Swiss Cycling | Journal 10/2007
Swiss Cycling | Journal 10/2007
Swiss Cycling | Journal 10/2007
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Quer-Saisonauftakt in Fehraltorf<br />
Viertausend applaudierten den Quer-Cracks<br />
Beim Schweizer Radquer-Saisonauftakt in Fehraltorf kam es vor viertausend begeisterten<br />
Zuschauern zur Spurtentscheidung. Der 25jährige Simi Zahner bezwang seinen<br />
nationalen Rivalen Christian Heule. Beat Breu wurde nach elf Jahren Rennabstinenz bei<br />
seinem Comeback nur Drittletzter.<br />
Peter Meier<br />
Die beiden grossen Dominatoren des<br />
Schweizer Quersports zeigten zum Saisonauftakt<br />
im Zürcher Oberland eine tolle<br />
Leistung. In einem packenden Endspurt<br />
schlug Simi Zahner den um sieben Jahre<br />
älteren Christian Heule um eine Velolänge.<br />
Die Radlegende Beat Breu verlor als<br />
drittletzter Fahrer fast zwei Runden. Sein<br />
17jähriger Sohn Marc wurde bei der Quer-<br />
Feuertaufe in der Stärkeklasse B ebenfalls<br />
Drittletzter, die 22jährige Tochter Denise<br />
bei den Damen Letzte.<br />
DER GROSSE AUFMARSCH DER MEDIEN<br />
Das beste Geschäft machte der einst dreifache<br />
Quer-SM-Medaillengewinner, Fahrer<br />
und Organisator Jan Ramsauer. «Das<br />
lässt sogar mein eigenes, eher schlechtes<br />
Abschneiden im 21. Rang verschmerzen»,<br />
meinte «Rämsi», der in der Vorbereitungsphase<br />
nicht mehr zum Trainieren kam. Die<br />
Boulevardpresse und verschiedene Fernsehstationen<br />
zeigten sich schon vor und<br />
während des Wettkampfs omnipräsent.<br />
Beat Breu als TdS-Sieger von 1981 und<br />
Radquer-WM-Dritter von 1988 konnte seine<br />
Fans nochmals mobilisieren.<br />
SIMI ZAHNER: «WIR SIND EIN STARKES<br />
RENNEN GEFAHREN»<br />
Zahner und Heule gingen im spannenden<br />
Spitzenkampf erstmals nach 4 von 12 Runden<br />
gemeinsam in Front. Der frühere Weltcup-Sieger<br />
Zdenek Mlynar (Tsch) sowie die<br />
24<br />
Spitzenbiker Ralph Näf (Vize-Weltmeister)<br />
und Lukas Flückiger (WM-Neunter) gaben<br />
sich mit wenigen Sekunden Zeiteinbusse<br />
lange nicht geschlagen. Erst im Finale vergrösserte<br />
sich ihr Rückstand.<br />
Simi Zahner sprach Klartext: «Christian<br />
Heule schenkte mir nichts. Wir sind ein<br />
sehr gutes und starkes Rennen gefahren.<br />
Wir zeigten klar auf, dass wir national die<br />
Nummern eins und zwei sind. Wir kontrollierten<br />
unsere Gegner schon früh». Der<br />
Bubiker versuchte es in der zweitletzten<br />
Runde auf eigene Faust. «Heule kam aber<br />
wieder. Im letzten Umgang wollte ich zuerst<br />
über die Hürden und dabei mein Leben<br />
riskieren. Schliesslich kam es aber doch<br />
zum Endspurt». Dabei fuhr der schlechtere<br />
Sprinter Zahner auf der Zielgeraden<br />
an seinem Gegner vorbei. Der Sieger fühlte<br />
sich sehr gut.<br />
CHRISTIAN HEULE: «WIR VEREINBAR-<br />
TEN, NICHT ZU TAKTIEREN»<br />
Christian Heule bestätigte, dass er und<br />
Zahner bewusst ein sehr hohes Tempo<br />
vorlegten. «Dabei vereinbarten wir, nicht<br />
zu taktieren. Ich habe das Gefühl, dass wir<br />
schneller gefahren sind. Wir zeigten uns<br />
ebenbürtig». Heule lief es zwar nicht ganz<br />
nach Wunsch. «Weil es uns gelang, die beiden<br />
ersten Plätze abzuholen, bin ich aber<br />
trotzdem glücklich». Näf wurde ein Ausrutscher<br />
zum Verhängnis. «Zahner und Heule<br />
nutzten mein Missgeschick knallhart aus.<br />
Sie legten einen hohen Rhythmus vor, sodass<br />
ich nicht mehr herankam».<br />
radquer<br />
BEAT BREU: «ICH BIN VON MEINEM<br />
RESULTAT ETWAS ENTTÄUSCHT»<br />
Beat Breu wurde seiner Illusion für eine<br />
gute Klassierung rasch beraubt. Schon<br />
nach zwei Runden erschien er erstmals mit<br />
1:37 Minuten Rückstand an letzter Stelle.<br />
Nach sechs Runden (halbe Distanz) wurde<br />
er überrundet. Hätte der Wettkampf eine<br />
Runde länger gedauert, so wäre er zweimal<br />
überrundet worden. «Ich bin schon etwas<br />
enttäuscht von meinem Resultat. Ich<br />
konnte einfach nicht mehr. Dabei bin ich<br />
gar nicht so kaputt. Ich kämpfte mit technischen<br />
Problemen. Im Normalfall kann<br />
ich mich viel mehr quälen». Breu hatte im<br />
ersten Streckenteil, bei den vielen Kurven<br />
und Wurzeln, am meisten Probleme. Im<br />
Fahren sei es besser gegangen. Zudem<br />
hätte ein Reifendefekt zur negativen Bilanz<br />
beigetragen. Noch ist das Ende des Breu-<br />
Comebacks nicht absehbar. Die Fachkommission<br />
Quer hat ihn nach dem Rennen<br />
in Fehraltorf in die Kategorie B zurückgestuft.<br />
WELTMEISTERLICHER THOMAS<br />
LITSCHER<br />
Der Bike-Junioren-Weltmeister Thomas<br />
Litscher kaufte drei Tage vor dem Rennen<br />
ein Quervelo und gewann damit sein erstes<br />
Radcross überlegen. «Dabei war dieses<br />
nicht einmal nach meiner Geometrie eingestellt»,<br />
lachte der Ostschweizer.<br />
<strong>Swiss</strong> <strong>Cycling</strong> | <strong>Journal</strong> <strong>10</strong>/<strong>2007</strong>