />
6 Gas-Verbundleitungen der VNG im Osten Deutschland 1990<br />
<strong>Energie</strong>technik<br />
Die dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts<br />
erwecken, noch zart, die Erdgastechnik,<br />
die in der 2. Jahrhunderthälfte die<br />
Stadtgastechnik, weil energiereicher und<br />
wirtschaftlicher, ablösen wird. Tiefbohrungen<br />
auf Erdöl fördern auch Erdgas mit,<br />
das im Erdöl gelöst ist, oder sie werden<br />
gas – statt ölfündig. In Niedersachsen und<br />
Thüringen entstehen die ersten Erdgasförder-<br />
und -versorgungs-Unternehmen<br />
(Bild 5).<br />
Der Verbund<br />
Aus der „Freiberger Lampadius-Sicht“<br />
geht nach dem 2. Weltkrieg im Osten<br />
Deutschlands die Carbochemie/Braunkohlenveredlung<br />
verstärkt weiter. Auf dem<br />
Gebiet der ehemaligen DDR gibt es große<br />
bergbau 10/2012 447
<strong>Energie</strong>technik<br />
7 Eurasische Gasnetz 8 IWTT<br />
Braunkohlenvorkommen. Energetisch gesehen<br />
wird die Braunkohle eine Hebamme<br />
der DDR in den fünfziger Jahren, später in<br />
den achtziger zu einem Totengräber aus<br />
ökonomischer und ökologischer Sicht.<br />
Von 1952 bis 1954 gründet sich die<br />
Brennstofftechnische Gesellschaft, die<br />
1956 mit der Gründung des Deutschen<br />
Brennstoff-Institutes DBI in Freiberg in<br />
Sachsen ihre wissenschaftlich-technische<br />
Heimstatt findet. 1969 vollendet sich dieses<br />
Institut, wiederum der <strong>Energie</strong>wirtschaft<br />
angegliedert und mit der Bergakademie<br />
Freiberg eng kooperierend, mit den<br />
Eingliederungen des Torfinstitutes Rostock,<br />
der Versuchskokerei Chemnitz, der<br />
Versuchsbrikettierung Bitterfeld und des<br />
bereits gebildeten Gaszentrums Leipzig.<br />
Damit verbinden sich die beiden ostdeutschen<br />
Gaszentren Freiberg in Sachsen<br />
und Leipzig, hier ist das Unternehmen<br />
Verbundnetz Gas VNG zuhause. Beide<br />
Unternehmungen DBI und VNG sind 1970<br />
bis 1990 in das zentralistische Gaskombinat<br />
Schwarze Pumpe eingeordnet. In diesem<br />
<strong>Energie</strong>-Wirtschaftsverbund sind die<br />
Aufgaben einer sich rasant entwickelnden<br />
Gaswirtschaft, wie auch in ganz Deutschland,<br />
zu bewältigen (Bild 6):<br />
● Aufbau und Erweiterung eines dichten<br />
Gasrohrnetzes <strong>für</strong> den Transport und<br />
die Verteilung von 3 unterschiedlichen<br />
9 IBF 10 DBI<br />
448 bergbau 10/2012<br />
Gasarten an die Haushalte, Büros und<br />
Industrie<br />
- Stadtgas aus der Kohlenvergasung in<br />
der Niederlausitzer Schwarze Pumpe<br />
bei Cottbus<br />
- energiearmes Erdgas aus der Altmark<br />
als die immerhin zweitgrößte on shore<br />
(auf dem Land) - Erdgaslagerstätte<br />
Europas<br />
- energiereiches russisches Erdgas,<br />
das über einen Transportweg von<br />
4 000 bis 5 000 km durch den Ostblock<br />
heran zu holen ist, auch <strong>für</strong> Westeu-<br />
ropa (Wer erinnert sich nicht an das<br />
damalige Gasröhrengeschäft? West-<br />
deutschland, Mannesmann, lieferte<br />
die großen Gasrohre, die ostdeut-<br />
schen Techniker u. a. bauten die Gas-<br />
leitungen, die Sowjetunion förder-<br />
te und lieferte das Erdgas).<br />
Das auch 1990 wiedergekoppelte deutsche<br />
Erdgasnetz, nun mit einer einzigen energiereichen<br />
Gasqualität, ist in das große eurasische<br />
Gasnetz eingegliedert, das Europa<br />
mit Sibirien und Nordafrika über Land und<br />
durch Meere verbindet. Durch dieses „Ader-<br />
�������� ������ ���� ������� ������� ���� ����dingte<br />
Voraussetzung einer globalen Wirtschaft<br />
und bringt aus dieser wirtschaftlichen<br />
Abhängigkeit politische Bindungen (Bild 7).<br />
● Erkundung und Bau großer unterirdischer<br />
Gasspeicher in verschiedenen<br />
geologischen Formationen, die im<br />
Sommer mit Erdgas gefüllt werden,<br />
das in der Winter-Spitzenzeit des Gasverbrauchs<br />
technisch und politisch verfügbar<br />
ist. 25 % des Jahresverbrauchs<br />
werden im Untergrund gespeichert<br />
● <strong>Energie</strong>effizienter Einsatz des Erdgases<br />
in Industrie und Haushalt mit<br />
seinen ökonomischen (energetischer<br />
Wirkungsgrad bei 90 %) und ökologischen<br />
(relativ geringer CO2 – Ausstoß)<br />
Vorteilen. Diese Vorteile verbinden sich<br />
heute ideal mit der Kombination zu den<br />
erneuerbaren <strong>Energie</strong>n.<br />
Mit dieser gastechnischen Kompetenz<br />
gelang den Unternehmen die politischwirtschaftliche<br />
Wende 1990 relativ problemarm.<br />
Gemeinschaftlich mit der gesamten<br />
deutschen Gaswirtschaft wurde die „Erd-<br />
�������������� ��� ���������� ������������<br />
fortgesetzt, so dass der Erdgasanteil am<br />
<strong>Energie</strong>spektrum in den „Neuen“ Bundesländern<br />
heute höher als in den „Alten“ ist.<br />
Aus der Freiberger Lampadius-Sicht<br />
bündelt sich das Gas-Kompetenzzentrum<br />
2012 in 3 Institutionen<br />
2 Institute der TU Bergakademie Freiberg<br />
- Institut <strong>für</strong> Bohrtechnik und Fluidbergbau<br />
(IBF), vormals Institut <strong>für</strong> Tiefbohrtechnik,<br />
Erdöl- und Erdgasgewinnung<br />
(Bild 9)
11 Überschüssiger Wind- und Solar-Strom als Wasserstoff oder Methan gespeichert<br />
- Institut <strong>für</strong> Wärmetechnik und Thermodynamik<br />
(IWTT) vormals Gasinstitute<br />
(Bild 8)<br />
1 privatwirtschaftliche Institution des<br />
Deutschen Verbandes Gas-Wasser<br />
- DBI-Gastechnologisches Institut gGmbH<br />
(DBI-GTI) als Fortsetzer der gastechnischen<br />
DBI-Kompetenz (Bild 10)<br />
In den vergangenen 50 Jahren haben etwa<br />
600 Gasexperten unter der Leitung von<br />
20 Professoren die weltweit anerkannte<br />
Kompetenz entwickelt. Auf dem Bildungsfeld<br />
wurden tausende Studenten und<br />
Gasfachleute aus- sowie weitergebildet,<br />
hunderte Promovenden zu Dissertationen<br />
geführt, unzählige Entwicklungs- und<br />
Ingenieurprojekte geleistet. Ein aktuelles<br />
Projekt erwähnenswert ist die Stromspeicherung<br />
mittels Gasspeicherung.<br />
Erneuerbare <strong>Energie</strong>n wie Wind und<br />
Sonne lassen sich großskalig nur über<br />
die Gasphasen Wasserstoff und Methan,<br />
dieses synthetisiert aus CO2 (!) und H2,<br />
speichern. Die gegenwärtig existierenden<br />
Gasspeicher akkumulieren energetisch<br />
gerechnet bereits etwa die Hälfte der<br />
jährlichen deutschen Stromerzeugung;<br />
�������������������������������������������<br />
ist „gasförmiger Strom“ unterirdisch speicher-<br />
und transportierbar und damit ein<br />
���������� ���� �������������������� �����<br />
giesystem betreibbar (Bild 11).<br />
<strong>Energie</strong>technik<br />
Zusammenfassung<br />
Der zu Lampadius‘ Zeiten an der Bergakademie<br />
Freiberg in Sachsen herrschende<br />
Grundsatz ��������������������formuliert<br />
sich heute zu „Zukunft aus Tradition,<br />
seit 1765“. Goethe als ein Zeitgenosse und<br />
Freund von Lampadius meinte es so:<br />
����� ����� ��� ������ ���������� ����<br />
����������������������������<br />
Unter den nur ausschnittsweise dargestellten<br />
Gaskompetenzen in Freiberg<br />
in Sachsen gehen wir in die Freuden<br />
des 3. Jahrhunderts der deutschen Gastechnik<br />
mutig hinein.<br />
Die Hombrucher Montangeschichte<br />
Buchbesprechung<br />
Von Tilo Cramm<br />
Der bekannte Verfasser montangeschichtlicher<br />
Literatur, Tilo<br />
Cramm, hat sein neuestes<br />
Buch vorgestellt, das die Montangeschichte<br />
des Dortmunder<br />
Stadtbezirks Hombruch und das<br />
Wirken des – viele Jahre in Hombruch<br />
ansässigen – Industriepioniers<br />
Friedrich Harkort dokumentiert.<br />
Thematisiert werden unter anderem<br />
die 6 größeren Zechen im<br />
Stadtbezirk Hombruch und ihre<br />
Vorgänger- und Kleinzechen sowie<br />
das Baroper Walzwerk.<br />
Das Buch hat 120 Seiten im<br />
Format DIN A4 mit 189 Bildern<br />
und Karten; herausgegeben wird<br />
es vom Förderverein Bergbauhistorischer<br />
Stätten Ruhrrevier e.V.<br />
Zu beziehen ist das Buch <strong>für</strong><br />
19,90 € im Buchhandel über die<br />
ISBN 978-3-923891-20-7<br />
bergbau 10/2012 449
Entsorgungsbergbau<br />
In Heft 7/2011 der Monatsfachzeitschrift<br />
„bergbau“ (Seite 292<br />
bis 303) wurde eine ausführliche<br />
Darstellung der Geschichte des<br />
Bergwerks Asse gebracht, die<br />
sich in die Abschnitte gliederte:<br />
● Kali und Steinsalzbergwerk<br />
von 1921 bis 1924<br />
● Steinsalzbergwerk von 1925<br />
bis 1964<br />
● „Forschungsbergwerk“ mit<br />
gleichzeitiger Einlagerung<br />
leicht- und mittelradioaktiver<br />
Abfälle 1965 bis 1992.<br />
1992 wurde mit der planmäßigen<br />
Schließung des Bergwerks durch<br />
den damaligen Betreiber, das<br />
bundeseigene Helmholtz-<br />
Zentrum, begonnen. Dieses<br />
Vorgehen war dringend erforderlich<br />
geworden, da <strong>für</strong> das <strong>für</strong> die<br />
Einlagerung radioaktiver Abfälle<br />
ungeeignete ausgeerzte Bergwerk<br />
infolge permanenten Wasserzuflusses<br />
(dieser spätestens seit<br />
1988) Ersaufensgefahr bestand.<br />
In diesem Sinne konnte sich der Autor in<br />
seiner Meinung über das weitere Vorgehen<br />
auf der Asse nur den Fachleuten anschließen,<br />
die zu einer schnellst möglichen Vollverfüllung<br />
des Grubengebäudes Asse mit<br />
Sorelbeton rieten, um einen ausreichenden<br />
Druck gegen die anstehende Gebirgskonvergenz<br />
und gegen eindringende Grundwässer<br />
aufzubauen und Langzeitsicherheit<br />
des Endlagers sicherzustellen.<br />
Der Betreiberwechsel zum 01.01.2009,<br />
die Änderung der rechtlichen Zuständigkeit<br />
von Berg- auf Atomrecht, d.h. von Landes-<br />
auf Bundesrecht, sowie die Entscheidung<br />
des Bundesamtes <strong>für</strong> Strahlenschutz BfS<br />
<strong>für</strong> eine planmäßige Rückholung der eingelagerten<br />
radioaktiven Abfälle haben<br />
dann zu einer Unterbrechung der laufenden<br />
Abschlussarbeiten und zur Erstellung<br />
eines völlig veränderten Schließungskonzeptes<br />
<strong>für</strong> die Asse geführt.<br />
Was hat sich auf diesem Wege seit<br />
dem 01.01.2009 getan?<br />
I. Das BfS fährt doppelgleisig: Einerseits<br />
wird „Faktenerhebung betrieben, um Grundlagen<br />
und Möglichkeiten <strong>für</strong> eine Auslagerung<br />
des Atommülls zu prüfen“ (Br.Z. vom<br />
21.05.2011), denn „die Rückholung der Abfälle<br />
aus der Asse bleibt erstes Ziel“ (Minister<br />
450 bergbau 10/2012<br />
Nachtrag zur Asse<br />
Röttgen in der FAZ und SZ vom 13.03.2012).<br />
Andererseits wurde die Notfallplanung<br />
gestartet und eine Reihe von Maßnahmen<br />
eingeleitet bzw. umgesetzt, um <strong>für</strong><br />
den Fall gerüstet zu sein, dass das Grubengebäude<br />
aus Gebirgsdrucks-, Ersaufens-<br />
oder sonstigen Hinderungsgründen<br />
eine Rückholung der Abfälle unmöglich<br />
machen sollte.<br />
Über seine Planungen und Aktivitäten informiert<br />
das BfS regelmäßig und recht ausführlich<br />
in den Jahresberichten und mit der<br />
Publikationsreihe ASSE EINBLICKE, von<br />
der mittlerweile 16 Folgen erschienen sind, so<br />
z.B. über den geplanten Tagesschacht Asse<br />
V, der auf der 700 m Sohle vom Nordwesten<br />
her neu aufzufahrende Zugangsstrecken zu<br />
den Einlagerungskammern ermöglichen soll.<br />
Weiter wird berichtet über Planung und Bau<br />
eines übertägigen Zwischenlagers und einer<br />
Konditionierungsanlage mit einer Grundfläche<br />
von 85 000 m 2 <strong>für</strong> die ausgelagerten<br />
126 000 Abfallfässer samt Umhüllungsmaterial<br />
sowie umgebendem strahlungskontaminiertem<br />
Haufwerk (Jahresbericht 2010).<br />
Auch über die laufenden Betriebsarbeiten<br />
des Bergwerks Asse wird darin berichtet. Sie<br />
bestehen vor allem in der Firstspaltverfüllung,<br />
d.h. in der vollständigen Verfüllung der Steinsalzabbaukammern<br />
mit Sorelbeton. In die<br />
Kammern waren von 1995 bis 2003 täglich<br />
rd. 1 200 t, insgesamt 2,15 Mio. t Rückstandssalz<br />
des ehemaligen Kaliwerkes Ronnenberg<br />
pneumatisch eingebracht worden. Von Dezember<br />
2009 bis März 2011 wurden 14 000 t<br />
Beton in Firstspalten und 48 000 t Beton in<br />
verschiedene Kammern gepumpt (Jahresberichte<br />
2009 und 2010). Daneben wurden<br />
im Grubengebäude zur Verbesserung der<br />
Standsicherheit und zur Eindämmung der<br />
Gebirgskonvergenz vor allem auf den tieferen<br />
Sohlen abgeworfene oder gefährdete<br />
Grubenbaue teils mit Beton, teils mit festem<br />
MgCl2 gefüllt.<br />
II. Unter dem Druck der Anwohner, von<br />
Bürgerinitiativen und der AAB (Antiatomkraft-Bewegung)<br />
beteuern die politischen<br />
Entscheidungsgremien aller Ebenen in Berlin<br />
und Hannover und aller Parteien inzwischen<br />
einhellig die Priorität der Auslagerung<br />
des radioaktiven Mülls aus der Asse nach<br />
über Tage vor allen anderen Optionen.<br />
Geklagt wird über den schleppenden<br />
Verlauf der Planungen, der Genehmigungsverfahren<br />
und auch der technischen<br />
Umsetzungen. So ist z.B. der Start der<br />
1. Untersuchungsbohrung in die Einlagerungskammer<br />
7 erst Anfang Juni d. J. erfolgt,<br />
somit 2 Jahre früher als ursprünglich<br />
vorgesehen.<br />
Als Konsequenz aus den vielen Verzögerungen<br />
ist u.a. ein „Asse-Gesetz“ in Vorberei-<br />
tung zur Beschleunigung der „Asse-Erkundung“,<br />
um einzelne Genehmigungspassagen<br />
auf kürzere Instanzenwege zu bringen (SZ<br />
vom 27.02.2012). Das BMU hat ein eigenes<br />
„Asse-Referat“ eingerichtet, in dem eine<br />
Asse-Lenkungsgruppe die Voraussetzungen<br />
schaffen soll <strong>für</strong> die Beschleunigung der<br />
Asse-Sanierung (SZ vom 09.02.2012). Auch<br />
ein Zeitplan der „Erkundung und eventuellen<br />
Rückholung“ des Asse-Mülls ist in Arbeit<br />
(SZ vom 27.03.2012). Den vielen Interviews<br />
der zuständigen Politiker in Hannover (LMU)<br />
und Berlin (BMU) sind allerdings auch immer<br />
wieder Hinweise zu entnehmen, die<br />
erkennen lassen, dass die Option Rückholung<br />
sich weiter und weiter verzögern wird.<br />
Genannt werden Angaben bis 2040 (HNA<br />
vom 20.01.2012), was deutlich später wäre<br />
als die bisher gutachtlich genannte Standsicherheit<br />
des Grubengebäudes bis 2025. Das<br />
wiederum bewegte das BfS zu der Aussage<br />
(23.01.2012): „Die Asse ist nicht akut einsturzgefährdet.<br />
Größer ist die Gefahr, dass<br />
die Asse absäuft“.<br />
An Rückholkosten geistert die Zahl von<br />
mindestens 5 Mrd. € durch die Presse,<br />
was nur die Bergung und Aufarbeitung,<br />
nicht aber die Wiedereinlagerung enthält<br />
und sicher nicht zu hoch gegriffen ist.<br />
III. Neu in der Diskussion um das weitere<br />
Vorgehen auf der Asse ist allerdings, dass<br />
die Stimmen lauter und zahlreicher werden,<br />
die ein schnelles Schließen (Verwahren) des<br />
Grubengebäudes Asse fordern, um einem<br />
unkontrollierbaren Absaufen der Anlage zuvor<br />
zu kommen. Diese Stimmen sind nicht<br />
gegen eine Rückholung der Abfälle, aber sie<br />
bezweifeln angesichts der sicherheitlichen<br />
Entwicklung in der Asse, dass eine rechtzeitige<br />
Umsetzung der Auslagerungspläne vor<br />
der nachfolgenden Schließung der Anlage<br />
zu bewerkstelligen ist.<br />
Dazu einige Beispiele<br />
1. Professor W. Brewitz, ausgewiesener<br />
Fachmann, Gutachter und Sachverständiger,<br />
beschreibt in einem Interview mit der SZ am<br />
26.01.2011 seinen Standpunkt wie folgt: „Die<br />
schnelle und standsichere Verfüllung aller<br />
Hohlräume auf der Asse, z.B. mit Beton, ist<br />
notwendig. Sie ist das A und O <strong>für</strong> ein standsicheres<br />
Bergwerk bzw. sicheres Endlager.<br />
Bei Beton ergibt sich die Standfestigkeit<br />
deutlich früher als bei lockerem Versatz…<br />
Ob die vollständige Rückholung wirklich der<br />
Königsweg ist, wird vom BfS gezeigt werden<br />
müssen…Der Zufluss von hoch salinarem<br />
Wasser aus dem Nebengestein der Südflanke<br />
nimmt unter den gegebenen geologischen<br />
und hydrogeologischen Verhältnissen nicht<br />
am meteorologischen Kreislauf teil“. Und, zusammenfassend:<br />
„Ich bin kritisch gegenüber<br />
allen Maßnahmen, die längere Zeiträume in
Anspruch nehmen. Je mehr Zeit dahingeht,<br />
umso ungünstiger wird die Situation“.<br />
2. M. Sailer, Leiter der ESK (Entsorgungskommission),<br />
erklärte in der HAZ<br />
am 14.07.2011: „Ein Endlager, das offen<br />
bleibt, ist nicht sicher. Offene Zugangswege<br />
über Jahrhunderte wären ideale Wege<br />
<strong>für</strong> eindringende Wässer, das Schlimmste,<br />
was passieren könnte“. Auch wenn diese<br />
Einschätzung auf Gorleben Bezug nimmt,<br />
so gilt sie doch auch und gerade <strong>für</strong> das<br />
gefährdete Endlager Asse.<br />
3. In einem Brief vom 14.11.2011 an das<br />
BMU, unterzeichnet von der Vizepräsidentin,<br />
ist nun auch von Fachleuten aus dem<br />
Hause BfS selbst, an der Politik vorbei,<br />
die Forderung nach einem Verzicht auf die<br />
Rückholung der 126 000 Abfallfässer samt<br />
Umhüllungsmaterial sowie umgebenden<br />
Haufwerk und nach einer systematischen<br />
Schließung der Anlage ausgesprochen. In<br />
dem Brief heißt es:<br />
● „Die absehbar höher werdenden Zeitbedarfe<br />
erhöhen das Risiko eines unbeherrschbaren<br />
Lösungszutritts und<br />
das Risiko des Verlusts eines zum<br />
Zweck der Rückholung ausreichenden<br />
gebrauchsfähigen Grubengebäudes<br />
● Die Veränderungen im Grubengebäude<br />
bewirken einen ständigen weiteren<br />
Sicherheitsverzehr und werden die<br />
Durchführung der Rückholung erschweren<br />
und damit weiter verzögern<br />
● Darüber hinaus zeigen sich etwa mit<br />
der Frage der Störfallsicherheit Einzelrisiken,<br />
aus denen sich die Notwendigkeit<br />
eines Projektabbruchs ergeben kann<br />
● Insgesamt deuten alle dargestellten Indikatoren<br />
darauf hin, dass im Verlauf der<br />
nächsten Monate bis gegen Ende 2012<br />
Im Nachkriegsdeutschland war das<br />
Ruhrgebiet maßgeblich durch die stark<br />
ausgeprägte Montanindustrie geprägt.<br />
Inmitten der Verkehrsströme dieses faszinierenden<br />
Ballungsraums bildete die Eisenbahn<br />
mit ihrem engmaschigen Schienennetz<br />
das Rückgrat des Transportwesens.<br />
Auf den Spuren der Eisenbahn im Ruhrgebiet<br />
der 50er und 60er Jahre zu wandeln,<br />
heißt abzutauchen in eine lange<br />
versunkene Welt. Eine Entdeckungsreise<br />
in facettenreichen Bildern, die den Betrachter<br />
mit den Folgen des 2. Weltkrieges<br />
genauso konfrontiert wie mit den Anstrengungen<br />
des Wiederaufbaus.<br />
Das Ruhrgebiet als herausragender Industriestandort<br />
der noch jungen Bundesrepublik<br />
im Flair der Wirtschaftswunderjahre.<br />
Die Eisenbahn zwischen Tradition und<br />
Moderne, festgehalten mit ihren Triebfahr-<br />
eine Sachlage eintreten wird, die eine<br />
weitere Verfolgung der Stilllegungsoption<br />
„Rückholung“ als sicherheitstechnisch<br />
nicht mehr vertretbar erscheinen lässt<br />
● Vorschlag: Ich schlage vor, bereits jetzt<br />
alle fachlichen und kommunikativen<br />
Vorbereitungen <strong>für</strong> eine Aufgabe des<br />
Projekts „Rückholung“ zu treffen“.<br />
4. Angesichts des unvermindert anhaltenden<br />
Lösungszulaufs von 12 m 3/d und der trotz aller<br />
Gegenmaßnahmen unvermindert anhaltenden<br />
Druckerscheinungen im Grubengebäude<br />
sprechen Fachleute bereits von einer<br />
absehbaren Gefahr eines Tagesbruchs.<br />
5. Graf Bernstorff, ein erklärter Gegner<br />
eines Endlagers Gorleben, kommt in einem<br />
anderen Zusammenhang zu dem Urteil:<br />
„Das Zeug (gemeint sind die radioaktiven<br />
Abfälle in den übertägigen Zwischenlagern)<br />
muss allmählich von der Oberfläche in die<br />
Erde. Ein Castor allein enthält die hundertfache<br />
Radioaktivität des gesamten Lagers<br />
von Asse“ (Spiegel, Heft 20/2011).<br />
Angesichts dieser Relativierung der radioaktiven<br />
Gefährdungen von radioaktiven<br />
Abfällen und der Einstufung der 126 000<br />
Fässer LAW- und MAW-Abfälle in der Asse<br />
sollte den politischen Entscheidungsträgern<br />
die Zustimmung zu einem Verzicht auf die<br />
Rückholung der Asse-Abfälle und zu einem<br />
Vollzug eines möglichst schnellen und sorgfältigen<br />
Vollverschlusses des Grubengebäudes<br />
Asse mit Beton nicht schwer fallen. Alle<br />
Pläne zur Rückholung des Abfalls über einen<br />
neu zu teufenden Tagesschacht mit neu<br />
zu schaffender Infrastruktur über und unter<br />
Tage, dem Bau riesiger Lager- und Konditionierungshallen<br />
über Tage und der Suche<br />
nach einem alternativen Endlager <strong>für</strong> die<br />
Asse-Abfälle würden damit entbehrlich.<br />
Übertage im Revier –<br />
Die Eisenbahn im Ruhrgebiet der 1950er und 1960er Jahre<br />
Entsorgungsbergbau<br />
Da<strong>für</strong> bliebe die Chance erhalten, dauerhaften<br />
und unberechenbaren Schaden<br />
durch ein Ersaufen oder Einstürzen des<br />
Grubengebäudes Asse zu vermeiden und<br />
das Problem Asse, „eines der größten,<br />
wenn nicht das größte im Land Niedersachsen“<br />
(Ministerpräsident McAllister in<br />
der Br.Z. am 29.02.2012) dauerhaft und mit<br />
vernachlässigbarem Restrisiko zu lösen.<br />
Abschließend 3 aktuelle<br />
Pressemeldungen:<br />
Der schon erwähnte Leiter der ESK des<br />
Bundes, M. Sailer, schlägt in der Braunschweiger<br />
Zeitung vom 24.09.2012 anstelle<br />
der Rückholung des eingelagerten<br />
Atommülls vor, abdichtende Barrieren vor<br />
die mit Atommüll beladenen Kammern zu<br />
bauen und die Hohlräume des Bergwerkes<br />
mit Feststoffen zu verfüllen.<br />
Bundesumweltminister P. Altmaier sagt<br />
dazu in einem Interview mit der Braunschweiger<br />
Zeitung am 25.09.2012: „Ich tue Alles <strong>für</strong><br />
die Rückholung, wenn sie möglich ist. Und<br />
ich werde Alles tun, damit sie möglich wird“.<br />
Frau Stefanie Nöthel, Vizepräsidentin<br />
des BFS, gab am 28.09.2012 laut Braunschweiger<br />
Zeitung vom 29.09.2012 bei<br />
einer öffentlichen Tagung des BFS auf<br />
eine Bürgerfrage die Antwort: „Es gibt den<br />
Auftrag, sich im BFS mit der Frage zu beschäftigen,<br />
ob die Schutzziele des Atomgesetzes<br />
erreicht werden können, wenn<br />
die Abfälle in der Asse verbleiben“.<br />
Man darf gespannt sein, in welche Richtung<br />
sich die Dinge weiter entwickeln. Im<br />
Grubengebäude Asse verschärfen sich<br />
die Sicherheitsprobleme, sodass eine baldige<br />
Entscheidung zu erwarten ist.<br />
Dr.-Ing. Rudolf Kokosch<br />
zeugen vor Hochöfen und Zechen, bei der<br />
geschäftigen Tätigkeit in den Bahnhöfen<br />
oder im Fokus der Bahnbetriebswerke.<br />
Die Deutsche Bundesbahn in ihrer Blütezeit<br />
im Direktionsbezirk Essen, verewigt in<br />
zahlreichen einmaligen Ansichten mit viel<br />
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45329 Essen<br />
Tel.: 0201/86206-31<br />
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bergbau 10/2012 451
Historischer Bergbau<br />
150 Jahre Kalibergbau in Deutschland –<br />
Start der ersten Kaliförderung weltweit in Stassfurt<br />
In den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts<br />
entdeckte Justus von<br />
Liebig , dass Pflanzen <strong>für</strong> ihr<br />
Wachstum vor allem Phosphor,<br />
Stickstoff und Kali benötigen.<br />
Noch aber fehlte eine Rohstoffquelle<br />
<strong>für</strong> die Gewinnung des<br />
Minerals Kali in großem Stil <strong>für</strong><br />
die Landwirtschaft, es konnte<br />
zu jener Zeit nur aus Holzasche<br />
in geringen Mengen gewonnen<br />
werden.<br />
In 1852 begann in Stassfurt der<br />
Bergbau auf Steinsalz aus dem<br />
Stassfurter Salzsattel. Die Kenntnis<br />
über das Bestehen dieser Lagerstätte<br />
wurde gewonnen durch<br />
mehrere natürliche Solequellen in<br />
der Umgebung der Stadt Stassfurt.<br />
So begnügte man sich nicht<br />
mehr mit der Produktion von<br />
Steinsalz aus der Sole, sondern<br />
der stetig steigende Bedarf erforderte<br />
effektivere Gewinnungsmethoden,<br />
in diesem Fall den<br />
untertägigen Abbau in großem<br />
Stil. Dies Bestreben wurde auch<br />
dadurch gefördert, dass es immer<br />
schwieriger wurde, <strong>für</strong> das Salzsieden<br />
genügend Brennholz zu<br />
beschaffen.<br />
Beim Abteufen der ersten beiden<br />
Schächte (von der Heydt und von<br />
Manteuffel, das waren preußische<br />
Minister), (Bild 1) ab 1852 wurde<br />
neben dem gesuchten Steinsalz<br />
auch ein bis dahin unbekanntes<br />
Salzmineral gefunden, <strong>für</strong> das es<br />
zunächst keine Verwendung gab,<br />
weshalb es über Tage auf Halde<br />
geschüttet wurde. Es war Carnallitit<br />
aus dem Kaliflöz Stassfurt.<br />
Kurz darauf wurde die Erinnerung<br />
an die Forschungsergebnisse des<br />
*Bergwerksdirektor i.R.<br />
Dipl.-Ing. Norbert Deisenroth<br />
Knappschaftsstraße 6<br />
36266 Heringen/Werra<br />
Tel.: 06624 / 919263<br />
452 bergbau 10/2012<br />
Dipl.-Ing. Norbert Deisenroth, Heringen/Werra*<br />
1 Die ersten Kalischächte von der Heydt und von Manteuffel<br />
Justus von Liebig wachgerufen,<br />
die „Abraumsalze“ wurden von der<br />
Halde zurück gewonnen und <strong>für</strong><br />
Wachstumsversuche eingesetzt.<br />
Die positiven Ergebnisse ließen<br />
bald eine steigende Nachfrage<br />
3 Geologisches Profil durch den Stassfurter Salzsattel<br />
nach Kali entstehen. Ab 1861<br />
wurde in den beiden preußischen<br />
Schächten (Bild 1) wie auch auf<br />
dem inzwischen entstandenen<br />
kur<strong>für</strong>stlich-anhaltinischen Bergwerk<br />
„Leopoldshall“ Kali gefördert.
2 Lageplan des Stassfurter Salzsattels mit Bergwerken und Bergschadensereignissen<br />
Geologie des Salzsattels<br />
Stassfurt<br />
Der Stassfurter Salzsattel erstreckt sich<br />
über 20 km Länge in SO – NW Richtung<br />
(Bild 2). Er liegt in der subhercynen Senke,<br />
die sich vom Harz bis zum Flechtinger Höhenzug<br />
erstreckt, wobei diese begrenzenden<br />
tektonischen Elemente den gleichen<br />
SO-NW Verlauf wie der Salzsattel haben.<br />
Aus dem im norddeutschen Zechsteinbecken<br />
primär horizontal abgelagerten<br />
Zechsteinsalz bildete sich der Stassfurter<br />
Salzsattel durch 2 tektonische Kräfte:<br />
● durch senkrecht von oben wirkenden<br />
Druck infolge des überlagernden mächtigen<br />
Deckgebirges<br />
● und durch seitlichen Druck infolge Einengungen<br />
in der Erdkruste.<br />
Durch seitlichen Druck in SW – NO Richtung<br />
entstanden auch die beiden begrenzenden<br />
geologischen Elemente Harz und<br />
Flechtinger Höhenzug, aber auch z.B.<br />
die Scholle von Calvörde nordöstlich des<br />
Flechtinger Höhenzuges, auf der das Kaliwerk<br />
Zielitz baut. Die Druckrichtung von<br />
SW nach NO hat dazu geführt, dass der<br />
������������������������������������������de<br />
SW – Flanke und eine steiler einfallende<br />
NO – Flanke hat (Bild 3). Seine Salzbasis<br />
liegt bei ca. 1 000 bis 1 200 m. Im<br />
Gegensatz zu den Salzstöcken im Raum<br />
Hannover, wo ein mächtigeres Deckgebirge<br />
die Zechsteinschichten überdeckte<br />
und die Salzbasis bis 5 000 m tief liegt, ist<br />
der Stassfurter Sattel relativ regelmäßig<br />
aufgebaut. Im hannoverschen Revier sind<br />
Historischer Bergbau<br />
die Kalilager durch den hohen Überlagerungsdruck<br />
und den Aufstieg in Salzstöcke<br />
über mehrere km zerrissen, mächtige<br />
Anstauungen wechseln mit Bereichen,<br />
wo das Lager völlig ausgedünnt ist, ab.<br />
Diese Lagerstättenausbildung ist unter<br />
dem Begriff „Kulissenfaltung“ bekannt.<br />
Dagegen ist das Kalilager im Stassfurter<br />
Salzsattel sehr regelmäßig und lückenlos<br />
ausgebildet, in streichender Erstreckung<br />
setzt es sich über viele km gleich<br />
bleibend fort (siehe die Erstreckung der<br />
farbig markierten Grubenfelder in Bild 2).<br />
Entsprechend regelmäßig ist die Anordnung<br />
der Abbaue, wie im Bild 4 ersichtlich<br />
ist. Dieser Ausschnitt aus dem Grubenfeld<br />
Berlepsch-Maybach (siehe Mitte des<br />
Bildes 2) zeigt einen Bereich von ca. 1000<br />
m streichender Erstreckung auf der NO-<br />
Flanke des Sattels. Insgesamt sind die<br />
Abbaue in diesem Grubenfeld über 5 km<br />
Länge in dieser gleichmäßigen Anordnung<br />
angelegt.<br />
Das Einfallen des Kalilagers liegt zwischen<br />
halbsteil bis steil auf der NO-Flanke,<br />
die SW-Flanke hat halbsteiles Einfallen.<br />
Beim Aufsteigen des Salzsattels in<br />
das Deckgebirge hinein geriet dieser in<br />
den Bereich Grundwasser führender Gesteinsschichten.<br />
Das Wasser löste das<br />
Salzgebirge von oben her auf, wobei die<br />
unlöslichen Bestandteile Ton und Anhydrit<br />
zurückblieben. Diese bilden über dem<br />
Salzspiegel (obere Begrenzung des Salzgebirges)<br />
den Gipshut, auch Residualgebirge<br />
oder Rückstandsgebirge genannt<br />
(Bild 3).<br />
Das Kalilager des Flözes Stassfurt<br />
besteht überwiegend aus Carnallitit mit<br />
Kieserit. Nur in dem Bereich unter dem<br />
Residualgebirge, wo Wässer Zugang zur<br />
Lagerstätte gehabt haben, ist durch Umwandlung<br />
aus dem Mineralgemisch Kainit<br />
entstanden. Dieser war <strong>für</strong> den Abbau<br />
sehr begehrt, da er ohne fabrikatorische<br />
Aufbereitung direkt als Kalidünger verkauft<br />
werden konnte. Der Carnallitit dagegen<br />
setzte eine Kalifabrik voraus, um ein<br />
handelsfähiges Produkt zu erhalten.<br />
Entwicklung des Bergbaus<br />
auf dem Salzsattel<br />
Nach den ersten Schächten von der<br />
Heydt / von Manteuffel, die zunächst ja<br />
auf Steinsalz geteuft waren, folgte eine<br />
stürmische Entwicklung des Kalibergbaus<br />
auf dem Stassfurter Salzsattel (siehe dazu<br />
Bild 2):<br />
● 1852 von der Heydt/von Manteuffel,<br />
Kaliförderung ab 1861<br />
● 1862 Leopoldshall I/II<br />
● 1873 Neustassfurt<br />
● 1873 Ludwig II<br />
● 1887 von Berlepsch/von Maybach<br />
● 1887 Leopoldshall III<br />
bergbau 10/2012 453
Historischer Bergbau<br />
4 Ausschnitt aus dem Grubenriss des Bergwerkes<br />
Berlepsch/Maybach 5 Tagesbruch über dem Grubenfeld Neustassfurt VI/VII<br />
● 1890 Leopoldshall IV/V.<br />
später umbenannt in Friedrichshall IV/V<br />
● 1893 Neustassfurt IV<br />
● 1894 Brefeld<br />
● 1900 Leopoldshall VI<br />
● 1912 Neustassfurt V/VI/VII<br />
Während des 1. Weltkrieges wurden keine<br />
weiteren Schächte geteuft. Wegen erheblicher<br />
Überkapazitäten verbot die Weimarer<br />
Reichsregierung darüber hinaus in<br />
1921 per Notverordnung das Niederbringen<br />
weiterer Kalischächte.<br />
Durch den Aufschluss weiterer Kalilagerstätten<br />
in Deutschland Ende des<br />
6 Mauer zur Abschirmung von Laugenzuflüssen durch den klüftigen<br />
Anhydrit im Feld Agathe<br />
454 bergbau 10/2012<br />
19./ Anfang des 20. Jahrhunderts (Werra/Fulda,<br />
Niedersachsen, Südharz), die<br />
Errichtung von Bergwerken darauf sowie<br />
das dortige Anstehen aufbereitungsgünstigerer<br />
Kalisalze (Sylvinit, Hartsalz) war<br />
den Stassfurter Kaliwerken eine erhebliche<br />
Konkurrenz erwachsen. Im Jahr 1972<br />
stellte das letzte Kaliwerk Neustassfurt<br />
VI/VII auf dem Stassfurter Salzsattel die<br />
Förderung ein.<br />
Im 2. Weltkrieg wurden einige Schachtanlagen<br />
<strong>für</strong> kriegswirtschaftliche Zwecke<br />
genutzt:<br />
● Ludwig II <strong>für</strong> Heeresausrüstungen<br />
● Friedrichshall als Großtanklager <strong>für</strong><br />
Treibstoffe<br />
● Brefeld <strong>für</strong> Einlagerung von Munition.<br />
Besonderheiten und<br />
Probleme des Kalibergbaus<br />
auf dem Stassfurter<br />
Salzsattel<br />
Der Beginn des Kalibergbaus in Stassfurt<br />
war gekennzeichnet durch mangelnde<br />
Kenntnisse darüber und keinerlei Erfahrungen.<br />
Dies sollte später zu schwerwiegenden<br />
Problemen führen. Die Standfes-<br />
7 Laugendurchbruch vom Feld Achenbach in das Feld Agathe
8 Das alte Rathaus von Stassfurt, das wegen Bergschäden abgebrochen werden musste<br />
tigkeit des Gebirges und besonders der<br />
Kalisalze wurde erheblich überschätzt. Im<br />
Interesse der Wirtschaftlichkeit wurden die<br />
Abbaukammern viel zu groß dimensioniert<br />
und die Sicherheitspfeiler und Bergfesten<br />
zu schwach bemessen. Weiterhin blieben<br />
die leergeförderten Abbaue zunächst unversetzt.<br />
Dazu kam, dass bevorzugt der<br />
Kainit im obersten Teil der Lagerstätte unter<br />
dem Gipshut abgebaut wurde, da er direkt<br />
vermarktbar war. Wenn sich der Kainit<br />
jedoch nur bilden konnte bei Gegenwart<br />
von Wasser, dann war das Wasser eben<br />
nicht weit und stellte eine große Gefahr <strong>für</strong><br />
die Gruben dar. Grundwasser gab es im<br />
Tal der Bode, die in großer Nähe vorbeifließt,<br />
reichlich.<br />
Folge dieser Fehler waren Gebirgsschläge<br />
und das Ersaufen mehrerer Bergwerke:<br />
● Erstmals in 1879 kam es im Kaliwerk<br />
Leopoldshall I/II zu großflächigen Pfeiler-<br />
und Schwebenzusammenbrüchen,<br />
verbunden mit Wasserzutritten<br />
● In 1880, ein Jahr später, begannen die<br />
Absenkungen im Stadtgebiet Stassfurt,<br />
die bis heute andauern<br />
● 1883 entstand der erste Tagesbruch<br />
über der Grube Leopoldshall I/II<br />
● 1897 ein weiterer Tagesbruch über dieser<br />
Grube. Er wurde später zu einem<br />
Strandbad umfunktioniert<br />
● 1900 Ersaufen der Schachtanlagen von<br />
der Heydt/von Manteuffel<br />
● 1902 Ersaufen des Grubenfeldes Achenbachschacht<br />
● 1912 Ersaufen der Grube Neustassfurt<br />
mit den Schächten Agathe, Hammacher,<br />
Schacht III<br />
● 1922 Ersaufen der Grubenbaue Leopold<br />
III<br />
● 1949 Ersaufen des Kaliwerkes Friedrichshall<br />
I/II<br />
Außer dem Werk Friedrichshall lagen<br />
alle vorgenannten Anlagen auf der SW<br />
– Flanke des Sattels. Hier ist der Begriff<br />
„Wildes Ersaufen“ <strong>für</strong> alle diese Werke<br />
geprägt worden, denn es handelte sich<br />
um Katastrophenereignisse während des<br />
Betriebs der Bergwerke, die auch an der<br />
Tagesoberfläche zu erheblichen Schäden,<br />
besonders in der Stadt Stassfurt, führten.<br />
Ähnliche Erscheinungen sollten auf der<br />
NO-Flanke des Sattels vermieden werden.<br />
Nach der Stilllegung der Gruben LudwigI/II/III,<br />
Berlepsch-Maybach und Neustassfurt<br />
VI/VII waren diese kontrolliert<br />
zu fluten. Wäre dies mit Süßwasser erfolgt,<br />
hätte es durch großvolumige Auflösungen<br />
von Carnallit zu unkontrollierbaren<br />
Hohlräumen unter der Stadt und<br />
damit zu Bergschäden geführt. Daher<br />
wurde folgendes Verfahren verwirklicht:<br />
Von dem Solbetrieb Bernburg wurde<br />
Steinsalz-„Halbsole“ über eine Pipeline<br />
herangeführt, die in die Anlage Neustassfurt<br />
eingeleitet wurde. Sie konnte sich hier<br />
an MgCl2 aus dem Carnallit aufsättigen.<br />
Die hier zu erwartenden Absenkungen der<br />
Tagesoberfläche waren tolerierbar, da es<br />
sich um unbebautes freies Gelände handelte.<br />
Durch eine Verbindungsbohrung<br />
wurde die gesättigte Lauge in das benachbarte<br />
Feld Berlepsch/Maybach und weiter<br />
in das Feld Ludwig geleitet Da durch das<br />
aufgesättigte Flutungsmedium keine weiteren<br />
Hohlräume entstehen konnten, ist<br />
dem über den Grubenfeldern liegenden<br />
Teil der Stadt Stassfurt kein weiterer Schaden<br />
zugefügt worden. Über dem Feld Neustassfurt<br />
VI/ VII entstand dagegen durch<br />
die Carnallitauflösung ein Tagesbruch von<br />
250 m Durchmesser (Bild 5).<br />
Zwischen den Grubenfeldern der<br />
Schächte Achenbach und Agathe (siehe<br />
Bild 2) war zwar ein Sicherheitspfeiler<br />
Historischer Bergbau<br />
belassen worden, durch den jedoch in<br />
streichender Richtung der Hauptanhydrit<br />
über dem Flöz Stassfurt verlief. Nachdem<br />
das Feld Achenbachschacht ersoff, sollte<br />
das Feld Agathe vor einem Laugenübertritt<br />
durch den klüftigen Anhydrit geschützt<br />
werden. Dieser Schutz sollte verwirklicht<br />
werden mit einer 120 m hohen, 50 m breiten<br />
und 3 m starken Ziegelsteinmauer, die<br />
im Feld Agathe vor den Anhydrit gesetzt<br />
wurde (Bild 6) Aber auch dieses gewaltige<br />
Bauwerk war letztlich umsonst, denn die<br />
Lauge umspülte die Mauer und brach in<br />
mächtigem Wasserfall in das Feld Agathe<br />
durch (Bild 7), was auch zu dessen<br />
Aufgabe zwang.<br />
Die Stadt Stassfurt ist die Wiege des<br />
Kalibergbaus und ist durch diesen geprägt<br />
worden. Sie leidet aber seit 130 Jahren bis<br />
heute und auch noch in Zukunft unter seinen<br />
Folgen. Die Verbrüche in den Gruben<br />
und das Ersaufen waren von erdbebenartigen<br />
Erschütterungen begleitet. Das „Wilde<br />
Ersaufen“ der Gruben Leopoldshall,<br />
Heydt/Manteuffel, Neu Stassfurt auf der<br />
SW-Flanke des Sattels führte zu Senkungsgeschwindigkeiten<br />
bis ½ m / a und<br />
in Summe 7 m bis heute. Es entstanden<br />
Tagesbrüche bis 140 m Durchmesser und<br />
40 m Tiefe. Im Senkungsgebiet ist die Erdoberfläche<br />
in Teilbereichen in den natürlichen<br />
Grundwasserhorizont eingetaucht,<br />
was einen permanenten Pumpbetrieb seit<br />
1923 erfordert. Täglich werden 700 m 3<br />
salzhaltiges Wasser in die Bode abgepumpt<br />
. Die Salzfracht führt dazu, dass<br />
unter Tage ständig weiteres Salz aufgelöst<br />
wird, dadurch werden auch die Absenkungen,<br />
die heute unter 10 mm / a liegen,<br />
fortbestehen. Große Teile der Innenstadt<br />
mussten wegen massiver Bauschäden<br />
abgerissen werden, was sich auf insgesamt<br />
800 Gebäude summiert hat (Bild 8).<br />
Eine große Aufgabe liegt darin, die<br />
Stadt Stassfurt weiter zu sichern, die<br />
Bergbaufolgen zu minimieren und ihr<br />
eine lebenswerte Zukunft zu garantieren.<br />
Entsprechende Forschungen führt<br />
die BGR in Hannover derzeit durch.<br />
Bildquellen<br />
Bilder 2 und 3: Archiv LAGB Sachsen-Anhalt<br />
Bilder 1,6,7: Jubiläumsbuch „100 Jahre<br />
Stassfurter Salzbergbau“<br />
Bilder 4 und 5: Buch „Geschichte des<br />
Stassfurter Salzbergbaus und der Stassfurter<br />
Kaliindustrie“<br />
Literaturverzeichnis: Die beiden vorstehenden<br />
Bücher und Internet<br />
Nachdruck aus Heft 8, Ausgabe 2/2011<br />
der <strong>Zeitschrift</strong> „GezäheKiste“ des<br />
Hessischen Landesverbandes e.V. im<br />
Bund Deutsches Bergmanns-, Hütten-<br />
und Knappenvereine e.V.<br />
Wir danken <strong>für</strong> die freundliche<br />
Genehmigung der Veröffentlichung.<br />
bergbau 10/2012 455
Aus- und Fortbildung<br />
Letzter Diplom-Absolvent im Studiengang<br />
Geotechnik und Angewandte Geologie –<br />
TFH Georg Agricola zu Bochum vollendet Umstellung auf Bachelor und Master<br />
Für Christian Becker markierte der<br />
31.08. den Start in eine verheißungsvolle<br />
berufliche Zukunft als Ingenieur. Für den<br />
Studiengang Geotechnik und Angewandte<br />
Geologie an der Technischen Fachhochschule<br />
(TFH) Georg Agricola zu Bochum<br />
ging mit Beckers Abschlussprüfung zugleich<br />
eine Ära zu Ende, denn er ist der<br />
letzte Diplom-Absolvent des Studienganges.<br />
Nach dem Auslaufen aller Diplomstudiengänge<br />
zum Ende des Sommersemesters<br />
2012 hat die TFH ihren Studienbetrieb<br />
nun vollständig auf die reformierten Bachelor-<br />
und Master-Studiengänge umgestellt.<br />
Christian Becker ist der 130. Absolvent<br />
seit dem Start des Diplom-Studienganges<br />
Geotechnik und Angewandte Geologie im<br />
Wintersemester 1993/94. Seine Diplomarbeit<br />
„Möglichkeiten des Einsatzes von<br />
Geogittern bei der Schachtsicherung“<br />
behandelt ein hochaktuelles Thema. Technologien<br />
zur Bewältigung von Bergbaufolgen<br />
werden angesichts des geplanten<br />
43 junge Männer und Frauen haben ihre<br />
Berufsausbildung bei der DEUTZ AG begonnen.<br />
Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung<br />
im DEUTZ Technikum in Köln wurden<br />
die Kölner Azubis von DEUTZ Vorstandsmitglied<br />
Dr. Margarete Haase begrüßt.<br />
Fertigungsmechaniker, Industriemechaniker,<br />
Zerspanungsmechaniker, Elektroniker,<br />
Lagerfachkraft sowie Mechatroniker,<br />
so lautet das Spektrum der DEUTZ Ausbildungsberufe.<br />
Unter den neuen Auszubildenden<br />
sind auch 4 junge Frauen, die sich<br />
<strong>für</strong> eine technisch-gewerbliche Ausbildung<br />
entschieden haben. In einer Einführungswoche,<br />
die von Ausbildern und den Azubis<br />
des 2. Lehrjahres gestaltet wird, werden<br />
die Jugendlichen im Alter von 16 bis 21 a<br />
auf ihre Ausbildungszeit vorbereitet und mit<br />
den verschiedenen Tätigkeitsfeldern und<br />
Unternehmensbereichen vertraut gemacht.<br />
In den DEUTZ-Werken in Ulm und<br />
Übersee werden jeweils 4 Auszubildende<br />
im Beruf des Industriemechanikers ausgebildet.<br />
Im DEUTZ Werk am Standort<br />
Herschbach haben 2 Jugendliche eine<br />
Ausbildung zum Zerspanungsmechani-<br />
456 bergbau 10/2012<br />
TFH-Absolvent Dipl.-Ing. (FH) Christian<br />
Becker (Mitte) mit Studiengangsleiter<br />
Prof. Dr. Frank Otto (re.) und Zweitprüfer<br />
Dipl.-Ing. Jens-Peter Lux von der<br />
DMT GmbH & Co. KG<br />
Endes des subventionierten Steinkohlenbergbaus<br />
in Deutschland immer wichtiger.<br />
Die TFH Georg Agricola zu Bochum plant<br />
daher neben dem 2007 auf das Bachelorsystem<br />
umgestellten Geotechnik-Studiengang<br />
die Einrichtung eines weiterführenden<br />
Masterstudienganges Geoingenieurwesen<br />
und Nachbergbau.<br />
43 neue Azubis bei DEUTZ<br />
ker begonnen. Insgesamt beschäftigt die<br />
DEUTZ AG in Deutschland aktuell 156<br />
Auszubildende. DEUTZ bietet den Bewerbern<br />
im technisch-gewerblichen Bereich<br />
insgesamt 7 verschiedene Lehrberufe an,<br />
in diesem Jahr erstmals auch in Köln die<br />
Ausbildung zum Mechatroniker/-in.<br />
„Der Anteil an mechatronischen Bauteilen<br />
und Systemen in der Produktion<br />
wird immer stärker. Mit der Einführung<br />
des Ausbildungsberufes Mechatroniker/-<br />
in wollen wir die Schnittstelle zwischen<br />
Elektronik und Mechanik abdecken und<br />
<strong>für</strong> diesen technisch anspruchsvollen Bereich<br />
qualifiziertes Personal ausbilden“,<br />
erklärt Martin Strecker, Leiter Human Resources<br />
bei DEUTZ.<br />
DEUTZ Vorstandsmitglied Dr. Margarete<br />
Haase begrüßte die Berufseinsteiger<br />
im Rahmen der Auftaktveranstaltung<br />
im DEUTZ Technikum und betonte die<br />
Notwendigkeit eines zeitgemäßen Ausbildungskonzeptes.<br />
„Ausbildung hat bei<br />
DEUTZ eine lange Tradition, denn wir<br />
möchten den jungen Menschen eine optimale<br />
Grundlage <strong>für</strong> ihre berufliche Lauf-<br />
„Die Absolventinnen und Absolventen<br />
unseres Studienganges sind auf dem Arbeitsmarkt<br />
sehr begehrt. Daran hat auch<br />
die Umstellung vom Diplom-Ingenieur auf<br />
den Bachelor-Abschluss nichts geändert,<br />
zumal wir den Studiengang in diesem Zusammenhang<br />
nochmals optimiert haben.“,<br />
betonte Studiengangsleiter Prof. Dr. Frank<br />
Otto. „Am selben Tag wie Christian Becker<br />
haben 4 Bachelor-Studierende ihre Prüfung<br />
abgelegt, die alle bereits attraktive Angebote<br />
<strong>für</strong> den Berufseinstieg erhalten haben.“<br />
Informationen<br />
Stephan Düppe<br />
Presse-und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Herner Straße 45<br />
44787 Bochum<br />
Tel.: 0234/968-3334<br />
Fax: 0234/968-3417<br />
E-Mail: presse@tfh-bochum.de<br />
Internet:<br />
www.tfh-bochum.de/pressestelle.html<br />
bahn geben. Mit einer neuen Generation<br />
von Auszubildenden gehen auch wir als<br />
Unternehmen einen weiteren erfolgreichen<br />
Schritt voraus, denn nur wenn wir selbst<br />
konsequent ausbilden, können wir damit<br />
bereits heute den Nachwuchs auf die Herausforderungen<br />
von morgen vorbereiten.<br />
Besonders freue ich mich, dass sich auch<br />
in diesem Jahr wieder 4 Frauen in einem<br />
technisch-gewerblichen Beruf ausbilden<br />
lassen“, so Dr. Margarete Haase.<br />
Im vergangenen Jahr wurde das<br />
DEUTZ Ausbildungszentrum von der IHK<br />
Köln <strong>für</strong> seine herausragenden Leistungen<br />
mit der Auszeichnung „Die Besten“<br />
geehrt. Damit wurden gleichzeitig die sehr<br />
guten Prüfungsergebnisse der DEUTZ<br />
Auszubildenden gewürdigt, die regelmäßig<br />
über dem Kammerdurchschnitt liegen.<br />
Ansprechpartner<br />
Public Relations<br />
Janina Decker<br />
Tel.: 0221/822-2493<br />
Fax: 0221/822-15-2493<br />
E-Mail: decker.j@deutz.com
In Böblingen ist die neue Niederlassung<br />
der Zeppelin Baumaschinen<br />
GmbH feierlich eröffnet<br />
worden. Auf dem 30 000 m 2 großen<br />
Areal ist auch die Mietstation<br />
von MVS Zeppelin unterbracht.<br />
Die Kosten des Neubaus mit einer<br />
Büro- und Werkstattfläche von<br />
insgesamt 5 420 m 2 belaufen sich<br />
auf 14 Mio. €. Nach zweijähriger<br />
Bauzeit umfasst der Komplex ein<br />
Bürogebäude, ein Werkstattgebäude<br />
mit 6 Servicehallen und<br />
zentraler Ölversorgung sowie ein<br />
weiteres Werkstattgebäude mit<br />
2 Schweißerhallen, Waschhalle<br />
mit regenerativer Wasseraufbereitung<br />
und einem dreistöckigen<br />
Ersatzteillager. Das Produkt- und<br />
Dienstleistungsspektrum umfasst<br />
folgende Angebote: Vertrieb von<br />
Neu- und Gebrauchtmaschinen,<br />
Vermietung von Baumaschinen<br />
und Equipment, Customizing,<br />
Reparatur sowie Maschinensteuerung<br />
und Flottenmanagement.<br />
Einzigartig innerhalb der Zeppelin<br />
Organisation und gleichzeitig<br />
auch ein Alleinstellungsmerkmal<br />
im Baumaschinenvertrieb und<br />
-service sind die Spezialwerkstätten<br />
<strong>für</strong> Schweißtechnik,<br />
Sonderanfertigungen und<br />
Spezialmaschinen. Derzeit<br />
arbeiten rund 100 Mitarbeiter<br />
in der Niederlassung,<br />
der Jahresumsatz der<br />
Niederlassung betrug 2010<br />
insgesamt 58,8 Mio. €.<br />
Bereits im Vorfeld zeigte sich<br />
Peter Gerstmann, Vorsitzender<br />
der Zeppelin GmbH, mit dem<br />
Baukonzept sehr zufrieden:<br />
„Das Thema Nachhaltigkeit<br />
und <strong>Umwelt</strong>schutz liegt uns<br />
am Herzen. Bei der Gestaltung<br />
des Neubaus haben wir<br />
ein besonderes Augenmerk auf<br />
ökologische Faktoren gelegt.<br />
Die biologische Wasseraufbe-<br />
Zeppelin weiht Neubau ein –<br />
reitung, die Regenwassernutzung <strong>für</strong> die<br />
Waschanlage, die thermische Solaranlage<br />
und die Wärmerückgewinnung in der<br />
Hallennutzung führen bei der Niederlassung<br />
Böblingen zu einer jährlichen CO2-<br />
Einsparung von über 20 t, dies entspricht<br />
16 %. Zeppelin ist ein zukunftsorientierter<br />
Partner, der natürliche Ressourcen schont<br />
und sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung<br />
bewusst ist.“<br />
„Was lange währt, wird endlich gut“,<br />
diese Redewendung bezog Hausherr und<br />
Niederlassungsleiter Thomas Böger auf<br />
die 2 a Bauzeit, in denen der Abbruch des<br />
bestehenden Gebäudes und der Neubau<br />
auf dem Gelände in der Hanns-Klemm-<br />
Straße bei laufendem Betrieb erfolgten.<br />
„Dass da nicht alles rund lief und es<br />
manchmal Wartezeiten gab, versteht sich<br />
von selbst“, meinte Thomas Böger rückblickend<br />
auf die Bauphase. In seiner Ansprache<br />
dankte er insbesondere den Kunden<br />
und Mitarbeitern <strong>für</strong> ihre Geduld und<br />
ihr Verständnis. „Mit dem Bau der neuen<br />
Niederlassung sind die Weichen <strong>für</strong> die<br />
Zukunft gestellt, so dass wir Kunden nun<br />
alles aus einer Hand anbieten können“,<br />
versprach Böger.<br />
Welche Leistungen sie von Zeppelin<br />
im Detail erwarten können, machte im<br />
Anschluss der Chef der Zeppelin Baumaschinen<br />
GmbH und stellvertretende<br />
Vorsitzender der Zeppelin GmbH, Michael<br />
Heidemann, deutlich, als er auf die Tradition<br />
des Unternehmens einging, das seinen<br />
Ursprung im 19. Jahrhundert hat. Bis<br />
1937, dem Unglück von Lakehurst, baute<br />
Zeppelin 119 Luftschiffe. Die Übernahme<br />
der exklusiven Vertriebs- und Servicerech-<br />
Unternehmen<br />
Die Niederlassung in Böblingen wurde feierlich eröffnet –<br />
Ein klares Bekenntnis zur Region<br />
Freuten sich über die Eröffnung der neuen Niederlassung in Böblingen:<br />
der Aufsichtsratsvorsitzende des Zeppelin Konzerns und Friedrichshafener<br />
Oberbürgermeister, Andreas Brand, Chef der Zeppelin<br />
Baumaschinen GmbH, Michael Heidemann, Zeppelin Niederlassungsleiter<br />
Thomas Böger, Festredner und frühere Ministerpräsident<br />
von Baden-Württemberg, Professor Lothar Späth sowie Zeppelin<br />
Konzernchef, Peter Gerstmann Foto: Zeppelin<br />
te von Caterpillar in Westdeutschland und<br />
Westberlin 1954 stellten einen Meilenstein<br />
in der Unternehmensgeschichte dar. Inzwischen<br />
zählen Baumaschinen, Maschinen<br />
<strong>für</strong> den Bergbau, Gabelstapler, Mietgeräte,<br />
Motoren, ganze Antriebssysteme<br />
<strong>für</strong> Schiffe, Lokomotiven sowie Blockheizkraftwerke<br />
und Anlagen <strong>für</strong> die Produktion<br />
von Kunststoffen, Reifen und Lebensmitteln<br />
zu den Produkten. Zeppelin versteht<br />
sich heute als moderner Handels- Dienstleistungs-<br />
und Industriekonzern mit 6 900<br />
Mitarbeitern an 190 Standorten. „Trotz<br />
unserer Internationalität ist Zeppelin ein<br />
schwäbisches Unternehmen mit einer langen<br />
Tradition in Baden-Württemberg. Wir<br />
können alles, auch Hochdeutsch, so könnte<br />
man uns beschreiben“, spielte Heidemann<br />
auf einen bekannten Werbeslogan<br />
an. Seit 47 Jahren ist Zeppelin inzwischen<br />
in Böblingen ansässig. Die Grundsteinlegung<br />
<strong>für</strong> den Neubau erfolgte mitten in<br />
der Wirtschaftskrise. Das verstand er als<br />
„ein Bekenntnis <strong>für</strong> den Standort und zur<br />
Metropolregion Stuttgart. Wir wollen damit<br />
zeigen, dass unsere Partner auf Zeppelin<br />
bauen können und wir ein verlässlicher<br />
Partner von Bauwirtschaft und Industrie<br />
sind in guten wie in schlechten Zeiten.“<br />
Wie ernst es damit gemeint war, machte<br />
der Aufsichtsratsvorsitzende des Zeppelin<br />
Konzerns, Andreas Brand deutlich. Der<br />
heutige Oberbürgermeister Friedrichshafens<br />
und frühere 1. Bürgermeister von<br />
Böblingen überreichte der Stadt ein besonders<br />
Geschenk von der Zeppelin Stiftung.<br />
Diese stellte der Bürgerstiftung Böblingen<br />
einen Schenk in Höhe von 10 000 €<br />
aus, den der amtierende OB, Wolfgang<br />
Lützner, in Empfang nahm. Er<br />
bedankte sich mit einem Zitat<br />
des deutschen Physikers, Carl<br />
Friedrich von Weizsäcker: „Tradition<br />
ist bewahrter Fortschritt,<br />
Fortschritt ist weitergeführte<br />
Tradition. Damit kann man das<br />
Erfolgsrezept Zeppelins zusammenfassen.<br />
Zeppelin ist in<br />
Böblingen seit 1963 ein zuverlässiger<br />
Partner. Wir sind stolz,<br />
dass das Unternehmen an diesem<br />
Standort geblieben ist.“<br />
Weil Standorttreue immer<br />
auch mit einer gut ausgestatten<br />
Infrastruktur verbunden ist, war<br />
dies ein Thema, das sich durch<br />
verschiedene Ansprachen zog.<br />
Dabei war Stuttgart 21 und die<br />
bergbau 10/2012 457
Unternehmen<br />
bevorstehende Volksabstimmung<br />
allgegenwärtig, aber auch regionale<br />
Brennpunkte wie der ständige<br />
Verkehrsstau auf der A 81<br />
kamen zur Sprache. So machte<br />
sich Landrat Roland Bernhard<br />
<strong>für</strong> den Ausbau auf 6 Spuren<br />
stark und Andreas Brand forderte<br />
ebenfalls eine funktionierende<br />
Infrastruktur ein: „Man kann nicht<br />
immer nur reden und diskutieren.<br />
So kann man kein Unternehmen<br />
führen, sondern man muss auch<br />
mal entscheiden. Die Baubranche<br />
ist Voraussetzung <strong>für</strong> den<br />
Wohlstand in unserem Land.<br />
Und wo ein Bagger steht, da<br />
geht’s uns gut.“<br />
Wie es derzeit um den Standort<br />
Deutschland konkret bestellt ist, darauf<br />
ging Professor Lothar Späth, der ehemalige<br />
Ministerpräsident von Baden-Württemberg,<br />
in seiner Festansprache ein. „Wir sind derzeit<br />
in Europa mit Abstand die Nummer eins.<br />
Das wird auch einige Zeit so bleiben, bis die<br />
Asiaten kommen“, war er überzeugt. In seinem<br />
Vortrag behandelte er die Euro- und<br />
Finanzkrise. Er ging ein auf die Probleme<br />
der Globalisierung und fand den Bezug zu<br />
Baden-Württemberg. „Uns geht es doch im<br />
Großen und Ganzen saugut“, meinte er im<br />
Hinblick auf die Innovationskraft der Schwaben.<br />
Mit seinen Sonderkonstruktionen, die<br />
zur Feier des Tages auf dem Gelände ausgestellt<br />
waren, gab Zeppelin Böblingen da<strong>für</strong><br />
ein gutes Beispiel.<br />
@KASTEN: Böblingen stellt sich vor<br />
Um der Öffentlichkeit ihren Neubau zu<br />
zeigen, hatte die Zeppelin Niederlassung<br />
Böblingen zusammen mit der angrenzenden<br />
Mietstation von MVS Zeppelin<br />
an einem Oktoberwochenende zu einem<br />
Tag der offenen Tür geladen. Ein buntes<br />
Programm <strong>für</strong> Kinder und Erwachsene<br />
war auf die Beine gestellt worden, damit<br />
sie die Zeppelin-Welt erkunden<br />
konnten. Dabei war <strong>für</strong> jeden<br />
etwas geboten: <strong>für</strong> Familien genauso<br />
wie <strong>für</strong> Experten aus der<br />
Baubranche oder Profi-Baggerfahrer.<br />
Für hauptberufliche Baggerfahrer<br />
hatte sich Zeppelin etwas<br />
Besonderes ausgedacht:<br />
Der Profi-Fahrerclub hatte seine<br />
Mitglieder eingeladen, ihr<br />
Können unter den Profi-Fahrern<br />
zu messen. Und der hatte es<br />
ganz schön in sich. So mussten<br />
die Profis zeigen, wie souverän<br />
sie mit einem Cat Radlader<br />
und Mobilbagger umgehen und<br />
beispielsweise einen Hindernisparcours<br />
sowie den Umschlag<br />
von Reifen schnell und mög-<br />
458 bergbau 10/2012<br />
Ein buntes Programm <strong>für</strong> Kinder und Erwachsene war auf die Beine<br />
gestellt worden, damit sie die Zeppelin-Welt in Böblingen erkunden<br />
konnten. Die Besucher konnten die Geräte sogar testen<br />
Foto: Zeppelin<br />
lichst fehlerfrei meistern.<br />
Die Interessensgemeinschaft Nutzfahrzeuge<br />
hatte ein Gelände modelliert und<br />
zeigte funkferngesteuerte Baumaschinen<br />
im Einsatz. Für Kinder gab es eine Baustellenhüpfburg<br />
in Form eines Deltaladers.<br />
Sie konnten einen Lego-Radlader aus 84<br />
Einzelteilen zusammenbauen. Außerdem<br />
hatte MVS Zeppelin 13 t Schieferplatten<br />
organisiert, die sie nach Fossilien abklopfen<br />
durften. Sie konnten auf gelbe Riesen,<br />
wie Cat Muldenkipper oder den Cat Kettenbagger<br />
klettern. Maschinen, wie die neue<br />
K-Serie der Radlader waren nicht nur in<br />
Aktion zu sehen, sondern Besucher waren<br />
auch eingeladen zum Mitfahren. Das sorgte<br />
<strong>für</strong> strahlende Gesichter bei Groß und<br />
Klein. Ein Erlebnis der besonderen Art war<br />
es dann, wenn sie einmal selbst das Steuer<br />
einer Cat Baumaschine in die Hand nehmen<br />
und etwa einen Motorgrader anhand<br />
einer Computersimulation steuern durften.<br />
Das ließen sich auch viele Erwachsene<br />
nicht entgehen, die ihr Geschick genauso<br />
versuchten, wie der Nachwuchs.<br />
Was es heißt, einmal selber zu baggern,<br />
das konnten die Besucher beim Tag<br />
Goldenes Herbstwetter und goldene Konfetti: Zeppelin ließ seine<br />
Baumaschinen und die neu eröffnete Niederlassung im schönsten<br />
Licht strahlen Foto: Zeppelin<br />
der offenen Tür am eigenen<br />
Leib erfahren. So wurde mancher<br />
Kindheitstraum wahr, in<br />
dem Besucher sich hinter das<br />
Steuer eines Cat Minibaggers<br />
setzten und einmal selbst baggern<br />
durften.<br />
Selbst <strong>für</strong> einen Perspektivenwechsel<br />
war gesorgt: Wer<br />
keine Höhenangst hatte, durfte<br />
den Blick über das Gelände<br />
aus der Vogelperspektive<br />
riskieren und von einer MVS-<br />
Zeppelin-Arbeitsbühne die Dächer<br />
der neuen Niederlassung<br />
begutachten. Besonders schön<br />
strahlte dabei die Baugeräte-<br />
Welt: So zeigte MVS Zeppelin<br />
rund 25 Exponate wie Rüttelplatten,<br />
ein Heizgerät oder eine Flutlichtanlage,<br />
die in den rot-gelben Farben<br />
lackiert waren. Die kleinsten Besucher<br />
durften sich im Baggerfahren üben: Mit<br />
der Unterstützung eines MVS-Zeppelin-<br />
Mitarbeiters konnten sie an einem Bagger-Berg<br />
ihre ersten Versuche unternehmen<br />
– leuchtende Kinderaugen waren<br />
die Folge. Während die hauptberuflichen<br />
Bagger-Fahrer beim Fahrerclub-Wettbewerb<br />
ganz auf ihre Kosten kamen, gab es<br />
bei MVS Zeppelin einen Minibagger-Wettbewerb<br />
<strong>für</strong> „Laien“ – allerdings versuchten<br />
sich am Ende selbst die Profis daran,<br />
die 3 unterschiedlich großen Bälle in den<br />
3 passenden Rohren unterzubringen. Es<br />
gab tolle Preise zu gewinnen.<br />
Besucher konnten somit verschiedenste<br />
Einblicke in die Welt der Baumaschinen<br />
samt der ausgestellten Baugeräte und<br />
Hyster Stapler gewinnen. So standen ihnen<br />
Werkstatt samt Schweißerei offen. Informieren<br />
konnten sie sich beispielsweise<br />
über den Einbau von Russpartikelfilter wie<br />
die neue Motorentechnologie der Stufe IIIB.<br />
Zu sehen gab es verschiedene Ergebnisse<br />
aus der Schmiede der Böblinger Abteilung<br />
<strong>für</strong> Sonderkonstruktionen, die<br />
auf dem Betriebsgelände ausgestellt<br />
waren – eine besondere<br />
Spezialität der Schwaben.<br />
Für weitere Informationen<br />
wenden Sie<br />
sich bitte an<br />
Zeppelin Baumaschinen GmbH<br />
Klaus Finzel<br />
Leitung Kommunikation<br />
Graf-Zeppelin-Platz 1<br />
85748 Garching b. München<br />
Tel.: 089 / 32 000-341<br />
Fax: 089 / 32 000-7341<br />
E-Mail:<br />
klaus.finzel@zeppelin.com<br />
Internet:<br />
www.zeppelin-cat.de
Firma Gebr. Markewitsch kauft<br />
3 neue Grove-AT-Krane<br />
Als die deutsche Verleihfirma Gebr.<br />
Markewitsch nach möglichen AT-Kranen<br />
zur Erweiterung ihres Kranparkes suchte,<br />
sollten Krane mit hoher Tragfähigkeit,<br />
die sich auf wirtschaftliche Weise transportieren<br />
ließen und die strengen Straßenverkehrsvorschriften<br />
Deutschlands<br />
einhalten würden, angeschafft werden.<br />
Nachdem die besten Optionen mit dem<br />
Gebietsverkaufsleiter Dieter Popp besprochen<br />
wurden, entschied sich die Firma<br />
<strong>für</strong> 3 neue Grove-AT-Krane. Das Unternehmen<br />
besitzt bereits Grove-Krane<br />
und hat mit der aktuellen Bestellung in<br />
den vergangenen 3 Jahren 6 dieser Kra-<br />
��������������<br />
Bei dem 1. Kran dieser Bestellung handelt<br />
es um einen vierachsigen GMK4100L,<br />
der im Mai geliefert wurde. Dies ist der 3.<br />
4 100L im Fuhrpark des Unternehmens.<br />
Im weiteren Verlauf dieses Jahres wird<br />
ein fünfachsiger GMK5130-2 ausgeliefert,<br />
mit dem sich dann ebenfalls 3 dieser<br />
Krane im Besitz von Markewitsch befinden.<br />
Außerdem wird das Unternehmen<br />
einen dreiachsigen Mobilkran von Grove<br />
erhalten. Laut Wolfgang Markewitsch,<br />
dem Geschäftsführer von Gebr. Markewitsch,<br />
sind die universelle Einsetzbarkeit<br />
der Krane und deren Zuverlässigkeit<br />
in Verbindung mit einer hervorragenden<br />
Aftersales Betreuung durch den Manitowoc<br />
Crane Care-Kundendienst einige<br />
der wichtigsten Entscheidungsfaktoren<br />
da<strong>für</strong>, dass Manitowoc den Zuschlag <strong>für</strong><br />
���������������������������<br />
„Aufgrund der zunehmend restriktiveren<br />
Handhabung der Fahrgenehmigungen<br />
legen wir als Kranbetreiber sehr großen<br />
Wert auf eine genaue Einhaltung der<br />
Gewichtsgrenzen.“, erläuterte er. „Durch<br />
die langjährige guten Zusammenarbeit<br />
mit Manitowoc wissen wir, dass dieser<br />
Hersteller schon lange die Gewichtsproblematik<br />
erkannt und mit innovativen<br />
Entwicklungen darauf reagiert hat. Unser<br />
GMK4100L wurde daher ab Werk mit Aluminiumfelgen<br />
und Spezialhakenflaschen<br />
ausgerüstet. Damit haben wir einen sehr<br />
kompakten 100 t Kran mit einer guten<br />
Tragfähigkeitstabelle, der unsere örtlichen<br />
Gewichtsbeschränkungen <strong>für</strong> den<br />
Transport einhält. Gleichzeitig überzeugt<br />
der Kran mit seinem langen Ausleger und<br />
dem in der Klasse einzigartigen Taxiballast<br />
von bis zu 6,3 t.”<br />
�����������������������������������-<br />
�<br />
trem kompakten Unterwagen, der nur 2,75<br />
m breit und 10,75 m lang ist, und weist<br />
dennoch einen siebenteiligen, 60 m langen<br />
Hauptausleger auf. Der dreiachsige<br />
Mobilkran wird über eine Tragfähigkeit von<br />
ca. 55 t verfügen und gleichzeitig der kompakteste<br />
dreiachsige Kran auf dem Markt<br />
sein. Er hat einen sechsteiligen, 43 m<br />
langen Hauptausleger und überschreitet<br />
beim Fahren mit einem 8,6 t schweren<br />
Gegengewicht dennoch nicht 12 t/Achse.<br />
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���������� ���� ���� ����� ���� ����<br />
höchsten Tragfähigkeit in der Bestellung<br />
von Gebr. Markewitsch. Er verfügt über<br />
eine Tragfähigkeit von 130 t und einen<br />
sechsteiligen, 60 m langen Megaform-<br />
Hauptausleger. Dieser Kran ist der einzige<br />
Kran in der 130 t-Tragfähigkeitsklasse,<br />
der ein 11 t schweres Gegengewicht<br />
transportieren und dennoch bei weniger<br />
als 12 t/Achse auf der Straße gefahren<br />
werden kann. Das Fahrzeuggewicht<br />
kann zudem weiter auf bis zu 48 t reduziert<br />
werden. Durch die Verringerung<br />
des Fahrzeuggewichts auf dieses Niveau<br />
erhält der Kran als einziger 130 t Kran<br />
im Markt eine Zulassung nach §70 StV-<br />
ZO mit 48 t Gesamtgewicht - ohne dass<br />
dazu weitere Komponenten wie z.B. die<br />
Abstützträger ausgebaut werden müssen.<br />
Dadurch erleichtert sich der Genehmigungsweg<br />
erheblich - und dies speziell<br />
auch im Hinblick auf künftige Verschärfung<br />
der behördlichen Rahmenbedingungen.<br />
��������������������������������������<br />
Auslegerarretiersystem, das zu einer<br />
leichteren Auslegerkonstruktion beiträgt.<br />
Die Krane verfügen außerdem über<br />
das unabhängige, hydropneumatische<br />
Megatrak-Aufhängungssystem sowie<br />
Allradantrieb <strong>für</strong> verbesserte Manövrierfähigkeit.<br />
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������ ������ ������������ ������<br />
1946 gegründet und betreibt über 50<br />
Mobilkrane an 5 Niederlassungen in<br />
Nordbayern. Neben der Vermietung von<br />
Kranen bietet das Unternehmen außerdem<br />
Dienstleistungen in den Bereichen<br />
Maschinentransporte, Schwertransporte,<br />
Arbeitsbühnenvermietung, Maschinenverlagerungen,<br />
Schwergutlogistik und<br />
Schwergutlager an.<br />
Internet: www.manitowoc.com<br />
In die Wüste geschickt –<br />
TungStuds im Härtetest<br />
Gewinnungsmaschinen sind starker<br />
Beanspruchung und hohem Verschleiß<br />
ausgesetzt. Besonders verschleißanfällige<br />
Anlagenabschnitte sind überall<br />
dort, wo abrasive Materialien mit der Ma-<br />
Industrie<br />
schine in Kontakt kommen. Mangelnder<br />
Verschleißschutz führt zu reduzierten<br />
Betriebszeiten, hohen Wartungskosten<br />
und kostenintensiven Anlagenausfällen.<br />
Überall dort zahlt sich der Einsatz der<br />
bewährten BETEK Hartmetall-Werkzeuge<br />
aus und auch BETEK TungStuds als<br />
zusätzliche Verschleißschutzlösung sind<br />
goldrichtig platziert: TungStuds sind kleine<br />
Verschleißschutzbolzen mit einem<br />
eingelöteten Kern aus hochwertigem BE-<br />
TEK Markenhartmetall. Sie sind erhältlich<br />
in abgestuften Baugrößen – passend<br />
<strong>für</strong> jeden Baumaschinentyp in jeder Größe.<br />
Sie lassen sich leicht auf besonders<br />
Verschleiß anfällige Maschinenteile aufschweißen<br />
und immer wieder tauschen,<br />
ohne dass sich diese Maschinenteile<br />
abnutzen. Für einen besonders harten<br />
Einsatztest wurden die TungStuds jetzt<br />
sogar „in die Wüste geschickt“.<br />
Rund um die Uhr im Einsatz: –<br />
Der Terrain Leveller mit Tung Studs<br />
Bestückung Foto: Betek<br />
Die Atacamawüste im Norden Chiles<br />
gilt als wasserärmste Wüste der Erde.<br />
Es herrschen dort extreme Temperaturdifferenzen<br />
von +30 °C bis -15 °C zwischen<br />
Tag und Nacht. In der Atacama<br />
befinden sich riesige Mineralienabbaugebiete.<br />
Abgebaut werden verschiedene<br />
Erze, Steinsalz, Sulfate, Nitrate und Jod.<br />
Mit der Minenbetreibergesellschaft Atacama<br />
Minerals vor Ort wurde über den<br />
lokalen BETEK Händler ein TungStuds<br />
Testeinsatz vermittelt, um die kleinen<br />
Verschleißschutzbolzen unter härtesten<br />
Bedingungen zu erproben. Einsatzort<br />
war das Abbaugebiet Aguas Blancas, in<br />
dem unter anderem Jod gewonnen wird.<br />
Das Jod ist Bestandteil des sog. „Caliche“,<br />
eines mineralischen, festzementierten<br />
Sedimentgesteins, das neben<br />
den begehrten Mineralien auch Gips,<br />
Sand, Lehm und steinige Anteile in verschiedenen<br />
Konzentrationen enthält. Die<br />
Caliceschichten variieren nicht nur in<br />
der Zusammensetzung, sondern auch<br />
in ihrer Stärke. In einem Gebiet können<br />
die verschiedensten Schichtarten und<br />
Stärken vorkommen, extrem harte Be-<br />
bergbau 10/2012 459
Industrie<br />
dingungen <strong>für</strong> die Maschinen, die dort im<br />
Einsatz sind.<br />
Der Mineralienabbau in der Wüste<br />
erfolgt an 7d/Woche. Die Maschinen arbeiten<br />
im Dauerbetrieb rund um die Uhr,<br />
sofern die Abbaubedingungen dies zulassen.<br />
Auf einer Spezialfräsmaschine,<br />
einem sogenannten Terrain Leveller,<br />
der zur Mineraliengewinnung eingesetzt<br />
wird, wurden die TungStuds getestet.<br />
Die Fräswalze des Terrain Levellers<br />
sinkt während des Betriebs tief in den<br />
Untergrund ein, was zu starker Abrasion<br />
an den Seitenwänden der Fräswalze<br />
führt, sofern diese ungeschützt sind.<br />
Diese massiven Verschleißprobleme, die<br />
immer wieder zu teuren Maschinenstillständen<br />
verbunden mit hohen Instandhaltungskosten<br />
führten, machten diesen<br />
Maschinentyp zum idealen Objekt <strong>für</strong> die<br />
Erprobung der TungStuds.<br />
Mit Hilfe der ortsansässigen BETEK<br />
Vertretung wurden die TungStuds in die<br />
Minenregion gebracht und die beiden<br />
Seitenflächen des Terrain Levellers wurden<br />
bei 0 °C über Nacht von Mitarbeiter<br />
Juan Carlos Figueroa durch Aufschweißen<br />
mit den TungStuds bestückt. Insgesamt<br />
wurden 3 300 TungStuds aufgebracht.<br />
Am nächsten Morgen wurde die<br />
Maschine sofort wieder in Betrieb genommen<br />
und läuft seither im Dauerbetrieb.<br />
Die TungStuds schützen die Seitenflächen<br />
der Leveller Fräswalze optimal.<br />
Teure außerplanmäßige Wartungsarbeiten<br />
an diesen Stellen gehören seither der<br />
Vergangenheit an.<br />
Fertig bestückte Fräswalzen-Seitenfläche<br />
Foto: Betek<br />
Vorteile <strong>für</strong> den Anlagenbetreiber<br />
● Längere Maschinen-/ Anlagenbetriebszeiten.<br />
Die BETEK Verschleißschutzlösung<br />
mit TungStuds hält je nach Betriebsbedingungen<br />
um ein vielfaches<br />
länger als herkömmliche Lösungen<br />
● Großes Einsparpotential bei den Betriebs-,<br />
Instandhaltungs- und Wartungskosten<br />
● Resultierend höhere Wirtschaftlichkeit<br />
der Geräte/ Maschinen/ Anlagen.<br />
BETEK ist weltweit führender Hersteller<br />
von Hartmetall, hartmetallbestückten Spe-<br />
460 bergbau 10/2012<br />
zialwerkzeugen und Verschleißschutzlösungen.<br />
Das Unternehmen mit Hauptsitz<br />
in der Nähe von Schramberg im Schwarzwald<br />
hatte erste Markterfolge mit Spezialwerkzeugen<br />
<strong>für</strong> den Bereich Bergbau. Das<br />
Portfolio wurde in den vergangenen Jahren<br />
erfolgreich auch auf andere Branchen und<br />
Bereiche erweitert, z.B. Straßenbau, Tunnelbau,<br />
Spezialtiefbau, Surface Mining,<br />
Zerkleinerungstechnik aller Art, Recycling,<br />
Bodenbearbeitung und Biomasseherstellung.<br />
Zusätzlich hat BETEK ein umfassendes<br />
Angebot an Hartmetall in den verschiedensten<br />
Geometrien und Qualitäten<br />
<strong>für</strong> vielfältige industrielle Einsatzbereiche<br />
im Programm. Seit 1993 gehört BETEK<br />
zusammen mit der SIMON Firmengruppe,<br />
die aus 4 Einzelunternehmen und 5 Profit<br />
Center besteht, zur INDUS Holding AG.<br />
E-Mail: a.jahnke@betek.de<br />
Internet: www.betek.de<br />
Atlas Copco SB 702, der einzige<br />
700 Kilo-Hydraulikhammer in<br />
Solid-Body-Bauweise<br />
Atlas Copcos neuer SB 702 Hydraulikhammer<br />
macht im Garten- und<br />
Landschaftsbau, auf Baustellen und bei<br />
Abbruchprojekten gleichermaßen eine<br />
gute Figur. Intensive Forschung, innovatives<br />
Produktdesign und Atlas Copcos<br />
Know-how im Bereich Hydraulikhammer-<br />
Technologie haben ihm einen geringeren<br />
Kraftstoffverbrauch, weniger Vibrationen<br />
und einen reduzierten Geräuschpegel<br />
beschert.<br />
Kompakte Bauweise<br />
Seine Solid-Body-Bauweise macht den<br />
SB 702 so einzigartig. Dank seines einteiligen<br />
Hammerkörpers ist der SB 702<br />
sehr kompakt und einfach zu handhaben.<br />
Schlagwerk und Führungssystem sind in<br />
einem einzigen Stahlblock untergebracht,<br />
was Seitenbolzen überflüssig macht. Der<br />
integrierte, wartungsfreie Akkumulator ist<br />
leicht zugänglich und dennoch bestens<br />
vor Stößen und Schlägen geschützt.<br />
Einfache Installation und Wartung<br />
Der SB 702 toleriert eine breite Spanne<br />
von Öldurchflussraten und kann darum<br />
an verschiedensten Trägergeräten installiert<br />
werden. Im Falle einer hydraulischen<br />
Überlastung verhindert das eingebaute<br />
Schutzventil Schäden am SB 702 und<br />
daraus resultierende Ausfallzeiten.<br />
Der SB 702 ist einfach zu installieren<br />
und immer einsatzbereit. Er benötigt nur<br />
wenig Wartung und macht sie Ihnen im<br />
Bedarfsfall so einfach wie möglich. Zweifache<br />
Halteriegel reduzieren Belastung<br />
und Verschleiß der Einsteckwerkzeuge<br />
auf ein Minimum. Dank des patentierten<br />
Halteriegelsystems ist der Wechsel des<br />
Einsteckwerkzeugs denkbar einfach,<br />
und die schwimmende Werkzeugbuchse<br />
lässt sich vom Bediener vor Ort mit Standardwerkzeug<br />
austauschen.<br />
Hydraulikhammer Atlas Copco SB 702<br />
Foto: Atlas Copco<br />
Höhere Produktivität durch<br />
<strong>Energie</strong>rückgewinnung<br />
Dank <strong>Energie</strong>rückgewinnung entwickelt<br />
der SB 702 eine hohe Schlagleistung.<br />
Während die Schlagenergie konstant<br />
bleibt, steigert der Hydraulikhammer<br />
die Schlagfrequenz und damit seine<br />
Schlagleistung. Damit wächst wiederum<br />
die Effizienz und größere Effizienz bedeutet<br />
höhere Produktivität bei geringerem<br />
Kraftstoffverbrauch.<br />
Die <strong>Energie</strong>rückgewinnung hilft auch<br />
bei der Rückstoßdämpfung, was Abnutzung<br />
und Verschleiß am Trägergerät<br />
vermindert und den Komfort <strong>für</strong> den Bediener<br />
erhöht.<br />
Internet: www.atlascopco.com
Stiftung Lausitzer Braunkohle<br />
vergibt Stipendien<br />
Die Stiftung Lausitzer Braunkohle der<br />
Vattenfall Europe Mining AG hat im Rahmen<br />
des 6. Wissenschaftstages Stipendien<br />
im Gesamtwert von 21 000 € an 7 Stipendiaten<br />
verliehen. Der Vorsitzende des<br />
Stiftungsrates, Michael von Bronk, und<br />
Wilfried Schreck, Gesamtbetriebsratsvorsitzender<br />
der Vattenfall Europe Generation<br />
AG übergaben die Stipendien-Urkunden<br />
da<strong>für</strong>. Die Stipendien dienen zur Unterstützung<br />
von Bachelor- und Masterstudiengängen<br />
sowie Auslandssemestern.<br />
v.l.n.r. Wilfried Schreck, Vorsitzender Gesamtbetriebsrat Vattenfall<br />
Europe Generation AG, Franz Lehmann, Patricia Müller, Thomas<br />
Winkler, Stefan Fiedler, Susan Fiedler, Michael von Bronk,<br />
Vorsitzender des Stiftungsrates und Personalvorstand von<br />
Vattenfall Europe Mining AG und Vattenfall Europe Generation AG.<br />
Nicht auf dem Foto sind die Stipendiaten Josephine Sindermann<br />
und Petr Zvolský Foto: Hartmut Rauhut<br />
Die diesjährigen Stipendiaten sind Franz<br />
Lehmann, Patricia Müller, Thomas Winkler<br />
und Stefan Fiedler von der Technischen<br />
Universität Bergakademie Freiberg in<br />
Sachsen, Susan Fiedler von der Hochschule<br />
Zittau/Görlitz, Josephine Sindermann<br />
von der BTU Cottbus, sowie Petr Zvolský<br />
von der Technischen Universität Dresden.<br />
E-Mail: sabine.brumma@vattenfall.de<br />
Internet: www.vattenfall.de<br />
Gesundheit von Mitarbeitern –<br />
Führungsaufgabe und<br />
Unternehmensstrategie<br />
Das private und betriebliche Gesund-<br />
heitsmanagement und die daraus resultierende<br />
Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmer<br />
wird <strong>für</strong> Unternehmen immer wichtiger.<br />
Erst mit dem Bewusstsein der Führungskräfte<br />
<strong>für</strong> die eigene Vorbildfunktion, kann<br />
das Gesundheitsmanagement aktiv gelebt<br />
und in die Unternehmenskultur eingebunden<br />
werden. Der Berufsverband „DIE<br />
FÜHRUNGSKRÄFTE – DFK“ und „medicos.AufSchalke“,<br />
Zentrum <strong>für</strong> ambulante<br />
Rehabilitation, Prävention und Sport, haben<br />
deshalb eine Kooperation vereinbart,<br />
die den Verbandsmitgliedern Unterstützung<br />
bei der individuellen Gesundheitsvorsorge<br />
bietet.<br />
Das betriebliche Gesundheitsmanagement<br />
ist eine Aufgabe unterschiedlicher<br />
Akteure wie etwa Krankenkassen, Rentenversicherung,<br />
Unternehmen etc. Doch<br />
auch die Mitarbeiter selbst haben eine<br />
Verantwortung <strong>für</strong><br />
ihr Wohlbefinden<br />
und ihre Leistungsfähigkeit.<br />
Oft genug<br />
sind die Erkenntnisse<br />
und Erfahrungen<br />
aus der beruflichen<br />
Praxis vergessen,<br />
wenn es um die eigene<br />
Person geht. Hier<br />
besteht auch bei vielen<br />
Führungskräften<br />
Nachholbedarf. Um<br />
die Verbandsmitglieder<br />
dabei zu unterstützen,<br />
setzt der<br />
DFK neben der Auf-<br />
klärungs- und Beratungsarbeit<br />
auch<br />
auf ein konkretes<br />
Angebot. In beidem<br />
unterstützt ab sofort<br />
der Partner medicos.AufSchalke.<br />
„Oft bleibt die Frage<br />
der eigenen Gesundheit bei Führungskräften<br />
auf der Strecke. Wir wollen <strong>für</strong> dieses<br />
Thema eine stärkere Wahrnehmung<br />
bei den Mitgliedern erreichen. Verbunden<br />
natürlich mit einer konkreten Hilfestellung<br />
<strong>für</strong> den Einzelnen.“, erläutert Dr. Ulrich<br />
Goldschmidt, Hauptgeschäftsführer des<br />
Verbandes.<br />
Dazu ergänzt Nicolaus Philipp Hüssen,<br />
Geschäftsführer medicos.AufSchalke:<br />
„Gesunde Führungskräfte führen besser.<br />
So ist die individuelle Gesundheit der<br />
Leistungsträger Voraussetzung <strong>für</strong> einen<br />
mitarbeiterorientierten, gesundheitsfördernden<br />
Führungsstil, und damit <strong>für</strong> den<br />
nachhaltigen Erfolg eines Unternehmens.“<br />
„Letztendlich“, so schließt Goldschmidt<br />
ab, „sollten Führungskräfte auch an dieser<br />
Stelle <strong>für</strong> Ihre Mitarbeiter Vorbildfunktion<br />
haben.“<br />
Internet: www.die-fuehrungskraefte.de<br />
Journal<br />
Aachener Klimaprojekt mit<br />
Vorbildcharakter –<br />
47 Schulen und 45 Kindertagesstätten<br />
beteiligen sich am Projekt „ACtiv<br />
<strong>für</strong>s Klima“ und können schon jetzt<br />
beachtliche Erfolge vorweisen.<br />
Sie reden nicht, sie handeln: Hunderte<br />
von Kindern und Jugendlichen in Aachen<br />
haben in den letzten Monaten aktiv dazu<br />
beigetragen, den CO2-Ausstoß zu verringern<br />
und gleichzeitig Strom und Wärme einzusparen.<br />
Hintergrund ist die Aktion „ACtiv<br />
<strong>für</strong>s Klima“, die noch bis zum Frühjahr<br />
2013 läuft und an der sich insgesamt 92<br />
städtische Kindertagesstätten, Grundschulen<br />
und weiterführende Schulen beteiligen.<br />
Die <strong>Energie</strong>Agentur.NRW hält den Verdienst<br />
der Aachener Kitas und Schulen<br />
<strong>für</strong> mustergültig und empfiehlt diesen als<br />
Vorbild <strong>für</strong> andere Einrichtungen im Land.<br />
„,ACtiv <strong>für</strong>s Klima’ zeigt, dass mit vielen<br />
kleinen Aktionen eine große Wirkung erzielt<br />
werden kann und dass jeder seinen<br />
Teil zum Klimaschutz beitragen kann“,<br />
sagt Andrea Fischer, <strong>Energie</strong>beraterin <strong>für</strong><br />
Schule und Kindergärten bei der <strong>Energie</strong>-<br />
Agentur.NRW in Wuppertal.<br />
„Es ist wirklich beeindruckend, was die<br />
Einrichtungen gemeinsam geschafft haben“,<br />
sagt Dr. Maria Vankann von der Stabsstelle<br />
Klimaschutz der Stadt Aachen. „Seit<br />
Januar 2011 konnte der CO2-Ausstoß um<br />
300 t gesenkt werden und 1,1 Mio. kWh<br />
Strom und Wärme wurden eingespart.“<br />
Zusammen mit bereits durchgeführten Sanierungsmaßnahmen<br />
beträgt die gesamte<br />
Einsparmenge sogar 1 275 t CO2, und<br />
4,1 Mio. kWh Strom und Wärme wurden<br />
weniger verbraucht.<br />
Die Zielvorgabe des Projektes lautete,<br />
bislang nicht erschlossene CO2-Einsparpotenziale<br />
zu entdecken und zu nutzen.<br />
Im Vordergrund sollte das Nutzerverhalten<br />
stehen, aber auch Sanierungsbedarfe<br />
ermittelt werden. Zu Anfang informierten<br />
sich die Einrichtungen in Workshops und<br />
ließen sich durch Profis beraten. Auf dieser<br />
Grundlage haben sie dann individuelle<br />
<strong>Energie</strong>-Einsparmöglichkeiten erarbeitet.<br />
Zu den Ergebnissen zählen kleinere technische<br />
Maßnahmen wie die Installation<br />
von Zeitschaltuhren und der aufmerksame<br />
Umgang mit Beleuchtung, EDV-Geräten<br />
und Heizungen sowie eine sinnvolles Lüften.<br />
Hinzu kommen organisatorische Maßnahmen,<br />
so werden Termine <strong>für</strong> Elternabende<br />
zusammengelegt oder in kleinere<br />
Trakte verlegt, um den Heizbedarf zu senken.<br />
Als Belohnung <strong>für</strong> das Engagement<br />
hat die Stadt bereits 20 000,- € von den<br />
erzielten Einsparungen an die Einrichtungen<br />
zurückgezahlt.<br />
bergbau 10/2012 461
Journal<br />
Weil auch die Kinder ihren Teil beitrugen,<br />
indem sie sich zu Klima-Detektiven<br />
ausbilden ließen, auf Stromfresser-Suche<br />
gingen oder einen CO2-neutralen Schulausflug<br />
machten, sollen sie ebenfalls<br />
belohnt werden. Noch bis Oktober 2012<br />
können sich Schulen und Kitas mit besonders<br />
tollen Aktionen und Projekten um ein<br />
Preisgeld in Höhe von 20 000,- € bewerben.<br />
Sponsoren hatten diesen Betrag zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
Das durch die Bundes-Klimaschutzinitiative<br />
geförderte Projekt „ACtiv <strong>für</strong>s Klima“<br />
endet im Frühjahr 2013 – ob und wie die<br />
Aktion aus städtischer Sicht weitergeführt<br />
wird, ist noch nicht entschieden. Fest steht<br />
aber: Die Projekte, die in vielen Schulen<br />
und Kindertagesstätten angestoßen wurden,<br />
werden in Eigenregie auch über 2013<br />
hinaus fortgeführt. Aus Sicht der Beteiligten<br />
kann die Aktion daher bereits jetzt als<br />
echte Erfolgsgeschichte gelten.<br />
Internet:<br />
www.activfuersklima.de<br />
www.energieagentur.nrw.de/schulen<br />
Mit neuer <strong>Energie</strong> gegen<br />
Altlasten –<br />
DMT erhält Auftrag <strong>für</strong><br />
Machbarkeitsstudie zur<br />
Grubengasverwertung<br />
Das Essener Unternehmen DMT GmbH<br />
& Co. KG wurde am 12.09.2012 durch den<br />
Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann<br />
mit einer Machbarkeitsstudie zur Verwertung<br />
von Grubengas beauftragt. Im Rahmen<br />
des Förderprogramms progres.nrw<br />
soll ermittelt werden, inwiefern der <strong>Energie</strong>gehalt<br />
dieser bergbaulichen Altlast,<br />
die seit 1999 aus Sicherheitsgründen in<br />
Bochum-Langendreer lediglich abgesaugt<br />
wird, einer wirtschaftlich und ökologisch<br />
sinnvollen Nutzung dienen kann.<br />
Das Grubengas tritt in einem<br />
Bereich aus, in dem sich unter<br />
anderem ein Schulkomplex befindet.<br />
Das Absaugen des Gases<br />
verhindert bisher, dass das darin<br />
enthaltene Methan in dortige<br />
Gebäude eindringt und auf diese<br />
Weise zu Gefährdungen führen<br />
könnte.<br />
Eine Verwertung des Grubengases<br />
war bisher auf Grund stark<br />
schwankender Volumenströme<br />
nicht möglich. Die Machbarkeitsstudie<br />
der DMT soll Lösungen<br />
hierzu aufzeigen. Das Unterneh-<br />
men blickt dazu auf eine lange<br />
Tradition im deutschen Steinkohlenbergbau<br />
und weitreichen-<br />
462 bergbau 10/2012<br />
des Know-how aus nationalen und internationalen<br />
Projekten zurück. Dazu zählen<br />
seit vielen Jahren auch die Themenfelder<br />
Bergbaufolgen (wie zum Beispiel Bergsenkungen,<br />
Tagesbrüche oder Gasaustritte)<br />
oder die Nachnutzung alter Bergbauareale.<br />
Folgende Verwertungsmöglichkeiten <strong>für</strong><br />
das Grubengas sind im Rahmen der Machbarkeitsstudie<br />
zu überprüfen:<br />
● Verwertung zu Heizzwecken in umliegenden<br />
Gebäuden<br />
● Verstromung und Einspeisung ins Netz<br />
● Einspeisung des aufbereiteten Gases<br />
ins öffentliche Erdgasnetz<br />
● Verbrennung des Gases und Einspeisung<br />
der Wärmeenergie ins Fernwärmenetz<br />
● Abfackeln des Gases zur Minderung<br />
des Treibhausgaspotenzials des enthaltenen<br />
Methans (ohne energetische<br />
Nutzung).<br />
Auch ohne energetische Verwertung<br />
könnten jährlich rund 8 000 t des umweltschädlichen<br />
Methans vermieden werden.<br />
Die Ergebnisse der Studie werden voraussichtlich<br />
im Frühjahr 2013 vorliegen und<br />
könnten richtungsweisend <strong>für</strong> weitere Nutzungsprojekte<br />
in NRW sein.<br />
Internet: www.dmt.de<br />
Professor Wilhelm Stelling neuer<br />
Vizepräsident an der TFH Georg<br />
Agricola zu Bochum<br />
Der Wissenschaftsbereich Maschinen-<br />
und Verfahrenstechnik an der Technischen<br />
Fachhochschule (TFH) Georg Agricola hat<br />
einen neuen Vizepräsidenten: Professor<br />
Das Präsidium der TFH Georg Agricola: Prof. Dr. Reinhard<br />
Schröder, Prof. Dr. Wilhelm Stelling, Dr. Susanne Buchbinder, Prof.<br />
Dr. Christoph Dauber, Prof. Dr. Jürgen Kretschmann (v.l.n.r.)<br />
Dr. Wilhelm Stelling löste Anfang September<br />
2012 Professor Dr. Stefan Vöth ab, der<br />
nach 6 Jahren Amtszeit nicht mehr kandidierte.<br />
Die Vizepräsidenten Professor<br />
Dr. Christoph Dauber und Professor Dr.<br />
Reinhard Schröder wurden <strong>für</strong> weitere<br />
3 Jahre im Amt bestätigt.<br />
Dr. Wilhelm Stelling wurde 1988 als<br />
Professor <strong>für</strong> Vermessungswesen an die<br />
TFH berufen, er gehört damit zu deren<br />
dienstältesten Lehrenden. Zuvor war er<br />
unter anderem als Markscheider im Steinkohlenbergbau<br />
bei der RAG tätig. Stelling<br />
ist Leiter des Bachelor-Studiengangs Vermessungswesen<br />
an der TFH.<br />
„Wir möchten den hervorragend aufgestellten<br />
Wissenschaftsbereich weiter konsolidieren<br />
und uns bei seiner Entwicklung<br />
an den inhaltlichen Schwerpunkten der<br />
TFH orientieren: Rohstoff, <strong>Energie</strong> und<br />
<strong>Umwelt</strong>. Neben dem klassischen Bereich<br />
Maschinenbau und dem noch relativ jungen<br />
Studiengang Angewandte Materialwissenschaften<br />
sollen deshalb vor allem<br />
die Fachgebiete Verfahrenstechnik-Veredelung-Recycling<br />
und <strong>Umwelt</strong>technik-<br />
Zukunftsenergien/<strong>Energie</strong>technik gestärkt<br />
werden.“, umreißt Professor Stelling seine<br />
wichtigsten Vorhaben. Das berufsbegleitende<br />
Studium – eines der wesentlichen<br />
Profilmerkmale der TFH – solle ausgebaut<br />
und nach Möglichkeit um weitere<br />
ausbildungsintegrierte Studienangebote<br />
ergänzt werden. „Im Bereich der Hochschulentwicklung<br />
geht es mir vor allem<br />
darum, die E-Learning-Angebote der TFH<br />
auszuweiten und die Internationalisierung<br />
der Hochschule auszubauen. Mit wissenschaftlichen<br />
Veranstaltungen und Workshops<br />
wollen wir neue Zielgruppen <strong>für</strong> die<br />
TFH interessieren.“<br />
Stellings Amtsvorgänger Prof. Dr. Stefan<br />
Vöth war nach der Einführung der<br />
Präsidialverfassung an der TFH im Jahr<br />
2006 zum ersten Vizepräsidenten des<br />
Wissenschaftsbereichs Maschinen- und<br />
Verfahrenstechnik gewählt worden. In<br />
seiner Amtszeit hat sich die<br />
Studierendenzahl des Wissenschaftsbereichs<br />
von 540 auf<br />
961 um fast 80% gesteigert.<br />
Die Studiengänge Maschinenbau<br />
und Verfahrenstechnik<br />
wurden auf das Bachelor- und<br />
Master-System umgestellt, der<br />
Bachelor-Studiengang AngewandteMaterialwissenschaften<br />
neu eingerichtet. Als Vizepräsident<br />
<strong>für</strong> Akkreditierung<br />
koordinierte Vöth den erfolgreichen<br />
Prozess der Reakkreditierung<br />
sämtlicher Bachelor-<br />
Studiengänge an der TFH.<br />
Zu Beginn der aktuellen<br />
Amtszeit hat das neu zusammengesetzte<br />
Präsidium der
TFH seine Aufgaben reorganisiert: Der<br />
Funktionsbereich Akkreditierung wird<br />
nun vom Vizepräsidenten <strong>für</strong> Lehre und<br />
Studium, Prof. Dr. Reinhard Schröder,<br />
mit übernommen. Prof. Dr. Wilhelm Stelling<br />
ist zuständig <strong>für</strong> die neu geschaffene<br />
Funktion Hochschulentwicklung. Prof. Dr.<br />
Christoph Dauber verantwortet wie bisher<br />
den Bereich Forschung und Transfer. Die<br />
3 Vizepräsidenten leiten außerdem jeweils<br />
einen der Wissenschaftsbereiche der TFH.<br />
Mitglieder des Präsidiums der TFH Georg<br />
Agricola zu Bochum:<br />
● Prof. Dr. Jürgen Kretschmann<br />
Präsident<br />
● Dr. Susanne Buchbinder<br />
Vizepräsidentin <strong>für</strong> Haushalt und<br />
Verwaltung<br />
● Prof. Dr. Christoph Dauber<br />
Vizepräsident <strong>für</strong> den Wissenschaftsbereich<br />
Geoingenieurwesen, Bergbau<br />
und Technische Betriebswirtschaft;<br />
Forschung und Transfer<br />
● Prof. Dr. Wilhelm Stelling<br />
Vizepräsident <strong>für</strong> den Wissenschaftsbereich<br />
Maschinen- und Verfahrenstechnik;<br />
Hochschulentwicklung und<br />
internationale Beziehungen<br />
● Prof. Dr. Reinhard Schröder<br />
Vizepräsident <strong>für</strong> den Wissenschaftsbereich<br />
Elektro- und Informationstechnik;<br />
Lehre und Studium, Akkreditierung.<br />
Internet: www.tfh-bochum.de<br />
Ostseebad Boltenhagen<br />
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Unter Telefon 02327/780849<br />
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oder Internet www.top-ostsee.de<br />
Von A bis Z. Fotografie im Ruhr<br />
Museum, Teil 2 –<br />
Galerieausstellung des<br />
Ruhr Museums auf dem Welterbe<br />
Zollverein noch bis zum 14.04.2013<br />
Blicke hinter die Kulissen sind immer besonders<br />
beliebt – das Fotoarchiv des Ruhr<br />
Museums hat Schränke und Schubladen<br />
geöffnet und zeigt die schönsten und spannendsten<br />
Stücke aus seiner Sammlung.<br />
Mit 3 Mio. Bildern verfügt das Ruhr Museum<br />
über das größte und bedeutendste fotografische<br />
Archiv der Region. Präsentiert<br />
werden ungehobene Schätze und überraschende<br />
Funde ebenso wie immer wieder<br />
nachgefragte Motive, mehrere Hundert<br />
Beispiele aus der über einhundertjährigen<br />
Überlieferung des Museums.<br />
Informationen<br />
Stiftung Ruhr Museum<br />
Fritz-Schupp-Allee 15<br />
45141 Essen<br />
Tel.: 0201 / 24 68 14 33<br />
Fax: 0201 / 24 68 14 43<br />
E-Mail: presse@ruhrmuseum.de<br />
Internet: www.ruhrmuseum.de<br />
Erleben Sie<br />
die<br />
schönsten<br />
Tage<br />
im Jahr<br />
Journal/Veranstaltungen<br />
Der Bergbau- und<br />
Grubenarchäologische Verein<br />
Ruhr e.V.<br />
Der Bergbau- und Grubenarchäologische<br />
Verein Ruhr e.V. wurde am<br />
17.03.2004 von einer Gruppe Interessierter<br />
gegründet, die sich intensiv mit dem<br />
Altbergbau beschäftigen. Der Verein hat<br />
es sich zur Aufgabe gemacht, den Altbergbau<br />
in all seinen Facetten zu untersuchen<br />
und zu dokumentieren, damit nicht alles,<br />
was damit zusammenhängt, aus der kollektiven<br />
Erinnerung der Menschen vor Ort<br />
verschwindet. So wie leider viele über- und<br />
untertägige ehemalige Bergbauanlagen<br />
nach und nach verschwinden, wie die immer<br />
wieder in der Tagespresse berichteten<br />
Tagebrüche und die folgenden Verfüllungen<br />
zeigen.<br />
Der BGVR e.V. will den nachfolgenden<br />
Generationen entsprechende Informationen<br />
hinterlassen, damit dieser Teil der<br />
industriellen Geschichte nicht <strong>für</strong> immer<br />
verloren geht. Das Hauptaugenmerk liegt<br />
dabei in der praktischen Forschungsarbeit<br />
untertage, sowie in der Quellenrecherche<br />
in Archiven.<br />
Im einzelnen geschieht dies durch Sicherung,<br />
Dokumentation, Erhalt und Wie-<br />
in meiner ruhig gelegenen Ferienwohnung<br />
„Residenz Haffblick“ Appartement Nr. 1.<br />
Zu jeder Jahreszeit! Es erwartet Sie ein sehr liebe- und geschmackvoll<br />
eingerichtetes 50 qm großes familienfreundliches und seniorengerechtes<br />
Nichtraucher-Appartement, das nur 150 m von der Seebrücke und vom<br />
kilometerweiten Strand entfernt liegt, sich jedoch mitten im Zentrum mit<br />
seinen Ladenpassagen befi ndet.<br />
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bergbau 10/2012 463
Veranstaltungen<br />
Geneigte Lagerung-Steinkohle<br />
derherstellung von Mundlöchern, bzw.<br />
übertägiger Bergwerksanlagen, aktiver<br />
Denkmalschutz, aktiver Geotopschutz, aktiver<br />
Fledermausschutz (der Schriftzug des<br />
BGVR e.V. beinhaltet deshalb nicht nur die<br />
Förderanlage, sondern auch eine Fledermaus),<br />
Etablierung einer möglichst breiten<br />
Akzeptanz der Altbergbauforschung in der<br />
Öffentlichkeit, Veröffentlichung von Forschungs-<br />
und Arbeitsergebnissen durch<br />
Publikationen, Erhöhung der Sicherheit<br />
<strong>für</strong> Befahrungen durch Vermittlung von<br />
Befahrungstechniken und die enge Zusammenarbeit<br />
mit dem Rettungsteam der<br />
Altbergbauforschung (SAR-Team, Untertagerettung).<br />
Die Aktivitäten der Vereinsmitglieder dazu<br />
sind Archivarbeit, Befahrungen, Erstellen<br />
von Dokumentationen, Publikationen<br />
der Ergebnisse, Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Schulungen. Dadurch<br />
unterscheidet sich der BGVR e.V. von<br />
Knappen- oder Traditionsvereinen bestimmter<br />
Zechenanlagen, die Tätigkeiten<br />
werden unabhängig von Zechen und Revieren<br />
durchgeführt.<br />
Untertage Befahrung-Stollen<br />
Für die Erforschung von Altbergbauanlagen<br />
haben NRW und die benachbarten<br />
Bundesländer eine besondere Bedeutung<br />
<strong>für</strong> den BGVR e.V. und es wird eng mit<br />
Städten und Gemeinden, sowie anderen<br />
Bergbaugruppierungen, zum Beispiel<br />
der GAG (Grubenarchäologische Gesellschaft)<br />
oder dem Förderverein Bergbauhistorischer<br />
Stätten Ruhrrevier e.V., zusammengearbeitet.<br />
Erstmalig veranstaltet der Verein in Zu-<br />
464 bergbau 10/2012<br />
sammenarbeit mit dem LWL Industriemuseum<br />
Zeche Nachtigall und dem GeoPark<br />
Ruhrgebiet e.V. in Kooperation mit dem<br />
Förderverein Bergbauhistorischer Stätten<br />
Ruhrrevier e.V. und der Grubenarchäologischen<br />
Gesellschaft (GAG) eine Tagung<br />
zum Thema „(Alt) Bergbau- und Forschung<br />
in NRW“ und an eine Fortsetzung in Form<br />
einer (unregelmäßigen) Tagungsreihe ist<br />
bereits gedacht.<br />
Fotos: BGVR e.V. und seine Mitglieder<br />
Siehe hierzu Seite 465 dieser Ausgabe<br />
Kontakt<br />
BGVR<br />
Bergbau- und Grubenarchäologischer<br />
Verein Ruhr e.V.<br />
Matthias Becker<br />
Im Kamp 11,<br />
41352 Korschenbroich<br />
Tel.: 02161/9993444<br />
E-Mail: kontakt@bgvr.org<br />
Internet: www.bgvr.org<br />
4. Internationales Kolloquium<br />
zur Sprengstofflosen<br />
Gesteinsgewinnung und<br />
4. Internationales<br />
Protodjakonov-Kolloquium –<br />
Vom 14. bis 17.11. finden in Freiberg<br />
in Sachsen die oben aufgeführten<br />
Kolloqiuen statt. Veranstalter ist die<br />
TU Bergakademie Freiberg<br />
Die Notwendigkeit, Prozesse und Abläufe<br />
nachhaltig und effizient zu gestalten,<br />
gilt <strong>für</strong> die Rohstoff erzeugende Industrie<br />
ebenso wie <strong>für</strong> jeden anderen Zweig der<br />
Volkswirtschaft. Bei der Gesteinsgewinnung<br />
verursacht das Lösen einen erheblichen<br />
Teil des <strong>Energie</strong>verbrauches und<br />
des Verschleißes. Damit verbunden sind<br />
Kosten- und <strong>Umwelt</strong>belastungen. Sprengstofflose<br />
Verfahren gewinnen immer mehr<br />
an Bedeutung. So sind vollmechanische<br />
Abbauverfahren mit kontinuierlichem Löseprozess<br />
hocheffizient und erreichen hohe<br />
Abbau- und Förderleistungen.<br />
Die Optimierung des Lösevorganges<br />
unter ganz konkreten Bedingungen veranlasst<br />
immer wieder Arbeiten an bestimmten<br />
Gesteinen, um den Einfluss von Einzelparametern<br />
zu bestimmen. Ziel ist die<br />
Minimierung des spezifischen <strong>Energie</strong>einsatzes,<br />
die Maximierung der Löseleistung<br />
bei gleichzeitig optimaler Stückigkeit des<br />
Haufwerkes und Reduzierung von Staub-<br />
und Lärmemission.<br />
Um den neusten Stand in Wissenschaft<br />
und Technik darzustellen, lädt das Institut<br />
<strong>für</strong> Bergbau und Spezialtiefbau zum 4. Internationalen<br />
Kolloquium <strong>für</strong> sprengstofflose<br />
Gesteinsgewinnung ein. Konferenzsprachen<br />
sind Deutsch und Englisch. Es<br />
erfolgt eine simultane Übersetzung.<br />
Nach dem ersten Kolloquium 1997 versteht<br />
sich dieses Kolloquium als spezielles<br />
Fachforum <strong>für</strong> den Bergbau, Spezialtief-<br />
und Tunnelbau sowie <strong>für</strong> die Bauindustrie.<br />
Zum letzten Kolloquium im Jahre 2008<br />
waren ca. 120 Teilnehmer aus Wirtschaft,<br />
Wissenschaft und von Institutionen aus 21<br />
Ländern anwesend und nutzten rege die<br />
Gelegenheit zu Meinungs- und Informationsaustausch<br />
und <strong>für</strong> vielfältige Diskussion.<br />
Das diesjährige Kolloquium wird gemeinsam<br />
mit dem Protodjakonov-Kolloquium<br />
durchgeführt, das sich Fragen der<br />
mechanischen Gesteinszerstörung und<br />
artverwandter Prozesse widmet.<br />
Informationen<br />
TU Bergakademie Freiberg<br />
Institut <strong>für</strong> Bergbau und Spezialtiefbau<br />
Prof. Dr. Carsten Drebenstedt<br />
G.-Zeuner-Straße 1a<br />
09599 Freiberg in Sachsen<br />
Tel.: 03731/394319<br />
Fax: 03731/393581<br />
E-mail: gassner@mabb.tu-freiberg.de<br />
Internet: www.tu-freiberg.de<br />
Ausschreibung 2012 des<br />
Förderpreises Steine-Erden-<br />
Bergbau und <strong>Umwelt</strong><br />
Zweck der Ausschreibung ist die Förderung<br />
wissenschaftlicher Arbeiten sowie die<br />
Würdigung von Leistungen und Verdiensten<br />
auf den Gebieten einer wirtschaftlichen<br />
und umweltverträglichen Versorgung mit<br />
Steine-Erden-Rohstoffen und des Erhaltes<br />
nachhaltiger Entwicklungschancen. Zu diesem<br />
Zweck vergibt die Stiftung im 2-Jahres-Rythmus<br />
entsprechende Förderpreise.<br />
Die einzureichenden Arbeiten sollen<br />
sich mit ökologischen, wirtschaftlichen und<br />
technischen Themen befassen, insbesondere<br />
mit Fragestellungen<br />
● einer umweltverträglichen und wirtschaftlichen<br />
Rohstoffversorgung<br />
● der Material- und <strong>Energie</strong>effizienz<br />
● des Schutzes natürlicher Ressourcen<br />
und der Rohstoffvorsorge<br />
● der Gestaltung und Renaturierung vom<br />
Bergbau betroffener Gebiete unter Berücksichtigung<br />
der Artenvielfalt (Biodiversität)<br />
sowie<br />
● der Regionalplanung.<br />
Die Arbeiten sollten einen Beitrag zur Förderung<br />
dieser Anliegen leisten und können<br />
dabei auch Teilfragen behandeln.
Vorgesehen ist die Vergabe von bis<br />
zu 3 Preisen, die mit bis zu insgesamt<br />
10 000,- € dotiert sein können. In Abhängigkeit<br />
von den eingereichten, auszeichnungswürdigen<br />
Arbeiten behält sich der<br />
Beirat der Stiftung die Quotierung sowie<br />
die Verleihung von Sonderpreisen vor.<br />
Die Ausschreibung wendet sich an junge<br />
Wissenschaftler, Forscher und Studenten<br />
sowie an Unternehmen, Institutionen,<br />
Behörden, Privatpersonen und Vereine,<br />
die einen Beitrag zu den oben genannten<br />
Zielen leisten. Eine erlangte wissenschaftliche<br />
Graduierung führen zu keinen Teilnahmeeinschränkungen.<br />
Zugelassen sind Monographien, in jeder<br />
Form schriftlich publizierte Arbeiten, Habilitations-<br />
und Dissertationsschriften sowie<br />
Master-, Bachelor-, Diplom-, Studien und<br />
Semesterarbeiten. Im weiteren sind Arbeiten<br />
aus der Praxis zugelassen, die einen<br />
innovativen Beitrag zu den unter Abschnitt<br />
„Zielsetzung“ genannten Zielen leisten. Es<br />
können sowohl Einzel- als auch Kollektivarbeiten<br />
eingereicht werden.<br />
Über Beurteilungskriterien und Terminlichkeiten<br />
kann sich direkt bei der Stiftung<br />
Steine-Erden-Bergbau und <strong>Umwelt</strong> informiert<br />
werden.<br />
Bis Februar 2013 erfolgt an alle Einsender<br />
eine Information darüber, ob die<br />
eingereichte Arbeit einen Preis erhält oder<br />
nicht. Der Rechtsweg ist hierbei ausgeschlossen.<br />
Die Auszeichnung der Preisträger<br />
findet im Rahmen des Baustoffkolloquiums<br />
des Unternehmerverbandes<br />
Mineralische Baustoffe (UVMB) e.V.<br />
im März 2013 statt.<br />
Internet: www.stiftung-seb-umwelt.de<br />
Tagung (Alt) Bergbau- und<br />
Forschung in NRW<br />
Am 10.11. findet im LWL-Industriemuseum<br />
Zeche Nachtigall im Wittener Ruhrtal,<br />
der sogenannten Wiege des Ruhrbergbaus,<br />
eine Tagung zum Thema:<br />
„(Alt) Bergbau- und Forschung in<br />
NRW“ statt.<br />
Veranstaltet wird diese Tagung vom<br />
Bergbau- und Grubenarchäologischen<br />
Verein Ruhr e.V. (BGVR) in Zusammenarbeit<br />
mit dem LWL-Industriemuseum Zeche<br />
Nachtigall und dem GeoPark Ruhrgebiet<br />
e.V.. Kooperationspartner sind der Förderverein<br />
Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier<br />
e.V. und die Grubenarchäologische<br />
Gesellschaft (GAG).<br />
Diese Tagung soll der Beginn einer (unregelmäßigen)<br />
Tagungsreihe sein, welche<br />
sich mit der Montanhistorie vor der Mechanisierung/Automatisierung<br />
der 1910er und<br />
folgenden Jahre des Bergbaus in NRW<br />
beschäftigt. Im Mittelpunkt steht hier aber<br />
nicht nur die geschichtliche Erforschung<br />
im Sinne einer Reproduktion der einzelnen<br />
Reviere und deren Zechen, sondern auch<br />
die unmittelbare Forschungstätigkeit der<br />
Montanarchäologie. Diese Tagung ist eine<br />
interdisziplinelle Tagung (Geologen, Mineralogen,<br />
Archäologen, Historiker usw.),<br />
welche die Institutionelle und nicht institutionalisierte<br />
Forschung verbinden soll.<br />
Die bergbaulichen Relikte Übertage<br />
sind einer breiten Öffentlichkeit bekannt,<br />
sofern „noch etwas zu sehen“ ist. Namhafte<br />
Beispiele sind die Zeche Zollverein,<br />
Zeche Zollern, Zeche Consolidation und<br />
unzählige weitere, teilweise auch durch<br />
die Route der Industriekultur erschlossene,<br />
übertägige Anlagen. Untertage wird es<br />
bereits schwieriger, aber einige Zechen<br />
sind heute museal befahrbar und laden zur<br />
Besichtigung ein, so z.B. auch unser Tagungsort,<br />
die Zeche Nachtigall in Witten.<br />
In Dortmund kann sogar „auf allen Vieren“<br />
in die Stollen der „Zeche Wittekind“ eingefahren<br />
werden, betreut vom Arbeitskreis<br />
Dortmund des Fördervereins Bergbauhistorischer<br />
Stätten Ruhrrevier e.V.<br />
Doch die Welt untertage ist uns fremd<br />
geworden. Meist lesen wir in der Zeitung<br />
Meldungen über Tagesbrüche und hören,<br />
dass diese wieder verfüllt werden. Welchen<br />
Stellenwert hatte der Untertage-Bergbau<br />
vor dem 20. Jahrhundert? Wie sah der<br />
Untertage-Bergbau aus? Welche Spuren<br />
können wir dort heute noch finden? Welche<br />
Gruppierungen in NRW forschen aktiv<br />
in diesen Feldern? Mit welchen Problemen<br />
haben die Forscher zu kämpfen und wie<br />
werden diese gelöst? Einige dieser Fragen<br />
werden bei dieser Tagung behandelt.<br />
Thematisch bezieht die Tagung sich auf<br />
NRW, bzw. auf Gruppierungen, welche<br />
aus NRW kommen. Zeitlich begrenzen wir<br />
die Thematik von den Anfängen des Bergbaus<br />
bis zum Beginn des 20. Jh. Aber nicht<br />
nur das Thema Kohle, das Schwarze Gold<br />
des Revieres, wird bearbeitet werden, sondern<br />
auch die Erzgewinnung und die Verarbeitung<br />
in anderen Revieren (Sauer- und<br />
Siegerland sowie der Eifel).<br />
Während der Tagung haben Sie natürlich<br />
die Gelegenheit das Besucherbergwerk<br />
Nachtigallstollen zu befahren.<br />
Bitte halten Sie sich über dier Homepage<br />
auf dem Laufenden:<br />
www.bgvr.org/tagung/<br />
Dort finden Sie alle weiteren Informationen<br />
betreffend Anmeldung, Tagungsgebühr<br />
usw.<br />
Ein Tagungsband ist geplant.<br />
Sie selbst erforschen auch die Montangeschichte<br />
und möchten sich und Ihren<br />
Verein im Tagungsband vorstellen? Nehmen<br />
Sie bitte dazu Kontakt mit uns auf, wir<br />
freuen uns über Ihre Meldungen.<br />
Veranstaltungen<br />
A+A 2013: Kick-off<br />
<strong>für</strong> die Nummer 1 –<br />
Aussteller-Anmeldungen laufen<br />
Der „Kick-off“ <strong>für</strong> die A+A 2013 in Düsseldorf<br />
ist erfolgt. Die Ausstelleranmeldungen<br />
zur internationalen Nummer 1-Fachmesse<br />
<strong>für</strong> sicheres und gesundes Arbeiten (05. bis<br />
08.11.2013) laufen bereits auf vollen Touren.<br />
Schnell und unkompliziert sind die Anmeldungen<br />
online möglich unter www.AplusA.<br />
de/1330. Ab Dezember 2012 erfolgt die Hallenaufplanung<br />
klar gegliedert entsprechend<br />
der Themenschwerpunkte: Persönlicher<br />
Schutz, betriebliche Sicherheit, spezielle<br />
Ausrüstungen <strong>für</strong> den Katastrophenschutz<br />
und Gesundheit bei der Arbeit.<br />
Die 2. Säule der A+A 2013 bildet in fester<br />
Tradition neben der Fachmesse der 33.<br />
A+A-Kongress. Der von der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
<strong>für</strong> Sicherheit und Gesundheit<br />
bei der Arbeit (Basi) organisierte internationale<br />
Kongress ist die führende Gemeinschaftsveranstaltung<br />
<strong>für</strong> den Arbeitsschutz<br />
und die betriebliche Gesundheitsförderung<br />
in Deutschland und setzt den inhaltlichen<br />
Fokus auf die zentralen Themenkreise<br />
„Sicherheit, Gesundheit, Ergonomie“. Für<br />
die länderübergreifende Ausstrahlung des<br />
A+A-Kongresses steht exemplarisch als<br />
viel beachteter Programmbestandteil die<br />
Konferenz der Internationalen Arbeitsorganisation<br />
(ILO), die 2013 wieder eine Dialog-<br />
und Informationsplattform zu weltweiten<br />
Trends in der Prävention bieten wird.<br />
Der „Call for Papers“ zum A+A-Kongress<br />
setzt auf Anregungen aus der Fachszene<br />
und läuft noch bis Oktober 2012.<br />
Informationen hierzu sind abrufbar unter<br />
www.basi.de.<br />
Partnerland der A+A 2013 ist die Türkei.<br />
Auf Grund der Stärke der erwerbstätigen<br />
Bevölkerung und eines überdurchschnittlichen<br />
Wirtschaftswachstums in den letzten<br />
Jahren zählt das Land zu den lukrativsten<br />
Wachstumsmärkten auch <strong>für</strong> die Anbieter<br />
von Schutzartikeln. Gespannt und mit Vorfreude<br />
blickt Joachim Schäfer, Geschäftsführer<br />
der Messe Düsseldorf, auf vielfältige<br />
Aktivitäten anlässlich der Partnerschaft:<br />
„Der deutsch-türkische Arbeitsschutzdialog<br />
wird unter Beteiligung der wichtigen Branchenverbände<br />
und Institutionen die Möglichkeiten<br />
zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch<br />
etwa über die sozialpolitischen Rahmenbedingungen<br />
sowie die Marktsituation<br />
bieten. Wir freuen uns auch auf eine hochrangig<br />
besetzte Besuchergruppe aus Politik<br />
und Wirtschaft und heißen natürlich auch die<br />
türkischen Aussteller herzlich willkommen.“<br />
Weitere Informationen online unter:<br />
www.AplusA.de<br />
bergbau 10/2012 465
<strong>RDB</strong>-Betriebserfahrungsaustausch<br />
Am Donnerstag, den 14.06. hatte<br />
der Vorstand des BV Langendreer<br />
zu einer Exkursion in die Bohrmeisterschule<br />
nach Celle und<br />
anschließend zur Besichtigung<br />
des Erdölmuseums in Wietze<br />
eingeladen.<br />
Der Besuch der Bohrmeisterschule<br />
war nicht zufällig ausgewählt<br />
worden, hofften wir doch<br />
etwas Näheres zu dem augenblicklichen<br />
Reizthema „Shalegas<br />
und Fracken“ zu erfahren.<br />
Vom Leiter der Bohrmeisterschule Dr.<br />
Udo Grossmann empfangen, erläuterte<br />
er uns die Struktur und den Unterrichtsbetrieb<br />
der Institution.<br />
Danach orientiert sich die Bohrmeisterschule<br />
an den Werten des Bildungsauftrages<br />
des niedersächsischen Schulgesetzes.<br />
Die Beachtung der bohrtechnischen<br />
und bergrechtlichen Vorschriften<br />
wird vom Landesamt <strong>für</strong> Bergbau,<br />
<strong>Energie</strong> und Geologie als<br />
obere Schulaufsichtsbehörde<br />
wahrgenommen. Oberste Schulaufsichtsbehörde<br />
ist das niedersächsische<br />
Kultusministerium.<br />
Gegründet wurde die Bohrmeisterschule<br />
in Celle 1937, um<br />
Aufsichtspersonen <strong>für</strong> die Gewinnung<br />
von Erdöl und Erdgas<br />
mit Hilfe des Bohrens auszubilden;<br />
heute ist sie eine staatlich<br />
anerkannte Fachschule in freier<br />
Trägerschaft des Bergschulvereins<br />
e.V., der sich aus 10 Mitgliedern<br />
namhafter Unterneh-<br />
466 bergbau 10/2012<br />
Besuch der Bohrmeisterschule in Celle<br />
und des Erdölmuseums in Wietze<br />
v.l.n.r. Dr. Udo Grossmann, Dr. Harald Kirst<br />
und Jürgen Korten (1. Vorsitzender des BV<br />
Langendreer)<br />
men zur Exploration und Produktion von<br />
Erdöl und Erdgas zusammensetzt.<br />
Die Absolventen der Lehrgänge werden<br />
in Bohr-, Förder-, und Untertagespeichertechnik<br />
ausgebildet und können nach<br />
erfolgreichem Abschluss zu verantwortlichen<br />
Personen in den unter Bergaufsicht<br />
stehenden Betrieben bestellt werden.<br />
Durch den technischen Teil der Bohrmeisterschule<br />
führte uns Dr. Harald Kirst.<br />
Warten vor dem Eingang zum Museum<br />
Dr. Harald Kirst (Bildmitte) bei seinen Erläuterungen im Museum<br />
Bilder: Privat<br />
Während der Museumsführung<br />
In dem Präsentationsraum wurde uns eine<br />
Power Point-Dokumentation über das Fracken<br />
von Shalegas dargeboten, welche<br />
<strong>für</strong> uns der eigentliche Höhepunkt des Besuches<br />
war. Der reich mit Ausstellungsstücken<br />
der Bohrtechnik ausgestattete<br />
Raum machte uns klar, dass die Bohr-<br />
und Fördertechnik ein anspruchsvolles<br />
Segment der <strong>Rohstoffgewinnung</strong> ist, über<br />
das der Wissenstand in der Bevölkerung<br />
gering ist.<br />
Entsprechend groß war die Wissbegier,<br />
detaillierte und sachliche Informationen<br />
über das Fracken von Shalegas, einem<br />
aktuellen Thema auch in NRW, zu erhalten,<br />
zumal der Wissenstand über diese<br />
Technik oft durch populistische Äußerungen<br />
der Medien verfälscht wird.<br />
Wir danken Dr. Harald Kirst an dieser<br />
Stelle, dass er sehr bereitwillig alle an ihn<br />
gestellten Fragen beantwortete, was dazu<br />
beitragen wird, dass wir das Thema „Fracken“<br />
mit neuen Erkenntnissen relativiert<br />
betrachten können.<br />
Der 2. Teil unserer „Exkursion“,<br />
jetzt bereits in Wietze angekommen,<br />
begann mit einer<br />
Mittagsmahlzeit im „Restaurant<br />
Buske“. Hier erwarteten<br />
uns Jürgen Schwarz und Peter<br />
Lindner, die uns das Erdölmuseum<br />
näherbringen sollten.<br />
Noch bei unserem letzten<br />
Stammtisch war die Begeisterung<br />
über das „Spargelessen<br />
satt“ noch nicht abgeklungen<br />
und unisono wurde ein großes<br />
Lob ausgesprochen.<br />
So gestärkt wurden wir im<br />
Erdölmuseum in 2 Gruppen<br />
geteilt, die eine besichtigte die
Ausstellungsräume, während die andere<br />
die Freiluftausstellung befuhr.<br />
Das Museum ist deutschlandweit einzigartig<br />
und befindet sich auf einem Ölfeld,<br />
der sogenannten Teufelsinsel. Im Ausstellungsraum<br />
werden ständig die aktuellen<br />
Themen Erdöl, Erdgas und Fernwärme<br />
beantwortet. Die Erdölgeschichte um<br />
Wietze wird mit Hilfe von Modellen und<br />
Fotos dargestellt, dazu werden dem Besucher<br />
ausführliche Informationen über Geologie,<br />
Bohr- und Fördertechniken, sowie<br />
die Verwertung von Kohlenwasserstoffen<br />
geboten. Auf dem großen Freigelände sind<br />
Originale der Bohr- und Fördergeräte zusehen,<br />
die teilweise noch aus der Zeit des<br />
Wietzener Erdölbooms zwischen 1900 bis<br />
1920 stammen; auch wurde ein untertägiger<br />
Abbaubetrieb errichtet, der einen Einblick<br />
in die bergmännische Gewinnung von<br />
ölhaltigen Sanden gibt. Viele der aufgebauten<br />
Exponate sind in betriebsfähigem<br />
Zustand und wurden zu Anschauungszwecken<br />
in Betrieb gesetzt. Es sind auch moderne<br />
Geräte darunter, wie der 53 m hohe<br />
Original-Bohrturm, der inzwischen zum<br />
Wahrzeichen von Wietze geworden ist.<br />
Die Geschichte des Erdöls um Wietze<br />
hat eine lange Tradition, denn bereits<br />
1652 wird von Bauern berichtet, die ölhaltigen<br />
Sand aus den sogenannten „Teer-<br />
Förderturm im Deutschen Erdölmuseum-<br />
Wietze als markantes Wahrzeichen<br />
<strong>RDB</strong>-Betriebserfahrungsaustausch<br />
kuhlen“ gruben, das Öl heraus wuschen,<br />
um es danach als Schmiermittel zu verkaufen.<br />
1858 stieß man bei der Suche<br />
nach Braunkohle in 35 m Teufe auf reines<br />
Erdöl, der weltweit erste Vorgang dieser<br />
Art. Nachdem im Jahre 1963 das Erdölfeld<br />
in Wietze stillgelegt wurde, kann dessen<br />
Technik seit 1970 im Deutschen Erdölmuseum<br />
bestaunt werden.<br />
Die Firma RWE-DEA betreibt heute in<br />
Wietze ein Forschungslabor zur Untersuchung<br />
von Bohrkernen aus aller Welt.<br />
Die Fülle an hochinteressanten Informationen<br />
war derartig groß, dass wir einen<br />
ganzen Tag nur im Erdölmuseum hätten<br />
verbringen können. Unsere beiden Führer<br />
waren so engagiert, dass der Busfahrer<br />
uns um 18.00 Uhr zur Heimreise drängen<br />
musste. Herzlichen Dank an Peter Lindner<br />
und Jürgen Schwarz, auch da<strong>für</strong>, dass sie<br />
uns <strong>für</strong> die Rückfahrt 2 Flaschen Ratzeputz<br />
(58%!) als Wegzehrung mitgaben.<br />
Unser Dank gilt auch Dr. Udo Grossmann,<br />
sowie Dr. Harald Kirst, die uns<br />
gastfreundlich empfangen und uns in die<br />
Technik des Bohrens und Förderns eingeführt<br />
haben. Nicht zuletzt danken wir auch<br />
unserem <strong>RDB</strong>-Kameraden vom BV Erdöl<br />
und Erdgas Celle, Dipl.-Ing. Karl-Heinz<br />
Blödorn, der uns bei der Organisation des<br />
Tagesablaufs hilfreich zur Seite stand.<br />
Roland Ziarnetzky<br />
Hans-Jürgen Lewer<br />
BV Langendreer<br />
Besuch im Rheinischen Revier – Tagebau Inden<br />
Nach intensiver Vorbereitung<br />
durch unseren Kameraden Frank<br />
Günzel des BV Lausitzer Braunkohle<br />
aus dem Tagebau Welzow<br />
starteten wir voll großer Erwartungen<br />
in das Rheinische Braunkohlenrevier.<br />
Am Donnerstag,<br />
dem 07.06., war es soweit.<br />
Gegen 7.00 Uhr trafen wir uns<br />
an der Hauptverwaltung der<br />
VE Mining & Generation AG in<br />
Cottbus, um unsere viertägige<br />
Exkursion zu den Kollegen vom<br />
Tagebau Inden zu beginnen.<br />
Unsere Gruppe bestand aus<br />
25 Mitgliedern des BV aus den<br />
Bez. Gr. Welzow, Nochten und<br />
Jänschwalde.<br />
„Eine Busfahrt, die ist lustig, eine Busfahrt,<br />
die ist schön ….“ unter diesem Motto<br />
kamen wir nach rund 10 h am frühen<br />
Abend in der Stadt Eschweiler nahe dem<br />
Tagebau Inden an. Am Hotel „Best Western<br />
de Ville“ empfingen uns die Kameraden<br />
Herbert Zimmermann und Michael<br />
Empfang im Restaurant „Lersch“ mit<br />
sportlicher Betätigung auf der hauseigenen<br />
Kegelbahn<br />
Matischek von der Bez.Gr. Tagebau Inden<br />
sowie Albert Dingler als Vorsitzender des<br />
BV Rheinische Braunkohle.<br />
Nach einer kurzen Erfrischung und<br />
Ruhepause in unseren Zimmern spazierten<br />
wir zum Restaurant „Lersch“, um<br />
gemeinsam einen gemütlichen Abend zu<br />
verbringen. Herbert Zimmermann begrüß-<br />
te offiziell alle angereisten Kameradinnen<br />
und Kameraden und erläuterte den „Fahrplan“<br />
der nächsten Tage. Nach einem exklusiven<br />
Abendessen ließen wir dann den<br />
Abend auf der hauseigenen Kegelbahn<br />
sportlich ausklingen.<br />
Am Freitagmorgen ging es voller Erwartung<br />
unserem ersten Ausflugziel –<br />
dem Tagebau Inden – entgegen. An den<br />
Tagesanlagen, wie sie aus unserer eigenen<br />
Arbeit bekannt sind, empfing uns der<br />
ehemalige Vorsitzende des BV Rheinische<br />
Braunkohle, Kamerad Theo Schlößer.<br />
Er gab uns einen kurzen theoretischen<br />
Einblick in den Tagebau, bevor es mit den<br />
MTW in Richtung Grube ging.<br />
Die Befahrung führte anfangs am umgesiedelten<br />
Ort Pier, angegliedert an<br />
die Ortschaft Inden/Altdorf, vorbei. Weiter<br />
ging es zum „Indemann“, einem Aussichtsturm,<br />
auf einer Abraumhalde nahe<br />
dem Tagebau gelegen und benannt nach<br />
dem Fluss „Inde“, der sich ursprünglich<br />
durch das Tagebaufeld schlängelte. Nach<br />
192 Treppenstufen und mit Wetterunterstützung<br />
belohnte uns eine grandiose<br />
Aussicht über nah und fern.<br />
Anschließend ging es dann am<br />
Bandsammelpunkt des Tagebaues vorbei<br />
bergbau 10/2012 467
<strong>RDB</strong>-Betriebserfahrungsaustausch<br />
Schaufelradbagger 281 im Tiefschnitt des Kohleflözes Tagebau Inden mit seinem<br />
100 m-Radausleger<br />
direkt hin zum Kohleflöz. Dort bestaunten<br />
wir den Bagger 281 beim Flözabbau im<br />
Tiefschnitt. Mit seinem 100 m-Radausleger<br />
ist er einmalig im Revier und bestens<br />
<strong>für</strong> die örtlichen Gegebenheiten im Tagebau<br />
Inden geeignet. Imponiert haben uns<br />
auch die vielen Maßnahmen zum Immissionsschutz,<br />
die schon mit der Berieselung<br />
der Kohle mit Wasser am Schaufelrad<br />
beginnen und sich über alle Ebenen<br />
und staubintensiven Anlagen erstrecken.<br />
Mit der Überzeugung, dass Tagebaue<br />
auch ohne Förderbrücken imponieren<br />
können, ließen wir uns von Theo Schlößer<br />
abschließend über die rekultivierten Flächen<br />
mit dem Glanzpunkt Indeverlegung<br />
führen. Im Jahre 2005 musste der Fluss<br />
Inde dem Tagebau weichen. Das neu angelegte<br />
Bett mit einer Breite von bis zu<br />
300 m gibt dem Fluss nun die Möglichkeit,<br />
über die Jahre hinweg seinen eigenen<br />
Verlauf zu bestimmen. Die Flussaue ist<br />
so gewählt, dass bei einem 100jährigen<br />
Hochwasser ein Überfluten des Gebietes<br />
verhindert wird. Es bestände sonst die<br />
Gefahr, dass Wasser in den noch aktiven<br />
Bereich des Tagebaues fließen könnte.<br />
Seit dem Anlegen der Flussaue werden<br />
die Flächen sich selbst überlassen. Die<br />
Flora und Fauna nimmt dies gern zur Gelegenheit,<br />
sich zahl- und artenreich anzusiedeln.<br />
Unser 2. Tages-Ausflugsziel war das<br />
nahegelegene Kohlekraftwerk Weisweiler.<br />
Nach einer kleinen Stärkung <strong>für</strong><br />
den Magen und kurzer Einführung in die<br />
Kraftwerks-Philosophie in Form einer Präsentation,<br />
eroberten wir die Kraftwerksanlagen<br />
zu Fuß. Die Kohle <strong>für</strong> das Werk<br />
kommt direkt und allein vom Tagebau<br />
Inden, wobei während der Verbrennung<br />
noch geringe Mengen von Abfällen na-<br />
468 bergbau 10/2012<br />
hegelegener Papierfabriken beigemengt<br />
werden. Der Rundweg startete an den<br />
Kohlebunkern, führte vorbei an den Kesseln<br />
und Kühltürmen unterschiedlicher<br />
Bauart bis hin zu den Turbinen und Generatoren.<br />
Das Kraftwerk wartet mit verschiedenen<br />
Baugrößen der Blockanlagen<br />
aus unterschiedlichen Zeiträumen auf, die<br />
jedoch in einem Gebäude zusammengefasst<br />
sind. Hier kann die technische<br />
Entwicklung über die letzten Jahrzehnte<br />
begutachtet werden. Gemeinsam mit 2<br />
vorgeschalteten Gasturbinen und der anliegenden<br />
Müllverbrennungsanlage kann<br />
das Kraftwerk eine Netto-Gesamtleistung<br />
von 2 590 MW erbringen.<br />
Am Abend verschlug es uns nach Aldenhoven<br />
in das Bergmannshaus des<br />
Bergmännischen Traditionsvereins <strong>für</strong><br />
Stein- & Braunkohle „GLÜCK AUF“ Aldenhoven<br />
1992 e.V. Dieses liebevoll eingerichtete<br />
Museum entstand in mühevoller<br />
Vereinsarbeit und wurde 1997 eröffnet.<br />
Eine gelungene Kombination aus Museum<br />
und Gaststube war das richtige Ambiente,<br />
um den erlebten Tag Revue passieren zu<br />
lassen. Mit dem Steigerlied endete schon<br />
der 2. Tag.<br />
Der Samstag sollte mit einem Ausflug<br />
in den Nationalpark Eifel im Zeichen<br />
der Geschichte stehen. Der Standort Vogelsang<br />
wurde ehemals von den Nationalsozialisten<br />
ausgewählt, um ein Schulungszentrum<br />
<strong>für</strong> die künftige Parteielite<br />
der NSDAP zu erbauen. Eindrucksvolle<br />
Gebäude in prachtvoller Natur, errichtet,<br />
um Adolf Hitlers Gedanken vom Nazi-<br />
Deutschland zu vermitteln. Dieser Gegensatz<br />
von architektonischer Schönheit,<br />
genutzt, um menschenverachtendes Gedankengut<br />
zu schulen, regte uns zum<br />
Nachdenken an. Im Rahmen einer Führung<br />
durch dieses Gelände erfuhren wir,<br />
dass die Anlagen nach der Niederlage der<br />
Nationalsozialisten erst durch die US-Armee,<br />
dann durch das britische Militär und<br />
zuletzt gut 55 Jahre durch die Belgier besetzt<br />
wurde. Der NATO-Truppenübungsplatz<br />
unter belgischer Hoheit bestand<br />
noch bis in das Jahr 2005. Seitdem ist das<br />
Gelände <strong>für</strong> Besucher frei zugänglich.<br />
Geschichtlich ging es weiter im Besucherbergwerk<br />
„Grube Wohlfahrt“ in<br />
Rescheid bei Hellenthal. Wir erkundeten<br />
den alten Bleierzstollen, in dem seit den<br />
20er Jahren des vorherigen Jahrhunderts<br />
nicht mehr abgebaut wird. Besonders interessant<br />
waren die alten Graffitis der Bergmänner,<br />
die diese mit Ihrem Werkzeug in<br />
die Felsenwand des Stollens geritzt hat-<br />
Einmarsch in das „Haus Barbara“ an den Tagesanlagen des Tagebaus Inden<br />
Fotos: Privat
ten. Kleine Zwerge, das Schlägeleisen-<br />
Symbol, Jahreszahlen und Initialen waren<br />
hier sehr gut zu erkennen. Wellenstrukturen<br />
und versteinerte Fossilien an den Stollenwänden<br />
verrieten uns, dass die heutige<br />
Eifel einst im Meer lag.<br />
Unser letzter Abend fand im Haus<br />
Barbara an den Tagesanlagen des Tagebaus<br />
Inden statt. Stolz trafen wir mit unserer<br />
frisch geweihten Vereinsfahne ein.<br />
Der Tagebauleiter Arthur Oster begrüßte<br />
uns sehr herzlich und verdeutlichte in<br />
anschaulichen und nachdenkenswerten<br />
Worten die nationale und internationale<br />
Bedeutung der Braunkohle. Er verwies darauf,<br />
dass die Braunkohle noch lange ein<br />
wichtiger Rohstoff zur <strong>Energie</strong>gewinnung<br />
sein wird. Durch den vermehrten Einsatz<br />
der erneuerbaren <strong>Energie</strong>n wird sich das<br />
Aufgabenprofil der Braunkohleverstromung<br />
jedoch ändern.<br />
Bei Steak und Bratwurst verfolgten wir<br />
das Auftaktspiel der deutschen Nationalmannschaft<br />
bei der EM 2012.<br />
Im Juni startete der BV Brambauer<br />
mit 12 Personen zusammen<br />
mit den Kameraden des<br />
BV Dortmund-Nord zu einer<br />
Fortbildungsfahrt in das Waldecker<br />
Land, zu einer Exkursion<br />
zu sowohl bergbauhistorischen<br />
Stätten wie auch zu kulturhistorischen<br />
Stätten des Waldecker<br />
Landes rund um den Edersee.<br />
Am Donnerstagmorgen, 21.06. bestiegen<br />
um 7.00 Uhr die ersten Kameraden<br />
mit ihren Frauen in Lünen und Brambauer<br />
den Bus, um dann weiter nach Dortmund-<br />
Eving zu fahren, wo die Kameraden des<br />
BV Dortmund-Nord mit ihren Frauen zustiegen<br />
und sich die Teilnehmerzahl auf<br />
41 erhöhte.<br />
Von Dortmund aus ging die Fahrt auf<br />
der Autobahn A 44 Richtung Kassel. Unser<br />
1. Ziel war das Besucherbergwerk Kilianstollen<br />
in Marsberg/ Sauerland. Das<br />
1945 wegen zu geringem Kupfergehaltes<br />
geschlossene Bergwerk wurde vom Marsberger<br />
Heimatbund in mehrjähriger Arbeit<br />
wieder aufgewältigt und zur Befahrung<br />
hergerichtet und 1984 als Schaubergwerk<br />
Verabschiedung am „Blausteinsee“,<br />
ehemaliger Tagebau Zukunft-West<br />
<strong>RDB</strong>-Betriebserfahrungsaustausch<br />
Am Abreisetag trafen wir uns am Blausteinsee<br />
zur Verabschiedung noch einmal<br />
mit Herbert Zimmermann und Albert Dingler.<br />
Der See entstand im Zuge der Rekultivierung<br />
auf der Fläche des ehemaligen<br />
Reise in das Waldecker Land<br />
Besucherbergwerk Kilianstollen in<br />
Marsberg/Sauerland<br />
Barock-Schloss Arolsen<br />
Tagebaues Zukunft-West und wurde zu<br />
einem kleinen Zentrum der Naherholung<br />
gestaltet. Herbert fand noch ein paar passende<br />
Abschiedsworte zum Cappu und<br />
auf Alberts Bitte spielte die werkseigene<br />
Big-Band, die sich in der „Orchestermuschel“<br />
<strong>für</strong> den Nachmittag einspielte, uns<br />
zu Ehren das Bergmannslied.<br />
Auf diese Weise mit einem gewissen<br />
Glücksgefühl versorgt, traten wir anschließend<br />
die weite Heimreise an.<br />
Wir bedanken uns herzlich bei den<br />
Kameraden vom Tagebau Inden, insbesondere<br />
bei Herbert Zimmermann und<br />
Michael Matischek, <strong>für</strong> die sehr gute<br />
Betreuung und das liebevoll zusammengestellte<br />
Programm. Die erlebnisreichen<br />
Tage werden uns noch lange positiv in<br />
Erinnerung bleiben.<br />
Alexander Krause<br />
Frank Sibber<br />
BV Lausitzer Braunkohle<br />
<strong>RDB</strong>-Reisebericht<br />
eröffnet. So wurde gewährleistet, dass<br />
den nachkommenden Generationen, vor<br />
allem auch Schulklassen, anschaulich die<br />
tausend Jahre alte Tradition des Kupferbergbaus<br />
und die damaligen schweren<br />
Arbeitsbedingungen vor Augen geführt<br />
werden kann.<br />
Das verliehene Bergrecht <strong>für</strong> den Abbau<br />
der abzubauenden Erze auf Kupfer,<br />
Zinn, Blei, Silber und Gold wird erstmals<br />
<strong>für</strong> das Jahr 1150 urkundlich erwähnt. Der<br />
Kilianstollen selbst wurde 1842 aufgefahren,<br />
um ein über ihm liegendes Grubenfeld<br />
zu erschließen.<br />
Nachdem jeder Teilnehmer mit Helm<br />
und Schutzumhang versehen war, befuhren<br />
wir erst zu Fuß und dann weiter mit der<br />
Grubenbahn den Berg, um uns verschiedene<br />
Abbauorte und die damit verbundenen<br />
Arbeitsbedingungen der ehemaligen<br />
Erzbergleute anzusehen und erklären zu<br />
lassen. Die sehr kühle Temperatur von<br />
9°C im Stollen und hohe Feuchte hatte<br />
einige Befahrer doch ziemlich ausgekühlt,<br />
so dass man nach der Ausfahrt aus dem<br />
Stollenmundloch die Außentemperatur als<br />
wohltuend empfand.<br />
Unser nächstes Ziel war die Stadt<br />
Arolsen. Hier waren wir zur Besichtigung<br />
des Barock- Schlosses angemeldet. Auf<br />
bergbau 10/2012 469
<strong>RDB</strong>-Reisebericht<br />
dem Parkplatz vor dem Schloss angekommen,<br />
gab es eine Überraschung. Der<br />
Busfahrer baute Tische auf, auf denen er<br />
gut belegte Schinken- und Käse-Brötchen<br />
servierte und die gesamte Mannschaft<br />
zum Buttern einlud. Die Einladung haben<br />
alle gerne angenommen. Die veranstaltende<br />
Bus-Firma Althoff aus Lüdinghausen<br />
hatte eine Runde in die Kolonne geworfen.<br />
Es hat gut geschmeckt. Schönen<br />
Dank da<strong>für</strong>!!<br />
Nachdem wir nun gebuttert und anschließend<br />
einen kleinen Stadtrundgang<br />
absolviert hatten, wurden wir von einer<br />
Schlossführerin erwartet, die uns durch<br />
das Barock-Schloss Arolsen führte und<br />
dessen Werdegang erklärte.<br />
Ein im Jahre 1131 gestiftetes Augustinerinnenkloster<br />
wurde im Jahre 1526 bis<br />
1530 säkularisiert und ging in den Besitz<br />
der Grafen von Waldeck über und wurde<br />
zum Schloss umgebaut. Weil Graf Friedrich<br />
Anton Ulrich zu Waldeck im Jahre<br />
1711 in den Reichs<strong>für</strong>stenstand erhoben<br />
wird, muss dieser Standeserhöhung<br />
nach außen hin natürlich Ausdruck verliehen<br />
werden und das alte Renaissance-<br />
Schloss wurde durch einen barocken<br />
Prachtbau ersetzt. Anregung wurde bei<br />
einer Frankreichreise in Versailles geholt.<br />
Im Jahre 1720 hielt das Fürstenpaar feierlichen<br />
Einzug in das Schloss, wobei aber<br />
nur ein Flügel des Schlosses bewohnbar<br />
war. Der endgültige Ausbau, wie der weiße<br />
Saal und das Treppenhaus, wurde erst<br />
im 19. Jahrhundert fertiggestellt. In herrlichen<br />
Deckengemälden und Freskenarbeiten<br />
wurden Szenen aus der antiken Mythologie<br />
verwendet.<br />
Emma von Waldeck Pyrmont wird hier<br />
in Schloss Waldeck geboren und wird später<br />
Königin der Niederlande. Die heutige<br />
Niederländische Königin Beatrix ist eine<br />
Nachfahrin der Königin Emma.<br />
Weil sich Waldeck an Preußen<br />
anschloss, verlor es dadurch<br />
seine Unabhängigkeit<br />
und der letzte regierende Fürst<br />
Friedrich, wurde im Jahre 1918<br />
abgesetzt.<br />
In jahrelangen Verhandlungen<br />
wurde über den Verbleib<br />
der <strong>für</strong>stlichen Familie und<br />
deren Besitz verhandelt. Der<br />
<strong>für</strong>stlichen Familie wurde ein<br />
Nießbrauchsrecht am Schloss<br />
zugesprochen, sie bewohnt<br />
heute noch einen Flügel des<br />
Schlosses. Eine gemeinnützige<br />
Familienstiftung kümmert sich<br />
um den Erhalt und die Pflege<br />
der Kunstsammlung und des<br />
Inventars. Nach über 25jähriger<br />
Sanierungs- und Restaurationsarbeit<br />
wurde das Schloss im<br />
Jahre 2007 der Öffentlichkeit in<br />
470 bergbau 10/2012<br />
der jetzigen Vollendung präsentiert.<br />
Nach dem Besuch der Stadt Arolsen mit<br />
ihrem Schloss führte uns der Weg dann<br />
zu unserem Standquartier <strong>für</strong> die nächsten<br />
Tage, dem 3-Sterne-Hotel „Zum Büraberg“<br />
in Fritzlar-Ungedanken, wo uns der<br />
Wirt zur Begrüßung mit einem Glas Sekt<br />
empfing und anschließend zum Abendessen<br />
einlud.<br />
Nicht nur der Sektempfang und die vorzügliche<br />
Restauration des Hotels, sondern<br />
auch die Großleinwand, auf der abends<br />
die Fußballübertragungen der Europameisterschaft<br />
von den meist Interessierten<br />
verfolgt wurde, wird in guter Erinnerung<br />
bleiben.<br />
Am nächsten Tag, dem 22.06., war<br />
ein Besuch der 1290-jährigen Dom- und<br />
Kaiserstadt Fritzlar angesagt. Bei einer<br />
Stadtführung und einem historischen Spaziergang<br />
durch die mittelalterliche Altstadt<br />
wurde uns die wechselvolle Geschichte<br />
dieser schönen Stadt näher gebracht.<br />
Die Stadtgründung geht auf das Jahr 723<br />
zurück, als Bonifatius eine dem germanischen<br />
Gott Donar geweihte Eiche fällt und<br />
aus dem Holz eine dem heiligen Petrus<br />
geweihte Kapelle bauen lässt und hier ein<br />
Benediktinerkloster gründet. Da die Stadt<br />
immer wieder von heidnischen Sachsen<br />
überfallen und gebrandschatzt wird,<br />
schützt man sich durch eine die Stadt umschließende<br />
10 m hohe und bis zu 3 m dicke<br />
Mauer, in deren Verlauf 23 Wehrtürme<br />
integriert wurden. Untereinander waren<br />
die Türme mit einem Rondengang an der<br />
Innenseite der Mauer verbunden. Der im<br />
Jahre 1271 erbaute „Graue Turm“ ist einer<br />
der noch erhaltenen Wehrtürme. Mit einer<br />
Höhe von 38,5 m und einer Seitenlänge<br />
von über 10 m und seinem angeschlossenen<br />
rekonstruierten Wehrgang ein wahrlich<br />
imponierendes Bauwerk.<br />
Ob nun der Domplatz mit der Bonifati-<br />
Kaffee und Kuchen bei einer Schiffsrundfahrt auf dem Edersee<br />
us-Statue und dem St. Petri Dom mit seinen<br />
beiden mächtigen Türmen, das 900<br />
Jahre alte Rathaus, das als ältestes Amtshaus<br />
von Deutschland gilt, dem Hochzeitshaus<br />
aus dem Jahre 1590 oder die<br />
Straße „Zwischen den Krämen“ mit seinen<br />
malerischen Fachwerkhäusern und dem<br />
Spitzenhäuschen aus dem Jahre 1415,<br />
oder dem historischen Marktplatz mit dem<br />
Roland-Brunnen und den umsäumenden<br />
Fachwerk-Gebäuden, die alle Handelshäuser<br />
geachteter Patrizierfamilien waren,<br />
der Rundgang durch diese schöne<br />
altertümlich geprägte Stadt war beeindruckend.<br />
Für den Nachmittag war der Besuch des<br />
Braunkohle-Museums im hessischen<br />
Borken geplant. Die Grube Stolzenbach,<br />
auf der Braunkohle <strong>für</strong> das dortige<br />
Kraftwerk abgebaut wurde, ist nach einer<br />
Kohlenstaubexplosion im Jahre 1988<br />
geschlossen worden. Bei der Explosion<br />
sind damals 51 Bergleute zu Tode gekommen.<br />
Bei der Bergung und Aufwältigung<br />
nach dem Unglück war unter anderem<br />
auch die Grubenwehr des Bergwerks Minister<br />
Achenbach aus Lünen-Brambauer<br />
im Einsatz. Im Bergbaumuseum Borken<br />
wird unter der Überschrift „Industriekultur<br />
entdecken – Landschaftswandel erfahren“<br />
in die Arbeitswelt der Bergleute und<br />
Kraftwerker in einer Ausstellungshalle<br />
durch Urkunden, Fotos und Dokumente<br />
über den Aufschluss und Werdegang des<br />
Braunkohleabbaus und Verstromung eingeführt<br />
und auch über die Bergbaufolgelandschaft<br />
nach Beendigung des Abbaus<br />
und Flutung der ausgekohlten Flächen<br />
zum heutigen Naturschutzgebiet „Borker<br />
Seen“ informiert.<br />
Mit einem Zug haben wir dann ein<br />
Außen-Ausstellungsgelände befahren,<br />
auf dem die dem ehemaligen Abbau dienenden<br />
Original-Großgeräte von der Gewinnung<br />
und Verladung bis<br />
zur Stromerzeugung nun als<br />
Freilichtmuseum anschaulich<br />
dargestellt sind.<br />
Am 23.06. führte uns unser<br />
Weg nach Bad Wildungen.<br />
Wir waren zur Besichtigung<br />
des Schlosses Friedrichstein<br />
angemeldet. Ab dem<br />
Jahre 1200 errichtet und im<br />
18. Jahrhundert renoviert, ist<br />
Schloss Friedrichstein heute<br />
im Besitz des Landes Hessen<br />
und dient als Museum <strong>für</strong><br />
Jagd- und Militärgeschichte.<br />
Jegliche Art von Jagd- und<br />
alten Militärwaffen, aber auch<br />
zivile wie auch militärische<br />
Parade- Uniformen sind hier<br />
zu besichtigen.<br />
Nach der Besichtigung<br />
des Schlosses lud uns unser
Busfahrer zu einem feudalen<br />
3-Gang-Menü ein bestehend<br />
aus Brötchen, Wurst und Senf.<br />
Nach einem Bummel durch<br />
Bad Wildungen ging unsere<br />
Fahrt weiter zum Edersee, wo<br />
wir bei einer Schiffsrundfahrt<br />
bei Kaffee und Kuchen die<br />
schöne Aussicht rund um den<br />
Edersee genießen konnten.<br />
Unser Abreisetag am 24.06.<br />
führte uns nach Büren zu der<br />
nahe beim Flughafen Lippstadt-<br />
Paderborn gelegenen Wewelsburg.<br />
Dieser mächtige dreitürmige<br />
Bau, der in geschlossener<br />
Bauweise auf dem Grundriß eines<br />
gleichschenkligen Dreiecks<br />
steht, wurde im Jahre 1603 bis<br />
1609 als Nebenresidenz der<br />
Paderborner Fürstbischöfe gebaut.<br />
Heute wird ein Flügel der Burg als<br />
Jugendherberge genutzt, die beiden anderen<br />
Flügel beherbergen das historische<br />
Museum des Hochstiftes Paderborn.<br />
Hier wird die Geschichte der Wewelsburg<br />
und des Paderborner Landes von<br />
den Menschheits-Anfängen bis zum Ende<br />
des Hochstifts Paderborn zu Beginn des<br />
19. Jahrhunderts und das tägliche Leben<br />
der Menschen und deren Alltag in<br />
verschiedenen Abteilungen anschaulich<br />
gezeigt. Viele originale Möbelstücke aus<br />
Bereits im 16. Jahrhundert hatte es<br />
Anfänge des Steinkohlenbergbaus zwischen<br />
Lech und Inn gegeben.<br />
Am 08.05.1837 – vor 175 Jahren – begann<br />
der staatliche Kohlenbergbau in<br />
Oberbayern mit dem Anschlagen des<br />
Hauptstollens durch 1 Steiger und 4<br />
Bergleute in Hohenpeißenberg; in den<br />
1950er Jahren waren dort mehr als 7 700<br />
Menschen beschäftigt.<br />
1971 stellte der letzte aktive Bergbau in<br />
Peißenberg die Förderung ein.<br />
Die Broschüre „Schwarzes Gold in<br />
Oberbayern – Der Kohlenbergbau zwischen<br />
Lech und Inn“, herausgegeben<br />
vom Knappenverein Peißenberg, stellt die<br />
einzelnen Orte des Pechkohlenbergbaues<br />
und der dortigen Bergbauaktivitäten<br />
dar. Dabei nehmen die Bergbaurelikte,<br />
die heute die Erinnerung an den Bergbau<br />
lebendig halten, besonderen Raum ein.<br />
Unter anderem sind dies:<br />
● Das Bergbaumuseum Peißenberg<br />
Die Wewelsburg im Paderborner Land Fotos: Ortwin Tadeusz<br />
Der „Graue Turm“ in der Dom- und<br />
Kaiserstadt Fritzlar<br />
Schwarzes Gold in Oberbayern<br />
<strong>RDB</strong>-Reisebericht<br />
dem Paderborner Land, auch<br />
ein Brautwagen mit Mitgift, sind<br />
zu bewundern. Selbst die Hexenverfolgung<br />
ist ein eigenes<br />
Thema.<br />
In einer Dauerausstellung<br />
„Ideologie und Terror der SS“<br />
soll gezeigt werden, wie die<br />
Wewelsburg in den Jahren<br />
1933 bis 1945 zu einer Kaderschmiede<br />
der SS gemacht wurde.<br />
Nach der sehr locker und mit<br />
viel Anekdoten amüsant vorgetragenen<br />
Museumsführung<br />
trafen wir uns zu einem gemeinsamen<br />
Essen in dem nahe<br />
der Burg gelegenen Landgasthaus<br />
„Ottens Hof“, um dann in<br />
zügiger Fahrt wieder unsere<br />
Heimat-Ausstiegsstellen anzufahren.<br />
Schöne ereignis- und auch lehrreiche<br />
Tage werden in Erinnerung bleiben.<br />
Zu bedanken haben wir uns bei den<br />
Kameraden des BV Dortmund-Nord, die<br />
wieder mal im Vorfeld durch Planung und<br />
Organisation diese schöne Exkursion ermöglicht<br />
haben und wir hoffen, dass wir<br />
in 2 Jahren wieder gemeinsam auf Tour<br />
gehen können.<br />
Ortwin Tadeusz<br />
BV Brambauer<br />
Buchbesprechung<br />
mit dem ehemaligen Tiefstollen<br />
● Die Knappengedächtniskapelle zum<br />
Gedenken an die vergangene Bergbauzeit<br />
und die 262 tödlich verunglückten<br />
Bergleute<br />
● Der Stollenwanderweg als Lehrpfad<br />
<strong>für</strong> Bergbau, Geologie und Landschaft.<br />
Die Broschüre ist zu beziehen beim<br />
Knappenverein Peißenberg e.V.<br />
1. Vorsitzender Franz Fischer<br />
<strong>RDB</strong>-Mitglied<br />
Johann-Hirsch-Straße 17<br />
82380 Peißenberg<br />
Tel.: 08803-2529<br />
Fax: 08803-639524<br />
Internet:<br />
www.knappenverein-peissenberg.de<br />
Eine Broschüre kostet 2,50 €, 2 Hefte<br />
4,00 €, einschließlich Porto und<br />
Verpackung<br />
Bankverbindung: Konto-Nr.: 201 145<br />
BLZ: 703 510 30, Sparkasse Peißenberg<br />
bergbau 10/2012 471
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
472 bergbau 10/2012<br />
Nachruf<br />
Heinz Faltin, 1. Vorsitzender des BV Buer, 74 Jahre<br />
Karl-Heinz Flick, BV Dortmund-Nord, 78 Jahre<br />
Rolf Bamberg, BV Erdöl und Erdgas Celle, 73 Jahre<br />
Franz Staege, BV Essen-Katernberg, 86 Jahre<br />
Horst Kuhlmann, BV Hamm, 74 Jahre<br />
Horst Schlums, BV Hamm, 81 Jahre<br />
Bernhard Assmann, BV Ibbenbüren, 98 Jahre<br />
Ernst-Günter Schulz, BV Lünen, 76 Jahre<br />
Harry Spiering, BV Niederrhein, 92 Jahre<br />
Der <strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure, trauert um seine verstorbenen Mitglieder. Unseren toten Kameraden werden<br />
wir stets ein ehrendes Andenken bewahren Der Hauptvorstand<br />
Bergmannsjubiläen<br />
November 2012<br />
25 Jahre<br />
Neuhof<br />
Dieter Heidenreich<br />
35 Jahre<br />
Bergkamen<br />
Horst Tulowitzki<br />
Mitteldeutsche Braunkohle<br />
Frank Leicht<br />
Klaus-D. Liebers<br />
Niederrhein<br />
Gerhard Lumpe<br />
Mitgliedsjubiläen<br />
<strong>RDB</strong> e.V. 01.11.2012<br />
25 Jahre<br />
Buer<br />
Lucius Richard Tomicki<br />
Peter Pannenborg<br />
Ibbenbüren<br />
Frank Plaumann<br />
Langendreer<br />
Jürgen Schauwecker<br />
Lünen<br />
Rolf Nachtigäller<br />
Niederrhein<br />
Andreas Janssen<br />
Axel Muehleis-Kauffeldt<br />
Bernd Glatzel<br />
Detlef Suchland<br />
Detlef Zielniewski<br />
Dirk Trautmann<br />
Erwin Kuipers<br />
Frank Hülsermann<br />
Fred Ortscheid<br />
Henrik Stenders<br />
Ralf Kitzig<br />
Ralf Koss<br />
Uwe Bergmann<br />
Niederrhein-Moers<br />
Klaus Deuter<br />
Uwe Mihr<br />
Volker Hans<br />
Wolfgang Poscharnigg<br />
Oberhausen<br />
Dietmar Kniep<br />
Jörg Neumann<br />
Jörg-Walter Weber<br />
Rene Bader<br />
Thomas Peta<br />
Thomas Terbrack<br />
Ulrich Kohse<br />
Wolfgang Steinkuhl<br />
Recklinghausen<br />
Bernd Tönjes<br />
Dirk Engler<br />
35 Jahre<br />
Clausthal-Oker<br />
Manfred Rex<br />
Langendreer<br />
Erich Ruppenstein<br />
Niederrhein-Moers<br />
Horst Witt<br />
Oberhausen<br />
Kurt Breitbach<br />
Volkmar Becu<br />
40 Jahre<br />
Niederrhein<br />
Walter Knäbe<br />
Saar<br />
Alois Alt<br />
50 Jahre<br />
Aachen-Mayrisch<br />
Karl Schneider<br />
Ahlen-Heessen<br />
Bernhard Wewer<br />
Bergkamen<br />
Eberhardt Schleiffer<br />
Rolf Schulze<br />
Brambauer<br />
Friedel Sawalla<br />
Herbert Struckmann<br />
Clausthal-Kassel<br />
Karl-Heinz Wiegand<br />
Dortmund-Nord<br />
Rüdiger Sturtz<br />
Walter Pieper<br />
Gelsenkirchen<br />
Alfred Becker<br />
Hamm<br />
Heinz Linnepe<br />
Ibbenbüren<br />
Manfred Knapp<br />
Lünen<br />
Hendrik Ambrock<br />
Rainer Strahler<br />
Niederrhein<br />
Rudolf Boscher<br />
Oberhausen<br />
Gerhard Bittner<br />
Heinz-Jürgen Löhr<br />
Peißenberg<br />
Walter Obermeier<br />
Saar<br />
Josef Speicher<br />
Siegerland<br />
Dieter Frölich<br />
Unna<br />
Gerd Olbrich<br />
Johannes Oberdoerfer<br />
Klaus Schlottmann<br />
Reinhard Guettler<br />
Walter Melsheimer<br />
Wanne-Eickel<br />
Johannes Wewer<br />
55 Jahre<br />
Aachen-Anna<br />
Peter Schaffrath<br />
Aachen-Mayrisch<br />
Horst Lichte<br />
Peter Frings<br />
Walter Werry<br />
Aachen-Sophia-Jacoba<br />
Karl-Heinz Petz<br />
Ahlen-Heessen<br />
Franz Gerdes<br />
Baden-Württemberg<br />
Fritz Becker<br />
Bergkamen<br />
Ernst Homann<br />
Georg Habenicht<br />
Brambauer<br />
Hans-Jürgen Siebert<br />
Walter Rennhack<br />
Buer<br />
Paul Plewa<br />
Dortmund-Mengede<br />
Helmut Geiger<br />
Essen-Süd<br />
Hans Watzlaw<br />
Gelsenkirchen<br />
Werner Boese<br />
Hamm<br />
Günter Dahm<br />
Helmut Mueller<br />
Richard Heinzel<br />
Ibbenbüren<br />
Franz Richter<br />
Lünen<br />
Gerhard Thümmler<br />
Hans-Jochen Brunken<br />
Herbert Böhm<br />
Horst Schurian<br />
Jürgen Vogelsang<br />
Münster<br />
Wermann Wilhelm Oberhaus<br />
Niederrhein<br />
Ulrich Gers<br />
Nordbayern<br />
Friedrich Wallbaum<br />
Martin Nägele<br />
Oberhausen<br />
Franz Wienisch<br />
Fritz Schubert<br />
Hans Klinger<br />
Karl-Heinz Tilch<br />
Peißenberg<br />
Alfred Grundner<br />
Max Hoefler<br />
Recklinghausen<br />
Hans-Joachim Schneider<br />
Horst Weissert<br />
Unna<br />
Helmut Voss<br />
Hugo Werthmann<br />
Wanne-Eickel<br />
Günter Galuschka<br />
Jürgen Schaefer<br />
Karl Keil<br />
60 Jahre<br />
Ahlen-Heessen<br />
Willi Senker<br />
Bergkamen<br />
Heinrich Von Depka<br />
Essen-Katernberg<br />
Hans Nowaczyk<br />
Gelsenkirchen<br />
Gerhard Heckmann<br />
Langendreer
BV Bergkamen<br />
Am Samstag, den 08.12., feiert der BV seine Barbarafeier, mit Jubilarehrungen,<br />
in der Gaststätte „Haus Heil“, Rotherbachstraße<br />
120, in Bergkamen-Oberaden, Beginn ist um 18:00 Uhr, Anmeldeschluss<br />
ist der 25.11.. Der Unkostenbeitrag beträgt 20,- € pro<br />
Mitglied und 50,- € pro Mitgliedsgast.<br />
Anmeldungen bei: Manfred Kolodziejski, Tel.: 02306/43227 oder<br />
Frank Weigelt, Tel.: 02306/54551.<br />
BV Clausthal<br />
Treffen der Vorsitzenden oder deren Vertreter in den Bez.Gr. des<br />
BV am 20.10.ab 10.00 Uhr in der Fachschule <strong>für</strong> Wirtschaft und<br />
Technik in Clausthal-Zellerfeld.<br />
Diese Veranstaltung ist <strong>für</strong> die Vertreter eine Pflichtveranstaltung,<br />
Absagen sollten bei der Geschäftsführung des BV angezeigt<br />
werden.<br />
Erwin Baerenwaldt<br />
Johannes Hilse<br />
Lünen<br />
Kurt Heinemann<br />
Mittelrhein<br />
Karl-Heinz Semmler<br />
Josef Knipps<br />
Oberhausen<br />
Paul Lammertz<br />
Recklinghausen<br />
Alfred Saternus<br />
Wattenscheid<br />
Ernst Altenscheidt<br />
Geburtstage<br />
Oktober 2012<br />
Einzelmitglied<br />
Karl-Richard Haarmann<br />
80 Jahre, 27.11.<br />
Ahlen-Heessen<br />
Frank Grau<br />
50 Jahre, 29.11.<br />
Rudolf Masur<br />
75 Jahre, 10.11.<br />
Baden-Württemberg<br />
Gerhard Schulz<br />
50 Jahre, 03.11.<br />
Heinrich Hesterberg<br />
75 Jahre, 17.11.<br />
Buer<br />
Gerhard Rohde<br />
70 Jahre, 20.11.<br />
Norbert Gdynia<br />
70 Jahre, 12.11.<br />
Fritz Kleineberg<br />
80 Jahre, 21.11.<br />
Egon Hennig<br />
90 Jahre, 26.11.<br />
Clausthal-Helmstedt<br />
Klaus Liebing<br />
75 Jahre, 25.11.<br />
Clausthal-Kassel<br />
Hans Walzel<br />
75 Jahre, 12.11.<br />
Clausthal-Oker<br />
Robert Hundertmark<br />
85 Jahre, 17.11.<br />
Clausthal-Peine-Salzgitter<br />
Juergen Behrens<br />
60 Jahre, 13.11.<br />
Clausthal-Ronnenberg<br />
Nikolaus Beck<br />
75 Jahre, 22.11.<br />
Dillenburg<br />
Rudolf Kammer<br />
80 Jahre, 12.11.<br />
Dortmund-Nord<br />
Manfred Becker<br />
75 Jahre, 08.11.<br />
Erdöl und Erdgas Celle<br />
Willi Meier<br />
80 Jahre, 09.11.<br />
Hamm<br />
Martin Fischer<br />
50 Jahre, 27.11.<br />
Ralf Rabe<br />
50 Jahre, 13.11.<br />
Ibbenbüren<br />
Albert Dibbets<br />
60 Jahre, 09.11.<br />
Langendreer<br />
Hans-Joachim Gruschwitz<br />
70 Jahre, 02.11.<br />
Lausitzer Braunkohle<br />
Katrin Nabiar<br />
50 Jahre, 29.11.<br />
Lünen<br />
Klaus Cornelius<br />
<strong>RDB</strong>-Veranstaltungen<br />
Die Tagesordnung wird den Bez.Gr. zugesandt, u.a werden die<br />
Ergebnisse der Delegiertenversammlung des <strong>RDB</strong> e.V. vom<br />
03.06. im Einzelnen erläutert, ein weiterer wichtiger Punkt ist die<br />
Organisation und Aufbereitung von Betriebserfahrungsaustauschen<br />
im BV.<br />
BV Essen-Katernberg<br />
05.11. und 03.12.: Stammtisch. Beginn: 16.30 Uhr in der<br />
Gaststätte „Alt-Schonnebecker Hof“, Saatbruchstraße 46, Essen-<br />
Schonnebeck.<br />
17.11.: Zu unserem Herbstfest mit Jubilarehrung laden wir alle<br />
Mitglieder mit Ihren Angehörigen und Freunden recht herzlich<br />
ein. Beginn: 19.00 Uhr in der Gaststätte „Am Kreuz“, Ernestinenstraße<br />
116, Essen-Stoppenberg.<br />
75 Jahre, 08.11.<br />
Hans-Joachim Knye<br />
90 Jahre, 06.11.<br />
Mitteldeutsche Braunkohle<br />
Andreas Struzina<br />
60 Jahre, 25.11.<br />
Niederrhein<br />
Torsten Elmrich<br />
50 Jahre, 20.11.<br />
Ludwig Lechner<br />
60 Jahre, 01.11.<br />
Siegfried Voepel<br />
90 Jahre, 08.11.<br />
Niederrhein-Moers<br />
Ingo Doersch<br />
50 Jahre, 29.11.<br />
Hans-Peter Van-Ingen<br />
60 Jahre, 26.11.<br />
Josef Cerny<br />
60 Jahre, 13.11.<br />
Oberhausen<br />
Ralf Idziaszek<br />
50 Jahre, 02.11.<br />
Günter Schmitz<br />
70 Jahre, 20.11.<br />
Recklinghausen<br />
Ludger Sonnenschein<br />
50 Jahre, 27.11.<br />
Rainer Hering<br />
60 Jahre, 10.11.<br />
Wolfgang Mayer<br />
60 Jahre, 28.11.<br />
Bernhard Friedrich<br />
80 Jahre, 11.11.<br />
Norbert Lamik<br />
85 Jahre, 21.11.<br />
Rheinische Braunkohle-<br />
Hauptverwaltung<br />
Heinz-Bert Heck<br />
70 Jahre, 28.11.<br />
Peter-Heinz Klütsch<br />
70 Jahre, 03.11.<br />
Georg Josef Bacher<br />
80 Jahre, 26.11.<br />
Rheinische Braunkohle-<br />
Tagebau Garzweiler<br />
Michael Eyll-Vetter<br />
50 Jahre, 07.11.<br />
Walter Nelles<br />
50 Jahre, 03.11.<br />
Rheinische Braunkohle-<br />
Tagebau Inden<br />
Gerd Schmaus<br />
90 Jahre, 17.11.<br />
Saar<br />
Benedikt Schmitt<br />
50 Jahre, 14.11.<br />
Martin Busch<br />
50 Jahre, 10.11.<br />
Norbert Zysk<br />
60 Jahre, 04.11.<br />
Wolfgang Walter<br />
60 Jahre, 10.11.<br />
Walter Müller<br />
75 Jahre, 04.11.<br />
Werner Krummenauer<br />
85 Jahre, 19.11.<br />
Siegerland<br />
Egon Woelfer<br />
90 Jahre, 17.11.<br />
Wattenscheid<br />
Walter Jakubzik<br />
75 Jahre, 26.11.<br />
Egon Kahl<br />
80 Jahre, 25.11.<br />
Westerzgebirge<br />
Rudolf Kurschat<br />
90 Jahre, 30.11.<br />
Der Hauptvorstand des <strong>RDB</strong> e.V. gratuliert seinen Mitgliedern zu den Jubiläen und Geburtstagen mit einem herzlichen „Glückauf“<br />
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bergbau 10/2012 473
<strong>RDB</strong>-Nachruf<br />
BV Buer<br />
Heinz Faltin wurde am 30.07.1938 in Gelsenkirchen<br />
geboren. Nach der Schulentlassung begann<br />
er am 01.04.1953 eine Berglehre auf der<br />
Schachtanlage 3/5 der Steinkohlenbergwerke<br />
Graf Bismarck GmbH.<br />
Die Berglehre schloss er mit der Knappenprüfung<br />
ab und besuchte dann die Aufbauklasse<br />
von 1957 bis 1958. Danach folgte die Bergvorschule<br />
bis 1960.<br />
Mit der Aufnahme in die Bergschule Recklinghausen,<br />
der Klasse 47 b, 1960 trat er auch dem<br />
damaligen ReB e.V. bei.<br />
1963 wurde er bei den Steinkohlenbergwerken<br />
Graf Bismarck GmbH als Steiger angestellt.<br />
Nach der Schließung seines Bergwerkes am<br />
30.09.1966 ging Heinz Faltin zum Verbundbergwerk<br />
Bergmannsglück/Westerholt der Hibernia<br />
AG, wo er als Steiger und ab dem 01.08.1982<br />
als Reviersteiger tätig war.<br />
1984 wurde er zum Angestelltenvertreter gewählt und war bis zu<br />
seinem Ruhestand am 31.03.1994 freigestellt.<br />
Seit seinem Eintritt in den ReB e.V. am 01.11.1960 war Heinz<br />
Faltin Mitglied im Bezirksverein Buer des ReB e.V. und später im<br />
<strong>RDB</strong> e.V. Ab 1983 gehörte er dem erweitertem Vorstand an, war 2.<br />
Vorsitzender und wurde 2002 zum 1. Vorsitzenden gewählt.<br />
Veranstaltung<br />
The Munich Show –<br />
Mineralientage München<br />
Die Munich Show - Mineralientage München<br />
ist nicht nur Europas Leitmesse <strong>für</strong> Mineralien,<br />
ihre exklusiven Sonderschauen genießen<br />
weit über die Landesgrenzen hinaus hohe<br />
Anerkennung. 2012 ist nun ganz den „African<br />
Secrets“ gewidmet und zeigt die bedeutendste<br />
Zusammenführung afrikanischer Kristallstufen<br />
Jedes Jahr im Herbst treffen sich in der Mineralworld<br />
Munich Sammler, Mineralienhändler und<br />
Steinbegeisterte aus der ganzen Welt. Mineralien<br />
genießen hier traditionell einen ganz besonderen<br />
Platz – fing doch damals alles als kleine Tauschbörse<br />
<strong>für</strong> diese Naturschätze an. Seitdem ist bald<br />
ein halbes Jahrhundert vergangen. Mittlerweile<br />
hat sich die Börse zur europäischen Leitmesse<br />
<strong>für</strong> Mineralien und Rohsteine entwickelt. Weltweit<br />
gilt die international als „Munich Show“<br />
bekannte Herbstmesse als einer der wichtigsten<br />
Treffpunkte überhaupt. Davon zeugt auch der<br />
beeindruckende International Mineral Pavilion.<br />
Hier begegnen sich an einem exklusiven Ort die<br />
Sammler und Händler von Weltklasse-Stufen.<br />
Aber auch die restlichen knapp 600 Aussteller<br />
haben wieder Raritäten, kleine und große Schät-<br />
474 bergbau 10/2012<br />
Heinz Faltin<br />
18.09.2012<br />
ze sowie wundervolle Mineralstufen aus der<br />
ganzen Welt im Angebot. Sammler können in der<br />
beeindruckenden Halle A6 der Mineralworld ganz<br />
„unter sich“ sein und <strong>für</strong> die eigene Sammlung<br />
stöbern, Neufunde entdecken und über die aktuellsten<br />
Themen diskutieren. In München kann<br />
man die anregende Atmosphäre des Messegeschehens<br />
und besonders die exklusiven Sonderschauen<br />
auf sich wirken lassen.<br />
Gerade die Sonderschauen sind als prägendes<br />
Alleinstellungsmerkmal das Markenzeichen<br />
der Munich Show. Man erinnert sich z.B. gerne<br />
an die legendäre Turmalinschau oder die bedeutendsten<br />
Kristallschätze Brasiliens. Nach den<br />
sensationelle europäischen Klassikern im Vorjahr<br />
kommen nun die allerbesten Mineralstufen des<br />
afrikanischen Kontinents nach München. Dank<br />
intensiver und vertrauensvoller Zusammenarbeit<br />
mit zahlreichen der renommiertesten naturhistorischen<br />
Museen wie Los Angeles, Johannesburg,<br />
London und Paris sowie der großzügigen Bereitschaft<br />
privater Sammler, Ihre Tresore zu öffnen,<br />
können in München bisher unbekannte Stücke<br />
zusammen mit echten „Stars“ präsentiert werden.<br />
Hinter den Anstrengungen der Großprojekte<br />
steht dabei der gemeinsame Wunsch, dem Publikum<br />
bedeutende Exponate unmittelbar zugänglich<br />
zu machen und somit auch das Verständnis<br />
und Interesse <strong>für</strong> Mineralien in der Bevölkerung<br />
und in den Medien zu wecken und zu fördern.<br />
Es besteht kein Zweifel, die Erde Afrikas ist<br />
eine wahre Schatztruhe <strong>für</strong> atemberaubende<br />
Mineralien: Rund 300 der schönsten und seltensten<br />
Mineralien des Kontinents sind hier<br />
erstmals in einer Ausstellung versammelt. Die<br />
einzigartigen Objekte von marokkanischen Va-<br />
1997 wurde Heinz Faltin die „Goldene Ehrennadel<br />
des <strong>RDB</strong> e.V. „ verliehen und 2010<br />
wurde er <strong>für</strong> 50-jährige Mitgliedschaft geehrt.<br />
Schon in frühren Jahren gehörte Heinz Faltin<br />
der Grubenwehr an, war ein Gewerkschafter von<br />
Format während seines aktiven Berufslebens<br />
und auch später im Ruhestand.<br />
Parteipolitisch war er viele Jahre aktiv, auch<br />
gehörte er dem Knappenverein St. Barbara<br />
Bergmannsglück/Westerholt an.<br />
1959 heirate Heinz seine Inge, mit der er 2009<br />
die „Goldene Hochzeit“ feiern konnte. 3 Kinder<br />
und 4 Enkelkinder waren sein ganzer Stolz.<br />
Der <strong>RDB</strong> e.V. und der Bezirksverein Buer verlieren<br />
mit Heinz Faltin einen treuen Kameraden,<br />
wir werden ihn in bester Erinnerung behalten.<br />
Glück Auf!<br />
Klaus Sandhoff<br />
1. Geschäftsführer des<br />
Bezirksverein Buer<br />
Herbert-Karl Dwors, Konrad Hupfer<br />
Redaktionsteam „bergbau“<br />
Foto: Olaf Faltin<br />
De Beers Diamant-Flaggschiff –<br />
ein gelber 296 kt. Oktaeder<br />
Bild: De Beers Group<br />
nadiniten bis zu südafrikanischen Diamanten<br />
lassen Mineraliensammler und Laien gleichermaßen<br />
über die Wunder der Natur staunen. Ob<br />
Malachite und Wulfenite aus dem Kongo, Rhodochrosite<br />
aus Südafrika oder seltene Aquamarine<br />
und Fluorite aus Namibia, das Spektrum ist<br />
scheinbar unendlich. Darüber werden die wundervollen<br />
Funde aus dem sagenumwobenen<br />
Tsumeb sicherlich <strong>für</strong> großes Aufsehen sorgen.<br />
Den Höhepunkt der afrikanischen Masterpieces<br />
bildet sicherlich ein 296 kt. gelber Rohdiamant<br />
Oktaeder aus den Londoner Tresoren De Beers<br />
sowie der größte bislang gefundene Tansanit-<br />
Einzelkristall.<br />
Die Munich Show – Mineralientage München<br />
findet vom 26. (Fachhändlertag) bis<br />
28.10.2012 auf der Messe München / Eingang<br />
Ost statt. Weitere Informationen unter<br />
Internet: www.munichshow.com
BV Baden-Württemberg<br />
Am 01.08. feierte unser Kamerad<br />
Felix Weller seinen 90. Geburtstag<br />
in Bad Rippoldsau-Schapbach. Eine<br />
Abordnung unseres BV mit den<br />
Kameraden Lettau, Börsig, Kovac<br />
und Schätzle gratulierte dem Jubilar<br />
und überreichte einen Ehrenhäckel<br />
und 2 Ausgaben der <strong>Zeitschrift</strong><br />
„Der Erzgräber“, worüber<br />
sich Felix Weller, den wir bei guter<br />
Gesundheit antrafen, sehr freute.<br />
Er stammt aus dem Siegerland und<br />
begann als Bergjungmann auf der<br />
Spateisensteingrube Füsseberg.<br />
Dann besuchte er die Bergschule in<br />
Siegen, die er unterbrechen mußte,<br />
weil er zur Wehrmacht eingezogen<br />
wurde. Er überstand die Kriegszeit<br />
auf dem Balkan und arbeitete dann<br />
weiter auf der Grube Füsseberg und<br />
besuchte wieder die Bergschule,<br />
die er 1949 als Steiger verließ. Bei<br />
der Wildschapbach-Erzbergbau im<br />
Schwarzwald, wo man Bleiglanz<br />
mit Silber und Flußspat förderte,<br />
wurde er angestellt. 1955 jedoch<br />
wurde die Grube stillgelegt, weil<br />
man sich bei den niedrigen Weltmarktpreisen<br />
nicht halten konnte.<br />
Bei den Schwer- und Flußspatwerken<br />
Pforzheim in Tiefenbronn und<br />
Reinerzau ging es weiter.<br />
Er betätigte sich aber auch lokalpolitisch<br />
und wurde 1965 zum<br />
Bürgermeister von Schapbach gewählt.<br />
Durch die Gemeindereform<br />
verlor der Ort die Selbständigkeit<br />
und Felix Weller leitete das DRK im<br />
Kreis Freudenstadt. In den letzten<br />
Jahren war er Empfangschef der<br />
Rippoldsauer Kurklinik. Der Lebenslauf<br />
des Jubilars schildert die<br />
Anforderugen, die ein Bergingenieur<br />
in dieser Zeit zu meistern hatte.<br />
1956 heiratete er Hedwig Rauber,<br />
die aus gesundheitlichen Gründen<br />
an der Feier nicht teilnahm. 5 Söhne<br />
und 6 Enkel gratulierten zum<br />
runden Geburtstag.<br />
M.Lettau<br />
BV Bergkamen<br />
Am 18.08.besuchte der BV, das<br />
Musical, von Martin Doepke, „Die<br />
Schöne und das Biest“ in der<br />
Freilichtbühne Hamm-Heessen.<br />
Das Musical handelt von einem<br />
Prinzen, der einst wegen seiner<br />
Grobheit und Unmenschlichkeit<br />
von einer Fee in ein Biest verwandelt<br />
wurde und nun in einem verwunschenen<br />
Schloss lebt. Als sich<br />
eines Tages der Kaufmann Wilhelm<br />
in das verzauberte Schloss<br />
verirrt, schlägt ihm das grausame,<br />
verzweifelte Biest einen Tauschhandel<br />
vor, Wilhelms Freiheit und<br />
ein nie versiegender Reichtum gegen<br />
eine seiner Töchter, denn der<br />
Felix Weller (3.v.r.) mit einer Abordnung seiner Kameraden aus dem<br />
BV Foto: Privat<br />
Gut besuchte Freilichtbühne in Hamm-Heessen Foto: Privat<br />
Bann des Biests kann nur gelöst<br />
werden, wenn sich ein Mädchen in<br />
ihn verliebt.<br />
Es ist Bella, die jüngste der 3 Töchter<br />
Wilhelms, das Aschenbrödel<br />
der Familie, die sich <strong>für</strong> ihren Vater<br />
aufopfern will und sich auf den Weg<br />
zu dem schrecklichen Schloss<br />
macht. Sie ist eine Träumerin mit<br />
der Sehnsucht nach einem Leben<br />
jenseits des tumben Dorfalltags.<br />
Bella entscheidet sich <strong>für</strong> ein Leben<br />
mit dem Biest und gegen den aufschneiderischen<br />
Gustav, der schon<br />
lange plump um sie geworben hat.<br />
Daraufhin mobilisiert Gustav das<br />
ganze Dorf, um das Biest zu vernichten.<br />
Während des Kampfes erkennt<br />
Bella, dass es nicht Mitleid,<br />
sondern Liebe ist, die sie mit dem<br />
Biest verbindet. In letzter Sekunde<br />
gesteht sie ihre Liebe zu ihm<br />
und löst damit den Fluch, der auf<br />
dem verwunschenen Prinzen, dem<br />
Schloss und all seinen Bewohnern<br />
gelastet hat.<br />
Nach der Vorführung wurde von<br />
den Mitgliedern beschlossen die<br />
Freilichtbühne Hamm-Heessen im<br />
nächsten Jahr wieder zu besuchen.<br />
Manfred Kolodziejski<br />
BV Buer<br />
Am 04.08. starteten 15 Teilnehmer<br />
zur diesjährigen Radtour des BV.<br />
Start war der Parkplatz vor der<br />
Kleingartenanlage Offermannshof.<br />
Über die Gecksheide, an der Fachhochschule<br />
vorbei, Düppelstraße<br />
erreichte die Gruppe den neu angelegten<br />
Radweg auf der ehemaligen<br />
Hugotrasse.<br />
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
um dessen Erhalt er jahrelang gekämpft<br />
und letztendlich gewonnen<br />
hat. „Don Alfredo“ begrüßte die<br />
Radler und zeigte stolz sein frisch<br />
renoviertes Häuschen.<br />
Weiter ging die Fahrt über den<br />
Emscherradweg bis nach Erle zur<br />
Münsterstraße. Von hier ging die<br />
Fahrt am Rhein-Herne-Kanal entlang<br />
bis zum Reiterhof Gut Steinhausen.<br />
Hier wurde eine größere<br />
Pause eingelegt um den Flüssigkeitsverlust<br />
und die verlorenen Kalorien<br />
wieder aufzufrischen.<br />
Die 2. Etappe führte über den Kleiweg,<br />
Warendorferstraße, Burgsteinfurterstraße,<br />
Golfplatz Haus<br />
Leithe, am Hauptfriedhof vorbei<br />
durch den Westerholter Wald,<br />
Wandelsweg, Nordring, Buschgrundstraße<br />
zum Offermannshof.<br />
Hier warteten schon die 34 Nichtradfahrer/innen<br />
beim Grillmeister<br />
Erhard Langer auf die Radler. Bei<br />
einer vorzüglich gegrillten Wurst<br />
Die Gruppe bei „Don Alfredo“ Fotos: Privat<br />
Ein Muss war eine Pause an dem<br />
120 Jahre alten Schrankenwärterhaus<br />
in Beckhausen von Alfred<br />
Kontor, genannt „Don Alfredo“,<br />
Schrankenwärterhäuschen<br />
Alex, das letzte Grubenfperd<br />
und einem Pott Bier wurde noch<br />
lange geklönt.<br />
Josef Wielens<br />
BV Clausthal<br />
Bez.Gr. Kassel<br />
Die 1. Veranstaltung der Bez.Gr.<br />
in 2012 führte uns am 19.05. in<br />
den nördlichen Teil des Landkreises<br />
Kassel in das untere Fuldatal<br />
zwischen der Stadt Kassel (Hessen)<br />
und der 3-Flüsse-Stadt Hann.<br />
Münden (Südniedersachsen).<br />
Pünktlich um 10.00 Uhr konnte der<br />
1, Vorsitzende unserer Bez.Gr.,<br />
bergbau 10/2012 475
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
2 Gruppenfoto vor der Hotelanlage „Graue Katze/Roter Kater“<br />
Foto: Günter W. Seibert<br />
Kamerad Hans-Joachim Brückner,<br />
die zahlreich mit Partnerinnen erschienenen<br />
Kameraden auf dem<br />
Parkplatz der Hotelanlage „Graue<br />
Katze/Roter Kater“ oberhalb des<br />
Schiffsanlegers begrüßen. Dieser<br />
Treffpunkt war aufgrund fehlender<br />
Parkplätze in Kassel, an der<br />
Schiffsanlegestelle „Schlagd“, ge-<br />
wählt worden. Da Kamerad Seibert,<br />
mit Ehefrau bereits in Kassel<br />
zugestiegen war, zeigt das Bild das<br />
Schiff vor der Abfahrt in Kassel.<br />
Wie bereits in der Einladung angekündigt,<br />
war eine „Fulda-Erlebnistour“<br />
zur 3-Flüsse-Stadt Hann.<br />
Münden vorgesehen. So begaben<br />
wir uns auf der linken Seite der<br />
Fulda zur AnlegesteIle des Fahrgastschiffes<br />
„Europa“ der Rehbein<br />
Linie Kassel und begannen<br />
bei herrlichem Sommerwetter die<br />
Fahrt auf der Fulda.<br />
Die Fulda ist mit 218 km der längste<br />
Fluss Hessens. Sie entspringt in<br />
der Rhön unterhalb der Wasserkuppe.<br />
Sie diente, ebenso wie andere<br />
Flüsse, schon seit Jahrhunderten<br />
als Schifffahrtsstraße. Kassel als<br />
Residenzstadt des Fürstentums<br />
Hessen war Zentrum. Für uns ist<br />
sie schiffbar von Kassel bis Hann.<br />
Münden; ab dem Weserstein kann<br />
man bis Bad Karlshafen fahren.<br />
Die motorisierte Frachtschifffahrt<br />
zwischen Kassel und Hann. Münden<br />
wurde am 01.08.1895 mit der<br />
Freigabe der kanalisierten Fulda<br />
eröffnet. Im Zusammenhang damit<br />
entstand der Hafen Kassel.<br />
Auf 27 km Flusslauf lagen früher<br />
7 Staustufen mit veralteten Nadelwehren.<br />
Anfang der 80er Jahre<br />
wurden diese durch 3 neugebaute<br />
Staustufen in den Fuldataler Ortsteilen<br />
Wahnhausen und Wilhelmshausen<br />
sowie dem Hann. Mündener<br />
Stadtteil Bonaforth ersetzt.<br />
Nach ca. 20 min Fahrt durch herrlich<br />
grüne Landschaft gelangten wir<br />
zur nächsten Anlegestelle in Höhe<br />
von Simmershausen. Auch in diesem<br />
Bereich kann zugestiegen werden.<br />
Danach weitete sich die Fulda<br />
zu ihrer größten Breite im Zuge des<br />
Ausbaues der „Unteren Fulda“, wir<br />
durchfuhren den Schocketal-Stau-<br />
476 bergbau 10/2012<br />
see und erreichten die 1. Staustufe<br />
bei Wahnhausen. Hier wird auch<br />
die Wasserkraft der Fulda in <strong>Energie</strong><br />
umgewandelt. Hier entstand das<br />
Laufwasserkraftwerk, das eine Leistung<br />
von 4 MW erzeugt und ausreichend<br />
Strom <strong>für</strong> über 5 400 Haushalte<br />
liefert. Die Anlage gehört sei<br />
2008 dem norwegischen Stromkonzern<br />
„Statkraft“, einem der größten<br />
Erzeuger alternativer <strong>Energie</strong>n in<br />
Europa. Das Kraftwerk Wahnhausen<br />
ging 1980 ans Netz und wurde<br />
zunächst durch die Preussen Elektra<br />
AG und später von der E.ON<br />
Wasserkraft betrieben.<br />
Auch <strong>für</strong> die Fische in der Fulda haben<br />
die Wasserkraftbetreiber einiges<br />
getan. Über eine Warnanlage,<br />
einem sogenannten MIGROMAT,<br />
wird das Verhalten speziell der Aale<br />
beobachtet und im Bedarfsfall<br />
die Turbinenleistung zum Schutz<br />
der Fische gedrosselt.<br />
Die Schleuse ist 35 m lang, 7,50 m<br />
breit und die Fallhöhe liegt bei 8 m!<br />
Es war schon interessant zu erleben,<br />
wie das Schleusentor nach<br />
der Einfahrt geschlossen wurde,<br />
das Schiff ca. 8 m abgesenkt wurde<br />
und nach Öffnung des Tores weiterfahren<br />
konnte. Die Schleusung<br />
wird übrigens vom Schiffsführer<br />
per Hand geregelt. Auf der weiteren<br />
Fahrt wurden dann die Staustufen<br />
Wilhelmshausen und Bonaforth<br />
passierl. Beide Schleusen haben<br />
die gleichen Abmessungen, lediglich<br />
die Fallhöhe beträgt nur 2,40 m.<br />
Gegen 13.00 Uhr erreichten wir<br />
dann unser Ziel, das Fachwerkjuwel<br />
des Weserberglandes, die<br />
Stadt Hann. Münden. Sie liegt<br />
inmitten der Waldlandschaft von<br />
Kaufunger-, Bram- und Reinhards-<br />
Das Schiff vor der Abfahrt in<br />
Kassel Foto: Günter W. Seibert<br />
wald. Alexander von Humboldt<br />
bezeichnete sie einst als eine der<br />
7 schönst gelegenen Städte der<br />
Welt! Nach einem Fußmarsch von<br />
ca. 15 min durch einige Gassen<br />
der Altstadt gelangten wir dann zu<br />
unserem Ziel, dem Ratskeller und<br />
-brauhaus von Hann. Münden.<br />
Dieses knüpft an die mehr als 450<br />
Jahre alte Brautradition der Stadt<br />
an und braut sein Bier selbst.<br />
Dr. Johann Eisenbart ein berühmter<br />
Arzt und Sohn dieser Stadt,<br />
prägte einmal den Trinkspruch:<br />
„Nur der im Leben etwas gewinnt,<br />
dem öfters Bier durch die Kehle<br />
rinnt.“<br />
Wie recht dieser Mann hatte! Im<br />
Jahre 1716 verlieh ihm Friedrich<br />
Wilhelm I. das Recht, in Preußen<br />
zu praktizieren.<br />
„Kein Tag ist wie der andere, kein<br />
Gast wie der andere, doch alle sind<br />
Königin oder König. Und hungrig“!.<br />
Mit diesem Gruß wurden wir empfangen<br />
und konnten von einem<br />
großen Buffet (einer Speiselandschaft<br />
wie Hax‘n, Krustenbraten,<br />
Hähnchen, Gemüse und Beilagen<br />
aller Art) unseren Hunger stillen.<br />
BV Dillenburg<br />
Grillparty<br />
Der 1. Vorsitzende Kamerad Raimund<br />
Michaely begrüßte bei seiner<br />
Eröffnungsrede die 26 Teilnehmer<br />
auf das Allerherzlichste und einem<br />
„Glückauf“. Ebenfalls konnte er<br />
die Ehefrau unseres im November<br />
2011 heimgegangenen Kameraden<br />
Withold Ratka begrüßen.<br />
Wie auch in den vorangegangenen<br />
Jahren fand auch dieses Jahr<br />
die Grillparty im „Zechenhaus“ auf<br />
dem Platz der ehemaligen Grube<br />
Malapertus statt.<br />
In angenehmer Atmosphäre und<br />
harmonischer Stimmung verbrachten<br />
wir hier den Tag. Nach einem<br />
ausgiebigen, sehr leckerem, ge-<br />
Wir fanden Platz in einem urgemütlichen,<br />
historischen Gewölbekeller<br />
und neben den appetitlichen Speisen<br />
nahmen wir gern das Angebot<br />
des Brauhaus-Wirtes an, von dem<br />
selbstgebrauten Bier, ob dunkel,<br />
spritzig oder mild, zu probieren.<br />
Auf dem gleichen Weg, an den<br />
schönen Fachwerkhäusern vorbei,<br />
ging es anschließend zurück zu unserem<br />
Schiff, das gegen 14.30 Uhr<br />
ablegte, und wir konnten später bei<br />
Kaffee, Kuchen und kühlen Getränken<br />
noch einmal in aller Ruhe den<br />
schönen Sommertag mit Ausblick<br />
auf die herrliche Flusslandschaft<br />
genießen.<br />
Nachdem wir unseren Ausgangspunkt<br />
gegen 17.00 Uhr erreicht<br />
hatten, stellte unser 1. Vorsitzender<br />
fest, dass ein schöner und<br />
erlebnisreicher Tag zu Ende gegangen<br />
war, an den sich alle gern<br />
erinnern werden. Zum Abschluss<br />
wurde noch ein Gruppenfoto vor<br />
der Hotelanlage „Graue Katze/Roter<br />
Kater“ gemacht und dann traten<br />
alle die Heimfahrt an.<br />
Egon Pairan<br />
meinsamen Essen und anschliessendem<br />
Kaffeetrinken bei reger<br />
Unterhaltung fand die Veranstaltung<br />
ihr Ende. Wie auch in den<br />
Jahren zuvor hatten die Frauen<br />
mit ihren selbstgebackenen Kuchen<br />
und Salaten ihr Können unter<br />
Beweis gestellt.<br />
Uns allen hat dieser Tag einige<br />
schöne Stunden und viel Freude<br />
Teilnehmer der Grillparty auf demPlatz der ehemaligen Grube<br />
Malapertus Foto: Privat<br />
BV Lünen<br />
Das Sommerfest des BV fand<br />
in diesem Jahr am Samstag den<br />
25.08. im Hotel „Lüner Brunnen“<br />
statt. Bei überwiegend schönem<br />
bereitet, der dann um 16.3o Uhr<br />
sein Ende fand.<br />
Ein besonderer Dank gilt dem 1. Vorsitzenden<br />
Raimund Michaely, den<br />
Kameraden und Frauen die zum<br />
Gelingen der vorbildlichen Grillparty<br />
beigetragen haben.<br />
Alfred Schell<br />
Wetter sind 30 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer unserem Aufruf<br />
zum Fest gefolgt.<br />
Für das leibliche Wohl wurde<br />
gesorgt. Obwohl ein Grillabend
Gruppenbild auf dem Grundstück des Hotels „Lüner Brunnen“<br />
geplant war, wurde aufgrund der<br />
gebietsweisen Regenschauer, vorsichtshalber<br />
die Planung geändert<br />
und Krustenbraten mit Sauerkraut<br />
BV Mitteldeutsche<br />
Braunkohle<br />
Große Bergparade anlässlich<br />
850 Jahre Freiberg in Sachsen<br />
Wie schnell doch 50 Jahre vergehen:<br />
Der Autor erinnert sich noch<br />
gern an die als junger Student des<br />
1. Studienjahres erlebte 800-Jahr-<br />
Feier der Stadt Freiberg in Sachsen<br />
im Jahr 1986! Dank umtriebiger<br />
Historiker ist es nunmehr<br />
gelungen, das Rad der Geschichte<br />
etwas zu beschleunigen. Aber<br />
Spaß beiseite.<br />
Die Kameraden des BV Rheinische<br />
Braunkohle, welche schon<br />
wiederholt unter dem Banner des<br />
<strong>RDB</strong> e.V. an den Paraden zum<br />
Bergstadtfest teilgenommen ha-<br />
Foto: Privat<br />
serviert. Die Teilnehmer hatten<br />
einen schönen und gelungenen<br />
Abend.<br />
Jürgen König<br />
ben, hatten die Idee, anlässlich<br />
des diesjährigen Jubiläums die 3<br />
Braunkohlebezirksvereine sowie<br />
den BV TU Bergakademie Freiberg<br />
in einem Block zu vereinen.<br />
Und so trafen sich am Morgen des<br />
24.06. ca. 40 <strong>RDB</strong>-Kameraden<br />
aus dem Rheinland, der Lausitz,<br />
aus Mitteldeutschland und der<br />
Bergakademie auf dem Meißner<br />
Ring in Freiberg in Sachsen.<br />
Der Tag wurde mit einem Berggottesdienst<br />
eingeläutet, der aufgrund<br />
der großen Teilnehmerzahl in 4<br />
Kirchen parallel abgehalten werden<br />
musste. Wir hatten das Glück,<br />
unter dem Klang von Variationen<br />
bergmännischer Lieder, gespielt<br />
auf der Großen Silbermannorgel, in<br />
Aufstellen zur Parade Foto: Kwas<br />
Auf dem Freiberger Altstadtring Foto: Kwas<br />
den Freiberger Dom einziehen zu<br />
können. Nachdem im Anschluss an<br />
den Auszug aus dem Dom dank vieler<br />
umsichtiger Helfer die Marschordnung<br />
hergestellt war, setzte sich<br />
die Parade pünktlich in Bewegung.<br />
Die Paradestrecke über den Freiberger<br />
Altstadtring, über den Obermarkt<br />
bis hin zum Untermarkt war<br />
beidseitig von Tausenden begeisterten<br />
Zuschauern dicht gesäumt.<br />
Auf dem Untermarkt wurden die ca.<br />
1 700 Vertreter aller teilnehmenden<br />
Knappschaften, Bergmannsvereine<br />
und Bergkapellen aus vielen Orten<br />
und Ländern im Rahmen der bergmännischen<br />
Aufwartung durch die<br />
gastgebende Historische Freiberger<br />
Berg- und Hüttenknappschaft<br />
e.V. sowie dem Oberbürgermeister<br />
der Bergstadt Freiberg in Sachsen<br />
namentlich mit einem herzlichen<br />
Glück auf! begrüßt.<br />
Mit dem abschließenden gemeinsamen<br />
Gesang der Bergmannshymne<br />
„Glück auf! Der Steiger<br />
kommt!“ in der fünfstrophigen Freiberger<br />
Version endete eine perfekt<br />
organisierte Veranstaltung, die bei<br />
allen Teilnehmern mit Sicherheit<br />
noch lange innerlich nachhallen<br />
wird. Von dieser Stelle nochmals<br />
herzlichen Dank an die rheinischen<br />
Kameraden <strong>für</strong> die Einladung und<br />
Organisation.<br />
Rayk Bauer<br />
BV Saar<br />
Internet: www.vsb-saar.de<br />
Zu Gast im Schwarzwald<br />
Auf vielfachen Wunsch unserer Mitglieder<br />
führte uns die diesjährige<br />
Sommerfahrt in eine der schönsten<br />
Regionen Deutschlands, den<br />
Schwarzwald. Unser Ziel, der heil-<br />
klimatisch sehenswerte Kurort<br />
Freudenstadt, die heimliche Hauptstadt<br />
des Nordschwarzwaldes mit<br />
seinen atemberaubenden Höhen<br />
und Tälern, einer ursprünglich und<br />
natürlich gestalteten Landschaft<br />
mit kleinen Ortschaften und im typischen<br />
Landestiel erbauten Häusern.<br />
Der Versorgungsbus war geladen<br />
mit all den guten Sachen, die man<br />
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
<strong>für</strong> einen Tagesausflug benötigt<br />
und so setzten sich pünktlich um<br />
7.00 Uhr 4 modere Reisebusse<br />
mit 186 Gästen an Bord in Bewegung.<br />
Als wir gegen 8.20 Uhr auf<br />
dem Rastplatz Sarverne ankamen,<br />
waren in Windeseile Tische aufgestellt,<br />
damit wir unser tradionelles<br />
Bergmannsfrühstück zu uns nehmen<br />
konnten. An dieser Stelle vielen<br />
Dank <strong>für</strong> die tatkräftige Unterstützung<br />
unserer Mitglieder. Unter<br />
der Leitung von Reinhard Marian<br />
und Fritz Koall wurde die medizinische<br />
Abteilung parallel zu Kaffee,<br />
Lyoner, Bier und Coca Cola eröffnet.<br />
Bei gefühlten 15°C Außentemperatur<br />
wurden kreislaufstabilisierte<br />
Medikamente schon am frühen<br />
Vormittag verabreicht. Die Stimmung<br />
war hervorragend, man hatte<br />
sich viel zu erzählen, wie schnell<br />
doch ein Jahr vergeht. Es bildeten<br />
sich Gruppen und man hat sich <strong>für</strong><br />
einen gemeinsamen Tagesablauf<br />
abgesprochen.<br />
Nach dem auf fast 1,5 Stunden<br />
ausgedehnten Bergmannsfrühstück<br />
ging es weiter in Richtung<br />
Aachern, wo man schon die Ausläufer<br />
des Schwarzwaldes erkennen<br />
konnte, in eine märchenhafte<br />
Landschaft, vorbei an Flüssen<br />
und Bachläufen, durch schmucke<br />
Ortschaften über die höchste Erhebung<br />
des Nordschwarzwaldes,<br />
den Kniebis, nach Freudenstadt.<br />
Herrliche Weine, deftige Vesper,<br />
die Schwarzwälder Kirschtorte,<br />
der Schwarzwälder Schinken und<br />
das Kirschwasser sind die Kulinarischen<br />
– die Kuckucksuhr, die<br />
Krüppelwaldmännchen und die<br />
Bauernhäuser mit ihrem tollen Blumenschmuck<br />
die landestypischen<br />
Aushängeschilder der Region.<br />
Auf dem größten Markplatz<br />
Deutschlands wurden wir von unseren<br />
Stadtführern empfangen.<br />
Schnell bildeten sich 6 Gruppen<br />
und die Stadtführungen konnten<br />
los gehen.<br />
Am 22.03.1599 wurde im Beisein<br />
Herzog Friedrichs l. von Württemberg<br />
von dessen Baumeister Heinrich<br />
Schickhardt, „im förchtig wilden<br />
Freudenstadt erkunden bei der Stadtführung Foto: Helmut Kreis<br />
bergbau 10/2012 477
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
Wald” die ersten Häuser und Gassen<br />
der neuen Stadt nach dem von<br />
Schickhardt entworfenen „Mühlebrettplan”<br />
abgesteckt. Für die Stadt<br />
werden 3 500 Einwohner eingeplant.<br />
Im Zentrum soll ein mächtiges<br />
Residenzschloss entstehen.<br />
Arkaden umziehen den riesigen<br />
Platz, der in den Ecken mit Winkelhaken-Gebäuden<br />
versehen wird.<br />
Der 30jährige Krieg und anschließend<br />
2 große Pestwellen machen<br />
der jungen Stadt schwer zu schaffen.<br />
Erst Ende des 18. Jahrhunderts<br />
kamen die ersten Kurgäste nach<br />
Freudenstadt und Mitte des 19.<br />
Jahrhundert wird ihr das Prädikat<br />
„Heilklimatischer Kurort“ verliehen.<br />
Freudenstadt gehört als Kreisstadt<br />
mit 24 000 Einwohnern zum Regierungsbezirk<br />
Karlsruhe. Der größte<br />
Marktplatz Deutschlands, die markante<br />
Stadtkirche, das historische<br />
Besucherbergwerk oder der Friedrichsturm<br />
mit seinem fantastischen<br />
Blick über die Stadt: Freudenstadt<br />
ist sehens- und erlebenswert.<br />
Schlemmerland <strong>für</strong> Genießer,<br />
gemütliche Kneipen, gepflegte<br />
Restaurants, urige Stuben und<br />
herrlich duftende Cafés bieten<br />
Gaumengenuss pur mit liebevoll<br />
zubereiteten Speisen. Da blieben<br />
keine Wünsche offen. Es sollte jeder<br />
auf seine Kosten kommen.<br />
Gegen 17.00 Uhr traten wir die<br />
Heimreise an. Schade – eine<br />
sehr liebenswerte Stadt. Der Geschäftsführende<br />
Vorstand hatte<br />
noch einen Programmpunkt auf<br />
dem Rastplatz Saverne-Monsviller<br />
vorbereitet. Die Älteren unter<br />
uns kennen den Ausdruck „Hasenbrot“<br />
mit Sicherheit noch sehr<br />
gut. War es doch das vom Vater<br />
nicht gegessene Schichtenbrot,<br />
was zu Hause oft zum Streit unter<br />
den Geschwistern führte. So<br />
weit sollte es aber nicht kommen.<br />
Wir hatten in Folie eingeschweißt<br />
und in Kühlboxen gelagert frische<br />
Wiener und Rohesser anzubieten,<br />
dazu noch Doppelweck und natürlich<br />
Senf. Für gekühlte Getränke<br />
war auch gesorgt. „Ihr seit immer<br />
<strong>für</strong> eine Überraschung gut“ bis hin<br />
zu der Aussage, „ihr habt euch<br />
478 bergbau 10/2012<br />
wieder selbst übertroffen“ war die<br />
Meinung unserer Gäste. Einfach<br />
klasse!! Das hören wir gern und es<br />
ist <strong>für</strong> uns eine Bestätigung, dass<br />
wir mit unseren „Angeboten“ richtig<br />
liegen.<br />
Der 1. Vorsitzende Reinhard Marian<br />
und der 2. Vorsitzende Gerhard<br />
Meiser ließen es sich auch<br />
in diesem Jahr nicht nehmen, die<br />
Mitglieder, die im vergangenen<br />
Jahr einen „halbrunden bzw. runden<br />
Geburtstag“ feierten, mit einer<br />
Flasche Cremant zu ehren.<br />
Ihren 50. Geburtstag feierten Sabine<br />
Spies und Thomas Schmitz.<br />
Zum 55. Geburtstag wurde Gerhard<br />
Meiser und Ralf Goldmann<br />
gratuliert. 60 Jahre wurden Reiner<br />
Becker und Bernd Zimmer. Werner<br />
Marquardt wurde <strong>für</strong> 65 Jahre geehrt.<br />
Ihren 70. Geburtstag feierten<br />
Gerhard Mischo, Herbert Dietzen,<br />
Jürgen Conrad und Jakob Herrmann.<br />
Für 75 Jahre wurden Karl<br />
Müller, Heinrich Pohl, Josef Donie,<br />
Adolf Lambert und Kurt Kissel geehrt.<br />
Seinen 80. Geburtstag feierte<br />
Albert Recktenwald.<br />
Reinhard Marian und der<br />
2. Vorsitzende Gerhard Meiser<br />
(li.) ehren den mit 89 Jahren<br />
ältesten Fahrtteilnehmer Josef<br />
Kallenborn Foto: Helmut Kreis<br />
Ältester Teilnehmer unserer Sommerfahrt<br />
war Josef Kallenborn.<br />
Vom Arbeitskreis Betreuung (AKB)<br />
erhielten Herbert Schneider und<br />
Helmut Wüschner eine Flasche<br />
Wein.<br />
In den Bussen wurden während<br />
der Anfahrt Lose verteilt und so<br />
konnten sich 2 Teilnehmer über<br />
Freifahrtgutscheine <strong>für</strong> die Sommerfahrt<br />
2013 freuen. Es herrschte<br />
eine tolle Stimmung, diese sollte<br />
aber nicht abreißen als es hieß „Al-<br />
„Abendliches Hasenbrot“ in besonderer Form<br />
Foto: Gerhard Meiser<br />
les einsteigen“ und so hatte man<br />
sich in den Bussen noch viel zu erzählen.<br />
Es wurden Verabredungen<br />
<strong>für</strong> das nächstes Jahr getroffen.<br />
Die Busbetreuer wiesen noch auf<br />
die ausstehenden Programmpunkte<br />
der Vereinigung Saarländischer<br />
Bergingenieure hin. Jetzt schon<br />
herzliche Einladung zu unserem<br />
VSB-Treff am 04.11. im „Naturfreundehaus“<br />
in Friedrichsthal und<br />
der Barbarafeier am 01.12. in der<br />
„Stadthalle Püttlingen“.<br />
Gegen 21.00 Uhr waren alle 4 Reisebusse<br />
wieder am Ausgangsort,<br />
dem Parkplatz des ehemaligen<br />
Bergwerkes angekommen und<br />
man verabschiedete sich schweren<br />
Herzens. Es war ein sehr<br />
schöner Tag, Freudenstadt war ein<br />
hervorragendes Ziel. Der Vorstand<br />
würde sich über einen Eintrag in<br />
unserem Gästebuch auf unserer<br />
Homepages sehr freuen.<br />
Gerhard Meiser<br />
Ehemalige Bergschule<br />
Lutherstadt Eisleben –<br />
Bergschuljahrgang 1949 bis 1952<br />
Klassentreffen 20 J 2<br />
Wie jedes Jahr Ende August, hatte<br />
auch in diesem Jahr Kamerad Karl-<br />
Heinz Hoffmann, Bad Grund vom<br />
24.08. bis 26.08. seine Klassenkameraden<br />
zum Treffen eingeladen.<br />
Der Tagungsort war diesmal die<br />
Lutherstadt Eisleben, im Hotel<br />
„Graf von Mansfeld“.<br />
Und dies hatte auch einen besonderen<br />
Grund, denn es war dies das<br />
Jahrestreffen, an dem es der 60.<br />
Jahrestag war, wo der Abschluß<br />
der Ausbildung an der Berg-Ing.-<br />
Schule erfolgte.<br />
Dieses Ereignis sollte auch mit<br />
einem feierlichen Abschluß begangen<br />
werden. Noch 9 Kameraden<br />
waren zum Teil mit ihren Ehefrauen,<br />
oder auch mit ihren Kindern,<br />
welche die Fahrstrecken nach Eisleben<br />
<strong>für</strong> den Vater übernommen<br />
hatten, anwesend.<br />
Am 24.08. traf man sich um 15.00<br />
Uhr zu einer gemütlichen Kaffeerunde<br />
im Hotel. In einer kurzen<br />
Begrüßungsrede wandte sich der<br />
Kamerad Hoffmann an die Anwe-<br />
senden. Wünschte dem Treffen<br />
einen guten Verlauf und unterbreitete<br />
auch den Vorschlag, diese<br />
Treffen auslaufen zu lassen. Denn<br />
in einem Alter von Anfang bis Mitte<br />
80 Jahre kann man nicht mehr oder<br />
zumindest schwierig von einem<br />
Jahr bis zum nächsten Jahr planen.<br />
Über diesen Vorschlag sollte<br />
im Laufe des Treffens entschieden<br />
werden. An diese Kaffeerunde<br />
schloß sich dann eine kurze Fahrt<br />
zur Bergschule an, wo die Kameraden<br />
mit einem Sektempfang zur offiziellen<br />
Feier eingeladen wurden.<br />
Die Genehmigung zur Benutzung<br />
des Fahrstuhls durch den stellvertretenden<br />
Landrat des Kreises<br />
Mansfeld-Südharz in Sangerhausen<br />
Bundschuss, machte uns allen<br />
das Erreichen der Aula wesentlich<br />
leichter. Da<strong>für</strong> unseren herzlichen<br />
Dank.<br />
Die Eröffnungsrede in der Aula<br />
durch Kamerad Hoffmann<br />
Hier begrüßte Kamerad Hoffmann<br />
in einer feierlichen Rede nochmals<br />
seine Gäste. In einer Schweigeminute<br />
wurde dem Kameraden Werner<br />
Berger gedacht, der im vergangenen<br />
Jahr kurz nach dem Treffen<br />
in Bernburg verstorben war.<br />
Als Übergang zu seiner eigentlichen<br />
Rede spielten 2 junge Musikstudenten<br />
(ein Geschwisterpaar)<br />
das Bergmannslied „Glückauf ihr<br />
Bergleut Jung und alt“.<br />
Der weitere Verlauf seiner Rede<br />
enthielt erst einmal einige Dankesworte<br />
<strong>für</strong> den ehemaligen Klassenlehrer<br />
Dr. Gerhard Boltz, der allen<br />
mit viel Erfahrung das Wissen<br />
beibrachte, welches zur weiteren<br />
Teilnehmer vor der Bergschule Eisleben Fotos: Privat
Berufslaufbahn beigetragen hat.<br />
Sie haben so den guten Ruf dieser<br />
alten Lehranstalt in die Welt<br />
hinausgetragen. Leider konnte er<br />
aus gesundheitlichen Gründern<br />
nicht an dieser Feierstunde teilnehmen.<br />
Das <strong>für</strong> ihn vorgesehene<br />
Erinnerungsgeschenk, einen Zinnteller<br />
mit Schlägel und Eisen von<br />
der Klasse nahm sein Stellvertreter<br />
Dipl.-Ing. Ralf Schröder vom<br />
Traditionsverein in Empfang und<br />
versprach, es an Dr. Gerhard Boltz<br />
weiterzugeben.<br />
In seiner dann folgenden Rede<br />
wünschte Kamerad Schröder<br />
dem Treffen ebenfalls einen guten<br />
Erfolg und erwähnte auch die<br />
fast 10jährige Arbeit im Vorstand<br />
des Traditionsvereins durch das<br />
Ehepaar Hoffmann, und er sagte<br />
auch, dass es durch deren Einsatz<br />
möglich wurde, die alte Fahne<br />
aus dem Jahr 1928 wieder in den<br />
Besitz der Bergschule zu bringen.<br />
Leider mußte ihre Tätigkeit aus<br />
Krankheitsgründen Ende der 90er<br />
Jahre aufgegeben werden.<br />
Doch <strong>für</strong> die Durchführung der<br />
Klassentreffen setzte sich der Kamerad<br />
Hoffmann nach seiner Ge-<br />
Zeugnisübergabe durch<br />
Kamerad Schröder (re.)<br />
Das Dankeschöngemälde an<br />
das Ehepaar Hoffmann vom<br />
Kameraden Erbring<br />
nesung wieder ein. Da<strong>für</strong> gilt ihm<br />
und seiner Ehefrau von Seiten des<br />
Traditionsvereins Achtung und Respekt.<br />
Mit einem herzlichem Glückauf<br />
beendete Kamerad Schröder<br />
seine Rede.<br />
Doch eine Aufgabe mußte er noch<br />
erfüllen. Denn die anwesenden<br />
ehemaligen Bergschüler erhielten<br />
ein Abschlußzeugnis – angefertigt<br />
vom Kameraden Hoffmann – diese<br />
wurden vom Kamerad Schröder<br />
noch überreicht.<br />
Danach wurde das Lied gespielt<br />
„Wenn schwarze Kittel scharenweis<br />
hin nach der Grube ziehen“.<br />
Als Ausklang seiner Rede trug<br />
Kamerad Hoffmann einen langen<br />
Vers über den Wandel der Zeit aus<br />
der Sicht der Bergleute vor, welcher<br />
sehr guten Anklang fand. Mit<br />
dem Steigerlied endete diese wohl<br />
sehr gut gelungene Feierstunde.<br />
Der weitere Abend galt der Unterhaltung.<br />
Doch auch hier gab es<br />
noch 2 Überraschungen, zum einen<br />
erhielten der Kamerad Erbring<br />
und seine Gattin aus Bernburg<br />
nachträglich zu ihrer Diamantenen<br />
Hochzeit ein Präsent. Und zum<br />
anderen hatte auch der Kamerad<br />
Erbring eine Überraschung parat.<br />
Er überreichte dem Ehepaar<br />
Hoffmann ein selbst angefertigtes<br />
Olgemälde aus dem Salzbergbau,<br />
Breewege<br />
2 DZ mit allem Komfort<br />
●15 min zum Strand<br />
●10 km nach Ostende<br />
●15 km nach Brügge<br />
<strong>für</strong> ihre Mühen bei den Durchführungen<br />
der Treffen in den letzten<br />
Jahren. Und diese Überraschung<br />
war ihm wirklich gelungen und er<br />
erhielt da<strong>für</strong> großen Beifall.<br />
Alle Kameraden erhielten ein Sektglas,<br />
gefüIlt mit wunderschönen<br />
Salzkristallen und als Aufkleber<br />
ein selbst gemaltes Porträt eines<br />
Bergmanns.<br />
Am nächsten Tag stand die Besichtigung<br />
des Novalis-Museums<br />
in Hettstedt/Wiederstedt auf dem<br />
Programm. Die Leiterin dieser Einrichtung,<br />
Frau Dr. Rommel übernahm<br />
die Erläuterung über die Bedeutung<br />
dieser Gedenkstätte, und<br />
erklärte uns, daß am 02.05.1772<br />
der Dichter Novalis auf dem Rittergut<br />
Oberwiederstedt geboren<br />
wurde. Er wurde im Taufbuch als<br />
Georg Friedrich Philipp von Hardenberg<br />
eingetragen. Er war das<br />
zweitgeborene von 11 Kindern der<br />
Familie. Er besuchte das Gymnasium<br />
in Eisleben, studierte Rechtswissenschaften,<br />
und absolvierte<br />
ein Studium an der Bergakademie<br />
in Freiberg in Sachsen. Bekannt<br />
wurde er hauptsächlich durch sein<br />
langes Gedicht „Der ist der Herr der<br />
Novalis oder Georg Friedrich<br />
Phillip von Hardenberg<br />
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
Erde“. Am 25.03.1801 starb er an<br />
den Folgen einer Tuberkulose.<br />
Nach der Besichtigung der einzelnen<br />
Räume erfolgte noch ein<br />
Lichtbildervortrag über den Altbergbau<br />
um Wiederstedt durch<br />
den Klassenkameraden Dr. Rudi<br />
Mirsch, welcher die bergbauliehe<br />
Bedeutung dieser Region in früheren<br />
Zeiten darstellte. Zu einem<br />
Mittagessen fuhren alle nach Hettstedt<br />
in das „Waldcafe“ und waren<br />
von der hervorragenden Bewirtung<br />
begeistert. Anschließend erfolgte<br />
im Hotel eine Ruhepause bis zum<br />
Abendessen.<br />
Das Novalis-Schloss<br />
Oberwiederstedt<br />
Am Sonntagmorgen nach dem<br />
Frühstück wurde dann traditionsgemäß<br />
ein Rückblick auf diese<br />
erlebnisreichen 2 Tage gehalten.<br />
Man war des Lobes voll über die<br />
Durchführung des Treffens, und<br />
man bedauerte auch sehr, daß<br />
das Ehepaar Hoffmann aus Altersgründen,<br />
doch schweren Herzens,<br />
diese Treffen nicht weiter organisieren<br />
kann. Eventuell ergibt sich<br />
vielleicht doch noch einmal die<br />
Möglichkeit, daß eine lose Zusammenkunft<br />
stattfinden kann.<br />
Zum Abschluß wurde traditionsgemäß<br />
das Steigerlied gesungen,<br />
und so gingen 3 Tage würdevoll zu<br />
Ende. S. Hoffmann<br />
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Geschichte<br />
Der preußische Staat erwarb zu Beginn<br />
des 20. Jahrhunderts mehrere große Grubenfelder<br />
im Bereich des nördlichen Ruhrgebietes<br />
und südlichen Münsterlandes.<br />
Es wurde die Bergwerks AG Recklinghausen<br />
gegründet, deren Aktienmehrheit im<br />
Staatsbesitz war. Diese wurde ab 1905 in<br />
Personalunion von der Hibernia AG geleitet.<br />
1908 erfolgte die Konsolidierung des<br />
Steinkohlenbergwerkes Zweckel. Man begann<br />
in Gelsenkirchen-Scholven mit dem<br />
Abteufen der Doppelschachtanlage Berlin<br />
und in Zweckel mit dem Abteufen der Doppelschachtanlage<br />
Potsdam.<br />
1909 wurden die Fördermaschinen<br />
<strong>für</strong> die Schächte 1 und 2 von der Firma<br />
Zeche Zweckel<br />
Thyssen in die fertiggestellte Maschinenhalle<br />
eingebaut. 1910 erfolgte die Umbenennung<br />
der beiden Schachtanlagen in<br />
Scholven und Zweckel, beide gehörten zur<br />
staatlichen Berginspektion 5.<br />
1927 ging der staatliche Aktienanteil in<br />
den Besitz der Hibernia AG über. Die Berg-<br />
inspektion wurde aufgelöst und die Zechen<br />
Scholven und Zweckel kurzfristig als<br />
Einzelzechen geführt. In dieser Zeit förderte<br />
Zweckel ca. 600 000 t Kohle jährlich.<br />
1928 wurde die Zeche Zweckel mit<br />
Scholven fördertechnisch verbunden und<br />
ab 1929 als Außenschachtanlage der Zeche<br />
Scholven betrieben.<br />
Zwischen 1944 und 1951 wurde die<br />
Förderung von Scholven wegen dortiger<br />
Kriegsschäden übernommen.<br />
Maschinenhalle beim Festival Fotos: Wikipedia<br />
Historischer Bergbau<br />
Heutiger Zustand<br />
1963 wurde die Steinkohlen-Förderung<br />
eingestellt, aber die Bewetterung und<br />
Wasserhaltung <strong>für</strong> benachbarte Zechen<br />
aufrechterhalten.<br />
1988 wurde die Anlage als Industriedenkmal<br />
unter Denkmalschutz gestellt.<br />
Die endgültige Stilllegung und Verfüllung<br />
der Schächte erfolgte 1995. Seit 1997 ist<br />
die Maschinenhalle der Zeche Zweckel<br />
ein Standort der Stiftung Industriedenkmalpflege<br />
und Geschichtskultur und ein<br />
Veranstaltungsort <strong>für</strong> Kunst und Kultur in<br />
der Stadt Gladbeck, unter anderem <strong>für</strong> die<br />
Ruhrtriennale.<br />
Ziele des Vereines sind die Förderung<br />
und der Erhalt des Kulturgutes der ehemaligen<br />
Zeche Zweckel.<br />
Der Förderverein Zeche Zweckel ist<br />
Mitglied im Landesverband der Berg- und<br />
Knappenvereine NRW e.V.<br />
Informationen<br />
www.zeche-zweckel.de<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/<br />
Zeche_Zweckel<br />
Förderverein Zeche Zweckel<br />
Aktueller Vorstand<br />
1. Vorsitzender Michael Polan<br />
Haydnstraße 24<br />
45966 Gladbeck<br />
2. Vorsitzender Alfred Sarnowski<br />
Söller Straße 26<br />
45966 Gladbeck<br />
Geschäftsführer N.N.<br />
Schatzmeister Peter Herzogenrath<br />
Beethovenstraße 22<br />
45966 Gladbeck<br />
Erweiteter Vorstand<br />
Hans-Jürgen Kunze<br />
Kurt Wardenga<br />
Norbert Dyhringer<br />
Ulrike Renk<br />
Ralf Ziermann
www.eickhoff-bochum.de<br />
„Technik <strong>für</strong> Generationen<br />
von morgen“<br />
Eickhoff Bergbautechnik GmbH · Hunscheidtstrasse 176 · D-44789 Bochum · Telefon: +49 234 975-0 · kontakt @ eickhoff-bochum.de