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Leitfaden für die Düngung im Garten - Bayerische Landesanstalt für ...

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Funktion in der Pflanze<br />

Für zahlreiche Stoffwechselvorgänge benötigt<br />

<strong>die</strong> Pflanze Magnesium. Das Mg-Atom ist zudem<br />

zentraler Baustein des Chlorophylls.<br />

Ein Mangel ist daher vor allem an der<br />

geminderten Photosynthese zu erkennen. Diese<br />

äußert sich an älteren Blättern in einem Vergilben<br />

der Blattmitte, später auch des Blattrands. Die<br />

Hauptadern sowie das daran angrenzende<br />

Gewebe bleiben grün. In der Praxis tritt Mg-<br />

Mangel auf Böden jedoch nur sehr selten auf.<br />

Schäden durch Überschuss sind ebenfalls<br />

wenig wahrscheinlich. Nur extrem hohe<br />

Magnesiumgehalte können durch <strong>die</strong> Konkurrenz<br />

zu Kalium und Calcium bei der Aufnahme einen<br />

Mangel an <strong>die</strong>sen Nährstoffen hervorrufen.<br />

Schwefel (S)<br />

Dynamik <strong>im</strong> Boden<br />

Der Großteil des Schwefels ist in der<br />

organischen Bodensubstanz gebunden. Seine<br />

Freisetzung erfolgt, analog zu Stickstoff, durch<br />

den Humusabbau. Darüber hinaus enthalten<br />

gartenbauliche Kalium- und Magnesiumdünger<br />

Schwefel in Form von Sulfat. Eine weitere<br />

Schwefelquelle war in vergangenen Jahren<br />

der „saure Regen“: Die Luft enthielt aus der<br />

Verbrennung fossiler Brennstoffe entstandenes<br />

Schwefeldioxid, welches mit dem Regenwasser<br />

als Schwefelsäure in den Boden gelangte.<br />

Inzwischen wurden <strong>die</strong> Schwefelemissionen<br />

allerdings stark reduziert. Unabhängig von<br />

seiner Herkunft reagiert elementarer Schwefel<br />

mit Wasser und Sauerstoff ebenfalls zu<br />

Schwefelsäure, welche den pH-Wert des Bodens<br />

absenkt.<br />

Funktion in der Pflanze<br />

Schwefel wird vor allem <strong>für</strong> den Aufbau von<br />

Eiweiß benötigt. Mangel äußert sich in flächig<br />

vergilbten jungen Blättern, ist aber angesichts der<br />

Einträge durch K- und Mg-Dünger sowie Humus<br />

(s.o.) unwahrscheinlich.<br />

Zu hohe Schwefelmengen schädigen <strong>die</strong> Pflanze<br />

nicht.<br />

Nährstoffverhalten<br />

Abb. 17: Magnesiummangel an Tafeltrauben<br />

Nährstoffverhalten<br />

Abb. 18: Eisenmangel an zwei Trieben eines Apfelbaumes<br />

Spurennährstoffe (Fe, Mn,<br />

Cu, Zn, B, Mo, Cl)<br />

Die Spurennährstoffe sind sich in ihrer Dynamik<br />

in Boden und Pflanze ähnlich. Abgesehen<br />

von einigen Besonderheiten genügt es <strong>im</strong><br />

Freizeitgartenbau, sie in ihrer Gesamtheit zu<br />

betrachten.<br />

Dynamik <strong>im</strong> Boden<br />

Spurennährstoffe sind <strong>im</strong> Ausgangsgestein<br />

von Mineralböden enthalten und werden<br />

kaum ausgewaschen. Die meisten Böden<br />

enthalten daher ausreichende Mengen an<br />

Spurenelementen, <strong>die</strong> aber eventuell der Pflanze<br />

nicht zur Verfügung stehen. Die Verfügbarkeit<br />

ist stark vom pH-Wert des Bodens abhängig.<br />

Mit Ausnahme von Molybdän kann <strong>die</strong> Pflanze<br />

Spurennährstoffe um so besser aufnehmen, je<br />

niedriger der pH-Wert ist. Durch einen zu hohen<br />

pH-Wert bedingte Vergilbungen werden auch<br />

als „Kalkchlorose“ bezeichnet, es handelt sich<br />

hierbei vor allem um Eisenmangel. In <strong>die</strong>sem<br />

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