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Swiss Cycling | Journal 10/2007

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strasse<br />

<strong>10</strong>1. Lombardei-Rundfahrt<br />

Italienischer Doppelsieg<br />

in der Lombardei-Rundfahrt<br />

Damiano Cunego gewann zum zweiten Mal nach 2004 die Lombardei-Rundfahrt. Der Italiener<br />

siegte nach 242 km in Como im Spurt vor seinem Landsmann Riccardo Ricco. Cadel<br />

Evans (Au) bestätigte mit Rang 6 seinen ProTour-Gesamtsieg.<br />

(Si) Im letzten bedeutenden Eintagesrennen<br />

der Saison fi el die Vorentscheidung<br />

in der letzten Steigung am Stadtrand von<br />

Como. Um einer Spurtentscheidung aus<br />

dem Weg zu gehen, attackierte Riccardo<br />

Ricco dreimal. Damiano Cunego konterte<br />

sofort. Beim dritten Versuch holten die beiden<br />

Italiener einige Sekunden Vorsprung<br />

heraus und verteidigten diese Reserve bis<br />

ins Ziel. Die Lombardei-Rundfahrt blieb<br />

damit in der Hand der Italiener, die seit<br />

2001 den Sieger stellten.<br />

Mit seinem klaren Spurtsieg ging für Cunego<br />

eine Saison versöhnlich zu Ende, in<br />

der ihm vor allem in der ersten Hälfte nicht<br />

alles nach Wunsch gelaufen war. Der 26-<br />

Jährige war im Giro mit seinem 5. Schlussrang<br />

unter den Erwartungen geblieben.<br />

Mit der Vuelta in den Beinen fand Cunego<br />

aber zu einer ausgezeichneten Spätform,<br />

mit der er an der Strassen-WM in Stuttgart<br />

zu den Teamstützten bei Paolo Bettinis Titelgewinn<br />

avancierte. «Mit diesem Triumph<br />

(Lombardei) habe ich allen Kritikern die<br />

Antwort gegeben, die behauptet haben, ich<br />

könne nicht mehr gewinnen», freute sich<br />

Cunego im Ziel in Como. Ganz erfolglos<br />

war der 26-Jährige in dieser Saison allerdings<br />

nicht geblieben. Neben der Trentino-<br />

Rundfahrt hatte Cunego eine Etappe der<br />

Deutschland-Tour sowie vor wenigen Tagen<br />

den GP Beghelli für sich entschieden.<br />

Dem Strassenweltmeister Bettini blieb es<br />

versagt, sich mit dem dritten Sieg in Serie<br />

auf die Stufe von Alfredo Binda und Fausto<br />

Coppi zu hissen, denen als bisher einzige<br />

Fahrer eine Triplette im «Rennen der fal-<br />

<strong>Swiss</strong> <strong>Cycling</strong> | <strong>Journal</strong> <strong>10</strong>/<strong>2007</strong><br />

lenden Blätter» gelungen war. Bettini geriet<br />

in der Steigung hinauf nach Madonna<br />

di Ghisallo ins Hinterteffen und rückte danach<br />

nie mehr ganz an die Spitze vor. Die<br />

zahlreichen Verpfl ichtungen nach der WM<br />

forderten für einmal ihren Tribut.<br />

Obwohl er sich von einer langen Saison<br />

müde fühlte, wartete Cadel Evans mit<br />

einem aufmerksamen Einsatz auf und<br />

erwies sich mit seinem 6. Rang in Como<br />

seines ProTour-Triumphes würdig. Der<br />

Australier war an die Spitze der Wertung<br />

gelangt, nachdem der Weltverband UCI<br />

Danilo Di Luca nach dessen Suspension<br />

von drei Monaten durch das italienische<br />

nationale Komitee (CONI) aus der Wertung<br />

genommen worden war. Di Luca hat gegen<br />

den CONI-Entscheid Rekurs beim Internationalen<br />

Sportgericht (CAS) in Lausanne<br />

eingelegt. Deshalb ist nicht auszuschliessen,<br />

dass der ProTour-Schlussstand revidiert<br />

werden muss. Den Grossteil seiner<br />

Punkte hatte Evans als Zweiter der Tour de<br />

France und des Dauphiné Libéré sowie als<br />

Vierter der Vuelta zusammengetragen.<br />

Fränk Schleck, einer der meistgenannten<br />

Favoriten dieser Lombardei-Rundfahrt,<br />

wurde durch ein stupides Missgeschick aus<br />

der Entscheidung geworfen. Der Luxemburger<br />

kam bei der Durchfahrt in Como zu<br />

Fall, weil er sich nach seinen Gegnern umsah<br />

und dabei das Hinterrad seines Teamkollegen<br />

Wladimir Gusew touchierte. Zuvor<br />

war Schleck in der Steigung von Civiglio mit<br />

seinem Tempoforcing dafür verantwortlich<br />

gewesen, dass die Hauptgruppe erheblich<br />

reduziert worden war. «Ich hätte auch im<br />

letzten Anstieg noch einmal angegriffen.<br />

Ein Augenblick der Unaufmerksamkeit hat<br />

meine Pläne zunichte gemacht», meinte<br />

Schleck. Der Luxemburger gab nicht auf,<br />

sondern beendete das Rennen im 13. Rang<br />

mit nur 25 Sekunden Rückstand -- ein<br />

Hinweis um die bestechende Tagesform<br />

Schlecks.<br />

Von den vier gestarteten Schweizern erreichten<br />

Oliver Zaugg (20.) und Hubert<br />

Schwab (23.) in einer kleinen Gruppe mit<br />

1:36 Minuten Rückstand das Ziel. Für<br />

beide stellte die Klassierung eine ihrer<br />

besten Leistungen in einem klassischen<br />

Eintagesrennen mit einem solchen Anforderunsgrad<br />

dar.<br />

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