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Ausgabe 1/2010 - Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft

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auche jede Kita eine Küche<br />

samt Haushälterin, in der frisch<br />

gekocht werde. Zudem müsse<br />

der Erzieherberuf attraktiver,<br />

also besser bezahlt werden,<br />

<strong>und</strong> das Ausbildungsniveau<br />

von Erziehern(inklusive Hochschulstudium<br />

für einen Teil des<br />

Personals) gehöre angehoben.<br />

Überdies solle dasLand längere<br />

Öffnungszeiten durchsetzen.<br />

Bei den Zeiten erklärt sich das<br />

Familienministerium indesfür<br />

unzuständig. Sprecherin Barbara<br />

Löcherbach entgegnet, die<br />

Eltern könnten schon jetzt vor<br />

Ortmit ihrer Kita längere Öffnungszeiten<br />

aushandeln. Nur:<br />

Damit dieser Wunsch finanzierbar<br />

ist, muss er vielerorts<br />

von mindestens einem Drittel<br />

KIBIZ<br />

der Eltern gefordert werden.<br />

Was jedoch, wenn nur eingutes<br />

Viertel Betreuung bis 18<br />

Uhr wünscht? Dann geschieht<br />

meist - nichts.Für unzuständig<br />

hält sich das Land auch bei<br />

der Forderung nach höheren<br />

Gehältern: Das sei Sache der<br />

Tarifpartner. Die Grünen<br />

dagegen sind sogar bereit, die<br />

Tarifautonomie punktuell einzuschränken<br />

- ähnlich wie der<br />

B<strong>und</strong> dies bei Mindestlöhnen<br />

vorgeführt hat. Mehr Verständnis<br />

zeigt man im Hause Laschet<br />

für die anderen grünen Forderungen:<br />

Natürlich, so beteuert<br />

der Minister, wolle auch er die<br />

Qualität der <strong>Erziehung</strong> erhöhen,<br />

zumal er ja derzeit mit den<br />

Verbänden bessere Betreuungs-<br />

SEITE 16<br />

standards abstimme. Aber: Jetzt<br />

müsse primär auf Quantität<br />

gesetzt <strong>und</strong> die Zahl der U3-<br />

Plätze gesteigert werden. Anschließend<br />

werde die Qualität<br />

verbessert, also mehr Personal<br />

eingestellt <strong>und</strong> die Ausbildung<br />

inklusive Hochschulstudium<br />

für Kita-Leiter verbessert. Qualität<br />

<strong>und</strong> Quantität gleichzeitig<br />

voranzutreiben sei dagegen<br />

nicht finanzierbar. Und tatsächlich<br />

investiert das Land von<br />

Jahr zu Jahr mehr Geld in die<br />

Kleinkinderbetreuung (2009:<br />

1,2 Milliarden,<strong>2010</strong>: 1,3 Milliarden<br />

Euro). Das jedoch lässt<br />

Grünen-Politikerin Asch nicht<br />

gelten: »Sämtliche Parteien<br />

argumentieren, Bildung <strong>und</strong><br />

Förderung vom Lebensanfang<br />

an genössen höchste Priorität,<br />

weil sie so viele zentrale Gegenwartsprobleme<br />

lösen könnten.<br />

Das stimmt auch. Aber dann<br />

muss sich diese Einschätzung<br />

in politischer Praxis niederschlagen«.<br />

Deshalb setzen die<br />

Grünen dagegen: Das Notwendige<br />

ist finanzierbar - weil es<br />

finanzierbar sein muss. Notfalls<br />

müsse man einen Bildungssoli<br />

einführen. Unterstützt wird<br />

die Opposition in dieser Frage<br />

unter anderem von der Evangelischen<br />

Aktionsgemeinschaft<br />

für Familienfragen in NRW. Sie<br />

mahnt: Wer die Zahl der U3-<br />

Plätze jetzt anhebe, die Qualität<br />

aber erst viel später, handele<br />

schuldhaft. Und brauche<br />

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