Jahresbericht 2009 - Schweizerischer Gewerbeverband sgv
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Und wieder haben es die<br />
Schweizer erfunden: Musste<br />
man sich früher entscheiden,<br />
die Dachfläche entweder zur<br />
Produktion von Wärme oder<br />
von Elektrizität zu nutzen, vereint<br />
das Solarenergiesystem<br />
der Panotron AG beides in<br />
einer Anlage – Ästhetik und<br />
volle Funktionalität inklusive,<br />
und dies für einen Energiegewinn<br />
ohne jegliche CO2-<br />
Emissionen. Porträt eines<br />
aufstrebenden, innovativen<br />
Start-up-Unternehmens.<br />
Das Jahr <strong>2009</strong> gilt nicht nur als Krisenjahr,<br />
sondern – quasi als Antwort<br />
darauf – auch als eines der findigen<br />
Köpfe. Ein solcher ist Martin Bieri,<br />
der das Panotron-Solarenergiesystem<br />
erfunden und patentieren<br />
lassen hat. Im Frühling <strong>2009</strong> gründete<br />
er im bernischen Kirchberg die<br />
gleichnamige Firma, wo er heute als<br />
CTO verantwortlich zeichnet. Um<br />
seine Entwicklung vorantreiben zu<br />
können, hat sich Bieri mit seinem<br />
überzeugenden Konzept auf Investorensuche<br />
begeben. Bei der<br />
Ziegelei Rapperswil BE ist der<br />
Erfinder des «Solar-Hybrid-Ziegels»<br />
auf offene Ohren gestossen, worauf<br />
die Traditionsfirma mit einer namhaf-<br />
10 11<br />
Panotron AG: Innovatives Start-up lanciert Weltneuheit<br />
Dachziegel liefert gleichzeitig<br />
Strom und Wärme<br />
ten Beteiligung bei Panotron eingestiegen<br />
ist.<br />
Krise auch als Chance<br />
Die Unternehmensgründung fiel somit<br />
zeitlich exakt auf den bisherigen<br />
Höhepunkt der Krise an den Finanzmärkten.<br />
CEO Peter Zumbach<br />
sieht das aber durchaus auch als<br />
Chance: «Produkte im Bereich erneuerbare<br />
Energien sind unabhängig<br />
von der Krise ein Gebot der<br />
Stunde. In Zeiten intensiver Diskussionen<br />
rund um CO2 und volatiler<br />
Energiepreise wollten wir mit unserem<br />
Solarsystem nicht länger zuwarten.»<br />
Und der Erfolg gibt Panotron<br />
bereits Recht: Noch bevor ihre<br />
Erfindung Serienreife erlangt hat, ist<br />
mit der BKW FMB Energie AG<br />
im Herbst <strong>2009</strong> ein weiteres<br />
Unternehmen mit einer namhaften<br />
Beteiligung bei Panotron eingestiegen.<br />
Peter Zumbach wertet dies<br />
auch als Bestätigung der Produktstrategie<br />
und des Geschäftsmodells<br />
der Panotron AG: «Das Engagement<br />
der BKW hilft uns am Markt in Bezug<br />
auf Vertrauen und Langfristigkeit<br />
enorm.»<br />
Produziert werden die Tonziegel in<br />
der Ziegelei Rapperswil Louis<br />
Gasser AG. Die Energiemodule aus<br />
monokristallinen Solarzellen werden<br />
zurzeit noch in China hergestellt,<br />
zumal die Fabrikation geringer<br />
Stückzahlen in Europa noch zu kostspielig<br />
ist.<br />
Partnerschaftliches<br />
Geschäftsmodell<br />
Nicht nur das Produkt, sondern<br />
auch das Geschäftsmodell der<br />
Panotron AG hebt sich von anderen<br />
ab: Das Unternehmen schliesst<br />
Vertriebspartnerschaften ab mit<br />
Firmen aus der Dachdecker-,<br />
Sanitär- und Heizungsbranche, aber<br />
auch mit Elektroinstallations- und<br />
Planungsunternehmungen bis hin zu<br />
Gesamtlösungsanbietern für Solarsysteme.<br />
Vertriebspartner, welche<br />
die entsprechende Schulung mit<br />
Erfolg absolviert haben, werden mit<br />
dem Zertifikat «Panopartner» ausgezeichnet.<br />
Damit sind sie befähigt,<br />
das Panotron-Solarenergiesystem<br />
in Eigenregie zu planen und/oder<br />
zu installieren. Die Panotron AG<br />
arbeitet schweizweit bereits mit weit<br />
über 50 Vertriebspartnern im Bauund<br />
Haustechnikbereich zusammen.<br />
Zu Beginn des Jahres 2010<br />
beschäftigte das Unternehmen 17<br />
Mitarbeitende.