Intensivtagebuch: verlorene Zeit realer machen - CLINOTEL ...

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6 Vorwort Geschäftsführer der CLINOTEL-Geschäftsstelle in Köln: Prof. Dr. med. Andreas Becker (links) Udo Beck (rechts) Wahljahr 2013 – wir sind eine Million Wähler Liebe Leser, für viele unserer Mitgliedshäuser waren die Jahre 2011 und 2012 eine enorme finanzielle Herausforderung. Der deutschlandweite Trend der Verschlechterung der Jahresergebnisse wurde auch in vielen CLINOTEL- Mitgliedshäusern spürbar. Obwohl die Krankenhäuser Jahr für Jahr die Leistungen steigern, fallen die Erlöse proportional geringer aus als die Kosten. Dies sieht das in diesem Punkt absurde System der Krankenhausfinanzierung durch den Gesetzgeber so vor. Für 2013 beispielsweise bekommen die Krankenhäuser eine Budgeterhöhung von 2,03 Prozent, mit denen sämtliche Kostensteigerungen des Jahres 2013 aufgefangen werden sollen. Allein schon viele Tarifabschlüsse gehen weit über diesen Wert hinaus. So sieht zum Beispiel der Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst (TVöD) für den Zeitraum vom 01.03.2012 bis zum 01.08.2013 lineare Entgelterhöhungen in drei Stufen vor, erst um 3,5 Prozent, dann weitere 1,4 Prozent und zusätzlich nochmals 1,4 Prozent, also insgesamt 6,3 Prozent. Es sei an dieser Stelle ausdrücklich betont, dass die Beschäftigten diese Tariferhöhung selbstverständlich verdienen, denn schließlich steigen die Lebenshaltungskosten ebenfalls stetig an und das Gesundheitssystem befindet sich mit anderen Branchen im Wettbewerb um Fachkräfte beziehungsweise entsprechenden Nachwuchs. Zu den Lohnkostensteigerungen kommen zum Teil enorme Erhöhungen in anderen Bereichen, wie zum Beispiel bei den Haftpflicht- Versicherungsprämien, die ab 2013 um rund 35 Prozent (!) angehoben werden, da viele Versicherungen sich aufgrund der kaum kalkulierbaren Entschädigungsrisiken aus dem Krankenhausmarkt zurückziehen. Die übrig gebliebenen Versicherer können daher diese enormen Preissteigerungen auf dem Markt durchsetzen, denn letztlich kann ein Krankenhaus nicht auf eine Haftpflichtversicherung verzichten. Kostensteigerungen bei Energiepreisen, Medizintechnik und Arzneimitteln werden auch in 2013 nicht ausbleiben. Allen Beteiligten muss klar sein, dass 2,03 Prozent bei Weitem nicht ausreichen, um die Kostensteigerungen zu decken. So wird auch das Jahr 2013 unter dem Diktat weiterer Kostensenkungsmaßnahmen stehen, wobei man an den Jahresergebnissen der Krankenhäuser mittlerweile absehen kann, dass an dieser »Schraube« oftmals kaum noch gedreht werden kann. Hier bedarf es einer generellen Systemänderung! Unabweisbare Kostensteigerungen müssen mit einer Anpassung der Einnahmen der Krankenhäuser verbunden werden, nur so kann der Spirale der immer stärker werdenden Leistungsverdichtung ein Ende bereitet werden. Hierbei sollten sich Krankenhäuser einmal ihrer Macht als Wähler bewusst werden, denn 2013 ist wieder einmal Wahljahr und in diesen Zeiten sind die rund eine Million Beschäftigten in den Krankenhäusern (und zusätzlich deren Angehörige!) als Wähler eine interessante Zielgruppe. Hierzu könnten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Krankenhaus zusammentun und gemeinsam dieses berechtigte Interesse in Berlin vortragen. Im September 2008 kam es in Berlin zur größten Demonstration deutscher Krankenhäuser, an der sich 130.000 Beschäftigte aus ganz Deutschland unter dem Motto »Der Deckel muss weg« beteiligt haben. Eine gemeinsame Aktion von Krankenhäusern und Gewerkschaften, die sich ansonsten im Tarifstreit gegenüberstehen. Ein Beispiel, welches es zu wiederholen gilt; warum nicht im Wahljahr 2013?! Mit den besten Grüßen aus Köln Ihre CLINOTEL-Geschäftsführung Prof. Dr. med. Andreas Becker Udo Beck
Verbunden und dabei autonom Bereits nach wenigen Monaten unserer Mitgliedschaft war ich von den Auswertungen und der Kommunikation, der Transparenz und dem offenen Umgang der Mitgliedshäuser miteinander begeistert. Es konnten viele neue Erkenntnisse gewonnen und umgesetzt werden. Darüber haben wir die anderen hessischen Häuser informiert und viele Kollegen haben sich von den Vorteilen überzeugen lassen. Öffentliche Häuser in Hessen suchen seit vielen Jahren nach einer Möglichkeit, über Benchmarking, Wissenstransfer und zentrale Dienstleistungen Verbundvorteile zu nutzen, wie dies die privaten Ketten seit geraumer Zeit erfolgreich tun. Für viele gut aufgestellte und erfolgreiche Krankenhäuser in Hessen bietet sich mit dem Beitritt zu CLINOTEL nun die Chance, diese Vorteile zu nutzen, dabei jedoch rechtlich und organisatorisch selbstständig zu bleiben. Friedel Roosen Geschäftsführer des GPR Gesundheits- und Pflegezentrums Rüsselsheim gGmbH CLINOTEL-Magazin | Januar 2013 7 Liebe Mitarbeiter, das GPR Klinikum Rüsselsheim ist seit dem 01.01.2012 Mitglied im CLINOTEL-Krankenhausverbund. Zu diesem Zeitpunkt waren wir das erste Mitgliedshaus aus dem Bundesland Hessen. Wie Sie in dieser Ausgabe lesen werden, sind im Jahr 2012 viele weitere hessische Krankenhäuser (und andere) Mitglied bei CLINOTEL geworden. Unser GPR Klinikum war an diesem Wachstum in Hessen nicht unbeteiligt. Gerade die regionale Kompetenz hat die hessischen Häuser, die jetzt CLINOTEL beigetreten sind, in den vergangenen Jahren erfolgreich gemacht. Natürlich macht es Sinn, regionale Partner zu suchen, Kooperationen und Zusammenschlüsse vor Ort mit anderen Krankenhäusern abzustimmen, anstatt sich in allen Fachgebieten massiven Wettbewerb zu liefern. Wir in Rüsselsheim sind davon überzeugt, dass diese Entscheidungen vor Ort und im besten Sinne für die Patienten in unserer Versorgungsregion getroffen werden müssen. Dafür brauchen wir die regionale Autonomie für unser Krankenhaus. Zusammen mit den überregionalen Verbundvorteilen von CLINOTEL sehen wir uns für die Zukunft gut aufgestellt. Herzliche Grüße aus Rüsselsheim Friedel Roosen Geschäftsführer des GPR Gesundheits- und Pflegezentrums Rüsselsheim gGmbH
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