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Studie: Sauberer Strom aus den Wüsten - Greenpeace

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6 Meier, A, Sattler, C,<br />

(2008) Solar Fuels from<br />

Concentrated Sunlight,<br />

veröffentlicht von SolarPACES,<br />

www.solarpaces.org<br />

<strong>Greenpeace</strong><br />

International,<br />

Solar PaCES<br />

und EStEla<br />

<strong>Sauberer</strong> <strong>Strom</strong><br />

<strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>Wüsten</strong><br />

Ausblick 2009<br />

Zur Herstellung lagerbarer und transportierbarer Brennstoffe<br />

<strong>aus</strong> Sonnenenergie stehen im Grunde genommen<br />

drei Alternativen zur Verfügung:<br />

• Elektrochemische Verfahren: photovoltaische oder<br />

solarthermische Anlagen produzieren <strong>Strom</strong>, der einen<br />

elektrolytischen Prozess speist<br />

• Photochemische/photobiologische Verfahren: unmittelbare<br />

Nutzung der Photonenenergie der Sonne,<br />

um photochemische und photobiologische Prozesse zu<br />

speisen<br />

• Thermochemische Verfahren: Solarwärme erzeugt<br />

hohe Temperaturen, anschließend kommt es zu einem<br />

endothermen, thermochemischen Prozess.<br />

Für die künftige Massenproduktion von Solarbrennstoffen<br />

eignen sich Solartürme am besten, weil sie dank ihres<br />

hohen Konzentrationsverhältnisses in der Lage sind, die<br />

notwendigen hohen Temperaturen (> 1000° C) zu erzeugen.<br />

Um die notwendige Energierevolution vollziehen zu<br />

können, müssen die derzeitigen Verfahren zur Herstellung<br />

und Verteilung von Brennstoffen und <strong>Strom</strong> grundlegend<br />

überarbeitet wer<strong>den</strong>. Erstens wird zur Speicherung<br />

der durch erneuerbare Quellen erzeugten Energie eine<br />

Massenproduktion von Solarwasserstoff erforderlich sein.<br />

Zweitens sind viele davon überzeugt, unser Transportwesen<br />

und unsere Mobilität wer<strong>den</strong> vor<strong>aus</strong>sichtlich eher auf<br />

nachhaltige Brennstoffe als auf <strong>Strom</strong> beruhen.<br />

Das „World Energy Technology Outlook“ Szenario der<br />

Europäischen Union sagt vor<strong>aus</strong>, dass die Wasserstoffnachfrage<br />

bis 2050 ungefähr 1 Mrd. Tonnen Erdöl<br />

entsprechen wird. Ein praktikabler Weg zu dieser<br />

Produktion ist der Einsatz von <strong>Strom</strong> <strong>aus</strong> solarthermischen<br />

Kraftwerken, mit anschließender Elektrolyse von<br />

Wasser. Dies kann als Richtwert für andere Alternativen<br />

betrachtet wer<strong>den</strong>, die die Möglichkeit der energieeffizienten<br />

Massenproduktion von Wasserstoff bergen.<br />

Kapitel<br />

Drei<br />

Kostenüberlegungen<br />

Die vor<strong>aus</strong>sichtlichen Kosten von Wasserstoff, der durch<br />

solarthermische Kraftwerke und Elektrolyse erzeugt wird,<br />

liegen zwischen 15 und 20 US-Cent/kWh, oder USD<br />

5,90 bis USD 7,90 pro Kilogramm H2 (wenn man einen<br />

solarthermischen <strong>Strom</strong>preis von 8 Cent/kWhe vor<strong>aus</strong>setzt).<br />

Die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit der Solarbrennstoffproduktion<br />

hängt von <strong>den</strong> Kosten von fossilen Brennstoffen<br />

ab und von <strong>den</strong> Maßnahmen, die wir ergreifen<br />

müssen, um das Weltklima zu schützen, indem wir unsere<br />

CO2-Emissionen drastisch senken. Sowohl die US-Energiebehörde<br />

als auch die Europäische Kommission haben<br />

klare Vorstellungen von der künftigen Wasserstoffwirtschaft,<br />

mit festen Zielen für die Wasserstoffproduktionskosten.<br />

Die US-Vorgabe für 2017 ist $3/gge (gasoline<br />

gallon equivalent; 1 gge entspricht ungefähr 1 kg H2), und<br />

die EU-Vorgabe für 2020 ist € 3,50/kg. 6<br />

Die Wirtschaftlichkeit einer großangelegten Solarwasserstoffproduktion<br />

wurde in verschiednen <strong>Studie</strong>n untersucht.<br />

Diese deuten darauf, dass die solarthermische<br />

Herstellung von H2 langfristig mit der Elektrolyse von<br />

Wasser mittels solargenerierten <strong>Strom</strong>s mithalten kann.<br />

Wie schon oben erklärt, kann das Verfahren bei <strong>den</strong> aktuellen<br />

Brennstoffpreisen sogar gegenüber konventionellen<br />

fossilen Verfahren konkurrenzfähig sein, besonders wenn<br />

CO2-Zertifikate für Schutz- und Vermeidungsmaßnahmen<br />

eingesetzt wer<strong>den</strong>.<br />

Dazu bedarf es weiterer F&E und großangelegter<br />

Demonstrationsanlagen für Solarbrennstoffe. Die erreichbaren<br />

Wirkungsgrade wür<strong>den</strong> dadurch erhöht und die<br />

Investitionskosten für Material und Komponenten gesenkt.<br />

Wenn immer mehr kommerzielle solarthermische Kraftwerke<br />

– besonders Solartürme – in Betrieb genommen<br />

wer<strong>den</strong>, sinken die Kosten von solarthermisch erzeugtem<br />

H2, da Heliostate zu <strong>den</strong> teuersten Komponenten einer<br />

Anlage gehören.<br />

<strong>Sauberer</strong> <strong>Strom</strong> <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>Wüsten</strong>: Ausblick 2009 35

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