Swiss Cycling | Journal 10/2007

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Präsentation Tour de France 2008 95. Tour de France ohne Prolog 2008 beginnt die Tour de France zum ersten Mal seit 40 Jahren ohne Prolog. Das Vorlegen eines Blutpasses für die Startberechtigung wird die zweite grosse Neuerung bei der 95. Austragung der «Grande Boucle» sein. (Si/AFP) Die Tour beginnt am 5. Juli in Brest und endet nach 21 Etappen und 3554 Kilometern am 27. Juli auf den Pariser Champs Elysées. Durch längere Ruhezeiten für die Fahrer, wegfallende Transfers und kürzere Etappen soll sie «entschärft» werden. Nach einigen Flachetappen in der ersten Woche führt der Kurs durch die Pyrenäen, dann durch die Alpen. Die Schlusswoche mit der Königsetappe über 210 km nach L‘Alpe d‘Huez und dem zweiten Einzelzeitfahren über 53 km am zweitletzten Tag wird über den Gesamtsieg entscheiden. «Es wird weniger Pässe geben, dafür aber eine Bergankunft mehr», erklärte Tour- Direktor Christian Prudhomme. Vier Bergankünfte, davon drei in den Alpen, werden die Fahrer zu bewältigen haben. Eine sportliche Neuregelung ist bemerkenswert: In keinem Etappenziel gibt es Zeitgutschriften. Um den Fahrern die Regeneration zu erleichtern, werden Transfers an Ruhetagen vermieden. Mit dem Etappenziel in Prato Nevoso und einem Ruhetag in Cuneo, dem die Fahrt über das Dach der Tour, den 2802 m hoch gelegenen Col de la Bonette folgt, besucht die Tour nach neun Jahren auch wieder Italien. 6 TOUR DE FRANCE 2008 - ETAPPEN/STEIGUNGEN strasse Etappenplan der Tour de France 2008 (5. - 27. Juli) 5. Juli: 1. Etappe, Brest - Plumelec (195 km). 6. Juli: 2. Etappe, Auray - Saint-Brieuc (165 km). 7. Juli: 3. Etappe, Saint-Malo - Nantes (165 km). 8. Juli: 4. Etappe, Einzelzeitfahren in Cholet (29 km). 9. Juli: 5. Etappe, Cholet - Châteauroux (230 km). 10. Juli: 6. Etappe, Aigurande - Super-Besse (195 km). 11. Juli: 7. Etappe, Brioude - Aurillac (158 km). 12. Juli: 8. Etappe, Figeac - Toulouse (174 km). 13. Juli: 9. Etappe, Toulouse - Bagnères-de- Bigorre (222 km). 14. Juli: 10. Etappe, Pau - Hautacam (154 km). 15. Juli: Ruhetag. 16. Juli: 11. Etappe, Lannemezan - Foix (166 km). 17. Juli: 12. Etappe, Lavelanet - Narbonne (168 km). 18. Juli: 13. Etappe, Narbonne - Nîmes (182 km). 19. Juli: 14. Etappe, Nîmes - Digne-les-Bains (182 km). 20. Juli: 15. Etappe, Digne-les-Bains - Prato Nevoso (It/216 km). 21. Juli: Ruhetag. 22. Juli: 16. Etappe, Cuneo - Jausiers (157 km). 23. Juli: 17. Etappe, Embrun - L‘Alpe d‘Huez (210 km). 24. Juli: 18. Etappe, Bourg d‘Oisans - Saint-Etienne (197 km). 25. Juli: 19. Etappe, Roanne - Montluçon (183 km). 26. Juli: 20. Etappe, Einzelzeitfahren Cérilly - Saint-Amand-Montrond (53 km). 27. Juli: 21. Etappe, Etampes - Paris (143 km). Die wichtigsten Steigungen 9. Etappe: Col de Peyresourde, Passhöhe 1569 m (Distanz 13,2 km/7,1 durchschnittliche Steigungsprozente), Cold d‘Aspin, 1489 m (12,1/6,6). 10. Etappe: Col du Tourmalet, 2115 m (17,7/7,5), Hautacam, 1520 m (14,2/7,2). 15. Etappe: Col de Larche, 1948 m (16,1/4), Prato Nevoso, 1440 m (11,1/7,1). 16. Etappe: Col de la Lombarde, 2351 m (21,2/7,1), Col de Restefond - La Bonette, 2802 m (26,7/6,2). 17. Etappe: Col du Galibier, 2645 m (20,9/5,6), Col de la Croix-de-Fer, 2067 m (29,2/5,2), L‘Alpe d‘Huez, 1860 m (13,3/8,6). Swiss Cycling | Journal 10/2007
strasse 101. Lombardei-Rundfahrt Italienischer Doppelsieg in der Lombardei-Rundfahrt Damiano Cunego gewann zum zweiten Mal nach 2004 die Lombardei-Rundfahrt. Der Italiener siegte nach 242 km in Como im Spurt vor seinem Landsmann Riccardo Ricco. Cadel Evans (Au) bestätigte mit Rang 6 seinen ProTour-Gesamtsieg. (Si) Im letzten bedeutenden Eintagesrennen der Saison fi el die Vorentscheidung in der letzten Steigung am Stadtrand von Como. Um einer Spurtentscheidung aus dem Weg zu gehen, attackierte Riccardo Ricco dreimal. Damiano Cunego konterte sofort. Beim dritten Versuch holten die beiden Italiener einige Sekunden Vorsprung heraus und verteidigten diese Reserve bis ins Ziel. Die Lombardei-Rundfahrt blieb damit in der Hand der Italiener, die seit 2001 den Sieger stellten. Mit seinem klaren Spurtsieg ging für Cunego eine Saison versöhnlich zu Ende, in der ihm vor allem in der ersten Hälfte nicht alles nach Wunsch gelaufen war. Der 26- Jährige war im Giro mit seinem 5. Schlussrang unter den Erwartungen geblieben. Mit der Vuelta in den Beinen fand Cunego aber zu einer ausgezeichneten Spätform, mit der er an der Strassen-WM in Stuttgart zu den Teamstützten bei Paolo Bettinis Titelgewinn avancierte. «Mit diesem Triumph (Lombardei) habe ich allen Kritikern die Antwort gegeben, die behauptet haben, ich könne nicht mehr gewinnen», freute sich Cunego im Ziel in Como. Ganz erfolglos war der 26-Jährige in dieser Saison allerdings nicht geblieben. Neben der Trentino- Rundfahrt hatte Cunego eine Etappe der Deutschland-Tour sowie vor wenigen Tagen den GP Beghelli für sich entschieden. Dem Strassenweltmeister Bettini blieb es versagt, sich mit dem dritten Sieg in Serie auf die Stufe von Alfredo Binda und Fausto Coppi zu hissen, denen als bisher einzige Fahrer eine Triplette im «Rennen der fal- Swiss Cycling | Journal 10/2007 lenden Blätter» gelungen war. Bettini geriet in der Steigung hinauf nach Madonna di Ghisallo ins Hinterteffen und rückte danach nie mehr ganz an die Spitze vor. Die zahlreichen Verpfl ichtungen nach der WM forderten für einmal ihren Tribut. Obwohl er sich von einer langen Saison müde fühlte, wartete Cadel Evans mit einem aufmerksamen Einsatz auf und erwies sich mit seinem 6. Rang in Como seines ProTour-Triumphes würdig. Der Australier war an die Spitze der Wertung gelangt, nachdem der Weltverband UCI Danilo Di Luca nach dessen Suspension von drei Monaten durch das italienische nationale Komitee (CONI) aus der Wertung genommen worden war. Di Luca hat gegen den CONI-Entscheid Rekurs beim Internationalen Sportgericht (CAS) in Lausanne eingelegt. Deshalb ist nicht auszuschliessen, dass der ProTour-Schlussstand revidiert werden muss. Den Grossteil seiner Punkte hatte Evans als Zweiter der Tour de France und des Dauphiné Libéré sowie als Vierter der Vuelta zusammengetragen. Fränk Schleck, einer der meistgenannten Favoriten dieser Lombardei-Rundfahrt, wurde durch ein stupides Missgeschick aus der Entscheidung geworfen. Der Luxemburger kam bei der Durchfahrt in Como zu Fall, weil er sich nach seinen Gegnern umsah und dabei das Hinterrad seines Teamkollegen Wladimir Gusew touchierte. Zuvor war Schleck in der Steigung von Civiglio mit seinem Tempoforcing dafür verantwortlich gewesen, dass die Hauptgruppe erheblich reduziert worden war. «Ich hätte auch im letzten Anstieg noch einmal angegriffen. Ein Augenblick der Unaufmerksamkeit hat meine Pläne zunichte gemacht», meinte Schleck. Der Luxemburger gab nicht auf, sondern beendete das Rennen im 13. Rang mit nur 25 Sekunden Rückstand -- ein Hinweis um die bestechende Tagesform Schlecks. Von den vier gestarteten Schweizern erreichten Oliver Zaugg (20.) und Hubert Schwab (23.) in einer kleinen Gruppe mit 1:36 Minuten Rückstand das Ziel. Für beide stellte die Klassierung eine ihrer besten Leistungen in einem klassischen Eintagesrennen mit einem solchen Anforderunsgrad dar. 7
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