Download als PDF-Datei - Haus Schlesien
Download als PDF-Datei - Haus Schlesien
Download als PDF-Datei - Haus Schlesien
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – JUNI 2008 Nachruf<br />
Zum Gedenken an Franz Toenniges<br />
Am 19. April 2008 ist Franz Toenniges gestorben, der dem HAUS SCHLESIEN seit Jahrzehnten verbunden war.<br />
Hier wie an vielen anderen Orten hat er mit seinen Ausstellungen, Veröffentlichungen und Vorträgen wertvolle<br />
Beiträge zur schlesischen Kulturarbeit geleistet.<br />
Der Lehrerssohn wurde 1923 in Frankenstein geboren und besuchte das Collegium Seraphicum in Neisse und das<br />
Matthias-Gymnasium in Breslau, bis er 1942 Soldat werden musste. 1945 fand die Familie im Ruhrgebiet wieder<br />
zusammen. Toenniges, der schon in der Schulzeit besonderes Interesse an künstlerischer Schrift entwickelt und<br />
in der Kunst das „Hilfsmittel zur eigenen Entfaltung“ entdeckt hatte, bildete sich von 1946 bis 1950 an der Kölner<br />
Werkschule zum Grafiker aus. Über verschiedene Stationen kam er 1959 zu Bayer nach Leverkusen, wo er<br />
bis 1986 auf den Fachgebieten Chemikalien, Kunststoffe, Lacke u.a. leitend in der Gestaltung der Werbemittel für<br />
den europäischen Auslandsmarkt tätig war.<br />
Soweit ihm sein Beruf Zeit ließ, widmete er sich mit ganzem Herzen, stets liebevoll unterstützt von seiner Frau<br />
Käthe, vielfältigen Themen – seiner schlesischen Heimat ebenso wie dem Brauchtum des Bergischen Landes, wo<br />
er ansässig geworden war, und natürlich war er unablässig kalligraphisch tätig. Geschichte und Personen aus<br />
Stadt und Kreis Frankenstein stellte er in einer Fülle von Artikeln, Broschüren, Vorträgen und Ausstellungen vor.<br />
Beeindruckend war die Sammlung von Gebetbüchern und Andachtsbildern des gläubigen Katholiken. 1986 animierte<br />
ihn Dr. Ullmann zu seiner ersten Ausstellung im HAUS SCHLESIEN – „Friedrich und <strong>Schlesien</strong>“ anlässlich<br />
des 200. Todestages des Preußenkönigs. Seitdem blieb er dem <strong>Haus</strong> eng verbunden und mehrte dessen<br />
Anziehungskraft durch viele weitere Vorträge und Ausstellungen – z.B. die über die Breslauer Gymnasien St.<br />
Matthias und St. Elisabet, über die Grafschaft Glatz und über die Grafschafter Künstler. Bis in die frühen neunziger<br />
Jahre gestaltete er mit seiner Feder die Beschriftungstäfelchen im jungen Museum des <strong>Haus</strong>es. Dieses förderte<br />
er auch <strong>als</strong> stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums der Joachim-Hahlbeck-Stiftung, die dem Museum<br />
für schlesische Landeskunde seit 1991 schon mehr <strong>als</strong> 50 kostbare Objekte zugewandt hat.<br />
HAUS SCHLESIEN war indes nur eines seiner Einsatzfelder. Bei landsmannschaftlichen und kirchlichen Hörerkreisen<br />
beider Konfessionen fanden seine historischen und kunstgeschichtlichen Vorträge immer wieder reges<br />
Interesse.<br />
Als die Krönung seiner Bemühungen um seine Heimatstadt Frankenstein empfand es Franz Toenniges, dass die<br />
seit den neunziger Jahren aufgebauten persönlichen Kontakte im heutigen Za˛bkowice S´la˛skie offizielle Anerkennung<br />
fanden. Am 17. Oktober 2007 eröffnete er im dortigen Regionalmuseum eine umfangreiche Ausstellung<br />
über sein Lebenswerk, die anschließend in das Eigentum des Museums überging. Am Morgen desselben Tages<br />
hatte ihm die Stadtvertretung für seine Verdienste um die Dokumentation der Stadtgeschichte in einer feierlichen<br />
Zeremonie im Beisein von Abordnungen aller Partnerstädte <strong>als</strong> erstem Deutschen überhaupt die Ehrenbürgerschaft<br />
verliehen.<br />
Auch HAUS SCHLESIEN wird sich seiner immer dankbar erinnern.<br />
Platzkonzert am Pfingstmontag<br />
Wie in jedem Jahr spielten die Damen<br />
und Herren des Musikzuges Bergklänge<br />
aus Heisterbacherrott im<br />
Innenhof von HAUS SCHLESIEN auf.<br />
Mit einem musikalisch bunten Frühlingsblumenstrauß<br />
überraschten die<br />
Damen und Herren die Zuhörer. So<br />
erklang unter der Leitung von Dietmar<br />
Zervas nicht nur Marschmusik<br />
sondern auch Schlager aus den 70er<br />
und 80er Jahren. Es kam keine Langeweile<br />
auf, so dass Geschäftsführer<br />
Heinz Stirken sagte, eine gelungene<br />
Sache, die es gilt beizubehalten und<br />
jährlich zu pflegen.<br />
Nach drei Stunden Klangerlebnis ging<br />
dann der kurzweilige Nachmittag mit<br />
Kaffee und Kuchen zu Ende.<br />
21