Intensivtagebuch: verlorene Zeit realer machen - CLINOTEL ...
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Der 65-Jährige ist der erste Patient am Klinikum Lünen – St.-Marien-<br />
Hospital, dem das Ärzteteam um Chefarzt Prof. Dr. Christian Perings<br />
einen subkutanen Defibrillator implantiert hat. Seit etwa eineinhalb<br />
Jahren ist der Subkutane Implantierbare Cardioverter-Defibrillator (S-<br />
ICD) in Deutschland auf dem Markt. Als erste nicht universitäre Klinik<br />
in der Region Ruhrgebiet/Westfalen konnten die Experten am Klinikum<br />
Lünen – St.-Marien-Hospital dieses innovative Verfahren nun erfolgreich<br />
anwenden.<br />
Das Gerät sieht aus wie ein kleiner MP3-Player, doch in diesem 145<br />
Gramm schweren Aggregat steckt lebensrettende Technik: Der S-ICD<br />
ist ein völlig neues Verfahren zur Behandlung von Patienten mit schweren<br />
Herzrhythmusstörungen. Denn anders als bei herkömmlich implantierten<br />
Defibrillatoren gelangt das Elektrodensystem des S-ICD<br />
nicht über die Venen zum Herzen, sondern liegt direkt unter der Haut.<br />
So wird das Elektrodensystem weniger belastet und bleibt länger stabil.<br />
Auch das Einsetzen des Defibrillators hat Vorteile, da zum Beispiel keine<br />
Röntgenstrahlen zur Positionierung der Elektrode mehr benötigt<br />
werden. »Dieses subkutane System ermöglicht eine deutlich effizientere<br />
und risikoärmere Behandlung und ist gerade auch für jüngere Patienten<br />
besonders gut geeignet«, erklärt Chefarzt Perings.<br />
Rund 150 Schrittmacher und 150 Defibrillatoren werden in der Kardiologie<br />
des St.-Marien-Hospitals jährlich eingesetzt. Den S-ICD haben die<br />
<strong>CLINOTEL</strong>-Magazin | Januar 2013 33<br />
Unter die Haut wurde Jürgen Vogelsang (M.) als erstem Patienten am Klinikum Lünen ein innovativer Defibrillator implantiert. Über die erfolgreiche Behandlung<br />
freuen sich Chefarzt Professor Dr. Christian Perings (r.) und Oberarzt Rainer Halfenberg. Foto/Bildunterschrift: Magdalene Quiring-Lategahn, Ruhr-Nachrichten<br />
Innovative Technik, die unter die Haut geht:<br />
Ärzte implantieren erstmals einen subkutanen Defibrillator<br />
LÜNEN/WERNE<br />
Jürgen Vogelsang hat keine Angst mehr. Früher begleitete sie ihn wie ein Schatten, war stets an seiner Seite. Seine Krankheit<br />
hätte ihn jeder <strong>Zeit</strong> einholen können – ganz plötzlich wäre sein Herz aus dem Takt geraten. Die Herzrhythmusstörung hätte<br />
ihn vermutlich das Leben gekostet. Dank einer völlig neuen Behandlungsmethode kam für Jürgen Vogelsang ein wichtiges<br />
Lebensgefühl zurück: Sicherheit.<br />
Lüner Herzspezialisten bereits fest in ihrem Therapie-Portfolio etabliert.<br />
Von dieser innovativen Technik profitieren auch Patienten, bei<br />
denen herkömmliche, venöse Elektrodensysteme immer wieder zu<br />
Komplikationen geführt haben – wie bei Jürgen Vogelsang. Fast zehn<br />
Jahre lang trug er ein venöses Elektrodensystem im Körper. Zweimal<br />
schon musste das Gerät nach Infektionen herausgenommen werden.<br />
Damit soll nun Schluss sein. Dank der innovativen Technik kann der<br />
Lüner heute beschwerdefrei leben. »Ich fühle mich pudelwohl«, sagt<br />
Vogelsang und blickt optimistisch in die Zukunft.