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Adolph Kolping - Kolpingjugend - Kolpingwerk Deutschland

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I. <strong>Kolping</strong> und seine Zeit<br />

In den dreißiger und vierziger Jahren galten Fabrikarbeiter als begünstigte Schicht,<br />

denn Fabrikarbeit bedeutete:<br />

� Sicherung des Lebensunterhaltes durch geregeltes Einkommen<br />

� Möglichkeit zur Familiengründung<br />

� persönliche Unabhängigkeit<br />

Trotzdem verschlechterte sich die soziale Lage der Arbeiter ("Proletarier"). Gründe<br />

hierfür waren:<br />

� Extrem niedrige Stundenlöhne: Um eine Familie ernähren zu können, mussten die<br />

Arbeiter täglich bis zu 14 Stunden arbeiten. Wöchentliche Arbeitszeiten von 80 Stunden<br />

waren die Regel.<br />

� Da der Verdienst des Mannes oft nicht ausreichte, waren Frauen- und Kinderarbeit an der<br />

Tagesordnung. Außerdem galten Frauen und Kinder als billige Arbeitskräfte. Das zusätzliche<br />

Angebot an Frauen- und Kinderarbeit und die verlängerten Arbeitszeiten der Männer<br />

führten zu einem zusätzlichen Druck auf die Höhe der Stundenlöhne.<br />

� Die Arbeitsverhältnisse in den Betrieben und Fabriken waren gekennzeichnet durch<br />

- völlig unzureichende Anlagen im sanitären Bereich,<br />

- schlechte Luft- und Lichtverhältnisse,<br />

- oft hohe Lärmbelästigung und<br />

- meist fehlende Schutzvorrichtungen gegen Arbeitsunfälle.<br />

Wer unter diesen Bedingungen nicht arbeiten wollte, wurde sofort gekündigt. Kündigungsfristen<br />

gab es nicht.<br />

� Unglaubliche Wohnverhältnisse: Meist lebten die überwiegend kinderreichen Familien in<br />

ein bis zwei äußerst schlecht ausgestatteten Räumen.<br />

Gegen all diese Missstände wurde vom Staat nur wenig eingegriffen; Beispiel:<br />

� Kinder durften bereits ab 9 Jahren beschäftigt werden<br />

� keine Sonntags- und Nachtarbeit für Kinder<br />

� maximal 10-stündige Arbeitszeit pro Tag für Kinder<br />

Allgemein lässt sich sagen, dass die vierziger Jahre gekennzeichnet waren durch steigenden<br />

Wohlstand der Großgrund- und Fabrikbesitzer auf der einen und durch wachsende Armut<br />

der Arbeiter, Handwerker und Kleinbauern auf der anderen Seite.<br />

8 <strong>Adolph</strong> <strong>Kolping</strong>

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