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Studie: Sauberer Strom aus den Wüsten - Greenpeace

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Solarturm<br />

Solarturm- (oder Zentralreceiver-) Anlagen verwen<strong>den</strong> ein<br />

Feld <strong>aus</strong> verteilt aufgestellten Spiegeln – Heliostaten – die<br />

einzeln der Sonne nachgeführt wer<strong>den</strong> und das Sonnenlicht<br />

auf die Spitze des Turms fokussieren. Indem sie das<br />

Sonnenlicht um das 600–1000-fache konzentrieren, erreichen<br />

sie Temperaturen von 800°C bis weit über 1000°C.<br />

Die Solarenergie wird von einer Arbeitsflüssigkeit absorbiert<br />

und dann zur Erzeugung von Dampf verwendet, um<br />

eine herkömmliche Turbine anzutreiben. In Versuchen,<br />

die weltweit über einen Zeitraum von mehr als 15 Jahren<br />

durchgeführt wur<strong>den</strong>, haben sich Solarturmanlagen in<br />

Projekten mit <strong>den</strong> unterschiedlichsten Wärmeträgermedien<br />

(Dampf, Luft und Salzschmelzen) im Wärmekreislauf<br />

und mit unterschiedlichen Heliostatarten als technisch<br />

realisierbar erwiesen.<br />

Die hohen Temperaturen, die mit Solartürmen erreicht<br />

wer<strong>den</strong> können, sind nicht nur für Dampfkreisläufe<br />

nutzbar, sondern auch für Gasturbinen und kombinierte<br />

Gas-und-Dampfanlagen. Derartige Anlagen erreichen<br />

einen Spitzenwirkungsgrad von 35% und einen aufs Jahr<br />

bezogenen solaren Wirkungsgrad von 25%, wenn sie an<br />

ein Kombikraftwerk gekoppelt sind.<br />

22 <strong>Sauberer</strong> <strong>Strom</strong> <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>Wüsten</strong>: Ausblick 2009<br />

Erste Testanlagen wur<strong>den</strong> in <strong>den</strong> 80er und 90er Jahren in<br />

Europa und <strong>den</strong> USA errichtet. Dazu zählen SOLGATE,<br />

eine Anlage die Druckluft erwärmte; Solar II in Kalifornien,<br />

die geschmolzenes Salz als Wärmeträger und als<br />

Wärmespeicher für <strong>den</strong> Nachtbetrieb verwendete; sowie<br />

das GAST-Projekt in Spanien, das Paneele <strong>aus</strong> metallischen<br />

und keramischen Rohren verwendete. Das Konzept<br />

eines volumetrischen Receivers wurde in <strong>den</strong> 90er Jahren<br />

mit dem PHOEBUS-Projekt entwickelt, das ein Drahtgitter<br />

verwendete, welches der einfallen<strong>den</strong> Strahlung unmittelbar<br />

<strong>aus</strong>gesetzt war und durch einen Luftstrom gekühlt<br />

wurde. Dieser Receiver erreichte 800°C und wurde<br />

genutzt, um einen 1-MW-Dampfzyklus anzutreiben.<br />

Nachdem sich die Technik inzwischen bewährt hat,<br />

sind einige wegweisende Projekte in Spanien in Betrieb,<br />

insbesondere der Sanlucar Solar Park, in dem sich der<br />

Solarturm PS-10 mit 11 MW bereits in Betrieb und der<br />

PS-20 mit 20 MW im Bau befindet. Eine US-amerikanische<br />

Firma entwickelt zurzeit eine Hochtemperaturtechnik<br />

mit dezentralen Solartürmen mit hohem Wirkungsgrad<br />

und hat einen <strong>Strom</strong>abnahmevertrag für bis zu 500 MW<br />

abgeschlossen. Die ersten 100 MW sollen im Jahr 2010<br />

installiert wer<strong>den</strong>.

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