Intensivtagebuch: verlorene Zeit realer machen - CLINOTEL ...
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Medizin über Grenzen hinweg –<br />
Teleradiologieprojekt mit polnischen Nachbarn<br />
Ein wichtiges Hilfsmittel, den Patienten eine gute und sich weiter verbessernde<br />
medizinische Versorgung anzubieten, ist die Telemedizin,<br />
speziell die Teleradiologie. Deshalb hat das Städtische Klinikum Görlitz<br />
gemeinsam mit dem »Interdisziplinären Krankenhaus – Selbstständiges<br />
Öffentliches Zentrum für Gesundheitsfürsorge in Zgorzelec«<br />
auf der polnischen Seite ein Teleradiologieprojekt gestartet, das<br />
inzwischen weit fortgeschritten ist.<br />
Unter dem Projekttitel »Gemeinsam sicherer – deutsch-polnisches<br />
Netzwerk der bildgebenden Diagnostik in der Europastadt Görlitz/<br />
Zgorzelec« wird ein deutsch-polnisches teleradiologisches Netz etabliert,<br />
das den Ärzten beider Krankenhäuser eine grenzüberschreitende<br />
Verständigung über eine gemeinsame Vorgehensweise bei der Behandlung<br />
von Patienten ermöglicht. Dies ist in erster Linie bei Traumapatienten<br />
notwendig. Nach Unfällen, Katastrophen, plötzlichen Erkrankungen,<br />
das heißt bei der Gefährdung von Menschenleben und<br />
Gesundheit, sind die Überlebenschancen der Betroffenen direkt vom<br />
Informationsverlauf und der schnellen, gezielten Diagnose abhängig.<br />
Entscheidend dabei sind die Rettungsdauer des Patienten und die adäquate<br />
Versorgung in einer spezialisierten Klinik.<br />
<strong>CLINOTEL</strong>-Magazin | Januar 2013 29<br />
GÖRLITZ<br />
Görlitz ist eine Grenzstadt. Diese geografische Lage wirkt sich auch auf die Patientenversorgung aus. Die grenzüberschreitende<br />
Behandlung insbesondere der Notfallpatienten spielt eine wichtige Rolle in der Region. Als regionales Traumazentrum<br />
ist das Görlitzer Klinikum rund um die Uhr in der Lage, einen Schwerstverletzten aufzunehmen und ihn entsprechend der<br />
Leitlinien zur Polytraumaversorgung zu behandeln. Es kommt in den ersten Stunden darauf an, die akut lebensbedrohlichen<br />
Verletzungen schnell zu erkennen und in der richtigen Reihenfolge zu therapieren.<br />
Die Überlebenschance sinkt mit jeder verstreichenden Viertelstunde<br />
dramatisch. Andererseits kann diese Chance durch eine gute Versorgungsstruktur<br />
erhöht werden. In einem Grenzgebiet wie in Görlitz/<br />
Zgorzelec können Sprachbarrieren bei dieser Notfallversorgung hinderlich<br />
sein. Ein fachlicher und informativer Austausch sowie eine<br />
enge Zusammenarbeit der benachbarten Krankenhäuser sind deshalb<br />
von großer Bedeutung. Dies erfolgt auf Basis der modernen Diagnostikgeräte<br />
und der Übertragung der Befunde per Computertechnik. Für<br />
die Realisierung des Projekts schafft das Städtische Klinikum Görlitz<br />
unter anderem einen Computertomographen mit Kontrastmittelinjektor,<br />
ein digitales DR-Röntgengerät sowie die notwendige Datenübertragungstechnik<br />
zwischen beiden Krankenhäusern an.<br />
Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, diagnostische Untersuchungen<br />
zu erbringen und diese dann der polnischen Partnerseite bei<br />
Bedarf und entsprechender Patientenweiterbehandlung zur Verfügung<br />
zu stellen. Gleiches ist von polnischer Seite möglich, da dort auch ein<br />
Computertomograph installiert wurde. Außerdem wird ein Online-<br />
Wörterbuch konzipiert, das neben einzelnen Fachbegriffen auch ganze<br />
Sätze übersetzt. Die Projektausgaben belaufen sich auf deutscher Seite<br />
auf circa 870.000 Euro, davon werden circa 740.000 Euro gefördert.<br />
Für die Realisierung des Projekts schaffte das Städtische Klinikum Görlitz unter anderem einen Computertomographen mit Kontrastmittelinjektor an