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BLickpunkt<br />
Die chefin<br />
Seit zehn Jahren ist Cathérine Miville die Chefin im Stadt-<br />
theater Gießen. Die Intendantin gibt die Richtung vor und<br />
treibt Kolleginnen und Kollegen an. Im Gespräch mit dem<br />
streifzug macht Miville keinen Hehl daraus, dass sie sehr<br />
stolz auf ihre Mitarbeiter ist –und auf das, was von diesem<br />
Team unter ihrer Regie am Theater geschafft wird. Das darf<br />
sie auch sein. Auch in der neuen Spielzeit haben sich die<br />
Künstler im Großen Haus und im TiL ehrgeizige Ziele gesetzt<br />
und am Spielzeitende drei große Projekte zu stemmen.<br />
»Qualität«, sagt Miville, sei dabei »das Aund O«.<br />
6streifzug 9/2012<br />
Das Stadttheater ist wieder da –endlich!<br />
CM: Wir waren doch gar nicht so ganz weg<br />
(lacht). Zumindest haben wir versucht, in<br />
den Ferien Markierungspunkte zu setzen und<br />
im Erscheinungsbild der Stadt spürbar zu<br />
sein. Ich hoffe, man hat uns etwas vermisst<br />
(lacht).<br />
Auf jeden Fall bleiben Sie und das Team<br />
auch inder Sommerpause in den Köpfen der<br />
Leute. Wie schaffen Sie das?<br />
CM: Das hat damit zu tun, dass wir nicht<br />
einfach nur unser Theater machen und darauf<br />
warten, dass die Leute zu uns kommen,<br />
sondern dass wir versuchen, in der Stadt präsent<br />
zu sein und immer etwas Überraschendes<br />
bieten. In dieser Spielzeit ist das der<br />
neue Generalmusikdirektor. Das ist die deutlichste<br />
Veränderung. Und am Ende der Spielzeit<br />
haben wir große Festivals, mit denen wir<br />
in die Stadt hineinwirken werden.<br />
Verraten Sie uns das Erfolgsgeheimnis?<br />
CM: Ein Geheimnis haben wir eigentlich<br />
nicht, denn dafür arbeiten wir viel zu öffentlich.<br />
Wir versuchen immer, unsere Grenzen<br />
zu testen und möglichst auszuweiten. Nicht<br />
in dem Sinne, dass wir sagen, wir müssen<br />
einen großen Wagner machen und damit<br />
aufzeigen, dass wir das nicht wirklich gut<br />
können. Aber zu testen, wo können wir<br />
etwas Besonderes bieten, das man uns vielleicht<br />
gar nicht zutraut. Das Aund Oist<br />
dabei immer die Qualität. Kleine Theater<br />
dürfen keinen kleineren Qualitätsanspruch<br />
haben als größere. Unser Beruf macht uns<br />
Freude hier in Gießen, weil wir die Möglichkeit<br />
haben, oft unerwartet hohe Qualität zu<br />
liefern. Mal mehr, mal weniger. Esgibt natürlich<br />
auch Dinge, die uns nicht ganz glücken.<br />
Wir freuen uns, dass unsere Besucher unsere<br />
Qualität schätzen. Als Drittes haben wir uns<br />
zum Ziel gesetzt, dass wir Theater für die<br />
Stadt und die Region machen wollen. Wir<br />
machen alles, was wir tun, zunächst für unser<br />
Publikum in Gießen. Wenn wir damit<br />
überregional wahrgenommen werden, freut<br />
uns das, aber eigentlich arbeiten wir für<br />
unsere Stadt. Wir sehen uns auch sehr<br />
als Teil der Stadt-Gesellschaft. Deswegen<br />
mache ich auch manchmal<br />
etwas den Stadtkasper und flitze<br />
auf viele Veranstaltungen.<br />
Wo kann man das Stadttheater<br />
in einer deutschlandweiten<br />
Rangliste einstufen?<br />
CM: In Gießen. Wenn ich sagen<br />
würde: Wir sind hinter<br />
Freiburg, aber vor Flensburg<br />
–was bringt das? Wir sind<br />
hier. Das heißt nicht, dass