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So kennen ihn die Meisten und so wird er auf Ewig unvergessen bleiben: Als Manni Kopfeck,<br />

Freund und Kollege vom Monaco Franze in der gleichnamigen Serie von Helmut Dietl.<br />

Prominenter wa?“ Es hat ihn unglaublich<br />

gestört, dass sie weder wussten, woher<br />

sie ihn kannten, noch seinen Namen. Sie<br />

wussten einfach nur, dass er „prominent“<br />

war. Mit so etwas konnte er gar nichts anfangen.<br />

Wie war Karl Obermayr privat, als Vater?<br />

Er war ein absoluter Familienmensch,<br />

hat sehr viel Wert darauf gelegt, sich<br />

nach Hause zurückziehen zu können. Er<br />

hat viel Zeit mit mir und meinem Bruder<br />

verbracht. Die Arbeitszeiten am Theater,<br />

vormittags Probe und abends Vorstellung,<br />

haben uns viele gemeinsame Nachmittage<br />

und eine intensive Beziehung<br />

ermöglicht.<br />

In München gibt es ein „Monaco Franze-Denkmal“.<br />

In Freising erinnert<br />

nichts dergleichen an Ihren Vater. Es<br />

wurde aber wohl einmal darüber diskutiert,<br />

ob man nicht eine Straße in<br />

Freising nach Ihrem Vater benennen<br />

könnte. Glauben Sie, so etwas wäre in<br />

seinem Sinne, oder wäre er dazu zu bescheiden<br />

gewesen?<br />

Ich weiß noch, wie sorgfältig er an seiner<br />

Rede gefeilt hat, als man ihm den<br />

Freisinger Bären verliehen hat. Er war<br />

sehr stolz, einen Orden aus seiner Heimatstadt<br />

zu bekommen. Ihm war immer<br />

wichtig, seine Wurzeln nicht zu verleugnen.<br />

Es hätte ihn glaube ich schon mit<br />

Stolz erfüllt.<br />

Stadtgeschichten<br />

Karl Obermayr,<br />

ein Freisinger<br />

„...er war immens fleißig als Schauspieler,<br />

von Anfang an. Die „studiobühne freising“<br />

spielte um das Jahr 50 herum einmal<br />

ein Drei-Personen-Stück von Fritz Hochwälder<br />

„Der Flüchtling“. Der Darsteller<br />

des Grenzwächters fiel plötzlich aus, aber<br />

der Bobby - wie er allgemein genannt<br />

wurde - erklärte sich bereit, die Rolle zu<br />

übernehmen. Er absolvierte damals seine<br />

Buchdruckerlehre. In seiner Freizeit<br />

lernte er unermüdlich seinen Text. Das<br />

Stück war abendfüllend. Da kann man<br />

sich leicht vorstellen, was jeder Schauspieler<br />

rein mengenmäßig im Kopf haben<br />

mußte. Und die nächste Aufführung war<br />

in drei oder vier Tagen. Wir spielten damals<br />

echtes Zimmertheater im unteren<br />

Saal des Lindenkellers. Die Zuschauer<br />

saßen im Halbkreis um uns herum. Das<br />

bedeutete, dass es nicht möglich war, eine<br />

hilfreiche Souffleuse zu installieren wie<br />

bei der herkömmlichen Guckkastenbühe.<br />

Der Bobby war allein auf das angewiesen,<br />

was er da in kürzester Zeit auswendig gelernt<br />

hatte. Obendrein waren die Dialoge<br />

etwas quälend, sprangen vor und zurück.<br />

Er schaffte es, obwohl ihm einige Male<br />

der Schweiß auf die Stirn trat. Auch die<br />

Zuschauer konnten es deutlich sehen,<br />

sie saßen ja direkt am Rand des Schauplatzes.<br />

Doch es paßte zur Rolle, denn der<br />

Grenzwächter steckte wegen seiner Frau<br />

und dem Flüchtling tatsächlich schwer in<br />

der Klemme.“<br />

Erich Milchgießer, Journalist, aus der Ausstellungsschrift<br />

zur Gedächtnisausstellung „Karl Obermayr“ im<br />

Asam-Foyer Freising vom 4. bis 20. September 1998<br />

Von hier von dort und anderen guten Dingen 5

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