Die Stockente - FWU
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DVD 46 02512 13 min, Farbe<br />
<strong>FWU</strong>-Klassiker<br />
<strong>Die</strong> <strong>Stockente</strong><br />
00<br />
<strong>FWU</strong> – Schule und Unterricht<br />
<strong>FWU</strong> –<br />
das Medieninstitut<br />
der Länder
Lernziele – nach Lehrplänen und Schulbüchern<br />
Morphologische und ethologische Anpassungen<br />
der <strong>Stockente</strong> an ihren Haupt-Lebensraum<br />
Wasser beschreiben; Zusammenhänge<br />
zwischen Form und Funktion erkennen, z. B.<br />
bei Fortbewegung im Wasser und an Land;<br />
Grundzüge der Entwicklung vom Küken zur<br />
ausgewachsenen Ente kennen lernen; das<br />
Prachtkleid der Erpel mit Signalwirkung, die<br />
Färbung des Weibchens als Tarnung begründen;<br />
spezifische Verhaltensweisen nebeneinander<br />
lebender Arten beim Nahrungserwerb<br />
als Konkurrenzausschluss und Einpassung in<br />
ökologische Nischen deuten; Probleme übertriebener<br />
Tierliebe im Zusammenhang mit den<br />
Folgen der Fütterung verstehen.<br />
Zum Inhalt<br />
In freier Natur ist das Verhalten der <strong>Stockente</strong>n<br />
nur schwierig zu beobachten, sehr<br />
leicht dagegen auf Parkteichen, wo sie sich<br />
in Scharen sammeln und kaum eine Fluchtdistanz<br />
haben. Der Film versucht die „natürliche"<br />
Situation im Jahreslauf darzustellen,<br />
führt allerdings zum Schluss betont<br />
in entsprechenden Bildern die Probleme<br />
auf, die sich auf Parkgewässern durch<br />
die Überfütterung der <strong>Stockente</strong>n ergeben.<br />
So ideal solche Parkenten für die Beobachtung<br />
auch sind, manche Verhaltensweisen<br />
degenerieren in der Massenpopulation. Obgleich<br />
der Film fast alle Aspekte des Lebens<br />
einer <strong>Stockente</strong> zeigt, ist dennoch im<br />
Unterricht die Akzentuierung einzelner<br />
Teilthemen möglich. Einzig die differenzierten<br />
und teils subtilen Paarfindungsund<br />
Paarbindungsrituale bleiben im Film<br />
ausgeschlossen, der betont jüngere Jahrgangsstufen<br />
anspricht und deshalb im<br />
Kommentar eine schwierige Terminologie<br />
vermeidet. Dennoch bleibt er nicht vordergründig.<br />
Viele Teilthemen, z. B. die im Film<br />
2<br />
vorgestellte unterschiedliche Nahrungssuche<br />
bei <strong>Stockente</strong> und Reiherente, Nahaufnahmen<br />
der Funktion der Ruderfüße sowie<br />
die Überbevölkerung auf Parkgewässern<br />
führen bei Bedarf auch schon in jüngeren<br />
Jahrgangsstufen zu intensiver Diskussion<br />
ökologischer oder technischer Fragestellungen.<br />
Deutliche Nahaufnahmen erläutern die unterschiedliche<br />
Gefiederfärbung bei Männchen<br />
und Weibchen. Ergänzend dazu kann<br />
der auffallende Flügelspiegel angesprochen<br />
werden, der Signalfunktion im Sozialverhalten<br />
hat. Manche Schulbücher betonen<br />
die Analogie des kontrastreichen Flügelspiegels<br />
zu einer Signalflagge. Im Vergleich<br />
mit der Reiherente lässt sich ableiten,<br />
dass die Gefiederfärbung insgesamt<br />
ein Artkennzeichen ist.<br />
Gerade bei Wasservögeln ist die Gefiederpflege<br />
im Hinblick auf Wärmeisolation besonders<br />
wichtig. Wasser ist ein besserer<br />
Wärmeleiter als Luft. Im Gespräch mit den<br />
Schülern lässt sich über ihre eigenen Erfahrungen<br />
zum Auskühlen im Wasser die<br />
Notwendigkeit intensiver Gefiederpflege<br />
begründen. Außerdem verbessert die im<br />
Gefieder eingeschlossene Luftmenge die<br />
Schwimmfähigkeit. Natürlich verschleißen<br />
Federn allmählich. Sie werden während einer<br />
Mauser periodisch erneuert. Während<br />
der Zeit des Führens der Jungen kann das<br />
Weibchen sogar flugunfähig sein, weil alle<br />
Schwungfedern zugleich gemausert werden.<br />
Besonders hervorzuheben ist der Vergleich,<br />
den der Film zwischen <strong>Stockente</strong><br />
und Reiherente bezüglich der Nahrungssuche<br />
im Wasser vornimmt. <strong>Die</strong> Gruppen der<br />
„Gründelenten" und „Tauchenten" unterscheiden<br />
sich in ihrer Statik. Vom Film vermittelte<br />
Erkenntnisse über den Körperbau
können an Stopfpräparaten praktisch vertieft<br />
werden.<br />
Es gibt bei beiden Entenarten eine unterschiedliche<br />
nahrungsökologische Einnischung,<br />
die die <strong>Stockente</strong> auf eine Zone<br />
bestimmter Wassertiefe beschränkt. <strong>Die</strong>se<br />
Separierung ließe sich im Unterricht noch<br />
schärfer herausarbeiten, etwa durch konkrete<br />
Ermittlung der Wassertiefe, die eine<br />
<strong>Stockente</strong> gründelnd überbrücken kann.<br />
Natürlich nehmen <strong>Stockente</strong>n auch an<br />
Land Nahrung auf. Im Wasser ist der Reusenschnabel<br />
ein hervorragendes Werkzeug,<br />
um nicht zuviel Wasser mit der Nahrung<br />
schlucken zu müssen. Bau und Funktion<br />
des Reusenschnabels sind Gegenstand<br />
des Unterrichts auch schon im Grundschulbereich,<br />
wie etliche Schulbücher zeigen.<br />
Typisch für die Gründelenten ist die Fähigkeit,<br />
sozusagen aus dem Stand vom Wasser<br />
abfliegen zu können. Bei der Landung<br />
auf dem Wasser müssen sie mit weit vorgestreckten<br />
Füßen bremsen.<br />
Der Film zeigt nur das Weibchen bei Brut<br />
und Führung der Jungen, was Schülern sicherlich<br />
auffallen wird. Schon während des<br />
Brütens hat die Paarbindung sich gelöst.<br />
<strong>Die</strong> Erpel schließen sich dann zu Junggesellenverbänden<br />
zusammen. Erst im<br />
Herbst wenden Männchen und Weibchen<br />
sich wieder einander zu, allerdings ergeben<br />
sich neue Paarkombinationen. Hilfreich<br />
ist in diesem Zusammenhang die Szene,<br />
in der die heftige Vertreibung eines<br />
sich dem Nest nähernden Erpels durch das<br />
brütende Entenweibchen gezeigt wird.<br />
Es brütet also nur das Weibchen, das auch<br />
allein die Jungen führt, die in ihrer Nachfolgereaktion<br />
auf das Weibchen geprägt<br />
sind. Der Prägungsvorgang kann im vorliegenden<br />
Film allerdings nicht dargestellt<br />
werden. Über das Brüten und das Führen<br />
3<br />
der Jungen erschließt der Film den Begriff<br />
des Nestflüchters. Der Instinktbegriff wird<br />
relevant, wenn der Film aussagt, die Entenküken<br />
könnten schwimmen, ohne es je geübt<br />
zu haben. Angeboren ist natürlich auch<br />
das Verhalten bei der Gefiederpflege,<br />
ebenso das Gründeln. Aber: Woher wissen<br />
die Küken, wie ihre Mutter aussieht, der sie<br />
immer nachfolgen? Kann es für Entenküken<br />
vorteilhaft sein, über viele angeborene<br />
Verhaltensweisen zu verfügen? Manche<br />
der angeborenen Verhaltensweisen laufen<br />
sogar erst einmal „sinnlos" ab, etwa das im<br />
Film gut zu erkennende Ausschütteln der<br />
Flügelstummel bei Küken. Weitere angeborene<br />
Verhaltensweisen können von den<br />
Schülern erarbeitet werden. Immer wieder<br />
bietet sich der Vergleich mit anderen Vogelarten<br />
an, der erkennen lässt, dass die<br />
von der <strong>Stockente</strong> gebotenen Verhaltensweisen<br />
nicht zu generalisieren sind, dass<br />
es art- oder gruppenspezifische Alternativen<br />
gibt.<br />
Gerade im Bereich der Brutpflege liegen<br />
Anthropomorphismen nahe, die behutsam<br />
abgebaut werden sollten, ohne aber die<br />
(auch angesichts des Kindchenschemas<br />
der Küken) aufkommenden Gefühle der Zuneigung<br />
zu unterbinden.<br />
Wichtig erscheint die Anspielung, die der<br />
Film auf das Problem der übermäßigen<br />
Fütterung an Parkteichen durch Spaziergänger<br />
macht, die zu einer unnatürlich hohen<br />
Populationsdichte mit negativen Folgen<br />
für das Sozialverhalten führt. Hier<br />
kann die Anregung zu Diskussion und<br />
Selbstkritik liegen, zumal die überflüssige<br />
Fütterung auch die biologische Qualität<br />
des Wassers mindert: durch Überdüngung<br />
mit den Kotmassen und durch Faulen der<br />
nicht aufgenommenen Nahrungsreste.<br />
Aber auch das Phänomen der emotionalen
Bindung an das Tier, das man füttert, wird<br />
hier berührt. Diskussionsanlässe ergeben<br />
sich ferner, weil man am Parkteich oft<br />
Mischlinge zwischen <strong>Stockente</strong>n und Hausenten<br />
antrifft. Auch den Paarzusammenhalt<br />
zwischen <strong>Stockente</strong> und Hausente<br />
werden Schüler bemerken. Sie kennen aus<br />
dem Film die artkennzeichnende Gefiederfärbung<br />
und schließen zunächst auf „unpassend".<br />
Sie werden nicht selten einzelne<br />
gelbe Küken in der Schar einer Ente bemerken,<br />
während der Film nur die wildfarbig<br />
braunen zeigt. <strong>Die</strong> <strong>Stockente</strong> ist bekanntlich<br />
Stammform unserer Hausentenrassen.<br />
Zur Verwendung<br />
<strong>Die</strong> halbzahmen <strong>Stockente</strong>n der Parkgewässer<br />
bieten bei Ausflügen ideale Möglichkeiten<br />
zur Beobachtung aller Lebensabläufe.<br />
Sie haben kaum eine Fluchtdistanz.<br />
Der Film erlaubt eine eingehende<br />
Vorbereitung solcher Freilandbeobachtungen,<br />
wird aber in den meisten Fällen die<br />
Authentizität der Freilandbeobachtung ersetzen<br />
müssen. Vögel werden gewöhnlich<br />
in der 6. Jahrgangsstufe behandelt, dort<br />
lässt sich die monographische Darstellung<br />
der <strong>Stockente</strong> vorsehen. <strong>Die</strong> im Film gezeigten<br />
Aspekte aus dem Leben der <strong>Stockente</strong><br />
vermitteln eine umfassende ganzheitliche<br />
Beschreibung einer Tierart, wie einige<br />
Schulbücher sie vorsehen (z. B. „<strong>Die</strong><br />
<strong>Stockente</strong> - Schwimmvogel im Park", Biologie<br />
5/6, Ausg. A, CVK-Verlag; „Brutvögel am<br />
Weiher", Biologie 5/6, <strong>Die</strong>sterweg Verlag).<br />
Sie sind daneben detailliert genug und aufnahmetechnisch<br />
geeignet, um im Grundschulbereich<br />
und im Sekundarbereich l<br />
auch Feinthemen (Nahrungsaufnahme,<br />
4<br />
Fortbewegung usw.) eingehend bearbeiten<br />
zu können. Bei solchen Themen schließt<br />
sich sinnvoll eine vergleichende Bearbeitung<br />
anderer Wasservögel (Graureiher,<br />
Teichralle, Haubentaucher) an. Auch übergeordnete<br />
Themen wie „Der Weiher: ein<br />
Ökosystem", typisch für die 9. Jahrgangsstufe,<br />
können die <strong>Stockente</strong> mit ihrer Einnischung<br />
innerhalb der Biozönose aufnehmen.<br />
Eben weil <strong>Stockente</strong>n inzwischen<br />
leicht zu beobachten sind, haben die Schüler<br />
oftmals schon Vorerfahrungen, so dass<br />
ein „entwickelndes Gespräch" als Unterrichtsverfahren<br />
angewendet werden kann,<br />
das zu Ordnungsgesichtspunkten führt, unter<br />
denen der Film analysiert werden kann,<br />
das aber auch den Filminhalt ergänzende<br />
Fakten liefert.<br />
Weiterführender Film<br />
Der vorliegende Film zeigt nur die Kopulation<br />
aus dem Bereich des Paarungsverhaltens,<br />
das der Film „Paarungsverhalten der<br />
<strong>Stockente</strong>n" (32 03988/42 01769), ausführlich<br />
behandelt. Beginnend im Herbst werden<br />
alle Komponenten des langdauernden<br />
Paarfindungs- und Paarbindungsverhaltens<br />
gezeigt, und zwar in zeitlicher Abfolge<br />
bis zur Brut im Frühjahr. Komplexität und<br />
Differenziertheit dieses Verhaltensbereiches<br />
als „Ethologie vor der Haustür" lassen<br />
den Inhalt allerdings eher für den Sekundarbereich<br />
II geeignet erscheinen.
5<br />
Produktion:<br />
<strong>FWU</strong> Institut für Film und Bild, 1990<br />
Buch:<br />
Ulrich Berner<br />
Kamera:<br />
Georg Theilacker<br />
Schnitt:<br />
Betsy Straub<br />
Ton:<br />
<strong>Die</strong>tmar Preuss<br />
Begleitkarte:<br />
Prof. Dr. Rainer Rudolph<br />
Fachberatung:<br />
Prof. Dr. Rainer Rudolph<br />
Titelbild:<br />
©Martin Bilfinger, München (oben)<br />
Prof. Dr. <strong>Die</strong>ter Bährens / <strong>FWU</strong>-Diareihe 10 02265/1<br />
(unten)<br />
Pädagogischer Referent im <strong>FWU</strong>:<br />
Ulrich Berner<br />
Verleih durch Landes-, Kreis- und Stadtbildstellen/<br />
Medienzentren<br />
Verkauf durch <strong>FWU</strong> Institut für Film und Bild,<br />
Grünwald<br />
Nur Bildstellen/Medienzentren:<br />
öV zulässig<br />
© 2008<br />
<strong>FWU</strong> Institut für Film und Bild<br />
in Wissenschaft und Unterricht<br />
gemeinnützige GmbH<br />
Geiselgasteig<br />
Bavariafilmplatz 3<br />
D-82031 Grünwald<br />
Telefon (0 89) 64 97-1<br />
Telefax (0 89) 64 97-300<br />
E-Mail info@fwu.de<br />
vertrieb@fwu.de<br />
Internet www.fwu.de
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Laufzeit: 13 min<br />
Kapitelanwahl auf DVD-Video<br />
Sprache: Deutsch<br />
Systemvoraussetzungen<br />
bei Nutzung am PC<br />
DVD-Laufwerk und<br />
DVD-Player-Software,<br />
empfohlen ab Windows 98<br />
GEMA<br />
Alle Urheber- und<br />
Leistungsschutzrechte<br />
vorbehalten.<br />
Nicht erlaubte/genehmigteNutzungen<br />
werden zivilund/oderstrafrechtlich<br />
verfolgt.<br />
LEHR-<br />
Programm<br />
gemäß<br />
§ 14 JuSchG<br />
<strong>FWU</strong> – Schule und Unterricht<br />
46 02512 DVD mit Kapitelanwahlpunkten<br />
13 min, Farbe<br />
<strong>FWU</strong>-Klassiker<br />
<strong>Die</strong> <strong>Stockente</strong><br />
Im Frühjahr fallen auf den Gewässern <strong>Stockente</strong>n auf,<br />
deren Sexualdimorphismus im Gefieder vorgestellt<br />
wird. Über die Gefiederpflege führt der Film zum<br />
Schwimmen, zur gründelnden Nahrungssuche und betont<br />
den Konkurrenzausschluss zu der tief tauchenden<br />
Reiherente. Nach der Kopulation brütet die Ente<br />
getarnt auf ihrem Nest. Nahaufnahmen zeigen ein<br />
schlüpfendes Entenküken, dann Schwimmen, Gründeln<br />
und Gefiederpflege in verschiedenen Altersstadien.<br />
Unbeholfen ist das Watscheln an Land; die Funktion<br />
der Schwimmfüße wird eingehend in Nahaufnahmen<br />
gezeigt. Das Problem der Übervermehrung auf Parkteichen<br />
infolge Fütterung wird angesprochen.<br />
Bei diesem Film handelt es sich um eine <strong>FWU</strong>-Produktion<br />
aus dem Jahr 1990.<br />
Schlagwörter<br />
Entenvögel, Lebensraum, Verhalten (Tier), <strong>Stockente</strong>, Enten,<br />
Lebensweise<br />
Biologie<br />
Zoologie • Wirbeltiere • Vögel<br />
Grundschule<br />
Sachkunde • Tiere • Wildtiere<br />
Allgemeinbildende Schule (3-6)<br />
Sonderschule