Studie: Sauberer Strom aus den Wüsten - Greenpeace
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10 Website des<br />
südafrikanischen<br />
Ministeriums für Mineralien<br />
und Energie,<br />
http://www.dme.gov.za/<br />
energy/renewable.stm<br />
11 Aktueller Lagebericht über<br />
Südafrikas CSP-Aktivitäten<br />
von Eskom an SolarPACES<br />
übermittelt.<br />
<strong>Greenpeace</strong><br />
International,<br />
Solar PaCES<br />
und EStEla<br />
<strong>Sauberer</strong> <strong>Strom</strong><br />
<strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>Wüsten</strong><br />
Ausblick 2009<br />
ägypten<br />
1995 wur<strong>den</strong> zwei Vorabmachbarkeitsstudien zu Parabolrinnen-<br />
und Solarturmanlagen durchgeführt, es<br />
folgte 1996 eine SolarPACES-START-Mission. Daraufhin<br />
beschloss ägypten <strong>den</strong> Bau seiner ersten 150 MW-ISCC-<br />
Anlage mit 30 MW-Parabolrinnensolarfeld. Die GEF stellte<br />
ihre Beratungsdienste zur Verfügung und bot an, die<br />
Mehrkosten zu übernehmen. Der detaillierte Machbarkeitsbericht<br />
der ersten Phase wurde 2000 fertiggestellt,<br />
daraufhin wur<strong>den</strong> qualifizierte und interessierte Bauunternehmer<br />
2001 in die engere Wahl genommen. Das Projekt<br />
gerat angesichts des unerwartet hohen Wechselkurses<br />
zwischen dem US-Dollar und dem ägyptischem Pfund<br />
ins stocken. Mitte 2003 beschloss die Weltbank, ihre<br />
Vorgehensweise zu ändern und schuf ein Regierungsprojekt,<br />
bei dem sich privatwirtschaftliche Teilnehmer an<br />
einem 5-Jahres-Besitz- und Wartungsvertrag beteiligen<br />
durften. Im Februar 2004 bekundeten 35 Unternehmen<br />
ihr Interesse an einer allgemeinen Beschaffungs<strong>aus</strong>schreibung.<br />
2007 wur<strong>den</strong> Verträge mit Iberdrola und Mitsui<br />
für die Kombikraftwerksinsel und mit einem Konsortium<br />
<strong>aus</strong> Orascum und Flagsol für <strong>den</strong> Bau des Solarfeldes<br />
geschlossen. Die Anlage befindet sich gegenwärtig im<br />
Bau und soll Anfang 2010 <strong>den</strong> Betrieb aufnehmen.<br />
©solar MillenniuM aG<br />
Kapitel<br />
Vier<br />
Südafrika<br />
Die südafrikanische Regierung hat sich zum Ziel gesetzt,<br />
bis 2013 10.000 GWh Energie <strong>aus</strong> erneuerbaren Quellen<br />
zu beziehen. 10 Das entspräche der <strong>Strom</strong>versorgung von<br />
rund zwei Millionen H<strong>aus</strong>halten mit einem Jahresstromverbrauch<br />
von 5 000 kWh. Dies stellt 5 % der gegenwärtigen<br />
<strong>Strom</strong>erzeugung Südafrikas dar, oder dem Aust<strong>aus</strong>ch von<br />
zwei 660-MW-Einheiten in Eskoms Kohlekombikraftwerken.<br />
Im März 2009 bewilligte Südafrikas Energieregulierungsbehörde,<br />
NERSA (National Energy Regulator of South<br />
Africa) Einspeisetarife für erneuerbare Energien unter der<br />
Bezeichnung REFIT. Diese Einspeisetarife beruhen auf<br />
<strong>den</strong> aufs Jahr umgerechneten <strong>Strom</strong>kosten, berechnet<br />
<strong>aus</strong> Bau- und Betriebskosten, und liegen bei 2,10 R/kWh<br />
für solarthermische Energie, 1,25R/kWh für Windkraft,<br />
0,94R/kWh für kleine Wasserkraftwerke und 0,90 R/kWh<br />
für Deponiegas. Die Vertragsdauer des <strong>Strom</strong>abnahmevertrags<br />
wird 20 Jahre betragen. Die REFIT-Tarife wer<strong>den</strong><br />
in <strong>den</strong> ersten 5 Jahren jährlich, danach alle drei Jahre<br />
geprüft, und die sich dar<strong>aus</strong> ergeben<strong>den</strong> Tarife wer<strong>den</strong><br />
nur für neue Projekte gelten.<br />
Bis zum Jahr 2010 könnte der südafrikanische <strong>Strom</strong>versorger<br />
Eskom das größte Solarturmkraftwerk der Welt<br />
betreiben. Eskom hat eine Machbarkeitsstudie für eine<br />
100 MW- Pilotanlage bestehend <strong>aus</strong> einer Solarturmanlage<br />
mit Salzschmelze durchgeführt, die Mitte 2008<br />
aktualisiert wurde. Zuvor hatte Eskom sowohl Parabolrinnen-<br />
und Solarturmtechniken untersucht, um festzustellen,<br />
welche von bei<strong>den</strong> die kostengünstigere Alternative<br />
wäre. Das Unternehmen wird die wichtigsten Komponenten<br />
von ortsansässigen Herstellern beziehen und holt<br />
Kostenangebote von örtlichen Glas- und Stahlverarbeitern<br />
ein. Letztendlich wird die Entscheidung von einer Reihe<br />
von Faktoren abhängen, wie z. B. <strong>den</strong> Kosten und der<br />
Frage, welche Anlage mit <strong>den</strong> meisten lokalen Komponenten<br />
gebaut wer<strong>den</strong> kann. Eine Ausschreibung dürfte in<br />
der ersten Hälfte 2009 erfolgen. Das <strong>aus</strong>gewählte Projekt<br />
wird einen Spitzentarif bekommen, um ihre Bankfähigkeit<br />
zu gewährleisten. Gleichzeitig untersucht die nationale<br />
Regulierungsbehörde die Möglichkeit von Einspeisetarifen.<br />
Über das Ministerium für Wissenschaft und Technik unterstützt<br />
die Regierung die Weiterentwicklung der solarthermischen<br />
Technik, indem sie Hochschulen entsprechende<br />
Forschungsmittel zur Verfügung stellt. Ein nationales<br />
Forschungsprogramm für Sonnenenergie und solarthermische<br />
Anlagen wurde eingerichtet, und es besteht die<br />
Möglichkeit, dass Südafrika in Zukunft ein nationales<br />
solares/solarthermisches Zentrum einrichtet. 11<br />
<strong>Sauberer</strong> <strong>Strom</strong> <strong>aus</strong> <strong>den</strong> <strong>Wüsten</strong>: Ausblick 2009 43