Studie: Sauberer Strom aus den Wüsten - Greenpeace
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7 DLR-Website (Institut für<br />
Technische Thermodynamik)<br />
http://www.dlr.de/tt/<br />
desktopdefault.aspx/tabid-<br />
2885/4422_read-10370/<br />
8 Rat des Ministerpräsi<strong>den</strong>ten<br />
zum Klimawandel,<br />
Indische Regierung (2008)<br />
Nationaler Aktionsplan zum<br />
Klimawandel.<br />
9 Ministerium für neue und<br />
erneuerbare Energien (2008)<br />
Guidelines for Generation-<br />
Based Incentive – Grid<br />
Interactive Solar Thermal<br />
Power Generation<br />
http://www.mnre.gov.in/<br />
pdf/guidelines_stpg.pdf,<br />
abgerufen am 27.4.09<br />
<strong>Greenpeace</strong><br />
International,<br />
Solar PaCES<br />
und EStEla<br />
<strong>Sauberer</strong> <strong>Strom</strong><br />
<strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>Wüsten</strong><br />
Ausblick 2009<br />
Jordanien<br />
In Jordanien besteht schon seit langem ein erhebliches<br />
Interesse an großangelegten solarthermischen Kraftwerken.<br />
Vor mehr als zehn Jahren schlug Phoebus, ein in<br />
Europa ansässiges Industriekonsortium, <strong>den</strong> Bau eines<br />
volumetrischen 30-MW-Solarturms vor. Die vollständige<br />
Projektentwicklung wurde jedoch durch <strong>den</strong> Beginn des<br />
Golfkrieges verzögert. 1997 besuchte ein START-Team<br />
(Solar Thermal Analysis, Review and Training = Analyse,<br />
Begutachtung und Ausbildung für solarthermische<br />
Energie), bestehend <strong>aus</strong> IEA/SolarPACES-Vertretern <strong>aus</strong><br />
ägypten, Deutschland, Israel, Spanien, der Schweiz und<br />
<strong>den</strong> USA, mit Gastbeobachtern <strong>aus</strong> der Europäischen<br />
Union, ebenfalls Jordanien. Gastgeber war Jordaniens<br />
nationales <strong>Strom</strong>versorgungsunternehmen.<br />
Im Jahr 2002 veröffentlichte die Regierung einen<br />
aktuellen Branchenbericht, der besagte, dass die erste<br />
100-150 MW-Hybridsolaranlage bis 2005 in Quwairah in<br />
Betrieb sein sollte. Den Zuschlag bekam Solar Millennium,<br />
doch die Arbeiten scheinen sich zu verzögern, da keine<br />
weiteren Informationen über <strong>den</strong> aktuellen Stand verfügbar<br />
sind.<br />
Ein Konsortium verschie<strong>den</strong>er Forschungseinrichtungen<br />
begann 2007 eine <strong>Studie</strong> über <strong>den</strong> Einsatz von Solarenergie<br />
in großangelegten solaren Entsalzungsanlagen. Die<br />
<strong>Studie</strong> ist ein erster Schritt vor dem Bau einer Pilotanlage<br />
zur solaren Entsalzung, die Gemein<strong>den</strong> in Israel und<br />
Jordanien zugutekommen soll. 7<br />
Vereinigte arabische Emirate<br />
Die VAE, darunter besonders Abu Dhabi, haben eine<br />
wichtige Initiative ins Leben gerufen, um erneuerbare<br />
Energien in einer gesamten Stadt zu nutzen, die sich<br />
zurzeit in der Entwicklung befindet. Damit wollen sie ihre<br />
Kapazitäten in diesem künftigen Schlüsselbereich der<br />
Weltwirtschaft <strong>aus</strong>bauen. Die Erschließung wird vor allem<br />
von dem Unternehmen MASDAR (das arabische Wort für<br />
Quelle) betrieben, das mehrere Projekte für erneuerbaren<br />
Energien ins Leben gerufen hat, darunter ein 100 MW,<br />
<strong>aus</strong>schließlich solarthermisches Kraftwerk, dessen Bau<br />
im Laufe von 2009 beginnen sollte.<br />
Kapitel<br />
Vier<br />
India<br />
Indien verfügt über sehr vielversprechende solare<br />
Ressourcen: die jährliche globale Einstrahlung liegt bei<br />
1600 bis 2200 kWh/m2 , was für tropische und subtropische<br />
Regionen typisch ist. Die indische Regierung<br />
schätzt, dass gerade 1% von Indiens Bo<strong>den</strong>fläche nötig<br />
wäre, um seinen Energiebedarf bis 2030 zu decken. 8 Der<br />
nationale Aktionsplan zum Klimawandel (National Action<br />
Plan on Climate Change) sieht einige speziellen politischen<br />
Maßnahmen vor, darunter Forschung und Entwicklung<br />
zur Senkung der Produktions- und Wartungskosten,<br />
die Errichtung eines Forschungszentrums für Solarenergie<br />
und die Zielvorgabe, bis 2017 mindesten 1000 MW durch<br />
solarthermische Kraftwerke in Indien zu erzeugen. Das<br />
erklärte letztendliche Ziel der Solarmission ist es, in <strong>den</strong><br />
nächsten 20 bis 25 Jahren eine Basisversorgung sowie<br />
eine abrufbare solarthermische Versorgung zu wettbewerbsfähigen<br />
Preisen im Vergleich zu fossilen Brennstoffen<br />
zu etablieren. Die indische Regierung erprobt zurzeit<br />
einen Einspeisetarif für Solarstrom von bis zu 10 Rupien/<br />
kWh (19 US-Cent), bei einem zehnjährigen Betrieb, mit<br />
einer Obergrenze von 10 MW pro Bundesstaat. 9 International<br />
scheint ein erneutes Interesse an Indien zu bestehen.<br />
Im März gab das junge kalifornische Unternehmen eSolar<br />
bekannt, es habe ein Lizenzabkommen für seine Solartechnologie<br />
abgeschlossen; vorgesehen sei der Bau von<br />
Solarfarmen in Indien mit bis zu 1 Gigawatt in <strong>den</strong> nächsten<br />
zehn Jahren.<br />
Iran<br />
Die Islamische Republik Iran hat Interesse an Technologien<br />
für erneuerbare Energien bekundet, darunter auch<br />
Sonnenenergie, und ist bestrebt, ihre üppigen solaren<br />
Ressourcen mittels CSP-Technologie zu erschließen.<br />
Die Regierung möchte außerdem ihre <strong>Strom</strong>erzeugung<br />
diversifizieren, um nicht auf Öl- und Erdgasreserven angewiesen<br />
zu sein. 1997 führte das Unternehmen Iranian<br />
Power Development Company eine umfassende Machbarkeitsstudie<br />
zu einem integrierten Kombisolarkraftwerk<br />
mit Rinnenkonzentratoren von dem Forschungszentrum<br />
für Elektrischen <strong>Strom</strong> (heute: NIROO-Forschungsinstitut)<br />
und Fichtner (heute: Fichtner Solar) durch. Esfahan, Fars,<br />
Kerman und Yazd sind alle <strong>aus</strong>gezeichnete Regionen<br />
für die Errichtung solarthermische Kraftwerke im Iran.<br />
Schließlich wurde jedoch die Provinz Yazd, deren gesamte<br />
Hochebene eine jährliche Direkt-Normal-Strahlung von<br />
über 2.500 kWh/m2 /Jahr aufweist, für die erste Anlage<br />
gewählt. Seither wur<strong>den</strong> keine neuen Marktentwicklungen<br />
bekanntgegeben.<br />
<strong>Sauberer</strong> <strong>Strom</strong> <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>Wüsten</strong>: Ausblick 2009 41