Ausgabe 1/2010 - Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft

Wickie
ist manchen bekannt als dieser pfiffige kleine Wickingerjunge aus dem Comic,
aber wir müssen uns begnügen mit einem Münsterländer (sic!). Und zwar einem
kleinen, wie die Hunderasse offiziell heißt, obwohl - wie man sehen kann - unser
Wickie gar kein kleiner Hund ist. Und außerdem eine Hündin.
Wickie ist aber stets dabei, wohin Frauchen auch immer geht, und Frauchen
ist Yvonne, die in diesem Jahr auf unseren Titelbildern zu sehen sein wird, und
Wickie auch. Das war zwar so nicht geplant, aber die konzeptuelle Planung der
Titelbilder lässt diesbezüglich eine Menge Spielraum zu.
Nachdem im letzten Jahr der Dom und im Jahr davor die Rheinbrücken als
Bildelemente den Leitgedanken der fünf Titelbilder darstellten, werden im Jahr
2010 wieder kartografische und geografische Aspekte das Konzept bestimmen.
Die Stadt Köln selbst wird nicht zu sehen sein, sie stellt diesmal nur das »Ideal
der Sehsucht« dar, das der Fotograf weit in der Ferne weiß, es ist in seiner
Blickrichtung, aber so hoch er auch steigt, er kann es nicht sehen, es ist einfach
zu weit entfernt.
Das klingt recht prosaisch, ist aber so.
Das neue Konzept muss wieder fünf Orte definieren, von denen aus das Bild
aufgenommen wird. Die (natürlich) umfangreiche und langwierige Recherche
nach geeigneten Vorgaben ergab, dass die Stadt Köln sechs Anreiner hat, neben
der Stadt Leverkusen noch fünf Kreise: Der Rheinisch-Bergische Kreis, der
Rhein-Sieg-Kreis, der Rhein-Erft-Kreis, der Rhein-Kreis Neuss und der Kreis
Mettmann. Das passt.
Und dort suchen wir jeweils den Ort, von dem ein Blick auf Köln am wahrscheinlichsten
Erfolg haben könnte. Und das wäre dann wohl die höchste Erhebung
des Kreises.
Das ist die Grundlage des Konzepts; und unser erstes Titelbild ist
dann - nicht ohne Grund - entstanden im Rheinisch-Bergischen
Kreis. Den höchten Punkt haben wir ganz problemlos gefunden
durch die freundliche Hilfe des Vermessungs- und Katasteramtes
der Kreisverwaltung in Bergisch Gladbach*, die binnen Tagesfrist
Namen, Koordinaten und ›sachdienliche Hinweise‹ lieferte. Also
sind Wickie, Yvonne, der rote Pullover und ich letzten Dienstag
nach Overath-Federath gefahren und haben den ›Kleinen Heckberg‹
gesucht.
Und prompt nicht gefunden. Genauer gesagt, nicht erreicht, da er
mitten im Wald und inmitten eines Naturschutzgebietes liegt.
Da blieb uns nichts anderes übrig, als beim Heiligen Michael Rat
zu suchen, dem die kleine Kapelle in Federath geweiht ist, zu der diese kleine
Weiden-Allee hinaufgeht, über die man recht genau in Richtung Köln schauen
kann. Schließlich wollten wir nicht unverrichteter Dinge nach Hause kommen.
Außerdem war es sowas von kalt ...
Thomas Sommerkamp
* Man konnte sich nämlich an den Fotografen erinnern, der dort vor Jahren mit seiner konzeptuellen Kunst
schon einmal vorstellig geworden war und jetzt nicht mehr ausführlich erklären musste, um was es ihm geht.
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